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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren für
die Mehrbenutzer-Interaktion
in einer Computeranwendung an einer horizontalen Fläche, insbesondere
an einem Interaktionstisch. Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren
bietet die Möglichkeit
der Interaktion mehrerer Nutzer mit dem Inhalt einer Computeranwendung,
welcher auf einem flächigen
Ausgabemedium, insbesondere auf einem Interaktionstisch, dargestellt
wird.
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Vorrichtungen
und Verfahren zur Mehrbenutzer-Interaktion
mit Computerprogrammen sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
Für die Mehrbenutzer-Interaktion mit Computerprogrammen gibt
es heute eine Vielzahl an Lösungen,
die sich unterscheiden hinsichtlich
- – der Möglichkeit
zum ortsgleichen Arbeiten
- – der
Möglichkeit
zum zeitgleichen Arbeiten
- – der
Anzahl der Interaktionsgeräte
- – des
Interaktionsverfahrens.
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Für einige
Aufgaben haben sich waagerechte Darstellungen auf einer tischartigen
Oberfläche
als günstig
herausgestellt, da dieses der üblichen
Arbeitsweise des Menschen ähnelt.
Für die
Darstellung der graphischen Ausgabe von Computeranwendungen auf
einer horizontalen Fläche
gibt es zwei prinzipielle Lösungen:
- – Der
Tisch ist selber das Ausgabemedium. Die Tischfläche wird so z.B. durch einen
Flachbildschirm gebildet.
- – Die
graphische Ausgabe wird mittels eines Datenprojektors auf eine Tischoberfläche projiziert.
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Problematisch
ist bei den Vorrichtungen zur Mehrbenutzer-Interaktion immer noch
die Möglichkeit
der Interaktion der Nutzer mit dem dargestellten Inhalt der Computeranwendung.
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Eine
Möglichkeit
zur Informationseingabe bzw. für
entsprechende Eingabegeräte
liegt in der Verwendung tangibler Interfaces in Form von Interaktionsklötzchen.
Die Interaktionsklötzchen
werden dabei einem graphischen Symbol der graphischen Ausgabe des
Computers zugewiesen. Eine Ortsänderung
eines Interaktionsklötzchens
wird als äquivalente
Ortsänderung
des graphischen Symbols verarbeitet. Ein derartiges System wurde
an der ETH Zürich entwickelt
(WO 98/13745). Die Erfassung der Position der Interaktionsklötzchen erfolgt über bildverarbeitende
Systeme. Ein großer
Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass viele In teraktionsklötzchen gleichzeitig
verwendet werden können.
Als nachteilig ist anzusehen, dass diese Form der Interaktion spezielle
Anwendungen erfordert, welche die Positionsänderung der Interaktionsklötzchen interpretieren können. Zudem
können
mittels eines Interaktionsklötzchens
nur sehr begrenzt Daten für
den Computer erzeugt werden, nämlich
die Position oder die Form oder die Orientierung des Klötzchens.
Zur visuellen bzw. grafischen Ausgabe existieren im Stand der Technik
verschiedene Verfahren, welche die Separierung der graphischen Ausgaben
ermöglichen. Diese
Verfahren bzw. die entsprechenden Vorrichtungen werden zumeist genutzt
für stereoskopische Ausgaben,
da in diesen Fällen
die Grafikinformationen für
das rechte und linke Auge getrennt gehalten werden müssen. Die
Bildinformationen bestehen dann aus den beiden Perspektiven, die
in der Realität vom
rechten und vom linken Auge unterschiedlich wahrgenommen werden.
Die Kanaltrennung kann beispielsweise über Einfärbung, Lichtwellen-Polarisation
oder zeitliche Auflösung
erfolgen.
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In
einem ersten Verfahren nach dem Stand der Technik werden getrennte
Anzeigesysteme je Auge verwendet. Hierbei sehen das rechte und das linke
Auge je auf ein separates Ausgabemedium. Dieses Ausgabemedium zeigt
jeweils die rechte und die linke Perspektive. Ausgabemedien können hierbei
Binokulare (beispielsweise Firma Virtual Research) oder Datenhelme
(ebenfalls beispielsweise Firma Virtual Research) sein. Bei der
Shuttertechnik (zeitliche Auflösung)
werden zeitlich getaktet auf einem Ausgabemedium die rechte und
die linke Perspektive abwechselnd gezeigt. Eine Brille mit im gleichen
Takt auf der rechten und der linken Seite schließenden und öffnenden Gläsern sorgt dafür, dass
ein Auge immer nur die für
dieses Auge vorgesehene Perspektive wahrnimmt. Bei dem Lichtwellen-Polarisationsverfahren
werden die Strahlengänge
zweier Datenprojektoren mit Lichtwellen-Polarisationsfiltern versehen. Beide
Projektoren bestrahlen die gleiche Fläche. Jeder Projektor zeigt
das Bild einer Perspektive. Der Benutzer trägt eine Brille mit Polarisationsfiltern,
so dass jedes Auge das Bild eines Projektors wahrnimmt. Bei dem
Anaglyphentechnik-Verfahren werden zwei Ausgaben zweier Perspektiven
mit Komplementärfarben
(beispielsweise Cyan und Rot) eingefärbt. Mittels einer entsprechenden
Anaglyphenbrille mit entsprechend unterschiedlichen Farbfiltern
vor dem rechten und linken Auge werden beide Bilder dann wiederum
für beide
Augen getrennt. Bei der Prismentechnik wird auf eine Bildschirmoberfläche eine
Prismenfolie aufgeklebt. Die Prismenfolie sorgt dafür, dass
der unter dem Prisma befindliche Lichtpixel entweder zum rechten
oder zum linken Auge ausgesendet wird. Auf dem Bildschirm wird die Darstellung
in abwechselnden Spalten gezeigt.
