Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, alternative
Adsorbentien für
Verfahren zur Abtrennung von Geruchsstoffen bereitzustellen, die über bessere
Eigenschaften verfügen
können,
als diejenigen des Standes der Technik. Insbesondere sollen sich
die erfindungsgemäßen Adsorbentien
möglichst
ohne wesentliche Verluste an Adsorptionskapazität recyclieren lassen.
Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Abtrennung von Geruchsstoffen aus Gasen
den Schritt enthaltend
Inkontaktbringen
des Gases mit mindestens einem Filter enthaltend ein poröses metallorganisches Gerüstmaterial,
wobei das Gerüstmaterial
mindestens eine an mindestens ein Metallion koordinativ gebundene,
mindestens zweizähnige
organische Verbindung enthält.
Es
wurde nämlich
gefunden, dass die Abtrennung von Geruchsstoffen aus Gasen in effizienter
Weise durch Einsatz der porösen
metallorganischen Gerüstmaterialien
(Englisch: „Metal-Organic-Framework (MOF)") durchgeführt werden
kann.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird vereinfachend der Begriff „Gas" auch dann verwendet, wenn
es sich um Gasgemische wie beispielsweise Luft handelt. Bei den
betreffenden Gasen ist es lediglich erforderlich, dass diese beim
in Kontakt bringen gasförmig
vorliegen.
Vorzugsweise
weist das Gas einen Siedepunkt oder -bereich auf, der unter der
Raumtemperatur liegt. Es ist jedoch auch möglich, dass höher siedende
fluide Systeme zum Einsatz gelangen, wenn diese beispielsweise bei
erhöhter
Temperatur als Abgase freigesetzt werden und vor ihrer Kondensation
dem MOF zugeführt werden.
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Gas um Erdgas, Biogas, Abgas, Luft, Abluft
oder Inertgas. Mehr bevorzugt sind Erdgas, Biogas, Luft und Abluft.
Insbesondere bevorzugt sind Biogas, Luft und Abluft.
Das
Gas kann in offenen oder zumindest teilweise geschlossenen Systemen
vorliegen. Insbesondere im Fall von Erd- und Biogas kann es sich
um Rohrleitungen, Piplines, Kessel-, Transport- oder Erdgasbehälter, wie
sie beispielsweise zur Lagerung in der Erde oder als Tanks für Kraftfahrzeuge
verwendet werden, handeln. Im Falle von Abgasen handelt es sich
vorzugsweise um Industrieabgase oder solche Abgase, wie sie bei
Verbrennungsvorgängen
(z.B. bei Verbrennungsmotoren) anfallen. Weiterhin bevorzugt handelt
es sich bei dem Gas um Raumluft in Gebäuden oder Räumen wie in Wohn- und Esszimmern
oder insbesondere in Küchen. Auch
die Raumluft in Fortbewegungsmitteln wie Personenkraftfahrzeuge,
Lastkraftfahrzeuge, Züge
oder Schiffe ist hierbei zu nennen. Ebenso ist die Raumluft in Geräten wie
beispielsweise Geschirrspülmaschinen
zu nennen.
Insbesondere
in den Fällen,
bei denen das Gas Erdgas, Luft, Abluft oder Inertgas darstellt,
kann der Geruchsstoff ursprünglich
Bestandteil eines flüssigen
(beispielsweise Wasser oder Erdöl)
oder festen Mediums sein, der dann in die Phase des über der flüssigen oder
festen Oberfläche
anliegenden Gases übertritt und
anschließend
aus dieser entfernt werden. Beispielsweise kann es sich um ein Gas
innerhalb einer Verpackung (Umgebungsgas) von festen Gegenständen handeln,
die im Laufe der Zeit Geruchsstoffe innerhalb der Verpackung an
das Umgebungsgas abgeben. Hierbei handelt es sich bei dem Umgebungsgas
um Luft oder Inertgas. Ein weiteres Beispiel stellen Polymere dar,
bei denen Monomere, die bei der Herstellung der Polymere nicht umgesetzt
wurden, wobei diese jedoch noch im Polymer verblieben sind und im
Laufe der Zeit an das Umgebungsgas, wie beispielsweise die Raumluft,
abgegeben werden und die abzutrennenden Geruchsstoffe darstellen.
Ebenso können
im Polymer weitere leichtflüchtige
Komponenten enthalten sein, die in das Umgebungsgas abgegeben werden
können.
Hierbei sind beispielsweise Starter oder Stabilisatoren und weitere
Additive zu nennen. Einen Überblick über solche
Komponenten gibt Plastics additive Handbook, Hans Zweifel, Hanser
Verlag, München
(ISBN 3-446-21654-5).
Der
Geruchsstoff kann in dem Gas in gelöster Form vorliegen oder selbst
gasförmig
sein und somit einen „Bestandteil" eines Gasgemisches
darstellen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Begriff „Geruchsstoff" ebenfalls vereinfachend
verwendet, auch wenn es sich um ein Gemisch von mehreren Geruchsstoffen
handelt. Geruchsstoffe sind hierbei Stoffe, die über den Geruchssinn des Menschen
wahrgenommen werden können.
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Geruchsstoff um eine flüchtige organische oder anorganische Verbindung,
die mindestens eines der Elemente Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff,
Schwefel, Fluor, Chlor, Brom oder Iod enthält oder ein ungesättigter
oder aromatischer Kohlenwasserstoff oder ein gesättigter oder ungesättigter
Aldehyd oder Keton ist. Mehr bevorzugte Elemente sind Stickstoff,
Sauerstoff, Phosphor, Schwefel, Chlor, Brom; insbesondere bevorzugt
sind Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel.
Insbesondere
handelt es sich bei dem Geruchsstoff um Ammoniak, Schwefelwasserstoff,
Schwefeloxide, Stickoxide, Ozon, zyklische oder azyklische Amine,
Thiole, Thioether sowie Aldehyde, Ketone, Ester, Ether Säuren oder
Alkohole. Besonders bevorzugt sind Ammoniak, Schwefelwasserstoff,
organische Säuren (bevorzugt
Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure,
Isobuttersäure,
Valeriansäure,
Isovaleriansäure,
Capronsäure,
Heptylsäure,
Laurinsäure,
Pelargonsäure)
sowie zyklische oder azyklische Kohlenwasserstoffe, die Stickstoff
oder Schwefel enthalten sowie gesättigte oder ungesättigte Aldehyde,
wie Hexanal, Heptanal, Oktanal, Nonanal, Decanal, Octenal oder Nonenal
und insbesondere flüchtige
Aldehyde wie Butyraldehyd, Propionaldehyd, Acetaldehyd und Formaldehyd
und weiterhin Treibstoffe wie Benzin, Diesel (Inhaltsstoffe).
