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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebes einer Linear-Heckscheibenwischvorrichtung für eine Heckflügeltür eines Kraftfahrzeugs, mit einem Antriebsmotor für den Wischer und mindestens einer Verbindung zwischen dem Antrieb und einer externen Steuereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner einen entsprechenden Antrieb einer Linear-Heckscheibenwischvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Technologischer Hintergrund
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Antriebe für eine Scheibenwischvorrichtung, insbesondere Linear-Heckscheibenwischvorrichtung für eine Heckflügeltür weisen häufig zusätzlich zum Antriebsmotor wenigstens einen Kontaktschalter zum Erkennen einer Endposition des Wischers im Wischbetrieb auf. Mit Erreichen der Endposition betätigt der Wischer den Kontaktschalter, so dass dadurch eine Information zum Reversieren des Antriebsmotors vorliegt. Der Antriebsmotor und der Kontaktschalter sind jeweils über eine Verbindungsleitung mit einer externen Steuereinrichtung, welche beispielsweise in einem Bordcomputer des Fahrzeuges angeordnet sein kann, verbunden. Der Antrieb wird gestartet, indem die externe Steuereinrichtung den Antriebsmotor über die eine Verbindungsleitung mit Strom versorgt, wenn eine entsprechende Startanweisung, beispielsweise durch Betätigen eines Schalters, von einem Bediener gegeben worden ist. Bei einer Änderung des Schaltzustandes des Kontaktschalters wird der externen Steuereinrichtung über die andere Verbindungsleitung die Information gegeben, dass sich der Wischer in der Endstellung befindet. Tritt dieser Fall ein, dann wird der Antriebsmotor durch Umpolung der Stromversorgung reversiert. Damit lässt sich der bekannte Antrieb mittels der externen Steuereinrichtung lediglich in zwei Betriebszuständen betreiben, nämlich dem Wischen in die eine Richtung und dem Wischen in die entgegengesetzte Richtung bei reversierendem Betrieb des Antriebsmotors.
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Diese Begrenzung auf zwei Betriebszustände ist insbesondere bei einem Linearwischer, wie beispielsweise einem Linear-Heckscheibenwischer für eine Heckflügeltür, problematisch. Bei solchen Vorrichtungen ist unter anderem zusätzlich eine Parkposition für den Wischer vorgesehen, welche außerhalb des Wischbereiches und der Heckflügeltür des Fahrzeuges liegt, um die Hecktür überhaupt öffnen zu können. Um Beschädigungen an der Heckflügeltür oder dem Wischer zu vermeiden, wird daher das Schloss der Heckflügeltür solange verriegelt gehalten, bis die externe Steuereinrichtung das Erreichen der Parkposition des Wischers festgestellt hat. Da das Anfahren der Parkposition als zusätzlicher Betriebszustand aufgrund der systembedingten Begrenzung von der externen Steuereinrichtung nicht direkt durchgeführt werden kann, erfolgt dies indirekt nach Ablauf eines „Zeitfensters”. Es wird in diesem Fall durch die externe Steuereinrichtung das Anfahren der Parkposition festgestellt, wenn der Wischer die Endposition erreicht hat und über eine vorgegebene Zeitdauer kein Schalten des Kontaktschalters erfolgt. Das Zeitfenster kann in der Praxis eine Zeitdauer von über 10 Sekunden betragen, so dass das Türschloss der Heckflügeltür erst nach dieser Verzögerung freigegeben wird, was für den Fahrer eine nicht unerhebliche Komforteinbuße darstellt.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 299 01 649 U1 ist ein Antrieb für einen Scheibenwischer bekannt, welcher einen Antriebsmotor für den Scheibenwischer und wenigstens einen Sensor zum Erfassen der Stellung der Antriebswelle des Motors aufweist. Weiterhin ist eine Steuerschaltung vorgesehen, welche ein Erfassungssignal des Sensors empfängt und ein oder mehrere Eingänge zum Empfangen von einem gewünschten Betriebszustand des Scheibenwischers definierenden Bediensignalen aufweist und den Antriebsmotor in Abhängigkeit vom empfangenden Bediensignal steuert. Die Steuerschaltung kann an ein Bussystem des Fahrzeuges angeschlossen sein, wobei über das Bussystem die Bediensignale in kodierter Form an die Steuerschaltung übertragen werden können.
