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Die
Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Farbwerke
von Druckmaschinen verfügen über einen
Farbkasten, in welchem Druckfarbe bereitgehalten wird, wobei die
in dem Farbkasten bereitgehaltene Druckfarbe von einer Duktorwalze
aus dem Farbkasten geschöpft
wird. Die auf einem Bedruckstoff benötigte Farbmenge kann zonal
unterschiedlich sein bzw. zonal variieren, weshalb über sogenannte
Farbschieber oder Farbmesser die je Farbzone aus dem Farbkasten
auf die Duktorwalze zu übertragene
Farbmenge einstellbar ist. Der Duktorwalze ist entweder eine Filmwalze
oder eine Heberwalze nachgeordnet, welche die Druckfarbe von der Duktorwalze
abnimmt und auf mindestens eine der Filmwalze oder Heberwalze nachgeordnete
Farbwerkwalze überträgt. Über die
oder jede der Filmwalze oder Heberwalze nachgeordnete Farbwerkwalze gelangt
die Druckfarbe letztendlich auf eine Druckform, die sich auf einem
Formzylinder befindet.
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Die
im Farbkasten bereitgehaltene Druckfarbe besitzt abhängig von
den im Farbkasten herrschenden Bedingungen unterschiedliche rheologische
Eigenschaften. Diese unterschiedlichen rheologischen Eigenschaften
können
zum Beispiel durch zonal unterschiedliche Mengen an in den Farbkasten gelangendem
Feuchtmittel oder durch unterschiedliche Scherungen aufgrund der
zonal erzeugten Schichtdicken verursacht werden. Dies führt zu drucktechnischen
Problemen.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bereits bekannt, in den Farbkasten
eine Rühreinrichtung
zu integrieren, welche zur Bereitstellung und Vergleichmäßigung der
für den
Druckprozess erforderlichen Fließeigenschaften der Druckfarbe
eine Sche rung auf die im Farbkasten bereitgehaltene Druckfarbe ausübt. So offenbart
die
DE 198 56 442
A1 eine in einen Farbkasten integrierte Rühreinrichtung,
die über einen
eigenen Antrieb mit zugeordneter Antriebssteuerung angetrieben wird.
Die in der
DE 198
56 442 A1 beschriebene Vorrichtung ist konstruktiv aufwendig,
teuer und damit insgesamt von Nachteil.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde,
ein neuartiges Farbwerk einer Druckmaschine zu schaffen.
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Dieses
Problem wird durch ein Farbwerk einer Druckmaschine gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist in
dem Farbkasten eine Rühreinrichtung
angeordnet, die derart benachbart zur Duktorwalze positioniert ist,
dass dieselbe durch eine von der Duktorwalzendrehung im Farbkasten
induzierte Umwälzbewegung
der Druckfarbe antreibbar ist.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, in den
Farbkasten eines Farbwerks eine Rühreinrichtung zu integrieren,
die durch die von der Duktorwalzenrotation im Farbkasten induzierten
Umwälzbewegung
der Druckfarbe angetrieben wird. Der Rühreinrichtung ist demnach kein eigener
Antrieb zugeordnet, vielmehr wird die Rühreinrichtung indirekt von
der Duktorwalze über
die in der Druckfarbe induzierte Umwälzbewegung mit angetrieben.
Hierdurch ergibt sich ein einfacher konstruktiver Aufbau für ein Farbwerk,
bei welchem die zum Drucken erforderlichen Fließeigenschaften der Druckfarbe
einfach bereitgestellt werden können.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Rühreinrichtung
derart im Farbkasten angeordnet, dass ein Abstand zwischen einer Oberfläche der
Duktorwalze und einer Einhüllenden eines
Rührstabs
der Rühreinrichtung
maximal das 2-fache, insbesondere maximal das 1,5-fache, des Durchmessers
der Einhüllenden
des Rührstabs
beträgt.
Vorzugsweise beträgt
der Abstand zwischen der Oberfläche
der Duktorwalze und der Einhüllenden
des Rührstabs
das 0,01-fache bis 1,0-fache des Durchmessers der Einhüllenden
des Rührstabs.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
eine ausschnittsweise, perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Farbwerks
im Bereich eines Farbkastens und einer Rühreinrichtung des Farbwerks;
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2:
eine weitere ausschnittsweise, perspektivische Seitenansicht des
erfindungsgemäßen Farbwerks
gemäß 1;
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3:
die Rühreinrichtung
des erfindungsgemäßen Farbwerks
gemäß 1 und 2 in
perspektivischer Seitenansicht;
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4:
eine alternative Rühreinrichtung
in perspektivischer Seitenansicht, und
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5:
das erfindungsgemäße Farbwerk
gemäß 1 und 2 in
Seitenansicht.
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Nachfolgend
wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 5 in
größerem Detail
beschrieben.