Bei
den Geruchsstoffen kann es sich auch um Riechstoffe, die beispielsweise
zur Herstellung von Parfümen
verwendet werden. Beispielhaft seien als Riechstoffe oder Öle, die
solche Riechstoffe freisetzen zu nennen: ätherische Öle, Basilikumöl, Geranienöl, Minzöl, Canangabaumöl, Kardamomöl, Lavendelöl, Pfefferminzöl, Muskatöl, Kamillenöl, Eukalyptusöl, Rosmarinöl, Zitronenöl, Limettenöl, Orangenöl, Bergamottenöl, Muskatellersalbeiöl, Korianderöl, Zypressenöl, 1,1-Dimethoxy-2-pherylethan,
2,4-Dimethyl-4-phenyltetrahydrofuran, Dimethyltetrahydrobenzaldehyd,
2,6-Dimethyl-7-octen-2-ol,
1,2-Diethoxy-3,7-dimethyl-2,6-octadien, Phenylacetaldehyd, Rosenoxid,
Ethyl 2-methylpentanoat, 1-(2,6,6-Trimethyl-1,3-cyclohexadien-1-yl)-2-buten-1-on, Ethylvanillin,
2,6-Dimethyl-2-octenol, 3,7-Dimethyl-2-octenol, tert-Butyl cyclohexylacetat,
Anisylacetate, Allylcyclohexyloxyacetat, Ethyllinalool, Eugenol,
Coumarin, Ethyl acetacetat, 4-Phenyl-2,4,6-trimethyl-1,3-dioxan, 4-Methylen-3,5,6,6-tetramethyl-2-heptanon, Ethyltetrahydrosafranat,
Geranylnitril, cis-3-Hexen-1-ol, cis-3-Hexenylacetat, cis-3-Hexenylmethylcarbonate,
2,6-Dimethyl-5-hepten-1-al, 4-Tricyclo[5.2.1.0]decylidene)-8-butanal,
5-(2,2,3-Trimethyl-3-cyclopentenyl)-3-methylpentan-2-ol, p-tert-Butyl-alpha-methylhydrozimtaldehyd, Ethyl[5.2.1.0]tricyclodecancarboxylat,
Geraniol, Citronellol, Citral, Linalool, Linalylacetat, Jonone,
Phenylethanol oder Mischungen hiervon.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung weist ein flüchtiger Geruchsstoff vorzugsweise
einen Siedepunkt oder Siedepunktsbereich von weniger als 300 °C auf. Mehr
bevorzugt ist der Geruchsstoff eine leicht flüchtige Verbindung oder Gemisch.
Insbesondere bevorzugt weist der Geruchsstoff einen Siedepunkt oder Siedebereich
von weniger als 250 °C,
mehr bevorzugt weniger als 230 °C,
insbesondere bevorzugt weniger als 200 °C auf.
Bevorzugt
sind ebenfalls Geruchsstoffe, die eine hohe Flüchtigkeit aufweisen. Als Maß für die Flüchtigkeit
kann der Dampfdruck herangezogen werden. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung weist ein flüchtiger
Geruchsstoff vorzugsweise einen Dampfdruck von mehr als 0,001 kPa
(20°C) auf.
Mehr bevorzugt ist der Geruchsstoff eine leicht flüchtige Verbindung
oder Gemisch. Insbesondere bevorzugt weist der Geruchsstoff einen
Dampfdruck von mehr als 0,01 kPa (20°C) auf, mehr bevorzugt einen
Dampfdruck von mehr als 0,05 kPa (20°C) auf. Besonders bevorzugt
weisen die Geruchsstoffe einen Dampfdruck von mehr als 0,1 kPa (20°C) auf.
Die
Form und Beschaffenheit des Filters kann beliebig gewählt und
der entsprechenden Verwendung angepasst werden. Einsetzbare Filtersysteme
sind dem Fachmann bekannt. Als einfaches Beispiel für einen Filter
kann ein Kunststoffbeutel, der Poren oder kleine Löcher aufweist
und gasdurchlässig
ist, dienen, der mit dem MOF Material, vorzugsweise als Formkörper vorliegend,
gefüllt
ist. Ebenso können
gängige
Luft- oder Abluftfilter eingesetzt werden. Auch Filter, wie sie
in Dunstabzugshauben, Klimageräten,
Umwälzanlagen,
Auspuffanlagen, Staubsaugern aber auch in Industrieanlagen verwendet
werden, können
eingesetzt werden. Das MOF Material kann auch in Kartuschen, vorzugsweise
mit einer zylindrischen Form, gefüllt werden, die am Ende mit
porösem,
gasdurchlässigem
Material verschlossen sind und von dem zu reinigenden Medium durchströmt werden
können.
Das zur Verpackung verwendete Material sollte vorzugsweise thermisch
stabil sein, damit der Filter bzw. die Filtereinheit beispielsweise
zwecks Recycling beispielsweise durch thermische Desorption aufgereinigt
werden kann. Hierzu bieten sich Glas, Metall, wie beispielsweise
Aluminium, oder dem Fachmann bekannte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid,
Polystyrol, Polymethylmethacrylat, Polycarbonat, Polyvinylpyrrolidon,
Polyethersulfon, Polyester, Epoxyharze, Polyacetal usw. an. Das
MOF Material ist zur passiven Anwendung (Kontakt mit dem Gas durch
Konvektion bzw. vorhandene Strömungen)
und zur aktiven Anwendung (Kontakt mit dem Gas intensiviert durch
Pumpen, Druckdifferenzen etc.) geeignet. Es kann zur Vorbehandlung der
Innenraumluft in Transportmitteln wie Fahrzeugen, Flugzeugen, Schienenfahrzeugen,
Schiffen, aber auch in Abluftfiltern bei Verbrennungsmotoren, elektrischen
und elektronischen Geräten
dienen. Ebenso findet es Einsatz zur Luftreinigung in Geschäfts-, Wohn-
und Lagerräumen,
Behältnissen,
Containern, Kühlschränken, Fahrzeugen
etc. sowie bei Kautschukhalbzeugen und Fertigteilen.
