DE102004047314A1

DE102004047314A1 - Antrieb zum Schwenken einer Tür oder Klappe

Info

Publication number: DE102004047314A1
Application number: DE102004047314A
Authority: DE
Inventors: Theo Baukholt; Stefan Pfeiffer; Hendrik Powileit; Mathias WÜRGES
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 2004-09-29
Filing date: 2004-09-29
Publication date: 2006-03-30

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb zum Schwenken einer Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeugs mit einem Elektromotor 1, durch dessen Antriebswelle 2 über eine Eingangswelle 8 und eine Ausgangswelle 9 einer Kupplung 7 und ein Getriebe die Tür oder Klappe um eine Schwenkachse schwenkbar antreibbar ist. Dabei ist die Drehbewegung der Antriebswelle 2 durch eine Bremse 4 bremsbar, die bei Drehantrieb der Antriebswelle 2 durch den Elektromotor 1 lösbar ist. Die Eingangswelle 8 der Kupplung 7 und die Ausgangswelle 9 der Kupplung 7, die eine gemeinsame Drehachse 16 besitzen, sind in einer Antriebsposition kraftschlüssig miteinander verbunden und bei Überschreitung eines bestimmten Drehmoments unter Überwindung des Kraftschlusses aus der Antriebsposition heraus relativ zueinander verdrehbar. Dadurch ist die Kupplung 7 in eine Lösestellung bewegbar antreibbar.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb zum Schwenken einer Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeugs mit einem Elektromotor, durch dessen Antriebswelle über eine Eingangswelle und eine Ausgangswelle einer Kupplung und ein Getriebe die Tür oder Klappe um eine Schwenkachse schwenkbar antreibbar ist, wobei die Drehbewegung der Antriebswelle durch eine Bremse bremsbar ist, die bei Drehantrieb der Antriebswelle durch den Elektromotor lösbar ist.

Bei derartigen Antrieben erfolgt eine Klappenbewegung elektromotorisch, wobei während der Klappenbewegung die Bremse geöffnet und bei einer Ruheposition der Klappe geschlossen wird. Damit verbleibt die Klappe in der elektromotorisch angefahrenen Stellung, ohne dass eine weitere Bestromung des Elektromotors erfolgt. Die angefahrene Stellung kann eine Endstellung aber auch jede Zwischenstellung sein.

Aufgabe der Erfindung ist es einen Antrieb der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei einfachem und nur geringen Bauraum benötigenden Aufbau sowohl ein elektromotorisches als auch manuelles Öffnen und/oder Schließen der Tür oder Klappe ermöglicht, wobei die manuelle Betätigung auch bei geschlossener Bremse keine erhöhte Betätigungskraft erfordert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Eingangswelle der Kupplung und die Ausgangswelle der Kupplung, die eine gemeinsame Drehachse besitzen, in einer Antriebsposition kraftschlüssig miteinander verbunden und bei Überschreitung eines bestimmten Drehmoments unter Überwindung des Kraftschlusses aus der Antriebsposition heraus relativ zueinander verdrehbar sind, wodurch die Kupplung in eine Lösestellung bewegbar antreibbar ist.

Durch diese Ausbildung erfolgt durch mechanische Belastung der Tür oder Klappe ein Öffnen der Kupplung und damit eine Trennung des von dem Elektromotor zur Tür oder Klappe führenden Antriebsstranges. Eine geschlossene Bremse aufgrund von deren Nichtbestromung behindert eine manuelle Betätigung der Tür oder Klappe nicht. So ist auch bei einer Nichtbestromung der Bremse aufgrund eines Defekts ein manuelles Öffnen oder Schließen der Tür oder Klappe möglich.

Da das Überschreiten des bestimmten Drehmoments nicht nur durch eine manuelle Betätigung der Tür oder Klappe sondern auch durch ein Hindernis bei elektromotorischem Antrieb erzeugt werden kann, erfolgt ein Lösen der Kupplung auch in einem solchen Fall, so dass der Antrieb auch einen Überlastschutz aufweist.

Da die Bremskraft der Bremse zur manuellen Betätigung der Tür oder Klappe nicht überwunden werden muss, kann die Bremse eine hohe Bremskraft mit großer Toleranz aufweisen, so dass sie einfach und kostengünstig aufgebaut sein kann.

