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Die
Erfindung betrifft einen Ventilstopfen zum Be- und Entlüften eines ölführenden
Getriebegehäuses.
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An
Maschinen und Getriebe, die in besonders verschmutzungssensitiven
Produktionsumgebungen eingesetzt werden, wie z.B. in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie,
oder in High-Tech Industrien wie der Optik oder Chipproduktion,
werden besonders hohe Reinheitsanforderungen gestellt. Bereits kleinste
Mengen an austretenden Ölen
oder Schmierstoffen oder sonstigen verunreinigenden Flüssigkeiten
können
ganze Produktchargen und Betriebsanlagen nachhaltig verunreinigen
und hohe Kosten zu Folge haben.
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Entlüftungsventile
von Getrieben bilden häufig
eine besondere Quelle von Verschmutzungen. Beim regelmäßigen Entlüften des
Getriebeinnenraums wird ein temperaturbedingter Überdruck abgebaut, so daß mit der
unter hohem Druck entweichenden Luft häufig auch heißer Ölschaum, Ölnebel, Öltropfen
oder Öldampf
in die Umgebung entweicht. Ein derartiger unkompensierter und regelmäßige Austritt
von Öl
ist aufgrund der Gefahr für
das Bedienpersonal und der Verschmutzung der Produktionsräume für viele
Anwendungen, insbesondere für
die oben genannten Industrien, inakzeptabel.
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Andererseits
muß auch
der Getriebeinnenraum vor Verschmutzung durch Feuchtigkeits- oder Staubeintritt
geschützt
werden, so daß Getriebe
häufig
nur mit unidirektionalen, von innen nach außen wirkenden Überdruckventilen
ausgestattet sind. Dabei besteht neben dem Problem des Ölaustritts
das zusätzliche
Problem, daß ein
aufgrund eines Temperaturabfalls im Getriebe entstehender Unterdruck nicht
automatisch ausgeglichen wird.
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Bei
den ebenfalls verwendeten offenen Ventilkonstruktionen, z.B. Labyrinth-Dichtungen, besteht das
weitere Problem, daß das
Getriebe oder die Anlage nicht gekippt werden kann, ohne das Öl austreten
würde.
Ein derartiges Ventil muß zur
Montage und zum Transport mit einer speziellen Abdichtung versiegelt
und nach der Montage in einem separaten Arbeitsgang in Betrieb gesetzt
werden.
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In
diesem Zusammenhang beschreibt die
DE
199 01 798 ein bidirektional wirkendes Ventil, das sowohl
einen Überdruck
als auch einen Unterdruck im Gehäuseinnern
auszugleichen vermag. Diese Lösung
weist jedoch auch den Nachteil auf, daß beim Entlüften des Gehäuses unweigerlich Ölnebel und Öldampf austreten,
infolge des Drucks in die Umgebung gesprüht werden und dort Verunreinigungen verursachen.
Ebenso kann durch das Unterdruckventil Staub und Flüssigkeit
in das Gehäuse
eindringen und dort Schädigungen
des Getriebes verursachen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb das Problem zugrunde, ein Ventil
vorzuschlagen, das die genannten Nachteile vermeidet, insbesondere
das Austreten von Getriebe-Öl
in die Umgebung beim Entlüften
und das Eindringen von Schmutz und Wasser in das Getriebe beim Belüften vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Ventilstopfen mit den Merkmalen der Anspruchs 1 gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßer Ventilstopfen
ist so aus einzelnen Komponenten aufgebaut, daß er in eine Lüftungsöffnung eines
Getriebegehäuse
vertikal eingesetzt und wirksam werden kann. Die einzelnen Komponenten
des Ventilstopfens sind axial in einem Ventilgehäuse angeordnet, das aus einer
um laufenden Wand besteht, deren jeweilige Kopfseiten im eingesetzten
Zustand als innere Kopfseite in Richtung des Getriebeinnenraums
zeigt, und als äußere Kopfseite
fort von dem Getriebe in Richtung der Umgebung zeigt.
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Die äußere Kopfseite
des Ventilgehäuses
ist mit einer porösen
Membran dicht verschlossen, die gas- und insbesondere luftdurchlässig ist.
Vorzugsweise ist die Membrane darüber hinaus flüssigkeitsabweisend,
d.h bei einem Wasserdruck von ca. 0,6 bar für 60 Sekunden wasserdicht.
Derartige Messungen werden durchgeführt, indem eine Probe des zu untersuchenden
Materials einem ausreichenden Wasserdruck für eine definierte Zeitspanne
ausgesetzt wird.
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Darüber hinaus
ist die Membrane vorzugsweise oleophob. Eine solche oleophobe Membrane kann
eine Ölabweisungsgrad
von größer/gleich
4, vorzugsweise größer/gleich
6 nach der AATCC-Testmethode 118-1989 ASTM aufweisen.
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In
Innern des Ventilgehäuses
ist unterhalb der Membran ein Ventilkörper so eingefügt, daß er mit
der Innenwand des Ventilgehäuses
abdichtend abschließt,
so daß die
aus dem Getriebe entweichende bzw. in das Getriebe einströmende Luft
ausschließlich
durch zwei dafür
im Ventilkörper
vorgesehene Bohrungen strömen
kann. Der Ventilkörper
ist mit seinem Umfang an die Querschnittsgeometrie des Ventilgehäuses angepaßt und bildet
eine äußere Hauptfläche in Richtung
der Membran und eine innere Hauptfläche in Richtung des Getriebeinnenraums aus.
Durch den Ventilkörper
hindurch verlaufen zwei Bohrungen, die jeweils in einer der Hauptflächen beginnen
und in der anderen der Hauptflächen
münden. Die
beiden Bohrungen bilden jeweils zusammen mit entsprechend am Ventilkörper angebrachten,
sich nur in eine Richtung öffnenden
Verschlüsse
ein Überdruck-
bzw. Entlüftungs ventil,
durch das ein Überdruck
im Gehäuseinnenraum
abgebaut wird, sowie ein Unterdruck- bzw. Ansaugventil, durch das
ein im Gehäuseinnern
herrschender Unterdruck abgebaut wird.
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Durch
die Anordnung der Membran und des Ventilkörpers wird im Innern des Ventilgehäuses eine Kammer
gebildet, in die in eingesetztem Zustand bei einem Überdruck
im Getriebe Luft und gegebenenfalls Öl aus dem Getriebe durch das
Entlüftungsventil einströmt. Ebenso
strömt
bei einem Unterdruck Luft durch die Kammer und das Ansaugventil
in das Getriebegehäuse
ein.
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Prinzipiell
können
die beiden Bohrungen identisch ausgebildet sein, ihre entgegengesetzt
wirkenden Ventilfunktionen erhalten sie durch jeweils entsprechend
angeordnete Verschlüsse.