Vorzugsweise
ist der Filter regenerierbar. Dies ist prinzipiell möglich, da
die Adsorption des Geruchsstoffes an das MOF Material reversibel
ist. So kann beispielsweise durch Temperaturerhöhung oder Druckerniedrigung
eine Desorption erfolgen. Auch kann der Geruchsstoff durch in Spülgas verdrängt werden.
Die Art und Weise, wie eine Desorption durchgeführt werden kann, ist dem Fachmann
bekannt. Anleitungen hierzu finden sich beispielsweise in Werner
Kast, „Adsorption
aus der Gasphase",
Verlag VCH, Weinheim, 1988.
Weiterhin
bevorzugt lässt
sich die Sättigung
des Filters (Filtermaterials) mit Geruchsstoffen durch eine Farbveränderung
des MOF feststellen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Kupfer
als Metallion im MOF verwendet wird. Dem Anwender wird dadurch die
einfache, visuelle Prüfung
der verbleibenden Kapazität
des Filtermediums, insbesondere bei Verwendung eines transparenten
Verpackungsmaterials ermöglicht.
Das
poröse
metallorganische Gerüstmaterial
enthält
mindestens eine an mindestens ein Metallion koordinativ gebundene
mindestens zweizähnige
organische Verbindung. Dieses metallorganische Gerüstmaterial
(MOF) wird beispielsweise beschrieben in
US 5,648,508 , EP-A-0 709 253, M. O-Keeffe
et al., J. Sol. State Chem., 152 (2000), Seite 3 bis 20, H. Li et
al., Nature 402, (1999), Seite 276, M. Eddaoudi et al., Topics in Catalysis
9, (1999), Seite 105 bis 111, B. Chen et al., Science 291, (2001),
Seite 1021 bis 1023 und DE-A-101 11 230.
Die
MOF's gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten Poren, insbesondere Mirko- und/oder Mesoporen. Mikroporen sind
definiert als solche mit einem Durchmesser von 2 nm oder kleiner
und Mesoporen sind definiert durch einen Durchmesser im Bereich
von 2 bis 50 nm, jeweils entsprechend nach der Definition, wie sie
Pure Applied Chem. 45, Seite 71, insbesondere auf Seite 79 (1976)
angegeben ist. Die Anwesenheit von Mikro- und/oder Mesoporen kann
mit Hilfe von Sorptionsmessungen überprüft werden, wobei diese Messungen
die Aufnahmekapazität
der MOF für
Stickstoff bei 77 Kelvin gemäß DIN 66131
und/oder DIN 66134 bestimmt.
Vorzugsweise
beträgt
die spezifische Oberfläche – berechnet
nach dem Langmuir-Modell
(DIN 66131, 66134) für
ein MOF in Pulverform bei mehr als 5 m2/g,
mehr bevorzugt über
10 m2/g, mehr bevorzugt mehr als 50 m2/g, weiter mehr bevorzugt mehr als 500 m2/g, weiter mehr bevorzugt mehr als 1000
m2/g und besonders bevorzugt mehr als 1500
m2/g.
MOF
Formkörper
können
eine niedrigere spezifische Oberfläche besitzen; vorzugsweise
jedoch mehr als 10 m2/g, mehr bevorzugt
mehr als 50 m2/g, weiter mehr bevorzugt
mehr als 500 m2/g.
Die
Metallkomponente im Gerüstmaterial
nach der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise ausgewählt aus
den Gruppen Ia, IIa, IIIa, IVa bis VIIIa und Ib bis VIb. Besonders
bevorzugt sind Mg, Ca, Sr, Ba, Sc, Y, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta, Cr,
Mo, W, Mn, Re, Fe, Ro, Os, Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt, Cu, Ag, Au, Zn,
Cd, Hg, Al, Ga, In, Tl, Si, Ge, Sn, Pb, As, Sb und Bi. Mehr bevorzugt
sind Zn, Cu, Ni, Pd, Pt, Ru, Rh und Co. Insbesondere bevorzugt Zn,
Al, Ni und Cu. In Bezug auf die Ionen dieser Elemente sind besonders
zu erwähnen
Mg2+, Ca2+, Sr2+, Ba2+, Sc3+, Y3+, Ti4+, Zr4+, Hf4+, V4+, V3+, V2+, Nb3+, Ta3+, Cr3+, Mo3+,W3+, Mn3+, Mn2+, Re3+, Re2+, Fe3+, Fe2+, Ru3+, Ru2+, Os3+, Os2+, Co3+, Co2+, Rh2+, Rh+, Ir2+, Ir+, Ni2+, Ni+, Pd2+, Pd+, Pt2+, Pt+, Cu2+, Cu+, Ag+, Au+, Zn2+, Cd2+, Hg2+, Al3+, Ga3+, In3+, Tl3+, Si4+, Si2+, Ge4+, Ge2+, Sn4+, Sn2+, Pb2+, Pb2+, As5+, As3+, As+, Sb5+, Sb3+, Sb+, Bi5+, Bi3+ und Bi+.
Der
Begriff "mindestens
zweizähnige
organische Verbindung" bezeichnet
eine organische Verbindung, die mindestens eine funktionelle Gruppe
enthält,
die in der Lage ist, zu einem gegebenen Metallion mindestens zwei,
bevorzugt zwei koordinative Bindungen, und/oder zu zwei oder mehr,
bevorzugt zwei Metallatomen jeweils eine koordinative Bindung auszubilden.
Als
funktionelle Gruppen, über
die die genannten koordinativen Bindungen ausgebildet werden kann, sind
insbesondere beispielsweise folgende funktionellen Gruppen zu nennen:
-CO2H, -CS2H, -NO2, -B(OH)2, -SO3H, -Si(OH)3, -Ge(OH)3, -Sn(OH)3, -Si(SH)4, -Ge(SH)4, -Sn(SH)3, -PO3H, -AsO3H, -AsO4H, -P(SH)3, -As(SH)3, -CH(RSH)2, -C(RSH)3> -CH(RNH2)2> -C(RNH2)3, -CH(ROH)2, -C(ROH)3, -CH(RCN)2, -C(RCN)3> wobei
R beispielsweise bevorzugt eine Alkylengruppe mit 1, 2, 3, 4 oder
5 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise eine Methylen-, Ethylen-,
n-Propylen-, i-Propylen, n-Butylen-, i-Butylen-, tert-Butylen- oder
n-Pentylengruppe, oder eine Arylgruppe, enthaltend 1 oder 2 aromatische
Kerne wie beispielsweise 2 C6-Ringe, die
gegebenenfalls kondensiert sein können und unabhängig voneinander
mit mindestes jeweils einem Substituenten geeignet substituiert
sein können,
und/oder die unabhängig
voneinander jeweils mindestens ein Heteroatom wie beispielsweise
N, O und/oder S enthalten können.