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Ebenfalls
aus dem Stand der Technik bekannt ist eine Eingabevorrichtung zur
Interaktion mit und Navigation in einer mehrdimensionalen virtuellen Welt
mit mindestens zwei die Navigation in und die Interaktion mit der
mehrdimensionalen virtuellen Welt ermöglichenden Handgeräten und
mit einer die von den Handgeräten
aufgenommenen Navigations- und Interaktionseingaben eines Benutzers
für arbeitenden
Recheneinheit (
DE
101 10 489 A1 ). Bei diesem System für eine skalierbare Eingabevorrichtung,
welche mehrbenutzerfähig
ist, dadurch erreicht, dass die mindestens zwei Handgeräte über eine
Funkschnittstelle mit einer mit der Recheneinheit verbundenen Basiseinheit
kommunizieren und dass die Basiseinheit die Kommunikation mit den
mindestens zwei Handgeräten
im wesentlichen parallel unterstützt. Die
im wesentlichen parallele Unterstützung geschieht durch ein schnelles
Umschalten zwischen den Handgeräten.
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Ein
weiteres solches spezielles Softwaresystem, das mehrere Eingabegeräte mehreren
Eingabemetaphern zuweist, ist aus der Druckschrift
EP 1 315 071 A1 bekannt.
Dieses zeigt eine Benutzerschnittstelle, welche von mehreren Benutzern
gemeinsam verwendet werden kann, welche ein Interaktives Anzeigegerät aufweist,
welches Mittel zur Anzeige einer Arbeitsumgebung und Mittel zur
Detektion von und Reaktion auf die Eingabeaktivitäten einer
Mehrzahl von Benutzern aufweist. Die Benutzereingaben erfolgen autonom,
so dass die verschiedenen Eingabegeräte vom Rechnersystem als unabhängig voneinander
erkannt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es ausgehend vom Stand der Technik,
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Mehrbenutzer-Interaktion
mit Standard-Computeranwendungen
zur Verfügung
zu stellen, welche bzw. welches es mehreren Benutzern erlaubt, gemeinsam
an einem Ausgabemedium mit bzw. in einer Computeranwendung zu interagieren. Aufgabe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es darüberhinaus,
für eine
möglichst
große
Anzahl unterschiedlicher Computerprogramme anwendbar zu sein.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Interaktionsvorrichtung gemäß Patentanspruch
1, eine Anordnung von Interaktionsvorrichtungen gemäß Patentanspruch
13 sowie ein Interaktionsverfahren gemäß Patentanspruch 19 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Interaktionsvorrichtung bzw.
des Interaktionsverfahren sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Interaktionsvorrichtung
erfolgt die Ausgabe der Computergrafik auf einer bevorzugt horizontalen
Fläche,
die als Platte eines Tisches fungiert. Hierzu kann die Projektion
der Computergrafik mittels eines Datenprojektors auf einen Tisch
geworfen werden oder es kann ein Flachbildschirm in waagrechter
Position als „Tisch" bzw. innerhalb eines
Tisches eingesetzt werden.
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Als
Interaktionsgeräte
bzw. Eingabegeräte können Computermäuse verwendet
werden, die in Bezug auf handelsübliche
Computermäuse
bezüglich
ihrer Bewegungssensoren manipuliert sein können. Die Manipulation der
Bewegungssensoren wird in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es können
jedoch auch (ggf. ebenfalls bzgl. Ihrer Bewegungssensorik manipulierte)
Touchpads, Lightpens, Zeigerstifte oder andere in Verbindung mit
Computersystemen einsetzbare Zeigevorrichtungen eingesetzt werden.
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Die
Interaktionsgeräte
werden an eine Signalübertragungsvorrichtung,
insbesondere ein Signalbus-System angeschlossen, an welchem auch der
Rechner auf dem die Computeranwendung abläuft, angeschlossen ist. Der
Anschluss an das Signalbus-System erfolgt hierbei so, dass der Computer bzw.
Rechner keinen qualitativen Unterschied zwischen den Signalen der
verschiedenen Interaktionsgeräte
bzw. Computermäuse
feststellen kann: Alle Interaktionsgerät-Bewegungen der verschiedenen Interaktionsgeräte werden
als das Eingangssignal eines virtuellen Gerätes vom Computer interpretiert und
auf eine Computerprogramm-Steuerungsvorrichtung (beispielsweise
einen Mauszeiger), welche dann auch als Bestandteil der Computergrafik
ausgegeben werden kann, übertragen.
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Da
Benutzer aus unterschiedlichen Blickwinkeln bzw. Blickrichtungen
auf das Ausgabemedium bzw. die Projektionsfläche eines Ausgabemediums schauen
können,
werden in einer vorteilhaften Ausgestaltungsform separate Informationsdarstellungen ermöglicht.