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Bei dem bekannten Verfahren hat es sich jedoch gezeigt, dass die Übertragung der Bediensignale über das Bussystem relativ langsam ist, so dass nach Auslösen einer Anweisung die Betätigung des Antriebsmotors nur sehr träge erfolgt.
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Ein Antrieb für eine Scheibenwischvorrichtung und ein Verfahren zum Betreiben des Antriebes ist auch aus der
WO 96/30 237 A1 bekannt. Ähnliche Antriebe wie auch Verfahren zum Betreiben des Antriebes gehen aus der
DE 195 34 916 A1 und der
EP 1 088 717 A2 hervor.
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Aus der
DE 693 23 611 T2 ist eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Elektromotors für einen Scheibenwischer einer öffenbaren Automobilheckscheibe bekannt. Dabei erfolgt die Steuerung der Stromversorgung des Motors u. a. über eine Steuereinheit, welche ein Signal von Sensoren zur Erfassung der Scheibenwischerposition empfängt und den Motor sperrt, sobald das Scheibenwischerblatt zu einer vorbestimmten Position gebracht worden ist.
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Ferner ist in der
DE 44 34 740 C2 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung von Kraftfahrzeug-Heckklappen-Scheibenwischern beschrieben, bei der die Steuerung des Wischers in Anhängigkeit von Eingangssignalen eines Heckscheibenpositionsschalters und eines Heckklappenpositionsschalters erfolgt.
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Desweiteren ist aus der
US 3 428 996 A und der
FR 2 720 991 A1 bekannt, die Betätigung des Heckscheibenwischers bei herabgelassener Heckscheibe respektive bei geöffneter Hecktür zu unterbinden.
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Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebes und einen entsprechenden Antrieb einer Linear-Heckscheibenwischvorrichtung für eine Heckflügeltür eines Kraftfahrzeugs gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 9 dahingehend weiterzubilden, dass ein Öffnen der Heckflügeltür im Wischbetrieb ohne Zeitverzögerung möglich ist.
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Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
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Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass über die mindestens eine Verbindung Signale zum Austauschen von Informationen zwischen der externen Steuereinrichtung und einer antriebsinternen Steuereinrichtung übertragen werden und der Antriebsmotor in Abhängigkeit von den Informationen mittels der antriebsinternen Steuereinrichtung betätigt wird, dass vor dem Öffnen der Heckflügeltür des Fahrzeuges der Wischer in eine außerhalb der Heckflügeltür liegende Parkposition gefahren wird und dazu die von der externen Steuereinrichtung zur antriebsinternen Steuereinrichtung übertragenen Signale eine Anweisung zum Anfahren des Wischers in die Parkposition enthalten.
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Indem über die mindestens eine Verbindung Signale zum Austauschen von Informationen zwischen der externen Steuereinrichtung und einer antriebsinternen Steuereinrichtung übertragen werden und dabei der Antriebsmotor in Abhängigkeit von den Informationen mittels der antriebsinternen Steuereinrichtung betätigt wird, kann unter Ausnutzung der bestehenden Verbindung zwischen dem Antrieb und der externen Steuereinrichtung ein unbegrenzter Daten- beziehungsweise Informationsaustausch realisiert werden. Das betrifft sowohl eine Übertragung in Richtung des Antriebes als auch in Richtung der externen Steuereinrichtung. Damit ist erreicht, dass die Scheibenwischvorrichtung von der externen Steuereinrichtung direkt, also ohne Verwendung von den Ansteuerungsablauf verzögernden „Zeitfenster”, in beliebig viele Betriebszustände versetzt werden kann. Insofern ist es bei einer Linear-Heckscheibenwischvorrichtung möglich, bei Wischbetrieb die Heckflügeltür des Fahrzeuges nach Betätigen eines entsprechenden Bedienelementes zu öffnen, da der Wischer ohne Zeitverzögerung in seine Parkposition gefahren und die Verriegelung der Heckflügeltür deaktiviert werden kann. Hierdurch ist ein hoher Komfort für den Fahrer gewährleistet.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Signale als Impulse übertragen, wobei die in den Signalen enthaltenen Informationen unterschiedliche Pulsdauerlängen aufweisen.