Diejenige Bohrung, die Teil des Entlüftungsventils ist, ist auf
der äußeren Hauptfläche des
Ventilkörpers
durch einen einseitig wirkenden Verschluß verschlossen, der einem Überdruck
im Getriebegehäuse
nachgibt um diesen auszugleichen und einem Unterdruck standhält. Dementsprechend
ist diejenige Bohrung, die Teil des Ansaugventils ist, auf der inneren
Hauptfläche des
Ventilkörpers
mit einem zur Wirkungsweise des Entlüftungsventilverschlusses analog
wirkenden weiteren Verschluß verschlossen,
der einem Unterdruck im Gehäuseinnern
nachgibt um diesen auszugleichen und einem Überdruck standhält.
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Falls
bei einem Überdruck
im Getriebe mit der entweichenden Luft auch Öl durch das Entlüftungsventil
entweicht, spritzt es als Ölschaum
oder Ölnebel
u. U. mit hohem Druck und hoher Temperatur in die Kammer zwischen
dem Ventilkörper
und der Membran. Da die Membran gasdurchlässig und flüssigkeitsabweisend, insbesondere ölabweisend
ist, kann die Luft aus der Kammer in die Umgebung entweichen, während die Öl-Anteile
in der Kammer verbleiben. Durch diese Anordnung kann beim Druckausgleich
kein Öl
in die Umgebung gelangen und dort Verschmutzungen oder Schäden verursachen.
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Aufgrund
der vertikalen Ausrichtung des Ventilstopfens sammelt sich das in
der Kammer befindliche Öl
auf der äußeren Hauptfläche des
Ventilkörpers.
Wenn sich das Ansaugventil bei entsprechendem Unterdruck im Getriebegehäuse öffnet, um Luft
anzusaugen, wird das in der Kammer verbliebene überschüssige Öl in den Getriebeinnenraum
zurückgesogen.
Auf diese Weise befinden sich in der Kammer zu jedem Zeitpunkt nur
beschränkte Ölmengen,
die jedenfalls keine für
die Arbeitsweise der Membran kritische Ölmenge darstellt. Die Membran wird
somit vor übermäßiger Verschmutzung
durch Öl geschützt und
ihre Funktion dauerhaft aufrechterhalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Verschlüsse
als Dichtlippen ausgebildet, die mit einer in Verschlußrichtung
wirkenden Vorspannung die jeweilige Bohrung verschließen. Infolge
dieser Vorspannung öffnet
sich die Dichtlippe des Entlüftungsventils
erst bei einem bestimmten Überdruck
im Gehäuseinnern.
Und die Dichtlippe des Ansaugventils öffnet sich aufgrund der Vorspannung
bei einem bestimmten Unterdruck im Gehäuseinnern.
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Bei
einer darauf aufbauenden Ausführungsform
des Ventilkörpers
sind die Dichtlippen kappenförmig
mit einem umlaufenden Rand ausgestaltet und können als Ganzes über je eine
der Hauptseiten des Ventilkörpers
gestülpt
werden. Dabei legt sich der umlaufende Rand jeder der Dichtlippen
um den seitlichen Umfang des Ventilkörpers und bildet eine wirksame
Abdichtung zwischen dem Ventilkörper und
der Innenwand des Ventilgehäuses.
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Die
kappenförmigen
Dichtlippen können
ihre jeweilige Ventilklappen-Funktion
aufrechterhalten, indem sie auf der Hauptfläche des Ventilkörpers, auf der
sie angebracht sind, die zu verschließende Bohrung bedecken (auf
der inneren Hauptfläche
die Bohrung des Ansaugventils und auf der äußeren Hauptfläche die
Bohrung des Entlüftungsventils)
und die jeweils andere Bohrung unbedeckt lassen (auf der inneren
Hauptfläche
die Bohrung des Entlüftungsventils
und auf der äußeren Hauptfläche die
Bohrung des Ansaugventils).
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Dies
ist insbesondere dann möglich,
wenn die beiden Bohrungen jeweils diagonal durch den Ventilkörper verlaufen
und sie radial derart gegeneinander versetzt sind, daß die von
den jeweiligen Dichtlippen zu bedeckenden Enden der Bohrungen jeweils mit
größerem radialen
Abstand vom Zentrum der jeweiligen Hauptfläche aus der Hauptfläche austritt, während die
jeweils unbedeckten Enden der Bohrungen, in entsprechend geringerem
radialen Abstand von Zentrum der Hauptfläche aus der Hauptfläche austritt.
Aus Sicht jeder der Hauptflächen
befindet sich somit die zu bedeckende Bohrung eher am Rand und die
nicht zu bedeckende Bohrung eher im Zentrum.
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Bei
einer derartigen Anordnung der Bohrungen kann über jede der Hauptflächen des
Ventilkörpers
eine kappenförmige
Dichtlippe übergestülpt werden,
in der eine zentrale Öffnung
ausgespart ist, die die nicht zu bedeckende, eher zentral aus der Hauptfläche austretende
Bohrung unbedeckt läßt. Die
jeweils zu bedeckende Bohrung wird dann entsprechend durch den verbleibenden
Teil der Dichtlippe bedeckt und bildet ein Ventil. Bei einer Ausgestaltung
sind die Dichtlippen rotationssymmetrisch aufgebaut, so daß sie austauschbar
auf jeder der Hauptflächen
des Ventilkörpers
eingesetzt werden können.
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Es
ist besonders vorteilhaft, die Dichtlippen aus einem elastomeren
Kunststoff herzustellen. Die benötigte
Vorspannung der kappenförmigen
Dichtlippen kann dann durch eine entsprechende, in Verschlußrichtung
wirkende Vorformung der Dichtlippen erreicht werden, oder durch
eine konvexe Formung der Hauptflächen
des Ventilkörpers.
Die Vorspannung ist so bemessen, daß das Entlüftungsventil bzw. das Ansaugventil
bei einem Überdruck
bzw. einem Unterdruck bis maximal 250 mbar öffnet. Bevorzugt öffnen sich
die Dichtlippen bei einem Über-
bzw. Unterdruck im Bereich von 150 bis 200 mbar.
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Bei
einer Ausgestaltung können
die beiden Dichtlippen auch aus jeweils unterschiedlichen Materialien
aufgebaut sein, so daß sich
für sie
auch individuell unterschiedliche Öffnungsdrücke ergeben. So kann es sinnvoll
sein, für
die das Ansaugventil bildende Dichtlippe ein weicheres Material
und für
die das Entlüftungsventil
bildende Dichtlippe ein härteres Material
vorzusehen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen
die Materialien der Dichtlippen so zu wählen, daß das Ansaugventil sich bei einem Öffnungsdruck
von 50 mbar und das Entlüftungsventil
sich bei einem Öffnungsdruck
von 200 mbar öffnet.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform mündet die
Bohrung des Ansaugventils auf der äußeren Hauptseite in eine möglichst
großflächige taschenförmige Ausnehmung,
die in die äußere Hauptfläche des
Ventilkörpers
eingearbeitet ist. Da bei der üblichen
vertikalen Verwendung des Getriebestopfens die Ausnehmung den tiefsten
Punkt der Kammer bildet, wirkt die Ausnehmung als Trichter indem
sich etwaiges in der Kammer befindliches Öl in der taschenförmigen Ausnehmung
sammelt. Von dort wird es beim Ausgleich eines Unterdrucks im Gehäuseinnenraum
unmittelbar durch die Bohrung des Ansaugventils ins Gehäuseinnere
gesogen.
