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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abführen eines Gases aus einer
Wärmepumpe
und eine Wärmepumpe.
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Eine
Wärmepumpe
dient dem Austausch von Wärme
zwischen einem Nutzbereich und einem Puffermedium. Beispiele für Wärmepumpen
umfassen Raumklimaanlagen und Absorptionskältemaschinen, bei denen Wärme vom
Nutzbereich, beispielsweise einem Wohnraum oder einem Kühlschrank,
auf ein Puffermedium übertragen
wird.
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Derartige
Wärmepumpen
umfassen in der Regel ein Kältemittel,
welches in einem Kreislaufprozeß unterschiedliche
Aggregatzustände
und Temperaturbereiche durchläuft
und aufgrund einer abwechselnden Nähe zu einem Nutzbereichsmedium
und einem Puffermedium mit diesen Medien Energie in Form von Wärme austauscht,
beispielsweise unter Verwendung von Wärmetauschern. Neben dem Wärmepumpmedium
umfaßt
eine Absorptionswärmepumpe
in der Regel auch ein Absorptionsmittel, in welchem das Wärmepumpmedium
in einem als Absorber bezeichneten Abschnitt der Wärmepumpe
gelöst
werden kann. Anschließend
wird Wärme
zwischen dem Nutzbereichsmedium und dem Nutzbereich ausgetauscht.
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Aus
unterschiedlichen Gründen,
beispielsweise wegen Korrosionen oder Leckagen, können in der
Wärmepumpe
unerwünschte
Gase, sogenannte Fremdgase, auftauchen. Diese Gase wirken sich im allgemeinen
negativ auf die thermodynamischen Eigenschaften des Wärmepumpprozesses
aus und führen
letztendlich zu einer Verminderung des Wirkungsgrades der Wärmepumpe.
Darüber
hinaus können
die Gase aufgrund chemischer Reaktionen mit dem Wärmepumpmedium
und/oder mit anderen Teilen der Wärmepumpe und/oder aufgrund
eines Druckaufbaus zu einer Schädigung
der Wärmepumpe
führen.
Es ist daher von großer
Bedeutung, diese Gase, möglichst
kontinuierlich und vollständig,
aus der Wärmepumpe
abzuführen.
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Für das Abführen von
Gasen aus Wärmepumpen
wurden bereits unterschiedliche Verfahren vorgeschlagen. In bekannten
Vorrichtungen wird hierzu eine externe Vakuumpumpe verwen det, welche
in festgesetzten Intervallen in Betrieb genommen wird, um die Gase
aus den verschiedenen Abschnitten der Wärmepumpe abzusaugen. Diese
Pumpen sind jedoch sehr kostenintensiv und zudem feuchtigkeitsempfindlich.
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Es
kann ein Hilfsabsorber verwendet werden, welcher nach dem gleichen
Prinzip wie der Absorber, jedoch auf einem relativ niedrigeren Temperaturniveau,
arbeitet, und somit einen Saugdruck erzeugt. Dieser so geschaffene
relative Unterdruck wird verwendet, um ein Gas anzusaugen und so
aus der Wärmepumpe
abzuführen.
Die Rückströmung des
Gases in die Wärmepumpe
wird mittels einer stehenden Flüssigkeitssäule in einem
Verbindungsrohr verhindert. Der Hilfsabsorber arbeitet parallel
zum Absorber der Wärmepumpe.
Die Saugwirkung liegt jedoch in diesem Fall unterhalb dessen, was
durch eine externe Vakuumpumpe erreichbar ist. Des weiteren erfordert
das Betreiben des Hilfsabsorbers eine gewisse Energie, was zu einer
Verringerung des Wirkungsgrades und einer Erhöhung der Irreversibilitäten der
Wärmepumpe
führt.
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Weiterhin
sind Vorrichtungen bekannt, bei denen Strahlpumpen zum Absaugen
eines Gases aus einer Wärmepumpe
verwendet werden. Strahlpumpen nutzen einen Treibstrahl aus einer
Flüssigkeit
und erzeugen nach dem Bernoulli-Prinzip mittels einer Strömungsveränderung
in einem Saugraum einen lokalen Unterdruck. Eine Strömungsveränderung
wird im allgemeinen mittels Durchströmen einer Rohrverengung erreicht.
Der mit Strahlpumpen erreichbare minimale Saugdruck ist der Dampfdruck der
Treibstrahlflüssigkeit.