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Durch diese Maßnahme ist eine hohe Informationsdichte erreicht. Ferner ist dadurch eine besonders schnelle Übertragung der Informationen je Zeiteinheit möglich, da sich mehrere unterschiedliche Informationen gleichzeitig in einem Signal übertragen lassen. Somit kann auf diese Art und Weise eine kurze Ansprechzeit zwischen dem Auslösen einer Anweisung an der externen Steuereinrichtung und dem Betätigen des Antriebsmotors gewährleistet werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die wenigstens zwei unterschiedliche Informationen enthaltenden Signale pulsdauermoduliert sind. Hierdurch ist eine besonders schnelle Übertragung der Informationen je Zeiteinheit möglich, da sich mehrere unterschiedliche Informationen gleichzeitig in einem Signal übertragen lassen.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Signale als Informationen enthaltende Datenworte seriell übertragen werden. Es ist dadurch mit wenig Aufwand eine Signalübertragung möglich, da hierzu beispielsweise eine Modulation und Demodulation des Signals nicht erforderlich ist.
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Von Vorteil ist es, wenn die Signale periodisch übertragen werden. Hierdurch ist eine hohe Sicherheit bei der Signalübertragung gewährleistet und somit das Risiko eines Informationsverlustes erheblich reduziert.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Signale Anweisungen zum Starten eines vorgegebenen Betriebsmodus der Scheibenwischvorrichtung, wie beispielsweise Ein-/Ausschalten des Antriebsmotors, Intervallbetrieb, Waschbetrieb, Anfahren einer Parkposition des Wischers, Verharren des Wischers in einer Ruheposition, und/oder Vorgabewerte für Betriebsparameter der Scheibenwischvorrichtung, wie beispielsweise die Wischgeschwindigkeit, enthalten. Dadurch kann die Scheibenwischvorrichtung besonders komfortabel für den Bediener betrieben werden. Die Scheibenwischvorrichtung kann beispielsweise optimal auf vorliegende äußere Witterungsbedingungen angepasst werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mittels der antriebsinternen Steuereinrichtung den Ist-Zustand der Scheibenwischvorrichtung beschreibende Parameter, wie bspw. die Stromaufnahme des Antriebsmotors, erfasst und über die Verbindung an die externe Steuereinrichtung übermittelt werden. Dadurch ist eine Überwachung der Scheibenwischvorrichtung von der externen Steuereinrichtung aus möglich, indem beispielsweise die Werte der den Ist-Zustand beschreibenden Parameter mit in der externen Steuereinrichtung gespeicherten Werten für den Soll-Zustand verglichen werden. Es kann dadurch auch überprüft werden, ob die Anweisungen zum Starten eines vorgegebenen Betriebszustandes auch tatsächlich gestartet wurden.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass mittels der antriebsinternen Steuereinrichtung Fehler im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung erkannt und über die Verbindung an die externe Steuereinrichtung übermittelt werden. In diesem Fall findet die Überwachung der Scheibenwischvorrichtung sowie die Überprüfung der gegebenen Anweisungen zum Starten eines Betriebsmodus bereits in der antriebsinternen Steuereinrichtung statt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ferner bei dem Antrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 9 dadurch gelöst, dass zwischen dem Antriebsmotor und der externen Steuereinrichtung eine antriebsinterne Steuereinrichtung vorgesehen ist, wobei die antriebsinterne Steuereinrichtung und die externe Steuereinrichtung zum Austauschen von in Signalen enthaltenden Informationen über die mindestens eine Verbindung ausgebildet sind und die antriebsinterne Steuereinrichtung in Abhängigkeit von den Informationen den Antriebsmotor betätigt, und dass externe Steuereinrichtung, antriebsinterne Steuereinrichtung und die wenigstens eine Verbindung zum Übertragen von Signalen ausgebildet sind, welche eine Anweisung zum Anfahren des Wischers in eine Parkposition außerhalb der Heckflügeltür enthalten.
