DE102005027887A1

DE102005027887A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Information eines Fahrzeugführers

Info

Publication number: DE102005027887A1
Application number: DE102005027887A
Authority: DE
Inventors: Stefan Nordbruch
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2005-06-16
Filing date: 2005-06-16
Publication date: 2006-12-28

Abstract

Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Information eines Fahrzeugführers vorgeschlagen, wobei eine Anpassung des Fahrzeuglichts erfolgt, wenn ein erkanntes Verkehrszeichen eine Anpassung des Fahrzeuglichts erfordert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Information eines Fahrzeugführers.

Aus der DE-OS 36 19 824 ist ein Fahrerinformationssystem bekannt, bei welchem mittels einer im Fahrzeug angebrachten Videokamera Verkehrszeichen und deren Bedeutung, insbesondere Verkehrszeichen zur Geschwindigkeitsbegrenzung, erkannt werden. Bei Überschreiten der durch das Verkehrszeichen vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit durch das Fahrzeug wird der Fahrer informiert.

Ferner sind Maßnahmen zum automatischen Ein- und Ausschalten eines Fahrzeugslichts (Fern- und/oder Abblendlicht) bekannt, z.B. aus der DE 197 13 884 A1 .

Vorteile der Erfindung

Durch die Verknüpfung von Informationen bezüglich des Zustandes der Fahrzeugbeleuchtung und dem Inhalt von Verkehrszeichen wird in vorteilhafter Weise der Fahrer entlastet und automatisch Anpassungen der Fahrzeugbeleuchtung vorgenommen.

In vorteilhafter Weise wird der Fahrer über die bevorstehende Anpassung informiert und ihm die Gelegenheit geboten, die Anpassung zu übersteuern. Damit wird weiterhin ein Einfluss des Fahrers sichergestellt und ihm die Möglichkeit eröffnet, die automatische Steuerung zu überstimmen. Somit wird unterschiedlichen Anforderungen Rechnung getragen.

In vorteilhafter Weise wird durch die Kombination zweier Informationen durch die Fahrerinformationsvorrichtung der Fahrer entlastet, da er bei der Anpassung der Fahrzeugbeleuchtung an unterschiedliche Fahrsituationen unterstützt wird.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen Patentansprüchen.

Zeichnung

Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt 1 ein Übersichtsbild einer Fahrerinformationsvorrichtung, bei welcher die beschriebene Vorgehensweise implementiert ist. In 2 ist ein Flussdiagramm skizziert, welches eine Ausführung der beschriebenen Vorgehensweise, insbesondere in der Realisierung als Programm eines Rechners innerhalb der Fahrerinformationsvorrichtung, darstellt.