Dies kann über
die Shuttertechnik oder über
die Polarisationstechnik geschehen (siehe Abschnitt Stand der Technik),
wie ebenfalls in den Ausführungsbeispielen
näher beschrieben
ist. Um hierbei mehr als zwei Blickrichtungen abzudecken, können gleichzeitig
mehrere dieser Techniken (beispielsweise Shuttertechnik und Polarisationstechnik)
eingesetzt werden. Alternativ hierzu können auch mehrere der beschriebenen
Vorrichtungen mit derselben Technik in einer Anordnung eingesetzt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bzw. das entsprechende Verfahren weist gegenüber den Interaktionsvorrichtungen
bzw. -verfahren nach dem Stand der Technik insbesondere die folgenden
Vorteile auf:
- – Da als Interaktionsmetapher
bzw. Computerprogramm-Steuerungsvorrichtung der übliche Mauszeiger verwendet
werden kann, um Bewegungsänderungen
bzw. Positionsänderungen
der Interaktionsgeräte
zu übertragen,
können
sämtliche Computerprogramme
angesprochen werden, die mit Computermäusen bedienbar sind. Diese
sind nahezu alle verfügbaren
Computerprogramme.
- – Aus
demselben Grund können
auch auf einfache Art und Weise durch die Benutzung der Interaktionsgeräte bzw.
Computermäuse
durch die unterschiedlichen Benutzer jeweils vielerlei Daten unterschiedlichster
Art dem Rechnersystem bzw. Computer übermittelt werden.
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Erfindungsgemäße Interaktionsvorrichtungen
für die
Mehrbenutzerinteraktion in einer Computeranwendung können, wie
in einem der nachfolgenden Beispiele beschrieben, ausgeführt sein
oder verwendet werden. In den den Beispielen entsprechenden Figuren
werden für
dieselben oder entsprechende Bestandteile bzw. Bauteile der Interaktionsvorrichtung
identische Bezugszeichen verwendet.
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Es
zeigt 1 eine mögliche
Systemarchitektur einer Interaktionsvorrichtung mit einem Interaktionstisch.
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Es
zeigt 2 den Blick auf die Arbeitsoberfläche des
Interaktionstisches in 1.
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Es
zeigt 3 eine Skizze zur Separation grafischer Ausgaben
an einem Interaktionstisch.
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Es
zeigt 4 die Darstellung einer Separation grafischer
Ausgaben unterschiedlichen Inhalts an einem Interaktionstisch.
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Es
zeigt 5 eine Übersicht,
welche unterschiedlichen Informationsseparierungsvorrichtungen zur
Separation graphischer Ausgaben in Kombination eingesetzt werden
können.
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1 zeigt
ein Beispiel für
eine erfindungsgemäße Interaktionsvorrichtung.
Diese weist ein Rechnersystem mit einem Rechner bzw. Computer 1 auf.
An den Rechner 1 sind über
eine Signalübertragungsvorrichtung
in Form eines Signalbus-Systems 4 insgesamt acht Interaktionsgeräte in Form
von Computermäusen 3 (Bezugszeichen 3T1, 3T2, 3+1, 3+2, 3x1, 3x2, 3x3 und 3o1)
angeschlossen. Der Rechner ist mit einem handelsüblichen Datenprojektor 5 und
einem Bildschirm 6 verbunden. Über die Verbindungsleitung
zum Datenprojektor 5 bzw. diejenige zum Bildschirm 6 können vom
Rechner 1 Grafiksignale G an den Datenprojektor 5 und
an den Bildschirm 6 übertragen
werden. Der Datenprojektor 5 projiziert ein den Grafiksignalen
G entsprechendes Projektionsbild P auf die Oberfläche 2a eines
Ausgabemediums in Form eines ebenen Interaktionstisches 2.
Der Rechner 1 steuert bzw. generiert ein und denselben
Mauszeiger 30 als Computerprogramm-Steuerungsvorrichtung, welcher auf dem Bildschirm 6 und
in dem vom Datenprojektor 5 auf die Oberfläche 2a des
Tisches 2 projizierten, der Bildschirmdarstellung entsprechenden
Abbild P dargestellt wird. Der Rechner 1 besitzt die Möglichkeit
zum Drehen der grafischen Ausgabe auf der Oberfläche 2a des Tisches 2 gegenüber der
Ausgabe auf dem Bildschirm 6 um einen beliebigen Winkel,
insbesondere um 90°,
180° oder
270°. Im
vorliegenden Fall können
natürlich
auch mehr oder weniger als acht Computermäuse 3 eingesetzt bzw. über die
Signalübertragungsvorrichtung 4 mit
dem Rechner 1 verbunden werden.
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Der
gezeigte Ansatz der Mehrbenutzer-Interaktion mit Standard-Computeranwendungen
an einer horizontalen Fläche
(Oberfläche 2a des
Interaktionstisches 2) sieht eine rein gerätetechnische
Lösung vor,
mit deren Hilfe es mehreren Benutzern B ermöglicht wird, gemeinsam an einem
Tisch 2 mit einer Computeranwen dung zu interagieren.
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Die
Ausgabe der Computergrafik erfolgt auf einer horizontalen Fläche 2a,
die als Platte eines Tisches 2 fungiert. Hier wird zu diesem
Zweck die Projektion P der Computergrafik mittels eines Datenprojektors 5 eingesetzt.
Möglich
ist aber auch die Verwendung eines Flachbildschirms in waagrechter
Position. Es kann jedoch auch ein Touchscreen als Tisch 2 eingesetzt
werden. Problematisch ist hier dann jedoch das Ablegen von Dokumenten
und das normale Schreiben mit beispielsweise einem Kugelschreiber
auf einem Blatt Papier, welches auf dem Interaktionstisch 2 liegt,
da dieser eigentlich auch als Schreibtischfläche dienen soll.