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Durch diese Maßnahme können von der externen Steuereinrichtung aus unter Ausnutzung der bestehenden Verbindung zwischen dieser und dem Antrieb quasi eine beliebige Anzahl unterschiedlicher Betriebszustände beziehungsweise Betriebsmodi der Scheibenwischvorrichtung realisiert werden. Insofern ist es bei einer Linear-Heckscheibenwischvorrichtung möglich, bei Wischbetrieb die Heckflügeltür des Fahrzeuges nach Betätigen eines entsprechenden Bedienelementes zu öffnen, da der Wischer ohne Zeitverzögerung in seine Parkposition gefahren und die Verriegelung der Heckflügeltür deaktiviert werden kann. Hierdurch ist ein hoher Komfort für den Bediener im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung erreicht.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind zwei Verbindungen vorgesehen, von denen die eine Verbindung zur Signalübertragung von der externen Steuereinrichtung zur antriebsinternen Steuereinrichtung und die andere Verbindung in die entgegengesetzte Richtung zur Signalübertragung verwendbar ist. Dadurch kann mit wenig Aufwand ein bidirektionaler Datenaustausch vorgenommen werden. Sofern die beiden Verbindungen bereits von Hause aus vorhanden sind, beispielsweise bei den bekannten konventionellen Antrieben mit Antriebsmotor und Kontaktschalter, kann dieser konventionelle Antrieb mit wenig Aufwand und geringen Kosten unter Beibehaltung der Verbindungen und der externen Steuereinrichtung gegen den erfindungsgemäßen Antrieb ausgetauscht werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die antriebsinterne Steuereinrichtung zum Erfassen des Ist-Zustandes der Scheibenwischvorrichtung und zum Weiterleiten der Informationen bezüglich des Ist-Zustandes an die externe Steuereinrichtung ausgebildet ist. Dadurch kann beispielsweise in der externen Steuereinrichtung eine Überwachung des Antriebes sowie eine Überprüfung der vorgegebenen Betriebsmodi vorgenommen werden. Auch kann dadurch ein diagnosefähiges System realisiert werden, bei welchem die externe Steuereinrichtung das Erkennen von Fehlern ermöglicht.
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In die gleiche Richtung geht die erfindungsgemäße Weiterbildung, dass die antriebsinterne Steuereinrichtung zum Erkennen von Fehlern im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung und Weiterleiten der Informationen bezüglich der Fehler an die externe Steuereinrichtung ausgebildet ist. In diesem Fall ist bereits der Antrieb selbst diagnosefähig, wodurch eine funktionsmäßig einfachere externe Steuereinrichtung für den Antrieb verwendbar ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die antriebsinterne Steuereinrichtung einen Digital-Analog-Wandler zum Umwandeln der als digitale Signale empfangenen Signale in analoge Steuersignale für den Antriebsmotor aufweist. Es ist dadurch eine Steuerung des Antriebsmotors direkt von der externen Steuereinrichtung möglich, da in diesem Fall die Signale der externen Steuereinrichtung direkt Steuersignale für den Antriebsmotor sein können.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die antriebsinterne Steuereinrichtung einen Analog-Digital-Wandler aufweist zum Umwandeln der als analoge Signale vom Antriebsmotor empfangenen Signale in digitale Signale für die externe Steuereinrichtung. Dadurch lassen sich in einfacher Weise Betriebsdaten vom Antriebsmotor direkt an die externe Steuereinrichtung übertragen.
