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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Halbleiterbauelementanordnung
mit einer Schutzanordnung zur Reduzierung einer Minoritätsladungsträger-Injektion.
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Zum
besseren Verständnis
der nachfolgenden Erfindung, wird das Problem einer Minoritätsladungsträger-Injektion
aus einer Injektionszone in eine umgebende Halbleiterzone anhand
von 1 zunächst
erläutert. 1 zeigt
eine Halbleiterbauelementanordnung in Seitenansicht im Querschnitt,
die einen Halbleiterkörper
bzw. ein Halbleitersubstrat 100 mit einer p-Grunddotierung aufweist.
In diesen Halbleiterkörper 100 sind
ausgehend von der Vorderseite 101 komplementär zu der
Grunddotierung des Halbleiterkörpers 100 dotierte
Halbleiterzonen 121, 141 zur Realisierung von
Halbleiterbauelementen eingebracht. Diese Halbleiterzonen 121, 141 bilden aktive
Bauelementzonen. Die Halbleiterzone 121 bildet in dem Beispiel
den n-Emitter einer Leistungsdiode, die darüber hinaus eine n-Basis 122 und
einen p-Emitter 123, die jeweils von dem n-Emitter 121 umgeben
sind, aufweist. Der n-Emitter 121 und p-Emitter 123 weisen
jeweils Anschlusskontakte zum Verschalten mit weiteren Bauelementen
auf. Die weitere n-dotierte Halbleiterzone 141 kann in
nicht näher
dargestellter Weise Bestandteil eines weiteren Leistungsbauelements
oder eines Logikbauelements sein.
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Eine
derartige Anordnung mit einem Halbleitersubstrat und mehreren in
dem Halbleitersubstrat angeordneten, komplementär zu dem Substrat dotierten
Halbleiterzonen ist insbesondere bei sogenannten "Smart Power ICs" vorhanden, bei denen Leistungsbauelemente
und Logikbauelemente gemeinsam in einem Halbleiterkörper integriert
sind. Die Isolation der einzelnen Bauelemente gegeneinander erfolgt über pn-Übergänge zwischen den
Bauelementzonen und dem Substrat, die in Sperrrichtung gepolt sind.
Bezugnehmend auf 1 wird eine Injektion von Elektronen
aus den n-dotierten Halbleiterzonen 121, 141 in
die umgebende p-dotierte Halbleiterzone des Halbleiterkörpers dann
vermieden, wenn die pn-Übergänge zwischen
diesen Halbleiterzonen und der umgebenden Halbleiterzonen in Sperrrichtung
gepolt sind. Das Halbleitersubstrat 100 wird hierzu auf
das niedrigste in der Gesamtschaltung vorkommende Potential, üblicherweise
Masse, gelegt. Während
des Betriebs einer solchen Schaltung können allerdings Situationen
auftreten, bei denen Potentiale an den Anschlüssen das Leistungsbauelements
auf negative Werte bezogen auf Massen absinken, wodurch Elektronen
in das Substrat gelangen können.
Eine solche Injektion von Minoritätsladungsträgern in das Substrat und die
Ausbreitung solcher Minoritätsladungsträger in dem
Substrat ist unerwünscht,
da diese Ladungsträger
die Funktion weiterer in dem Substrat integrierter Bauelemente stören können.
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Um
eine Ausbreitung injizierter Minoritätsladungsträger in dem Substrat zu verhindern,
ist es bekannt, einen Schutzring vorzusehen, der komplementär zu dem
Substrat dotiert ist und der die Injektionszone umgibt. Dieser Schutzring,
der an ein definiertes Potential angeschlossen ist, nimmt injizierte Minoritätsladungsträger auf
und verhindert dadurch deren Ausbreitung im Substrat. Das Vorsehen
eines solchen Schutzrings ist beispielsweise in der
US 5,719,431 beschrieben. Die Ausbreitung
von Ladungsträgern
kann dabei dadurch noch weiter verringert werden, wenn in dem Halbleitersubstrat
eine stark dotierte Schicht vom selben Leitungstyp wie das Substrat
beabstandet zu der Injektionszone vorgesehen wird, was in der
DE 198 40 031 C2 ,
der
DE 199 53 333
A1 oder der
DE
100 14 659 C2 beschrieben ist.
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Außerdem ist
es zur Verhinderung einer Ausbreitung von Minoritätsladungsträgern bekannt,
einen Schutzring vorzusehen, der komplementär zu dem Substrat dotiert ist,
der die Injektionszone umgibt und der floatend – also nicht auf einem de finierten
Potential liegend – angeordnet
ist. Dieser Schutzring ist an eine benachbart angeordnete komplementär dotierte
Halbleiterzone angeschlossen, die vom selben Leitungstyp wie das
Substrat aber höher
dotiert ist. Werden bei einer solchen Anordnung Minoritätsladungsträger in das
Substrat injiziert und von dem Schutzring "eingefangen", baut sich an der komplementär dotierten
Halbleiterzone ein Potential auf, das einer weiteren Minoritätsladungsträgerinjektion durch
den Injektor entgegenwirkt. Eine solche Schutzanordnung ist beispielsweise
in der
DE 42 09 523
C1 , in der
US 5,907,163 ,
in Gupta, S. et al.: "Improved
Latch-Up Immunity in Junction-Isolated
Smart Power ICs With Unbiased Guard Ring", IEEE Electron Device Letters, Vol.
22, No. 12, Dezember 2001, oder in Gonnard, O. et al.: "Multi-ring Active
Protection for Minority Carrier Injection Suppression in Smart Power
Technology", Proceedings
of 2001 International Symposium on Power Semiconductor Devices & ICs, Osaka, beschrieben.
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Darüber hinaus
besteht auch die Möglichkeit,
die floatend angeordnete Schutzzone nicht ringförmig um den Injektor herum
sondern nur auf einer Seite des Injektors auszubilden und darüber hinaus räumlich von
der komplementär
dotierten Halbleiterzone zu trennen, was beispielsweise in Peppiette, R.:" A New Protection
Technique for Ground Recirculation Parasitics in Monolithic Power
I.C.,s", Vol. 26, No.
