DE102005016456A1 - Verstärkungselement für einen unteren Bereich eines Frontstoßfängers mit einem Kühler-Anschubblock, damit ausgerüsteter Frontstoßfänger sowie entsprechend ausgerüstetes Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Frontstoßfänger, der einen „Lower Bumper Stiffener" aufweist, und einem Kühler, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie einen Frontstoßfänger hierfür, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10, und einen verbesserten Lower Bumper Stiffener, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16.
- Im weiteren Verlauf der Beschreibung wird der zwischenzeitlich in der Automobilbranche eingedeutschte Fachbegriff „Lower Bumper Stiffener" (kurz: LBS) in Ermangelung eines knappen und zugleich griffigen deutschen Pendants verwendet. Es sei hier zum besseren Verständnis darauf hingewiesen, dass es sich dabei um ein Verstärkungselement für den unteren Stoßbereich des Frontstoßfängers handelt. Dabei schließt sich dieses als LBS bekannte Verstärkungselement normalerweise bei den meisten Ausführungsformen in Fahrtrichtung hinter dem unteren Bereich des Frontstoßfängers an diesen an und weist eine, vorzugsweise mittels Rippen ausgesteifte, Grundplatte auf. Dabei erstreckt sich der LBS üblicherweise im wesentlichen in horizontaler Richtung und ist näherungsweise über die Breite des Frontstoßfängers ausgedehnt.
- Zur Gewährleistung eines besseren Schutzes für Fußgänger bei einem Zusammenprall mit einem fahrenden Kraftfahrzeug weisen moderne Fahrzeuge unter dem Schlagwort einer „pedestrian protection" eine Mehrzahl von unterschiedlichen Schutzeinrichtungen auf. Besonderes Augenmerk bei diesen Schutzeinrichtungen wurde dabei sowohl von Seiten der Gesetzgeber, als auch von Seiten der Automobilindustrie auf die bei einem Zusammenstoß besonders gefährdeten Körperteile Kopf und Beine gerichtet.
- Insbesondere der Bereich der Unterschenkel und der Knie des Fußgängers erweist sich bei Zusammenstößen von rollenden Kraftfahrzeugen mit Fußgängern immer wieder als problematisch, da bei einem Zusammenstoß mit einem Kraftfahrzeug, welches eine gewöhnliche Stoßstange aufweist, der Fußgänger durch die sich üblicherweise in Kniehöhe befindliche Stoßstange umgestoßen werden kann.
- Um dieses grundlegende Problem zu beheben, wurden verschiedene Lösungen angeboten, die nach Möglichkeit darauf abzielen sollen, einen Fußgänger auf die vergleichsweise weiche Motorhaube aufzukippen.
- So offenbart beispielsweise die
DE 30 03 568 A1 eine Stoßschutzvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einem quer vor der Fahrzeugfront angeordneten Stoßfänger und einem tiefer liegenden, nach vorne vorstehenden, im Wesentlichen steifen Fußgänger-Schutzteil, welcher verhindert, dass ein Fußgänger bei einer Kollision umgestoßen und anschließend überfahren wird. - Weiterhin offenbart die
EP 0 983 909 A1 eine Stoßstangenvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche ebenfalls eine Versteifung beinhaltet. - Auch im Hause der selben Anmelderin wird an verbesserten Ausführungsformen von speziell durchgestylten Lower Bumper Stiffener gearbeitet, um verbesserte Frontstoßfängeranordnung erzielen zu können, mittels welcher der Fußgänger bei einem Zusammenprall mit dem Fahrzeug nicht umgestoßen, sondern auf das Fahrzeug bzw. auf die Motorhaube aufgekippt wird.
- Problematisch bei den in jüngster Zeit entwickelten, modernen Frontstoßfängeranordnungen ist jedoch, dass derlei Versteifungen, wie beispielsweise der LBS, in geeigneter Weise am Fahrzeug befestigt werden müssen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
- Hierzu ist im Hause der selben Anmelderin eine Befestigungsmethode bekannt, bei welcher der Lower Bumper Stiffener über die Frontstoßfängerverkleidung letztlich mit der dahinter liegenden Stoßstange verbunden ist. Bei einem Zusammenprall schiebt der Stoßfängerquerträger einen im Motorraum dahinter gelegenen Kühler an, wodurch dieser nach hinten gedrückt wird. Ferner wird die Fahrzeugfront mit der daran befindlichen Kühlerhalterung in einem oberen Bereich ebenfalls nach hinten verschoben.