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2 zeigt
den Interaktionstisch 2 samt seiner Oberfläche 2a,
auf den ein Inhalt 2b der Computeranwendung mit Hilfe des
Projektors 5 projiziert wird, in einer vergrößerten Ansicht.
Die acht Interaktionsgeräte
in Form von Computermäusen 3 sind
auf der Oberfläche 2a des
Interaktionstisches 2 angeordnet. Auf der dem Betrachter
zugewandten Langseite des Tisches sind an dem Rand der Oberfläche 2a die Mäuse 3T1 und 3T2 angeordnet.
Auf der rechts vom Betrachter liegenden Schmalseite des Tisches 2 ist auf
dem Rand der Oberfläche
die Maus 3o1 angeordnet. Auf der dem Betrachter gegenüberliegenden Langseite
des Tisches sind auf der Oberfläche 2a an deren
Rand die Computermäuse 3x1, 3x2 und 3x3 angeordnet.
Auf der links vom Betrachter liegenden Schmalseite des Tisches 2 sind
auf dessen Oberfläche 2a am
Rand der Oberfläche
die Computermäuse 3+1 und 3+2 angeordnet.
Die Kennzeichen „T", „+", „x" und „o" sind Kennzeichen,
welche die Computermäuse 3 eindeutig
den vier verschiedenen Arbeitsseiten des Tisches 2 zuordnen.
Im zent ralen Bereich der Oberfläche 2a ist
das Projektionsbild P der Computeranwendung bzw. dessen Inhalt 2b zu
erkennen. Wie in diesem zu erkennen ist, werden die Kennzeichen „x", „T", „o" und „+" auch in diesem Bild
eingeblendet, so dass eine einfache Zuordnung der entsprechenden
Mäuse möglich ist.
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Als
Interaktionsgeräte 3 werden
handelsübliche
Computermäuse
verwendet, die jedoch teilweise bezüglich ihrer Bewegungssensoren
manipuliert wurden. Es können
jedoch auch Touchpads und/oder Trackballs als zumindest teilweise
bezüglich
ihrer Bewegungssensoren manipulierte Interaktionsgeräte eingesetzt
werden.
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Die
Notwendigkeit der Manipulation der Bewegungssensorik leitet sich
folgendermaßen
her: Wird eine in ihrer Bewegungssensorik unveränderte Maus 3, beispielsweise
die Maus 3T1, nach vorne – also vom Körper des
Benutzers B (nicht gezeigt) weg bzw. in 1 oder 2 in
Richtung von „T" nach „x" – bewegt, so bewegt sich der
Mauszeiger 30 im Abbild P ebenfalls vom Körper weg
nach vorne bzw. der Inhalt 2b ändert sich dahingehend, dass
sich der Mauszeiger 30 in Richtung von T nach x bewegt.
Nun nimmt man dieselbe Maus 3, begibt sich mit ihr auf die
gegenüberliegende
Seite des Interaktionstisches (also z.B. von der dem Betrachter
zugewandten Seite bzw. T-Seite zu der dem Betrachter abgewandten Seite
bzw. x-Seite des Tisches 2), greift die Maus in der dafür vorgesehenen
Art und Weise (also nicht um 180° gedreht
in Bezug auf diese Art und Weise) und bewegt sie wieder vom eigenen
Körper
weg (also jetzt in Richtung von der x-Seite zur T-Seite). Wünschenswert
ist, dass sich der Zeiger 30 dann vom Benutzer dieser Maus
ausgesehen im Bild P bzw. Inhalt 2b erneut vom eigenen
Körper
weg nach vorn bewegt, also in die Richtung, in die die Maus 3 geschoben
wird. Tatsächlich
bewegt sich der Mauszeiger 30 jedoch entgegen der Bewegungsrichtung
der Maus 3 zum eigenen Körper hin. Dies liegt daran,
dass die Bewegungssensorik dieser Maus 3 so eingestellt
ist, dass eine Mausbewegung vom Körper weg nach vorn auf dem
Ausgabemedium 2 (Bildschirm oder Tischplatte) stets als
Zeigerbewegung nach vorn – von
der ursprünglichen
Position aus gesehen (also von der T-Seite) – angezeigt wird. Dies ist
unabhängig
davon, von welcher Tischseite aus diese Vorwärtsbewegung tatsächlich erfolgt.
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Je
nach vorgesehener Seite am Tisch, an welcher der Benutzer mit einer
spezifischen Computermaus 3 arbeiten wird, wird diese spezifische
Maus 3 nun also
- – in ihrer Sensorik invertiert
(dies geschieht mit den Mäusen 3x1, 3x2 und 3x3):
eine Bewegung der Maus 3 nach vorne (von „x" nach „T") wird als Bewegung
nach hinten erkannt (und somit im Bild P bzw. Inhalt 2b als
Bewegung des Mauszeigers in Richtung von „x" nach „T" dargestellt) und umgekehrt. Eine Bewegung
der Maus nach rechts (von „o" nach „+") wird als Bewegung
nach links erkannt und umgekehrt.