Gemäß ebenfalls
bevorzugter Ausführungsformen
sind funktionelle Gruppen zu nennen, bei denen der oben genannte
Rest R nicht vorhanden ist. Diesbezüglich sind unter anderem -CH(SH)2, -C(SH)3, -CH(NH2)2, -C(NH2)3, -CH(OH)2, -C(OH)3, -CH(CN)2 oder -C(CN)3 zu
nennen.
Die
mindestens zwei funktionellen Gruppen können grundsätzlich an jede geeignete organische
Verbindung gebunden sein, solange gewährleistet ist, dass die diese
funktionellen Gruppen aufweisende organische Verbindung zur Ausbildung
der koordinativen Bindung und zur Herstellung des Gerüstmaterials
befähigt ist.
Bevorzugt
leiten sich die organischen Verbindungen, die die mindestens zwei
funktionellen Gruppen enthalten, von einer gesättigten oder ungesättigten
aliphatischen Verbindung oder einer aromatischen Verbindung oder
einer sowohl aliphatischen als auch aromatischen Verbindung ab.
Die
aliphatische Verbindung oder der aliphatische Teil der sowohl aliphatischen
als auch aromatischen Verbindung kann linear und/oder verzweigt
und/oder cyclisch sein, wobei auch mehrere Cyclen pro Verbindung möglich sind.
Weiter bevorzugt enthält
die aliphatische Verbindung oder der aliphatische Teil der sowohl
aliphatischen als auch aromatischen Verbindung 1 bis 15, weiter
bevorzugt 1 bis 14, weiter bevorzugt 1 bis 13, weiter bevorzugt
1 bis 12, weiter bevorzugt 1 bis 11 und insbesondere bevorzugt 1
bis 10 C-Atome wie beispielsweise 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder
10 C-Atome. Insbesondere bevorzugt sind hierbei unter anderem Methan,
Adamantan, Acetylen, Ethylen oder Butadien.
Die
aromatische Verbindung oder der aromatische Teil der sowohl aromatischen
als auch aliphatischen Verbindung kann einen oder auch mehrere Kerne
wie beispielsweise zwei, drei, vier oder fünf Kerne aufweisen, wobei die
Kerne getrennt voneinander und/oder mindestens zwei Kerne in kondensierter
Form vorliegen können.
Besonders bevorzugt weist die aromatische Verbindung oder der aromatische
Teil der sowohl aliphatischen als auch aromatischen Verbindung einen,
zwei oder drei Kerne auf, wobei einer oder zwei Kerne besonders
bevorzugt sind. Unabhängig
voneinander kann weiter jeder Kern der genannten Verbindung mindestens
ein Heteroatom wie beispielsweise N, O, S, B, P, Si, Al, bevorzugt
N, O und/oder S enthalten. Weiter bevorzugt enthält die aromatische Verbindung
oder der aromatische Teil der sowohl aromatischen als auch aliphatischen
Verbindung einen oder zwei C6-Kerne, wobei
die zwei entweder getrennt voneinander oder in kondensierter Form
vorliegen. Insbesondere sind als aromatische Verbindungen Benzol,
Naphthalin und/oder Biphenyl und/oder Bipyridyl und/oder Pyridyl
zu nennen.
Beispielsweise
sind unter anderem trans-Muconsäure
oder Fumarsäure
oder Phenylenbisacrylsäure zu
nennen.
Beispielsweise
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Dicarbonsäuren wie
etwa Oxalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, 1,4-Butandicarbonsäure, 4-Oxo-Pyran-2,6-dicarbonsäure, 1,6-Hexandicarbonsäure, Decandicarbonsäure, 1,8-Heptadecandicarbonsäure, 1,9-Heptadecandicarbonsäure, Heptadecandicarbonsäure, Acetylendicarbonsäure, 1,2-Benzoldicarbonsäure, 2,3-Pyridindicarbonsäure, Pyridin-2,3-dicarbonsäure, 1,3-Butadien-1,4-dicarbonsäure, 1,4-Benzoldicarbonsäure, p-Benzoldicarbonsäure, Imidazol-2,4-dicarbonsäure, 2-Methyl-chinolin-3,4-dicarbonsäure, Chinolin-2,4-dicarbonsäure, Chinoxalin-2,3-dicarbonsäure, 6-Chlorchinoxalin-2,3-dicarbonsäure, 4,4-Diaminphenylmethan-3,3'-dicarbonsäure, Chinolin-3,4-dicarbonsäure, 7-Chlor-4-hydroxychinolin-2,8-dicarbonsäure, Diimiddicarbonsäure, Pyridin-2,6-dicarbonsäure, 2-Methylimidazol-4,5-dicarbonsäure, Thiophen-3,4-dicarbonsäure, 2-Isopropylimidazol-4,5-dicarbonsäure, Tetrahydropyran-4,4-dicarbonsäure, Perylen-3,9-dicarbonsäure, Perylendicarbonsäure, Pluriol
E 200-dicarbonsäure,
3,6-Dioxaoctandicarbonsäure,
3,5-Cyclohexadien-1,2-dicarbonsäure, Octadicarbonsäure, Pentan-3,3-carbonsäure, 4,4'-Diamino-1,1'-diphenyl-3,3'-dicarbon-säure, 4,4'-Diaminodiphenyl-3,3'-dicarbonsäure, Benzidin-3,3'-dicarbonsäure, 1,4-bis-(Phenylamino)-benzol-2,5-dicarbonsäure, 1 J'-Dinaphthyl-S.S'-dicarbonsäure, 7-Chlor-8-methylchinolin-2,3-dicarbonsäure, 1-Anilinoanthrachinon-2,4'-dicarbonsäure, Poly-tetrahydrofuran-250-dicarbonsäure, 1,4-bis-(Carboxymethyl)-piperazin-2,3-dicarbon-säure, 7-Chlorchinolin-3,8-dicarbonsäure, 1-(4-Carboxy)-phenyl-3-(4-chlor)-phenylpyrazolin-4,5-dicarbonsäure, 1,4,5,6,7,7,-Hexachlor-5-norbornen-2,3-dicarbonsäure, Phenylindandicarbonsäure, 1,3-Dibenzyl-2-oxoimidazolidin-4,5-dicarbonsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, Naphthalin-1,8-dicarbonsäure, 2-Benzoylbenzol-1,3-dicarbonsäure, 1,3-Dibenzyl-2-oxoimidazolidin-4,5-cisdicarbonsäure, 2,2'-Bichinolin-4,4'-dicarbonsäure, Pyridin-3,4-dicarbonsäure, 3,6,9-Trioxaundecandicarbonsäure, O-Hydroxybenzophenondicarbonsäure, Pluriol
