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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Funkübertragung
von in Körpernähe generierten
Signalen über
eine Anordnung von mindestens zwei in verschiedenen körpernahen
Positionen angeordneten Antennen.
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Eine
Verwendung ist überall
dort denkbar, wo von Benutzern personenbezogener Sendeeinheiten unter
wechselnden Umgebungsbedingungen gesendet werden muss. Beispiele
finden sich vor allem beim Einsatz körpernah angeordneter Sendeeinheiten,
wenn der Träger
dieser Sendeeinheiten in Bewegung ist und eine zuverlässige Funkübertragung
erforderlich ist.
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Aus
der
WO 01/71940 ist
ein Verfahren zur Funkübertragung
von Signalen von einem Mobiltelefon bekannt. Dieses Mobiltelefon
wird in einem typischen Anwendungsfall während des Betriebs von einem
Benutzer in der Hand am Körper
gehalten und vor oder während
der Funkübertragung
wird eine Auswahl mindestens einer Antenne vorweggenommen, welche
als Sendeantenne wirkt. Die Auswahl einer Antenne wird in Abhägngikeit
einer Variation der Impedanz der Antennen vorweggenommen.
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Aus
der Veröffentlichung
K. Chang, „RF
and Microwave Wireless Systems",
John Wiley & Sons, Inc.,
2000, S. 67 bis 110, ISBN: 0-471-35199-7, gehen verschiedene Antennensysteme
hervor und ist es bekannt, dass der Anteil der reflektierten und
damit auch der abgestrahlten Leistung durch das Stehwellenverhältnis ausgedrückt werden
kann.
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Die
Veröffentlichung
von A.F. Molisch und M.Z. Win, „MIMO Systems with Antenna
Selection" in: IEEE
Microwave Magazine, March 2004, vol 5, no. 1, S. 46 bis 56, beschreibt
die Auswahl von mehr als einer Antenne, wobei als Kriterium für die Auswahl
einer oder mehrerer Antennen die Eingangssignalstärke am Empfänger herangezogen
werden kann.
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Die
US 2001/002 7115 A1 gibt
eine gestreckte Mobilfunkanordnung an, mit der zugleich die elektromagnetische
Abstrahung in den Kopfbereich signifikant vermindert und die Antenneneffizienz
erhöht werden
soll.
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D.
Rajan und S.D. Grat, „Transmit
Diversity Schemes for CDMA-2000" in:
IEEE Wireless Communications and Networking Conference, 21–24 September
1999, vol. 2, S. 669–673,
beschreiben ein Mobilfunksystem mit Auswahlmöglichkeit einer von mehreren
Sendeantennen und eine Leistungsregelung.
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Ein
Mobilfunktelefonsystem gemäß
DE 196 45 259 A1 weist
eine Antenne auf, die über
einen Clip an der Kleidung einer Person befestigt werden kann.
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In
DE 102 51 900 A1 wird
ein Patientenüberwachungssystem
und -verfahren mit einer mehrlagigen Textilstruktur angegeben, welche
Sensoren zur Messung von Vitalparametern, eine Betriebs- und Auswerteelektronik,
eine Schicht zur Abschirmung hochfrequenter elektromagnetischer
Strahlung sowie mehrere integrierte Antennen enthält.
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Aus
der
EP 1 174 162 A1 sowie
der
WO 92/11 899 sind
Textilgewebe mit elektromagnetische Felder dämpfenden Materialien und ihre
Verwendung zur Abschirmung von hochfrequenter Strahlung bekanntgeworden.
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Entscheidende
Vorteile drahtloser Systeme zur Datenübertragung gegenüber drahtgebundenen Systemen
sind eine schnelle Applizierbarkeit und ein geringer Installationsaufwand,
eine flächendeckende Verfügbarkeit
und häufig
Handhabungsvorteile. Insbesondere bei einer körpernahen Installation kommt es kaum
zu Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit.