- Diese Verschiebung ist insofern nachteilig, wie der Kühler üblicherweise an einem unteren Bereich in einer Gummilagerung befestigt ist, welche eine Gleitspur aufweist. Wird nun der Kühler durch den Stoßfängerquerträger nach hinten angeschoben, so kann der Kühler im oberen Bereich stärker nach hinten kippen, als im unteren Bereich. Dies wiederum kann dazu führen, dass der Kühler mit einem sich im Motorraum befindlichen Fahrzeugteil, beispielsweise dem Batterieträger in Kontakt gelangt bzw. zusammenprallt, wodurch der Kühler, insbesondere die Kühlerwaben oder Kühlerrippen, beschädigt und somit undicht werden können.
- Ferner kann die untere Lagerung des Kühlers dabei mit einem Moment beaufschlagt werden, wodurch es zum Verklemmen zwischen der Gummilagerung und dem Kühler kommen kann. Ein kühlerseitig ausgebildeter Zapfen könnte dann, nicht wie vorgesehen in der Gleitspur nach hinten gleiten, sondern abbrechen, so dass der Wasserkasten des Kühlers letztlich dadurch beschädigt und undicht werden könnte.
- Eine verbesserte Gleitspur der Gummilagerung ist zur Lösung der vorstehend angesprochenen Problematik mit einer Sollbruchstelle versehen. Bei einem Zusammenprall soll dabei der kühlerseitig ausgebildete Zapfen die Sollbruchstelle der Gummilagerung durchbrechen, so dass sich der Kühler frei nach hinten verlagern könnte. Es zeigte sich jedoch, dass ein zuverlässiges Durchbrechen der Sollbruchstelle der Gleitspur durch den kühlerseitig ausgebildeten Zapfen insbesondere dann nicht gewährleistet werden kann, wenn die auf den Kühler, und somit auf den Zapfen einwirkenden Kräfte auf Grund ihrer nur schwer vorhersagbaren Wirkrichtung anteilig in der Horizontalen nicht ausreichend sind, um die Sollbruchstelle zu durchbrechen. Zusätzlich zeigt sich hier das Problem, dass die dabei wirkenden Kräfte den Zapfen zusätzlich belasten können, wodurch dieser aufgrund der ohnehin schon durch den kippenden Kühler auf ihn einwirkenden Momente leichter brechen bzw. abreißen kann, mit der Konsequenz einer Beschädigung des Kühlers.
- Ferner hat es sich gezeigt, dass die Sollbruchstelle im Dauerlastbetrieb nicht ausreichend zuverlässig ist. Insbesondere hat sich in der Praxis mehrfach gezeigt, dass die Sollbruchstelle in der Gleitspur durch die Belastungen, welche während des Anlassens des Motors und/oder während des Betriebes, beispielsweise durch Vibrationen, entstehen, zu einer Schwächung und schließlich zu einem Bruch der Sollbruchstelle führen können.
- Dieser Effekt ist nachteilig, da einerseits die Gummilagerung des Kühlers ausgetauscht werden muß, und andererseits die Gefahr besteht, dass, sofern ein unbeabsichtigter Bruch der in der Gleitspur ausgebildeten Sollbruchstelle nicht frühzeitig bemerkt wird, es zu Verschiebungen in der Gleitspur kommen kann, welche ein Verklemmen des Kühlers in der Gleitspur bedingen. Dadurch kann der Kühler bei einem Zusammenprall des Fahrzeugs mit einem Fußgänger oder einem anderen Hindernis nicht gleichmäßig in Richtung der Fahrgastzelle verschoben werden, sondern kippt um, wodurch er beschädigt wird.