E 300-dicarbonsäure, Pluriol
E 400-dicarbonsäure,
Pluriol E 600-dicarbonsäure,
Pyrazol-3,4-dicarbonsäure, 2,3-Pyrazindicarbonsäure, 5,6-Dimethyl-2,3-pyrazindicarbonsäure, 4,4'-Diaminodiphenyletherdiimiddicarbonsäure, 4,4'-Diaminodiphenylmethandiimiddicarbonsäure, 4,4'-Diaminodiphenylsulfondiimiddicarbonsäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure, 1,3-Adamantandicarbonsäure, 1,8-Naphthalindicarbonsäure, 2,3-Naphthalindicarbonsäure, 8-Methoxy-2,3-naphthalindicarbonsäure, 8-Nitro-2,3-naphthalincar bonsäure, 8-Sulfo-2,3-naphthalindicarbonsäure, Anthracen-2,3-dicarbonsäure, 2',3'-Diphenyl-p-terphenyl-4,4''-dicarbonsäure, Diphenylether-4,4'-dicarbonsäure, Imidazol-4,5-dicarbonsäure, 4(1
H)-Oxothiochromen-2,8-dicarbonsäure, 5-tert-Butyl-1,3-benzoldicarbonsäure, 7,8-Chinolindicarbonsäure, 4,5-Imidazoldicarbonsäure, 4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure, Hexatriacontandicarbonsäure, Tetradecandicarbonsäure, 1,7-Heptadicarbonsäure, 5-Hydroxy-1,3-Benzoldicarbonsäure, Pyrazin-2,3-dicarbonsäure, Furan-2,5-dicarbonsäure, 1-Nonen-6,9-dicarbonsäure, Eicosendicarbonsäure, 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan-3,3'-dicarbonsäure, 1-Amino-4-methyl-9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-2,3-dicarbonsäure, 2,5-Pyridindicarbonsäure, Cyclohexen-2,3-dicarbonsäure, 2,9-Dichlorfluorubin-4,11-dicarbonsäure, 7-Chlor-3-mtehylchinolin-6,8-dicarbonsäure, 2,4-Dichlorbenzophenon-2',5'-dicarbonsäure, 1,3-benzoldicarbonsäure, 2,6-Pyridindicarbonsäure, 1-Methylpyrrol-3,4-dicarbonsäure, 1-Benzyl-1H-pyrrol-3,4-dicarbonsäure, Anthrachinon-1,5-dicarbonsäure, 3,5-Pyrazoldicarbonsäure, 2-Nitrobenzol-1,4-dicarbonsäure, Heptan-1,7-dicarbonsäure, Cyclobutan-1,1-dicarbonsäure 1,14-Tetradecandicarbonsäure, 5,6-Dehydronorbornan-2,3-dicarbonsäure oder
5-Ethyl-2,3-Pyridindicarbonsäure,
Tricarbonsäuren wie
etwa
2-Hydroxy-1,2,3-propantricarbonsäure, 7-Chlor-2,3,8-chinolintricarbonsäure, 1,2,4-Benzoltricarbonsäure, 1,2,4-Butantricarbonsäure, 2-Phosphono-1,2,4-butantricarbonsäure, 1,3,5-Benzoltricarbonsäure, 1-Hydroxy-1,2,3-Propantricarbonsäure, 4,5-Dihydro-4,5-dioxo-1H-pyrrolo[2,3-F]chinolin-2,7,9-tricarbonsäure, 5-Acetyl-3-amino-6-methylbenzol-1,2,4-tricarbonsäure, 3-Amino-5-benzoyl-6-methylbenzol-1,2,4-tricarbonsäure, 1,2,3-Propantricarbonsäure oder
Aurintricarbonsäure,
oder
Tetracarbonsäuren
wie etwa
1,1-Dioxidperylo[1,12-BCD]thiophen-3,4,9,10-tetracarbonsäure, Perylentetracarbonsäuren wie
Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure
oder Perylen-1,12-sulfon-3,4,9,10-tetracarbonsäure, Butantetracarbonsäuren wie
1,2,3,4-Butantetracarbonsäure
oder Meso-1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, Decan-2,4,6,8-tetracarbonsäure, 1,4,7,10,13,16-Hexaoxacyclooctadecan-2,3,11,12-tetracarbonsäure, 1,2,4,5-Benzoltetracarbonsäure, 1,2,11,12-Dodecantetracarbonsäure, 1,2,5,6-Hexantetracarbonsäure, 1,2,7,8-Octantetracarbonsäure, 1,4,5,8-Naphthalintetracarbonsäure, 1,2,9,10-Decantetracarbonsäure, Benzophenontetracarbonsäure, 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäure, Tetrahydrofurantetracarbonsäure oder
Cyclopentantetracarbonsäuren
wie Cyclopentan-1,2,3,4-tetracarbonsäure
zu
nennen.
Ganz
besonders bevorzugt werden gegebenenfalls mindestens einfach substituierte
mono-, di-, tri-, tetra- oder höherkernige
aromatische Di-, Tri- oder Tetracarbonsäuren eingesetzt, wobei jeder
der Kerne mindestens ein Heteroatom enthalten kann, wobei zwei oder
mehr Kerne gleiche oder unterschiedliche Heteroatome enthalten kann.
Beispielsweise bevorzugt werden monokernige Dicarbonsäuren, monokernige
Tricarbonsäuren,
monokernige Tetracarbonsäuren,
dikernige Dicarbonsäuren,
dikernige Tricarbonsäuren,
dikernige Tetracarbonsäuren,
trikernige Dicarbonsäuren,
trikernige Tricarbonsäuren,
trikernige Tetracarbonsäuren,
tetrakernige Dicarbonsäuren,
tetrakernige Tricarbonsäuren
und/oder tetrakernige Tetracarbonsäuren. Geeignete Heteroatome
sind beispielsweise N, O, S, B, P, Si, Al, bevorzugte Heteroatome
sind hierbei N, S und/oder O. Als geeigneter Substituent ist diesbezüglich unter
anderem -OH, eine Nitrogruppe, eine Aminogruppe oder eine Alkyl-
oder Alkoxygruppe zu nennen.