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Darüber wird
bei einer darauf aufbauenden Ausgestaltung des Ventilkörpers auch
die inneren Hauptfläche
mit einer taschenförmigen
Ausnehmung ausgestattet, in die diejenige Bohrung mündet, die ein
Teil des Entlüftungsventils
ist. Diese innerer taschenförmige
Ausnehmung hat entgegen der Ausnehmung in der äußeren Hauptfläche zunächst keine Funktion.
Der Vorteil dieser Anordnung liegt jedoch darin, das nunmehr beide
Hauptflächen
des Ventilkörpers
identisch aufgebaut sind und sich insofern seine Montage wesentlich
vereinfacht, da es keine bevorzugte Einbaurichtung gibt.
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Als
Membran wird vorzugsweise eine poröse, polymere Membran verwendet,
die beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen oder einem Fluorpolymer
besteht. Als Fluorpolymere wird vorzugsweise gerecktes Polytetrafluorethylen
(ePTFE) verwendet. Derartige poröse
Membrane haben Porengrößen von
0,1 bis 20 μm,
sind vorzugsweise hydrophob sowie oleophob und gewährleisten
einen ausreichenden Luftdurchsatz selbst bei Verschmutzung von Innen
durch in die Kammer austretendes Öl. Da die Verschmutzung durch
in der Kammer befindlichen Öls
durch das sukzessive Einsaugen minimiert wird, kann ein ausreichender
Luftdurchsatz auch über
längere
Betriebszeiten gewährleistet
werden.
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Als
zusätzliches
Filterelement kann in das Ventilgehäuse unterhalb des Ventilkörpers als
innerstes Element ein Ölabscheider
angebracht werden, der beim Betrieb des Getriebes als Anspritzschutz wirkt
und das unmittelbare Einwirken von Öl auf die innere Hauptfläche des
Filterkörpers
verhindert. Ein derartiger Ölabscheider
kann als Drahtnetz oder -gestrick realisiert sein oder aus anderen
groben Filtergeweben bestehen. Auch sind in diesem Zusammenhang
Labyrinth-Dichtungen einsetzbar.
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Der
Ventilstopfen wird in die Lüftungsöffnung des
Getriebegehäuses
vertikal abdichtend eingesetzt, so daß die bidirektionale Ventilfunktion
und die Rückführung des
in die Kammer austretenden Öls gewährleistet
ist. Dazu ist die Außenwand
des Ventilgehäuses
mit einer entsprechenden Befestigungs und Abdichteinrichtung versehen,
beispielsweise mit einem Gewinde oder einer sonstigen Arretiervorrichtung,
die mit dem Getriebegehäuse
abdichtend zusammenwirkt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
des Aufbaus und der Funktionsweise zweier besonderen Ausführungsform
verdeutlichet:
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Ventilstopfens in einer
lateralen Querschnittsansicht;
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2 zeigt
eine Ausführungsform
des Ventilstopfens mit einem Ventilkörper mit diagonal versetzten
Bohrungen;
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3 zeigt
eine Ausführungsform
des Ventilstopfens mit einem Ventilkörper mit taschenförmigen Ausnehmungen;
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4 zeigt
eine Ausführungsform
des Ventilstopfens mit Membranbefestigung und fixiertem Ventilkörper.
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Um
die angestrebte Ent- und Belüftungsfunktion
des Ventilstopfens 1 zu gewährleisten, muß er im
wesentlichen vertikal in das Getriebegehäuse 6 eingesetzt werden.
Gleichwohl sind auch leichte Abweichungen um einige Winkelgrade
von dem vertikalen Idealsitz möglich.
Bei der folgenden Beschreibung des Aufbaus und der Funktionsweise
des Ventilstopfens 1 wird, wie in den 3 und 4 illustriert,
dementsprechend von einem vertikal in das Getriebegehäuse 6 eingesetzten
Ventilstopfen 1 ausgegangen. Relative Positions- und Richtungsangaben beziehen
sich insofern immer auf die vertikale Orientierung des Ventilstopfens 1.
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1 zeigt
den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Ventilstopfens 1,
der in ein Getriebegehäuse 6 eingesetzt
ist. Der Ventilstopfen 1 besteht aus einem Ventilgehäuse 2,
in das als Abschluß des
Ventilstopfens 1 zum Außenraum
(nach oben) eine mikroporöse
Membran 5 und in Richtung des Getriebeinnenraums 7 (nach
unten) ein Ventilkörper 3 eingesetzt
sind. Durch diese beiden Filterkomponenten 3, 5 reduziert
der Ventilstopfen 1 den Ölanteil in der aus dem Getriebeinnenraum 7 entweichenden
Luft in zwei Schritten. Er repräsentiert
insofern einen Luftfilter mit Ventilfunktion zum kontrollierten
Ent- und Belüften
des Getriebes.
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Der
Ventilkörper 3 und
die Membran 5 bilden durch ihre axial übereinanderliegende Anordnung eine
Kammer 4, in der sich Öl
sammelt, das zusammen mit der aus dem Getriebeinnenraum 7 ausströmenden Luft
den Ventilkörper 3 passiert
hat und die mikroporöse
Membran 5 nicht überwinden
kann. Dabei realisiert der Ventilkörper 3 durch das Zusammenwirken
zweier Bohrungen 14, 15, die den Ventilkörper 3 jeweils
vollständig
zwischen seinen beiden Hauptflächen 8, 9 durchdringen,
mit je einem der beiden schematisch angedeuteten, jeweils einseitig
wirkenden Verschlüsse 10, 11 zwei
entgegengesetzt wirkende Ventilfunktionen, ein Entlüftungsventil (Überdruckventil 10, 15)
und ein Ansaug- bzw. Belüftungsventil
(Unterdruckventil 12, 14).
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Das
Entlüftungsventil
wird durch das Verschließen
der Bohrung 15 mit dem auf der äußeren Hauptfläche 9 des
Ventilkörpers 3 angebrachten
Verschluß 11 gebildet.
Der Verschluß 11 ist
dabei so konzipiert, daß er
bei einem tem peratur- oder luftdruckbedingten Überdruck im Getriebeinnenraum 7 zunächst das
Entweichen von Luft aus der Bohrung 15 in die Kammer 4 verhindert.
Erst wenn der Überdruck im
Getriebeinnenraum 7 einen vorbestimmten Schwellenwert erreicht
und überschreitet,
gibt der Verschluß 11 nach,
die Luft entweicht in die Kammer 4 und es kommt zu einem
Druckabfall im Getriebeinnenraum 7 bis unterhalb des Schwellenwertes.