- – oder
in ihrer Sensorik linksdrehend gekippt (dies geschieht mit der Maus 3o1):
eine Bewegung der Maus 3
• nach vorne (von „o" nach „+") wird als Bewegung nach
links,
• nach
hinten (also in Richtung auf einen an der rechten Seite des Tisches 2 stehenden
Benutzer bzw. von „+" nach „o") wird als Bewegung
nach rechts,
• nach
rechts (von „T" nach „x") wird als Bewegung
nach oben,
• nach
links (von „x" nach „T") wird als Bewe gung nach
unten erkannt.
- – oder
in ihrer Sensorik rechtsdrehend gekippt (dies geschieht mit den
Mäusen 3+1 und 3+2): eine
Bewegung der Maus 3
• nach vorne (von „+" nach „o") wird als Bewegung nach
rechts,
• nach
hinten (von „o" nach „+") wird als Bewegung
nach links,
• nach
rechts (von „x" nach „T") wird als Bewegung
nach unten,
• nach
links (von „T" nach „x") wird als Bewegung nach
oben erkannt.
- – oder
in ihrer handelsüblichen
Sensorik nicht verändert
(dies geschieht mit den Mäusen 3T1 und 3T2).
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Nachfolgend
seien zwei Koordinatensysteme eingeführt: ein Darstellungs-Koordinatensystem als
das Koordinatensystem, in welchem der Tisch 2 (bzw. das
Projektionsbild P bzw. dessen Inhalt 2b) ortsfest angeordnet
ist bzw. das fest mit dem Tisch 2 verbunden ist und ein
Benutzerkoordinatensystem, also ein Koordinatensystem, dass ortsfest
mit dem Benutzer (bzw. genauer gesagt mit einem bestimmten Punkt
des Benutzers, beispielsweise dem Mittelpunkt seines Kopfes) verbunden
ist (der Benutzer kann also durch Bewegung der Hand innerhalb des Benutzerkoordinatensystems
auch Bewegungen bzw. Positionsänderungen
ausführen).
Diese beiden Koordinatensysteme (Darstellungs-Koordinatensystem und Benutzerkoordinatensystem)
sind in der Regel (d. h. für
die Interaktionsgeräte 3x1, 3x2, 3x3, 3o1, 3+1 und 3+2)
in der vorliegenden Erfindung entkoppelt: Betrachtet man einen bestimmten
Benutzer, welcher eines der Interaktionsgeräte 3x1, 3x2, 3x3, 3o1, 3+1 und 3+2 benutzt,
so sind diese Interaktionsgeräte
in ihrer Bewegungssensorik so mani puliert, dass eine Bewegung des
Interaktionsgerätes
bzw. der Maus durch den Benutzer relativ zu seinem Benutzerkoordinatensystem
nicht zu einer Bewegung des Mauszeigers 30 in derselben
Richtung innerhalb des Darstellungs-Koordinatensystems führt. Schaut beispielsweise
der an der Rückseite
des Tisches (auf der Seite x) stehende Benutzer B in Richtung von „x" nach „T" und bewegt seine
Maus 3x1 in Richtung von „x" nach „T" (also von sich aus gesehen bzw. in
seinem Benutzerkoordinatensystem nach oben), so wird der Mauszeiger 30 im
Darstellungs-Koordinatensystem (in welchem die Nach-Oben Richtung durch
die Richtung von „T" nach „x" definiert ist) nicht nach
oben bewegt, sondern nach unten, d. h. der Mauszeiger 30 wird
im Darstellungs-Koordinatensystem von „x" nach „T" bewegt (Invertierung der Bewegungssensoren
der Mäuse 3x1 und 3x2).
Der rechts vom Tisch stehende Benutzer der Maus 3o1 bewegt in
einem weiteren Beispiel diese Maus in seinem Benutzerkoordinatensystem
(er schaut von „o" nach "+", also definiert diese Richtung die
Nach-Oben-Richtung seines Benutzerkoordinatensystems) nach oben,
also von „o" nach „+". Das Darstellungskoordinatensystem
ist nun auch von diesem Benutzerkoordinatensystem entkoppelt: Der
Mauszeiger 30 bewegt sich nun nicht nach oben im Darstellungskoordinatensystem
(also von „T" nach „x"), sondern nach links
im Darstellungs-Koordinatensystem (bzw. von „o" nach „+"). Dies erfolgt aufgrund der um 90° linksgedrehten
bzw. linksdrehend gekippten Bewegungssensorik der Maus 3o1.
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Die
Computermäuse 3 werden
an ein Signalbus-System 4 angeschlossen, an welchem auch
der Computer 1 als Empfänger
angeschlossen ist. Für den
Computer 1 besteht kein qualitativer Unterschied zwischen
den Signalen der verschiedenen Computermäuse 3. Somit werden alle
Computermaus-Bewegungen als das Eingangssignal ein und desselben Geräts vom Computer 1 interpretiert
und auf den Mauszeiger 30 übertragen. Mittels der Computermäuse 3 können Daten
zur Position der Computermäuse 3 und
zur Stellung der an den Computermäusen 3 befindlichen
Taster und Drehregler erzeugt und an den Computer 1 übertragen
werden. Hierbei kann das System so gestaltet werden, dass die Bewegungen
zweier Benutzer vom Computer nicht identifizierbar sind, sondern überlagert
werden, d.h. dass die entsprechenden Signale addiert werden. Wenn
also ein links vom Tisch stehender Benutzer seine Maus 3+1 von
sich aus gesehen nach oben (also von „+" nach „o") bewegt und ein an der Vorderseite
des Tisches stehender Benutzer seine Maus 3T1 von sich aus
gesehen nach oben (also von „T" nach „x") bewegt, so wird
dies in diesem Fall so interpretiert, wie wenn eine „Summenmaus" von links unten
nach rechts oben (also von „+T" nach „xo") bewegt werden würde. In
einem solchen Fall kann es unter Umständen auch zum Stillstand des
Mauszeigers kommen, wenn zwei Benutzer ihre Mäuse entgegengesetzt zueinander
bewegen.
