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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Extrusion von Nahrungsmittelprodukten,
insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Regeln
der Strömung
eines Extrudats, das in den Kanälen
eines mehrkanaligen Kühlwerkzeugs
strömt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In
der kommerziellen Nahrungsmittelherstellung, insbesondere in der
kommerziellen Tiernahrungsmittelherstellung, ist es häufig erwünscht, eine kostengünstige Fleischnachbildung
zum Einschließen
in eine Nahrungsmittelmatrix herzustellen, um zu gewährleisten,
dass das Nahrungsmittel eine authentische, "fleischartige" Erscheinung hat, ohne dass die hohen
Rohmaterialkosten auftreten, die mit Muskelfleisch verbunden sind.
Ein besonders effektives Verfahren zum Herstellen derartiger Fleischnachbildungen
ist in der WO 00/69276 von Effem Foods Pty Ltd. offenbart. Das dort
beschriebene Verfahren umfasst die Verwendung eines Kühlwerkzeugs,
um eine allmähliche
Verfestigung eines hochfeuchten, auf Eiweiß basierenden Extrudats herbeizuführen, wodurch
eine "faserige", innere Struktur
erzeugt wird.
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Die
kommerzielle Verwendung von Kühlwerkzeugen
in hochfeuchten Extrusionsanwendungen ist natürlich dadurch begrenzt, dass
derartige Kühlwerkzeuge
dazu tendieren, größere Extrudatströmungsraten
nicht bewältigen
zu können,
die benötigt
werden, wenn ein kommerziell brauchbares Nahrungsmittelprodukt hergestellt
wird, z. B. eine Extrudatströmungsrate
von mehr als 200 kg eines Produktes pro Stunde und pro Extrusionseinheit.
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Um
dieses Problem zu lösen,
wurde es daher notwendig, die Gesamteffizienz von Extrudatkühlwerkzeugen
zu verbessern. Eine derartig verbesserte Entwicklung ist in der
WO 01/49474 von Effem Foods Pty Ltd. offenbart. Diese Druckschrift
offenbart ein mehrkanaliges Kühlwerkzeug,
mit dem ein texturiertes, hochfeuchtes Extrudat bei Gesamtmassenströmungsraten
von ungefähr
einer Tonne pro Stunde und pro Extrusionseinheit hergestellt werden
kann.
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Ein
mögliches
Problem tritt jedoch bei mehrkanaligen Kühlwerkzeugen auf, wenn ein
einzelner Produktstrom, der den Extruder verlässt, in eine Vielzahl von einzelnen
Strömen
bei Eintritt in das Kühlwerkzeug
aufgeteilt wird. Die Produktqualität, die in jedem der Extrudatkühlkanäle erreicht
werden kann, hängt
zu einem großen
Teil davon ab, in wieweit eine relativ gleichmäßige Verteilung von Strömungsraten zwischen
jedem der einzelnen Kanäle
und innerhalb jedes einzelnen Kanals gewährleistet ist. Während des
Betriebs eines mehrkanaligen Werkzeugs, das gemäß der WO 01/49474 hergestellt
worden ist, ist bemerkt worden, dass Variationen der Extrudatströmungsrate
in jedem einzelnen Kanal des Kühlwerkzeugs
dazu tendieren können,
zu variieren, insbesondere wenn große Strömungsraten verwendet werden.
Dies liegt daran, dass, wenn die Strömung eines Extrudats in einem
der Kanäle
reduziert ist, dieses Extrudat eine zusätzliche Kühlung erfährt, wodurch die Viskosität zunimmt
und die Strömungsrate weiter
abnimmt. Der zusätzliche
Staudruck, der in diesem Kanal erzeugt wird, tendiert dazu, eine
erhöhte
Strömungsrate
in anderen Kanälen
zu verursachen. Dies bedeutet, dass das Extrudat, das in diesen
anderen Kanälen
strömt,
einen Mangel an Kühlung
erfährt,
und die Viskosität
dieses Extrudats nimmt ab, wodurch wiederum eine weitere Erhöhung der
Strömungsrate
ermöglicht
wird. Dies tendiert dazu, ein inhärent instabiles System zu erzeugen.