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1 und 2 zeigen
einen Farbkasten 10 eines erfindungsgemäßen Farbwerks in unterschiedlichen
perspektivischen Ansichten, wobei in dem Farbkasten 10 Druckfarbe
bereitgehalten wird. Die in dem Farbkasten 10 bereitgehaltene
Druckfarbe kann über
eine Duktorwalze 11 (siehe 5) aus dem Farbkasten 10 geschöpft werden.
Von der Duktorwalze 11 ist die aus dem Farbkasten 10 entnommene Druckfarbe
unter Zwischenschaltung einer der Duktorwalze 10 nachgeord neten,
nicht dargestellten Heberwalze oder Filmwalze über mehrere Farbwerkwalzen
in Richtung auf einen Formzylinder transportierbar.
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Der
in 1, 2 und 5 dargestellte Farbkasten 10 verfügt über einen
Farbkastenrahmen 12, wobei der Farbkastenrahmen 12 von
zwei Seitenwänden 13 und 14 und
einer Rückwand 15 gebildet wird.
Wie 5 entnommen werden kann, ist die Duktorwalze 11 im
Bereich einer Vorderseite 16 am Farbkasten 10 befestigt
bzw. drehbar gelagert.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist innerhalb des Farbkastens 10 eine
Rühreinrichtung 17 positioniert. 1 und 2 zeigen
die Rühreinrichtung 17 zusammen
mit dem Farbkasten 10, 3 zeigt
hingegen die Rühreinrichtung 17 in
Alleindarstellung. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist
die Rühreinrichtung 17 derart
benachbart zu der Duktorwalze 11 angeordnet, dass dieselbe
durch eine von der Duktorwalzendrehung im Farbkasten 10 induzierte
Umwälzbewegung
der Druckfarbe antreibbar ist. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung
ist demnach der Rühreinrichtung 17 kein
eigener Antrieb zugeordnet, vielmehr wird die Rühreinrichtung 17 indirekt
und ausschließlich
durch die von der Duktorwalzendrehung induzierte Umwälzbewegung
der Druckfarbe angetrieben.
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Die
Rühreinrichtung 17 verfügt über einen Rührstab 18 sowie
eine Befestigungseinrichtung 19, wobei die Rühreinrichtung 17 und
damit der Rührstab 18 über die
Befestigungseinrichtung 19 in den Farbkasten 10 eingehängt werden
kann. Die Befestigungseinrichtung 19 umfasst zwei Schenkel 20 und 21,
die an seitlichen Enden des Rührstabs 18 angreifen
und an welchen der Rührstab 18 drehbar
gelagert ist. An gegenüberliegenden
Enden sind die Schenkel 20 und 21 abgewinkelt
und über
einen Schenkel 22 miteinander verbunden, wobei in den Schenkel 22, der
die beiden Schenkel 20 und 21 miteinander verbindet,
ein Griffstück 23 eingearbeitet
ist. Über
das Griffstück 23 kann
die gesamte Rühreinrichtung 17 einfach
in den Farbkasten 10 eingehängt sowie aus demselben entnommen
werden, ohne dass eine Bedienperson mit Druckfarbe in Berührung kommt.
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Der
Rührstab 18 der
Rühreinrichtung 17 erstreckt
sich in etwa parallel zur Duktorwalze 11. Eine Drehachse
des Rührstabs 18 verläuft dabei
in etwa parallel zu einer Drehachse der Duktorwalze 11.
Wie bereits erwähnt,
ist die Rühreinrichtung 17 bzw.
der Rührstab 18 derselben
derart im Farbkasten 10 positioniert, dass der Rührstab 18 der
Rühreinrichtung 17 durch
die von der Duktorwalzendrehung im Farbkasten induzierte Umwälzbewegung
der Druckfarbe antreibbar ist. Ein Abstand zwischen einer Oberfläche 24 der
Duktorwalze 11 und einer Einhüllenden 25 des Rührstabs 18 (siehe 5)
beträgt
dabei maximal das 2-fache des Durchmessers der Einhüllenden 25 des
Rührstabs 18,
insbesondere maximal das 1,5-fache des Durchmessers der Einhüllenden 25 des Rührstabs 18.
Vorzugsweise beträgt
der Abstand zwischen der Oberfläche 24 der
Duktorwalze 11 und der Einhüllenden 25 des Rührstabs 18 maximal
das 1,0-fache des Durchmessers der Einhüllenden 25 des Rührstabs 18.
Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, in welcher der Abstand
zwischen der Oberfläche 24 der
Duktorwalze 11 und der Einhüllenden 25 des Rührstabs 18 das
0,01-fache bis 1,0-fache des Durchmessers der Einhüllenden 25 des Rührstabs 18 beträgt. Es sei
darauf hingewiesen, dass die Einhüllende 25 des Rührstabs 18,
wie 5 zeigt, auch auf der Oberfläche 25 der Duktorwalze 11 abrollen
kann.