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Als
Interaktionsmetapher wird weiterhin der übliche Mauszeiger 30 verwendet,
auf den die Positionsänderungen
der Computermäuse 3 übertragen werden.
Dieses ermöglicht
es, sämtliche
Computerprogramme anzusprechen, die mit Computermäusen 3 bedienbar
sind. Dieses sind nahezu alle verfügbaren Computerprogramme.
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Um
unmittelbar festzustellen, welche Computermaus 3 an welche
Seite des Tisches 2 gehört, gibt
es neben der gezeigten Kennzeichnung mittels den Symbolen „T", „x", „o" und „+" auch weitere einfache
Möglichkeiten.
Einmal können
die Computermäuse 3 farblich
gekennzeichnet werden. Diese farbliche Kennzeichnung kann dann ebenso
wie die Symbole in der grafischen Ausgabe bzw. im Projektionsbild 2b des
Computers 1 so angeordnet werden, dass eine Zuordnung der
jeweiligen Maus zu der korrekten Tischseite möglich ist. Anstatt Farben zur
Kennzeichnung der richtigen Arbeitsseite zu verwenden, können jedoch
auch andere Metaphern benutzt werden. So kann etwa direkt „oben", „unten", „rechts" oder „links" an die Maus und
die grafische Ausgabe geschrieben werden, oder es können wie
beschrieben Symbole (auch andere Symbole wie z.B. Dreieck, Viereck,
Kreis, Kreuz) angebracht werden. In einer weiteren Variante ist
auch die automatische Zuordnung von Mäusen zu ihrer jeweiligen Tischseite denkbar.
Eine erste Möglichkeit
hierfür
ist, dass die Mäuse
jeweils ihre eigene Orientierung (also die Ausrichtung einer ihrer
Achsen, beispielsweise ihrer Mittelachse in Längsrichtung, in Bezug auf die
Tischoberfläche)
kennen und ihre eigene Signalerzeugung jeweils anpassen. Eine zweite
Möglichkeit
alternativ hierzu ist, dass nicht die Orientierung der einzelnen Mäuse ausschlaggebend
ist, sondern dass die absolute Position der jeweiligen Maus am Tisch
(d.h. ihre Anordnung am linken, rechten, oberen oder unteren Tischrand)
entscheidend ist. Durch die absolute Position am Tisch steht fest,
welche Signale die Maus aufgrund ihrer Bewegung erzeugen muss bzw.
ob und wie die jeweilige Bewegungssensorik modifiziert werden muss.
Für die
Erfassung der Position und/oder der Orientierung von den Mäusen im
Raum existieren heute mehrere Verfahren (Trackingverfahren): Es
können
mechanische, optische, elektromagnetische, auf Ultraschall basierende,
auf Bilderkennung basierende und/oder auf dem Erdmagnetfeld basierende
Verfahren eingesetzt werden.
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Somit
ist im dargestellten Fall die Kennzeichnung „+" die Kennzeichnung für die rechtsdrehend gekippten
Mäuse 3+1 und 3+2.
Die Kennzeichnung „o" steht für die linksdrehend
gekippte Maus 3o1. Die Kennzeichnung „x" steht für die invertierten Mäuse 3x1, 3x2 und 3x3.
Die Kennzeichnung „T" steht für die in
ihrer Sensorik unveränderten
Computermäuse 3T1 und 3T2.
In der projizierten Computergrafik bzw. deren Inhalt 2b wird
dann jeweils an der entsprechenden Tischseite eine der Kennzeichnungen „T", „x", „+" und „o" eingeblendet, so
dass eine eindeutige und einfache Zuordnung der einzelnen Mäuse zu den zugehörigen Tischseiten
möglich
ist.
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Mit
aktuell verfügbaren
Computerprogrammen ist es auch möglich,
die grafische Ausgabe 2b eines Computers 1 um
90°, 180° und um 270° zu drehen.
Damit kann an allen Seiten des Tisches 2 die Anwendung
in der richtigen Lage betrachtet werden. Die Computermäuse 3 müssen in
diesem Fall ausgetauscht werden.
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3 skizziert,
was zwei Benutzer B1 und B2, welche an gegenüberliegenden Seiten des Tisches 2 stehen,
sehen, wenn eine der im Stand der Technik beschriebenen Techniken
zur Separation grafischer Ausgaben eingesetzt wird. Bedingt durch die
Möglichkeit,
dass die Benutzer B1, B2 aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf
die Projektionsfläche 2a schauen
können – also von
vorn, hinten, rechts oder links am Tisch 2, hier von rechts
und von links -, ist es möglich,
dass nicht alle Benutzer B orientierungsabhängige Informationen, wie z.B.
Schrift, in günstigster
Lage wahrnehmen. Ein Benutzer B1 sieht Schrift korrekt, der andere
Benutzer B2 gegenüber hingegen
sieht die Schrift auf dem Kopf, die Benutzer an den anderen beiden
Seiten (nicht gezeigt) sehen sie von der Seite. Daher ist eine separate
Informationsdarstellung – nach
Blickrichtung separiert – vorteilhaft.