Die Bremse kann eine elektrisch betätigbare Bremse sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Bremse eine mechanisch betätigbare Bremse ist, die abhängig davon, ob ein Antrieb vom Motor her oder von der Klappe her erfolgt, schließt oder öffnet. Ein Ausführungsbeispiel dazu ist eine Schlingfederbremse oder aber auch eine selbsthemmende Getriebestufe in dem Getriebe.

Erfolgt durch eine Sensorik mit z. B. einem Hall-Sensor, einem elektrischen Schalter oder anderweitigen Signalgeber eine Erfassung einer Relativverdrehung der durch die Kupplung getrennten Teile des Antriebsstranges, so kann das Signal der Sensorik als Ansteuersignal für den Elektromotor benutzt werden, um eine elektromotorische Betätigung auszulösen.

Eine freie manuelle Betätigung kann nur in eine Bewegungsrichtung, insbesondere in Schließrichtung, der Tür oder Klappe aber auch in beide Bewegungsrichtungen vorgesehen werden.

Die nur mechanisch betätigbare Kupplung kann dem Getriebe vorgeschaltet oder nachgeschaltet oder in das Getriebe integriert sein.

Auch ist die Anordnung der elektrisch öffenbaren Bremse wählbar. Sie kann auf der der Kupplung zugewandten Seite des Elektromotors, aber auch auf der der Kupplung abgewandten Seite des Elektromotors angeordnet sein, wenn ein Wellenstumpf der Antriebswelle des Elektromotors auf der der Kupplung abgewandten Seite des Elektromotors herausragt.

Ist das Getriebe ein Planetengetriebe, so wird nicht nur ein platzsparender Aufbau, sondern auch eine günstige Untersetzung erreicht.

Erstreckt sich die Drehachse koaxial zur Schwenkachse der Tür oder Klappe, kann der Antrieb bauraumsparend angeordnet werden.

Eine vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die Kupplung koaxial zueinander ein mit der Eingangswelle drehfest verbundenes Eingangskupplungsstück, ein mit der Ausgangswelle drehfest verbundenes Ausgangskupplungsstück sowie ein Kupplungszwischenstück besitzt, wobei das Kupplungszwischenstück in der Antriebsposition kraftschlüssig mit der Ausgangskupplung verbunden und bei Überwindung des Kraftschlusses um einen bestimmten Drehwinkel relativ zum Ausgangskupplungsstück verdrehbar ist und dass das Eingangskupplungsstück über ein Kupplungselement formschlüssig mit dem Kupplungszwischenstück verbindbar ist, wobei das Kupplungselement durch eine Löseeinrichtung des Kupplungszwischenstücks in die Lösestellung der Kupplung bewegbar antreibbar ist.

In einfacher Weise wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Ausgangskupplungsstück und dem Kupplungszwischenstück dadurch erreicht, dass Ausgangskupplungsstück und Kupplungszwischenstück in einem radialen Abstand zu ihrer Drehachse einander zugewandt jeweils ein Koppelelement aufweisen, wobei die Koppelelemente radial nebeneinander angeordnet sind und in radial umlaufender Richtung gleiche Breite besitzen, sowie durch eine in radial umlaufender Richtung mit Vorspannung anliegende Feder in radialer Ausrichtung zueinander gehalten sind.

Dabei benötigt die Feder nur geringen Bauraum, wenn sie eine Schenkelfeder ist, die mit einem Schenkelarm an den in eine radiale Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente mit Vorspannung in Anlage ist.

Ist die Schenkelfeder mit einem ersten Schenkelarm an den in eine erste radiale Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente und mit einem zweiten Schenkelarm den in die zweite radiale Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente mit Vorspannung in Anlage, so wird eine kraftschlüssige Verbindung sowohl in Öffnungsrichtung als auch in Schließrichtung der Tür oder Klappe erreicht.

Entsprechend dem gewünschten zu überschreitenden Drehmoment kann die Schenkelfeder ein oder mehrere Windungen besitzen, und ihre etwa radial gerichteten Enden die Schenkelarme bilden, wobei zur einfachen Positionierung und zur einfachen Montage das Ausgangskupplungsstück und das Kupplungszwischenstück einen sich axial erstreckenden Dom aufweisen, der von den Windungen der Schenkelfeder mit Spiel umschlossen ist.