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Dies
kann die Produktqualität
negativ beeinflussen. Ein Extrudat, das zu langsam durch das Werkzeug
hindurch strömt,
könnte
das Ziel, die gewünschte
innere Struktur zu entwickeln, nicht erreichen, da die zu starke
Kühlung
zu einem Extrudat führt,
das zu dicht ist, weniger gestreift ist und als Konsequenz weniger "fleischartig" aussieht. Ein Extrudat,
das zu schnell durch das Werkzeug hindurch strömt, könnte das Ziel, ausreichend
gekühlt
zu werden, nicht erreichen, und könnte in der Konsequenz beim
Austritt aus dem Kühlwerkzeug "aufgeblasen" werden, wobei wegen
der zu stark erweiterten inneren Struktur eine weniger "fleischartige" Struktur hergestellt
wird, was zu einer "rauhen" Erscheinung mit höheren Feinegraden
führt.
Eine inkonsistente Strömung
kann zu einer inakzeptablen Variation der Schnittlänge der
Extrudatstücke
beim Austreten aus dem Kühlwerkzeug
führen.
Wenn sich ein Extrudat langsam bewegt, ergeben sich kurze Klumpen
oder Stücke
mit vermehrten feinen Strukturen. Wenn sich ein Extrudat in den
Kanälen
schnell bewegt, ergeben sich übermäßig große Stücke.
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Ein
bekanntes Verfahren, die Strömung
von Fluidmaterialien zu regulieren, ist, deren Volumen- oder Massenströmungsrate
dynamisch zu messen, mit einem vorbestimmten Sollwert zu vergleichen und
den Fluidstrom unmittelbar physikalisch zu beeinflussen, um jede
Abweichung zu korrigieren, bspw. mit einem Steuerventil.
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Wenn
Nahrungsmittelextruder und Kühlwerkzeuge
angewendet werden, kann dieser Ansatz sehr schwierig zu implementieren
sein. Eine Messung der Strömung
eines Materials, das sich allmählich
verfestigt, bei einer erhöhten
Temperatur und einem erhöhten
Druck, kann nicht auf eine Art erfolgreich durchgeführt werden,
die eine wirtschaftlich sinnvolle Anwendung auf eine Nahrungsmittelextrusion
erlauben würde.
Dies trifft besonders im Zusammenhang mit einem mehrkanaligen Kühlwerkzeug zu,
bei dem jeder Kanal möglicherweise
eine eigene Kontrolle und Steuerung benötigt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines praktikablen
Verfahrens zum Ausführen
einer aktiven Strömungssteuerung
für das Extrudat,
das durch ein mehrkanaliges Kühlwerkzeug
hindurch strömt,
um einige oder alle Probleme, die oben genannt worden sind, anzugehen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Modulieren der Strömung eines
fluiden Extrudats, wenn es durch einen oder mehrere Produktkühlkanäle in einem
Extrudatkühlwerkzeug strömt, bereitgestellt,
wobei das Kühlwerkzeug
die Strömung
eines Kühlmittels
durch einen oder mehrere Kühlmittelströmungskanäle verwendet,
von einem Kühlmitteleinlasspunkt
zu einem Kühlmittelauslasspunkt,
und wobei zumindest einer der Kühlmittelströmungskanäle in thermischer
Nähe zu
zumindest einem dazugehörigen
Produktkühlkanal
angeordnet ist, um ein Abkühlen
des Extrudats von einer Extrudateinlasstemperatur zu einer Extrudatauslasstemperatur
zu bewirken, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
Messen
der Temperatur des Kühlmittels
an dem Kühlmittelauslasspunkt,
Vergleichen
dieser Temperatur mit einem vorbestimmten Erwartungswert, der eine
Funktion von zumindest einem der folgenden Größen ist: Extrudatströmungsrate,
Extrudateinlasstemperatur, Kühlmitteleinlasspunkttemperatur
und Kühlmittelströmungsrate,
Bewirken,
dass zumindest eine Variable nach oben oder nach unten justiert
wird, um die Extrudatströmungsrate
zu modulieren, um den vorbestimmten Erwartungswert zu erreichen,
wobei die Variable entweder die momentane Kühlmittelströmungsrate oder die Kühlmitteleinlasspunkttemperatur
ist.