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Für die Separation
grafischer Ausgaben existieren heute die Lösungen, die beim Stand der Technik
beschrieben wurden. Diese werden zumeist genutzt für stereoskopische
Ausgaben, da in diesen Fällen
die Grafik-Informationen für
das rechte und linke Auge getrennt gehalten werden müssen. Genauso
ist es aber möglich,
basierend auf diesen technischen Verfahren, dass nicht zwei unterschiedliche Bilder
auf zwei Augen verteilt werden, sondern dass die unterschiedlichen
Bilder auf zwei Benutzer verteilt werden:
Ist solch ein System
in Shuttertechnik realisiert, heißt dieses, dass zu einem Zeittakt 1 bzw.
während
eines ersten Zeitintervalls beide Brillengläser beim ersten Nutzer B1 geöffnet, hingegen
beim zweiten Nutzer B2 geschlossen sind. Zum Zeittakt 2 bzw.
während eines
zweiten, mit dem ersten Zeitintervall nicht überlappenden Zeitintervalls
ist die Situation genau umgekehrt. Auf das Ausgabemedium (Tisch 2 bzw. Oberfläche 2a)
wird zum Zeittakt 1 dann die Schrift in korrekter Ausrichtung
für beispielsweise
die rechte Tischseite projiziert, zum Zeittakt 2 ist sie
lesbar für die
linke Tischseite dargestellt. Auf diese Weise sieht zum Zeittakt 1 nur
Nutzer B1 auf der rechten Seite die Schrift, zum Zeittakt 2 Nutzer
B2 auf der linken Seite.
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Ist
solch ein System in Polarisationstechnik realisiert, heißt dieses
beispielsweise, dass ein Nutzer B1 in beiden Brillengläsern horizontale
Filter, der andere Nutzer B2 in beiden Brillengläsern vertikale Polarisationsfilter
eingebaut hat. Zwei mit Lichtwellen-Polarisationsfiltern ausgestattete
Datenprojektoren 5 (ein Projektor ist mit einem horizontalen
Polarisationsfilter ausgestattet, der andere mit einem vertikalen
Filter, es können
aber auch zirkulare Polarisationsfiltersysteme eingesetzt werden;
die Projektoren sind in 3 nicht gezeigt), von denen
jeder aufgrund der Filter eine anders ausgerichtete Darstellung
zeigt, projizieren ihre Bilder auf das Ausgabemedium 2 bzw. 2a.
Da jeder Nutzer andere Filter in seiner Brille trägt, nimmt
auch jeder Nutzer nur das Bild eines Projektors wahr, und zwar das
jeweils für
seine Tischseite richtig ausgerichtete.
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Das
System kann aber auch in Anaglyphentechnik realisiert sein. Die
Darstellungen für
zwei unterschiedliche Nutzer erfolgen dann in Komplementärfarben,
beispielsweise Cyan und Rot. Die beiden Nutzer tragen dann entsprechende
Brillen mit Farbfiltern, so dass für sie jeweils nur die für sie gedachte Darstellung
sichtbar ist. Das System kann darüberhinaus auch über die
Prismentechnik bzw. Prismenfolien realisiert werden.
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Mit
diesen Lösungen
ist es demnach möglich,
dass die Nutzer eines Interaktionstisches 2 auf beiden
Tischseiten die Schrift in ihrer korrekten Ausrichtung lesen können. Dies
ist in 3 zu sehen: Oben in der Abbildung ist die Schrift
T1 für
den rechten Nutzer am Tisch richtig dargestellt, im unteren Bild
ist die Schrift T2 für
den linken Nutzer korrekt zu lesen. Beiden Nutzern wird darüberhinaus
dieselbe grafische Information G1 gezeigt. Für die Filter der Polarisationsbrillen
oder der Projektoren können aber
auch rechtszirkular bzw. linkszirkular polarisierende Filter verwendet
werden.
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Da
aber jeder Tisch 2 vier Seiten hat, an denen Nutzer B stehen
können,
benötigt
man demnach ein System, um nicht nur Nutzern etwa an der rechten
und linken Seite, sondern auch denjenigen an der vorderen und/oder
hinteren Seite problemloses Lesen zu ermöglichen. Dies kann durch die
gleichzeitige Verwendung von jeweils zweien eines der oben beschriebenen
Systeme (Shutter-System, Anaglyphentechniksystem oder Prismentechniksystem;
es werden also beispielsweise zwei Shutter-Systeme oder zwei Anaglyphentechniksysteme
oder zwei Prismentechniksysteme kombiniert, eine entsprechende Kombination
von Polarisationstechniksystemen ist nicht möglich; siehe hierzu auch 5)
gelöst
werden, von denen dann eines für
die rechte und linke Tischseite ausgerichtet ist, das andere für die vordere
und hintere. In einem Fall werden so vier Benutzer, welche sich
jeweils an einer anderen Seite des Tisches 2 aufhalten
jeder mit einer Shutterbrille versehen. Die vier Shutterbrillen
sind synchronisiert. Wenn eine der Shutterbrillen geöffnet ist,
sind die drei anderen geschlossen und es erfolgt die blickrichtige Ausgabe
für denjenigen
Benutzer, dessen Brille gerade geöffnet ist. Die Brillen werden
dann der Reihe nach geöffnet
und wieder geschlossen.
