DE102005017369B3 - Gurtaufrollvorrichtung mit Rutschkupplung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Gurtaufrollvorrichtung (1), mit einer Welle (4) und mit einer Haupttriebfeder (7), wobei die Welle (4) in eine Aufrollrichtung (a) eines Sicherheitsgurtes (2) vorspannend angeordnet ist, und mit einem relativ zur Welle (4) drehbar angeordneten Sperrrad (12) und mit einer Blockiereinrichtung (15) zur Blockierung einer Drehbewegung des Sperrrades (12) in Aufrollrichtung (a) und mit einer Ausgleichfeder, die derart angeordnet ist, dass mit ihr bei blockiertem Sperrrad (12) eine der Vorspannkraft der Haupttriebfeder (7) entgegenwirkende Vorspannkraft auf die Welle (4) übertragbar ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kraftübertragung zwischen der Ausgleichfeder (20) und dem Sperrrad (12) reibschlüssig erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Gurtaufrollvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Eine solche Gurtaufrollvorrichtung ist aus der
EP 1 157 905 B1 bekannt. Bei der bekannten Gurtaufrollvorrichtung ist eine Haupttriebfeder vorgesehen, die eine Welle mit einem Gurtaufrollabschnitt in eine Aufrollrichtung vorspannt. Ferner ist eine Ausgleichfeder vorgesehen, die der Haupttriebfeder entgegenwirkend angeordnet ist. Die Ausgleichfeder ist zum einen mit Ihrem äußeren Ende fest mit einem Sperrrad und zum anderen mit ihrem inneren Ende fest mit einem Ring einer Rutschkupplung verbunden. Das Sperrrad ist mittels einer Blockiereinrichtung in Aufrollrichtung blockierbar. - Bei angelegtem Gurt ist es wünschenswert, dass das von der Haupttriebfeder auf die Welle aufgebrachte Aufrolldrehmoment reduziert wird. Dieses reduzierte Drehmoment entsteht dadurch, dass sobald das Gurtschloss eingerastet ist, das Sperrrad mittels der Blockiereinrichtung in Aufrollrichtung blockiert wird, wodurch die Haupttriebfeder die Ausgleichfeder bei einer Rückwärtsbewegung des Fahrers bzw. eines Mitfahrers aufzieht. Dabei reduziert sich das Drehmoment der Haupttriebfeder um das zum Aufziehen der Ausgleichfeder benötigte Drehmoment.
- Wird bei der Bewegung des Fahrers bzw. eines Mitfahrers entgegen der Fahrtrichtung, also in Richtung Lehne, der Arbeitsbereich der Ausgleichfeder überschritten, so ermöglicht eine Drahtfeder der Rutschkupplung, dass wenn die Ausgleichfeder von der Haupttriebfeder auf Block gezogen wurde, dass sich die Welle immer noch in Aufrollrichtung drehen lässt, um das Gurtband weiter aufzuwickeln.
- Die bekannte Gurtaufrollvorrichtung hat mehrere Nachteile. Wird die Blockierung des Sperrrades durch Ausrasten des Gurtschlosses gelöst, so dreht sich das Sperrrad aufgrund des auf es mittels der Ausgleichfeder übertragenen Drehmomentes in Aufrollrichtung. Nachdem die Ausgleichfeder durch die Drehbewegung des Sperrrades vollständig entspannt ist, wird die Drehbewegung des Sperrrades abrupt gestoppt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Ausgleichfeder die Drahtfeder der Rutschkupplung zunächst auf Block zieht, sodass keine weitere Drehung des Sperrrades in Aufrollrichtung mehr möglich ist. Erst durch eine weitere Drehbewegung der Welle in Aufrollrichtung wird die Drahtfeder gelöst. Dies kann, insbesondere bei starken Ausgleichfedern, zu einem Überdrehen und damit zu einer Beschädigung und schlimmstenfalls sogar zu einer Zerstörung der Ausgleichfeder führen.