Zur formschlüssigen Verbindbarkeit des Eingangskupplungsstücks mit dem Kupplungszwischenstück kann in einfacher Weise ein um eine zur Drehachse der Eingangswelle parallele Schwenkachse schwenkbar gelagerter Kupplungshebel in einem Abstand zur Schwenkachse einen Mitnehmernocken besitzen, der radial in eine entsprechende Kupplungsausnehmung eingreifbar ist, wobei der Kupplungshebel an dem Eingangskupplungsstück und die Kupplungsausnehmung an dem Kupplungszwischenstück angeordnet ist und wobei der Kupplungshebel entgegen einer Federkraft von der Löseeinrichtung in Auskuppelrichtung aus der Kupplungsausnehmung herausbewegbar ist.

Ein Lösen der formschlüssigen Verbindung wird dabei dadurch erreicht, dass der Kupplungshebel von einer um eine zur Drehachse parallele Achse schwenkbar antreibbaren Auskoppelwippe in Auskuppelrichtung beaufschagbar ist.

Besitzt die Auskoppelwippe ein Auskoppelzahnrad oder Auskoppelzahnsegment, das mit einem zur Drehachse koaxialen Antriebszahnrad oder Antriebszahnsegment kämmt, wobei das Antriebszahnrad oder Antriebszahnsegment an dem Ausgangskupplungsstück fest und das Auskoppelzahnrad oder Auskoppelzahnsegment an dem Kupplungsstück um die Achse schwenkbar angeordnet ist, so erfolgt ein Auskoppelantrieb des Kupplungshebels durch die Relativverdrehung von Ausgangskupplungsstück und Kupplungszwischenstück.

Zur Auskopplung sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung der Tür oder Klappe kann die Auskoppelwippe einen ersten Wippenarm und einen zweiten Wippenarm aufweisen, von denen drehrichtungsabhängig der Kupplungshebel in Auskuppelrichtung beaufschlagbar ist.

Ist der Kupplungshebel von einer Kippfeder derart beaufschlagt, dass der Kupplungshebel bei einer der Kupplungsausnehmung radial näheren Schwenkstellung in Eingriffsrichtung und bei einer der Kupplungsausnehmung radial entfernteren Stellung in Außereingriffsrichtung federbelastet ist, so wird der Kupplungshebel immer sicher in seiner jeweils eingenommenen Endstellung gehalten.

Ist die Kupplung gelöst und der Mitnehmernocken außer Eingriff von der Kupplungsausnehmung, kann allein durch Starten des elektromotorischen Antriebs ein selbsttätiges Bewegen des Mitnehmernockens in die Kupplungsausnehmung erfolgen, wenn der Kupplungshebel bei einem Drehantrieb der Eingangswelle aus seiner der Kupplungsausnehmung radial entfernteren Stellung durch eine feststehende Rampe radial zur Drehachse hin, den Kipppunkt der Kippfeder überschreitend, bewegbar ist.

Dazu kann in einfacher Weise der Kupplungshebel durch eine zur Drehachse konzentrische, kreisförmige Abstützbahn umschlossen sein, an der der Kupplungshebel in seiner der Kupplungsausnehmung radial entfernteren Stellung abgestützt ist, wobei die Abstützbahn die radial nach innen gerichtete Rampe aufweist.

Besitzt dabei die Rampe in Umfangsrichtung der Abstützbahn einen dachartigen Querschnitt, erfolgt eine Einkopplung unabhängig von der Drehrichtung.

Um den radialen Stellweg zu vergrößern, kann der Kupplungshebel einen radial nach außen gerichteten Einkoppelnocken besitzen, mit dem er an der Abstützbahn abstützbar ist.

Ist die Kupplungsausnehmung lückenartig radial nach innen ragend in einer ganz oder teilweise radial umlaufenden, zur Drehachse konzentrischen Stützbahn ausgebildet, auf der der Mitnehmernocken bei von der Kippfeder radial nach innen belastetem Kupplungshebel abstützbar ist, so gleitet der Mitnehmernocken nach einer Verschwenkung des Kupplungshebels in Eingriffsrichtung radial nach innen so lange auf der Stützbahn entlang, bis er zur Kupplungsausnehmung gelangt und in diese hineinrastet. Damit ist zum Wiedereinkuppeln maximal nur eine Umdrehung des Eingangskupplungsstücks erforderlich.