- Bei einer jüngst untersuchten Ausführungsform aus dem Hause der selben Anmelderin ist der Lower Bumper Stiffener als Kunststoffbauteil mit speziellen Verstärkungsrippen in Integralbauweise ausgeführt. Diese Ausführungsform eines Lower Bumper Stiffeners wird in Fahrzeugrichtung vorne in den unteren Bereich der Frontschürze bzw. der Frontstoßfängerverkleidung eingeklippst und stützt sich rückwärts gegen entsprechende Verstrebungen unterhalb des Motorraumes ab. Dabei ist der LBS zur Schaffung eines gewünschten Rampenwinkels für eine ausreichende Bodenfreiheit nach vorne schräg ansteigend ausgebildet.
- Dieser schräg ansteigende vordere Bereich des LBS kann wiederum dazu führen, dass der LBS bei einem Zusammenstoß des Fahrzeugs mit dem Fußgänger, oder bei Versicherungseinstufungstest beispielsweise mit der Dannerbarriere, im vorderen Bereich nach oben angehoben und damit hochgedreht wird, und sich teilweise vor den Kühler legt. Mit zunehmender Eindringtiefe des Hindernisses steigt hierbei die Wahrscheinlichkeit, dass Teile des Lower Bumper Stiffeners in den Kühler gedrückt werden könnten, was eine Beschädigung des Kühlers zur Folge hätte.
- Das vorstehend diskutierte Schädigungsrisiko des Kühlers, sei es beispielsweise durch dessen Kippen oder durch den Lower Bumper Stiffener, führt im Schadensfall dazu, dass der Kühler ausgetauscht werden muss, was sich nicht nur in den Reparaturkosten sondern auch in einer ungünstigeren Versicherungseinstufung niederschlagen kann. Damit entsteht ein kaum auflösbarer Zielkonflikt zwischen einem möglichst guten Fußgängerschutz bei gleichzeitig möglichst kostengünstiger Einstufung durch die Versicherungsgesellschaften und zugleich möglichst geringem Anschaffungspreis des Kraftfahrzeugs.
- Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung der vorstehend beschriebenen Problematik, ein Kraftfahrzeug mit einer gattungsgemäßen Frontstoßfängeranordnung und einem dahinter liegenden Kühler derart zu verbessern, dass bei einem Zusammenprall des Fahrzeugs mit einem Fußgänger einerseits die heute gültigen Richtlinien zum Schutz der Fußgänger eingehalten werden können und andererseits der Kühler so gering als möglich beschädigt wird.
- Die vorstehend bezeichnete Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie einen Frontstoßfänger mit den Merkmalen des Anspruchs 10, und durch einen Lower Bumper Stiffener (kurz: LBS) mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
- Dabei wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung erstmals ein Kraftfahrzeug mit einem Frontstoßfänger und einem Kühler vorgeschlagen, wobei der Frontstoßfänger einen Lower Bumper Stiffener aufweist, welcher einen Kühler-Anschubblock trägt, der derart am Lower Bumper Stiffener angebracht ist, dass er im Falle einer Crashsituation in Anlage zum Kühler gelangt, um diesen nach hinten zu verschieben.
- Dadurch kann dem Lower Bumper Stiffener zumindest beim sogenannten „Low-Speed-Crash" eine zusätzliche Funktion übertragen werden, so dass der Frontstoßfänger über den LBS durch den daran angebrachten Kühler-Anschubblock bei einer Crashsituation direkt und gezielt auf den unteren Bereich des Kühlers einwirken kann, wodurch der Kühler im Zusammenspiel mit den weiter oben angreifenden Anschubkräften durch den Stoßfängerquerträger relativ gleichmäßig nach hinten verschoben wird, ohne einer Beschädigungsgefahr ausgesetzt zu sein.
- Dabei wird durch den Kühler-Anschubblock des LBS ein Kippen des Kühlers bei einer Crashsituation zuverlässig verhindert. Damit kann ein heftiger Kontakt, beispielsweise mit einem Batterieträger vermieden werden.
- Das Risiko einer Beschädigung des Kühlers sinkt somit in vorteilhafter Weise.