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Im
Zuge technischer Verbesserungen ist mit einer weiteren Zunahme der
Verbreitung drahtloser Funkübertragungssysteme
zu rechnen. Mit einer derartigen Entwicklung verbundene mögliche oder
assoziierte Gefährdungspotentiale
oder Beeinträchtigungen
sind sicher zu identifizieren und abzubauen.
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Ein
Umstand, der immerhin mit der Möglichkeit
vereinzelter Beeinträchtigungen
in Verbindung gebracht wird, ist die zunehmende Durchdringung des
menschlichen Lebensraumes mit elektromagnetischen Wechselfeldern.
Insbesondere oberwellenreichen Digitalsignalen und hochfrequenten
Feldern werden teilweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit
oder das Wohlbefinden zumindest unterstellt. Diese in Betracht gezogenen
Beeinträchtigungen
sind insbesondere in Zusammenhang mit polaren Flüssigkeiten teilweise physikalisch
erklärbar,
bei relevanten Feldstärken
meist nicht nachweisbar, aber auch nicht mit Sicherheit auszuschließen. Ein verantwortlicher
Umgang mit technischer Infrastruktur gebietet es jedoch, auch hypothetische
Beeinträchtigungen
der Gesundheit nach Möglichkeit
auszuschließen.
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In
begründeten
Fällen,
wo eine derartige hypothetische Beeinträchtigung in Kauf genommen werden
muss, ist das Gefährdungspotential
möglichst
gering zu halten. Eine Minimierung der Strahlenbelastung durch elektromagnetische
Wechselfelder ist darüber
hinaus auch zweckmäßig, um
die Akzeptanz drahtloser Systeme weiter zu verbessern, was eine
Nutzung zweifellos vorhandener Vorteile derartiger Systeme in weiteren
Anwendungsfeldern erschließen
könnte.
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Ein
solches Anwendungsfeld ist die Verwendung von physikalischen Sensoren
direkt am menschlichen Körper.
Dort hat eine Drahtanbindung gegenüber einer drahtlosen Anbindung
entscheidende Handhabungsnachteile. Insbesondere bei Applikation
verschiedener Sensoren sollte deren Handhabung jedoch möglichst
einfach sein und der Bewegungsfreiraum des Trägers möglichst wenig eingeschränkt werden.
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Ein
besonders sensibles Thema ist die Erzeugung hochfrequenter elektromagnetischer
Felder in unmittelbarer Körpernähe, was
sicher zumindest teilweise durch die breite Popularisierung der
hochfrequenten Mobiltelefonie bedingt ist. Als Körpernähe ist diesbezüglich der
Bereich zu sehen, der durch Abstände
von der Körperoberfläche charakterisiert
ist, die ähnlich
oder kleiner als die Abmessungen des menschlichen Körpers sind.
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Einerseits
fordert die Verwendung von Sendern zur Funkübertragung gewisse Mindestpegel, um
einen Empfang zu gewährleisten,
andererseits bietet gerade die Inkaufnahme körpernaher Anordnungen entscheidende
Vorteile, was Komfort, Verfügbarkeit
und Anwendungsmöglichkeiten
drahtloser Übertragungssysteme
anbelangt. Häufig
werden zu übermittelnde
Signale direkt in Körpernähe generiert. Werden
sie nah vom Ort der Generierung versendet, bedeutet das eine Reduzierung
des Aufwandes, da die Installation von Mitteln zur Weiterleitung
der Signale vom Ort der Generierung zu einem separat angeordneten
Sender weitgehend entfallen kann.
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Direkt
in Körpernähe angeordnete
Sender werfen jedoch andere technische Probleme auf. Ein Teil der
Sendeleistung kann vom Gewebe des menschlichen Körpers absorbiert werden. Dies
ist insbesondere bei zu betrachtenden hohen Frequenzen der Fall.
