DE102005004605A1 - Querträgermodul für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Ein Querträgermodul zur Anbringung unter der Instrumententafel eines Kraftfahrzeuges umfasst ein Metallrohr (12), das zumindest bereichsweise mit Kunststoff (16) umgeben ist, wobei ein Kunststoffkanal (20) zur Führung eines Leitungssatzes (18) einstückig angeformt ist. Weiterhin können optional verschiedene Aufnahmen einstückig im Kunststoff angeformt sein, die eine Anbindung diverser angrenzender Bauteile ermöglichen.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Querträgermodul zur Anbringung unter der Instrumententafel eines Kraftfahrzeugs. Querträger von Kraftfahrzeugen dienen als Aufnahme verschiedener Cockpitkomponenten und der Verschraubung der darüber angeordneten Instrumententafel.
- Üblicherweise werden Querträger im Innenhochdruckverfahren aus einem Stahlrohr hergestellt, an das verschiedene Aufnahmen angeschweißt werden. Zu diesen Aufnahmen gehören beispielsweise eine Aufnahme für den Airbag, Knieprotektoren, die Instrumententafelanbindung, aber auch die Anbindung an die A-Säulen, Tunnelstützen und Lenksäulenaufnahmen. Als Stahlträger ausgestaltete Querträger weisen ein verhältnismäßig hohes Gewicht auf, das sich im Kraftfahrzeug nachteilig auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Ein weiterer Nachteil derartiger Stahlquerträger besteht darin, dass verhältnismäßig viele Arbeitsschritte erforderlich sind, um die verschiedenen Anbindungen am Stahlquerträger vorzusehen. Schließlich besteht ein wesentlicher Nachteil derartiger Stahlquerträger darin, dass beim Anschweißen dieser Anbindungen darauf zu achten ist, dass ein Verzug des Stahlquerträgers verhindert oder minimiert wird.
- Mittlerweile kommen auch verstärkt Magnesiumquerträger zum Einsatz. Derartige Magnesiumquerträger werden im Druckgussverfahren hergestellt. Der Vorteil besteht darin, dass Anbindungen mitangeformt werden können und Gewicht eingespart wird. Magnesiumquerträger weisen allerdings den Nachteil auf, dass sie verhältnismäßig raumintensiv sind. Weiterhin sind Magnesiumquerträger ebenfalls verzugsgefährdet. Der wesentliche Nachteil von Magnesiumquerträgern besteht allerdings darin, dass ihre Nachbearbeitung sowohl in Bezug auf die aufgrund der Feuergefährlichkeit einzuhaltenden Sicherheitsstandards als auch der Entsorgung von Magnesiumspänen als Sondermüll problematisch ist.
- Aus der
DE 200 08 201 U1 ist ein Instrumententafelträger bekannt, der einen länglichen, schalenartigen Grundkörper und stabilisierende Einlegeteile aus metallischen Werkstoffen aufweist. Diese Elemente sind durch eine angespritzte innere Kunststoffverrippung zu einem Metall-Kunststoff-Verbundteil zusammengefügt, das von mindestens einem Luftführungskanal wenigstens teilweise durchsetzt ist. Zusammen mit der Kunststoffverrippung werden gegenüber dem Grundkörper nach außen vorspringende Halter, Konsolen und Anbindungspunkte aus Kunststoff einstückig angespritzt. - Aus der
DE 100 64 522 A1 ist ein Querträger bekannt, der aus einem rohrartigen Grundkörper aus Metall besteht, dessen innerer Hohlraum mit Kunststoff ausgekleidet ist, so dass aus Kunststoff bestehende Kanalwände gebildet werden. Der innere Hohlraum wird zur Luftführung verwendet, so dass keine zusätzlichen Luftführungskomponenten wie Blasteile, Luftschläuche oder Ähnliches vorgesehen werden müssen. - Aus der
DE 102 40 395 A1 ist es bekannt, einen Querträger für ein Kraftfahrzeug so auszugestalten, dass er einen Rohrbogen entweder aus einem Faserverbundwerkstoff oder in Metall-Kunststoff-Hybridbauweise aufweist, der im Bereich zwischen linker A-Säule und Kardantunnel vorgesehen ist. Der Bereich zwischen Kardantunnel und rechter A-Säule im Fahrzeug kann vollständig aus Kunststoff gefertigt sein oder ebenfalls einen Rohrbogen aus einem Faserverbundwerkstoff oder einen Bogen in Metall-Kunststoff-Hybridbauweise umfassen. - Allen oben genannten Querträgern im Stand der Technik ist gemeinsam, dass versucht wird, bei vorgegebener Festigkeit, das Gewicht soweit wie möglich zu verringern.