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Der
Abstand zwischen dem Rührstab 18 der Rühreinrichtung 17 und
der Duktorwalze 11 ist über die
Befestigungseinrichtung 19 einstellbar. So verfügt die Befestigungseinrichtung 19 über Befestigungslaschen 26 und 27,
wobei zur Befestigung der Rührvorrichtung 17 am
Farbkasten 10 Schrauben 28 in Öffnungen 29 innerhalb
der Befestigungslaschen 26 und 27 sowie in nicht
dargestellte Öffnungen
der Seitenwände 13 und 14 der
Farbwerkrahmens 12 eingreifen. In der in 1 und 2 dargestellten
Position der Rühreinrichtung 17 kann
bei gelösten Schrauben 28 durch
Ziehen oder Drücken
am Griffstück 23 die
gesamte Rühreinrichtung 17 und
damit der Rührstab 18 relativ
zur Duktorwalze 11 verstellt werden, um so letztendlich
den gewünschten
Abstand zwischen dem Rührstab 18 und
der Duktorwalze 11 einzustellen.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1, 2 und 3 ist der
Rührstab 18 wendelförmig bzw.
spiralförmig
ausgebildet. 3 kann entnommen werden, dass
die Orientierung des wendelförmigen
bzw. spiralförmigen
Rührstabs 18 über dessen
axiale Länge
nicht gleich ist, sondern vielmehr eine Hälfte 30 des Rührstabs 18 eine
gegengesetzte Wendelrichtung bzw. Spiralrichtung aufweist wie die
andere Hälfte 31 des
Rührstabs 18.
Die beiden mit entgegengesetzter Orientierung gewendelten Hälften 30 und 31 des
Rührstabs 18 sind
von einem zylinderförmigen Mittelstück 32 getrennt,
wobei ein Durchmesser des Mittelstücks 32 dem Durchmesser
der Einhüllenden 25 des
Rührstabs 18 entspricht.
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Obwohl
die spiralförmige
bzw. wendelförmige
Ausführung
des Rührstabs 18 bevorzugt
ist, sei darauf hingewiesen, dass der Rührstab 18 auch plattenförmig bzw.
eben ausgeführt
sein kann. So zeigt 5 eine alternative Rühreinrichtung 17 mit
einem ebenen, plattenförmigen
Rührstab 18 sowie
einer Befestigungseinrichtung 19. In 4 wurde
auf die Darstellung der Befestigungslaschen sowie eines Griffstücks im Bereich
der Befestigungseinrichtung 19 verzichtet.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird ein Farbwerk für eine Druckmaschine
vorgeschlagen, wobei in den Farbkasten des Farbwerks eine Rühreinrichtung
integriert ist, und zwar derart, dass ein Rührstab der Rühreinrichtung
ohne eigenen Antrieb durch eine von der Duktorwalzendrehung im Farbkasten
induzierte Umwälzbewegung
der Druckfarbe antreibbar ist. Ein Abstand zwischen dem Rührstab und
der Duktorwalze ist über
eine Befestigungseinrichtung einstellbar, wobei der Abstand zwischen der
Oberfläche
der Duktorwalze und einer Einhüllenden
des Rührstabs
vorzugsweise maximal das 1,0-fache des Durchmessers der Einhüllenden
des Rührstabs
beträgt.
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Der
Rührstab
der erfindungsgemäßen Rühreinrichtung
wird also durch die Drehung bzw. Rotation der Duktorwalze indirekt
angetrieben und zwar über
die durch die Duktorwalzendrehung induzierte Umwälzbewegung der Druckfarbe im
Farbkasten. Hierdurch wird eine Förderbewegung für die Druckfarbe
im Farbkasten er zeugt. Die Druckfarbe wird im Farbkasten gleichmäßig verteilt
und durch die Drehung des Rührstabs
wird die Druckfarbe einer Scherkraft ausgesetzt. Hierdurch kann
auf einfache Art und Weise eine für den Druckprozess erforderliche
Fließfähigkeit
der Druckfarbe realisiert werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Farbwerks kommt ohne eigenen Antrieb für die Rühreinrichtung aus, benötigt geringen
Bauraum und kann kostengünstig realisiert
werden. Die Rühreinrichtung
des erfindungsgemäßen Farbwerks
kann aus dem Farbkasten zur Reinigungszwecken leicht entnommen werden.
Des weiteren können
bestehende Farbwerke leicht umgerüstet werden.
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- 10
- Farbkasten
- 11
- Duktorwalze
- 12
- Farbkastenrahmen
- 13
- Seitenwand
- 14
- Seitenwand
- 15
- Rückwand
- 16
- Vorderseite
- 17
- Rühreinrichtung
- 18
- Rührstab
- 19
- Befestigungseinrichtung
- 20
- Schenkel
- 21
- Schenkel
- 22
- Schenkel
- 23
- Griffstück
- 24
- Oberfläche
- 25
- Einhüllende
- 26
- Befestigungslasche
- 27
- Befestigungslasche
- 28
- Schraube
- 29
- Öffnung
- 30
- Hälfte
- 31
- Hälfte
- 32
- Mittelstück