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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anordnung
zur Ortung und Sichtung von Schadensereignissen, insbesondere zur
Ortung und Sichtung von Verletzten bei Großschadensereignissen.
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Bei
Schadensereignissen und insbesondere bei Großschadensfällen ist die Beschaffung und
Weiterleitung von Informationen über
das Schadensbild für
eine effiziente und rasche Einleitung von Versorgungsmaßnahmen,
wie z.B. Bergung und Transport von Verletzten, von großer Bedeutung.
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Hierzu
ist es bekannt, die Verletzten nach einer ersten Sichtung (der sog. "Triage") jeweils mit einer
Sichtungskarte zu versehen, auf der eine dem jeweiligen Verletzten
zukommende Prioritätsstufe
vermerkt ist.
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Die
jeweilige Prioritätsstufe
wird üblicherweise
gemäß einer
sog. Triagekategorie vergeben, in die der jeweilige Verletzte einzuordnen
ist und die z.B. gemäß einer
gebräuchlichen
Einteilung Stufen T1–T4
umfasst. Hierbei wird die Stufe T1 im Falle vitaler Bedrohung (also
bei dringender Sofortbehandlung), die Stufe T2 für schwer verletzte/erkrankte,
jedoch zunächst
nicht vital gefährdete
Personen, die Stufe T3 für
leicht verletzte/erkrankte Personen (wenn also Sammelüberwachung
ausreicht) und T4 für
Tote oder schwerstverletzte/erkrankte Personen ohne Überlebenschancen
vergeben. Die einzelnen Triagestufen können auf der Sichtungskarte
beispielsweise farblich gekennzeichnet werden (etwa "Rot" für Schwerverletzte, "Grün" für Leichtverletzte, "Blau" für Todesfälle etc.).
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Außerdem erfolgt
(gleichzeitig oder später) eine
Meldung über
den Standort und die jeweilige Prioritätsstufe an eine Einsatzleitung,
von der dann die weiteren, jeweils einzuleitenden Rettungs- und Transport
bzw. Versorgungsmaßnahmen
koordiniert werden.
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Das
herkömmliche
Verfahren weist jedoch, vor allem bei großen und unübersichtlichen Schadensbildern
nach einem Großschadensfall,
diverse Nachteile auf. So kann es z.B. zu Mehrfachmeldungen kommen,
wenn etwa ein später
hinzukommender Helfer über
eine bereits erfolgte Meldung im Unklaren ist oder eine schon vorhandene
Sichtungskarte übersieht,
wodurch Ortung und Sichtung unnötig verlängert werden.
Ferner können
sich Standort und/oder Triagezustand eines Verletzten ändern, beispielsweise
wenn er zwischenzeitlich behandelt wurde, sich von seinem ursprünglichen
Standort selbständig
entfernt hat oder bereits abtransportiert worden ist, so dass die
Einsatzleitung möglicherweise nicht
mehr korrekt über
die aktuelle Lage informiert ist und somit auch nicht schnellstmöglich die
optimalen Versorgungsmaßnahmen
koordinieren kann.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Anordnung zur Ortung und Sichtung von Schadensereignissen
bereitzustellen, mittels dem bzw. durch das einer Einsatzleitung
(Basiseinheit) ein rascher und korrekter Überblick über die jeweilige Lage ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 bzw. mittels einer Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruches
10 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Hierzu
werden bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
die nach einem Schadensereignis an unterschiedlichen Standorten befindlichen
Individuen (z.B. Verletzten) jeweils mit einer Sende-Empfangs-Einrichtung
versehen, welche einen GPS-Empfänger
zum satellitengestützten Ermitteln
des Standortes, eine Eingabeeinheit zur Eingabe wenigstens einer
den Zustand des Individuums näher
definierenden Kenngröße (z.B.
einer Prioritätsstufe
gemäß der für den Verletzten
geltenden Triagekategorie) und eine Sendeeinheit zum Senden digitaler
Daten gemäß dem ermittelten
Standort und der eingegebenen Kenngröße(n) an wenigstens eine Basiseinheit
(z.B. Einsatzleitung) aufweist.