- Ein weiterer Nachteil der bekannten Gurtaufrollvorrichtung besteht in der ungenügenden Zuverlässigkeit der eine Drahtfeder enthaltenden Rutschkupplung, die eine Drehung der Welle in Aufrollrichtung trotz Überschreiten des Arbeitsbereichs der Ausgleichfeder ermöglichen soll.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige sowie kostengünstig herstellbare Gurtaufrollvorrichtung mit langer Lebensdauer vorzuschlagen.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, die Ausgleichfeder mit dem Sperrrad lediglich reibschlüssig in der Art einer Rutschkupplung zu koppeln. Wenn bei eingerastetem Gurtschloss die zum Aufrollen des Gurtbandes benötigten Arbeitsumdrehungen die möglichen Gesamtumdrehungen der Ausgleichfeder überschreiten, kann die Ausgleichfeder, nachdem sie von der Haupttriebfeder auf Block gewickelt wurde, aufgrund der Rutschkupplung weiter drehen. Hierdurch wird eine Behinderung der Drehung der Welle in Aufrollrichtung vermieden. Die erfindungsgemäße Rutschkupplung arbeitet präzise und gleichmäßig, so dass beim Bediener des Gurtes immer der gleiche subjektive Eindruck entsteht. Durch das Ausbilden der Ausgleichfeder als Rutschfeder kann zudem auf die ansonsten notwendige Drahtfeder am Umfang der Welle verzichtet werden.
- Es ist von Vorteil, wenn das Sperrrad einen Innenumfang aufweist und die Ausgleichfeder, nachdem Sie vollständig aufgezogen wurde, bei blockiertem Sperrrad und Drehung der Welle in Aufrollrichtung, entlang des Innenumfangs des Sperrrades rutschend angeordnet ist. Die Rutschkupplung wird also von der Ausgleichfeder selbst und dem Innenumfang des Sperrrades gebildet. Die Rutschkupplung ermöglicht ein Weiterdrehen der Ausgleichsfeder und damit der Welle in Aufrollrichtung, für den Fall, dass der maximale Arbeitsbereich der Ausgleichfeder erreicht bzw. überschritten ist.
- Zur Erhöhung des Anpressdrucks der Ausgleichfeder am Sperrrad und damit zur Erhöhung sowohl der Haft-, als auch der Gleitreibung zwischen Ausgleichfeder und Innenumfang des Sperrrades, ist eine Spreizfeder vorgesehen, mit der die Ausgleichfeder an den Innenumfang des Sperrrades gedrückt wird.
- Konstruktiv und für eine schnelle Montage ist es von Vorteil, wenn die Spreizfeder als Federstück ausgebildet ist und dieses Federstück in eine Windung der Ausgleichfeder eingesetzt ist.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, zwischen der Welle und der Ausgleichfeder eine Freilaufkupplung vorzusehen, wobei die Freilaufkupplung einerseits bei Drehung der Welle in Aufrollrichtung eine Kraftübertragung von der Welle auf die Ausgleichfeder ermöglicht und andererseits eine Relativbewegung des Kupplungsabschnitts der Ausgleichfeder zur Welle in Aufrollrichtung zulässt. Die Freilaufkupplung ermöglicht, dass die Haupttriebfeder die Ausgleichfeder bei blockiertem Sperrrad durch Drehung der Welle vorspannt. In diesem Fall reduziert sich das von der Haupttriebfeder auf die Welle wirkende Drehmoment um das zum Aufziehen der Ausgleichfeder benötigte Drehmoment. Wird die Blockierung des Sperrrades bei Ausrasten des Gurtschlosses gelöst, so dreht sich das Sperrrad aufgrund der auf es wirkenden, vorgespannten Ausgleichfeder in Aufrollrichtung. Da die erfindungsgemäße Freilaufkupplung eine Relativbewegung des Kupplungsabschnitts der Ausgleichfeder zur Welle zulässt, erfolgt keine abrupte Abbremsung des Sperrrades bei vollständig aufgewickelter Ausgleichfeder. Das Sperrrad kann sich mit der Ausgleichfeder in Aufrollrichtung relativ zur Welle drehen, bis die kinetische Energie durch Verrichtung von Reibungsarbeit aufgebraucht ist.
- Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auf einen Ring zwischen Ausgleichfeder und Welle verzichtet werden kann. Durch die Einsparung eines Bauteils werden die Fertigungskosten reduziert.
- Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch den Wegfall der Drahtfeder die gesamte Vorrichtung kleiner baut.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Freilaufkupplung eine drehfest mit der Welle gekoppelte Mitnehmereinrichtung umfasst, und dass zwischen der Mitnehmereinrichtung und der Ausgleichfeder ein selbstständig lösbarer Formschluss herstellbar ist. Die Mitnehmereinrichtung nimmt die Ausgleichfeder mittels ihres Kupplungsabschnitts bei blockiertem Sperrrad und bei Drehung der Welle in Aufrollrichtung mit, sodass die Ausgleichfeder von der Haupttriebfeder vorgespannt wird und sich dadurch wiederum das auf die Welle in Aufrollrichtung wirkende Drehmoment der Haupttriebfeder reduziert. Die Kraftübertragung zwischen Mitnehmereinrichtung und Ausgleichfeder erfolgt über einen Formschluss. Der Formschluss zwischen Mitnehmereinrichtung und Ausgleichfeder ist derart ausgebildet, dass er sich bei einer Relativbewegung des Kupplungsabschnitts zur Welle in Aufrollrichtung selbstständig löst, wodurch das Sperrrad mit Ausgleichfeder frei in Aufrollrichtung um die Welle bzw. um die Mitnehmereinrichtung rotieren kann.
- Es ist von Vorteil, wenn die Mitnehmereinrichtung als Mitnehmerrad mit mindestens einer Aufnahme zum lösbaren Einhängen der Ausgleichfeder ausgebildet ist. Damit die Aufnahmefeder bei einer Rückwärtsbewegung des Fahrers bzw, eines Mitfahrers in Richtung Sitzlehne möglichst unmittelbar von dem Mitnehmerrad in Aufrollrichtung mitgenommen wird, sind bevorzugt mehrere über den Umfang des Mitnehmerrades verteilte Aufnahmen zur formschlüssigen Verbindung mit dem Kupplungsabschnitt der Ausgleichfeder vorgesehen. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Aufnahmen von sich in radialer Richtung erstreckenden Zähnen am Umfang des Mitnehmerrades gebildet sind.
- Es ist von Vorteil, wenn die Ausgleichfeder eine Triebfeder ist. Durch das erfindungsgemäße Vorsehen einer Freilaufkupp lung können Ausgleichfedern eingesetzt werden, die nahezu gleich stark sind wie die verwendete Haupttriebfeder.
- Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kupplungsabschnitt zur Herstellung eines Formschlusses mit der Mitnehmereinrichtung von dem inneren Ende der Ausgleichfeder gebildet ist. In einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung ist der Kupplungsabschnitt der Ausgleichfeder hakenförmig ausgebildet. Mittels des Hakens kann sich die Ausgleichfeder in die Aufnahmen der Mitnehmereinrichtung einhängen, wobei der hakenförmige Kupplungsabschnitt sich relativ zur Welle in Aufrollrichtung über die Aufnahmen der Mitnehmereinrichtung hinwegbewegen kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Kupplungsabschnitt der Ausgleichfeder von einem separaten, mit der Ausgleichfeder verbundenen Bauteil gebildet wird.
- Zur Vereinfachung der Montage ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Welle mehrteilig, insbesondere zusammensteckbar ausgebildet ist. Die Mitnehmereinrichtung kann dabei einteilig mit der Welle oder mit einem Wellenteilstück ausgebildet sein.
- Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher beschrieben.
- Dabei zeigen:
-
1 eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Gurtaufrollvorrichtung und -
2 eine montierte Gurtaufrollvorrichtung. - In den Figuren ist eine Gurtaufrollvorrichtung
1 dargestellt. Mittels der Gurtaufrollvorrichtung1 kann ein Sicherheitsgurt2 auf einen Gurtaufrollabschnitt3 einer Welle4 aufgerollt werden. Die Welle4 ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus dem Gurtaufrollabschnitt3 und einem Antriebsabschnitt5 . Die Welle4 ist drehbar in einem Metallgehäuse6 gelagert. - Weiterhin umfasst die Gurtaufrollvorrichtung
1 eine Haupttriebfeder7 , die mit ihrem äußeren Ende8 fest mit einem Kunststoffgehäuse9 verbunden ist. Das Kunststoffgehäuse9 ist mit Hilfe von drei Zapfen10 seitlich mit dem Metallgehäuse6 verbunden. - Die Haupttriebfeder
7 ist mit ihrem inneren Ende11 drehfest mit dem Antriebsabschnitt5 der Welle4 verbunden. Hierdurch wird die Welle4 , bei Drehung der Welle4 in Abrollrichtung b, also beim Abrollen des Gurtes2 , von der Haupttriebfeder7 in Aufrollrichtung a vorgespannt. - Des Weiteren umfasst die Gurtaufrollvorrichtung
1 ein benachbart zur Haupttriebfeder7 sowie koaxial zum Antriebsabschnitt5 der Welle4 angeordnetes Sperrrad12 , welches in zwei Drehrichtungen relativ zu dem Antriebsabschnitt5 der Welle4 verdrehbar ist. Aus Stabilitätsgründen ist an der der Haupttriebfeder7 zugewandten Seite des Sperrrades12 eine Scheibe13 vorgesehen, die einstückig mit dem Sperrrad12 ausgebildet ist. Die Scheibe13 weist eine zentrale Durchgangsöffnung14 für den Antriebsabschnitt5 der Welle4 auf. Dem Sperrrad12 ist eine Blockiereinrichtung15 , umfassend einen Magnetaktuator16 mit Betätigungsstößel17 sowie einen verschwenkbar gelagerten Sperrhebel18 , zugeordnet. Weiterhin umfasst die Blockiereinrichtung15 eine Feder31 für den Sperrhebel18 . Der Sperrhebel18 wirkt mit über den Außenumfang des Sperrrades vorgesehenen Zähnen19 zusammen. Die Blockiereinrichtung dient zum Blockieren einer Drehbewegung des Sperrrades12 in Aufrollrichtung a. Eine Drehung des Sperrrades12 in Abrollrichtung b ist jederzeit möglich. Bei anliegendem Sperrhebel18 überspringt dieser dabei die Verzahnung19 des Sperrrades12 . - Innerhalb des Sperrrades
12 ist eine ebenfalls als Triebfeder ausgebildete Ausgleichfeder20 angeordnet. Die Ausgleichfeder20 ist nicht formschlüssig mit dem Sperrrad12 verbunden, sondern liegt mit ihrer äußeren Windung am Innenumfang21 des Sperrrades12 an. Zur Erhöhung des Anpressdrucks der Ausgleichfeder20 am Innenumfang21 des Sperrrades12 ist eine als Umfangsfederstück ausgebildete Spreizfeder22 vorgesehen, die innerhalb der äußeren Windung der Ausgleichfeder angeordnet ist und so die äußere Windung der Ausgleichfeder20 gegen den Innenumfang21 des Sperrrades12 drückt. Das äußere Ende23 der Ausgleichfeder20 ist hakenförmig nach innen gebogen. Hierdurch wird die Spreizfeder22 in ihrer Umfangsposition zur Ausgleichsfeder20 gehalten. Die Kraftübertragung zwischen der Ausgleichfeder20 und dem Sperrrad12 erfolgt sowohl in Aufrollrichtung a, als auch in Abrollrichtung b reibschlüssig durch die von der Ausgleichfeder20 und dem Innenumfang21 des Sperrrades12 gebildeten Rutschkupplung. - Innerhalb der Ausgleichfeder