- Darstellung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Querträger zu schaffen, der bei einfacher Fertigung einen hohen Integrationsgrad besitzt.
- Diese Aufgabe wird durch ein Querträgermodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen folgen aus den übrigen Ansprüchen.
- Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Querträger vorzusehen, der bei geringem Gewicht wenig Bauraum benötigt. Indem das Metallrohr zumindest bereichsweise mit Kunststoff umgeben ist und zusätzlich ein Kunststoffkanal zur Führung eines Leitungssatzes einstückig angeformt ist, wird zum einen durch das Metallrohr selbst eine hohe Steifigkeit des Querträgers ermöglicht, gleichzeitig aber auch überall dort, wo keine hohe Festigkeit nötig ist, an das Metallrohr angeformter Kunststoff eingesetzt. Somit wird an denjenigen Stellen, an denen eine hohe Festigkeit und Steifigkeit gefordert ist, dies durch den Einsatz des Metallrohrs realisiert. Beispiele für derartige Stellen sind die Aufnahme der Lenksäulenanbindung oder die Sicherung der Position des Airbags im Crashfall. Das Metallrohr zwischen den A-Säulen eines Kraftfahrzeugs besitzt generell die Aufgabe, Kräfte bei einem Seitencrash aufzunehmen und die Form der Fahrgastzelle zu stabilisieren. An Stellen, die lediglich zur Anbindung diverser angrenzender Bauteile dienen, können diese aus Kunststoff angeformt werden. Beispiele hierfür sind die Anbindung der Instrumententafel, des Handschuhkastens und auch die oben erwähnte Führung des Leitungssatzes, über den sich zusätzlich ein hoher Integrationsgrad erreichen lässt.
- Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Kunststoff in einem einzigen Fertigungsschritt an und um das Metallrohr gespritzt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht schließlich darin, dass die vorgeschlagene Hybridbauweise zum einen die Schwingungsmasse verringert und zum anderen einen Querträger mit relativ hoher Eigenfrequenz schafft. Auf diese Weise wird ein Querträgermodul mit hohem Schwingungskomfort erhalten.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Metallrohr an beiden Enden verquetscht, wobei sich in beiden verquetschten Enden Bohrungen befinden. Die an den gequetschten Enden vorgesehenen Bohrungen dienen bei der Montage des Querträgermoduls in der Fahrzeugkarosserie als Anschraublaschen für die A-Säulen. Der Vorteil dieser Ausführung besteht darin, dass keine zusätzlichen Haltewinkel, wie sie sonst im Stand der Technik für die A-Säulenanbindung üblich sind, angeschweißt werden müssen. Es kann somit der zusätzliche Fertigungsschritt des Anschweißens einer A-Säulenanbindung entfallen, wodurch es auch zu keinen Verzugsproblemen an diesen Stellen kommt.