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Infolge
der Ausstattung der Individuen mit einem GPS-Empfänger (GPS
= "Global Positioning System" = Globales Positionssystem)
wird ein automatisierter Ablauf der Ortung und Sichtung der Individuen
bei im wesentlichen präziser
Standortangabe (im Rahmen der Genauigkeit der Positionsbestimmung
gemäß der jeweils
eingesetzten GPS-Technik, die typischerweise wenige Meter betragen
kann) ermöglicht,
wobei insbesondere auch subjektive (d.h. helferbedingte) Übermittlungsfehler
oder ungewollte Mehrfachnennungen vermieden werden.
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Darüber hinaus
ist infolge der an jeder Sende-Empfangs-Einrichtung vorgesehenen
Sendeeinheit in einfacher und automatisierter Weise (nämlich bei
wiederholtem Senden digitaler Daten von den Sende-Empfangs-Einrichtungen
an die wenigstens eine Basiseinheit in regelmäßigen Zeitintervallen) eine
regelmäßig und
automatisiert aktualisierte Informationsübermittlung an die Basiseinheit
und damit eine zuverlässige
und aktuelle Lageinformation in der Basiseinheit realisierbar.
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Individuen
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind nicht nur die infolge eines
Schadensereignisses verletzten oder erkrankten Personen, sondern beispielsweise
auch Helfer mitsamt etwaigen von diesen mitgeführten Fahrzeugen oder Ausrüstungen, deren
satellitenunterstützte
Standortübermittlung ebenfalls
zu einer effektiven Koordination der einzuleitenden Maßnahmen
seitens der Basiseinheit (z.B. eines Einsatzleitwagens) beitragen
kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden bei fehlendem Funkkontakt einer Sende-Empfangs-Einrichtung
zu einer Basiseinheit die digitalen Daten dieser Sende-Empfangs-Einrichtung
von einer anderen Sende-Empfangs-Einrichtung
empfangen und an die Basiseinheit weitergeleitet, wodurch die Zuver lässigkeit
der in der Basiseinheit vorliegenden Lageinformationen weiter erhöht wird.
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Wenigstens
eine Basiseinheit oder auch sämtliche
Basiseinheiten können
eine Telefonanbindung (Mobiltelefonnetz, UMTS, Festnetz od. dgl.) oder
eine WLAN-Anbindung
zum Informationsaustausch mit einer weiteren Basiseinheit und/oder
einer übergeordneten
Zentralstelle aufweisen, um beispielsweise eine Kontaktaufnahme
mit einem übergeordneten
Stab zwecks Optimierung der Führung des
Einsatzes zu ermöglichen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden die von einer Mehrzahl
von Basiseinheiten von den Sende-Empfangs-Einrichtungen empfangenen
Daten in regelmäßigen Zeitintervallen gegeneinander
abgeglichen. So wird gewährleistet, dass
sämtliche
Basiseinheiten über
identische Informationen über
die Schadenslage verfügen
und somit jede der Basiseinheiten gleichermaßen als Schnittstelle zu einer
externen, übergeordneten
Zentralstelle geeignet ist.
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Bevorzugt
weist die wenigstens eine Basiseinheit eine an einem Ballon oder
einem Antennenmast befestigte Antenne zum Empfang der von den Sende-Empfangs-Einrichtungen
gesendeten Daten auf.
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Eine
erfindungsgemäße Anordnung
zur Ortung und Sichtung von Schadensereignissen gemäß dem Oberbegriff
des unabhängigen
Patentanspruchs 10 umfasst eine Mehrzahl von Sende-Empfangs-Einrichtungen,
von denen jede einen GPS-Empfänger zum
satellitengestützten
Ermitteln des jeweiligen Standortes, eine Eingabeeinheit zur Eingabe
der wenigstens einen Kenngröße, und
eine Sendeeinheit zum Senden digitaler Daten gemäß dem ermittelten Standort
und den eingegebenen Kenngröße(n) aufweist,
sowie wenigstens eine Basiseinheit zum Erfassen der von den Sendeeinheiten
gesendeten digitalen Daten.