Zusätzlich
kann eine mechanische Vakuumpumpe vorgesehen sein, die zur Absaugung
eingesetzt wird. Reine Strahlpumpensysteme zum Absaugen des Gases
konnten bisher noch nicht realisiert werden. Da der Treibstrahl
für das
Erzeugen des lokalen Unterdrucks in der Strahlpumpe einen angemessenen
Druck, in diesem Fall einige hundert Millibar (mbar) aufweisen muß, ist hier
der Einsatz einer Pumpe erforderlich, um den Treibstrahl mit der
benötigten
Pumpleistung durch die Strahlpumpe zu pumpen. Derartige zusätzliche
Pumpen steigern jedoch den Energiebedarf und den Preis der Vorrichtung.
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Die Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Abführen eines Gases aus einer
Wärmepumpe und
eine Wärmepumpe
zur Verfügung
zu stellen, mit denen auf effiziente und kostengünstige Weise ein Gas aus einer
Wärmepumpe
abgeführt
werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren nach dem unabhängigen
Anspruch 1 und eine Wärmepumpe
nach dem unabhängigen
Anspruch 10 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zum Abführen
eines Gases aus einer Wärmepumpe
vorgesehen, wobei in einem Rohrleitungssystem ein Zuflußabschnitt,
ein hierzu abgewinkelter Abflußabschnitt
und ein Ansaugabschnitt gebildet sind, welcher mit dem Zuflußabschnitt
und dem Abflußabschnitt
in Verbindung steht, wobei bei dem Verfahren ein Lösungsmittel
unter Bildung von Kontraktionswirbeln aus dem Zuflußabschnitt
in den Abflußabschnitt geführt wird,
das abzuführende
Gas infolge der Kontraktionswirbel vom Lösungsmittel aufgenommen und
nach dem Abfließen
durch den Abflußabschnitt aus
dem Rohrleitungssystem abgeführt
wird.
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Gegenüber bekannten
Verfahren zum Abführen
eines Gases aus einer Wärmepumpe
hat die Erfindung den Vorteil, daß keine Vorrichtungsteile bewegt
und somit Verschleißerscheinungen
vermieden werden. Die Kontraktionswirbel führen dazu, daß das Gas
im Lösungsmittel
aufgenommen wird. Beispielsweise kann sich das Gas im Lösungsmittel
auflösen oder
es kann im Lösungsmittel
Bläschen
bilden. Durch das Abführen
des Gases bildet sich ein Unterdruck im Ansaugabschnitt aus, wodurch
weiteres Gas aus dem Rohrleitungssystem in den Ansaugabschnitt gesaugt
wird.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das
Lösungsmittel
im Abflußabschnitt,
welches dort als Gas-/Lösungsmittelmischstrom
vorliegt, mittels Schwerkraft getrieben bewegt wird. Dies hat den
Vorteil, daß keine
zusätzliche
Pumpleistung für
das Absaugen des Lösungsmittels
aufgewendet werden muß.
Es fällt
somit kein, mit dem Verwenden einer zusätzlichen Pumpe verbundener,
zusätzlicher
Kosten- und Materialaufwand an. In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird das Lösungsmittel
in den Zuflußabschnitt mittels
Schwerkraft bewegt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird das Lösungsmittel
aus dem Abflußabschnitt
abgepumpt.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird eine Fließgeschwindigkeit
im Zuflußabschnitt
geregelt und hierdurch eine Abführrate
für das Abführen des
Gases aus der Wärmepumpe
gesteuert. Dies hat den Vorteil, daß die Abführrate den Betriebsbedingungen
der Wärmepumpe
angepaßt
werden kann. Beispielsweise könnte
das Abführen
des Gases nur bei Vorhandensein einer Leckage vorgenommen werden.
Das Abführen
kann zum Beispiel auch in Intervallen erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird als Lösungsmittel
Wasser verwendet. Dies führt
zur Verwendung eines für
die Umwelt unschädlichen
Lösungsmittels,
dessen Entsorgung auf einfache Weise umweltgerecht vorgenommen werden
kann.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das Lösungsmittel
zusammen mit dem abzuführenden
Gas aus dem Rohrleitungssystem abgeführt. Dies hat den Vorteil,
daß das
Gas ohne Umwege aus der Wärmepumpe
abgeführt
werden kann. Es werden somit keine zusätzlichen Verfahrensschritte
benötigt,
um beispielsweise das im Lösungsmittel
aufgenommene Gas aus dem Lösungsmittel herauszunehmen.