Daraus ergibt sich eine ungünstige
Abstrahlcharakteristik. Befindet sich zwischen Sender und Empfangsantenne
der menschliche Körper,
so muss dieser durch eine erhöhte
Sendeleistung als absorbierendes Hindernis überwunden werden. Besonders
bei Frequenzen oberhalb von 1,3 Gigahertz ist die Dämpfung durch
Wassermoleküle
besonders effektiv. Dies ist mit einer ungewollten starken Signaldämpfung verbunden.
Außerdem
kann es abhängig von
der Sendeleistung auch zu einer unerwünschten Erwärmung der Körperflüssigkeit kommen, da die Wassermoleküle aufgrund
ihres polaren Charakters zu Schwingungen angeregt werden. Besonders
problematisch ist eine derartige hohe Strahlenbelastung im Kopfbereich,
was unter Umständen
mit der Möglichkeit
des Auftretens von Augenschäden
in Verbindung gebracht wird. Daher ist eine Konzentration der Sendeleistung
auf den Kopfbereich relativ ungünstig. Gerade
in diesem Bereich erfolgt jedoch, entsprechend dem Stand der Technik,
insbesondere in der Mobilfunktechnologie, eine besonders starke
Sendeleistungsabgabe.
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Prinzipiell
ist es möglich,
bei schlechter Übertragungsqualität beziehungsweise
Empfangssicherheit eventuell im Weg stehende Hindernisse durch eine
Erhöhung
der Sendeleistung zu überwinden.
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Es
ist des Weiteren bekannt, durch Verwendung mehrerer Empfangsantennen und
einer möglichen
Umschaltung zwischen diesen Antennen die Empfangsgeometrie zu optimieren.
Als Beispiel ist hier die Verwendung mehrerer Empfangsantennen in PKW
zu nennen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Methode zu entwickeln beziehungsweise
ein Verfahren und eine zu seiner Ausführung erforderliche Vorrichtung anzugeben,
die es ermöglichen,
mit geringer Sendeleistung und hoher Empfangssicherheit eine quasi multidirektionale
Abstrahlung zu realisieren.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Funkübertragung von in Körpernähe generierten
Signalen gemäß Anspruch
1.
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Die
Ansprüche
2 bis 12 beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Anspruch 13 gibt eine Sendeanordnung für eine Funkübertragung in Körpernähe generierter Signale
gemäß dem Verfahren
nach Anspruch 1 an.
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Die
Ansprüche
14 bis 23 enthalten vorteilhafte Ausführungsformen einer derartigen
Sendeanordnung.
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Die
Erfindung geht davon aus, dass die zur Übertragung von einem Sender
zu einem Empfänger erforderliche
Sendeleistung außer
durch die Entfernung zwischen Sender und Empfänger im Wesentlichen davon
beeinflusst wird, ob sich die Übertragung dämpfende
Hindernisse im direkten Übertragungsweg
befinden oder nicht. Bei körpernah
getragenen Sendern kann sich, wenn der Träger selbst in Bewegung ist,
der Körper
des Trägers
als dämpfendes
Hindernis in den Übertragungsweg
bewegen. In solchen Fällen
kommt es während
des Empfangs während der
Bewegung des Trägers
zu ständigen
Schwankungen der empfangenen Leistung. Um in derartigen Fällen einen
teilweisen Abbruch des Empfangs zu umgehen, ist es grundsätzlich möglich, mit
einer durchweg erhöhten
Sendeleistung zu arbeiten.
