-
Die
Erfindung betrifft eine Prüfeinrichtung
zur Messung der Dichtheit von Handschuhen an Produktionseinrichtungen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine
derartige Prüfeinrichtung
ist bereits bekannt und weist eine Messkammer auf, welche in dichtendem
Kontakt mit einer Wand einer Produktionsanlage gebracht werden muss.
Dabei umschließt die
Messkammer eine Öffnung
an der Wand der Produktionseinrichtung, in welcher ein Handschuh
befestigt ist, der während
des Betriebs der Produktionseinrichtung Manipulationen im (steril
gehaltenen) Produktionsraum erlaubt. Bekannt sind dabei Befestigungseinrichtungen
der Messkammer an der Wand der Produktionsanlage, welche mechanisch
arbeiten, wobei die Befestigungseinrichtungen Spannringe, Verschraubungen
oder ähnliches
aufweisen. Nachteilig dabei ist, dass es damit nur relativ schwierig möglich ist,
eine gleichmäßige Anpresskraft
zwischen der Messkammer und der Wand der Produktionseinrichtung
zu erzielen, bzw. derartige Befestigungssysteme, wenn sie nicht
benötigt
werden, das heißt
während
dem eigentlichen Betrieb der Produktionsanlage, an der Produktionseinrichtung
stören sowie
einen zusätzlichen
Bauaufwand darstellen.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Die
erfindungsgemäße Prüfeinrichtung
zur Messung der Dichtheit von Handschuhen an Produktionseinrichtungen
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil,
dass mit ihr sehr gleichmäßige und
je nach Anwendungsfall im Prinzip beliebig hohe Anpresskräfte zwischen
der Messkammer und der Wand der Produktionseinrichtung erzielt werden
können.
Die Wahrscheinlichkeit von Undichtigkeiten, welche während der
Messung der Dichtheit der Handschuhe das Prüfergebnis verfälschen können, ist
somit verringert.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Prüfeinrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Um zusätzliche
Einrichtungen in der Produktionseinrichtung zu vermeiden, ist in
einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen, die Messkammer mittels
wenigstens zweier umlaufender Dichtungen auszustatten. Mittels einer
Evakuierung des Zwischenraumes der beiden Dichtungen lässt sich
somit ein Ansaugen der Messkammer an der Wand der Produktionseinrichtung
bewirken. Damit stören
während
des eigentlichen Betriebs der Produktionsanlage keine zusätzlichen
Bauteile o.ä.
an der Wand der Produktionsanlage.
-
Um
die Messkammer zusätzlich
von Außeneinflüssen abzukoppeln,
ist es in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, die
Messkammer zusätzlich
mit einer weiteren umlaufenden Dichtung auszustatten, welche innerhalb
der beiden anderen Dichtungen angeordnet ist.
-
Zeichnung
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert. Die
einzige Figur zeigt eine Prüfeinrichtung
zur Messung der Dichtheit von Handschuhen an einer Produktionseinrichtung
in einer vereinfachten Darstellung.
-
Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
-
Das
in der Figur dargestellte Prüfsystem 10 dient
zur Überprüfung der
Dichtheit von Handschuhen 1. Derartige Handschuhe 1 werden
beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie in Anlagen zum Verarbeiten,
das heißt
zum Füllen
und Verschließen von
Behältern
mit flüssigen
Pharmazeutika verwendet. Diese Anlagen weisen ein gegen die Umgebung steril
gehaltenes Gehäuse
auf, in dem die zu befüllenden
Behältnisse
unter Reinraumbedingungen behandelt werden. Da es immer wieder erforderlich
ist, innerhalb der Anlage Manipulationen vorzunehmen, weist eine
derartige Anlage an mehreren Stellen Öffnungen auf, wobei in der 1 eine Öffnung 11 in
der Gehäusewand 12 des
Gehäuses
exemplarisch dargestellt ist, in der der Handschuh 1 dichtend
eingesetzt ist. Die Messung der Dichtheit des Handschuhs 1,
beispielsweise vor Produktionsbeginn, ist erforderlich, um zu gewährleisten,
dass innerhalb der Anlage bzw. des Gehäuses während des Produktionsprozesses
von außen
her keine Verunreinigungen, beispielsweise über Risse oder Löcher im
Handschuh 1, in das Gehäuseinnere
gelangen können.
-
Das
Prüfsystem 10 weist
eine Zentraleinheit 15 auf, welche über eine erste Leitung 16 mit
einer Ein-/Ausgabeeinheit 17 verbunden ist. Ferner ist
die Zentraleinheit 15 mittels einer zweiten Leitung 18 mit einem
Bildschirm 19 zur grafischen Darstellung beispielsweise
von Eingaben oder Messergebnissen ausgestattet. Die Zentraleinheit 15 ist
mit wenigstens einer, vorzugsweise jedoch gleichzeitig mehreren, mobilen
Messeinheiten 20 verbindbar. Diese Messeinheiten 20,
welche jeweils zur Aufnahme eines Handschuhs 1 ausgebildet
sind, weisen eine Messkammer 22 sowie symbolisch dargestellte
Messgeräte 23, 24 auf.
-
Bei
dem einen Messgerät 23 handelt
es sich insbesondere um einen Drucksensor, während es sich bei dem anderen
Messgerät 24 beispielsweise um
einen Temperatursensor handelt. Die beiden Messgeräte 23, 24 messen
den innerhalb der Messkammer 22 herrschenden Druck bzw.
die Temperatur. Die Messdaten der Messgeräte 23, 24 werden über weitere
Leitungen 26, 27 an die Zentraleinheit 15 übermittelt.
