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Die
Erfindung betrifft ein sanitäres
Ventil mit einer Betätigungsvorrichtung,
die einen aus einem Ventilgehäuse
herausgeführten,
wenigstens um eine Achse verschwenkbaren Stellhebel aufweist, wobei am
Stellhebel wenigstens an einer Seite der Schwenkbahn des Stellhebels
eine vorstehende Knagge vorgesehen ist, die mit einer parallel zur Schwenkbahn
als Reihe angeordneten, überwindbaren
Anschlagmitteln zusammenwirkt.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
44 37 370 A1 ist ein derartiges Ventil bekannt. Hierbei
sind jeweils zu beiden Seiten der Schwenkbahn an einer federelastischen
Lasche eine Reihe von Zähnen
als überwindbare
Anschlagmittel vorgesehen, die jeweils mit am Stellhebel starr angeordneten
Knaggen zusammenwirken.
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Bei
dieser Ausbildung wird es vielfach als nachteilig empfunden, dass
durch die federnd ausgebildeten Laschen in Abhängigkeit von der Öffnungsposition
des Ventils unterschiedliche Kräfte
für die Überwindung
der Anschlagmittel erforderlich sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das sanitäre Ventil so auszubilden, dass
die erforderliche Kraft zur Überwindung
der Anschlagmittel etwa gleich bleibend ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Ventil dadurch gelöst, dass
die wenigstens eine Knagge am Stellhebel federnd angeordnet ist und
die Anschlagmittel starr ausgebildet sind.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 19 angegeben.
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Mit
den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird
insbesondere erreicht, dass bei der Bewegung des Stellhebels in
der Schwenkbahn definierte überfahrbare
Widerstände
vorgegeben werden, die über den
gesamten Öffnungs-
und Schließwinkel
einen gleich bleibenden Widerstand erzeugen, so dass eine gleich
bleibende Kraft für
den Einstellvorgang erforderlich ist. Vorteilhaft kann die Erfindung
in Eingriffmischventilen oder Umschalt- und/oder Mengenregulierventilen eingesetzt
werden. Mit den überwindbaren
Anschlagmitteln wird eine Rasterung beim Schwenkvorgang erreicht,
die eine Feineinstellung des Ventils erleichtert. Darüber hinaus
kann auch ein unerwünschtes
Selbstschließen
des Ventils, z. B. beim Einsatz von relativ langen und schweren
Griffhebeln, verhindert werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Knagge jeweils an
einem federelastischen Biegebalken angeordnet werden, wobei zweckmäßig der
Biegebalken einstückig
mit der Knagge ausgebildet wird. Zur Erhöhung der Biegeelastizität des Biegebalkens
kann dieser mit Auskehlungen versehen werden.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung sind zwei einander gegenüberliegend
angeordnete Knaggen mit jeweils einem Biegebalken vorgesehen, wobei
die einzelnen Biegebalken an einem Ringelement einstückig ausgebildet
werden können. Dabei
kann das Ringelement separat auf den Stellhebel aufstreifbar gestaltet
oder aber einstückig
mit einer Isolierbuchse ausgebildet sein.
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Vorteilhaft
wird die Knagge als Zahn ausgebildet, der federelastisch in die
Anschlagmittel im Bereich der Schwenkbahn eingreift. Hierbei weist
der Zahn zweckmäßig einen
Flankenwinkel von etwa 80° bis
160°, vorzugsweise
90°, auf.
Der Kopf und der Fuß des
Zahns weisen dabei Verrundungen auf, so dass ein verschleißarmes Gleiten
an den Anschlagmitteln ermöglicht
wird. Die Anschlagmittel können vorzugsweise
als Zahnreihe ausgebildet werden, deren einzelne Zähne ebenfalls
am Fuß und/oder
am Kopf mit Verrundungen versehen sind.
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Die
Knagge kann dabei sowohl jeweils parallel als auch senkrecht zur
Mittelachse des Stellhebels angeordnet sein.
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Bei
der erstgenannten Anordnung kann die Knagge jeweils mit Anschlagmitteln
zusammenwirken, die als Plan-Kerbverzahnung parallel zur Schwenkbahn
ausgebildet sind. Hierbei kann zweckmäßig die Knagge in der Mitte
eines an seinen beiden Enden gehaltenen Biegebalkens vorgesehen werden.