- Weiterhin ist von Vorteil, dass mögliche Reparaturkosten geringer ausfallen, und das Fahrzeug ob der verbesserten Schadenscharakteristik in eine günstigere Versicherungsklasse eingestuft werden kann.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kühler-Anschubblock dabei als eine auf einen Rahmen des Kühlers zuweisende Schulter am Lower Bumper Stiffener ausgebildet. Damit kann vorteilhaft erreicht werden, dass der Kühler-Anschubblock bei einer Crashsituation nur gegen vorher bestimmte, ggf. entsprechend konfektionierte Abschnitte des Kühlers gedrückt wird. Mit dieser Positionierung des Kühler-Anschubblocks wird zudem sichergestellt, dass der Kühler bei einem Zusammenstoß des Fahrzeugs mit einem Fußgänger, nicht nur durch den Querträger der Stoßstange, sondern auch mittels des Kühler-Anschubblocks möglichst gleichmäßig angeschoben wird.
- Üblicherweise weisen herkömmliche Kühler einen relativ stabilen und unempfindlichen Rahmen auf, der die aus Rippen oder Waben bestehende Kühlfläche trägt. Der vorstehend diskutierte Kühler-Anschubblock drückt also gegen den unempfindlichen Rahmen des Kühlers, wobei der Druck dabei besonders bevorzugt auf einen unteren, besonders stabilen Bereich des Kühlerrahmens ausgeübt wird. Dadurch wird ausgeschlossen, dass die Kühlerwaben bzw. Kühlerrippen beschädigt werden.
- In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist der Kühler-Anschubblock derart am LBS ausgebildet, dass er in einer Normallage des LBS im Wesentlichen parallel zum Kühler-Rahmen angeordnet ist. Dabei entspricht die Normallage des Lower Bumper Stiffener seiner Einbaulage, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrzeugmodell im Wesentlichen horizontal zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs verlaufen, oder in Fahrtrichtung nach vorne ansteigen kann. Durch die vertikale Ausbildung des Kühler-Anschubblocks kann vorteilhaft gewährleistet werden, dass dieser bei einer Crashsituation durch die resultierende Bewegung des Lower Bumper Stiffener in der Crashposition in unmittelbare Anlage zum Kühler gebracht wird und somit präzise auf den Kühler einwirken kann. Hierbei ist unter der Crashposition des Lower Bumper Stiffener die Position zu verstehen, welche sich nach einem Zusammenprall des Fahrzeugs mit einem Hindernis bei dem Lower Bumper Stiffener einstellt. Dabei können hierbei in vorteilhafter Weise auch Verdrehungen, Verformungen oder Versetzungen des Lower Bumper Stiffener aus seiner Normallage heraus erstmals ohne nennenswerte Nachteile auftreten, da der LBS sich in diesem Moment zusätzlich über den Kühler-Anschublock gegen den Kühlerrahmen abstützen kann, so dass eine kontrollierte Verformung des LBS erfolgen kann.
- Ferner kann der Kühler-Anschubblock integral im Lower Bumper Stiffener ausgebildet sein, wodurch die Herstellungskosten niedrig bleiben, da der Kühler-Anschubblock kein selbständiges, zusätzlich herzustellendes Bauteil ist, das nachträglich montiert werden müßte.
- Weiterhin ist es von Vorteil, wenn sowohl der Lower Bumper Stiffener als auch der Kühler-Anschubblock aus Kunststoff bestehen. Insbesondere ist es hierbei von Vorteil, wenn der Lower Bumper Stiffener dabei eine gerippte Struktur aufweist. Damit ist es möglich, einen Lower Bumper Stiffener mit Kühler-Anschubblock zur Verfügung zu stellen, der eine hohe Eigenstabilität bzw. Steifigkeit bei vergleichsweise geringem Gewicht aufweist.
- In einer weiter bevorzugten Ausführungsform kann der Lower Bumper Stiffener zudem mindestens einen verjüngten oder geschwächten Abschnitt bzw. eine Sollbruchstelle aufweisen. Dadurch ist es besonders vorteilhaft möglich, dass der Lower Bumper Stiffener beim Zusammenprall des Fahrzeugs mit einem Hindernis durch das Nachgeben der Verjüngung in die gewünschte Position bezüglich des Kühlers gebracht werden kann, um diesen zu verschieben.
- Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist der Fahrzeugkühler am unteren Rahmenabschnitt einen Zapfen auf, welcher in einer Gleitspur eines Gummilagers, auf welchem der Kühler aufliegt, geführt wird. Durch den Zapfen wird eine zuverlässige Führung des im Gummilager abgestützten Kühlers in eine zur Fahrgastzelle weisende Richtung gewährleistet, wenn der Kühler-Anschubblock bei einer Crashsituation in Anlage zum Kühler kommt und diesen verschiebt. Insbesondere ist es durch den erfindungsgemäßen Kühler-Anschubblock möglich, den Kühler auf Grund einer gleichmäßigeren Kraftverteilung der beim Low-Speed-Crash auf den Kühler einwirkenden Kräfte zuverlässig in eine zur Fahrgastzelle weisende Richtung zu verschieben, ohne dass dabei ein Verklemmen oder ähnliche Behinderungen des Zapfens im Gummilager auftreten.
- Durch die geführte Abstützung des Kühlers in der Gleitspur des Gummilagers kann dabei weiter vorteilhaft verhindert werden, dass der Kühler bei einer Crashsituation nach unten ausbricht. Zudem ist durch den LBS mit Kühler-Anschubblock gewährleistet, dass die auf den am Kühler ausgebildeten Zapfen einwirkenden Kräfte deutlich reduziert werden, wodurch ein Abreißen oder Brechen des Zapfens verhindert werden kann, wodurch wiederum eine Beschädigung des Kühlers vorteilhaft vermieden wird.
- Ein weiterer Vorteil, welcher sich aus der Verwendung des erfindungsgemäßen Lower Bumper Stiffener mit dem Kühler-Anschubblock ergibt ist, dass eine in der Gleitspur des Gummilagers ausgebildete Sollbruchstelle durch das gleichmäßige Verschieben des Kühlers besonders zuverlässig überwunden bzw. durchbrochen werden kann. Insbesondere wird die Sollbruchstelle dabei vom kühlerseitig ausgebildeten Zapfen durchbrochen, wenn der Kühler durch den Kühler-Anschubblock in Richtung zur Fahrgastzelle hin verschoben wird. Speziell mit Blick auf eine erhöhte Zuverlässigkeit der Sollbruchstelle der Gummilagerung kann somit das Lastniveau der Sollbruchstelle derart erhöht werden, dass ein unbeabsichtigtes Brechen der Sollbruchstelle im Dauerlastbetrieb des Fahrzeugs zuverlässig ausgeschlossen werden kann.
- Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 10 vorgeschlagen. Der Frontstoßfänger weist dabei erstmals einen Lower Bumper Stiffener mit einem Kühler-Anschubblock auf.
- Dieser verbesserte Frontstoßfänger ist eine selbständig handelbare Einheit, mit der es vorteilhaft möglich ist, ältere Kraftfahrzeuge nachzurüsten, um dadurch die vorstehend diskutierten Vorteile hinsichtlich einer Vermeidung der Kühlerbeschädigung zu erreichen.
- Mit dieser erfindungsgemäßen Frontstoßfängeranordnung lassen sich die vorstehend im Zusammenhang mit dem Kraftfahrzeug beschriebenen Vorteile in ungeschmälerter Weise erreichen, so dass diesbezüglich auf obige Diskussion verwiesen wird. Ebenso sind entsprechende Weiterbildungen, wie vorstehend bereits angesprochen, möglich.
- Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verstärkungselement für einen unteren Stoßbereich eines Kraftfahrzeugstoßfängers gemäß Anspruch 16 vorgeschlagen, das erstmals einen Kühler-Anschubblock aufweist. Hieraus ergeben sich wiederum ohne Abstriche die bereits vorstehend diskutierten Vorteile und Ausgestaltungsvarianten.
- Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand einer beispielhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 einen erfindungsgemäßen Lower Bumper Stiffener mit einem Kühler-Anschubblock; -
2 eine schematische Darstellung des Lower Bumper Stiffener mit Kühler-Anschubblock in einer Normallage; -
3 eine schematische Darstellung des Lower Bumper Stiffener mit Kühler-Anschubblock in einer Crashposition; -
1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lower Bumper Stiffener mit einem Kühler-Anschubblock. Der in1 dargestellte Lower Bumper Stiffener1 ist dabei derart ausgebildet, dass er – in Fahrzeuglängsrichtung (X) betrachtet – eine kurze linke seitliche Stirnfläche5 und eine kurze rechte seitliche Stirnfläche6 , sowie zwei lange Vorder- und Rückseiten3 ,4 aufweist, welche eine Art Grundrahmen des Lower Bumper Stiffeners1 bilden. Ferner weist der Lower Bumper Stiffener1 eine rippenförmige Struktur zu dessen Aussteifung auf. - In einem in Fahrzeuglängsrichtung (X) linken und rechten Seitenabschnitt des Lower Bumper Stiffeners sind, wie in
1 dargestellt, jeweils ein Kühler-Anschubblock2 integral am LBS ausgeformt, wobei alternativ auch in einem mittleren Abschnitt des Lower Bumper Stiffeners1 ein weiterer Kühler-Anschubblock2 ausgebildet sein kann. Der Kühler-Anschubblock weist dabei eine schräge Stirnfläche auf. - Im mittleren Bereich verfügt die hier dargestellte Ausführungsform des LBS
1 über verjüngte Abschnitte11 ,12 , deren Wandstärke bzw. Dicke schwächer ausgebildet ist, so dass diese verjüngten Abschnitte () im Prinzip wie Sollbruchstellen oder Gelenke funktionieren können. - Der Lower Bumper Stiffener ist zusätzlich in einem in Fahrzeuglängsrichtung (X) hinteren Bereich mit schulterartigen Vorsprüngen bzw. armartigen Lagerabschnitten
7 versehen, mittels der eine Abstützung gegen entsprechende, hier nicht näher dargestellte Verstrebun gen bzw. Querstreben unterhalb des nicht gezeigten Motorraums möglich ist. - Der in
1 dargestellte Lower Bumper Stiffener1 weist im vorderen Bereich geeignete Ausstülpungen oder alternativ Ausnehmungen auf, die mit entsprechend korrespondierenden Vertiefungen oder Ausstülpungen im hier nicht näher dargestellten unteren Frontschürzenbereich zusammengeklippst werden können, um den LBS1 mit der Verkleidung des Frontstoßfängers zu verbinden. - Der Lower Bumper Stiffener
1 ist in der hier dargestellten Ausführungsform im Kunststoff-Spritzgußverfahren mit integral ausgeformten Rippen aus Kunststoff hergestellt. Alternativ kann der Lower Bumper Stiffener1 und/oder der Kühler-Anschubblock2 auch aus einem anderen Material, beispielsweise aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung, aus einem geeigneten Stahl oder ggf. einem GFK oder CFK hergestellt werden. Ebenso sind andere Ausgestaltungen neben der hier beispielhaft dargestellten, gerippten Ausführungsform möglich. -
2 stellt eine Ausführungsform der Stoßstangenanordnung mit dem Lower Bumper Stiffener1 der vorliegenden Erfindung in der Normallage dar. Dabei zeigt2 eine Kühleranordnung9 , einen Subframe10 des Fahrzeugrahmens, an dem sich der Lower Bumper Stiffener1 nach hinten abstützt, einen Stoßstangenquerträger8 sowie den Lower Bumper Stiffener1 mit dem daran integral ausgebildeten Kühler-Anschubblock2 . - In der dargestellten Normallage ist der Lower Bumper Stiffener
1 dabei im wesentlichen horizontal angeordnet, wobei ein vorderer Teil des LBS1 auch schräg nach vorne in Fahrtrichtung des Fahrzeugs ansteigend orientiert sein kann. -
3 stellt die in2 in der Normallage gezeigte Ausführungsform der Stoßstangenanordnung in einer Crashsituation dar. Dabei zeigt3 eine Kühleranordnung9 , einen Subframe10 des Fahrzeugrahmens, einen Stoßstangenquerträger8 sowie den Aufgrund eines Low-Speed-Crabs deformierten Lower Bumper Stiffener1 mit dem daran integral ausgebildeten Kühler-Anschubblock2 , der gegenüber der Normalposition nach hinten oben verschoben bzw. verkippt ist. - In der dargestellten Crashposition ist der Lower Bumper Stiffener