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Bevorzugt
wird das Kühlmittel
bei einer im Wesentlichen konstanten Einlasspunkttemperatur zugeführt, und
die Kühlmittelströmungsrate
wird nach oben oder nach unten justiert, um die Extrudatströmungsrate
zu modulieren, um den vorbestimmten Erwartungswert zu erreichen.
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Alternativ
kann das Kühlmittel
mit einer im Wesentlichen konstanten Strömungsrate zugeführt werden,
und die Kühlmitteleinlasspunkttemperatur wird
nach oben oder nach unten justiert, um die Extrudatströmungsrate
zu modulieren, um den vorbestimmten Erwartungswert zu erreichen.
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Ein
Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es ermöglicht, ein gewisses Maß an Extrudatströmungssteuerung
auszuüben,
insbesondere in jedem einzelnen Produktkühlkanal oder alternativ in
einer Gruppe derartiger Kanäle,
ohne dass die tatsächliche
Strömungsrate
in jedem derartigen Kanal, eine Viskosität oder eine andere rheologische
Eigenschaft des Extrudats direkt gemessen werden müssen, was
sehr schwierig oder nicht praktikabel sein kann. Dies ist besonders
vorteilhaft, wenn die Wirkung des Kühlwerkzeugs dazu führt, dass
sich das Extrudat an dem Austrittspunkt des Werkzeugs zumindest
teilweise verfestigt, wodurch eine konventionelle Strömungsmessung
sehr schwierig wird.
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Dies
wird mittels der erfinderischen Erkenntnis ermöglicht, dass die Temperatur
des Kühlmittels, das
benachbart zu einem Extrudatströmungskanal (d.
h. zu einem Produktkühlkanal)
strömt,
dazu tendiert, mit der Strömungsrate
des Extrudats in jedem gegebenen derartigen Kanal in Beziehung zu
stehen.
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Die
Erfindung ermöglicht
es daher dem Extruder-/Kühlwerkzeugsteuerungssystem,
zu detektieren, wo in einem oder mehreren Extrudatkühlkanälen aufgrund
einer Blockade oder ähnlichem
eine schwache Extrudatströmung
vorhanden ist, die durch eine niedrige Kühlmittelauslasstemperatur für den jeweiligen
dazugehörigen
Kühlmittelströmungskanal
oder für
die jeweiligen dazugehörigen
Kühlmittelströmungskanäle charakterisiert
ist, oder wo in einem oder mehreren Extrudatkühlkanälen aufgrund eines Strömungsanstiegs
eine starke Extrudatströmung vorhanden
ist, die durch eine hohe Kühlmittelauslasstemperatur
charakterisiert ist. Des Weiteren gibt das erfindungsgemäße Verfahren
eine Lösung
für diese Situationen
an, wobei durch eine zunehmende Kühlmittelströmung oder durch eine abnehmende
Kühlmitteltemperatur
in einem oder mehreren Kühlmittelströmungskanälen, die
dazu bestimmt sind, jeweils einen gegebenen Produktkühlkanal
zu kühlen,
die Extrudatverfestigung unterstützt
werden kann, wodurch die übermäßige Strömung des
Extrudats in dem oder den Kanälen,
in denen das Extrudat strömt, vermindert
wird, oder wobei durch eine abnehmende Kühlmittelströmung oder durch eine zunehmende Kühlmitteltemperatur
eine Verfestigung des Extrudats eingeschränkt werden kann, wodurch die
Extrudatströmung
erhöht
wird.
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Für Anwendungen,
bei denen eine Strömungssteuerung
in jedem einzelnen Produkt(Extrudat)-Kühlkanal logistisch schwierig
oder unerschwinglich teuer ist, wird eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung bereitgestellt, wobei, wenn ein mehrkanaliges Kühlwerkzeug
mit einer großen Anzahl
von Extrudatkanälen
vorhanden ist, einzelne Kühlmittelströme für eine vorbestimmte
Anzahl von einzelnen Kühlwerkzeugzonen
bereitgestellt werden, wobei jede Zone eine vorbestimmte Anzahl
von einzelnen Extrudatkanälen
enthält
und wobei das erfinderische Verfahren auf jede Zone mittels ihres
jeweiligen Kühlmittelstromes
angewendet wird. Eine derartige Anordnung ermöglicht Extrudatströmungen, die
in weiten Bereichen des Werkzeugs relativ angeglichen sind. Natürlich kann
es sein, dass Ströme entlang
einzelner Extrudatkühlkanäle innerhalb
jedes Bereiches nicht angeglichen sind, aber diese Ausführungsform
ermöglicht
eine gute Gesamtsteuerung der Extrudatströmung, ohne das möglicherweise
teure und unpraktische Erfordernis, eine große Anzahl von einzelnen Produktkühlkanälen zu steuern.