1 (1994) beschrieben ist.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Halbleiterbauelementanordnung
zur Verfügung
zu stellen, die eine Schutzanordnung aufweist, die einer Injektion
von Minoritätsladungsträgern aus
einer aktiven Bauelementzone in eine komplementär dotierte, die aktive Bauelementzone
umgebende Halbleiterzone entgegenwirkt und die eine Ausbreitung
solcher Minoritätsladungsträger in dieser
Halbleiterzone hemmt.
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Dieses
Ziel wird durch eine Halbleiterbauelementanordnung gemäß der Merkmale
des Anspruchs erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Halbleiterbauelementanordnung umfasst einen Halbleiterkörper, mit
einer ersten Halbleiterzone eines ersten Leitungstyps, sowie wenigstens
eine ausgehend von einer Seite des Halbleiterkörpers in der ersten Halbleiterzone
angeordnete erste aktive Bauelementzone eines zweiten Leitungstyps,
die an eine Anschlussklemme gekoppelt ist, und wenigstens eine beabstandet
zu der ersten aktiven Bauelementzone angeordnete zweite aktive Bauelementzone
des zweiten Leitungstyps. Die Anordnung umfasst außerdem eine
Schutzanordnung, die eine zweite Halbleiterzone des zweiten Leitungstyps,
eine dritte Halbleiterzone des ersten Leitungstyps, die stärker als
die erste Halbleiterzone dotiert ist, und eine vierte Halbleiterzone
des zweiten Leitungstyps. Die zweite und dritte Halbleiterzone sind
dabei kurzgeschlossen sind, die dritte Halbleiterzone ist in einer lateralen
Richtung des Halbleiterkörpers
wenigstens abschnittsweise zwischen der zweiten und vierten Halbleiterzone
angeordnet und die dritte und vierte Halbleiterzone trennen die
erste und zweite aktive Bauelementzone in einer lateralen Richtung
des Halbleiterkörpers
voneinander.
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Die
erste Halbleiterzone des Halbleiterkörpers ist dabei an ein vorgegebenes
Potential, beispielsweise Masse angeschlossen. Die vierte Halbleiterzone
ist vorzugsweise ebenfalls an ein vorgegebenes Potential angeschlossen,
das beispielsweise dem Potential der ersten Halbleiterzone entspricht.
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Werden
bei dieser Halbleiteranordnung Minoritätsladungsträger aus der ersten aktiven
Bauelementzone in die erste Halbleiterzone injiziert und gelangen
diese Minoritätsladungsträger an die
zweite Halbleiterzone, so nimmt die zweite Halbleiterzone ein gegenüber dem
Potential der ersten Halbleiterzone unterschiedliches Potential
an. Wegen des Kurzschlusses zwischen der zweiten und dritten Halbleiterzone
findet zwischen der zweiten und dritten Halbleiterzone ein Minoritätsladungsträger-Majoritätsladungsträger-Fluss
statt. Dieser Ladungsträgerfluss bewirkt
ein von der dritten Halbleiterzone ausgehendes elektrisches Feld
in der ersten Halbleiterzone, das der weiteren Injektion von Ladungsträgern aus der
ersten aktiven Bauelementzone entgegenwirkt. Die vierte Halbleiterzone
verhindert bei diesem Bauelement eine hochleitende Verbindung zwischen
der dritten Halbleiterzone und einer benachbart zu der vierten Halbleiterzone
im Bereich der ersten Seite gegebenenfalls angeordneten weiteren
Halbleiterzone des ersten Leitungstyps, die auf einem Bezugspotential
liegen kann. Die dritte Halbleiterzone wird dadurch auf ihrer gesamten
Länge zwischen
der zweiten und vierten Halbleiterzone auf einem eine Injektion
von Ladungsträgern
verhindernden Potential.
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Die
Schutzanordnung ist dabei umso wirkungsvoller, je breiter die dritte
Halbleiterzone in einer Richtung ausgehend von der ersten aktiven
Bauelementzone ist. Die Abmessung dieser dritten Halbleiterzone
in einer Richtung ausgehend von der ersten aktiven Bauelementzone
liegt beispielsweise im Bereich zwischen 50 μm und 5000 μm, vorzugsweise zwischen 50 μm und 500 μm.
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Das
Verhältnis
zwischen den Abmessungen der dritten Halbleiterzone und der zweiten
Halbleiterzone jeweils in einer Richtung ausgehend von der ersten
aktiven Bauelementzone beträgt
vorzugsweise zwischen 1:1 und 100:1 beträgt. Absolutwerte für die Abmessung
der dritten Halbleiterzone in einer Richtung ausgehend von der ersten
aktiven Bauelementzone liegen beispielsweise zwischen 20 μm und 70 μm, vorzugsweise
zwischen 45 μm
und 55 μm.
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Maßgeblich
bei der erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementanordnung
ist, dass die dritte Halbleiterzone, ausgehend von der sich bei
Injektion von Minoritätsladungsträgern ein
elektrisches Feld ausbildet, das der weiteren Ladungsträgerinjektion entgegenwirkt,
und die vierte Halbleiterzone zwischen der ersten und zweiten aktiven
Bauelementzone angeord net sind, um eine Ausbreitung von Ladungsträgern aus
der ersten aktiven Bauelementzone innerhalb der ersten Halbleiterzone
zu der zweiten aktiven Bauelementzone zu verhindern. Die dritte und
vierte Halbleiterzone können
hierbei die erste aktive Bauelementzone in lateraler Richtung des
Halbleiterkörpers
vollständig
nach Art eines doppelten Schutzrings umgeben. Sofern die aktive
Bauelementzone im Bereich eines Randes des Halbleiterkörpers angeordnet
ist, besteht auch die Möglichkeit, dass
die dritte und vierte Halbleiterzone so ausgebildet sind, dass sie
den ersten aktiven Bauelementbereich nicht vollständig umschließen, dass
sie jedoch bis an den Rand des Halbleiterkörpers reichen, um den aktiven
Bauelementbereich von anderen Bereichen des Halbleiterkörpers zu
trennen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die zweite Halbleiterzone die erste aktive
Bauelementzone nicht vollständig
umschließt.