Es versteht sich, dass die Kupplung zum Schließen nicht mit einem radial nach innen schwenkenden Kupplungshebel ausgebildet sein muss sondern stattdessen mit einem radial nach außen schwenkenden Kupplungshebel ausgebildet sein kann, wobei dann auch die mit dem Kupplungshebel zusammenwirkenden Komponenten invers aufgebaut sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden nähe beschrieben. Es zeigen
1 einen Antrieb im Querschnitt
2 eine Seitenansicht der Kupplung des Antriebs nach 1
3 die Kupplung nach 2 mit den symbolisch dargestellten weiteren Komponenten des Antriebs
4 die Kupplung nach 2 in Explosionsdarstellung
5 eine stirnseitige Ansicht der Kupplung nach 2 auf das Ausgangskupplungsstück in der Einkuppelstellung
6 eine stirnseitige Ansicht der Kupplung nach 2 auf das Ausgangskupplungsstück in der Auskuppelstellung
7 eine Ansicht entlang der Linie VII-VII in 2 in Einkoppelstellung
8 eine Ansicht entlang der Linie VII-VII in 2 in Auskoppelstellung
9 eine Ansicht entlang der Linie IX-IX in 1.
Der dargestellte Antrieb weist ein fest angeordnetes Gehäuse 3 auf und besteht aus einem Elektromotor 1 mit einer Antriebswelle 2, auf der eine Bremse 4 angeordnet ist, die bei einer Bestromung gelöst ist. Ist die Bremse 4 nicht gelöst, blockiert sie die Drehbewegung der Antriebswelle 2.
Zur Ansteuerung und Spannungsversorgung sowohl der Bremse 4 als auch des Elektromotors 1 ist in einer Nebenkammer 5 des Gehäuses 3 eine Ansteuerelektronik 6 angeordnet, wobei die Spannungsversorgung an sich über einen Steckanschluss 10 erfolgt.
Der Bremse 4 ist eine Kupplung 7 nachgeschaltet, deren Eingangswelle 8 durch die Antriebswelle 2 gebildet ist.
Die zur Eingangswelle 8 koaxiale Ausgangswelle 9 der Kupplung 7 treibt über ein Planetengetriebe 11 eine Antriebsachse 12 zum Verschwenken einer nicht dargestellten Tür oder Klappe an. Vorzugsweise entspricht die Drehachse der Antriebsachse 12 der Schwenkachse, um die die Tür oder Klappe schwenkbar ist.
Mit der Eingangswelle 8 der Kupplung 7 ist drehfest ein Eingangskupplungsstück 13 verbunden und mit der Ausgangswelle 9 der Kupplung 7 ist drehfest ein Ausgangskupplungsstück 14 verbunden, wobei Eingangswelle 8 und Ausgangswelle 9 um eine gemeinsame Drehachse 16 drehbar sind.
Zwischen dem Eingangskupplungsstück 13 und dem Ausgangskupplungsstück 14 befindet sich ein Kupplungszwischenstück 15.
Das Ausgangskupplungsstück 14 und das Kupplungszwischenstück 15 besitzen jeweils in einem radialen Abstand zur Drehachse 16 ein Koppelelement 17 und 18, die einander zugewandt sich erstrecken und radial nebeneinander angeordnet sind. In radial umlaufender Richtung besitzen sie gleiche Breite.
Auf einem zu dem Kupplungszwischenstück 15 gerichteten axial zur Drehachse 16 sich erstreckenden Dom 19 des Ausgangskupplungsstücks 14 ist eine Schenkelfeder 20 mit ihren Windungen 21 angeordnet, deren Enden Schenkelarme 22 und 23 bilden, von denen der eine Schenkelarm 22 an den in die eine Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente 17 und 18 und der andere Schenkelarm 23 an den in die andere Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente 17 und 18 mit Vorspannung in Anlage sind und die beiden Koppelelemente 17 und 18 kraftschlüssig in radialer Ausrichtung zueinander halten.
Koaxial zur Drehachse 16 steht zum Kupplungszwischenstück 15 hin ein Antriebszahnsegment 24 des Ausgangskupplungsstücks 14 hervor, das mit einem ebenfalls koaxial zur Drehachse 16 an dem Kupplungszwischenstück 15 um eine zur Drehachse 16 parallele Achse 26 schwenkbar angeordneten Auskoppelzahnsegment 25 kämmt. Das Auskoppelzahnsegment 25 ist Teil einer Auskoppelwippe 27 mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Wippenarmen 28 und 29.
An dem Eingangskupplungsstück 13 ist ein Kupplungshebel 30 um eine zur Drehachse 16 parallele Schwenkachse 31 gelagert, der in einem Abstand zur Schwenkachse 31 einen radial nach innen gerichteten Mitnehmernocken 32 besitzt. Durch radiales Schwenken nach innen kann der Mitnehmernocken 31 in eine ihm entsprechende Kupplungsausnehmung 33 eingreifen, die als Lücke in einer radial umlaufenden, zur Drehachse 16 konzentrischen Stützbahn 34 des Kupplungszwischenstücks 15 ausgebildet ist.