Beschreibung von Ausführungsbeispielen
Nachfolgend wird eine Assistenz- bzw. Komfortfunktion und eine entsprechende Vorrichtung zur Anpassung der Fahrzeugbeleuchtung beschrieben, die Verkehrszeichen berücksichtigt, welche Hinweise auf eine Notwendigkeit der Anpassung der Fahrzeugbeleuchtung, insbesondere auf das Ein- und Ausschalten von Abblendlicht und/oder Fernlicht geben. Verkehrszeichen dieser Art sind z.B. Ortseingangszeichen (Abschalten des Fernlichts) oder Tunneleingangs- bzw. -ausgangszeichen oder „Licht-EIN"- bzw. „Licht-AUS"-Zeichen (Ein- bzw. Ausschalten des Abblendlichts).
Ferner ist ein Verkehrszeichenerkennungssystem Bestandteil der Fahrerinformationsvorrichtung. Das Verkehrszeichenerkennungssystem umfasst eine im Fahrzeug angebrachte Kamera, welche Bilder der Umgebung des Fahrzeugs aufnimmt. Ein nachgeschaltetes Bildanalysemodul analysiert diese aufgenommenen Bilder und selektiert insbesondere anhand der Form Verkehrzeichen und führt sie einer Inhaltserkennung zu. Dort wird beispielsweise auf der Basis des ermittelten Bildausschnitts und seines Vergleichs mit vorgegebenen Mustern der Inhalt des Verkehrszeichens ermittelt. Darüber hinaus sind in einigen Ausführungsbeispielen Möglichkeiten vorgesehen, die einen im Bild erkannten Text analysieren und mit vorgegebenen Texten vergleichen. Wird das Muster bzw. der Text erkannt, das heißt der Vergleich fällt positiv aus, wird vom Verkehrszeichenerkennungssystem eine entsprechende Information über den Inhalt und die Bedeutung des erkannten Verkehrszeichens weitergegeben.
Zu beachten dabei ist, dass Verkehrszeichen in der Regel länderspezifisch sind. In einer Ausführung ist vorgesehen, die Fahrerinformationsvorrichtung durch eine entsprechende manuelle Einstellung von einer länderspezifischen Einstellung auf eine andere umzuschalten. Dies erfolgt bevorzugt durch eine entsprechende Menüauswahl, die dem Fahrer angezeigt wird, und aus der der Fahrer die entsprechende Ländereinstellung auswählt. In einer anderen Ausführung wird die Ländereinstellung automatische verändert in Abhängigkeit der Position des Fahrzeugs. Diese wird mittels eines Navigationssystems ermittelt, auf diese Weise das Überschreiten einer Ländergrenze erkannt und die Ländereinstellung vorgenommen.
In 1 ist ein Blockschaltbild eines Fahrerinformationssystems dargestellt. Das Fahrerinformationssystem 10 umfasst dabei eine Rechnereinheit 12, die im Wesentlichen aus Rechner 14, Eingangsschaltung 16, Ausgangsschaltung 18 sowie ein diese Elemente verbindendes Bussystem 20 besteht. Neben anderen, nicht dargestellten Informationen werden der Rechnereinheit 12 von einer Kamera 22 bzw. einem an die Kamera angeschlossenes Bildanalysesystem Bilder der Umgebung des Fahrzeugs und/oder Informationen über Verkehrsschilder und deren Inhalt bzw. Bedeutung wie oben beschrieben übertragen. Ferner wird über die Eingangsschaltung 16 der Rechnereinheit 12 Informationen über den Zustand der Fahrzeugbeleuchtung von anderen Systemen, die in 1 mit 24 bezeichnet sind, übermittelt. Diese Informationen werden z.B. durch Abprüfen der Bestromung der entsprechenden Leuchtmittel abgeleitet. Zur Fahrerinformation über die zu erfolgende Anpassung ist ein Ausgabemittel 26 vorgesehen, je nach Art der Fahrerinformation ein Bildschirm, eine akustische Warneinrichtung, ein Sprachausgabesystem, etc. Diese Informationseinrichtung wird von der Rechnereinrichtung 12 über die Ausgangsschaltung 18 angesteuert und die entsprechende Information an den Fahrer ausgegeben. Ferner ist eine Steuereinheit 28 für die Fahrzeugbeleuchtung vorgesehen, die abhängig von einem von der Rechnereinheit 12 über die Ausgangsschaltung 18 abgesetztes Steuersignal das Abblendlicht und/oder das Fernlicht des Fahrzeugs ein- bzw. ausschaltet.
Bei der Fahrerinformation, sofern visuell erfassbar oder durch Sprachausgabe dem Fahrer mitgeteilt, wird in einer Ausführung der Fahrer auf eine notwendige Anpassung der Beleuchtung hingewiesen und ihm so die Möglichkeit geboten, selbst einen bestimmten Beleuchtungszustand zu wählen. Eine typische Sprachausgabe ist beispielsweise „Orteingang, Fernlicht wird abgeschaltet". Der Zeitpunkt an dem diese Information dem Fahrer ausgegeben wird ist dann, wenn sowohl ein zu verändernder Beleuchtungszustand erkannt wurde als auch ein entsprechendes Hinweisschild erkannt wurde.
In einer Ausführung werden Orteingangszeichen und Tunneleingangs- bzw. -ausgangszeichen (entweder als Tunnelzeichen oder als „Licht?"-Zeichen) herangezogen. Hier werden folgende Kriterien angewendet: Bei Erkennen eines Ortseingangsschild wird das Fernlicht ausgeschaltet. Bei einem Tunneleingang wird das Abblendlicht eingeschaltet und das Fernlicht ausgeschaltet, während bei einem Tunnelausgang das Abblendlicht ausgeschaltet wird. Ein Wiedereinschalten des Fernlichts wird nicht durchgeführt.
Der Fahrer wird zusätzlich über die geplante Aktion informiert. Sofern der Fahrer mit der Aktion nicht einverstanden ist, muss er innerhalb einer definierten Zeit reagieren, dann wird die Aktion nicht durchgeführt. Damit behält der Fahrer die Verantwortung.
Die Rechnereinheit 14, die Bestandteil des Fahrerinformationssystems ist, realisiert die oben dargestellte Vorgehensweise im Rahmen eines Rechnerprogramms. Die 2 zeigt ein Flussdiagramm, welches ein Beispiel für ein solches Rechnerprogramm darstellt.
Das in 2 beschriebene Programm wird mit Start des Kraftfahrzeugs oder mit entsprechender Aktivierung durch den Fahrer gestartet und im Folgenden zyklisch durchlaufen. Zunächst werden in einem Schritt 100 die von der Kamera aufgenommen Bilder bzw. die Information der Verkehrszeichenerkennung eingelesen. Somit wird je nach Ausführung entweder das aufgenommene Bild eingelesen und zur Verkehrszeichenerkennung analysiert oder das bereits analysierte Bild und die daraus abgeleitete Information über Art und Inhalt des Verkehrszeichens eingelesen. Im darauf folgenden Schritt 102 wird abgefragt, ob das erkannte Verkehrszeichen oder das durch die Bildanalyse aus dem eingelesenen Bild extrahierte Verkehrszeichen einen vorgegebenen, im Schritt 102 definierten Inhalt hat. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird abgefragt, ob das Verkehrszeichen Hinweise auf eine Bedingung für das Fahrzeuglicht enthalten (Orteingang, Tunnelein- oder -ausgang, etc.). Ist dies nicht der Fall, wird das Programm mit Schritt 100 und der nächsten Bildaufnahme bzw. der nächsten Verkehrszeicheninformation wiederholt. Hat Schritt 102 ergeben, dass das erkannte Verkehrszeichen den entsprechenden gewünschten Inhalt hat, so werden im Schritt 104 anhand einer Tabelle ermittelt, welches Licht durch das erkannte Verkehrszeihen betroffen ist, Abblendlicht oder Fernlicht. Ist das Abblendlicht betroffen (z.B. bei einem Tunnelein- oder -ausgang) wird mit Schritt 106, ist das Fernlicht betroffen (Orteingang) mit Schritt 108 fortgefahren. Sind beide Fahrzeuglichter betroffen, werden die beiden auf Schritt 106 und 108 folgenden Äste parallel durchlaufen.
In Schritt 106 wird der Zustand des Abblendlichts eingelesen (ein oder aus). Danach wird in Schritt 110 überprüft, ob der Zustand des Lichts mit dem Verkehrszeicheninhalt übereinstimmt. Ist dies der Fall, wird das Programm ohne Aktion mit Schritt 100 wiederholt, stimmen die Informationen nicht überein wird in Schritt 112 der Fahrer über die beabsichtigte Anpassung des Lichts informiert. Im Schritt 114 wird dann überprüft, ob innerhalb einer Reaktionszeit eine Reaktion des Fahrers erfolgt ist, nach der die Anpassung unterbleiben soll, z.B. eine Betätigung eines Bedienelements. Ist dies der Fall, wird das Programm mit Schritt 100 wiederholt, ohne dass eine Anpassung vorgenommen wird. Im gegenteiligen Fall wird gemäß Schritt 116 das Abblendlicht an die Forderung des Verkehrszeichens angepasst (ein- oder ausgeschaltet). Danach wird das Programm mit Schritt 100 wiederholt.
In Schritt 108 wird der Zustand des Fernlichts eingelesen (ein oder aus). Danach wird in Schritt 118 überprüft, ob der Zustand des Lichts mit dem Verkehrszeicheninhalt übereinstimmt. Ist die der Fall, wird das Programm ohne Aktion mit Schritt 100 wiederholt, stimmen die Informationen nicht überein wird in Schritt 120 der Fahrer über die beabsichtigte Anpassung des Lichts informiert. Im Schritt 122 wird dann überprüft, ob innerhalb einer Reaktionszeit eine Reaktion des Fahrers erfolgt ist, nach der die Anpassung unterbleiben soll, z.B. eine Betätigung eines Bedienelements. Ist dies der Fall, wird das Programm mit Schritt 100 wiederholt, ohne dass eine Anpassung vorgenommen wird. Im gegenteiligen Fall wird gemäß Schritt 124 das Fernlicht an die Forderung des Verkehrszeichens angepasst (ein- oder ausgeschaltet). Danach wird das Programm mit Schritt 100 wiederholt.