- Weiterhin bevorzugt ist es, dass das Querträgermodul zusätzlich angespritzte Kunststofflaschen an den verquetschten Enden des Metallrohres aufweist und sich in den angespritzten Kunststofflaschen jeweils eine Durchgangsbohrung befindet. Diese weitere Durchgangsbohrung dient einer weiteren Anbindung des Querträgermoduls an den A-Säulen, insbesondere um eine Rotation des Querträgermoduls um die Längsachse des Metallrohres auszuschließen.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Metallrohr aus Stahl und ist vorzugsweise nahtlos. Generell lässt sich das Material des Metallrohres im Hinblick auf die geforderten mechanischen Eigenschaften auswählen. Weiterhin ist abhängig vom Fahrzeugtyp auch stärkeres Gewicht entweder auf eine Bauraumoptimierung oder aber Gewichtsoptimierung zu legen, wodurch ebenfalls die geeignete Wahl des Materials für das Metallrohr beeinflusst ist. Schließlich orientiert sich die Materialwahl auch aufgrund des direkten Kontaktes zwischen dem Metallrohr und der A-Säule im Kraftfahrzeug an Korrosionserfordernissen bei einer entsprechenden Materialpaarung. Das Stahlrohr ist vorzugsweise nahtlos, doch kann es sich auch um ein längsnahtgeschweißtes Stahlrohr handeln. Bevorzugt ist es, dass die Außenabmessungen des Stahlrohrs eng toleriert sind, damit das Spritzwerkzeug dicht mit dem Stahlrohr abschließt und sich beim bereichsweisen Umspritzen des Stahlrohrs mit Kunststoff eine hohe Fertigungsqualität erreichen lässt.
- Vorzugsweise ist der verwendete Kunststoff faserverstärkt und am meisten bevorzugt glasfaserverstärkt. Hierbei kann beispielsweise PP GF30 verwendet werden. Durch den Einsatz von faserverstärktem Kunststoff lässt sich bei geringem Gewicht eine hohe mechanische Festigkeit des das Metallrohr umgebenden Kunststoffs erzielen.
- Das erfindungsgemäße Querträgermodul besitzt vorzugsweise angeformte Aufnahmen für einen Beifahrerairbag und/oder angeformte Aufnahmen für Knieprotektoren und/oder angeformte Aufnahmen für eine Radio- und/oder Navigationseinheit. Bei allen genannten Aufnahmen, die alternativ oder in beliebiger Kombination miteinander am Querträgermodul einstückig angeformt sein können, wird die Montage diverser Cockpitkomponenten erleichtert. Eine weitere Alternative oder in Kombination vorgesehene angeformte Aufnahme dient der Kardantunnelanbindung. Eine Kardantunnelanbindung besitzt den Vorteil, dass das Querträgermodul zwischen den Befestigungspunkten jeweils an den A-Säulen einen zusätzlichen Befestigungspunkt zur Fahrzeugkarosserie aufweist, wodurch zum einen die Festigkeit des Gesamtverbunds erhöht wird und zum anderen auch das Schwingungsverhalten des Querträgermoduls günstig beeinflusst wird.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist das Querträgermodul zusätzlich eine angeformte Anbindung zur Befestigung an der Stirnwand des Cockpits auf. Diese ebenfalls einstückig aus Kunststoff angeformte Anbindung zur Befestigung an der Stirnwand kann bei der Montage des Querträgermoduls mit der Stirnwand verschraubt werden. Auf diese Weise werden Kräfte und Momente, die durch das Gewicht des Lenkrades hervorgerufen werden, aufgenommen und auf dem kürzesten Weg in den Rohbau eingeleitet.