An dem Kupplungshebel 30 ist mit ihrem einen Ende eine Kippfeder 35 angeordnet, die mit ihrem anderen Ende an dem Eingangskupplungsstück 13 befestigt ist. Die Kippfeder 35 beaufschlagt den Kupplungshebel 30 derart, dass bei einer der Kupplungsausnehmung 33 oder der Stützbahn 34 radial näheren Schwenkstellung eine Federbelastung radial nach innen in Eingriffsrichtung besteht, so dass der Mitnehmernocken 32 entweder in Eingriff in die Kupplungsausnehmung 33 oder in Anlage an der Stützbahn 34 gehalten wird.
Bei einer der Kupplungsausnehmungen 33 oder der Stützbahn 34 entfernteren Stellung des Kupplungshebels 30 wird dieser in Außereingriffsrichtung von der Kippfeder 35 radial nach außen federbelastet.
Die Schwenkbarkeit des Kupplungshebels 30 radial nach außen wird durch eine gehäusefeste, den Bereich des Kupplungshebels 30 umschließende, kreisförmige Abstützbahn 36 begrenzt, an der der Kupplungshebel 30 mit einem daran angeordneten, radial nach außen gerichteten Einkoppelnocken 37 zur Anlage gelangt. Die Abstützbahn 36 weist eine radial nach innen und in Umfangsrichtung gerichtete Rampe 38 dachartigen Querschnitts auf. Einkoppelnocken 37 und Rampe 38 sind so dimensioniert, dass der zuvor an die Abstützbahn 36 federbelastete Kupplungshebel 30 so weit radial nach innen verschwenkt wird, dass der Kipppunkt der Kippfeder 35 überschritten und der Kupplungshebel 30 nun radial nach innen federbelastet wird.
Im Normalbetrieb sitzt der Mitnehmernocken 32 in der Kupplungsausnehmung 33 und die Koppelelemente 17 und 18 werden durch die Schenkelfeder 20 in radial zueinander ausgerichteter Lage gehalten.
Bei Bestromung des reversierbar antreibbaren Elektromotors 1 treibt dieser bei geöffneter Bremse 4 über seine Antriebswelle 2, die geschlossene Kupplung 7 und das Planetengetriebe 11 die Antriebsachse 12 und damit die Tür oder Klappe zu einer Schwenkbewegung an.
Wird die Tür oder Klappe bei nicht bestromtem Elektromotor 1 und auch nicht bestromter und somit geschlossener Bremse 4 manuell verschwenkt, wird durch die Kraftbeaufschlagung der Tür oder Klappe die Kraft der Schenkelfeder 20 überwunden, da das Eingangskupplungsstück 13 durch die Bremse 4 drehfest gehalten wird. Damit kommt es zu einer Relativverdrehung des Ausgangskupplungsstücks 14 zum Eingangskupplungsstück 13. Dadurch wird auch das Antriebszahnsegment 24 relativ zum Auskoppelzahnsegment 25 bewegt und ein Schwenkantrieb der Auskoppelwippe 27 bewirkt. Diese verschwenkt nun aus ihrer in den 6 bis 8 dargestellten etwa tangentialen Ruhelage und beaufschlagt mit einem ihrer Wippenarme 28 oder 29 den Kupplungshebel 30 so, dass dieser radial nach außen geschwenkt wird, bis er den Kipppunkt der Kippfeder 35 überschreitet und von dieser federnd gegen die Abstützbahn 36 in Anlage gehalten wird. Dabei wird auch der Mitnehmernocken 32 aus der Kupplungsausnehmung 33 herausbewegt, so dass die Kupplung 7 gelöst ist.
Die Tür oder Klappe kann nun frei verschwenkt werden.
Bei dem nächsten Bestromen des Elektromotors 1 und der Bremse 4 ist die Bremse 4 geöffnet und der Elektromotor 1 treibt das Eingangskupplungsstück 13 an. Dadurch gleitet der Einkoppelnocken 37 des Kupplungshebels 30 an der Abstützbahn 36 entlang, bis er die Rampe 38 erreicht und radial nach innen verschwenkt wird und der Kipppunkt der Kippfeder 35 überwunden sowie der Kupplungshebel 30 radial nach innen federbeaufschlagt wird.
Dadurch greift der Mitnehmernocken 32 entweder direkt in die Kupplungsausnehmung 33 ein oder kommt an der Abstützbahn 34 zur Anlage. In diesem Fall kommt der Mitnehmernocken 32 bei dem Weiterdrehen des Eingangskupplungsstücks 13 in den Bereich der Kupplungsausnehmung 33 und greift dann in diese ein.
Nun ist wieder die Kupplung 7 geschlossen und ein normaler elektromotorischer Antrieb der Tür oder Klappe möglich.