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Beispielsweise
kann es bei einem mehrkanaligen Kühlwerkzeug, das 24 einzelne
Extrudatkühlkanäle aufweist,
sinnvoll sein, ein Kühlmittelströmungskanalsystem
oder -gitter bereitzustellen, um sechs Gruppen von vier benachbarten
Kanälen
zu kühlen
und um das erfinderische Verfahren unabhängig auf jede der sechs Gruppen
anzuwenden. Alternativ kann jede geeignete Kombination verwendet werden,
wie bspw. vier Gruppen von jeweils sechs Kanälen, acht Gruppen von jeweils
drei Kanälen
etc..
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein mehrkanaliges Kühlwerkzeug
bereitgestellt, das eine Anordnung zum Modulieren einer Extrudatströmung aufweist,
die einer der oben beschriebenen Anordnungen entspricht.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein System zum Modulieren der
Extrudatströmung
bereitgestellt, das das erfindungsgemäße Verfahren ausführt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung stellt die Erfindung ein extrudiertes
Nahrungsmittelprodukt bereit, das mit Hilfe eines Kühlwerkzeugs hergestellt
worden ist, das eine Anordnung zum Modulieren einer Extrudatströmung aufweist,
das einer der oben beschriebenen Anordnungen entspricht.
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Jetzt
wird anhand eines speziellen, nicht einschränkenden Beispiels eine bevorzugte,
erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Verfahrens zum Modulieren einer Extrudatströmung in
einem mehrkanaligen Kühlwerkzeug
beschrieben. Ausgehend von der folgenden Beschreibung sind weitere
bevorzugte und optionale Merkmale der Erfindung offensichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Draufsicht auf ein aus dem Stand der Technik bekanntes,
mehrkanaliges Kühlwerkzeug,
auf das die vorliegende Erfindung angewendet werden kann.
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2 ist
ein Querschnitt des Kühlwerkzeugs aus 1 entlang
der Linie A-A, der Details des Kühlfluidpfades
an der Endplatte (Kühlmittelverteilungsplatte)
des Kühlwerkzeugplattenstapels
zeigt.
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3 ist
ein Querschnitt des Kühlwerkzeugs aus 1 entlang
der Linie B-B, der die Anordnung von Extrudatströmungskanälen und die Kühlmittelströmungslöcher zeigt.
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4 ist
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Steuerungsanordnung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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1 zeigt
ein mehrkanaliges Kühlwerkzeug
von einer Art, die gestapelte Platten aufweist, zum Befestigen an
einem Nahrungsmittelextruder, das dem in der WO 01/49474 von Effem
Foods Pty Ltd. offenbarten Kühlwerkzeug
entspricht.
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Die
Werkzeuganordnung 10 umfasst im Wesentlichen einen mehrteiligen
Werkzeugkörper 12, der
aus einer Vielzahl (hier 18) von scheibenförmigen,
dicken, identisch ausgebildeten Metallplatten 14 aufgebaut
ist, eine Kühlmitteleinlass-
(d. h. Kühlfluideinlass)
-Kopfplatte (oder -Verteilungsplatte) 16 an dem axialen
Einlassende des Werkzeugkörpers 12, eine
Kühlmittelauslass-Kopfplatte
(oder -Verteilungsplatte) 18 an dem axialen Auslassende
und Verbindungs- und Übergangsstrukturen,
um das Werkzeug 10 an einen Aufnahmeflansch an dem Extruderauslass
(fiktiv durch eine gestrichelte Linie 11 dargestellt) zu
befestigen und um die einzelnen Platten 14 des Werkzeugkörpers zusammenzuspannen.