20 ist eine als Mitnehmerrad ausgebildete Mitnehmereinrichtung24 vorgesehen. Die Mitnehmereinrichtung24 umfasst eine Vielzahl von in Aufrollrichtung a geneigte, sich in radialer Richtung erstreckende Zähne25 . Die Zähne25 bilden an ihren in Aufrollrichtung a zeigenden Flanken26 Aufnahmen27 zur Mitnahme eines Kupplungsabschnitts28 der Ausgleichfeder20 . Der Kupplungsabschnitt28 ist von dem inneren Ende29 der Ausgleichfeder20 gebildet. Das innere Ende29 ist hakenförmig nach innen in Abrollrichtung b gebogen. - Mit dem hakenförmig ausgebildeten Kupplungsabschnitt
28 kann ein Formschluss zwischen den Zähnen25 bzw. den Flanken26 des Mitnehmerrades24 und der Ausgleichfeder20 hergestellt werden. Der Formschluss zwischen Ausgleichfeder20 und Mitnehmereinrichtung24 ist selbstständig lösbar, so dass eine Relativbewegung des Kupplungsabschnitts28 zum Antriebsabschnitt5 der Welle4 in Aufrollrichtung a möglich ist. Dabei gleitet das innere Ende29 der Ausgleichfeder20 entlang der den Flanken26 gegenüberliegenden, flachen Flanken30 der Zähne25 . - Bei der Drehung der Welle
4 in Aufrollrichtung a wird von der durch die Mitnehmereinrichtung24 und die Ausgleichfeder20 bzw. den Kupplungsabschnitt28 der Ausgleichfeder20 gebildeten Freilaufkupplung eine Vorspannkraft auf die Ausgleichfeder20 übertragen, so dass die Ausgleichfeder20 auf den Antriebsabschnitt5 der Welle4 eine Drehvorspannkraft in Abrollrichtung b ausübt. - Im Folgenden wird die Funktionsweise der Gurtaufrolleinrichtung
1 beschrieben. - Die Haupttriebfeder
7 ist ständig im Eingriff mit dem Antriebsabschnitt5 der Welle4 sowie mit dem Kunststoffgehäuse9 , so dass von der Haupttriebfeder7 bei ausgezogenem Sicherheitsgurt2 ständig eine Vorspannkraft in Aufrollrichtung a auf den Antriebsabschnitt5 der Welle4 ausgeübt wird. Beim Anlegen des Sicherheitsgurtes2 ist das Sperrrad12 bis zum Einrasten des nicht dargestellten Gurtschlosses frei in Aufrollrichtung a drehbar. Beim Einrasten des Gurtschlosses wird der Magnetaktuator16 aktiviert, wodurch der Betätigungsstößel17 eingezogen wird. Hierdurch wird der mit dem Betätigungsstößel17 gekoppelte Sperrhebel18 in seine Blockierposition verschwenkt. In dieser Blockierposition wirkt der Sperrhebel18 mit den steilen Flanken der Zähne19 des Sperrrades12 formschlüssig zusammen und verhindert so eine Drehung des Sperrrades12 in Aufrollrichtung a. Das Sperrrad12 kann sich dann nur noch in Abrollrichtung b durch Überspringen der Verzahnung am Sperrhebel18 drehen. - Beim Aufrollen des Sicherheitsgurtes, also bei Drehung der Welle