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Querträgermodul weiterhin Bereiche am Metallrohr, die nicht mit Kunststoff umgeben sind und zur Anbringung von Verbindungselementen dienen, über welche eine Anschraubplatte der Lenksäule befestigbar ist. Die Integration der Lenksäulenanbindung kann über Verbindungselemente erfolgen, die Rohrschellen sind. Auf diese Weise wird auch im Bereich der Lenksäulenanbindung auf eine Schweißverbindung mit entsprechenden Verzugsproblemen verzichtet. Um eine sichere Anbringung zu ermöglichen, erfolgt dies direkt am Metallrohr, d.h. an einer Stelle, die nicht mit Kunststoff umgeben ist.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Querträgermodul weiterhin Schaumelemente, die den im Kunststoffkanal geführten Leitungssatz umgeben, in den Kunststoffkanal einsteckbar sind und so bemessen sind, dass sie sich im Kunststoffkanal elastisch auf weiten und gegen dessen Innenwand verklemmen. Vorzugsweise bestehen die Schaumelemente aus PE-Schaum, Moosgummi oder ähnlichen Materialien. PE-Schaum ist sehr kostengünstig, während Moosgummi in Bezug auf Elastizität und den für die Klemmung im Kunststoffkanal wichtigen Reibwert vorteilhaft ist. Der Vorteil der Schaumelemente besteht darin, dass verschiedene Dicken von Leitungssätzen durch die Elastizität der Schaumelemente aufgenommen werden können. Unterschiedlich dicke Leitungssätze treten insbesondere bei der Verwendung von kundenspezifischen Kabelbäumen auf. Durch die Komprimierbarkeit der Schaumelemente und deren Rückfedereigenschaften kann eine Fixierung des Leitungssatzes innerhalb des Kunststoffkabelkanals erfolgen. Weiterhin kann auf eine aufwändige vollständige Umwicklung des Bündels von Einzeladern mit Klebeband verzichtet werden, weil die Schaumelemente ein Klappern der Einzeladern im Kunststoffkanal verhindern.
- Vorzugsweise sind im Kunststoffkanal weiterhin parallel zueinander angeordnete Führungsrillen angeformt, zwischen welche jeweils ein Schaumelement einschiebbar ist. Auf diese Weise lässt sich nicht nur das positionsgenaue Einschieben der Schaumelemente erleichtern, sondern auch die exakte Position der einzelnen Schaumelemente im Kunststoffkanal sicherstellen.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der im Kunststoffkanal geführte Leitungssatz Einzeladern, die im Wesentlichen nur durch Abbinder zusammengehalten sind. Abbinder werden dazu verwendet, um die Position abzweigender Leitungen zu definieren. Mit anderen Worten, kann die vollständige Umwicklung des Bündels von Einzeladern entfallen und es sind nur noch Abbinder an denjenigen Stellen notwendig, an denen Einzeladern oder Teilstränge definiert abzweigen.
- Vorzugsweise ist der Kunststoffkanal so dimensioniert, um einen Leitungssatz für das gesamte Bordnetz aufzunehmen. Der Leitungssatz umfasst dabei auch einen Motorraumleitungssatz, der vorzugsweise von einer Platte oder Tülle umgeben ist, deren Abmessungen auf die Größe einer Öffnung in der Stirnwand des Fahrzeugs abgestimmt ist. Es lässt sich somit mit der Montage des Querträgermoduls ein Leitungssatz im Kunststoffkanal mitmontieren, der bereits den Motorraumleitungssatz umfasst und der durch eine entsprechende Öffnung in der Stirnwand in den Motorraum durchgeführt wird. Um die entsprechende Öffnung in der Stirnwand wieder dicht verschließen zu können, ist hierzu bereits die entsprechende Platte oder Tülle vorgesehen.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben, in denen:
-
1 ein gesamtes Querträgermodul gemäß der Erfindung mit integriertem Leitungssatz darstellt; -
2 eine Detailansicht des Querträgermoduls im Bereich der Lenksäulenanbindung zeigt; und -