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Insgesamt
vierundzwanzig Extrudatströmungskanäle erstrecken
sich axial und parallel zueinander zwischen dem Einlassende des
Werkzeugkörpers 12 und
dem Auslassende desselben, wobei Teilabschnitte der Extrudatströmungskanäle durch Löcher oder "Teilkanäle" gebildet sind, die
sich durch jedes der Plattenteile 14 hindurch erstrecken,
die den Werkzeugkörper 12 bilden. 3 zeigt
im Querschnitt eine der Kühlwerkzeugplatten 14,
die, wenn sie gestapelt und zusammengespannt sind, den Kühlwerkzeugkörper 12 bilden.
Die Löcher,
die die Extrudatströmungskanäle bilden,
sind mit 20 bezeichnet. Die Extrudatströmungskanäle 20 weisen einen
identischen Querschnitt auf, der näherungsweise rechtwinklig mit
abgerundeten Kanten (oder in der Form von langen bzw. länglichen
Löchern)
ausgebildet ist. Die Hauptabmessung oder Höhe des Kanals 20 erstreckt
sich in einer im Wesentlichen radialen Richtung ausgehend von der
zentralen Achse des Werkzeugkörpers 12 und
ist zumindest 2.5 mal so groß wie
die Breite derselben. Die vierundzwanzig Extrudatströmungskanäle sind
in Umfangsrichtung der Plattenteile 14 äquidistant angeordnet.
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Wie
sich der 3 des Weiteren entnehmen lässt, ist
eine Vielzahl von Löchern 22 in
jeder Werkzeugkörperplatte 14 in
einem regelmäßigen Muster eingearbeitet,
wobei sich die Löcher
durch jede Werkzeugkörperplatte 14 hindurch
erstrecken und zwischen benachbarten Extrudatströmungskanälen 20 angeordnet
sind und wobei insgesamt vier Löcher pro
Reihe radial beabstandet voneinander angeordnet sind. Wenn die einzelnen
Werkzeugplatten 14 gestapelt sind, bilden diese Löcher 22 eine
Vielzahl von Kühlmittelströmungskanälen, die
sich parallel zueinander zwischen dem Produkteinlassende und dem Produktauslassende
des Werkzeugkörpers 12 erstrecken.
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Wie
oben bemerkt, sind an jedem Ende des Kühlwerkzeugkörpers 12 Kühlfluidkopfplatten 16, 18 (d.
h. Kühlmittelkopfplatten)
angeordnet, die die Abschlussenden für die Kühlmittelströmungskanäle 22 an der Produkteinlasseite
und an der Produktauslassseite der Werkzeuganordnung 10 bilden.
Diese sind im Wesentlichen spiegelbildlich gleich zueinander, wobei
der einzige Unterschied ihre Position bezügl. der Extrudatströmung durch
das Kühlwerkzeug hindurch,
d. h. durch die Einlassendplatte und die Auslassendplatte hindurch,
ist. Da diese Endplatten 16, 18 außerdem die
Funktion ausüben,
ein Kühlmittel
ausgehend von einer einzelnen Quelle auf die einzelnen Kühlmittelströmungskanäle 22 der
Werkzeugplattenanord nung 12 zu verteilen oder ein derartiges Kühlmittel
aufzunehmen, werden sie hier auch als Verteilungs(end)platten 16, 18 bezeichnet.
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In 2,
die schematisch und im Querschnitt eine derartige Kühlmittelkopfplatte 16 zeigt, sind
insgesamt vierundzwanzig sich radial erstreckende Kühlmittel-Zuführ-/Ausström-Löcher 24 dargestellt,
die sich von den jeweiligen Verbindungsarmaturen 25, die
in regelmäßigen Abständen entlang der
Umfangsfläche
der scheibenförmigen
Verteilerplatte 16 angeordnet sind, in Richtung der Mitte
derselben erstrecken und die beabstandet von derselben enden. Jedes
Zuführ-/Ausström-Loch 24 steht mit
insgesamt vier Kühlmittelströmungslöchern 22' in Strömungsverbindung,
die nur von einer Seite axial in die Verteilerplatte 3 eingearbeitet
sind. Die Blindlöcher 22' sind so geformt,
dass sie dem Querschnitt, dem Anordnungsmuster und der Position
der Kühlmittelströmungskanäle 22 entsprechen,
die in den Kühlwerkzeugplatten 14 ausgebildet
sind (vergleiche 3), mit denen sie ausgerichtet
sind, wenn die Platten 14, 16, 18 gestapelt
sind.