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Die
Sende-Empfangs-Einrichtungen weisen bevorzugt jeweils Befestigungsmittel
zur lösbaren Befestigung
an einem Individuum auf.
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Die
Sende-Empfangs-Einrichtungen sind vorzugsweise jeweils für einen
Batteriebetrieb ausgelegt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen die Eingabeeinheiten der
Sende-Empfangs-Einrichtungen jeweils ein Tastenfeld mit einer Mehrzahl
von jeweils einer Kenngröße zugeordneten
spritzwassergeschützten
Drucktasten auf.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Abbildungen erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm zur Erläuterung des Prinzips der vorliegenden
Erfindung; und
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2 ein
weiteres schematisches Blockdiagramm zur Erläuterung des Prinzips der vorliegenden
Erfindung.
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Gemäß der schematischen
Skizze in 1 weist eine erfindungsgemäße Anordnung 100 eine Mehrzahl
von Sende-Empfangs-Einrichtungen 10, 20, 30, 40,
... (auch als PHI, Patienten-Helfer-Info-Sender bezeichnet) auf,
von denen zur besseren Übersicht
nur vier dargestellt sind. Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung werden diese Sende-Empfangs-Einrichtungen 10, 20, 30, 40,
... nach einem Schadensfall, beispielsweise einem Großschadensfall
mit zahlreichen Verletzten (Individuen), an den einzelnen an unterschiedlichen
Standorten befindlichen Individuen angebracht. Die Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40,
... weisen hierzu vorzugsweise (nicht dargestellte) Befestigungsmittel (z.B.
Klettverschlüsse,
Gurte, Armbänder
oder dergleichen) zur lösbaren
Befestigung an dem jeweiligen zu ortenden Individuum auf.
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Jede
der Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 weist eine Eingabeeinheit
für den
Zustand des jeweiligen Verletzten beschreibende Kenngrößen auf,
die gemäß dem Ausführungsbeispiel
eine Mehrzahl von spritzwassergeschützten Drucktasten 11–14 (bzw. 21–24, 31–34 und 41–44)
umfasst, welche jeweils einer Triagekategorie T1–T4 bzw. einer dementsprechenden
Prioritätsstufe
zugeordnet sind und von dem jeweiligen Helfer je nach Zustand des
Verletzten betätigt
werden. Hierbei ist z.B. die Taste 11 im Falle vitaler
Bedrohung (also bei dringender Sofortbehandlung), die Stufe 12 bei
schwer verletzten oder schwer erkrankten, jedoch zunächst nicht
vital gefährdeten
Personen, die Taste 13 bei leicht verletzten oder leicht
erkrankten Personen (z.B. wenn Sammelüberwachung ausreicht) und die
Taste 14 bei Toten oder schwerstverletzten oder erkrankten
Personen ohne Überlebenschancen
zu betätigen.
Der jeweilige Betätigungszustand
wird vorzugsweise durch eine entsprechende Anzeige (z.B. Display,
Leuchtdiode) zusätzlich
an der Sende-Empfangs-Einrichtung angezeigt.
Um ein versehentliches oder unerwünschtes Ändern der Triagekategorie zu
verhindern, können
Sicherungsmaßnahmen,
wie z.B. ein zur Verstellung erforderliches gleichzeitiges Drücken einer
zusätzlichen
Taste oder die Eingabe einer Kennzahl (PIN) vorgesehen sein, wobei
allerdings die Bedienung des Gerätes
nicht unnötig
kompliziert werden soll. Ferner ist bevorzugt eine (nicht dargestellte) Quittierungstaste
vorgesehen, mit der das Gerät nach
erfolgtem Transport bzw. Behandlung wieder rückgesetzt werden kann. Dieser
Rücksetzvorgang wird
der Basiseinheit explizit mitgeteilt, so dass unterschieden werden
kann, ob eine Sende-Empfangs-Einrichtung z.B. aufgrund von Funklöchern nur nicht
mehr empfangen wird (in diesem Falle kann die Einrichtung als "vermisst" gemeldet werden)
oder ob diese explizit abgestellt wurde. Ferner kann die Sende-Empfangseinrichtung
zusätzlich
dahingehend ausgebildet sein, Vitalfunktionen (z.B. Puls) des verletzten
Individuums zu messen und zu übermitteln.