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Von Vorteil ist es ferner, wenn die antriebsinterne Steuereinrichtung und die externe Steuereinrichtung jeweils einen Modulator zum Erzeugen pulsdauermodulierter Signale und einen Demodulator zum Auslesen der in den pulsdauermodulierten Signalen enthaltenen Informationen aufweisen.
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Durch diese Maßnahme kann eine Übertragung mittels pulsmodulierter Signale vorgenommen werden. Mittels diesen Signalen ist eine besonders schnelle Übertragung der Informationen über die vorhandenen Verbindungen realisierbar, da sich in den pulsdauermodulierten Signalen mehrere unterschiedliche Informationen übertragen lassen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine optische und/oder akustische Anzeige zur Meldung von Fehlern im Betrieb des Antriebes vor. Hierdurch kann der Fahrer den Betrieb der Scheibenwischvorrichtung überwachen und über mögliche Fehler wirkungsvoll informiert werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die antriebsinterne Steuereinrichtung am Antriebsmotor angeordnet. Dadurch ergeben sich kurze Übertragungswege zwischen der antriebsinternen Steuereinrichtung und dem Antriebsmotor. Darüber hinaus kann dadurch der Bauraum des Antriebes klein gehalten werden.
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Von Vorteil ist es, wenn die antriebsinterne Steuereinrichtung ein Mikrocontroller ist. Dadurch kann die durch die antriebsinterne Steuereinrichtung ermöglichte Funktionsvielfalt, insbesondere im Bezug auf das Betreiben der Scheibenwischvorrichtung in quasi beliebigen Betriebsmodi, mit geringem Kostenaufwand realisiert werden. Da die antriebsinterne Steuereinrichtung dadurch relativ leicht ist, kommt es auch zu keiner merklichen Gewichtszunahme des Antriebes.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine separate Stromversorgung für die antriebsinterne Steuereinrichtung und den Abtriebsmotor vorgesehen. Die mindestens eine Verbindung zwischen der externen Steuereinrichtung und der antriebsinternen Steuereinrichtung dient in diesem Fall nicht mehr auch der Stromversorgung, sondern ist als reine Signalleitung realisiert. Komponenten der externen Steuereinrichtung, welche eine Stromversorgung der antriebsinternen Steuereinrichtung ermöglichen, sind in diesem Fall nicht mehr notwendig und können eingespart werden.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken ist es vorgesehen, dass zur Erfassung der Position des Wischers und/oder zur Erfassung der Anzahl der Umdrehungen des Antriebsmotors die antriebsinterne Steuereinrichtung mit Sensoren des Antriebes gekoppelt ist. Mittels dieser Sensoren kann auf einfache und zuverlässige Weise der Betriebszustand der Scheibenwischvorrichtung von der antriebsinternen Steuereinrichtung erfasst werden. Als Sensoren kommen beispielsweise magnetfeldempfindliche Sensoren, wie Hall-Sensoren, magnetoresistive Sensoren oder dergleichen, Magnetfeldgebern, wie beispielsweise Dauermagnete, in Betracht. Dabei wäre denkbar, die Umdrehungen des Antriebsmotors zu zählen und die Werte wiederkehrend mit den Werten eines in der Bewegungsbahn des Wischers angeordneten Sensors abzugleichen. Damit wäre ein Sanftanlauf und Sanftauslauf sehr leicht zu realisieren. Weiter wäre es auch denkbar, die Endlagen des Wischers über separate Sensorelemente zu detektieren.
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Dabei bietet es sich an, dass die antriebsinterne Steuereinrichtung wenigstens eine Feldeffekttransistoren enthaltende H-Brückenschaltung zum Ansteuern des Antriebsmotors, insbesondere zu dessen Drehrichtungsumkehr, aufweist. Ein Ansteuern des Antriebsmotors ist dadurch in einer kostengünstigen und kompakten Schaltung möglich.