In entgegengesetzter Richtung, also von der Kammer 4 in
den Getriebeinnenraum 7 ist der Verschluß 11 jedoch
vollständig
flüssigkeitsundurchlässig, unabhängig von
einem etwaigen Unterdruck im Getriebeinnenraum 7.
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Durch
das plötzliche
Entweichen der Luft aus dem Entlüftungsventil
kann auch etwas Öl, Ölnebel oder Öldampf zusammen
mit der Luft und unter hoher Temperatur in die Kammer 4 spritzen.
Da das Öl die
Membran 5 als zweite Filterstufe nicht passieren kann,
sammelt sich das Öl
auf der äußere Hauptseite 9 des
im wesentlichen vertikal montierten Ventilkörpers 3 über der
Bohrung 14.
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Die
Bohrung 14 bildet zusammen mit dem auf der inneren Hauptfläche 8 des
Ventilkörpers 3 angebrachten
Verschluß 12 als
Pendant zum Entlüftungsventil
ein Ansaugventil. Der Verschluß 12 hält dabei
einem vorbestimmten Unterdruck im Gehäuseinnenraum 7 stand,
bevor er bei Überschreiten
eines Schwellenwertes nachgibt und durch Einsaugen von Luft aus
der Kammer 4 in den Getriebeinnenraum 7 den Unterdruck
ausgleicht. Mit der eingesaugten Luft wird gleichzeitig sich in
der Kammer 4 befindliches Öl in den Getriebeinnenraum 7 eingesogen.
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Im
Zusammenwirken der Membran 5 und des als Doppelventil wirkenden
Ventilkörpers 3 verhindert
die Membran 5 das Austreten von Getriebeöl aus der
Kammer 4 in den Außenraum.
Der Ventilkörper 3 saugt
etwaiges beim Entlüften
des Getriebeinnenraums 7 in die Kammer 4 ausgetretenes Öl beim Belüften wieder
in den Getriebeinnenraum 7 ein, schützt die oberhalb der Kammer 4 liegende
mikroporöse
Membran 5 somit unmittelbar vor übermäßiger Verschmutzung und verhindert
mittelbar das Austreten von Öl
in den Außenraum
und die sich daraus ergebenden negativen Folgen. Andererseits verhindert
die Membran 5 das Eindringen von Schmutz und Staub in die
Kammer 4 und ein Verschmutzen von in der Kammer 4 befindlichem Öl und somit
des gesamtem Getriebeinnenraums 7.
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Die
ventilbildenden Verschlüsse 10, 11 können auf
vielerlei verschiedene Arten realisiert werden, beispielsweise als
Kugelventile, als Klappventile oder als Dichtlippen, wie in den
nachfolgenden Figuren gezeigt.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
des in 1 illustrieren erfindungsgemäßen Grundprinzips. Neben den
beiden aus 1 bekannten Filterstufen der
Membran 5 und des Ventilkörpers 3, besitzt der Ventilstopfen 1 der 2 mit
dem unterhalb des Ventilkörpers 3 im
Ventilgehäuse 2 angebrachten Ölspritzschutz 25 eine
dritte Filterstufe. Alle drei Filterkomponenten reduzieren sukzessive
den Anteil von Öl
in der aus dem Getriebeinnenraum 7 entweichenden Luft und
repräsentieren
insofern einen dreistufigen Luftfilter mit Ventilfunktion. Über der
Membran 5 als äußerem Element
des Ventilstopfens 1 kann zusätzlich eine geeignet geformte
Schutzkappe, z.B. als Lochblech oder dergleichen (nicht dargestellt)
angebracht werden, die u.U. fest mit dem Ventilstopfen 1 oder
dem Getriebengehäuse 6 verbunden
ist, um die Membran 5 vor mechanischen Einwirkungen oder Grobverschmutzung
schützen,
ohne den Luftdurchsatz der Membran 5 zu beeinträchtigen.
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Der
innere Ölspritzschutz 25,
der bei der Entlüftung
eines in Betrieb befindlichen Getriebe eine erste Anspritzfläche bietet,
realisiert eine erste Grobfilterung. Er verhindert, daß Spritzöl, Ölschaum
oder Ölnebel
direkt und ungehindert auf die Unterseite des Ventilkörpers 3 (dessen
innere Hauptfläche 8)
einwirken kann, behindert jedoch nicht den zur Entlüftung aus
dem Getriebeinnenraum 7 entweichenden Luftstrom. Der Ölspritzschutz 25 kann
auf vielerlei verschiedene Art und Weise ausgestaltet sein. So kann beispielsweise
ein Gitternetz oder ein Flachdrahtgestick verwendet werden. Ebenso
können
Schaumstoff, Sinterbronze und ähnliche
Filtergewebe zum Einsatz kommen.
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Der
Ventilkörper 3 und
die Membran 5 sind beide durch Einspritzen, Einkleben,
Einklemmen, Umspritzen oder durch ähnliche Techniken in dem Ventilgehäuse 2 abdichtend
fixiert. In der durch ihre axial übereinanderliegende Anordnung
gebildeten Kammer 4 sammelt sich Öl, das zusammen mit der aus
dem Getriebeinnenraum 7 ausströmenden Luft sowohl den Ölspritzschutz 25 als
auch den Ventilkörper 3 passiert
hat.
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Als
ventilbildende Verschlüsse
werden zwei kappenförmige
Dichtlippen 12, 13 verwendet, die beim Zusammenwirken
mit den Bohrungen 14, 15 zwei entgegengesetzt
wirkende Ventile realisieren. Dabei wird das Entlüftungsventil
durch das Bedecken der Bohrung 15 mit der auf der äußeren Hauptfläche 9 des
Ventilkörpers 3 sitzenden
Dichtlippe 13 gebildet, während das Ansaugventil durch
Bedecken der Bohrung 14 mit der auf der inneren Hauptfläche 8 sitzenden
Dichtlippe 12 gebildet wird.
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Wenn
sich infolge eines Überdrucks
im Gehäuseinnenraum 7 der
Luftdruck in der Bohrung 15 entsprechend erhöht, gibt
die mit einer gewissen Vorspannung in Verschlußrichtung (nach innen bzw.
unten) wirkende Dichtlip pe 13 bei Erreichen eines vorbestimmten Überdrucks
nach, die Luft entweicht in die Kammer 4 und es kommt zu
einem erwünschten Druckabfall
im Getriebeinnenraum 7. Ebenso gibt die Dichtlippe 12 bei
Erreichen eines vorbestimmten Unterdrucks im Getriebeinnenraum 7 nach,
sorgt für
einen Druckausgleich und führt
etwaiges in der Kammer 4 befindliches Öl wieder zurück in das
Getriebegehäuse 7.