4 in Aufrollrichtung a durch Kraftbeaufschlagung mittels der Haupttriebfeder7 wird auch die einstückig mit dem Antriebsabschnitt5 der Welle4 ausgebildete Mitnehmereinrichtung24 in Aufrollrichtung a verdreht. Dabei nimmt die Mitnehmereinrichtung24 mit ihren Zähnen26 den Kupplungsabschnitt28 der Ausgleichfeder20 mit, wodurch die Ausgleichfeder20 bei blockiertem Sperrrad12 aufgezogen wird. Das zum Aufziehen der Ausgleichfeder20 benötigte Drehmoment wirkt dabei dem Drehmoment der Haupttriebfeder7 entgegen, so dass das Drehmoment der Haupttriebfeder7 um das zum Aufziehen der Ausgleichfeder20 benötigte Drehmoment reduziert wird. Dieses reduzierte Drehmoment wirkt auf die Welle4 und damit auf den Gurt2 in Aufrollrichtung a und erzeugt für den Fahrer den gewünschten Komforteffekt. - Wenn bei blockiertem Sperrrad
12 der Arbeitsbereich der Ausgleichfeder20 überschritten wird, also die zum Aufrollen des Sicherheitsgurtes12 benötigten Umdrehungen der Welle4 die möglichen maximalen Gesamtumdrehungen der Ausgleichfeder20 überschreiten, kann die Ausgleichfeder am Innenumfang21 des blockierten Sperrrades12 in Aufrollrichtung a entlang rutschen. Die Welle4 kann sich also in Aufrollrichtung a weiterdrehen, bis dass der Sicherheitsgurt2 am Körper des Fahrers bzw. des Mitfahrers anliegt. Je nach Dimensionierung der Spreizfeder22 kann die Haft- sowie die Gleitreibung zwischen Außenumfang der Ausgleichfeder20 und dem Innenumfang21 des Sperrrades12 variiert werden. Durch das Vorsehen der Spreizfeder22 wird ein definiertes Rutschmoment erzeugt. - Beim Öffnen des Gurtschlosses wird der Betätigungsstößel
17 des Magnetaktuators16 ausgefahren, wodurch der Sperrhebel18 aus seiner Blockierposition entgegen der Federkraft der Feder31 in radialer Richtung herausgeschwenkt wird. Getrieben durch das Drehmoment der Ausgleichfeder20 beginnt sich das Sperrrad12 unmittelbar in Aufrollrichtung a zu drehen, wobei die Ausgleichfeder20 entspannt wird. Das Verdrehen des Sperrrades12 erfolgt mit hoher Geschwindigkeit in Aufrollrichtung a. Spätestens wenn sich die Ausgleichfeder20 vollständig entspannt hat, löst sich der hakenförmige Kupplungsabschnitt28 der Ausgleichfeder20 selbstständig von der entsprechenden Aufnahme27 der Mitnehmereinrichtung24 und gleitet bis zum völligen Stillstand des Sperrrades12 über die Zähne25 der Mitnehmereinrichtung24 hinweg. Das Aufrollen des Sicherheitsgurtes2 erfolgt bei nicht blockiertem Sperrrad12 durch das volle Drehmoment der Haupttriebfeder7 . -
- 1
- Gurtaufrollvorrichtung
- 2
- Sicherheitsgurt
- 3
- Aufrollabschnitt
- 4
- Welle
- 5
- Antriebsabschnitt
- 6
- Metallgehäuse
- 7
- Haupttriebfeder
- 8
- Äußeres Ende
- 9
- Kunststoffgehäuse
- 10
- Zapfen
- 11
- Inneres Ende
- 12
- Sperrrad
- 13
- Scheibe
- 14
- Durchgangsöffnung
- 15
- Blockiereinrichtung
- 16
- Magnetaktuator
- 17
- Betätigungsstößel
- 18
- Sperrhebel
- 19
- Zähne
- 20
- Ausgleichfeder
- 21
- Innenumfang
- 22
- Spreizfeder
- 23
- Äußeres Ende
- 24
- Mitnehmereinrichtung
- 25
- Zähne
- 26
- Flansch
- 27
- Aufnahmen
- 28
- Kupplungsabschnitt
- 29
- Inneres Ende
- 30
- Flache Flanken
- 31
- Feder
- a
- Aufrollrichtung
- b
- Abrollrichtung.