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Vorteilhafterweise
wird als Lösungsmittel
bei einer Ausführungsform
der Erfindung ein Arbeitsfluid der Wärmepumpe verwendet. Hierzu
kann beispielsweise ein Teil des im Rohrleitungssystem der Wärmepumpe
fließenden
Arbeitsfluids mittels eines Abzweigelementes abgezweigt und dem
Zuflußabschnitt
zugeführt
werden. Es entfällt
die Notwendigkeit, der Wärmepumpe
zusätzliche
Flüssigkeiten
zur Verfügung
zu stellen. Somit entfallen zahlreiche Anforderungen bezüglich Speicherung
und Entsorgung dieser zusätzlichen
Flüssigkeiten.
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Das
vom Lösungsmittel
aufgenommene Gas wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
mittels eines Abscheiders aus dem Lösungsmittel entfernt. Das hat
den Vorteil, daß das
Lösungsmittel
anschließend
im wesentlichen in reiner Form vorliegt und wiederbenutzt werden
kann.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird das aus dem Lösungsmittel
entfernte Gas in einem Sammelbehälter
gesammelt. Hiermit ist die Möglichkeit
gegeben, das Gas zu einem späteren Zeitpunkt
umweltgerecht zu entsorgen.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Erfindung in den abhängigen
Vorrichtungsansprüchen
weisen die in Verbindung mit den zugehörigen Verfahrensansprüchen aufgeführten Vorteile
entsprechend auf.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
als Absorptionskältemaschine ausgeführte Wärmepumpe;
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2 einen
Dampfdruck-Diagramm für Wasser-Lithiumbromid-Lösungen;
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3 eine
Absaugeinrichtung mit einem Ansaugabschnitt, einem Zuflußabschnitt
und einem Abflußabschnitt;
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4 einen
Abschnitt einer Wärmepumpe mit
einem Absorber, einer Absaugeinrichtung und einem Abscheider;
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5 einen
Abschnitt einer weiteren Wärmepumpe
mit einem Absorber, einer Absaugeinrichtung und einem Abscheider;
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6 einen
Abschnitt einer anderen Wärmepumpe
mit einem Kondensator und einer Absaugeinrichtung; und
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7 einen
Diagramm, welches die Wirkung eines Verfahrens zum Abführen eines
Gases aus einer Wärmepumpe
darstellt.
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1 zeigt
eine Ausführung
einer Wärmepumpe 1,
die als Absorptionskältemaschine
bezeichnet wird. Die Wärmepumpe 1 umfaßt folgende
Komponenten: Einen Verdampfer 10, einen Absorber 11, einen
Austreiber 12, der häufig
auch als Generator oder Desorber bezeichnet wird, und einen Kondensator 13.
In 1 sind darüber
hinaus weitere Komponenten wie Pumpen 14, 15,
ein Lösungswärmetauscher 18 und
Drosselmittel 16, 17, beispielsweise U-Rohre,
dargestellt. In dem Verdampfer 10 wird ein Wärmepumpmedium 2,
beispielsweise Wasser, bei niedrigem Druck verdampft. Der Druck
im Verdampfer 10 entspricht in diesem Fall dem Dampfdruck
des Wärmepumpmediums 2 bei
einer Temperatur von etwa 5°C
bis 15°C.
Hierbei entzieht das Wärmepumpmedium 2 einem
Nutzbereichsmedium 20, beispielsweise Wasser, Energie in
Form von Wärme. Dies
erfolgt beispielsweise dadurch, daß der Verdampfer 10 einen
Wärmetauscher
umfaßt
und daß Wasser
eines Klimakaltwasser-Kreislaufs
eines Gebäudes
durch den Wärmetauscher
fließt
und dort abgekühlt
wird.
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Das
verdampfte Wärmepumpmedium 2 wird daraufhin
in den Absorber 11 geleitet, was in 1 mit einem
Pfeil A verdeutlicht ist. In dem Absorber 11 wird das verdampfte
Wärmepumpmedium 2 von
einem Absorptionsmittel, zum Beispiel einer konzentrierten Lithiumbromid-Lösung (LiBr-Lösung), bei
einem Absorptionsprozeß absorbiert.