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Gemäß einer
nicht dargestellten Ausführungsform
können
die Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 auch
weitere Eingabemöglichkeiten
(z.B. Drucktasten) für
diverse andere Informationen, wie z.B. erforderliche Rettungskräfte oder
Gerätschaften, relative
Lage zu Gebäuden
etc., aufweisen. Die Realisierung der Eingabeeinheiten mit Drucktasten
ist lediglich beispielhaft, und diese können alternativ auch für eine beliebige
andere Eingabetechnik (z.B. auch für eine akustische Eingabe,
Schiebeschalter) ausgelegt sein.
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Jede
der Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40, ... weist ferner
einen Positionsempfänger – bevorzugt
auf GPS-Basis – auf,
mittels dessen über eine
(in 1 nur für
die Sende-Empfangs-Einrichtung 10 angedeutete) GPS-Anbindung 50 in
an sich bekannter Weise Signale von (üblicherweise drei) GPS-Satelliten
zur satellitengestützten
Positionsbestimmung der betreffenden Sende-Empfangs-Einrichtung 10–40 empfangen
werden können.
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Die
Positionsbestimmung kann auch (ausschließlich oder zusätzlich) über andere
Systeme, z.B. über
das noch im Aufbau befindliche Europäische Satellitenortungssystem
oder über
ein eigenständig
realisiertes Funkortungssystem erfolgen. Die Laufzeit der Funkssignale
zu einer Basiseinheit kann – sofern
die Position der Basiseinheit hinreichend genau bestimmt ist – im Rahmen
des sog. Differential GPS benutzt werden, um die GPS-Position noch
genauer zu bestimmen.
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Jede
der Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 weist ferner eine
Sendeeinheit 15, 25, 35 bzw. 45 auf,
mittels welcher digitale Daten an eine oder mehrere Basiseinheit(en),
z.B. Einsatzleitwagen, übertragen
werden, wobei der Einfachheit halber in 1 nur eine
Basiseinheit 60 und in 2 drei Basiseinheiten 60, 61, 62,
... dargestellt sind. Die von den Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 übertragenen
digitalen Daten beinhalten sowohl die Information betreffend den
(wie oben beschrieben ermittelten) Standort als auch die Information
betreffend die eingegebenen Kenngröße bzw. Kenngrößen bzw.
Vitalfunktionen.
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Ferner übertragen
die Sende-Empfangs-Einrichtungen bevorzugt eine fest programmierte,
eindeutige Seriennummer, die bei der Auswertung und Koordination
der Funksignale hilfreich ist. Durch die Seriennummer kann eine
bestimmte Sende-Empfangseinrichtung verfolgt werden und erkannt
werden, wenn ein bestimmtes Signal ausbleibt.
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Optional
können
die Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 auch einen Empfänger zum
Empfang der von anderen Einrichtungen und/oder der Basiseinheit
abgesandten Signale aufweisen. Hierdurch kann die Sende-Empfangs-Einrichtung
beispielsweise ein Bestätigungssignal
empfangen, das anzeigt, dass die Daten erfolgreich von wenigstens
einer Basiseinheit empfangen wurden. Diese Bestätigung kann auf dem Gerät angezeigt
werden.
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Die
Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 erhalten nach
Absetzen der Daten einen Timeout, der sich aus der Anzahl der eingesetzten
Sende-Empfangs-Einrichtungen
und dem zu übertragenden
Datenvolumen errechnet. Die Sende-Empfangs-Einrichtungen werden von der
Basiseinheit einzeln angesprochen (Datenpolling). Die Sende-Empfangs-Einrichtungen
beginnen erst mit einem eigenständigen
Senden, wenn der Timeout überschritten
ist.