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Aus
dieser Fähigkeit
des automatischen Einsaugens von Öl durch das Ensaugventil, ergibt
sich eine wesentliche Eigenschaft der auf der äußeren Hauptfläche 9 des
Ventilkörpers 3 aufliegenden Dichtlippe 13.
Sie muß so
konstruiert sein, daß sie
einerseits die Bohrung 15 mit Vorspannung verschließt, um die
Funktionalität
eines Entlüftungsventils
sicherzustellen. Andererseits enthält sie eine Öffnung,
die die Bohrung 14 unbedeckt läßt, damit die Luftzufuhr für die zusammen
mit der Dichtlippe 12 als Ansaugventil fungierende Bohrung 14 sichergestellt ist.
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Es
ist vorteilhaft, beide Dichtlippen 12, 13 identisch
auszugestalten. Dies ist zwar für
die einwandfreie Funktionsweise der Erfindung unbedeutend, bringt
jedoch Vorteile bei der Herstellung und Montage der Dichtlippen 12, 13.
In den 2 und 3 sind die Dichtlippen 12, 13 kappenartig,
mit jeweils einem umlaufenden Rand 19, 18 und
einer zentralen Öffnung
ausgeformt, so daß sie
zur Montage über
die jeweilige Hauptfläche 8, 9 übergestülpt werden.
Durch die zentrale Öffnung
jeder der Dichtlippen 12, 13 bleibt einerseits
die von der entsprechenden Hauptfläche 8, 9 ins
Innere des Ventilkörpers 3 führende zentrale
Bohrung 15, 14 der Hauptfläche 8, 9 unbedeckt,
während
die weiter am Rand der Hauptfläche 8, 9 befindliche,
aus dem Ventilkörper 3 herausführende Bohrung 14, 15 bedeckt
wird.
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Als
zusätzliche
vorteilhafte Eigenschaft sind die Dichtlippen 12, 13 mit
der zentralen Öffnung
rotationssymmetrisch ausgestaltet. Dies vereinfacht ihre Montage,
denn es muß beim Überstülpen über eine der
Hauptflächen 8, 9 des
Ventilkörpers 3 keine
bevorzugte Orientierung beachtet werden. Natürlich sind auch nicht-rotationssymmetrische
aber identische Dichtlippen 12, 13 ohne Abstriche
bei der Funktion des Ventilstopfens 1 einsetzbar.
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Um
die Ventilwirkungen der solcherart vorteilhaft identisch ausgestalteten
Dichtlippen 12, 13 sicherzustellen, sind die Bohrungen 14, 15 im
Ventilkörper
entsprechend diagonal und radial gegeneinander versetzt angeordnet.
Die einen Teil des Entlüftungsventils
bildende Bohrung 15 beginnt im Zentrum der inneren Hauptfläche 8,
läuft diagonal
durch den Ventilkörper 3 hindurch
und erreicht die äußere Hauptfläche 9 mit
einem gewissen radialen Abstand versetzt vom Zentrum der äußeren Hauptfläche 9,
wo sie durch die Dichtlippe 13 abgedeckt wird. Damit korrespondierend
beginnt die einen Teil des Ansaugventils bildende Bohrung 14 mit
der Ausnehmung 15 im Zentrum der äußeren Hauptfläche 9,
läuft diagonal durch
den Ventilkörper 3 und
erreicht die innere Hauptfläche 8 in
einem gewissen radialen Abstand versetzt vom Zentrum der inneren
Hauptfläche 8,
wo sie schließlich
von der Dichtlippe 12 bedeckt wird.
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Die
Dichtlippen 12, 13 bestehen vorzugsweise aus einem
elastomeren Kunststoff, dessen Materialeigenschaften auch bei den
in Getrieben üblicherweise
zu erwartenden Temperaturen über
lange Betriebszeiten konstant bleibt. Die Vorspannung der beiden
Dichtlippen 12, 13 kann auf zwei Arten erreicht
werden: Einerseits kann sie bei der Herstellung der Dichtlippen 12, 13 durch
eine Vorformung erreicht werden, dergestalt, daß die auf den Hauptseiten 8, 9 aufliegenden
Hauptflächen
der Dichtlippen 12, 13 in einem spitzen Winkel
gegen die jeweiligen umlaufenden Ränder 19, 18 der
Dichtlippen 12, 13 vor geneigt sind. Die solcherart
vorgeformten Dichtlippen 12, 13 bilden beim Überstülpen über die
im wesentlichen vertikalen Hauptflächen 8, 9 des
Ventilkörpers 3 naturgemäß eine Vorspannung
in die jeweilige Verschlußrichtung
aus.
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Eine
weiter Möglichkeit,
die Vorspannung der Dichtlippen 12, 13 zu erzeugen,
ist die entsprechende Gestaltung der Hauptflächen 8, 9 des
Ventilkörpers
als konvexe in Richtung des Zentrum ansteigende Ebenen. Dadurch
werden die Dichtlippen 12, 13 entgegen der Verschlußrichtung
ausgelenkt (Dichtlippe 12 nach unten, Dichtlippe 13 nach
oben), wodurch wiederum eine in Verschließrichtung wirkende Vorspannung
erreicht wird.
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Zur
Verwendung identischer, rotationssymmetrischer Dichtlippen ist es
nicht notwendig, daß die Bohrungen 14, 15 jeweils
genau im Zentrum der entsprechende Hauptfläche 8, 9 beginnen.
Es müssen vielmehr
lediglich die durch Dichtlippen 12, 13 zu bedeckenden
Bohrungen 14, 15 einer Hauptseite 8, 9 in einer
größeren radialen
Distanz von Zentrum der jeweiligen Hauptfläche 8, 9 liegen
als die entsprechenden nicht zu bedeckenden Bohrungen 15, 14.
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Ebenso
ist es nicht notwendig, nur je eine Bohrung 14 zum Ansaugen
von Luft und Öl
und eine Bohrung 15 zum Entlüften vorzusehen. Es können genausogut
mehrere und unterschiedliche Anzahlen von Bohrungen für jede der
beiden Ventilfunktionen verwendet werden. Diese müssen dann
nur jeweils auf einer der Hauptflächen 8, 9 von
der entsprechenden Dichtlippe 12, 13 abgedeckt
werden, um die Ventilfunktion sicherzustellen. Allerdings muß zumindest je
ein Entlüftungsventil
und ein Ansaugventil existieren.
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3 illustriert
eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Ventilstopfens 1.
Hierbei ist der Ventilkörper 3 mit
taschenförmigen
Ausnehmungen 16, 17 ausgestattet und in eine Lüftungsöffnung eines
Getriebegehäuses 6 eingesetzt
bzw. eingeschraubt.