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Es bietet sich an, dass die externe Steuereinrichtung in einem Bordcomputer des Fahrzeuges angeordnet ist. Es kann dadurch auf eine zusätzliche Anbringung von Halterungen und Anschlussleitungen für die externe Steuereinrichtung verzichtet werden.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebes für eine Scheibenwischvorrichtung in schematischer Darstellung,
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2 und 3 Beispiele von Signalverläufen eines pulsdauermodulierten Signals für den Antrieb gemäß 1 und
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4 ein Beispiel der Funktionsweise einer möglichen Ausführungsform einer antriebsinternen Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen Antriebes mit Hall-Sensoren und H-Brückenschaltung.
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1 zeigt – in schematischer Darstellung – einen Antrieb 1 für eine Scheibenwischvorrichtung 2, insbesondere Fahrzeug-Heckwischvorrichtung, mit einem Antriebsmotor 4 für den Wischer 3 und zwei Verbindungen 5, 14 zwischen dem Antrieb 1 und einer externen Steuereinrichtung 6. Zwischen dem Antriebsmotor 4 und der externen Steuereinrichtung 6 ist eine antriebsinterne Steuereinrichtung 7 vorgesehen, welche an die beiden Verbindungen 5, 14 angeschlossen ist.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Scheibenwischvorrichtung 2 eine Linear-Heckwischvorrichtung für ein Fahrzeug, wobei die externe Steuerungseinrichtung 6 in einem (nicht dargestellten) Bordcomputer des Fahrzeugs integriert ist.
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Über die beiden Verbindungen 5, 14 werden Signale zum Kommunizieren zwischen der externen Steuereinrichtung 6 und der antriebsinternen Steuereinrichtung 7 übertragen, wobei der Antriebsmotor 4 in Abhängigkeit von Informationen in den Signalen mittels der antriebsinternen Steuereinrichtung 7' betätigt wird. Dabei dient die eine Verbindung 5 zur Signalübertragung von der externen Steuereinrichtung 6 an die antriebsinterne Steuereinrichtung 7 und die andere Verbindung 14 zur Signalübertragung in die entgegengesetzte Richtung.
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Mittels der einen Verbindung 5 werden bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel Signale übertragen, welche Anweisungen zum Starten vorgegebener Betriebsmodi der Scheibenwischvorrichtung 2 enthalten. Solche Anweisungen zum Starten eines vorgegebenen Betriebsmodus sind beispielsweise Ein- oder Ausschalten des Antriebsmotors 4, Intervallbetrieb, Waschbetrieb, Anfahren einer Parkposition des Wischers 3 und Verharren des Wischers 3 in einer Ruheposition. Alternativ oder zusätzlich können die Signale Vorgabewerte für Betriebsparameter der Scheibenwischvorrichtung 2, wie beispielsweise die Wischgeschwindigkeit, enthalten.
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Durch die Übertragung von Anweisungen von der externen Steuereinrichtung 6 zum Antrieb 1 ist erreicht, dass der Antriebsmotor 4 in mehr Betriebszuständen von der externen Steuereinrichtung 6 aus betrieben werden kann als dies bisher bei den bekannten Antrieben mit einem Antriebsmotor und einem Kontaktschalter möglich ist. Eine durch eine Anweisung der externen Steuereinrichtung eingeleitete Änderung im Betriebsmodus der Scheibenwischvorrichtung 2 kann auf diese Weise durch die mittels der antriebsinternen Steuereinrichtung 7 schnell und ohne Zeitverzögerung umgesetzt werden. Insbesondere bei einer Linear-Heckwischvorrichtung ist ein Öffnen der Heckflügeltür im Wischbetrieb dadurch ohne Zeitverzögerung möglich, da das Anfahren der Parkposition für den Wischer 3 als Anweisung zur antriebsinternen Steuereinrichtung 7 übertragen wird und unmittelbar im Anschluß an die empfangene Anweisung eine entsprechende Ansteuerung des Antriebsmotors 4 erfolgt.