-
Um
zu verdeutlichen, dass die Zentraleinheit 15 mit mehreren
Messeinheiten 20 gleichzeitig verbunden sein kann, sind
an der Zentraleinheit 15 zusätzliche Leitungen 126, 127, 226, 227 und 326, 327 dargestellt.
-
Um
die Prüfergebnisse
in den Messkammern 22 zu dokumentieren, sowie diese Ergebnisse bestimmten
Handschuhen 1 der Anlage zuzuordnen, ist vorgesehen, dass
an jedem Handschuh 1 ein Identifikationselement 29 angeordnet
ist. Das Identifikationselement 29 kann beispielsweise
in Form eines Barcodes oder eines Mikrochips ausgebildet sein. Das
Identifikationselement 29 wird vorzugsweise mittels eines
Sensors 30 erfasst, welcher ein entsprechendes Signal über eine
Leitung 31 an die Zentraleinheit 15 weitergibt.
-
In
der dargestellten Ausführung
der Messkammer 22 erfolgt die Prüfung mittels Unterdruck. Dazu
ist die Messkammer 22 über
ein erstes Ventil 32 und eine Leitung 33 mit einer
nicht dargestellten Vakuumquelle verbunden. Das erste Ventil 32 ist über eine
elektrische Leitung 34 von der Zentraleinheit 15 ansteuerbar.
Ferner ist ein zweites Ventil 36 zur Entlüftung der
Messkammer 22 vorgesehen, welches über eine elektrische Leitung 37 ebenfalls
von der Zentraleinheit 15 ansteuerbar ist.
-
Selbstverständlich ist
es auch denkbar, die Messung der Dichtheit des Handschuhs 1 mittels Überdruck
auszuführen.
In diesem Fall ergeben sich jedoch andere Anordnungen der Ventile
bzw. Leitungen, welche die Messkammer 22 mit der Zentraleinheit 15 verbinden.
-
Die
Messkammer 22 hat eine hohlzylindrische bzw. topfförmige Form,
deren Innendurchmesser der Größe der Öffnung 11 der
Gehäusewand 12 angepasst
ist, derart, dass die Messkammer 22 zum Messvorgang dichtend
an der Öffnung 11 an
der Gehäusewand 12 befestigt
werden kann. Die Messkammer 22 ist von einem flanschförmig umlaufenden
Verbindungsbereich 40 umgeben. An der der Gehäusewand 12 zugewandten
Stirnfläche
des Verbindungsbereichs 40 ragen insgesamt drei jeweils
umlaufende Dichtungen 41, 42 und 43 aus
der Stirnfläche
heraus. Die innere, der Messkammer 22 zugewandte Dichtung 41 umgibt
die Messkammer 22 mit relativ geringem Abstand. Zwischen
den beiden anderen Dichtungen 42 und 43 ist ein
Ringraum 44 gebildet, der über eine Leitung 45 mit
der Vakuumquelle 35 verbunden ist. In die Leitung 45 sind
zwei Ventile 46 und 47 geschaltet, wobei das Ventil 46 (bei
geschlossenem Ventil 47) der Entlüftung des Ringraums 44 dient,
während über das
Ventil 47 (bei geschlossenem Ventil 46) der Unterdruck
im Ringraum 44 gesteuert wird. Die Ventile 46 und 47 sind
von der Zentraleinheit 15 des Prüfsystems 10 ansteuerbar.
Weiterhin ist zwischen der (inneren) Dichtung 41 und der diese
umgebenden Dichtung 42 ein Ringraum 48 gebildet,
welcher über
eine Bohrung 49 stets entlüftet ist.
-
Zum
Befestigen der Messkammer 22 an der Gehäusewand 12 wird der
Verbindungsbereich 40 in Kontakt mit der Gehäusewand 12 gebracht.
Anschließend
wird durch eine entsprechende Ansteuerung der Ventile 46, 47 der
Ringraum 44 zwischen den beiden Dichtungen 42 und 43 evakuiert.
Dadurch wird der Verbindungsbereich 40 mitsamt der Messkammer 22 gegen
die Gehäusewand 12 gezogen, wobei
sich die Dichtungen 41 bis 43 bei Anlage an der
Gehäusewand 12 verformen.
Das eigentliche Anpressen des Verbindungsbereichs 40 bzw.
der Messkammer 22 erfolgt dabei ausschließlich über den
Bereich der beiden äußeren Dichtungen 42 und 43.
Dadurch, dass der andere Ringraum 48 zur Atmosphäre hin belüftet ist,
wird verhindert, dass Unterdruck über die mittlere Dichtung 42 und
die Dichtung 41 in den Bereich der Messkammer 22 gelangt
und so die Messung verfälscht.
Die Dichtungen 41 bis 43 haben somit unterschiedliche
Aufgaben. Während
mittels der Dichtungen 42 und 43 das Befestigen
bzw. Ansaugen der Messkammer 22 an der Wand 12 erfolgt,
dient die (innere) Dichtung 41 der Abdichtung der Messkammer 22,
so dass keine Fremdluft im Falle der Verwendung von Unterdruck zur
Messung von außen über den
Verbindungsbereich 40 in die Messkammer 22 gelangen
kann, bzw. bei Verwendung von Überdruck zur
Messung, keine Luft aus der Messkammer 22 nach außen dringt.
-
Das
soweit beschriebene Prüfsystem 10 bzw.
dessen Messkammer 22 und ihre Befestigung an der Gehäusewand 12 kann
in vielfältiger
Weise modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
Insbesondere kann die Form und Ausgestaltung des Verbindungsbereichs 40 sowie
der Dichtungen 41 bis 43 modifiziert werden.