3 einen Schnitt darstellt, der durch das in1 mit der Schnittebene 3-3 dargestellte Schaumelement führt. - Wege zur Ausführung der Erfindung
- Das allgemein mit Referenzziffer
10 bezeichnete Querträgermodul ist in1 in Bezug auf eine spezielle Formgebung und Formgestaltung des Kunststoffkanals sowie der einzelnen Anbindungselemente dargestellt. Es sollte aber deutlich sein, dass die spezielle Geometrie nur beispielhaft zu verstehen ist, sofern sich dies nicht aus der nachfolgenden Erläuterung ergibt. - Der dargestellte Querträger dient der Anbringung unter der Instrumententafel eines Fahrzeuges und wird bei der Montage an die A-Säulen (nicht dargestellt) eines Kraftfahrzeuges angebunden. Das Querträgermodul umfasst ein nahtloses oder längsnahtgeschweißtes Metallrohr, vorzugsweise Stahlrohr, dessen Außenabmessungen eng toleriert sind. Das Stahlrohr
12 ist an seinen beiden Enden12a und12b in der in1 dargestellten Weise verquetscht. Eine detaillierte Ansicht des Endes12a folgt aus der2 . An diesen gequetschten Enden12a und12b befinden sich Bohrungen14 , die als Anschraublaschen für die A-Säulen dienen. Die Bohrungen14 befinden sich somit im Bereich des Stahlrohres12 , wodurch der Querträger eine starre Verbindung zwischen den A-Säulen herstellt. Um insbesondere auch hohe auftretende Kräfte im Falle eines Seitencrashs aufnehmen zu können, ist zudem das Stahlrohr12 gerade ausgeführt, d.h. das Stahlrohr12 weist keine Biegungen auf, an denen bei in das Stahlrohr über die verquetschten Enden eingeleiteten Druckkräften Biegeverformungen auftreten können. - Bei der Herstellung des Querträgers wird das Stahlrohr
12 in einer Spritzgussanlage mit Kunststoff16 umspritzt. Hierbei wird bevorzugt faserverstärkter Kunststoff, wie z.B. glasfasergefüllter Kunststoff eingesetzt. Als besonders geeignet hat sich hierbei das Material PP GF30 erwiesen. Das Stahlrohr12 kann vollständig mit Kunststoff umspritzt sein, aber auch, wie später anhand der2 erläutert werden wird, bereichsweise nicht mit Kunststoff umspritzt sein. Soll das Stahlrohr12 nicht vollständig umspritzt werden, sind besondere Anforderungen an die Maßhaltigkeit der Werkzeuge sowie des Stahlrohres in der Spritzgussanlage gestellt, weshalb das Stahlrohr12 in Bezug auf die Außenabmessungen eng toleriert sein sollte. - Der Vorteil des Umspritzens des Stahlrohres
12 mit Kunststoff besteht darin, dass an Stellen, an denen eine hohe Festigkeit und Steifigkeit gefordert ist, diese durch das Stahlrohr realisiert werden kann, während an Stellen, die lediglich zur Anbindung von später eingehender beschriebenen Bauteilen dienen, diese aus Kunststoff angeformt werden können. In gleicher Weise ist es auch möglich, innerhalb des verwendeten Kunststoffs eine weitere Differenzierung zu treffen. So könnte ein faserverstärkter und insbesondere glasfasergefüllter Kunststoff nur an denjenigen Stellen eingesetzt werden, an denen wiederum erhöhte mechanische Erfordernisse an den Kunststoff gestellt werden, während in anderen Bereichen herkömmlicher Kunststoff ohne Faserverstärkung verwendet werden kann. Bei dem in1 dargestellten Querträgermodul sind fast alle sichtbaren Bauteile mit Ausnahme der elektrischen Leitungen in Kunststoff ausgeführt. Sämtliche Kunststoffteile können hierbei in einem einzigen Fertigungsschritt angespritzt werden. - Im Folgenden soll besonderes Augenmerk auf den hohen Integrationsgrad des dargestellten Querträgermoduls gerichtet werden.