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Die
sichere Befestigung des Ventilstopfens 1 wird durch ein
Gewinde 23 erreicht, das in entsprechend korrespondierender
Weise auf der Außenwand
des Ventilgehäuses 2 und
in der Innenseite der Lüftungsöffnung angebracht
ist. Das Gewinde 23 ist so konstruiert, daß der Ventilstopfen 1 abdichtend
in das Getriebegehäuse 6 eingeschraubt
werden kann, so daß weder
Luft noch Flüssigkeiten
aus dem Getriebeinnenraum 7 entweichen oder dort eindringen können. Als
dichtende Befestigungsvorrichtungen kommen außer dem in 3 angedeuteten
Gewinde 23 viele andere Techniken in Fragen, z.B. Schnappverschlüsse und
sich verjüngende,
konische Ventilstopfen mit Dichtringen die die in die Lüftungsöffnung eingepreßt werden
und dergleichen mehr. Das Ventilgehäuse 2 kann vorteilhaft
aus Metall oder einem geeigneten Kunststoff gefertigt sein.
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Wie
in 2 besteht der Getriebenstopfen 1 in 3 aus
einem Ventilgehäuse 2 in
das von Innen nach Außen
ein Ölspritzschutz 25,
ein Ventilkörper 3 mit
schräg
angeordneten Bohrungen 14, 15 und ventilbildenden
Dichtlippen 12, 13 und eine mikroporöse Membran 5 eingesetzt
sind.
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Durch
Entlüften
des Getriebeinnenraums 7 kann Öl, Ölnebel oder Öldampf zusammen
mit der Luft in die Kammer 4 gelangen. Dort sammelt sich das Öl aufgrund
der vertikalen Anordnung des Ventilstopfens 1 in der taschenförmigen Ausnehmung 16, die
trichterähnlich
in die äußere Hauptseite 9 des Ventilkörpers 3 eingearbeitet
ist und die den tiefsten Punkt der Kammer 4 repräsentiert.
Abhängig
von der Größe der aus
der Ausnehmung 16 durch den Ventilkörper 3 nach unten
führenden
Bohrung 14 und der Trägheit
und Oberflächenspannung
des Öls,
kann das sich in der Ausnehmung 16 sammelnde Öl von dort
bereits weiter in die Bohrung 12 fließen.
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Die
Trichterwirkung der Kammer 4 könnte in einer Ausgestaltung
der Erfindung noch dadurch verstärkt
werden, daß die
Dichtlippe 13 entsprechend radial nach außen ansteigend
vorgeformt ist. In diesem Falle könnte der Ventilstopfen auch
mit größeren Abweichungen
von der idealen vertikalen Position erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
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In
dieser Ausführungsform
muß die
auf der äußeren Hauptfläche 9 des
Ventilkörpers 3 aufliegende
Dichtlippe 13 so konstruiert sein, daß sie die Bohrung 15 mit
Vorspannung verschließt
und sie mit einer Öffnung
die taschenförmige
Ausnehmung 16 und die Bohrung 14 unbedeckt läßt. Dabei
ist es vorteilhaft, die taschenförmige
Ausnehmung 16 und die entsprechende Öffnung der Dichtlippe 13 möglichst groß zu gestalten,
um das in die Kammer 4 austretende Öl möglichst effizient darin sammeln
zu können.
Natürlich
ist darauf zu achten, daß die
Ventilfunktion der Dichtlippe 13 nicht beeinträchtigt wird.
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Ähnlich wie
in 2 gezeigt, ist es aus Herstellungs-, Montage-
und Kostengründen
auch in der Ausführungsform
der 3 vorteilhaft, die beiden kappenartigen Dichtlippen 12, 13 identisch,
vorzugsweise rotationssymmetrisch, mit jeweils einem umlaufenden
Rand 19, 18 auszustatten, so daß sie zur Montage
beliebig über
die jeweilige Hauptfläche 8, 9 übergestülpt werden
können.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Ventilkörpers 3 ist in der
inneren Hauptfläche 8 eine zweite
taschenförmige
Ausnehmung 17 vorgesehen. Die se hat zunächst keine Funktion, führt aber
zu identischen Ausgestaltungen beider Hauptflächen 8, 9 des
Ventilkörpers 3,
so daß dieser
auch bei genau umgekehrter Montage im Ventilgehäuse erfindungsgemäß funktioniert.
Die Seitensymmetrie des Ventilkörpers 3 hat
deshalb sowohl fertigungs- als auch montagetechnische Vorteile,
da nunmehr beide Hauptflächen 8, 9 gleichwirkend
sind.
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Da
der Umfang des Ventilkörpers 3 aufgrund einer
bevorzugten Querschnittsform des Ventilgehäuses 2 in der Regel
nahezu kreisrund ausgebildet ist, sind die Dichtlippen 12, 13,
die über
die Hauptflächen 8, 9 des
Ventilkörper 3 übergestülpt werden, ebenfalls
von rundem Umfang. Selbstverständlich können je
nach Anwendung und Getriebeform auch andere, von der idealen Kreisform
abweichende Querschnittsflächen
gewählt
werden, wie, z.B. rechteckige, ellipsoide, oder polygonale Geometrien.
Die Funktionsweise des Ventilstropfens 1 wird dadurch nicht
beeinträchtigt.
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Als
weitere erfindungswesentliche Funktion der Dichtlippe 13 ergibt
sich zur Sicherstellung der Entlüftungsfunktion
das Verschließen
der Bohrung 15 mit einer Vorspannung, die auf den im Gehäuseinnenraum
maximal erwünschten
Druck abgestimmt ist. Dabei hängen
die Druckverhältnisse
im Getriebeinnenraum 7 direkt von den zu erwartenden Temperaturen
beim Betrieb des Getriebes zusammen. Da beispielsweise bei Getrieben
im Automobilbereich in der Regel Temperaturen von ca. 150° C auftreten,
ist hier mit Drücken
von ca. 500 bis 600 mbar zu rechen. Bei einem entsprechend eingerichteten Ventilstopfen 1 öffnet sich
die Dichtlippe 13 im Bereich von 150 bis 200 mbar um für einen
Druckausgleich im Getriebeinnenraum 7 zu sorgen. Häufig werden
Getriebe auch erst bei Drücken
von bis zu 250 mbar entlüftet,
so daß in
solchen Fällen
die Eigenschaften der Dichtlippe 13 entsprechend anzupassen
sind.
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Analog
zur Funktion der Dichtlippe 13 als Überdruckventil arbeitet auch
die die Bohrung 14 auf der inneren Hauptfläche 8 des
Ventilkörpers 3 mit Vorspannung
verschließende
Dichtlippe 12. Ihre Vorspannung ist auf einen im Getriebeinnenraum 7 erwünschten
maximalen Unterdruck abgestimmt. Bei entsprechend niedrigen Drücken öffnet sich
die Dichtlippe 12 und der Unterdruck im Getriebeinnenraum 7 wird
durch die aus der Kammer 4 einströmende Luft ausgeglichen.
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Die
Dichtlippen 12, 13 können auf verschiedene Weisen
an dem Ventilkörper 3 befestigt
werden. Die in 3 dargestellte Lösung sieht
im Umfang des Ventilkörpers 3 eine
umlaufende Nut 20 vor, in die entsprechend an den umlaufenden
Rändern 18, 19,
der Dichtlippen 12, 13 angebrachte Vorsprünge 21 beim Überstülpen einrasten.