Insbesondere bei einer Ausführungsform,
bei der ein Anschlusskontakt der ersten aktiven Bauelementzone nahe
eines ersten Randes der ersten aktiven Bauelementzone angeordnet
ist, ist die zweite Halbleiterzone benachbart zu einem dem ersten
Rand gegenüberliegenden
Rand der ersten aktiven Bauelementzone angeordnet.
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Die
dritte und vierte Halbleiterzone, können jeweils durch eine zusammenhängende dotierte Halbleiterzone
gebildet sein. Darüber
hinaus besteht auch die Möglichkeit,
dass die dritte und/oder vierte Halbleiterzone jeweils eine Anzahl
Halbleiterzonen umfassen die beabstandet zueinander angeordnet sind,
wobei der Abstand zwischen einzelnen Halbleiterzonen jedoch kleiner
ist als die jeweiligen Abmessungen dieser Halbleiterzonen.
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Die
Schutzwirkung der Schutzanordnung kann noch gesteigert werden, wenn
in der ersten Halbleiterzone wenigstens eine Zone mit einer reduzierten
Ladungsträgerlebensdauer
für Ladungsträger des
zweiten Leitungstyps vorhanden ist. Diese Zo ne reduzierter Ladungsträgerlebensdauer
ist vorzugsweise in einer vertikalen Richtung des Halbleiterkörpers beabstandet
zu der wenigstens einen aktiven Bauelementzone angeordnet und sorgt
für eine
weitere Verringerung eines in dem Halbleiterkörper in lateraler Richtung
fließenden
Minoritätsladungsträgerquerstromes.
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Eine
solche Halbleiterzone mit verringerter Ladungsträgerlebensdauer kann auf verschiedene Weise
realisiert werden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Zone reduzierter Ladungsträgerlebensdauer
dadurch gebildet ist, dass die erste Halbleiterzone abschnittsweise
höher dotiert
ist als umliegende Bereiche der ersten Halbleiterzone. Die Absenkung
der Ladungsträgerlebensdauer
kann darüber
hinaus durch Erzeugung thermischer Donatoren in einem Abschnitt
der ersten Halbleiterzone gebildet sein. Solche thermischen Donatoren
können
beispielsweise im Bereich einer der ersten Seite gegenüberliegenden
Seite des Halbleiterkörpers
dadurch erzeugt werden, dass der Halbleiterkörper einer Temperung bei Temperaturen
zwischen 430°C
und 460°C,
vorzugsweise in einer Wasserstoffatmosphäre, unterzogen wird. Die Dauer
dieses Temperschrittes beträgt beispielsweise
zwischen 15 und 60 Minuten, vorzugsweise etwa 15 Minuten.
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Die
Zone verringerter Ladungsträgerlebensdauer
kann auch durch eine sogenannte Co-Dotierung des Halbleiterkörpers mit
Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff in unterschiedlicher Konzentration
erzeugt werden. Für
eine solche Co-Dotierung erfolgt bekanntlich beim Ziehen des Halbleiterkristalls
eine Dotierung des Kristalls mit Kohlenstoff. Vorzugsweise wird
die Co-Dotierung mit einem Temperschritt kombiniert, durch den der
Halbleiterkörper
auf Temperaturen von etwa 430°C
bis 460°C
aufgeheizt wird.
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Die
Ladungsträgerlebensdauer
kann darüber
hinaus durch Einbringen von Schwermetallatomen, wie beispielsweise
Gold, Pla tin oder Titan, erzeugt werden. Diese Schwermetallatome
wirken als Rekombinationszentren und verringern dadurch die Ladungsträgerlebensdauer
der Minoritätsladungsträger. Diese
Schwermetallatome können
beispielsweise durch Diffusion in den Halbleiterkörper eingebracht
werden. Hierzu wird eine entsprechende Metallschicht auf eine der
ersten Seite abgewandte Seite des Halbleiterkörpers aufgebracht, wobei der Halbleiterkörper anschließend einem
Temperaturprozess unterworfen wird, während dem Metallatome aus der
aufgebrachten Metallschicht in den Halbleiterkörper eindiffundieren. Vorzugsweise
wird der Halbleiterkörper
vor der Eindiffusion der Schwermetallatome einem RTA-Schritt (RTA
= Rapid Thermal Annealing) in nitridierender Atmosphäre unterzogen. Durch
diesen Prozess erhöht
sich die Leerstellenkonzentration im Halbleiterkristallgitter, wodurch während des
nachfolgenden Diffusionsschrittes eine größere Anzahl von Schwermetallatomen
in den Halbleiterkörper
eingelagert werden kann.
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Darüber hinaus
kann die Zone reduzierter Ladungsträgerlebensdauer durch Bestrahlung
des Halbleiterkörpers
mit hochenergetischen Elektronen oder durch Hochenergieimplantation
von Ionen, wie beispielsweise Wasserstoffionen (Protonen) oder Heliumionen
erzeugt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand von
Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
eine Halbleiterbauelementanordnung mit beabstandet zueinander in
einem Substrat angeordneten aktiven Bauelementzonen nach dem Stand
der Technik.
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2 zeigt
ein ersten Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementanordnung
in Seitenansicht im Querschnitt.
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3 zeigt
die Bauelementanordnung gemäß 2 in
Draufsicht für
eine erste Ausführungsform
der Schutzanordnung.
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4 zeigt
die Halbleiterbauelementanordnung gemäß 2 in Draufsicht
für eine
zweite Ausführungsform
der Schutzanordnung.
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5 zeigt
die Halbleiterbauelementanordnung in Draufsicht für eine dritte
Ausführungsform der
Schutzanordnung.
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6 zeigt
die Halbleiterbauelementanordnung in Draufsicht für eine vierte
Ausführungsform der
Schutzanordnung.
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7 zeigt
ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
in Seitenansicht im Querschnitt.
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8 zeigt
die Halbleiterbauelementanordnung gemäß 7 in Draufsicht.
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9 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementanordnung
mit einer in dem Halbleiterkörper
angeordneten Halbleiterzone mit verringerter Ladungsträgerlebensdauer.
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10 zeigt
ein als MODFET ausgebildetes Halbleiterbauelement in Seitenansicht
im Querschnitt.