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Wie
des Weiteren in 2 zu sehen ist, weist auch die
Verteilerplatte 16 (genauso wie 18) vierundzwanzig
Langlöcher 20' auf, die in
einem Muster angeordnet sind und eine Größe aufweisen, die dem Muster
und der Größe der Extrudatströmungskanäle 20 der
Kühlwerkzeugplatte 14 (und
des Kühlwerkzeugkörpers 12)
entsprechen, mit denen sie ausgerichtet sind, wenn das Werkzeug
zusammengebaut ist.
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Im
Stand der Technik weist eine Kühlmittelmehrfachverteilerstruktur 26 insgesamt
zwölf Verbindungsarmaturen 27 auf,
die an einem gemeinsamen Zuführ-/Ausströmrohr 29 befestigt
sind. Das Rohr 29 ist mittels einer Klammer 30 an
der oberen Seite der Verteilungsplatte 16 (und 18)
oder an einer anderen geeigneten Komponente der Kühlwerkzeuganordnung
befestigt. Insgesamt vierundzwanzig Kühlmittelleitungen 28 verbinden
die Verbindungsarmaturen 25 und 27, wodurch eine
Mehrfachzuführung
eines Kühlmittels
durch einen einzelnen Einlass zu vierundzwanzig einzelnen Kühlmittelzuführrohren 24 an der
Einlassendplatte 16 ermöglicht
wird. Die gleiche Konfiguration ist an der Auslassendeverteilerplatte 18 vorhanden.
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Während die
Produktionsvorrichtung betrieben wird, strömt geschmolzene Lava (d. h.
ein Extrudat) von dem Extruder durch den Extruderauslass hindurch
in ein Befestigungsflanschstück 13 und durch
eine Extrudatverteilungsplatte 15 (d. h. durch eine Extrudatübergangsplatte)
hindurch, bevor es durch die Kühlmittelverteilungs(end)platte 16 hindurch
und in das erste der Kühlplattenteile 14 hinein strömt. Die
Extrudatströmung
ist über
alle Produktkanäle 1 gleichmäßig verteilt,
da jeder Produktpfad die gleiche Länge aufweist. Wenn das Extrudat
in die erste der gestapelten Kühlplatten 14 hineingeströmt ist,
strömt
es durch die Extrudatströmungskanäle 20 hindurch,
die durch die einzelnen aneinander befestigten Kühlplatten ausgebildet sind,
bevor es das Kühlwerkzeug
durch die Auslasskühlfluidverteilungsplatte 18 verlässt. Die
Gesamtanzahl an Kühlungsplatten 14 kann
entsprechend der Wärmeübertragungsfläche, die
für das
spezielle Produkt erforderlich ist, variieren.
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Es
ist offensichtlich, dass die thermische Nähe der Extrudatströmungskanäle zu den
Kühlmittelströmungskanälen, d.
h. ihre physikalische Nähe und
ihre Trennung durch einen relativ kleinen Bereich eines thermisch
leitenden Materials, zu der Wärmeübertragung
von dem Extrudat zu dem Kühlmittel
beiträgt.
Dies führt
dazu, dass, einhergehend mit einem Anstieg der Kühlmitteltemperatur, die Extrudattemperatur
fällt.
Effektiv wird die Energiemenge, die das Extrudat entlang der Länge des
Extrudatkanals verloren hat näherungsweise
gleich der Energiemenge sein, die die thermisch benachbarten Kühlmittelströme gewonnen
haben.
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Der
Erfinder hat des Weiteren bemerkt, dass, wenn ein Extrudat in dem
Extrudatkanal mit einer konstanten Rate FE strömt, bei
einer Temperatur TEI einströmt und bei
einer Temperatur TEO ausströmt, in thermisch
benachbarten Kühlmittelkanälen ein
damit einhergehender Anstieg der Kühlmitteltemperatur von TCI nach TCO für eine gegebene
konstante Kühlmittelströmung FC vorhanden ist. Es ist außerdem bemerkt
worden, dass die Energiemenge, die von dem Extrudat in dem Werkzeug
selbst transferiert werden kann, zum Teil von der Zeitdauer abhängt, die
jedes gegebene Extrudatelement in thermischer Nähe zu dem Kühlmittel verbleibt, was wiederum
von FE abhängt.