Claims

Verfahren zur Information eines Fahrzeugführers, bei welchem mittels einer Verkehrszeichenerkennung (22) vorgegebene Verkehrszeichen erkannt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anpassung des Fahrzeugslichts erfolgt, wenn das erkannte Verkehrszeichen eine Anpassung des Fahrzeuglichts erfordert.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebenen Verkehrszeichen Verkehrszeichen mit Hinweis auf einen Orteingang, einen Tunnelein- oder -ausgang, etc. sind.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand des Fahrzeugslichts erfasst wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass erfasst wird, ob das Abblendlicht und/oder das Fernlicht des Fahrzeugs ein- oder ausgeschaltet ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anpassung des Fahrzeuglichts nur dann erfolgt, wenn die Forderung des Verkehrszeichens und der Zustand des Fahrzeuglichts nicht übereinstimmen.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrer über die beabsichtigte Anpassung des Fahrzeuglichts informiert wird, insbesondere durch einen akustischen Warnhinweis, einen visuellen Warnhinweis in einem Display und/oder eine Sprachausgabe.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anpassung des Lichts erfolgt, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeit nach der Fahrerinformation keine gegenteilige Reaktion des Fahrers erkannt wird.
Vorrichtung zur Information eines Fahrzeugführers, mit einer Rechnereinheit (14), welche von einer Verkehrszeichenerkennung (22) Informationen über erkannte Verkehrszeichen enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit (14) derart ausgebildet ist, dass eine Anpassung des Fahrzeugslichts erfolgt, wenn das erkannte Verkehrszeichen eine Anpassung des Fahrzeuglichts erfordert.