- Die Anbindung des gesamten Leitungssatzes
18 erfolgt in einem am Stahlrohr12 ebenfalls angeformten Kunststoffkanal20 . In dem Kanal20 wird der Kabelsatz geführt und über Schaumelemente22 fixiert, aber auch geschützt. Die Anzahl der im Querträgermodul verwendeten Schaumelemente22 , die z.B. aus PE-Schaum RG30 bestehen können, ist in1 nur beispielhaft und kann selbstverständlich entsprechend der Geometrie des angeformten Kunststoffkanals20 wie auch anderen Erfordernissen variieren. - Ein derartiges Schaumelement
22 im Kunststoffkanal20 ist in einer Schnittdarstellung auch in3 dargestellt. Das Schaumelement22 weist eine im Wesentlichen mittig angeordnete Öffnung auf, durch welche der Leitungssatz in Form des an einem bestimmten Schaumelement22 vorhanden Bündels24 aus Einzeladern verläuft. Dieses Bündel24 von Einzeladern wird durch die Elastizität des Schaumelements22 elastisch umschlossen. Das Schaumelement22 hat zudem eine Form, dass es in den einseitig offenen, rinnenförmigen Kunststoffkanal20 eingeführt werden kann und sich darin elastisch so aufweitet, dass sich im Kunststoffkanal20 eine Klemmverbindung bildet. Eine weitere Funktion der Schaumelemente22 besteht darin, dass der Leitungssatz bzw. das Bündel24 von Einzeladern von den Innenwänden des Kunststoffkanals20 entfernt gehalten wird, so dass ein Klappern der Einzeladern verhindert werden kann. Deshalb ist eine vollständige Umwicklung des Bündels von Einzeladern mit Klebeband nicht mehr notwendig, obwohl dies in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall ist. - Alternativ zu den in
1 und3 dargestellten Schaumelementen22 kommen aber auch andere Befestigungsmöglichkeiten in Frage, wie handelsübliche Kabelbinder oder aufsteckbare, selbstklemmende Stanzbiegeteile. - Von dem Leitungssatz
18 zweigen einzelne Teilstränge wie der Cockpitleitungssatz26 ab. - Als weitere Kabelsatzintegrationsstufe könnte auch der Motorraumleitungssatz mitgeliefert werden, der ebenfalls im Kunststoffkanal
20 geführt wird und vom Leitungssatz18 abzweigt. Der Motorraumleitungssatz würde durch eine Öffnung in der Stirnwand gefädelt werden und anschließend die Öffnung in der Stirnwand mit einer am Kabelsatz befestigten Kunststoffplatte oder Tülle verschlossen werden. - Eine weitere Integrationsstufe betrifft die Integration einer Haltekonsole
28 , die ebenfalls einstückig angeformt ist und eine spezielle Anbindungsgeometrie zur Aufnahme einer Radioeinheit oder Navigationseinheit aufweist. Weiterhin ist es möglich, Kardantunnelabstützungen30 im Kunststoffteil zu integrieren. Durch das Vorsehen der Kardantunnelanbindungen30 wird die Gesamtstabilität des Querträgermoduls im Kraftfahrzeug durch die zusätzliche Karosserieabstützung erhöht. Darüber hinaus stellen die Kardantunnelanbindungen auch eine Schwingungsabstützung dar. Weitere Anbindungen32 betreffen die Befestigung eines Handschuhfachs sowie angeformte Laschen34 im Bereich der gequetschten Enden12a und12b des Stahlrohrs12 , in denen sich Bohrungen36 befinden. Die Bohrungen36 dienen dazu, eine zusätzliche Anbindung zur A-Säule herzustellen. - Eine weitere Integrationsstufe betrifft die Integration der Lenksäulenanbindung. Zu diesem Zweck besitzt das Querträgermodul eine ebenfalls aus Kunststoff angespritzte Anbindung
38 , die mit der Stirnwand (nicht dargestellt) verschraubt wird. Auf diese Weise werden Kräfte und Momente, die durch das Gewicht des Lenkrades hervorgerufen werden, aufgenommen und auf dem kürzesten Weg in den Rohbau eingeleitet. Des Weiteren sind Rohrschellen40 vorgesehen, die direkt um nichtumspritzte Teile des Stahlrohrs12 herum befestigt sind und an denen die Anschraubplatte der Lenksäule (nicht dargestellt) am Querträgermodul befestigbar ist. - Ohne in der vorangegangenen Beschreibung auf sämtliche Anbindungslaschen eingegangen zu sein, wird aus der vorangehenden Beschreibung deutlich, dass das erfindungsgemäße Querträgermodul einen hohen Integrationsgrad aufweist, indem in einem einzigen Arbeitsschritt eine Vielzahl von Kunststoffanbindungen für diverse angrenzende Bauteile geschaffen wird. Insbesondere das Vorsehen des angeformten Kunststoffkanals
20 ermöglicht es, wahlweise einzelne Teilleitungssätze oder einen kompletten Leitungssatz im Querträgermodul zu führen.