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Erfindungsgemäß wird jedoch
davon ausgegangen, dass es möglich
ist, bei Verwendung mehrerer Antennen zumindest eine so anzuordnen,
dass zwischen ihr und dem Empfänger
kein besonders stark dämpfendes
Hindernis angeordnet ist. Erfüllt eine
Antenne diese Anforderung, so wird zumindest sie als Sendeantenne
verwendet. Das ermöglicht
die sichere Versendung von in Körpernähe generierten Signalen
mit kleiner Sendeleistung. Verändern
sich die Abstrahlungseigenschaften, kann auch während des Sendens ein Wechsel
von einer zu einer anderen Antenne vorgenommen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
besteht in einer Funkübertragung von
in Körpernähe generierten
Signalen über
eine Anordnung von mindestens zwei an verschiedenen körpernahen
Positionen angeordneten Antennen, bei dem vor oder während der Übertragung
eine Auswahl mindestens einer Antenne vorgenommen wird, welche als
Sendeantenne wirkt und wobei nach Eintritt eines durch mindestens
einen festgelegten zu überwachenden
Parameter charakterisierten Alarmzustandes alle verfügbaren Antennen
mit maximaler Sendeleistung beaufschlagt werden. Das Verfahren wird
ausgeführt
mit einer Vorrichtung für
eine Funkübertragung
von in Körpernähe generierten
Signalen, die mindestens eine elektronische Baugruppe, die zu sendende
Signale generiert, mindestens zwei an verschiedenen körpernahen
Positionen angeordnete und an mindestens einem Stützmittel
befestigte Antennen und Mittel zur Auswahl der Antenne oder der Antennen, über welche
die Übertragung
der Signale erfolgen soll, enthält.
Als Stützmittel
können
Bekleidungsteile, am Körper
getragene Ausrüstungsgegenstände oder
verschiedene Befestigungsmittel dienen.
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Die
Auswahl der Sendeantenne kann auf verschiedene Weise erfolgen. Dadurch
wird erreicht, dass zumindest eine Antenne auf möglichst direktem Wege mit einer
Empfangsstation kommunizieren kann, ohne stark dämpfende Hindernisse überwinden
zu müssen.
Auf diese Weise kann durch rechtzeitig vorgenommene Auswahl der
jeweils optimalen Antenne stets mit minimaler Sendeleistung gearbeitet
werden, ohne dass der Abbruch des Empfangs droht.
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Die
Auswahl der Antenne kann durch einfache Prognose und manuelle Auswahl
erfolgen. Zweckmäßig kann
es sein, wenn die Auswahl der Antenne in Abhängigkeit von mindestens einem
die Funkübertragung
charakterisierenden technischen Parameter erfolgt. Ein solcher technischer
Parameter ist das Stehwellenverhältnis.
Das Stehwellenverhältnis
charakterisiert die abgestrahlte Sendeleistung im Verhältnis zur
eingespeisten Sendeleistung. Wird nur ein geringer Teil der eingespeisten
Leistung tatsächlich
abgestrahlt, so arbeitet die Antenne ineffektiv. Um eine sichere
Funkübertragung
zu gewährleisten, müsste die
eingespeiste Leistung deutlich erhöht werden. Im erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt dagegen ein Wechsel zu einer anderen Antenne, die durch
ein besseres Stehwellenverhältnis
gekennzeichnet ist.
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Alternativ
zur Ermittlung der Antenne mit dem jeweils besten Stehwellenverhältnis kann
eine Verfahrensausgestaltung stehen, in der lediglich geprüft wird,
ob eine ausgewählte
Sendeantenne ein Stehwellenverhältnis
aufweist, das über
einem vorgegebenen Schwellwert liegt. Liegen mehrere Antennen über diesem
Schwellwert, so wird aus dieser Mannigfaltigkeit eine Antenne nach
einem weiteren Kriterium als Sendeantenne ausgewählt.
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Besonders
vorteilhaft ist die Integration einer Abschirmschicht in die Schutzbekleidung.
Diese verhindert effektiv eine Einstrahlung der abgegebenen Sendeleistung
in den Bereich des Körperinnern.
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Eine
Möglichkeit
der Konzentration von Sendeleistung in vom menschlichen Körper abgewandte Richtungen
ist es, die Antennen als verkürzte λ/4-Strahler
mit Massefußpunkt
einzusetzen, die senkrecht zur Massefläche aus einer Textilstruktur herausragen.