Insbesondere
bevorzugt werden als mindestens zweizähnige organische Verbindungen
Acetylendicarbonsäure
(ADC), Benzoldicarbonsäuren,
Naphthalindicarbonsäuren,
Biphenyldicarbonsäuren
wie beispielsweise 4,4'-Biphenyldicarbonsäure (BPDC),
Bipyridindicarbonsäuren
wie beispielsweise 2,2'-Bipyridindicarbonsäuren wie
beispielsweise 2,2'-Bipyridin-5,5'-dicarbonsäure, Benzoltricarbonsäuren wie
beispielsweise 1,2,3-Benzoltricarbonsäure oder
1,3,5-Benzoltricarbonsäure
(BTC), Adamantantetracarbonsäure
(ATC), Adamantandibenzoat (ADB) Benzoltribenzoat (BTB), Methantetrabenzoat
(MTB), Adamantantetrabenzoat oder Dihydroxyterephthalsäuren wie
beispielsweise 2,5-Dihydroxyterephthalsäure (DHBDC) eingesetzt.
Ganz
besonders bevorzugt werden unter anderem Isophtalsäure, Terephthalsäure, 2,5-Dihydroxyterephthalsäure, 1,2,3-Benzoltricarbonsäure, 1,3,5-Benzoltricarbonsäure oder
2,2-Bipyridin-5,5'-dicarbonsäure eingesetzt.
Neben
diesen mindestens zweizähnigen
organischen Verbindungen kann der MOF auch eine oder mehrere einzähnige Liganden
umfassen.
Geeignete
Lösemittel
zur Herstellung der MOF sind unter anderem Ethanol, Dimethylformamid,
Toluol, Methanol, Chlorbenzol, Diethylformamid, Dimethylsulfoxid,
Wasser, Wasserstoffperoxid, Methylamin, Natronlauge, N-Methylpolidonether,
Acetonitril, Benzylchlorid, Triethylamin, Ethylenglykol und Gemische
hiervon. Weitere Metallionen, mindestens zweizähnige organische Verbindungen
und Lösemittel
für die
Herstellung von MOF sind unter anderem in US-A 5,648,508 oder DE-A
101 11 230 beschrieben.
Die
Porengröße des MOF
kann durch Wahl des geeigneten Liganden und/oder der mindestens
zweizähnigen
organischen Verbindung gesteuert werden. Allgemein gilt, dass je
größer die
organische Verbindung desto größer die
Porengröße ist.
Vorzugs weise beträgt
die Porengröße von 0,2
nm bis 30 nm, besonders bevorzugt liegt die Porengröße im Bereich
von 0,3 nm bis 3 nm bezogen auf das kristalline Material.
In
einem MOF-Formkörper
treten jedoch auch größere Poren
auf, deren Größenverteilung
variieren kann. Vorzugsweise wird jedoch mehr als 50 % des gesamten
Porenvolumens, insbesondere mehr als 75 %, von Poren mit einem Porendurchmesser
von bis zu 1000 nm gebildet. Vorzugsweise wird jedoch ein Großteil des
Porenvolumens von Poren aus zwei Durchmesserbereichen gebildet.
Es ist daher weiter bevorzugt, wenn mehr als 25 % des gesamten Porenvolumens,
insbesondere mehr als 50 % des gesamten Porenvolumens von Poren
gebildet wird, die in einem Durchmesserbereich von 100 nm bis 800
nm liegen und wenn mehr als 15 % des gesamten Porenvolumens, insbesondere
mehr als 25 % des gesamten Porenvolumens von Poren gebildet wird,
die in einem Durchmesserbereich von bis zu 10 nm liegen. Die Porenverteilung
kann mittels Quecksilber-Porosimetrie bestimmt werden.
Nachfolgend
sind Beispiele für
MOF's angegeben.
Neben der Kennzeichnung des MOF, dem Metall sowie dem mindestens
zweizähnigen
Liganden ist weiterhin das Lösemittel
sowie die Zellenparameter (Winkel α, β und γ sowie die Abstände A, B
und C in Å)
angegeben. Letztere wurden durch Röntgenbeugung bestimmt.
- ADC
- Acetylendicarbonsäure
- NDC
- Naphthalindicarbonsäure
- BDC
- Benzoldicarbonsäure
- ATC
- Adamantantetracarbonsäure
- BTC
- Benzoltricarbonsäure
- BTB
- Benzoltribenzoesäure
- MTB
- Methantetrabenzoesäure
- ATB
- Adamantantetrabenzoesäure
- ADB
- Adamantandibenzoesäure
Weitere
MOF sind MOF-177, MOF-178, MOF-74, MOF-235, MOF-236, MOF-69 bis
80, MOF-501, MOF-502, welche in der Literatur beschrieben sind.
Insbesondere
bevorzugt ist ein poröses
metallorganisches Gerüstmaterial,
bei dem Zn oder Cu als Metallion und die mindestens zweizähnige organische
Verbindung Terephtalsäure,
Isophtalsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure
oder 1,3,5-Benzoltricarbonsäure
ist.
Neben
der konventionellen Methode zur Herstellung der MOF, wie sie beispielsweise
in
US 5,648,508 beschrieben
ist, können
diese auch auf elektrochemischem Wege hergestellt werden. Diesbezüglich wird
auf die deutsche Patentanmeldung Nr. 103 55 087.9 sowie die internationale
Anmeldung Nr. PCT/EP2004/013236 verwiesen. Die auf diesem Weg hergestellten
MOFs weisen besonders gute Eigenschaften in Zusammenhang mit der
Adsorption und Desorption von chemischen Stoffen, insbesondere von
Gasen. Sie unterscheiden sich somit von denen, die konventionell
hergestellt werden, auch wenn diese aus den gleichen organischen
und Metallionenbestandteilen gebildet werden und sind daher als
neue Gerüstmaterialien
zu betrachten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind elektrochemisch
hergestellte MOFs besonders bevorzugt.