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Wenn
die Strömungsrate
des Extrudats durch den Kanal FE vermindert
ist, dann wird das Extrudat länger
in thermischer Nähe
zu dem Kühlmittel bleiben,
wobei TEO reduziert wird. Dies führt dazu, dass
die Energieübertragungsrate
zu dem Kühlmittel abnimmt,
da die Temperaturantriebskraft zwischen TE und
der Kühlmitteltemperatur
TC reduziert ist. Daher wird TCO abnehmen.
Wenn die Extrudatströmungsrate
durch den Kanal FE erhöht ist, dann verbleibt das
Extrudat eine kürzer
Zeit in thermischer Nähe
zu dem Kühlmittel
und TEO wird erhöht werden. Dies führt dazu,
dass die Energieübertragungsrate zu
dem Kühlmittel
ansteigt, da die Temperaturantriebskraft zwischen TE und
TC erhöht
ist. Dies verursacht, dass TCO erhöht wird.
Dieses Prinzip ermöglicht,
dass die Strömungsveränderung
des Extrudats in einzelnen Kanälen
detektiert wird. Es ist außerdem bemerkt
worden, dass ein Anstieg der Strömung
von Kühlwasser,
die Energieübertragungsrate
von dem Extrudat erhöht,
aber dass der Kühlwassertemperaturanstieg
aufgrund der reduzierten Zeit, die das Kühlwasser in thermischer Nähe zu dem
Extrudat verbleibt, niedriger ist. Dies wird dazu tendieren, eine niedrigere
Kühlmitteltemperatur
entlang der Länge des
Kühlmittelstromes
beizubehalten. Daher wird eine zunehmende Kühlmittelströmungsrate dazu tendieren, eine
schnelle Verfestigung des Extrudats zu verursachen, wenn es durch
das Werkzeug fließt, was
wiederum dazu tendieren wird, FE zu reduzieren.
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Es
ist daher jetzt möglich,
FE durch Anheben oder Senken von FE als Antwort auf Veränderungen von TCO zu
modulieren.
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Dies
kann praktisch in einem arbeitsfähigen mehrkanaligen
Kühlwerkzeug
gemäß des schematischen
Flussdiagramms, das in 4 gezeigt ist, implementiert
werden. In diesem Beispiel ist ein Kühlmittel gezeigt, das entgegengesetzt
zur Extrudatströmung
strömt.
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Temperatursensoren,
die an dem Kühlmittelauslass
angeordnet sind, detektieren für
jeden Kühlmittelstrom
TCO. Wenn der Wert für TCO einen
Sollwert übersteigt,
wodurch ein Anstieg der Extrudatströmung FE angezeigt
wird, betätigt
eine Steuerungseinrichtung, wie bspw. eine programmierbare Logiksteuerung
(engl. programmable logic controller, PLC), einen Strö mungssteuerungsmechanismus
FC, wie bspw. ein Magnetventil, das in dem Kühlmittelstrom vor der Stelle
angeordnet ist, an der das Extrudat in das Kühlwerkzeug eintritt, um die
Kühlmittelströmung FC zu erhöhen.
Dies fördert
ein Abnehmen von FE. Wenn TCO unterhalb
eines Sollwertes liegt, wodurch eine Abnahme der Extrudatströmung FE angezeigt wird, betätigt die Steuerungseinrichtung
die Strömungssteuerungseinrichtung,
damit die Kühlmittelströmung FC abnimmt, wodurch eine Zunahme von FE gefördert
wird.
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Es
werden natürlich
experimentelle Standarddaten benötigt,
um den Zielwert für
TCO zu bestimmen. Es ist offensichtlich,
dass dieser Wert für
jeden einzelnen Satz von Prozessbedingungen unterschiedlich sein
wird, da er notwendiger Weise mit Veränderungen von FE,
FC, TCI und möglicher
Weise mit Veränderungen
von thermodynamischen Eigenschaften und von Fließeigenschaften unterschiedlicher
Materialien variieren wird.