1: Elektromotor
2: Antriebswelle
3: Gehäuse
4: Bremse
5: Nebenkammer
6: Ansteuerelektronik
?: Kupplung
8: Einganswelle
9: Ausgangswelle
10: Steckanschluss
11: Planetengetriebe
12: Antriebsachse
13: Eingangskupplungsstück
14: Ausgangskupplungsstück
15: Kupplungszwischenstück
16: Drehachse
17: Koppelelement
18: Koppelelement
19: Dom
20: Schwenkfeder
21: Windungen
22: Schenkelarm
23: Schenkelarm
24: Antriebszahnsegment
25: Auskoppelzahnsegment
26: Achse
27: Auskoppelwippe
28: erster Wippenarm
29: zweiter Wippenarm
30: Kupplungshebel
31: Schwenkachse
32: Mitnehmernocken
33: Kupplungsausnehmung
34: Stützbahn
35: Kippfeder
36: Abstützbahn
37: Einkoppelnocken
38: Rampe

Claims

Antrieb zum Schwenken einer Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeugs mit einem Elektromotor, durch dessen Antriebswelle über eine Eingangswelle und eine Ausgangswelle einer Kupplung und ein Getriebe die Tür oder Klappe um eine Schwenkachse schwenkbar antreibbar ist, wobei die Drehbewegung der Antriebswelle durch eine Bremse bremsbar ist, die bei Drehantrieb der Antriebswelle durch den Elektromotor lösbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (8) der Kupplung (7) und die Ausgangswelle (9) der Kupplung (7), die eine gemeinsame Drehachse (16) besitzen, in einer Antriebsposition kraftschlüssig miteinander verbunden und bei Überschreitung eines bestimmten Drehmoments unter Überwindung des Kraftschusses aus der Antriebsposition heraus relativ zueinander verdrehbar sind, wodurch die Kupplung (7) in eine Lösestellung bewegbar antreibbar ist.
Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (7) dem Getriebe vorgeschaltet oder nachgeschaltet oder in das Getriebe integriert ist.
Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (4) auf der der Kupplung (7) zugewandten Seite des Elektromotors (1) oder auf der der Kupplung abgewandten Seite des Elektromotors angeordnet ist.
Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe ein Planetengetriebe (11) ist.
Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachse (16) koaxial zur Schwenkachse der Tür oder Klappe erstreckt.
Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (7) koaxial zueinander ein mit der Eingangswelle (8) drehfest verbundenes Eingangskupplungsstück (13), ein mit der Ausgangswelle (9) drehfest verbundenes Ausgangskupplungsstück (14) sowie ein Kupplungszwischenstück (15) besitzt, wobei das Kupplungszwischenstück (15) in der Antriebsposition kraftschlüssig mit dem Ausgangskupplungsstück (14) verbunden und bei Überwindung des Kraftschlusses um einen bestimmten Drehwinkel relativ zum Ausgangskupplungsstück (14) verdrehbar ist und dass das Eingangskupplungsstück (13) über ein Kupplungselement formschlüssig mit dem Kupplungszwischenstück (15) verbindbar ist, wobei das Kupplungselement durch eine Löseeinrichtung des Kupplungszwischenstücks (15) in die Lösestellung der Kupplung (7) bewegbar antreibbar ist.
Antrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Ausgangskupplungsstück (14) und Kupplungszwischenstück (15) in einem radialen Abstand zu ihrer Drehachse (16) einander zugewandt jeweils ein Koppelelement (17, 18) aufweisen, wobei die Koppelelemente (17, 18) radial nebeneinander angeordnet sind und in radial umlaufender Richtung gleiche Breite besitzen, sowie durch eine in radial umlaufender Richtung mit Vorspannung anliegende Feder in radialer Ausrichtung zueinander gehalten sind.
Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder eine Schenkelfeder (20) ist, die mit einem Schenkelarm (22) an den in eine radiale Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente (17, 18) mit Vorspannung in Anlage ist.
Antrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkelfeder (20) mit einem ersten Schenkelarm (22) an den in eine erste radiale Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente (17, 18) und mit einem zweiten Schenkelarm (23) den in die zweite radiale Umlaufrichtung gerichteten Seiten der Koppelelemente (17, 18) mit Vorspannung in Anlage ist.