Der Absorber 11 umfaßt
einen Wärmetauscher,
der von einem Puffermedium 21 durchflossen wird, welcher
sich auf einem mittleren Temperaturniveau befindet. Hiernach liegt das
Wärmepumpmedium 2 im
Absorptionsmittel aufgelöst
in einer reichen Lösung 22 vor.
Im Absorber 11 herrscht ein Druckniveau, welches einem
Druckniveau im Verdampfer 10 im wesentlichen gleicht. Die reiche
Lösung 22 wird
mit Hilfe einer Pumpe 15 auf ein höheres Druckniveau in einen
Austreiber 12 gepumpt. Der Austreiber 12 umfaßt einen
weiteren Wärmetauscher,
der beispielsweise von heißem Wasser
oder Wasserdampf durchflossen ist. In dem Austreiber 12 wird
das Wärmepumpmedium 2 aus der
reichen Lösung 22 verdampft
und nimmt dabei Energie auf. Im Austreiber 12 bleibt eine
arme Lösung 23 zurück. Die
arme Lösung 23 weist
eine niedrigere Konzentration an gelöstem Wärmepumpmedium 2 auf,
als die reiche Lösung 22.
Die arme Lösung 23,
welche somit eine höhere
Konzentration an Lithiumbromid aufweist, steht dann wieder für den Absorptionsprozeß zur Verfügung.
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Das
verdampfte Wärmepumpmedium 2 wird in
einen Kondensator 13 geleitet, was in 1 mit
einem Pfeil B verdeutlicht ist. Im Kondensator 13 wird das
verdampfte Wärmepumpmedium 2 verflüssigt und
anschließend
mit Hilfe des Drosselmittels 16 auf ein niedrigeres Druckniveau
gebracht und in den Verdampfer 10 geleitet. Mit dem Drosselmittel 16, 17 werden
Gasdurchschläge
in der Wärmepumpe 1 verhindert,
indem fließende
Fluide von einem hohen auf ein niedrigeres Druckniveau gebracht
werden. Der Kondensator 13 umfaßt einen Wärmetauscher, der vom Puffermedium 21 auf
einem mittleren Temperaturniveau, beispielsweise bei Umgebungstemperatur durchflossen
wird. Das Druckniveau im Kondensator 13 und im Austreiber 12 wird
vom Gleichgewichtsdruck des Wärmepumpmediums 2 bei
der Kondensation vorgegeben. Dort herrschen in der Regel Temperaturen
zwischen etwa 25°C
und etwa 40°C.
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Absorptionskälteanlagen
können
mit unterschiedlichen Stoffpaaren betrieben werden. In Abhängigkeit
von den thermodynamischen Eigenschaften dieser Stoffpaare werden
die Absorptionskälteanlagen
im Überdruck,
beispielsweise beim Stoffpaar Ammoniak-Wasser, oder im Unterdruck
betrieben, beispielsweise beim Stoffpaar Wasser-Lithiumbromid. Im
Forschungsbereich der Kühlung
und Gebäudeklimatisierung
spielen Wärmepumpen 1,
bei denen als Wärmepumpmedium 2 Wasser
und als Absorptionsmittel Lithiumbromid eingesetzt werden eine herausragende
Rolle.
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2 zeigt
ein Dampfdruck-Diagramm für das
Stoffpaar Wasser-Lithiumbromid. Im Dampfdruck-Diagramm sind Kurven 31 gezeigt,
welche jeweils den Druck in Abhängigkeit
von der Temperatur für
ein bestimmtes Mischverhältnis
einer Wasser-Lithiumbromid-Lösung
darstellen. Aus dem Dampfdruck-Diagramm ist beispielsweise zu entnehmen, daß Wasser,
das heißt,
eine Wasser-Lithiumbromid-Lösung
mit einem Mischungsverhältnis
von 1,0, im Verdampfer 11 bei einer Temperatur von etwa 10°C und einem
Druck von 12mbar verdampften kann. Die Kondensation im Kondensator 13 kann dann
beispielsweise bei 36°C,
und somit bei einem Druck von 59mbar, stattfinden. 12mbar und 59mbar sind
dann die absoluten Druckniveaus im Betrieb einer solchen Wärmepumpe 1.
In dem Dampfdruck-Diagramm 30 ist ein Prozeß einer
Wärmepumpe 1 nach 1 schematisch
mittels einer so genannten Anlagenkennlinie 32 dargestellt.