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Ferner
kann die Sende-Empfangs-Einrichtung als eine Art "Repeater" arbeiten und die
Signale anderer Sende-Empfangs-Einrichtungen, die zu schwach sind,
um eine Basiseinheit zu erreichen, weiterleiten. Zu diesem Zwecke
führt jede
als Repeater ausgestaltete Einheit zweckmäßigerweise eine interne Liste
mit Identifikationsnummern sämtlicher von
der Basiseinheit empfangenen Sende-Empfangs-einrichtungen. Empfängt die Sende-Empfangs-Einrichtung
ein Signal von einer Einrichtung, die nicht in dieser Liste enthalten
ist, so leitet sie dieses mit einer speziellen digitalen Markierung
an die Basiseinheit weiter. Auf diese Weise wird auch bei großen Schadenslagen
oder bei ungünstigen
Funkbedingungen ein redundantes, sich dynamisch anpassendes System
erzielt.
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Die
Basiseinheiten 60, 61, 62, ... weisen,
wie in 1 schematisch dargestellt, zum Empfang der von
den Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40, ... übertragenen
Daten jeweils eine, vorzugsweise an einem Ballon oder einem Antennenmast
befestigte, Antenne 80 auf. In Anpassung an die Antenne 80 einer
jeweils vor Ort befindlichen Basiseinheit 60, 61, 62,
... können
die Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40,
... jeweils für
einen vorgegebenen Wirkungskreis dimensioniert werden.
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Bei
optimaler Sende/Empfangslage werden die digitalen Daten von den
Sendeeinheiten 15, 25, 35, 45 ...
der Sende-Empfangs-Einrichtungen 10, 20, 30, 40 ...
von den Basiseinheiten 60, 61, 62 ...
angesprochen, um die vorliegenden Informationen regelmäßig zu aktualisieren.
Bei ungünstiger
Sende-Empfangsleistung (einzelne Sende-Empfangs-Einrichtungen PHI 10 ... 40 haben
keinen Kontakt zur Basiseinheit 60, 61, 62 ...,
jedoch teilweise untereinander) kommt die Repeatertunktion zum Tragen.
Nach jedem erfolgreichen Kontakt mit der Basiseinheit 60, 61, 62 ...
oder einem anderen PHI setzt der PHI 10, 20, 30 ...
eine digitale Kennung "Erfolg". Ist der voreingestellte
Timeout verstrichen, sendet der PHI 10 .... 40 eine
digitale Hilfeanforderung "Hilfe" vorzugsweise in
zeitlichen Abständen,
die durch einen Zufallsgenerator zeitlich leicht verschoben sind,
um Kollisionen durch die gleichzeitige Funkübermittlung mehrerer Einrichtungen
zu vermeiden. Ferner kann der Sendevorgang auf verschiedenen wechselnden Frequenzen
erfolgen, um die Störfestigkeit
der Übertragung
zu verbessern, wie dies bei verschieden digitalen Funkübertragungssystemen
(z.B. DECT, UMTS, GMS) vorgesehen ist. Empfängt ein PHI 10 ... 40,
der erfolgreich Kontakt zur Basiseinheit 60 ... 63 oder
zu einem anderen PHI 10 ... 40 hatte, einen derartigen
Hilferuf, so initiiert er seinerseits einen Dialog zum Hilfe suchenden
PHI 10 ... 40 und nimmt diese Daten in seinem
Speicher (Kapazität
ca. 500 Datensätze)
auf, um diese beim nächsten
Kontakt mit der Basiseinheit 60 ... 64 zusätzlich zu übertragen.
Auf diese Weise ist es möglich,
Verbindungsketten der PHI 10 ... 40 untereinander
sukzessive aufzubauen. Nach erfolgreicher Absetzung der Daten wird
die digitale Kennung "Erfolg" des betreffenden
PHI gesetzt. Das Rücksetzen
dieser digitalen Kennung "Erfolg" geschieht nur, wenn
eine der folgenden Bedingungen zutrifft:
- a.