Ebensogut können die
Dichtlippen 12, 13 mit dem Ventilkörper 3 verklebt sein.
Auch bedarf es zur Befestigung der Dichtlippen 12, 13 nicht
unbedingt der umlaufenden Ränder 18, 19.
Die Dichtlippen könnten
auch als Scheiben mit zentraler Öffnung
realisiert sein, die auf den jeweiligen Hauptflächen 8, 9 befestigt
sind.
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Die
bei einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehenen umlaufenden Ränder 18, 19 führen zu
einer weitern vorteilhaften Funktion der Dichtlippen 12, 13.
Wie 3 zeigt, dienen die umlaufenden Ränder 18, 19 als
Dichtungen zwischen dem eigentlichen Ventilkörper 3 und der Innenwand 24 des
Ventilgehäuses 2.
Zusätzlich
sorgen in Richtung der Innenwand 24 gerichtete umlaufende
Wülste 22,
die sich im eingesetzten Zustand gegen die Innenwand 24 des
Ventilgehäuses 2 drücken, für eine Abdichtung des
Ventilkörpers 3 gegen
das Ventilgehäuse 2.
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Die
nach Außen
abschließende
Filterfunktion nimmt die poröse
Membran 5 wahr. Sie ist luftdurchlässig und wasserabweisend. Der
Grad der Luftdurchlässigkeit
wird gemessen, indem ein Prüfdruck
von 12 mbar auf der zu testenden Membran aufgebracht und der Luftdurchsatz
mit Massendurchflußsensoren
gemessen wird. Bei zwei getesteten Membranen ergaben sich Luftdurchsätze von
4,44 bzw. 4,38 ln/h pro cm2 bei 12 mbar
(ln = Normliter).
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Ebenso
wurde der Wassereintrittsdruck als Maß für die wasserabweisenden Eigenschaften
einer Membran anhand einer aus gerecktem Polytetrafluorethylen (ePTFE)
bestehenden Membran getestet, die zwischen zwei Testplatten eingespannt
wurde. Über
die untere Platte konnte dabei ein Wasserdruck auf die Membran ausgeübt werden.
Zwischen der oberen Platte und der Membran wurde ein pH-Papier zum
Nachweis des Wasserdurchtritts durch die Membran angeordnet. Der
Druck wurde in kleinen Stufen erhöht und nach jeder Erhöhung wurden
10 Sekunden abgewartet, bevor das pH-Papier untersucht wurde. Der
Wassereintrittsdruck ist der Wasserdruck, bei dem sich das pH-Papier
wegen Wasserdurchbruchs färbt.
Erfindungsgemäß werden
Membranen eingesetzt, die bei einem Wasserdruck von 0,6 mbar wasserdicht
sind und auch nach 60 Sekunden des Einwirkens des Wasserdrucks keine
Anzeichen eines Wasserdurchbruchs aufweisen.
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Die
Membran 5 verhindert zunächst, daß das in der Kammer 4 befindliche Öl, das mitunter
mit hohem Druck aus der Bohrung 15 in die Kammer 4 spritz,
verschmutzend in die Umgebung des Getriebes gelangen kann. Bei dem
Membranmaterial handelt es sich vorzugsweise um Polymere, beispielsweise
Polyethylen, Polypropylen oder Fluorpolymere. Als Fluorpolymere
kommen Tetrafluorethylen/ (perfluoralkyl)-Vinylethercopolymer (PFA),
Tetrafluorethylen/ Hexafluorpropylencopolymer (FEP) und Polytetrafluorethylen
(PTFE) in Betracht, wobei Polytetrafluorethylen, insbesonde re gerecktes
Polytetrafluorethylen (ePTFE), zu bevorzugen ist. Das Membranmaterial
ist porös
und kann je nach Anwendungsbereich Poren einer Größe von 0,1
bis 20 μm
besitzen. Derartige Membranen sind von Natur aus hydrophob und werden
vorzugsweise oleophob ausgerüstet.
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Eine
poröse
Membran 5 aus einem der genannten Materialien schützt den
Getriebeinnenraum 7 vor Staub und Wassereintritt aus der
Umgebung.
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Der
Luftdurchsatz könnte
höchstens
durch sich auf der Innenseite der Membran befindliches Öl eingeschränkt sein.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Zusammenwirkens
der oleophoben Membran 5 mit dem in der Ausnehmung 16 beginnenden
Ansaugventil bleibt das überschüssige Öl zunächst in der
Kammer 4 und wird regelmäßig durch das Ansaugventil
wieder in den Getriebeinnenraum 7 zurückgeführt. Es verbleibt dadurch niemals
genug Öl in
der Kammer 4 um die Membran 5 so nachhaltig zu verschmutzen,
das ihr Luftdurchsatz und damit die Be- und Entlüftung des Getrieben oder ihrer
Filterfunktion gefährdet
wäre.
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Bei
Tests mit zwei Membranen ergaben sich Luftdurchsätze von 4,44 bzw. 4,38 ln/h
pro cm2 bei 12 mbar (ln = Normliter). Ausgehend
von diesen Werten wurde die Veränderung
des Luftdurchsatzes der beiden Membranen infolge ihres Einsatzes
in einem erfindungsgemäßen Ventilstopfen
1 beim Betrieb eines Getriebes getestet. Der Ventilstopfen 1 wurde
dabei so an dem Getriebegehäuse 6 angebracht,
daß das der
Ventilkörper 3 während des
Betriebs des Getriebes nicht direkt dem Getriebeöl ausgesetzt war.
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Beide
Membranen wurden in mehreren aufeinanderfolgenden Zyklen getestet,
wobei ein Zyklus 5 Betriebsstunden (Temperaturanstieg bis
ca. 100 bis 120 °C)
und 5 Ruhestunden (Temperaturabfall auf Raumtemperatur) umfaßt.
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Zunächst wurde
die erste Membran (Luftdurchsatz vor Test: 4,44 ln/h pro cm2 bei 12 mbar) für 60 Zyklen getestet. Danach
wurde das Getriebe abkühlen
gelassen und so umgedreht, so daß das Öl nunmehr direkt auf dem Ventilkörper 3 stand.
Danach wurde die Membran 5 entfernt und ihr Luftdurchsatz gemessen,
es ergab sich ein Wert von 4,16 ln/h pro cm2 bei
12 mbar.
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Das
Getriebegehäuse 6 mit
dem Ventilstopfen 1 wurde nach einem 3-wöchigen
Verbleib in der umgedrehten Position wieder in die normale Betriebsposition
zurückgeführt. Danach
wurde die zweite Membran (Luftdurchsatz von Test: 4,38 ln/h pro cm2 bei 12 mbar) in den Ventilstopfen 1 eingesetzt und
für mindestens
10 Zyklen getestet. Es ergab sich anschließend ein Luftdurchsatz von
4,60 ln/h pro cm2 bei 12 mbar für die zweite
Membran.