Hiebei sind thermodynamische Zustände, in denen sich die Wasser-Lithiumbromid-Lösung im
Verdampfer 10, im Absorber 11, im Austreiber 12 oder
im Kondensator 13 befindet, mittels Buchstaben V, A, G,
K in der Anlagenkennlinie 32 gekennzeichnet. Verbindungslinien
zwischen den Zuständen
stellen in der Wärmepumpe 1 auftretende Zustandsänderungen
dar.
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Der
Druck im Verdampfer 10 hat einen Wert, bei dem das Wärmepumpmedium 2 bereits
bei einer Temperatur von zum Beispiel –15°C verdampft. Das verdampfte
Wärmepumpmedium 2 wird
im Absorber 11 im Absorptionsmittel gelöst, wobei eine hierbei entstehende
Wärme mit
dem Puffermedium 21 abgeführt wird. Die aufgrund des
Lösens
des Wärmepumpmediums 2 im
Absorptionsmittel entstehende reiche Lösung 22 wird mittels
einer Pumpe 15 auf ein höheres Druckniveau gefördert wird.
Mittels Zuführen von
Antriebswärme
mit einer Temperatur von zum Beispiel 110°C wird das verdampfte Wärmepumpmedium 2 im
Austreiber 12 wieder aus der reichen Lösung 22 ausgetrieben,
so daß im
Austreiber 12 das Absorptionsmittel nun als arme Lösung 23 vorliegt. Das
ausgetriebene verdampfte Wärmepumpmedium 2 wird
zum Kondensator 13 geleitete und dort mit Hilfe des Puffermediums 21 auf
eine Temperatur von etwa 30–40°C gebracht,
was zu einer Verflüssigung des
Wärmepumpmediums 2 führt. Nach
der Drosselung des Wärmepumpmediums 2 steht
dieses dann erneut bereit, um im Verdampfer 10 verdampft
zu werden. Die im Austreiber 12 entstandene arme Lösung 23 wird
anschließend über den
Lösungswärmetauscher 18 geleitet
und schließlich
dem Absorber 11 zugeführt.
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Im
Lösungswärmetauscher 18 wird
die aus dem Absorber 11 kommende reiche Lösung 22 mittels
der vom Austreiber 12 kommenden, eine höhere Temperatur aufweisenden,
armen Lösung 23 vorgewärmt.
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Bei
einer Absorptionskälteanlage
wird wie bei einer Kompressionskälteanlage
die Tatsache ausgenutzt, daß das
Wärmepumpmedium 2 druckabhängige Siede-
und Schmelzpunkte besitzt. Im Falle einer Kompressionskälteanlage
wird zur Druckerhöhung
eines Kältemittel dampfes
auf das Druckniveau eines Kondensators ein elektrisch betriebener Verdichter
eingesetzt. Im Unterschied dazu wird bei einer Sorptionskälteanlage
hierfür
ein zweiter Absorptionsmittelkreislauf genutzt, wobei der Kältemitteldampf
verflüssigt
wird. Da der Kältemitteldampf dann
in Lösung
vorliegt, und somit ein kleineres spezifisches Volumen aufweist,
kann er unter bedeutend geringerem elektrischen Energieaufwand auf
einen höheren
Druck gebracht werden.
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Die
von der Wärmepumpe 1 umfaßten Komponenten
Verdampfer 10, Absorber 11, Austreiber 12 und
Kondensator 13 umfassen jeweils Wärmetauscher, welche Wärme zwischen
externen, das heißt außerhalb
einer jeweiligen Komponente fließenden, und internen, das heißt innerhalb
einer jeweiligen Komponente fließenden, Medien transportieren.
Der Wirkungsgrad der Wärmeübertragung
wird, bei gewünschten
Kondensations- und Absorptionsprozessen, wie sie im Kondensator 13 und
Absorber 11 stattfinden, durch Anwesenheit unerwünschter
Gase, auch Fremdgase genannt, herabgesetzt. Leistungseinbußen von
50% sind schon bei einem Fremdgasanteil von 3–5 Vol.% zu erwarten. Ist außerdem Sauerstoff
Bestandteil der Fremdgase, so kann dieser in Verbindung mit der
Lösung
des Wärmepumpmediums 2 im
Absorptionsmittel, beispielsweise in Verbindung mit der Wasser-Lithiumbromid-Lösung, zu
Korrosionen in der Wärmepumpe 1 führen, was
zur Schädigung
des thermodynamischen Prozesses, aber auch der Anlagenlebensdauer
führen
kann.