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11 veranschaulicht
die Effizienz einer erfindungsgemäßen Schutzanordnung abhängig von einem
Parameter der Schutzanordnung.
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12 zeigt
eine Bauelementanordnung mit mehreren in einem Halbleiterkörper integrierten
Bauelementen und einer Struktur zur Verhinderung einer Ausbreitung
von Minoritätsladungsträgern.
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In
den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen
gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
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In
der nachfolgenden Beschreibung sind Halbleiterzonen des ersten Leitungstyps
p-dotierte Halbleiterzonen, während
Halbleiterzonen des zweiten Leitungstyps n-dotierte Halbleiterzonen
sind. Minoritätsladungsträger in p-dotierten
Halbleiterzonen sind dabei Elektronen. Selbstverständlich ist
die Erfindung auch auf solche Bauelemente anwendbar, bei denen die
in den Figuren p-dotierten Zonen durch n-dotierte Zonen ersetzt
sind, und die in den Figuren n-dotierten Zonen durch p-dotierte Zonen ersetzt sind.
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Die
Halbleiterbauelementanordnung gemäß 2 umfasst
einen Halbleiterkörper 100 mit
einer Vorderseite 101 und einer Rückseite 102 und mit
einer p-dotierten ersten Halbleiterzone 11. Die Bezeichnung "Halbleiterkörper" umfasst im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung Halbleitersubstrate, in die unmittelbar
aktive Bauelementzonen eingebracht sind, oder auch Halbleitersubstrate,
auf die vor einer weiteren Bearbeitung mittels Epitaxie p-dotierte
Halbleiterschichten aufgebracht sind, in die die aktiven Bauelementzonen
eingebracht sind. Die erste Halbleiterzone 11 kann somit
Bestandteil eines Halbleitersubstrats oder einer auf ein Halbleitersubstrat
aufgebrachten Epitaxieschicht sein, was für die nachfolgende Beschreibung
allerdings unerheblich ist, so dass diesbezüglich keine Unterscheidung
getroffen wird. Die erste Halbleiterzone 11 wird nachfolgend
auch als Substrat bezeichnet.
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In
diese erste Halbleiterzone 11 sind ausgehend von der Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers n-dotierte
aktive Bauelementzonen 21, 41 eingebracht, die
in lateraler Richtung des Halbleiterkörpers 100 beabstandet
zueinander angeordnet sind. Eine erste aktive Bauelementzone 21 ist
in dem Ausführungs beispiel
Bestandteil einer Leistungsdiode und bildet den n-Emitter 21 bzw.
die Kathodenzone dieser Leistungsdiode. Die Diode umfasst neben
diesem n-Emitter eine schwächer
n-dotierte Basis 22, die von dem n-Emitter 21 umgeben
ist, sowie eine von der n-Basis 22 umgebenen p-Emitter 23 bzw.
eine Anodenzone. Der n-Emitter 21 sowie der p-Emitter 23 sind
mittels Anschlusskontakten 24, 25 an der Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers 100 kontaktierbar.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die n-dotierte erste aktive Bauelementzone 21 Bestandteil
eines beliebigen Leistungsbauelements sein kann.
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Bezugnehmend
auf 10, die den Halbleiterkörper 100 lediglich
im Bereich des Leistungsbauelementes zeigt, kann diese n-dotierte
Halbleiterzone 21 auch Bestandteil eines n-leitenden MOSFET
sein. Die schwächer
n-dotierte Halbleiterzone 22 bildet dabei dessen Driftzone
und die p-dotierte Halbleiterzone bildet dessen Body-Zone, in der
wenigstens eine n-dotierte Source-Zone 26 angeordnet ist.
Isoliert gegenüber
der Body- und Source-Zone 23, 26 ist in hinlänglich bekannter
Weise eine Gate-Elektrode 27 vorhanden, die mittels einer
Isolationsschicht 28 gegenüber der Anschlusselektrode 25 und
den Halbleiterzonen isoliert ist. Die Anschlusselektrode 25 bildet die
Source-Elektrode und kontaktiert die Body-Zone 23 und die Source-Zone 26 gemeinsam.
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Die
zweite aktive Bauelementzone 41 ist in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 Bestandteil einer
weiteren Diode, wobei die Kathodenzone dieser Diode durch die aktive
zweite Bauelementzone 41 und eine Anodenzone dieser Diode
durch eine p-dotierte Halbleiterzone 42 in der Kathodenzone 41 gebildet
ist. Die n-dotierte aktive zweiter Bauelementzone 41 kann
jedoch Bestandteil eines beliebigen in der ersten Halbleiterzone 11 integrierten
Halbleiterbauelements sein und ist in 2 stellvertretend
für eine
Vielzahl von unterschiedlichen in der ersten Halbleiterzone 11 integrierten
Halbleiter bauelementen dargestellt, die durch einen in Sperrrichtung
betriebenen pn-Übergang
zwischen dem Bauelement und der ersten Halbleiterzone 11 gegeneinander
isoliert sind. Derartige während
des Normalbetriebes sperrende pn-Übergänge werden bei der Halbleiterbauelementanordnung
gemäß 2 durch
die pn-Übergänge zwischen
der ersten aktiven Bauelementzone 21 und der ersten Halbleiterzone 11 und
der zweiten aktiven Bauelementzone 41 und der ersten Halbleiterzone 11 gebildet.
Die neben dem Leistungsbauelement mit der aktiven ersten Halbleiterzone
in dem Halbleiterkörper
integrierten Bauelemente können
Leistungsbauelemente oder Logikbauelemente sein.
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Die
erste Halbleiterzone 11 liegt auf Bezugspotential GND, üblicherweise
Masse. Kommt es während
des Betriebes der in dem Halbleiterkörper 11 integrierten
Schaltung zu einem Betriebszustand, bei dem der Anschluss 24 des
n-Emitters 21 auf ein Potential kleiner als das Bezugspotential
GND des Halbleitersubstrats gelegt wird, so werden Elektronen in
die erste Halbleiterzone 11 injiziert, die dort Minoritätsladungsträger sind.