Antrieb nach einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkelfeder (20) ein oder mehrere Windungen (21) besitzt und ihre etwa radial gerichteten Enden die Schenkelarme (22, 23) bilden.
Antrieb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangskupplungsstück (14) oder das Kupplungszwischenstück einen sich axial erstreckenden Dom (19) aufweist, der von den Windungen (21) der Schenkelfeder (20) mit Spiel umschlossen ist.
Antrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein um eine zur Drehachse (16) der Eingangswelle (8) parallele Schwenkachse (31) schwenkbar gelagerter Kupplungshebel (30) in einem Abstand zur Schwenkachse (31) einen Mitnehmernocken (32) besitzt, der radial in eine entsprechende Kupplungsausnehmung (33) eingreifbar ist, wobei der Kupplungshebel (30) an dem Eingangskupplungsstück (13) und die Kupplungsausnehmung (33) an dem Kupplungszwischenstück (15) angeordnet ist und wobei der Kupplungshebel (30) entgegen einer Federkraft von der Löseeinrichtung in Auskuppelrichtung aus der Kupplungsausnehmung (33) herausbewegbar ist.
Antrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (30) von einer um eine zur Drehachse (16) parallele Achse (26) schwenkbar antreibbaren Auskoppelwippe (27) in Auskuppelrichtung beaufschagbar ist.
Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskoppelwippe (27) ein Auskoppelzahnrad oder Auskoppelzahnsegment (25) besitzt, das mit einem zur Drehachse (16) koaxialen Antriebszahnrad oder Antriebszahnsegment (24) kämmt, wobei das Antriebszahnrad oder Antriebszahnsegment (24) an dem Ausgangskupplungsstück (14) fest und das Auskoppelzahnrad oder Auskoppelzahnsegment (25) an dem Kupplungszwischenstück (15) um die Achse (26) schwenkbar angeordnet ist.
Antrieb nach einem der Ansprüche 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskoppelwippe (27) einen ersten Wippenarm (28) und einen zweiten Wippenarm (29) aufweist, von denen drehrichtungsabhängig der Kupplungshebel (30) in Auskuppelrichtung beaufschlagbar ist.
Antrieb nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (30) von einer Kippfeder (35) derart beaufschlagt ist, dass der Kupplungshebel (30) bei einer der Kupplungsausnehmung (33) radial näheren Schwenkstellung in Eingriffsrichtung und bei einer der Kupplungsausnehmung (33) radial entfernteren Stellung in Außereingriffsrichtung federbelastet ist.
Antrieb nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (30) bei einem Drehantrieb der Eingangswelle (8) aus seiner der Kupplungsausnehmung (33) radial entfernteren Stellung durch eine feststehende Rampe (38) radial zur Drehachse (16) hin den Kipppunkt der Kippfeder (35) überschreitend bewegbar ist.
Antrieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (30) durch eine zur Drehachse (16) konzentrische, kreisförmige Abstützbahn (36) umschlossen ist, an der der Kupplungshebel (30) in seiner der Kupplungsausnehmung (33) radial entfernteren Stellung abgestützt ist, wobei die Abstützbahn (36) die radial nach innen gerichtete Rampe (38) aufweist.
Antrieb nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampe (38) in Umfangsrichtung der Abstützbahn (36) einen dachartigen Querschnitt besitzt.
Antrieb nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (30) einen radial nach außen gerichteten Einkoppelnocken (37) besitzt, mit dem er an der Abstützbahn (36) abstützbar ist.
Antrieb nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsausnehmung (33) lückenartig radial nach innen ragend in einer ganz oder teilweise radial umlaufenden, zur Drehachse (16) konzentrischen Stützbahn (34) ausgebildet ist, auf der der Mitnehmernocken (32) bei von der Kippfeder (35) radial nach innen belastetem Kupplungshebel (30) abstützbar ist.