1 durch dessen Deformation an den Verjüngungsstellen11 ,12 geknickt bzw. näherungsweise „V"-förmig zusammengeschoben und mit dessen vorderen Abschnitt dabei in eine in Fahrzeughöhenrichtung weisende Richtung nach oben verdreht. Durch die am Lower Bumper Stiffener ausgebildeten Verjüngungen11 ,12 weist der Lower Bumper Stiffener in der Crashposition im Bereich der ersten Verjüngung12 , die in der Nähe des Subframes10 ausgebildet ist, nach unten, und im Bereich der zweiten Verjüngung11 nach oben. - Der Stoßstangenquerträger
8 drückt, wie in3 dargestellt, in der Crashposition gegen einen oberen Abschnitt des Kühlers9 , während der Kühler-Anschubblock2 gegen einen unteren Abschnitt des Kühlers9 drückt. -
- 1
- Lower Bumper Stiffener
- 2
- Kühler-Anschubblock
- 3
- Vorderseite
- 4
- Rückseite
- 5
- linke Stirnfläche
- 6
- rechte Stirnfläche
- 7
- Lagerabschnitt
- 8
- Querträger
- 9
- Kühleranordnung
- 10
- Subframe
- 11
- Verjüngungsstelle
- 12
- Verjüngungsstelle
Claims (16)
- Kraftfahrzeug mit einem Frontstoßfänger und einem in Fahrzeuglängsrichtung (X) dahinter angeordneten Kühler (
9 ), wobei der Frontstoßfänger einen Lower Bumper Stiffener aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Lower Bumper Stiffener (1 ) einen Kühler-Anschubblock (2 ) aufweist, welcher derart am Lower Bumper Stiffener (1 ) positioniert ist, dass er in einer Crashsituation in Anlage zum Kühler (9 ) gelangt, um diesen nach hinten zu verschieben. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler-Anschubblock (
2 ) eine auf einen Rahmen des Kühlers (9 ) zuweisende Schulter aufweist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schulter eine schräge, dem Kühler (
9 ) zugewandte Kopffläche aufweist. - Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler-Anschubblock (
2 ) in einer Normallage des Lower Bumper Stiffeners (1 ) im Wesentlichen parallel zum Kühler-Rahmen ausgerichtet ist. - Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler-Anschubblock (
2 ) integral am Lower Bumper Stiffener (1 ) angeformt ist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lower Bumper Stiffener (
1 ) und der Kühler-Anschubblock (2 ) aus Kunststoff bestehen. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Lower Bumper Stiffener (
1 ) mindestens einen gelenkartigen, verjüngten Abschnitt (11 ,12 ) aufweist. - Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler (
9 ) an einem unteren Rahmenabschnitt einen Zapfen aufweist, wobei der Zapfen in einer Gleitspur eines Gummilagers abgestützt ist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitspur eine Sollbruchstelle für den Zapfen aufweist.
- Frontstoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einem Lower Bumper Stiffener (
1 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Lower Bumper Stiffener (1 ) einen Kühler-Anschubblock (2 ) aufweist. - Frontstoßfänger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler-Anschubblock (
2 ) eine auf einen Kühlerrahmen zuweisende Schulter aufweist. - Frontstoßfänger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schulter eine schräge, dem Kühler (
9 ) zugewandte Kopffläche aufweist. - Frontstoßfänger nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler-Anschubblock (
2 ) integral am Lower Bumper Stiffener (1 ) ausgebildet ist. - Frontstoßfänger nach Anspruch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler-Anschubblock (
2 ) und der Lower Bumper Stiffener (1 ) aus Kunststoff bestehen. - Frontstoßfänger nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Lower Bumper Stiffener mindestens einen verjüngten Abschnitt (
11 ,12 ) aufweist. - Verstärkungselement für einen unteren Stoßbereich eines Kraftfahrzeug-Frontstoßfängers, wobei das Verstärkungselement (
1 ) sich in Fahrtrichtung (X) hinter dem unteren Bereich des Frontstoßfängers an diesen anschließt, eine, vorzugsweise mittels Rippen ausgesteifte, Grundstruktur (3 ,4 ,5 ,6 ) aufweist, und sich im Wesentlichen in horizontaler Richtung näherungsweise über die Breite des Frontstoßfängers erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (1 ) einen Kühler-Anschubblock (2 ) trägt.
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