Um dieser Injektion von Minoritätsladungsträgern von
der als Injektorzone wirkenden ersten aktiven Bauelementzone in
das Halbleitersubstrat 11 entgegenzuwirken und um eine Ausbreitung
solcher Minoritätsladungsträger in dem Substrat 11 zu
anderen aktiven Bauelementzonen 41 zu verhindern, umfasst
die Halbleiterbauelementanordnung eine Schutzanordnung, die im Bereich
der Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100 zwischen der
ersten und zweiten aktiven Bauelementzone 21, 41 angeordnet
ist.
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Diese
Schutzanordnung umfasst eine zweite Halbleiterzone 31,
die komplementär
zu der ersten Halbleiterzone 11 dotiert ist und die in
lateraler Richtung beabstandet zu der Injektorzone 21 angeordnet ist.
An diese zweite Halbleiterzone 31 schließt sich
in lateraler Richtung des Halbleiterkörpers eine p-dotierte dritte
Halbleiterzone 32 an, die stärker als die erste Halbleiterzone 11 dotiert
ist und die mittels eines an der Vorderseite 101 angeordneten
Kurzschlusskontaktes 34 mit der zweiten Halbleiterzone 31 kurzgeschlossen
ist. Des Weiteren umfasst die Schutzanordnung eine sich in lateraler
Richtung des Halbleiterkörpers 100 an
die dritte Halbleiterzone 32 anschließende vierte Halbleiterzone 33,
die n-dotiert ist und die mittels eines Anschlusskontaktes 35 an ein
definiertes Potential angeschlossen ist. Dieses Potential ist vorzugsweise
identisch mit dem Bezugspotential GND, an welches das Halbleitersubstrat 11 angeschlossen
ist.
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Die
Dotierung der zweiten, dritten und vierten Halbleiterzonen liegt
beispielsweise jeweils zwischen 1017 cm–3 und
1020 cm–3.
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Werden
bei der erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementanordnung
Elektronen ausgehend von der Injektionszone 21 in das Halbleitersubstrat 11 injiziert
und gelangen diese Elektronen an die floatend angeordnete zweite
Halbleiterzone 31, so nimmt diese zweiter Halbleiterzone
ein negatives Potential an. Über
den Kurzschlusskontakt 34 kommt es zu einem Ladungsträgerfluss
zwischen der zweiten und dritten Halbleiterzone 31, 32,
wodurch auch die dritte Halbleiterzone 32 ein negatives
Potential annimmt. Die dritte Halbleiterzone 32 ist in
lateraler Richtung von den n-dotierten zweiten und vierten Halbleiterzonen 31, 33 eingeschlossen
und grenzt damit entweder an stark n-dotierte Halbleiterzonen 31, 33 oder
das schwach p-dotierte und damit hochohmige Halbleitersubstrat 11 an.
Das an der dritten Halbleiterzone 31 durch injizierte Elektronen
hervorgerufene negative Potential breitet sich dadurch über die
gesamte dritte Halbleiterzone 32 aus, woraus im Bereich
dieser dritten Halbleiterzone 32 ein elektrisches Feld
in dem Halbleitersubstrat 11 resultiert, das nach Art einer
Potentialbarriere wirkt und das einer weiteren Injektion von Ladungsträgern in
das Halbleitersubstrat 11 entgegenwirkt.
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Wesentlich
für das
Funktionieren ist hierbei, dass die zweite Halbleiterzone 32 von
weiteren stark p-dotierten Halbleiter zonen, die beispielsweise auf Bezugspotential
liegen, getrennt ist. Solche stark p-dotierten Halbleiterzonen sind
beispielsweise zwischen der zweiten Halbleiterzone 31 und
der Injektionszone 21 oder auf der der dritten Halbleiterzone 32 abgewandten
Seite der vierten Halbleiterzone 33 vorhanden. Diese stark
p-dotierten Halbleiterzonen 36, 37 dienen beispielsweise
zum Anschließen
des Halbleitersubstrats 11 über die Vorderseite 101 an
Bezugspotential. Die Trennung der dritten Halbleiterzone 32 von
diesen weiteren stark p-dotierten Halbleiterzonen 36, 37 erfolgt
dabei entweder über
die stark n-dotierten zweiten und vierten Halbleiterzonen 31, 32 oder über das
schwach p-dotierte, und damit hochohmige Halbleitersubstrat 11.
Diese zweiten und vierten Halbleiterzonen 31, 33 verhindern
somit eine hochleitende Verbindung zwischen der dritten Halbleiterzone 32 und
den stark p-dotierten Halbleiterzonen 36, 37.
Die dritte Halbleiterzone 33 wird dadurch auf ihrer gesamten
Länge zwischen
der zweiten und vierten Halbleiterzone 31, 33 auf
einem eine Injektion von Ladungsträgern verhindernden Potential
gehalten.
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Die
Effizienz der erfindungsgemäßen Schutzanordnung
steigt mit zunehmender Breite der dritten Halbleiterzone 32 in
lateraler Richtung des Halbleiterkörpers 100 ausgehend
von der Injektorzone 21. Die Breite d1 dieser dritten Halbleiterzone 32 in
lateraler Richtung des Halbleiterkörpers 100 beträgt beispielsweise
zwischen 50 μm
und 5000 μm, vorzugsweise
zwischen 50 μm
und 500 μm.
Die Breite d2 der n-dotierten zweiten Halbleiterzone 31 in
dieser lateralen Richtung beträgt
hingegen zwischen 20 μm
und 70 μm,
vorzugsweise zwischen 45 μm
und 55 μm.
Das Breitenverhältnis
d1/d2 zwischen der Breite der dritten Halbleiterzone 32 und
der Breite der zweiten Halbleiterzone 31 beträgt vorzugsweise
zwischen 1:1 und 100:1.
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Während bei
herkömmlichen
Schutzanordnungen zur Verhinderung einer Injektion von Minoritätsladungsträgern in
ein Halbleitersubstrat bereits bei Spannungen von –1 V zwischen
der Injektorzone und dem Halbleitersubstrat die Grenze für eine wirksame
Unterdrückung
einer Minoritätsladungsträgerinjektion
erreicht ist, bietet die erfindungsgemäße Schutzanordnung selbst bei
Spannungen zwischen –3
V und –10
V zwischen der Injektorzone 21 und dem Halbleitersubstrat 11 noch
einen effektiven Schutz vor einer Injektion von Minoritätsladungsträgern in
das Halbleitersubstrat 11. Wie erläutert nimmt dabei die Effektivität mit zunehmender
Breite d1 der dritten Halbleiterschicht 32 zu.