Demgemäß betrifft
die elektrochemischen Herstellung ein kristallines poröses metallorganischen
Gerüstmaterial,
enthaltend mindestens eine an mindestens ein Metallion koordinativ
gebundene, mindestens zweizähnige
organische Verbindung, welches in einem Reaktionsmedium, enthaltend
die mindestens eine zweizähnige
organische Verbindung mindestens ein Metallion durch Oxidation mindestens
einer das entsprechende Metall enthaltenden Anode erzeugt wird.
Der
Begriff "elektrochemische
Herstellung" bezeichnet
ein Herstellverfahren, bei dem die Bildung mindestens eines Reaktionsproduktes
mit der Wanderung von elektrischen Ladungen oder dem Auftreten von elektrischen
Potentialen verbunden ist.
Der
Begriff "mindestens
ein Metallion",
wie er im Zusammenhang mit der elektrochemischen Herstellung verwendet
wird, bezeichnet Ausführungsformen,
gemäß denen
mindestens ein Ion eines Metalls oder mindestens ein Ion eines ersten
Metalls und mindestens ein Ion mindestens eines vom ersten Metall
verschiedenen zweiten Metalls durch anodische Oxidation bereit gestellt
werden.
Demgemäß umfasst
die elektrochemische Herstellung Ausführungsformen, in denen mindestens
ein Ion mindestens eines Metalls durch anodische Oxidation und mindestens
ein Ion mindestens eines Metalls über ein Metallsalz bereit gestellt
werden, wobei das mindestens eine Metall im Metallsalz und das mindestens eine
Metall, das über
anodische Oxidation als Metallion bereit gestellt werden, gleich
oder voneinander verschieden sein können. Daher umfasst die vorliegende
Erfindung in Bezug auf elektrochemisch hergestellte MOF beispielsweise
eine Ausführungsform,
gemäß der das
Reaktionsmedium ein oder mehrere unterschiedliche Salze eines Metalls
enthält
und das in diesem Salz oder in diesen Salzen enthaltene Metallion
zusätzlich durch
anodische Oxidation mindestens einer dieses Metall enthaltenden
Anode bereitgestellt wird. Ebenso kann das Reaktionsmedium ein oder
mehrere unterschiedliche Salze mindestens eines Metalls enthalten
und mindestens ein von diesen Metallen unterschiedliches Metall
kann über
anodische Oxidation als Metallion im Reaktionsmedium bereitgestellt
werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im Zusammenhang mit der elektrochemischen
Herstellung wird das mindestens eine Metallion durch anodische Oxidation
mindestens einer der dieses mindestens eine Metall enthaltenden
Anode bereitgestellt, wobei kein weiteres Metall über ein Metallsalz
bereitgestellt wird.
Der
Begriff "Metall", wie im Rahmen der
vorliegenden Erfindung im Zusammenhang mit der elektrochemischen
Herstellung von MOFs verwendet wird, umfasst sämtliche Elemente des Periodensystems,
die über
anodische Oxidation auf elektrochemischem Weg in einem Reaktionsmedium
bereitgestellt werden können
und mit mindestens einer mindestens zweizähnigen organischen Verbindungen
mindestens ein metallorganisches poröses Gerüstmaterial zu bilden in der
Lage sind.
Unabhängig von
dessen Herstellung fällt
das erhaltene MOF in pulverförmiger
bzw. kristalliner Form an. Dieses kann als solches als Sorbens im
erfindungsgemäßen Verfahren
alleine oder zusammen mit anderen Sorbentien oder weiteren Materialien
eingesetzt werden. Vorzugsweise geschieht dies als Schüttgut, insbesondere
in einem Festbett. Weiterhin kann das MOF in einen Formkörper umgewandelt
werden. Bevorzugte Verfahren sind hierbei die Verstrangung oder
Tablettierung. Bei der Formkörperherstellung
können
zum MOF weiterer Materialien, wie beispielsweise Binder, Gleitmittel
oder andere Additive hinzugesetzt werden. Ebenso ist es denkbar,
dass Mischungen von MOF und anderen Adsorbentien beispielsweise
Aktivkohle als Formkörper
hergestellt werden oder getrennt Formkörper ergeben, die dann als
Formkörpermischungen
eingesetzt werden.
Hinsichtlich
der möglichen
Geometrien dieser MOF Formkörper
existieren im Wesentlichen keine Beschränkungen. Beispielsweise sind
unter anderem Pellets wie beispielsweise scheibenförmige Pellets,
Pillen, Kugeln, Granulat, Extrudate wie beispielsweise Stränge, Waben,
Gitter oder Hohlkörper
zu nennen.
Zur
Herstellung dieser Formkörper
sind grundsätzlich
sämtliche
geeigneten Verfahren möglich.
Es sind insbesondere folgende Verfahrensführungen bevorzugt:
- – Kneten
des Gerüstmaterials
allein oder zusammen mit mindestens einem Bindemittel und/oder mindestens
einem Anteigungsmittel und/oder mindestens einer Templatverbindung
unter Erhalt eines Gemisches; Verformen des erhaltenen Gemisches
mittels mindestens einer geeigneten Methode wie beispielsweise Extrudieren;
optional Waschen und/oder Trocknen und/oder Calcinieren des Extrudates;
optional Konfektionieren.
- – Aufbringen
des Gerüstmaterials
auf mindestens ein gegebenenfalls poröses Trägermaterial. Das erhaltene
Material kann dann gemäß der vorstehend
beschriebenen Methode zu einem Formkörper weiterverarbeitet werden.
- – Aufbringen
des Gerüstmaterials
auf mindestens ein gegebenenfalls poröses Substrat.
- – Einschäumen in
poröse
Kunststoffe wie z.B. Polyurethan.
Kneten
und Verformen kann gemäß jedes
geeigneten Verfahrens erfolgen, wie beispielsweise in Ullmanns Enzyklopädie der
Technischen Chemie, 4. Auflage, Band 2, S. 313 ff. (1972) beschrieben,
deren diesbezüglicher
Inhalt durch Bezugnahme in den Kontext der vorliegenden Anmeldung
vollumfänglich
einbezogen wird.
Beispielsweise
bevorzugt kann das Kneten und/oder Verformen mittels einer Kolbenpresse,
Walzenpresse in Anwesenheit oder Abwesenheit mindestens eines Bindermaterials,
Compoundieren, Pelletieren, Tablettieren, Extrudieren, Co-Extrudieren, Verschäumen, Verspinnen,
Beschichten, Granulieren, bevorzugt Sprühgranulieren, Versprühen, Sprühtrocknen
oder einer Kombination aus zwei oder mehr dieser Methoden erfolgen.