Dies hat den Vorteil, dass die zur Antennenverkürzung notwendige Massefläche ebenfalls
in die Textilien integriert werden kann, zum Beispiel durch Einweben
elektrisch leitfähiger
Fasern. Dieses Antennenprinzip schließt eine Abstrahlung in Richtung
zum Körper
nahezu vollständig
aus. Die Länge
der Strahler kann dabei durch den Einsatz von Verlängerungsspulen
und durch die Anwendung von Helix-Antennen bei der Verwendung hoher
Funkfrequenzen so weit verkürzt
werden, dass die Strahler gemeinsam mit Sensoren in kleinen Sensormodulen in
die Textilien integriert werden können.
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Eine
Steigerung der Abstrahlleistung ist mit einer Anordnung von Strahlern
in Gruppen, sogenannten phasengekoppelten Antennen-Arrays mit Richtcharakteristik,
möglich.
Befindet sich der Empfänger
in der Richtung der maximalen Abstrahlleistung, so kann auf diese
Weise mit nochmals verringerten Sendeleistungen gearbeitet werden.
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Beispiele
zur Längendimensionierung
derartiger Antennen sind aus dem CB-Funk bekannt. Dort wird beispielsweise
mit Frequenzen von 27 Megahertz gearbeitet, was einer Wellenlänge von
11 m und einem λ/4-Strahler
von knapp 3 m entspricht. Tatsächlich
werden jedoch Kurzstabantennen von Längen um 12 cm eingesetzt, was
durch den Einsatz von Verlängerungsspulen
realisiert werden kann. Überträgt man dieses
Konstruktionsprinzip auf im Mobilfunk gebräuchliche Frequenzen, so ergibt
sich ein Skalierungsfaktor von etwa 60. Aus einer 12 cm langen Kurzstabantenne
wird eine 2 mm lange Antenne. Mit derart miniaturisierten Antennen
ist der 1,6 Gigahertz-Bereich zu erschließen. Analog lässt sich
der 2,4 Gigahertz-Bereich, der 5 GHz-Bereich beziehungsweise der
Bereich der ISM-Bänder,
also 868 Megahertz beziehungsweise 910 Megahertz, erschließen.
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Andere
Antennenstrukturen, also ebene Strukturen wie Spiralantennen oder
zur Körperoberfläche im Wesentlichen
parallel angeordnete Dipolstrukturen, können ebenfalls zur Erzeugung
einer vom Körper
abgewandten Richtwirkung gestaltet und in textile Schichten integriert
werden. Gute Abstrahlergebnisse lassen sich ebenfalls erzielen,
wenn der Körperrumpf
als Schirm- und Bezugsfläche
von an den Extremitäten
angebrachten Antennenstrahlern verwendet wird.
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Werden
derartige Antennenstrukturen in mehrteilige Kleidungsstücke integriert,
so ist aufgrund der hohen Frequenzen darauf zu achten, dass in Überlappungsbereichen
eine sichere Abschirmung erfolgt. Das wird beispielsweise durch
eine deutliche Überlappung
der einzelnen Bekleidungsteile realisiert. Durch Anordnung von Antennenstrukturen
parallel zur Körperoberfläche lassen
sich auch deutlich größere Dipol-Geometrien
realisieren, was bedeutet, dass mit niedrigeren Frequenzen gearbeitet
werden kann. Die Sendeleistung, die von der Sendeendstufe in die
einzelnen Antennen eingespeist wird, muss an die Gegebenheiten,
zum Beispiel unterschiedliche Bekleidungsstücke mit wechselnder Ausrüstung, angepasst
werden. Eine zyklische Umschaltung zwischen den einzelnen Antennen
kann dabei die effektive Abstrahlung bei Bewegung der Person verbessern.
Auch kann eine situationsangepasste direkte Auswahl einzelnen Antennen
die effektive Abstrahlung verbessern und damit Übertragungsfehler minimieren.
Hierbei kann zum Beispiel eine integrierte Messung des Reflexionsfaktors
oder auch eine in den Sendeablauf integrierte Bestimmung des Stehwellenverhältnisses
dazu verhelfen, die Antenne mit der besten oder zumindest einer
ausreichenden Sendewirkung auszuwählen.