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11 veranschaulicht
die Effizienz der Schutzanordnung abhängig von der Breite d1 der dritten
Halbleiterzone 32. Die Effizienz der Anordnung berechnet
sich dabei aus dem Quotienten zwischen dem in lateraler Richtung
auf der dem Injektor 21 abgewandten Seite der Schutzanordnung
noch messbaren Minoritätsladungsträgerstrom
und dem von dem Injektor 21 in das Halbleitersubstrat 11 injizierten
Ladungsträgerstrom.
Wie das Simulationsergebnis in 11 zeigt,
beträgt
bei einer Breite d2 der dritten Halbleiterzone 32 von 200 μm der noch
messbare Minoritätsladungsträgerstrom
nur noch das 10–10-fache des tatsächlich injizierten
Minoritätsladungsträgerstromes.
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Maßgeblich
für das
Funktionieren der Schutzanordnung ist, dass die dritte Halbleiterzone 32 und
die sich an die dritte Halbleiterzone 32 anschließende vierte
Halbleiterzone 33 die Injektionszone 21 im Bereich
der Vorderseite 101 von weiteren n-dotierten aktiven Bauelementzonen,
in dem dargestellten Beispiel der aktiven Bauelementzone 41, trennen,
die durch injizierte Minoritätsladungsträger beeinträchtigt werden
könnten.
Um dies zu gewährleisten
gibt es verschiedene Realisierungsmöglichkeiten, die nachfolgend
anhand der 3 bis 6 näher erläutert werden.
Diese Figuren zeigen den Halbleiterkörper 100 jeweils in
Draufsicht auf die Vorderseite 101, wobei in diesen Figuren
aus Gründen der Übersichtlichkeit
auf die Darstellung der auf die Vorderseite 101 aufgebrachten
Anschlusskontakte verzichtet ist. Darüber hinaus ist von dem Leistungsbauelement
lediglich die Injektionszone 21 dargestellt.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei der die zweite, dritte und vierte Halbleiterzone 31, 32, 33 der
Schutzanordnung die Injektionszone 21 vollständig ringförmig umgeben,
um die Injektionszone 21 dadurch von der weiteren n-dotierten
Halbleiterzone 41 räumlich
zu trennen.
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Um
ein ordnungsgemäßes Funktionieren
der Schutzanordnung zu gewährleisten,
ist es bezugnehmend auf 4 nicht unbedingt erforderlich,
dass die vierte Halbleiterzone 33 als zusammenhängende Halbleiterzone
ausgebildet ist. Vielmehr besteht auch die Möglichkeit, diese Halbleiterzone 33 durch
eine Vielzahl beabstandet zueinander angeordneter stark n-dotierter
Halbleiterzonen 331 zu realisieren, wobei die Abstände zwischen
diesen Halbleiterzonen 331 klein im Vergleich zu den Abmessungen
dieser Halbleiterzonen 331 sind. Die Anordnung mit den
beabstandet zueinander angeordneten n-dotierten Halbleiterzonen 331 umschließt dabei
die Injektionszone 21 im Bereich der Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers,
um diese von der weiteren n-dotierten Halbleiterzone 41 räumlich zu
trennen, bzw. um die Injektionszone 21 und die weitere
n-dotierte Halbleiterzone räumlich auseinanderzuziehen.
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Darüber hinaus
besteht bezugnehmend auf 5 auch die Möglichkeit, die dritte Halbleiterzone 32 nicht
als zusammenhängende
Halbleiterzone sondern durch mehrere beabstandet zueinander angeordnete
Halbleiterzone 321 zu realisieren, die jeweils mit der
zweiten Halbleiterzone 31 kurzgeschlossen sind, wie in 5 schematisch
dargestellt ist. Wie bereits erläutert,
ist hierbei darauf zu achten, dass die einzelne Halbleiterzone 321 dieser
dritten Halbleiterzone 32 entweder durch das schwach p-dotierte Halbleitersubstrat 11 oder
durch die stark n-dotierten Halbleiterzonen 31, 33 gegenüber weiteren,
beispielsweise auf Bezugspotential GND befindlichen stark p-dotierten
Halbleiterzonen getrennt sind, um dadurch sicher zu stellen, dass
die Teilzonen 321 dieser dritten Halbleiterzone 32 das
Potential der zweiten Halbleiterzone 31 annehmen.
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Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit,
die inselartige Realisierung der vierten Halbleiterzone gemäß 4 mit
der inselartigen Realisierung der dritten Halbleiterzone 32 gemäß 5 zu kombinieren.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementanordnung
in Draufsicht, bei der die Injektionszone 21 im Bereich
eines seitlichen Randes 102 des Halbleiterkörpers 100,
in dem dargestellten Beispiel im Bereich zweier solcher Ränder, also
einer Ecke diese Halbleiterkörpers 100 angeordnet
ist. Zur Trennung der Injektionszone 21 gegenüber weiteren
aktiven Bauelementzonen ist es hierbei ausreichend, wenn die Schutzanordnung
ebenfalls bis an den Rand 102 bzw. die Ränder des
Halbleiterkörpers 100 reicht,
um die Injektionszone 21 dadurch von weiteren aktiven Bauelementbereichen
zu trennen. Das Bauelement weist einen Randabschluss auf, der in 6 als schraffierte
Fläche
dargestellt ist. Die Schutzanordnung 31, 32, 33 weist
dabei vorzugsweise einen Abstand zu dem Randabschluss auf, der beispielsweise zwischen
10 μm und
100 μm beträgt.