Claims (20)
- Querträgermodul (
10 ) zur Anbringung unter der Instrumententafel eines Kraftfahrzeuges, umfassend ein Metallrohr (12 ), das zumindest bereichsweise mit Kunststoff (16 ) umgeben ist, wobei ein rinnenförmiger Kunststoffkanal (20 ) zur Führung eines Leitungssatzes (18 ) einstückig angeformt ist. - Querträgermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallrohr (
12 ) an beiden Seiten verquetscht (12a ,12b ) ist und sich an beiden verquetschten Enden (12a ,12b ) Bohrungen (14 ) befinden. - Querträgermodul nach Anspruch 2, weiter umfassend, angespritzte Kunststofflaschen (
34 ) an den verquetschten Enden (12a ,12b ) des Metallrohres (12 ), in denen sich jeweils eine Durchgangsbohrung (36 ) befindet. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallrohr (
12 ) aus Stahl besteht und vorzugsweise nahtlos ist. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff faserverstärkt ist, vorzugsweise glasfaserverstärkt ist.
- Querträgermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff bereichsweise faserverstärkt ist.
- Querträgermodul nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Kunststoff Polypropylen ist, das mit Glasfasern verstärkt ist.
- Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend angeformte Aufnahmen für einen Beifahrerairbag.
- Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend angeformte Aufnahmen für Knieprotektoren.
- Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend Aufnahmen (
28 ) für eine Radio- und/oder Navigationseinheit. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend Aufnahmen (
30 ) für Kardantunnelanbindungen. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend eine angeformte Anbindung (
38 ) zur Befestigung an der Stirnwand des Cockpits. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend mindestens einen Bereich am Metallrohr (
12 ), der nicht mit Kunststoff umgeben ist und zur Anbringung von mindestens einem Verbindungselement (40 ) dient, über welches eine Anschraubplatte der Lenksäule befestigbar ist. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend den im Kunststoffkanal (
20 ) geführten Leitungssatz (18 ) umgebende Schaumelemente (22 ), die in den Kunststoffkanal einsteckbar sind und so bemessen sind, dass sie sich im Kunststoffkanal (20 ) elastisch auf weiten und gegen dessen Innenwand verklemmen. - Querträgermodul nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumelemente (
22 ) aus PE-Schaum, Moosgummi oder ähnlichen Materialien bestehen. - Querträgermodul nach Anspruch 14 oder 15, weiter umfassend im Kunststoffkanal (
20 ) angeformte, parallel zueinander angeordnete Führungsrippen, zwischen welche jeweils ein Schaumelement (22 ) einschiebbar ist. - Querträgermodul nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der im Kunststoffkanal (
20 ) geführte Leitungssatz (18 ) Einzeladern umfasst, die im Wesentlichen nur durch Abbinder zusammengehalten sind. - Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkanal (
20 ) so dimensioniert ist, um einen Leitungssatz (18 ) für das gesamte Bordnetz aufzunehmen. - Querträgermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungssatz (
18 ) einen Motorraumleitungssatz umfasst, der von einer Platte oder Tülle, vorzugsweise aus Kunststoff, umgeben ist, deren Abmessungen auf die Größe einer Öffnung in der Stirnwand des Fahrzeugs abgestimmt ist. - Kraftfahrzeug mit einem Querträgermodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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