Claims (14)
- Gurtaufrollvorrichtung (
1 ), mit einer Welle (4 ), und mit einer Haupttriebfeder (7 ), die die Welle (4 ) in eine Aufrollrichtung (a) eines Sicherheitsgurtes (2 ) vorspannend angeordnet ist, und mit einem relativ zur Welle (4 ) drehbar angeordneten Sperrrad12 , und mit einer Blockiereinrichtung (15 ) zur Blockierung einer Drehbewegung des Sperrrades (12 ) in Aufrollrichtung (a), und mit einer Ausgleichfeder (20 ), die derart angeordnet ist, dass mit ihr bei blockiertem Sperrrad (12 ) eine der Vorspannkraft der Haupttriebfeder (7 ) entgegenwirkende Vorspannkraft auf die Welle (4 ) übertragbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragung zwischen der Ausgleichfeder (20 ) und dem Sperrrad (12 ) reibschlüssig erfolgt. - Gurtaufrollvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrrad (
12 ) einen Innenumfang (21 ) aufweist und dass die Ausgleichfeder (20 ), nachdem sie vollständig aufgezogen wurde, bei blockiertem Sperrrad (12 ) und bei Drehung der Welle (4 ) in Aufrollrichtung (a), entlang des Innenumfangs (21 ) des Sperrrades (12 ) rutschend angeordnet ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spreizfeder (
22 ) zur Erhöhung des Anpressdrucks der Ausgleichfeder (20 ) am Sperrrad (12 ) vorgesehen ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizfeder (
22 ) zwischen zwei oder mehreren Windungen der Ausgleichfeder (20 ) angeordnet ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Freilaufkupplung vorgesehen ist, die einerseits bei blockiertem Sperrrad (
12 ) eine Kraftübertragung von der Welle (4 ) auf die Ausgleichfeder (20 ) in Aufrollrichtung (a) ermöglicht und andererseits bei nicht blockiertem Sperrrad (12 ) eine Relativdrehbewegung eines Kupplungsabschnitts (28 ) der Ausgleichfeder (20 ) zur Welle (4 ) in Aufrollrichtung (a) zulässt. - Gurtaufrollvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Freilaufkupplung eine drehfest mit der Welle (
4 ) gekoppelte Mitnehmereinrichtung (24 ) umfasst, und dass zwischen der Mitnehmereinrichtung (24 ) und dem Kupplungsabschnitt (28 ) der Ausgleichfeder (20 ) ein selbstständig lösbarer Formschluss herstellbar ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmereinrichtung (
24 ) als Mitnehmerrad mit mindestens einer Aufnahme (27 ) zum lösbaren Einhängen der Ausgleichfeder (20 ) ausgebildet ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (
27 ) von über den Umfang des Mitnehmerrades verteilten, sich in radialer Richtung erstreckenden, Zähnen (25 ) gebildet sind. - Gurtaufrollvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne (
25 ) in Aufrollrichtung (a) geneigt sind. - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichfeder (
20 ) eine Triebfeder ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsabschnitt (
28 ) der Ausgleichfeder (20 ) zur Herstellung eines Formschlusses mit der Mitnehmereinrichtung (24 ) von einem inneren Ende (29 ) der Ausgleichfeder (20 ) gebildet ist - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsabschnitt (
28 ) der Ausgleichfeder (20 ) hakenförmig ausgebildet ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (
4 ) in axialer Richtung mehrteilig, insbesondere zusammenstecksteckbar, ausgebildet ist. - Gurtaufrollvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmereinrichtung (
24 ) einteilig mit der Welle (4 ) oder einem Wellenteilstück (3 ,5 ) ausgebildet ist.
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