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Bei
der bislang erläuterten
Halbleiterbauelementanordnung ist die zweite Halbleiterzone 31 benachbart
zu der dritten Halbleiterzone 32 angeordnet, mit der sie
kurzgeschlossen ist.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementanordnung,
bei der die zweite Halbleiterzone 31 und die dritte Halbleiterzone 32 räumlich getrennt
voneinander angeordnet sind. Eine Draufsicht auf diese Halbleiteranordnung
gemäß 7 ist
in 8 gezeigt.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist die Injektionszone 21 in Draufsicht in etwa rechteckförmig ausgebildet.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist in Figur auf eine Darstellung der Halbleiterzonen 22, 23 und
des Anschlusses 25 verzichtet. Der Anschlusskontakt 24 ist
in dem Beispiel im Bereich eines Randes 211 dieser Injektionszone 21 angeordnet
ist. Der Anschlusskontakt kann allerdings auch umlaufend um die
Injektionszone 21 angeordnet sein, was in den 7 und 8 gestrichelt
dargestellt ist. Die zweite n-dotierte Halbleiterzone 31 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel
beabstandet zu einem gegenüberliegenden
Rand 212 der Injektionszone 21 angeordnet. Die
Injektionszone 21 ist in dem Beispiel ebenfalls im Bereich
eines Randes 102 des Halbleiterkörpers 100 angeordnet.
Die dritte und vierte Halbleiterzone 32, 33 erstrecken
sich dabei benachbart zueinander jeweils beabstandet zu der Injektionszone 21 bis
an den Rand 102 des Halbleiterkörpers 100, um die Injektionszone 21 von
weiteren n-dotierten aktiven Bauelementbereichen 41 zu
trennen. Die zweite Halbleiterzone 31 und die dritte Halbleiterzone 32 weisen
jeweils Anschlusskontakte 38, 39 auf, die kurzgeschlossen
sind.
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Vorzugsweise
ist zwischen der n-dotierten Halbleiterzone 31 und der
Injektionszone 21 ebenfalls eine stark p-dotierte Halbleiterzone
vorhanden, die in den 7 und 8 mit dem
Bezugszeichen 38 bezeichnet ist. Diese Halbleiterzone 38 liegt
ist über
einen Anschlusskontakt 39 vorzugsweise an ein vorgegebenes
Potential, beispielsweise das Potential des Substrats 11,
angeschlossen. Diese Maßnahme
trägt zur
Steigerung der Effizienz der Schutzanordnung bei. Vorzugsweise ist
die Injektionszone 21 in lateraler vollständig von
den stark p-dotierten
Halbleiterzonen 36, 38 vollständig umgeben.
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Bei
einem Transistor gemäß 10 als
Leistungsbauelement, dessen Body- und Source-Zonen 23, 26 über die
Source-Elektrode 25 kurzgeschlossen sind, fließt bei negativem
Drain-Potential ein Teil des Drain-Stromes bereits über die
dann in Flussrichtung gepolte Body-Diode, also die Diode zwischen der
Body-Zone 23 und der Driftzone 22 bzw, der Drain-Zone 21 an die
Source-Elektrode 25 ab, sofern diese auf Bezugspotential
liegt.
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Diese
Möglichkeit
besteht nicht bei einem Transistor, der keinen solchen Kurzschluss
zwischen Source- und Body-Zone aufweist. Ein solcher Transistor
ist in Seitenansicht im Querschnitt in 12 dargestellt.
Um auch bei einem solchen Bauelement bereits durch Maßnahmen
im Leistungsbauelement die Injektion von Ladungsträgern in
das Substrat 11 zu reduzieren, ist bei diesem Bauelement
auf der dem Drain-Anschluss D, 24 abgewandten Seite der Drain-Zone 21 eine
stark p-dotierte Halbleiterzone 51 vorhanden, die sich
an die Drain-Zone 21 anschließt und die auf Bezugspotential
liegt. Der pn-Übergang zwischen
dieser Halbleiterzone 51 und der Drain-Zone 21 sperrt
während
des Normalbetriebes, wenn ein positives Potential an dem Drain-Anschluss
D, 24 anliegt.
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Die
Effizienz der erfindungsgemäßen Schutzanordnung
kann dadurch gesteigert werden, dass Maßnahmen zur Reduzierung der
Ladungsträgerlebensdauer
in dem Halbleitersubstrat 11 getroffen werden. Während die
im Bereich der Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100 angeordnete
Schutzanordnung mit den zweiten, dritten und vierten Halbleiterzonen 31, 32, 33 das
Potential in der ersten Halbleiterzone 11 unterhalb der
Injektorzone 21 absenkt, um so einer weiteren Minoritätsladungsträgerinjektion
entgegenzuwirken, sorgt eine Absenkung der Minoritätsladungsträgerlebensdauer
in der ersten Halbleiterzone 11 dafür, dass Minoritätsladungsträger, die in
die erste Halbleiterzone 11 gelangen wirkungsvoll "beseitigt" werden, um dadurch
eine weitere Ausbreitung dieser Minoritätsladungsträger in lateraler Richtung des
Halbleiterkörpers
zu verhindern.
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Vorteilhafterweise
wird die Minoritätsladungsträgerlebensdauer
in der gesamten ersten Halbleiterzone 11 unterhalb der
Injektorzone reduziert. Allerdings führt bereits eine Reduktion
der Ladungsträgerlebensdauer
in einer Halbleiterzone beabstandet zu der Injektorzone zu einer
Verbesserung, wie nachfolgend noch erläutert wird. 9 zeigt
schematisch eine solche Halbleiterzone 12 mit verringerter
Ladungsträgerlebensdauer,
die im Anschluss an die Rückseite 103 des
Halbleiterkörpers 100 in
der ersten Halbleiterzone 11 gebildet ist.
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Zur
Reduzierung der Ladungsträgerlebensdauer
in dem Halbleitersubstrat 11 können verschiedene Maßnahmen
getroffen werden.
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Zum
Einen besteht die Möglichkeit,
das Halbleitersubstrat 11 insgesamt oder zumindest im Bereich
der Rückseite 103 stärker zu
dotieren, um dadurch die Konzentration an Rekombinationszentren
für die
Minoritätsladungsträger zu erhöhen.
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Derartige
Rekombinationszentren können darüber hinaus
durch thermische Donatoren gebildet sein. Derartige thermische Donatoren
werden erzeugt, indem das Halbleitersubstrat 11, beispielsweise
nach Abschluss der Verfahrensschritte zur Herstellung der im Bereich
der Vorderseite 101 angeordneten Halbleiterbauelemente
einer Temperung bei Temperaturen im Bereich von 450°C unterzogen wird.