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Eine
Alternative hierzu stellt die Möglichkeit dar,
durch zyklischen Wechsel der Antennen empfängerseitig die empfangene Leistung
auszuwerten und die Antenne auszuwählen, die einen optimalen Empfang
ermöglicht.
Das erfordert jedoch einen bidirektionalen Datenaustausch, da vom
Empfänger
aus die Auswahl veranlasst werden muss.
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Durch
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Abstrahlverhältnisse
möglich.
Diese können sich
beispielsweise ändern,
wenn durch bewegungsbedingte Lageänderungen verschiedener Ausrüstungsgegenstände in einem
Rucksack oder metallischer Pressluftflaschen die Abstrahlung der
vorgesehenen Sendeleistung temporär behindert wird. Das Gleiche
gilt für
bauchseitig positionierte Antennen, wenn eine Person sich flach über einen
eventuell sogar metallischen Untergrund fortbewegt. In beiden Fällen kann
eine Reichweitenreduzierung die Folge sein. In beiden Fällen ist
dann eine erfindungsgemäße Konzentration
der Sendeleistung, zum Beispiel auf schulternah angeordnete Antennen,
sinnvoll. Tritt in besonders ungünstigen
Fällen
eine zu starke Dämpfung
aller Antennen am Oberkörper
auf, so kann kurzzeitig auf eine beispielsweise in den Helm integrierte
oder anderweitig in Kopfnähe
angebrachte Antenne umgeschaltet werden, bis die Sendebedingungen
für eine
Nutzung der übrigen
Antennen wieder günstiger
sind. Das kann zum Beispiel durch entsprechende Bewegungen der sendenden
Person oder die Entfernung von dämpfenden
Hindernissen zwangläufig
eintreten oder gezielt herbeigeführt
werden.
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In
Alarmsituationen ist es daneben vorteilhaft, eine Möglichkeit
vorzusehen, zyklisch alle am Körper
zur Verfügung
stehenden Antennen, also auch eine im Normalfall nicht priorisierte
kopfnahe Helmantenne, mit voller Sendeleistung anzusteuern, um sicherzustellen,
dass ein eventuell zu übertragender
Notruf mit Sicherheit empfangen wird.
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Vorteilhaft
kann es auch sein, eine erfindungsgemäße mehrteilige Antennenstruktur
in ein zusätzliches
Kleidungsstück
zu integrieren, das als Zubehörteil
zu bestehenden Ausrüstungsgegenständen eingesetzt
werden kann. Eine derartige Antennenstruktur beispielsweise in Form
einer Jacke kann als Zubehör
für Mobiltelefone
ausgeführt
sein. Gerade für
mobile Vieltelefonierer kann die Anwendung einer derartigen Jacke
eine Alternative zu der ständig in
Kopfnähe
abgegebenen Sendeleistung sein.
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Die
Verbindung der einzelnen Antennen untereinander kann drahtgebunden
erfolgen. Zu diesem Zweck kann ein in Textilstrukturen eingewebtes System
von elektrischen Leitungsbahnen vorgesehen werden. Derart modifizierte
Textilstrukturen lassen sich problemlos in herzustellende Kleidungsstücke einbeziehen.
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Kommt
es zu einer Überlappung
einzelner Kleidungsstücke,
so können
die einzelnen Kleidungsstücke
im Bereich der Überlappung
durch eine induktive Kopplung mit Hilfe induktiver Übertragungsmittel
untereinander verbunden werden.
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Bei
der induktiven Kopplung ist ein Frequenzbereich von unter einem
Megahertz, beispielsweise 125 kHz oder 134 kHz, einsetzbar, was
bedeutet, dass die elektromagnetische Belastung bezüglich einer
Energieabsorption durch das menschliche Gewebe nicht in Betracht
zu ziehen ist. Bei Verwendung von höheren Frequenzen (beispielsweise
13,56 MHz) zur Kopplung können
in den Überlappungsbereichen
der einzelnen Kleidungsstücke
körperseitige Abschirmschichten
eingesetzt werden, die die zum Körper
gerichtete Abstrahlung geeignet bedampfen.