Ganz
besonders werden Pellets und/oder Tabletten hergestellt.
Das
Kneten und/oder Verformen kann bei erhöhten Temperaturen wie beispielsweise
im Bereich von Raumtemperatur bis 300°C und/oder bei erhöhtem Druck
wie beispielsweise im Bereich von Normaldruck bis hin zu einigen
hundert bar und/oder in einer Schutzgasatmosphäre wie beispielsweise in Anwesenheit
mindestens eines Edelgases, Stickstoff oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr davon erfolgen.
Das
Kneten und/oder Verformen wird gemäß einer weiteren Ausführungsform
unter Zugabe mindestens eines Bindemittels durchgeführt, wobei
als Bindemittel grundsätzlich
jede chemische Verbindung eingesetzt werden kann, die die zum Kneten
und/oder Verformen gewünschte
Viskosität
der zu verknetenden und/oder verformenden Masse gewährleistet.
Demgemäß können Bindemittel
im Sinne der vorliegenden Erfindung sowohl Viskositätserhöhende als
auch Viskositätserniedrigende
Verbindungen sein.
Als
unter anderem bevorzugte Bindemittel sind beispielsweise Aluminiumoxid
oder Aluminiumoxid enthaltende Binder, wie sie beispielsweise in
der WO 94/29408 beschrieben sind, Siliciumdioxid, wie es beispielsweise
in der
EP 0 592 050
A1 beschrieben ist, Mischungen als Siliciumdioxid und Aluminiumoxid,
wie sie beispielsweise in der WO 94/13584 beschrieben sind, Tonminerale,
wie sie beispielsweise in der JP 03-037156 A beschrieben sind, beispielsweise
Montmorillonit, Kaolin, Bentonit, Hallosit, Dickit, Nacrit und Anauxit,
Alkoxysilane, wie sie beispielsweise in der
EP 0 102 544 B1 beschrieben
sind, beispielsweise Tetraalkoxysilane wie beispielsweise Tetramethoxysilan,
Tetraethoxysilan, Tetrapropoxysilan, Tetrabutoxysilan, oder beispielsweise
Trialkoxysilane wie beispielsweise Trimethoxysilan, Triethoxysilan,
Tripropoxysilan, Tributoxysilan, Alkoxytitanate, beispielsweise
Tetraalkoxytitanate wie beispielsweise Tetramethoxytitanat, Tetraethoxytitanat,
Tetrapropoxytitanat, Tetrabutoxytitanat, oder beispielsweise Trial koxytitanate
wie beispielsweise Trimethoxytitanat, Triethoxytitanat, Tripropoxytitanat,
Tributoxytitanat, Alkoxyzirkonate, beispielsweise Tetraalkoxyzirkonate wie
beispielsweise Tetramethoxyzirkonat, Tetraethoxyzirkonat, Tetrapropoxyzirkonat,
Tetrabutoxyzirkonat, oder beispielsweise Trialkoxyzirkonate wie
beispielsweise Trimethoxyzirkonat, Triethoxyzirkonat, Tripropoxyzirkonat,
Tributoxyzirkonat, Silikasole, amphiphile Substanzen und/oder Graphite
zu nennen. Insbesondere bevorzugt ist Graphit.
Als
viskositätssteigernde
Verbindung kann beispielsweise auch, gegebenenfalls zusätzlich zu
den oben genannten Verbindungen, eine organische Verbindung und/oder
ein hydrophiles Polymer wie beispielsweise Cellulose oder ein Cellulosederivat
wie beispielsweise Methylcellulose und/oder ein Polyacrylat und/oder
ein Polymethacrylat und/oder ein Polyvinylalkohol und/oder ein Polyvinylpyrrolidon
und/oder ein Polyisobuten und/oder ein Polytetrahydrofuran eingesetzt
werden.
Als
Anteigungsmittel kann unter anderem bevorzugt Wasser oder mindestens
ein Alkohol wie beispielsweise ein Monoalkohol mit 1 bis 4 C-Atomen
wie beispielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol,
1-Butanol, 2-Butanol, 2-Methyl-1-propanol oder 2-Methyl-2-propanol
oder ein Gemisch aus Wasser und mindestens einem der genannten Alkohole
oder ein mehrwertiger Alkohol wie beispielsweise ein Glykol, bevorzugt
ein wassermischbarer mehrwertiger Alkohol, allein oder als Gemisch
mit Wasser und/oder mindestens einem der genannten einwertigen Alkohole
eingesetzt werden.
Weitere
Additive, die zum Kneten und/oder Verformen eingesetzt werden können, sind
unter anderem Amine oder Aminderivate wie beispielsweise Tetraalkylammonium-Verbindungen oder
Aminoalkohole und Carbonat enthaltende Verbindungen wie etwa Calciumcarbonat.
Solche weiteren Additive sind etwa in der
EP 0 389 041 A1 , der
EP 0 200 260 A1 oder
der WO 95/19222 beschrieben.
Die
Reihenfolge der Additive wie Templatverbindung, Binder, Anteigungsmittel,
viskositätssteigernde Substanz
beim Verformen und Kneten ist grundsätzlich nicht kritisch.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der gemäß Kneten
und/oder Verformen erhaltene Formkörper mindestens einer Trocknung
unterzogen, die im Allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von
25 bis 300°C,
bevorzugt im Bereich von 50 bis 300°C und besonders bevorzugt im
Bereich von 100 bis 300°C
durchgeführt
wird. Ebenso ist es möglich,
im Vakuum oder unter Schutzgasatmosphäre oder durch Sprühtrocknung
zu trocknen.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird im Rahmen dieses Trocknungsvorgangs mindestens eine der als
Additive zugesetzten Verbindungen zumindest teilweise aus dem Formkörper entfernt.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines porösen metallorganischen
Gerüstmaterials,
wobei das Gerüstmaterial
mindestens eine an mindestens ein Metallion koordinativ gebundene, mindestens
zweizähnige
organische Verbindung enthält,
zur Abtrennung von Geruchsstoffen aus Gasen.
Sofern
es sich bei den im Filter durch das metallorganische Gerüstmaterial
abgetrennten Geruchsstoffen um organische Verbindungen handelt,
können
diese weiterhin mit Hilfe von elektrischer Entladung vorzugsweise
vollständig
zu anorganische Verbindungen zersetzt werden. Hierbei kann der Filter
in eine Hochspannungseinheit integriert werden oder die Einheit
selbst bildet den Filter.