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Weiterhin ist die antriebsinterne Steuereinrichtung 7 zum Erfassen des Ist-Zustandes des Antriebsmotors 4 beziehungsweise Wischers 3 und Weiterleiten an die externe Steuereinrichtung 6 ausgebildet. Auch kann mittels der internen Steuereinrichtung 7 ein Erkennen von Fehlern im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung 2 und ein Weiterleiten an die externe Steuereinrichtung 6 erfolgen.
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Zur Überwachung des Antriebes 2 weist die externe Steuereinrichtung 6 eine optische und/oder akustische Anzeige 10 auf.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel liegen die Signale als pulsdauermodulierte Signale mit entsprechend kodierten Informationen vor. Dadurch kann jedes Signal wenigstens zwei unterschiedliche Informationen enthalten und gleichzeitig übertragen. Aus den 2 und 3 sind beispielhaft zwei in dem pulsdauermodulierten Signal enthaltene Informationen als Einzelsignal dargestellt, wobei jeweils die Schaltzustände 0 und 1 des Signals über der Zeit t aufgetragen sind. Die Pulsdauerlänge 8 des Signals gemäß 2 entspricht einer Anweisung zum Starten eines Intervallbetriebes der Scheibenwischvorrichtung 2. Im Vergleich dazu entspricht die Pulsdauerlänge 9 des Signals gemäß 3 einer Anweisung zum Starten des Waschbetriebes der Scheibenwischvorrichtung 2.
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4 zeigt ein Beispiel der Funktionsweise einer möglichen Ausführungsform der antriebsinternen Steuereinrichtung 7. Dem Antriebsmotor 4 sind zwei als Hall-Sensoren ausgebildete Sensoren 12 zur Erfassung der Anzahl der Umdrehungen des Antriebsmotors 4 zugeordnet, welche mit der antriebsinternen Steuereinrichtung 7 gekoppelt sind. Mittels der Sensoren 12 kann die antriebsinterne Steuereinrichtung 7 die Drehrichtung des Antriebsmotores 4 ermitteln. Weiterhin weist die antriebsinterne Steuereinrichtung 7 eine Feldeffekttransistoren enthaltende H-Brückenschaltung 11 auf, über die der Antriebsmotor 4 angesteuert wird, beispielsweise wenn eine Drehrichtungsumkehr des Antriebsmotors 4 vorgenommen werden soll. Die antriebsinterne Steuereinrichtung 7 weist ferner eine separate Stromversorgung 13 sowie digitale Eingänge beziehungsweise Eingänge für eine mögliche Busanbindung auf.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind in jedem Signal wenigstens zwei unterschiedliche Informationen enthalten. Dabei entsprechen die Informationen unterschiedlichen Pulsdauerlängen. In 2 ist eine Pulsdauerlänge 8 dargestellt.
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Gemäß einem alternativen, hier nicht dargestellten, Ausführungsbeispiel, ist es auch möglich, dass die Signale als Informationen enthaltende Datenworte seriell übertragen werden.
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Zum Erzeugen der pulsdauermodulierten Signale sowie zum Auslesen der in den pulsdauermodulierten Signalen enthaltenen Informationen weist die antriebsinterne Steuereinrichtung 7 einen (nicht gesondert dargestellten) Modulator und einen (ebenfalls nicht gesondert dargestellten) Demodulator auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antrieb
- 2
- Scheibenwischvorrichtung
- 3
- Wischer
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Verbindung
- 6
- externe Steuereinrichtung
- 7
- antriebsinterne Steuereinrichtung
- 8
- Pulsdauerlänge
- 9
- Pulsdauerlänge
- 10
- Anzeige
- 11
- H-Brückenschaltung
- 12
- Hall-Sensoren
- 13
- Stromversorgung
- 14
- Eingang
- t
- Zeit