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3 zeigt
eine Absaugeinrichtung 3 mit einem Ansaugabschnitt 5,
einem Abflußabschnitt 6 und
einem Zuflußabschnitt 9.
Pfeile 8, 8', 8'' in 3 geben
Fließrichtungen
an. Der Ansaugabschnitt 5 dient dazu, ein aus der Wärmepumpe
abzuführendes Gas
in die Absaugeinrichtung 3 zu führen. Durch den Zuflußabschnitt 9 wird
ein Lösungsmittel 8 in
einen Bereich 7 der Absaugeinrichtung 3 geführt. In
dem Bereich 7 bilden sich Kontraktionswirbel, welche dazu
führen,
daß das
sich im Bereich 7 befindende Gas im Lösungsmittel 8 aufgenommen
wird. Hierbei kann das Gas Bläschen
im Lösungsmittel 8 bilden. Das
Gas könnte
sich auch, zumindest teilweise, im Lösungsmittel 8 lösen. Die
Kontraktionswirbel bilden sich beispielsweise dadurch, daß das Lösungsmittel 8 frei
in den Ablaufabschnitt 6 fällt. Die Wirbelbildung unterstützende Maßnahmen
können
das Vorsehen von Prallblechen oder seitlichen Einströmungen sein.
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Gemäß 3 ist
der Zuflußabschnitt 9 im rechten
Winkel zum Abflußabschnitt 6 angeordnet. Hierdurch
wird die Bildung von Kontraktionswirbel begünstigt. Der Zuflußabschnitt 9 kann
jedoch auch mit dem Abflußabschnitt 6 einen
anderen Winkel bilden. Beispielsweise kann die Absaugeinrichtung 3 Y-förmig gebildet
sein. Außerdem
kann der Ansaugabschnitt 5 einen in die Absaugeinrichtung 3 hineinragenden
Rohrabschnitt (nicht dargestellt) umfassen. In der 3 weisen
der Ansaugabschnitt 5, der Zuflußabschnitt 9 und der
Abflußabschnitt 6 gleiche
und gleichförmige
Querschnitte auf. Die Querschnitte können jedoch für die einzelnen
Abschnitte unterschiedlich sein. Außerdem kann vorgesehen sein, daß sich der
Querschnitt entlang eines Abschnittes ändert. Insbesondere kann eine
Querschnittsverengung im Bereich 7 vorgesehen sein, um
die Bildung von Kontraktionswirbeln zu begünstigen.
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Nach
dem Durchlaufen des Bereich 7 fließt das Lösungsmittel 8 durch
den Abflußabschnitt 6 ab, wobei
es das im Bereich 7 aufgenommene Gas mitnimmt. In dem so
geleerten Bereich 7 entsteht deshalb gegenüber dem
Absaugabschnitt 5 ein Unterdruck, welcher für eine Saugwirkung
vom Absaugabschnitt 5 zum Bereich 7 verantwortlich
ist. Aufgrund dieser Saugwirkung strömt weiteres Gas vom Absaugabschnitt 5 in
den Bereich 7.
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In
dem Aubflußabschnitt 6 bildet
sich aufgrund des aus dem Zuflußabschnitt 9 dorthin
fließenden
Lösungsmittels 8 eine
Flüssigkeitssäule aus
dem Lösungsmittel 8 aus,
welche durch einen Flüssigkeitsstand
im Abflußabschnitt 6 nach
oben begrenzt wird. Der Abflußabschnitt 6 wirkt
als Fallrohr. In diesem Fall hängt
die Stärke
der Saugwirkung am Ansaugabschnitt 5 von der Länge der
sich unterhalb des Flüssigkeitsstandes
im Abflußabschnitt 6 erstreckenden
Flüssigkeitssäule ab.
Die Länge
der Flüssigkeitssäule läßt sich
mittels Auswahl der Länge
des Abflußabschnitt 6 und
der Einbauhöhe
der Absaugeinrichtung 3 bestimmen.
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Die
Saugwirkung im Ansaugabschnitt 5 beruht auf einem Saugdruck,
welcher mindestens so groß ist,
wie der Dampfdruck des Lösungsmittels 8. Der
Dampfdruck des Lösungsmittels 8 ist
jedoch in jedem Fall geringer als der im Absorber 11 oder
im Kondensator 12 herrschende Druck. Grund hierfür ist die
Unterkühlung,
die bei der Kondensation und der Absorption des Wärmepumpmediums 2 auftritt.