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Alternativ
zu einer Integration der Antennenstruktur in die Bekleidung kann
die Befestigung erfindungsgemäßer Antennen
anheftbar durch beispielsweise mit Klettverschluss befestigbare
Textilstücke erfolgen.
Daneben kommt eine Integration erfindungsgemäßer Antennen in sogenannten
Pads, zum Beispiel als Heft- oder Elektrodenpflaster zur direkten Anbringung
auf der Haut in Frage.
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Ohne
sich darauf zu beschränken,
werden am Beispiel von Schutzbekleidung für Feuerwehreinsatzkräfte weitere
Erläuterungen
zu vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung gemacht.
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Zugehörig zeigen:
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1 einen
in einem erfindungsgemäß ausgestalteten
Kleidungsstück
enthaltenen beispielhaften Schichtaufbau,
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2 bevorzugte
Bereiche für
die Anbringung erfindungsgemäßer Antennen
an Schutzbekleidung,
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3 einen
Ausschnitt aus einer erfindungsgemäß ausgestatteten Schutzausrüstung für Feuerwehreinsatzkräfte.
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Eine
besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
lässt sich
durch Vorrichtungen realisieren, die einen mehrschichtigen Aufbau
aus textilen Schichten beinhalten. 1 zeigt schematisch
ein derartigen Schichtaufbau. In einer unteren Schicht 2 sind
verschiedene Sensoren 1 zur Messung von Vitalparametern
enthalten. Das können zum
Beispiel eingebettete Temperatur- und Pulssensoren sein. Darüber befindet
sich eine Schicht 3, in die Betriebs- und Auswerteelektronik 4 und
möglicherweise
Batterien integriert sind. Die Batterieanordnung kann ebenfalls
als gesonderte Schicht 5 ausgebildet sein.
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Darüber befindet
sich eine geeignet modifizierte textile Schicht 6, die
als Hochfrequenzabschirmung wirkt. Zu diesem Zweck kann die als
Abschirmung wirkende Schicht 6 mit metallischen Komponenten
durchwirkt oder beschichtet sein.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
können
mehrere Abschirmschichten vorhanden und zwischen den einzelnen Funktionsschichten
integriert sein. Darüber
befindet sich eine textile Schicht 7, in die verschiedene
Hochfrequenzantennen 8 inklusive einer Leistungsendstufe 9 integriert
sind. Die Abschirmschicht 6 verhindert einerseits, dass
die abgestrahlte Sendeleistung ins Körperinnere gelangt und schützt andererseits
die integrierte Betriebs- und Auswerteelektronik 4 vor
Störwirkungen
durch abgestrahlte Sendeleistung während des Betriebes. Die Betriebs-
und Auswerteelektronik 4 umfasst Mittel, um über Stehwellenmessungen
die Antennen ermitteln zu können,
die einen Anteil der in sie eingespeisten Energie abstrahlen, der über einem
vorgegebenen Schwellwert liegt, oder die Antenne zu ermitteln, die
einen möglichst
hohen Anteil der in sie eingespeisten Energie abstrahlt. Die Betriebs-
und Auswerteelektronik 4 umfasst weiterhin Mittel zur Auswahl
einzelner Antennen als Sendeantenne.
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2 zeigt
bevorzugte Bereiche für
die Anbringung erfindungsgemäßer Antennen
an Schutzbekleidung von Feuerwehreinsatzkräften.
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Der
mehrlagige Textilaufbau bildet bei Verarbeitung zu tragfähigen Ausrüstungsgegenständen, beispielsweise
zu Kleidungsstücken,
ein Stützmittel zur
Aufnahme einer erfindungsgemäßen Antennenanordnung.
Auf diese Weise können
mehrere Antennen mit Sensoren zur Überwachung von Vitalparametern,
Batterien, Betriebselektronik und anderen Bestandteilen in einen
textilen Schichtaufbau und damit in Schutzbekleidung integriert
werden. Der Schichtaufbau ist zumindest Bestandteil der Schutzbekleidung
von Feuerwehreinsatzkräften.