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Bei
der zweitgenannten Anordnung der Knagge kann als Anschlagmittel
jeweils eine Zahnreihe vorgesehen sein, die als Stirnverzahnung
auf einer zylindrischen Mantelfläche
konzentrisch zur Achse des Stellhebels angeordnet ist. Hierbei wird zweckmäßig die
Knagge jeweils am äußeren Endbereich
des Biegebalkens angeformt, wobei der Biegebalken selbst, von dem
Ringelement oder von der Isolierbuchse beginnend, verjüngt, vorzugsweise
trapezförmig
verjüngt
ausgebildet werden kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Es
zeigt in der Zeichnung
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1 ein
zum Teil dargestelltes sanitäres Eingriffmischventil
im Längsschnitt;
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2 das
in 1 gezeigte Eingriffmischventil in Ansicht von
oben mit abgenommenem Handgriff;
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3 einen
Teil der in 1 gezeigten Betätigungsvorrichtung
des sanitären
Eingriffmischventils in vergrößerter Darstellung;
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4 die
in 3 gezeigte Betätigungsvorrichtung
in der Schnittebene IV;
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5 ein
in 3 gezeigtes Ringelement in Seitenansicht;
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6 das
in 5 gezeigte Ringelement in Ansicht von oben;
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7 das
in 5 gezeigte Ringelement in der Schnittebenen VII
in vergrößerter Darstellung;
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8 ein
abgewandeltes Ringelement in Seitenansicht, wobei das Ringelement
mit einer Isolierbuchse einstückig
ausgebildet ist;
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9 das
in 8 gezeigte Ringelement mit einer Isolierbuchse
in Ansicht von oben;
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10 das
in 8 gezeigte Ringelement mit einer Isolierbuchse
in Ansicht von unten;
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11 ein
weiteres, zum Teil dargestelltes sanitäres Eingriffmischventil im
Längsschnitt;
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12 das
in 1 gezeigte Ventil in Ansicht von oben, mit abgenommenem
Handgriff;
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13 einen
Teil der in 12 gezeigten Betätigungsvorrichtung
des sanitären
Eingriffmischventils in vergrößerter Darstellung;
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14 die
in 13 gezeigte Betätigungsvorrichtung in der Schnittebene
XIV;
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15 das
in 14 gezeigte Ringelement um 90° gedreht;
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16 einen
Teil des in 15 gezeigten Ringelements in
der Schnittebene XVI, in vergrößerter Darstellung;
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17 das
in 15 gezeigte Ringelement in Ansicht von oben;
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18 das
in 17 gezeigte Ringelement um 90° gedreht;
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19 ein
zum Ringelement gemäß 14 alternativ
ausgebildetes Ringelement, das einstückig mit einer Isolierbuchse
ausgebildet ist;
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20 das
in 19 gezeigte Ringelement um 90° gedreht, in Ansicht von unten.
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In
den Ausführungsbeispielen
der Zeichnung sind gleiche oder entsprechende Elemente jeweils mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das
in 1 bis 10 dargestellte
Ausführungsbeispiel
betrifft ein sanitäres
Eingriffmischventil. Das Eingriffmischventil besteht dabei aus einem
zum Teil dargestellten Ventilgehäuse 1 und
einem ebenfalls zum Teil dargestellten, in einer Öffnung des
Ventilgehäuses 1 angeordneten
Kartuschengehäuse 10, in
dem die einzelnen Ventilelemente angeordnet sind. Das Kartuschengehäuse 10 weist Öffnungen auf – in der
Zeichnung nicht dargestellt – für den Zufluss
von Kalt- und Heißwasser
und den Abfluss von Mischwasser. An der in der Zeichnung gezeigten Stirnseite
des Kartuschengehäuses 10 ist
eine Betätigungsvorrichtung 2 angeordnet,
wobei aus dem Kartuschengehäuse 10 ein
Stellhebel 20 herausgeführt
ist, der um eine Achse 12 verschwenkbar und um eine Mittelachse 11 drehbar
im Kartuschengehäuse 10 angeordnet
ist, wobei ein innerer Hebelarm – in der Zeichnung nicht dargestellt – mit einem
Ventilglied verbunden ist, während
am äußeren Endbereich
des Stellhebels 20 ein Handgriff 21 in bekannter Weise
befestigt ist.
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Auf
einem Halsteil des Kartuschengehäuses 10 ist
ein Anschlagring 220 begrenzt drehbar – zur wahlweisen Beschränkung der
Mischwassertemperatur – angeordnet.
In dem Anschlagring 220 ist eine Schwenkbahn 22 für den Stellhebel 20 ausgebildet, wie
es insbesondere aus 2 der Zeichnung zu entnehmen
ist. In diese Schwenkbahn 22 greift außerdem ein Zapfen des Handgriffs 21 in
der Stecklage ein, so dass der Handgriff 21 drehfest mit
dem Anschlagring 220 verbunden ist, aber in der Schwenkbahn 22 um
die Achse 12 verschwenkbar geführt ist. Hierbei wird mit einer
Drehbewegung um die Mittelachse 11 das Mischungsverhältnis des
zuströmenden
Kalt- und Heißwassers
eingestellt, während mit einer
Schwenkbewegung um die Achse 12 die Gesamtdurchflussmenge
durch das Ventil einstellbar ist.