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Anstatt
nur jeweils zwei verschiedene Sichten mit zwei gleichartigen Systemen
zu realisieren, diese aber auf vier Seiten auszurichten, existiert
noch die alternative Möglichkeit,
gleich vier Benutzersichten realisieren zu können. Dies ist möglich durch
die gleichzeitige Kombination von zwei Filtertechniken, etwa von
Polarisations- und Shuttertechnik. In einem solchen Fall tägt von den
vier Benutzern (die sich jeweils an vier unterschiedlichen Seiten
des Tisches 2 aufhalten) jeder eine kombinierte Shutter-Polarisations-Brille.
Der Nutzer BV vorne und der Nutzer BH hinten am Tisch tragen eine
solche Brille mit horizontalen Polarisationsfiltern, der Nutzer
BL links vom Tisch und der Nutzer BR rechts vom Tisch eine mit vertikalen
Polarisationsfiltern. Die Brillen sind so synchronisiert, dass die
Brillen von BV und BL geöffnet sind,
wenn diejenigen von BH und BR geschlossen sind und umgekehrt. Sind
diejenigen von BV und BL geöffnet,
nimmt dann der Benutzer BV die für
ihn ausgegebene Information seitenrichtig wahr, da diese Information über einen
Projektor mit einem horizontalen Polarisationsfilter aufprojiziert
wird. Der Benutzer BL nimmt die für ihn ausgegebene Information seitenrichtig
wahr, da diese Information über
einen Projektor mit einem vertikalen Polarisationsfilter aufprojiziert
wird.
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Neben
nach Blickrichtung separierter Informationsdarstellung ist es mit
derartigen Lösungen auch
möglich,
unterschiedliche semantische Darstellungen des gleichen Betrachtungsgegenstandes
zu transportieren. So können
zwei Benutzer B1 und B2 auf die gleiche virtuelle Fabrik schauen,
der eine sieht jedoch die logistischen Zusammenhänge, während der andere Nutzer Informationen
aus der Anordnungsplanung wahrnimmt. Jeder Nutzer kann sich dabei
seine Informationsebene aussuchen, und zwar unabhängig vom
anderen Nutzer. Auf diese Weise wird es möglich, gut und unabhängig, aber
trotzdem zusammen zu arbeiten. In 4 sieht
Benutzer B1 die mechanisch-konstruktive Planungsebene ME, während Benutzer
B2 die Layoutebene LAE betrachtet. Die technische Realisierung erfolgt
dabei genauso, wie schon oben beschrieben. In diesem Fall ist es vorteilhaft,
wenn die unterschiedlichen Benutzer nicht nur den Mauszeiger, sondern
auch die eigentlichen Planungsobjekte oder Diskussionsgegenstände gleichzeitig
sehen. Diese können
beispielsweise Betriebsmittel, Maschinen oder ähnliches sein oder auch ein
Hallengrundriss. Die unterschiedlichen Benutzer können dann
aber unterschiedliche Informationen in die Betriebsmittel, Maschinen
und/oder den Hallengrundriss auf die schon beschriebene Art und Weise
eingeblendet bekommen. So kann beispielsweise ein erster Benutzer
Informationen zu Kapazitäten
eines Betriebsmittels sehen, während
gleichzeitig ein zweiter Benutzer nicht diese Informationen, sondern
Informationen zu Versorgungsdetails der Maschinen zu Gesicht bekommt.
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Gezeigt
sind darüberhinaus
zwei weitere mögliche
Ansichtsebenen, die Steuerungsebene SE und die Logistikebene LOE.
Die Kooperation von Fachexperten verschiedener Disziplinen kann
mit einem solchen Ansatz signifikant gesteigert werden.
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5 zeigt,
wie Informationsseparierungsvorrichtungen gleicher oder unterschiedlicher
Art zur Separierung der graphischen Ausgabe bzw. Darstellung von
Information eingesetzt werden können.
In Horizontalrichtung (Filtersystem A) und Vertikalrichtung (Filtersystem
B) ist jeweils eine Reihe von unterschiedlichen Filtersystemen aufgeführt. Die
einzelnen Felder der Tabelle zeigen, ob und inwiefern unterschiedliche
Informationsseparierungsvorrichtungsarten bzw. Filtersystemarten
miteinander kombiniert werden können.
So können
beispielsweise zwei Nutzer unterschiedliche Informationsdarstellungen
mit Hilfe der Anaglyphentechnik erhalten (Filtersystem B) und zwei
weitere Benutzer können
gleichzeitig mit Hilfe der Shuttertechnik (Filtersystem A) mit jeweils
nur für
sie sichtbaren Informationen versorgt werden, so dass schließlich durch
Einsatz zweier unterschiedlicher Filtersysteme A und B alle vier
Benutzer jeweils unterschiedliche Informationen zu Gesicht bekommen.
Auf eben diese Art und Weise sind beispielsweise auch Polfiltersysteme
und Shuttersysteme oder Prismensys teme und Shuttersysteme kombinierbar.
Der gleichzeitige Einsatz zweier unterschiedlicher Polfiltersysteme
A und B ist nicht möglich,
da nur zwei unterschiedliche Filterarten (linear und zirkular polarisierend)
zur Verfügung
stehen: lineare Polfilter halten die zirkulare Polarisation nicht aufrecht
und zirkulare Filter halten die lineare Polarisation nicht aufrecht.