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Es
sind Antennen im Kopf 10-, Schulter 11-, Bauch 12-
sowie Rückenbereich 13 umfasst.
Des Weiteren können
Antennen an den Armen 14 und Beinen 15 integriert
werden. Alle Antennen können einzeln
oder in verschiedenen Kombinationen mit der Leistungsendstufe 9 verbunden
werden, die wiederum mit den Ausgängen der Sensoren zur Überwachung
von Vitalparametern bzw. der Betriebs- und Auswerteelektronik 4 in
Verbindung steht.
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Bei
den für
Einsatzkräfte
typischen Bewegungsabläufen
kommt es vereinzelt zu einer sehr starken Dämpfung der Abstrahlung einzelner
Antennen. Beispielsweise beim Kriechen auf dem Bauch kann von Antennen
im Bauchbereich nur eine geringe Abstrahlung von Sendeleistung erfolgen.
In diesem Fall kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren problemlos auf
eine Antenne im Schulter oder Rückenbereich
umgeschaltet werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn variable verschiedene Ausrüstungsgegenstände als
Antennenträger
mit einbezogen werden. Dies können zum
Beispiel Schutzhelme, Handschuhe, Pressluftflaschen, Rucksäcke o.ä. sein.
Führt die
Aufnahme einzelner Ausrüstungsgegenstände zur
Abdeckung einzelner Antennen, so ist es besonders vorteilhaft, wenn
diese Ausrüstungsgegenstände selbst
wiederum eine Antenne umfassen und gewissermaßen als Ersatz für die abgedeckte
Antenne fungieren können.
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Vorteilhaft
ist es dabei, wenn am Ort der integrierten Antennen jeweils induktive Übertragungsmittel
angeordnet sind, die bei Applikation des Ausrüstungsgegenstandes eine Weiterleitung
der ursprünglich
zur Versendung durch die abgedeckte Antenne vorgesehenen Signale
an die Antenne des applizierten Ausrüstungsgegenstandes ermöglichen.
Diese Weiterleitung kann nach dem transformatorischen Prinzip erfolgen.
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3 zeigt
einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäß ausgestatteten Schutzausrüstung für Feuerwehreinsatzkräfte. Eine
Leistungsendstufe 9 ist mit einer schulternahen Antenne 11 in
eine Jacke 15 integriert. Eine weitere Antenne 10 ist
in eine Feuerschutzmaske 16 integriert. Die Leistungsendstufe 9 kann über Verbindungsleitungen 17 mit
der schulternahen Antenne 11 und/oder mit induktiven Übertragungsmitteln 18 im
Kragenbereich verbunden werden. Wird die Feuerschutzmaske 16 ordnungsgemäß angelegt,
so besteht im Kragenbereich eine Überlappung zwischen Feuerschutzmaske 16 und
Jacke 15. In diesem Fall korrespondieren die induktiven Übertragungsmittel 18 im
Kragenbereich mit induktiven Übertragungsmitteln 19 im
unteren Bereich der Feuerschutzmaske 16, die über eine
in die Maske integrierte Verbindungsleitung 20 mit der
Antenne 10 verbunden sind. Durch die Nutzung der induktiven Übertragungsmittel 18, 19 kann
somit die Leistungsendstufe 9 in der Jacke 15 mit
der kopfnahen Antenne 10 verbunden werden. Auf diese Weise
können
Antennen, die sich an anderen Ausrüstungsgegenständen befinden,
in erfindungsgemäße Antennenkonfigurationen
einbezogen und gemäß dem beanspruchten Auswahlverfahren
zur Versendung körpernah
generierter Signale benutzt werden. Grundsätzlich sind auch andere Verbindungsmittel
zur Weiterleitung der zu sendenden Signale über die Grenzen einzelner Stützmittel
hinweg einsetzbar.