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Zur
feingestuften, gerasterten Einstellung der Wasserdurchflussmenge
durch das Ventil ist an beiden Seitenwänden der Schwenkbahn 22 eine Zahnreihe 23 in
Form einer Plan-Kerbverzahnung vorgesehen. An einem auf dem Stellhebel 20 angeordneten
Ringelement 32 ist jeweils an der der Zahnreihe 23 zugekehrten
Seite eine Knagge 3 in Form eines entsprechenden Zahns
angeordnet, wobei die Knagge 3 in der Mitte an einem Biegebalken 30 einstückig angeformt
ist, wie es insbesondere aus 4, 5, 6 und 7 der
Zeichnung zu entnehmen ist. Der Biegebalken 30 weist dabei
im Bereich zwischen der Knagge 3 und dem Übergang zum
Ringelement 32 Auskehlungen 31 auf, so dass eine
gute Federwirkung gewährleistet
ist. Die Zahnreihe 23 und die Knagge 3 weisen
ein Zahnprofil auf, dessen Flankenwinkel 33 etwa 90° beträgt. Außerdem sind
die Zähne
der Zahnreihe 23 und die als Zahn ausgebildete Knagge 3 am
Zahnfuß und
am Zahnkopf mit Verrundungen 34 versehen, so dass ein verschleißarmes Gleiten
der Knagge 3 über
die Zahnreihe 23 gewährleistet
ist. Zur Axialsicherung des Ringelements 32 auf dem Stellhebel 20 sind
einerseits im Bereich der Biegebalken 20 Abstandslaschen 36 angeformt,
während
die gegenüberliegende
Stirnseite des Ringelements 32 von einer auf dem Stellhebel 20 angeordneten
Isolierbuchse 4 gesichert ist.
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Beim Öffnungs-
und Schließvorgang
des Ventils wird der Stellhebel 20 in der Schwenkbahn 22 verschwenkt,
wobei die Knagge 3 federelastisch gerastert über die
Zahnreihen 23 bewegt wird. Die Kraft zur Überwindung
der als Zahnreihe 23 ausgebildeten Anschlagmittel ist dabei
gleich bleibend, da bei jeder Schwenkbewegung die Knagge 3 in
gleicher Weise von den Zähnen
der Zahnreihe 23 federelastisch über den Biegebalken 30 ausgelenkt
wird.
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Bei
dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Ringelement 32 separat
ausgebildet. Alternativ kann das Ringelement 32 einstückig mit
der Isolierbuchse 4 hergestellt werden, wie es aus 8, 9 und 10 der
Zeichnung zu entnehmen ist. Hierbei kann die Abstandslasche 36 entfallen.
Dabei ist jedoch im Bereich des jeweiligen Biegebalkens 30 eine
entsprechende schlitzartige Ausnehmung 35 zur Trennung
des Biegebalkens 30 von der Isolierbuchse 4 erforderlich.
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In 11 bis 18 ist
ein anderes Ausführungsbeispiel
eines sanitären
Eingriffmischventils dargestellt, wobei die Einstellung des Mischungsverhältnisses
und die Gesamtdurchflussmenge des Wassers in gleicher Weise vorgenommen
wird. Lediglich zur gerasterten Einstellung der Durchflussmenge
ist anstatt der Plan-Kerbverzahnung
die Zahnreihe 23 auf einer zylindrischen Mantelfläche konzentrisch
zur Achse 12 als Stirnverzahnung ausgebildet, wie es insbesondere
aus 12, 13 und 14 der
Zeichnung zu entnehmen ist. Der Biegebalken 30 ist dabei
jeweils einseitig am Ringelement 32 radial vorstehend angeformt,
wobei der Biegebalken 30, vom Ringelement 32 beginnend,
trapezförmig
verjüngt
ausgebildet und am vorstehenden Endbereich eine als Zahn ausgebildete
Knagge 3 der Zahnreihe 23 zugeordnet ist. Der
Biegebalken 30 ist dabei ebenfalls im Bereich zwischen
dem Ringelement 32 und der Knagge 3 mit Auskehlungen 31 versehen,
wie es insbesondere aus 15 bis 18 der
Zeichnung zu entnehmen ist. Das Ringelement 32 wird in
seiner Stecklage auf dem Stellhebel 20 axial von der Isolierbuchse 4 gesichert,
wie es insbesondere aus 14 der
Zeichnung zu entnehmen ist.
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Alternativ
kann auch das Ringelement 32 einstückig mit der Isolierbuchse 4 hergestellt
werden, wie es aus 19 und 20 der
Zeichnung zu entnehmen ist.
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Bei
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist jeweils
ein Eingriffmischventil vorgesehen, mit dem sowohl die Durchflussmenge
als auch das Mischungsverhältnis
des zufließenden Kalt-
und Warmwassers einstellbar ist. Selbstverständlich können die vorgeschlagenen, überwindbaren
Anschlagmittel auch bei einem Umschaltventil und/oder Mengenregulierventil
eingesetzt werden.