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Im
Ergebnis ist festzuhalten, daß sich
bei beiden getesteten Membranen der Luftdurchsatz bei Benutzung
in einem erfindungsgemäßen Ventilstopfen
nicht reduzierte, so daß davon
ausgegangen werden kann, daß die
Membran 5 eines erfindungsgemäßen Ventilstopfens 1 auch
bei intensivem Einsatz einen ausreichenden Luftdurchsatz garantieren kann.
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Die
Konstruktion des Ventilstopfens 1 und das Zusammenwirken
seiner Filter- und Ventilkomponenten hat zu Folge, das ein mit einem
erfindungsgemäßen Ventilstopfen 1 ausgestattetes
Getriebe, transportiert und beliebig gelagert werden, ohne das Öl in die
Umwelt austritt. Wenn der eingesetzte Ventilstopfen 1 aus
der üblichen
vertikalen in eine horizontale Position gebracht wird, verhindert
die Membran den Austritt von etwaigem in der Kammer befindlichem Öl. Beim
nächsten
Betreib des Getriebes wird das Öl
wieder durch das Ansaugventil in den Getriebeinnenraum 7 zurückgeführt.
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4 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ventilstopfens 1 mit den Angaben der Längenmaße der wichtigsten
Baugruppen.
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Als
im Vergleich zu 2 und 3 zusätzliches
Element ist eine Befestigungsvorrichtung 26 dargestellt,
mit der die Membran 5 im/am Ventilstopfen 1 befestigt
wird. Die Befestigungsvorrichtung 26 besteht im wesentlichen
aus einem Deckel mit zentraler Öffnung 33,
der mittels eines Innengewindes 25 auf ein Außengewinde 30 des
Ventilgehäuses 2 aufgeschraubt
wird. Der Deckel bildet eine innere Klemmfläche 28 aus, in die
die Membran 5 eingelegt wird. Durch Aufschrauben des Deckels
wird die Membran 5 zwischen dem Ventilgehäuse 2 und
dem Deckel eingespannt und somit befestigt. Falls die Membran 5 aufgrund
von Verschleiß in
ihrer Funktion beeinträchtigt
sein sollte, kann sie durch Abschrauben der Befestigungsvorrichtung 24 einfach
ausgetauscht werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Befestigungsvorrichtung 26 zusätzlich eine
Schutzfunktion für
die Membran 5 übernehmen,
um diese vor Verschmutzung, direkter Einwirkung von Wasser oder
Strahlung und insbesondere mechanischer Beeinträchtigung zu schützen. Dazu
kann anstelle der zentralen Öffnung 33 ein
mechanisch stabiles Schutzelement, beispielsweise ein Lochblech
oder ein anderes aus einem stabilen Material wie z.B. Metal oder dergleichen
bestehendes Schutzelement verwendet werden. Hierbei ist auf ausreichend
große
bzw. viele Luftöffnungen
zu achten, so daß der
Luftdurchsatz der Membran 5 durch das Schutzelement nicht
beeinträchtigt
wird. Um ein direktes Einwirken von Grobschmutz und mechanischen
Kräften
auf die Membran 5 zu verhindern, kann das Schutzelement derart
ausgestaltet sein, daß es
lediglich seitliche Luftöffnungen
aufweist und somit keinen direkten Zugang zur Membran 5 bietet.
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Die
in 4 dargestellte Befestigungsvorrichtung 26 hat
einen Außendurchmesser
von 25 mm und einen Innendurchmesser, der so gewählt ist, daß die Schutzvorrichtung 26 abdichtend
auf das Ventilgehäuse 2,
dessen Außendurchmesser
20 mm beträgt,
aufgeschraubt werden kann. Die Höhe
der Befestigungsvorrichtung 26 beträgt 15 mm. Alternativ denkbar
ist auch, daß die
Befestigungsvorrichtung 26, insbesondere wenn sie auch
eine Schutzfunktion übernimmt,
direkt mit dem Getriebegehäuse 6 verbunden
wird.
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Als
weitere vorteilhafte Ausgestaltung weist die 4 Elemente 29, 31 zur
Fixierung des Ventilkörpers 3 im
Ventilgehäuse 2 auf.
Das Ventilgehäuse 2 bildet
hierzu zwischen der Position des Ventilkörpers 3 und dem Ölabscheider 25 eine – von oben
in das Ventilgehäuse 2 blickend – ins innere
des Ventilgehäuses
gerichtete Stufe 31 aus. Durch die Stufe 31 unterteilt
sich das Ventilgehäuse 2 in
einen oberen Hauptteil mit größerem Durchmesser
und einen unteren Schaft 32 mit geringerem Durchmesser,
in dem der Ölabscheider 25 angebracht
ist. Die Ausführungsform
der 4 nennt in diesem Zusammenhang für den oberen
Hauptteil des Ventilkörpers 3 einen
Außendurchmesser
von 20 mm und einen Innendurchmesser von 17 mm, während der
Schaft 32 einen Außendurchmesser
von 12 mm aufweist. Der Schaft 32 weist ein Außengewinde 23 auf,
um den Ventilkörper 3 in
dem Getriebegehäuse 6 befestigen zu
können.
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Die
Stufe 31 bildet einen Sitz für den Ventilkörper 3,
der als separates Bauteil im Ventilstopfen 1 angeordnet
ist. Beim Einlegen oder Austauschen eines Ventilkörpers 3 in
das Ventilgehäuse 2 wird
der Ventilkörper 3 im
Innern des Ventilgehäuses 2 bis
zu der Stufe 31 vorgeschoben, wodurch sich eine Fixierung
des Ventilkörpers
in Richtung des Schafts 32 einstellt. Der Ventil körper hat
in der in 4 dargestellten Ausführungsform
eine Höhe
von 6,3 mm.
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Als
zweites Fixierungselement neben der Stufe 31, ist über dem
eingesetzten Ventilkörper 3 ein Fixierungsring 29 angebracht,
der an der Innenwand des Ventilgehäuses 2 anliegt. Der
Fixierungsring 29 hat einen Innendurchmesser von 17 mm
und eine Höhe,
die im wesentlichen der Höhe
der Kammer 4 entspricht. Sofern die Membran 5 durch
die Befestigungsvorrichtung 26 auf/an dem Ventilgehäuse 1 befestigt
ist, fixiert der Fixierungsring 29 den Ventilkörper 3 von
oben in seiner Position. Auf diese Weise wird ein vertikales Verschieben
des Ventilkörpers verhindert
und eine ausreichende Größe der Kammer 4 sichergestellt.
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Selbstverständlich ist
darauf zu achten, daß weder
die Stufe 31 noch der Fixierungsring 29 die Dichtlippen 12, 13 blockieren
oder diese in irgendeiner Weise in ihrer Funktion beeinträchtigen.