Empfang neuer Daten eines anderen PHI
- b. Eigener Ortswechsel
- c. Statusänderung
durch Knopfdruck
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Die
Entscheidung über
die Bedingung hinsichtlich der ortsbezogenen Daten erfolgt in vorgegebenen
Schranken, wodurch eine gewisse relative Bewegung zum ursprünglichen
Ort toleriert wird.
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Ferner
werden vorzugsweise die in den Basiseinheiten 60, 61, 62,
... vorliegenden Informationen von Zeit zu Zeit gegeneinander abgeglichen,
um zu gewährleisten,
dass sämtliche
Basiseinheiten 60, 61, 62, ... über identische
Informationen über
die Schadenslage verfügen.
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In
den Basiseinheiten 60, 61, 62, ... werden die
dort eingetroffenen Informationen gesammelt und vorzugsweise z.B.
unter Zuhilfenahme digitalen Kartenmaterials visualisiert.
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Die
in 1 dargestellte Zahl von vier Sende-Empfangs-Einrichtungen 10–40 ist
lediglich beispielhaft; die erfindungsgemäße Anordnung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren
können
grundsätzlich den
Einsatz einer beliebigen – typischerweise
wesentlich größeren – Zahl von
Sende-Empfangs-Einrichtungen umfassen. So kann etwa gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung im Falle einer überörtlichen
Großschadenslage
ein Einsatzleitwagen 60 aus einer Stadt X fünfzig Sende-Empfangs-Einrichtungen
zugeordnet sein, ein Einsatzleitwagen 61 aus einer Stadt
Y kann weiteren einhundert Sende-Empfangs-Einrichtungen zugeordnet
sein, und ein Einsatzleitwagen 62 aus einer Stadt Z kann
weiteren fünfzig
Sende-Empfangs-Einrichtungen
zugeordnet sein, wobei aus Gründen
der Übersichtlichkeit
in 2 nur jeweils eine Sende-Empfangs-Einrichtung pro
Einsatzleitwagen dargestellt ist.
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Wie
aus 1 und 2 ersichtlich ist, stehen die
einzelnen Basiseinheiten (z.B. Einsatzleitwagen) 60, 61, 62,
... vorzugsweise über
eine Telefonfestnetz- oder eine WLAN-Anbindung (WLAN = "Wireless Local Area
Network") miteinander
sowie (gemäß 2)
auch mit einer übergeordneten
Zentrale 90 (beispielsweise ein entfernt sitzender Stab, Einsatzleitrechner
od. dgl.) in Kontakt, wobei die in den Basiseinheiten 60–62 bzw.
der übergeordneten Zentrale 90 gesammelten
und visualisierten Informationen in 2 schematisch
mit "60-I" bis "62-I" bzw. "90-I" bezeichnet sind.
Infolge des Kontakts zur übergeordneten
Zentrale 90 kann ein an der betreffenden Basiseinheit 60, 61, 62,
... befindlicher Einsatzleiter etwa mit einem übergeordneten Stab in Kontakt
treten, um so die Führung
des Einsatzes zu optimieren, oder es können sich Mitglieder eines
externen Stabes oder anderwei tige unabhängige Fachberater in ein Netzwerk
von beispielsweise einer von einem Großschadensfall betroffenen Stadt
einwählen,
um so einen Überblick über die
vorzugsweise regelmäßig aktualisierte
Lage zu gewinnen und an Problemlösungen
mitzuarbeiten.
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Zusammenfassend
wird durch die vorliegende Erfindung einer Einsatzleitung ein zuverlässiger und
zeitnaher Überblick über die
Lage nach einem Schadensereignis und damit eine optimale Koordination
der einzuleitenden Bergungs- und Versorgungsmaßnahmen auch unter schwierigen
Bedingungen und unübersichtlichen
Großschadenslagen
ermöglicht.