Das Verfahren kann ohne Anlegen eines Vordrucks nur mittels des
Drucks, welcher sich aufgrund einer Höhendifferenz zwischen einem
Zuflußpunkt
des Lösungsmittels 8 und
dem Flüssigkeitsstand
im Abflußabschnitt 6 ausbildet,
durchgeführt
werden.
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In 4 ist
ein Abschnitt der Wärmepumpe 1 in
einer Ausführungsform
dargestellt. In dieser Ausführungsform
wird das sich im Absorber 11 befindende Gas abgeführt. Diese
Ausführungsform
ist vorteilhaft, weil das absolute Druckniveau im Absorber 11 niedriger
ist als im Kondensator 12 und sich somit das Gas bevorzugt
im Absorber 11 sammelt. Der dargestellte Abschnitt umfaßt den Absorber 11,
die Absaugeinrichtung 3, die Pumpe 15, einen Abscheider 40,
einen Sammelbehälter 41 sowie
ein Verbindungsrohr 42 zum Lösungswärmetauscher 18. Das Lösungsmittel 8,
in diesem Fall die arme Lösung 23 aus
dem Absorber 11, wird, anstatt gemäß 1 mittels
der Pumpe 15 zum Lösungswärmetauscher 18 geleitet
zu werden, zum Zuflußanschluß 9 der
Absaugeinrichtung 3 befördert.
Der Ansaugabschnitt 5 der Absaugeinrichtung 3 ist
mit dem Absorber 11 verbunden, um ein sich im Absorber 11 befindendes
Gas abzuführen.
Das Lösungsmittel 8 nimmt
das Gas auf und wird über
den Abflußabschnitt 6 zu
einem Abscheider 40 geleitet. Im Abscheider 40 wird
das Gas aus dem Lösungsmittel 8 entnommen
und das so gereinigte Lösungsmittel 8 wird
als Absorptionsmittel über
den Lösungswärmetauscher 18 dem
Generator 12 zugeführt.
Das abgeführte
Gas wird in einem Sammelbehälter 41 gesammelt,
sofern es nicht der Umwelt zugeführt
werden darf, beispielsweise weil es giftig oder explosiv ist.
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In
dieser Ausführungsform
stellt sich im Abflußabschnitt 6 ein
Gegendruck ein, welcher durch die folgende Formel beschrieben wird:
pG=ΔpRohrverlust + ΔpLWÜ + Δphydrostat + pAustreiber.
Hierbei ist pG der im Absorber 11 herrschende
Druck, pAustreiber der im Austreiber 12 herrschende
Druck, ΔpRohrverlust ein Druckabfall aufgrund von
Rohrverlusten, ΔpLWÜ ein
Druck, der benötigt
wird, um das Absorptionsmittel durch den Lösungswärmeübertrager 18 zu treiben
und Δphydrostat ein aufgrund einer hydrostatische
Einlaufhöhe,
welche der Höhe
zwischen der Absaugeinrichtung 3 und dem Einlauf in den
Generator 12 entspricht, sich einstellender Druck aufgrund
der Flüssigkeitssäule.
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Der
am Ansaugabschnitt 5 anliegende Druck entspricht dem im
Absorber 11. Somit muß die
Absaugeinrichtung 3 genügend
hoch eingebaut werden, so daß die
Flüssigkeitssäule im Abflußabschnitt 6 einen
ausreichend hohen hydrostatischen Druck erzeugen kann, um das Absorptionsmittel
durch den Lösungswärmeübertrager 18,
durch Rohrverbindungen, gegen die hydrostatische Einlaufhöhe im Austreiber 12 und
gegen dem im Austreiber 11 herrschenden Druck zu fördern. Dies
ist je nach Bauart der Wärmepumpe 1 ohne
Schwierigkeiten machbar.
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Als
Alternative kann, wie in 5 veranschaulicht, in einer
weiteren Ausführungsform
lediglich ein Teilstrom aus der zum Austreiber 12 fließenden armen
Lösung 22 abgezweigt
und als Lösungsmittel 8 dem
Zuflußabschnitt 9 zugeführt werden.