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Es
ist bspw. gefunden worden, dass für das Kühlen von Extrudatmaterial von
der Art, wie sie in WO 01/49474 offenbart ist, mittels einer Einrichtung, die
darin offenbart ist, der Zielwert für TCO nährungsweise
50 C° sein
wird, wenn die Prozessbedingungen durch folgende Werte gegeben sind:
FE = 42 kg/h
FC =
70 kg/h
TCI = 20 °C
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In
einer alternativen Ausführungsform,
insbesondere wenn die Anwendung einzelner Steuerungsschleifen auf
jeden Extrudatkanal schwierig oder unökonomisch ist, ist es möglich, ein
brauchbares Maß an
Strömungssteuerung
zu erhalten, wenn das gesamte Kühlwerkzeug
in Steuerungszonen aufgeteilt ist, die aus einer Gruppe von Extrudatkanälen bestehen,
und wenn das Verfahren zur Strömungssteuerung
auf die Gruppe angewendet wird und nicht auf jeden Kanal einzeln.
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Wenn
bspw. 24 einzelne Extrudatströmungskanäle in einer
kreisförmigen
Anordnung um eine Achse des mehrkanaligen Kühlwerkzeugs vorhanden sind,
kann es zufriedenstellend sein, dass Werkzeug in sechs Segmente
von jeweils vier Extrudatkanälen "aufzuteilen". Eine Kühlmittelströmung, die
parallel durch sechs einzelne Strömungssteuerungseinrichtungen
strömt,
kann auf die thermisch benachbarten Kühlmittelkanäle gerichtet sein, die zu den
vier Extrudatkanälen
in jedem der sechs Segmente des Werkzeugs korrespondieren. Das Kühlmittel,
das einem einzelnen Segment zugeführt worden ist, kann sich,
wenn es durch das Werkzeug strömt,
wieder vereinigen, und TCO kann gemessen
werden. Die resultierende Temperaturmessung kann dann verwendet
werden, um die Strömungssteuerungseinrichtung zu
betätigen,
die zu diesem bestimmten Segment des Werkzeugs korrespondiert. Natürlich weist
eine derartige Anordnung nicht die Sensitivität einer Anordnung auf, bei
der für
jeden Extrudatkanal eine individuelle Rückkopplungssteuerungsschleife
spezifiziert ist. Die praktische Erfahrung zeigt jedoch, dass ein
derartiges System eine kostengünstige
Alternative ist, die dennoch wesentlich zur effektiven Produktqualitätssteuerung
beiträgt.
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Es
ist für
einen Fachmann offensichtlich, dass eine erfindungsgemäße Steuerungsanordnung, die
oben nur beispielhaft erläutert
worden ist, auf ein arbeitsfähiges
mehrkanaliges Kühlwerkzeug
auf eine Vielzahl unterschiedlicher Arten angewendet werden kann,
ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Es gibt bspw. unzählige
Möglichkeiten,
Temperatursensoren, Strömungssteuerungseinrichtungen
und eine Steuerungshardware auszuwählen. Das Gleiche gilt für ihre genaue
Positionierung und Anordnung. Auch kann das erfinderische Verfahren
auf einen weiten Bereich von mehrkanaligen Kühl- oder Heizeinrichtungen
angewendet werden, die aufgrund ihrer Funktionsprinzipien geeignet
sind, z. B. auf die longitudinal angeordnete Einrichtung, die in
der WO 03/004251 offenbart ist. Auch kann das erfinderische Verfahren
auf eine im Grunde unbegrenzte Anzahl von Extrudaten angewendet
werden, die aufgrund ihrer Eigenschaften geeignet sind.
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Außerdem kann,
wenn das obige Beispiel die Modulation der Strömungsrate eines Kühlmittels
umfasst, das bei einer im Wesentlichen konstanten Temperatur zugeführt wird,
die Erfin dung gleichermaßen durch
ein System verwirklicht werden, das die Zufuhr eines Kühlmittels
mit einer konstanten Strömungsrate
umfasst und in dem die Kühlmitteltemperatur
variiert wird, um die gewünschte
Wirkung auf die Fließeigenschaften
eines Extrudats zu erzeugen.