Das Lösungsmittel 8 wird
hierzu nach dem Abführen
des Gases, im Abscheider 40 von dem Gas befreit und über ein
weiteres Verbindungsrohr 43 zurück zum Absorber geleitet. Dies
hat den Vorteil, daß der
Gegendruck gering gehalten wird. Der Gegendruck unterhalb des Zwischenabschnitts 7 ergibt
sich aus der folgenden Formel: pG=ΔpRohrverlust + Δphydrostat +
pAustreiber. Dieser Gegendruck ist wesentlich
geringer als der bei der Ausführungsform
nach 4. Gegebenenfalls kann neben einer Verbindung
des Ansaugabschnitts 5 mit dem Absorber 11 auch
eine Verbindung mit dem Kondensator 12 vorgesehen sein,
damit Gase aus beiden Komponenten gleichzeitig mittels eines Ansaugabschnitts 3 abgeführt werden
können.
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Sollen
die Gase aus dem Kondensator 12 abgeführt werden, so wird die Ausführungsform
nach 6 gewählt.
Hierbei wird die reiche Lösung 23 aus dem
Kondensator 12 als Lösungsmittel 8 zum
Abführen
des Gases mittels der Absaugeinrichtung 3 verwendet. Ähnlich wie
in den Ausführungsformen
der 4 und 5 sind auch hier ein Abscheider 40 und
ein Sammelbehälter 41 vorgesehen.
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Es
ist auch möglich,
zur Effizienzsteigerung mehrere Absaugeinrichtungen 3 an
unterschiedlichen Abschnitten der Wärmepumpe 1 vorzusehen. Diese
Absaugeinrichtungen 3 können
dann mit Lösungsmittel 8 aus
einer einzigen Quelle oder aus mehreren unterschiedlichen Quellen
betrieben werden.
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7 veranschaulicht
grafisch die Wirkung, die das Abführen des Gases auf die von
der Wärmepumpe 1 erzielte
Leistung hat. In diesem Fall wurde die vom Absorber 11 zum
Lösungswärmetauscher 18 fließende reiche
Lösung 22 als
Lösungsmittel 8 verwendet.
Die aus dem Absorber 11 austretende reiche Lösung 22 befindet
sich bei dem im Absorber 11 herrschenden Druck im thermodynamischen
Gleichgewicht oder ist leicht unterkühlt. Eine hermetische Pumpe
dient als Pumpe 15 zur Förderung der reichen Lösung 22 in
den Austreiber 12. Im vorliegenden Fall kann die Leistung
einer frisch evakuierten Wärmepumpe 1 erreicht
werden.
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In 7 sind
vier Wärmetauscherleistungen einer
Absorptionskälteanlage
gezeigt, sowie der Wirkungsgrad, hier als COP bezeichnet. Für zwei Volumenströme des Lösungsmittels
durch die Absaugeinrichtung 3 wird gezeigt, wie nach dem
bewußten
Zuführen
von Fremdgasen in die Absorptionskälteanlage, jeweils um 14:40
Uhr und um 16:54 Uhr, die Anlagenleistung und der Wirkungsgrad sich
verringern, und nach erfolgreicher Evakuierung mittels der Absaugeinrichtung 3 wieder
auf ihr optimales Leistungsniveau zurückkommen.
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Die
dem Diagramm 70 zugrunde liegende Ausführungsform der Wärmepumpe 1 weist
eine freie Fallhöhe
von 20cm auf. Das heißt,
das Lösungsmittel 8 kann
im Abflußabschnitt 6 eine Strecke
von 20cm freifallend, also nur mittels der Schwerkraft geführt, zurücklegen.
Eine Fallhöhe
von mindestens 5cm hat sich als vorteilhaft erwiesen. Ferner weist das
Lösungsmittel 8 im
Zuflußabschnitt 9 ein
Volumenstrom zwischen 260 und 330 Liter pro Stunde (l/h) auf. Ein
derartiger Volumenstrom entspricht Volumenströmen, für welche übliche Wärmepumpen 1 ausgelegt
sind. Die Absaugeinrichtung 3 weist einen Rohrdurchmesser
von 16 mm auf. Bei Voruntersuchungen wurde herausgefunden, daß bei Strömungsgeschwindigkeiten
von 20 bis 40cm/s, bei Verwendung von Wasser als Lösungsmittel 8,
ein effektives Abführen
von Gasen erzielt werden kann. Dies ist auch bei Verwendung einer
Wasser-Lithiumbromid-Lösung der
Fall.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.