Der Temperschritt findet hierbei vorzugsweise in einer Wasserstoffatmosphäre statt,
die die Bildung thermischer Donatoren in dem Halbleitersubstrat 11 begünstigt.
Neben der Atmosphäre,
in welcher die Temperung stattfindet, kann die Konzentration an thermischen
Donatoren in dem Halbleitersubstrat 11 auch über die
Temperatur des Temperschrittes eingestellt werden. Die Temperatur
wird hierfür
auf einen Wert zwischen 420°C
und 480°C,
vorzugsweise auf einen Wert zwischen 440°C und 460°C eingestellt.
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Zur
Herstellung von Rekombinationszentren in dem Halbleitersubstrat 11,
die eine Reduktion der Minoritätsladungsträgerlebensdauer
hervorrufen, besteht weiterhin die Möglichkeit, das Halbleitersubstrat 11 einer
Co-Dotierung, beispielsweise mit Kohlenstoff-, Stickstoff- oder
Sauerstoffatomen zu unterziehen. Diese Co-Dotierung kann vorzugsweise
mit einer Temperung des Halbleitersubstrats 11 bei Temperaturen
im Bereich von 450°C
kombiniert werden.
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Rekombinationszonen
zur Verringerung der Minoritätsladungsträgerlebensdauer
lassen sich auch durch Einbringen von Schwermetallatomen, beispielsweise
Gold-, Platin- oder Titan-Atomen
in das Halbleitersubstrat 11 erzeugen. Diese Schwermetallatome
werden beispielsweise über
die Rückseite 103 in
das Halbleitersubstrat 100 eindiffundiert. Hierzu wird
die Rückseite 103 mit
einer entsprechenden Schwermetallschicht belegt, und der Halbleiterkörper wird
anschließend
auf eine Diffusionstemperatur aufgeheizt, bei der Schwermetallatome
aus der Belegschicht in das Halbleitersubstrat 11 eindiffundieren.
Diese Eindiffusion kann verstärkt
werden, indem das Halbleitersubstrat 11 vor dem Aufbringen der
Schwermetallschicht einem RTA-Schritt (RTA = Rapid Thermal Annealing)
in einer nitridierenden Atmosphäre
unterzogen wird. Bei einem solchen RTA-Schritt in nitridierender
Atmosphäre
werden verstärkt
Leerstellen in dem Kristallgitter des Halbleiterkörpers gebildet,
in die anschließend
Schwermetallatome während
des Diffusionsschrittes eingelagert werden können.
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Zur
Herstellung von Rekombinationszentren in dem Halbleitersubstrat 11 besteht
außerdem
die Möglichkeit,
nach Abschluss der Prozessschritte zur Herstellung der Halbleiterbauelemente
das Halbleitersubstrat 11 über die Rückseite 103 mit hochenergetischen
Elektronen zu bestrahlen. Die Bestrahlungsenergie liegt hierfür beispielsweise
bei 10-20 MeV bei Bestrahlungsdosen zwischen 1012 und
1013 Elektronen pro Quadratzentimeter (Elektronen/cm2) Außerdem
besteht zur Herstellung von Rekombinationszentren die Möglichkeit
die Rückseite 103 des Halbleiterkörpers mit
Wasserstoff- oder Heliumionen zu bestrahlen. Diese Bestrahlung führt zu partiellen Schädigungen
des Kristallgitters des Halbleiterkörpers, die wiederum als Rekombinationszentren
wirken.
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Wie
bereits erläutert,
führt bereits
eine Reduktion der Ladungsträgerlebensdauer
im Bereich der Rückseite 103 des
Halbleiterkörpers 100 zu
einer erhöhten
Effizienz der Schutzanordnung, wie Simulationen für eine Schutzringanordnung
gemäß 2 gezeigt
haben. Der Simulation lag ein Halbleiterkörper mit einer Dicke von 380 μm mit einer
Elektronenlebensdauer im Substrat 11 von 100 μs zugrunde. Dabei
wurde eine Halbleiterzone 12 mit verringerter Ladungsträgerlebensdauer
betrachtet, die sich um d4 = 100 μm
in vertikaler Richtung in Richtung der Vorderseite 101 erstreckt.
Eine Absenkung der Ladungsträgerlebensdauer
in dieser Halbleiterzone 12 auf 1 μs im Vergleich zu 100 μs im übrigen Halbleitersubstrat 11 führte zu
einer Reduktion des Minoritätsladungsträgerquerstromes
in dem Halbleitersubstrat 11 um einen Faktor 10.
Eine weitere Reduktion der Minoritätsladungsträgerlebensdauer in der Halbleiterzone 12 auf
10 ns ergab eine Reduktion des Querstromes um eine Faktor 16.
-
Bereits
eine Halbleiterzone 12, deren Dicke nur in etwa ein Viertel
der Dicke der Halbleiterscheibe 100 ausmacht und in der
die Ladungsträgerlebensdauer
reduziert ist, kann somit zu einer erheblichen Steigerung der Effizienz
der Schutzanordnung führen.
Dies ist insbesondere von Bedeutung, da Maßnahmen zur Reduzierung der
Ladungsträgerlebensdauer
im Bereich einer Seite, im vorliegenden Fall der Rückseite 103,
des Halbleiterkörpers 100 besonders
einfach durchführbar
sind. Erwähnt
seien hierzu insbesondere die zuvor genannten Diffusions- und Bestrahlungsverfahren.
-
- 100
- Halbleiterkörper
- 101
- Vorderseite
- 102
- Rand
- 103
- Rückseite
- 11
- p-dotierte
Halbleiterzone, Halbleitersubstrat
- 111
- p-dotierte
Halbleiterzone
- 121,
122
- n-dotierte
Halbleiterzone
- 123
- p-dotierte
Halbleiterzone
- 141
- n-dotierte
Halbleiterzone
- 21
- n-Emitter,
Drain-Zone, Injektionszonen
- 22
- n-Basis,
Driftzone
- 23
- p-Emitter,
Body-ZOne
- 24,
25
- Anschlusskontakte,
Source-Anschluss
- 31,
33
- n-dotierte
Halbleiterzonen
- 32,
36, 37, 38
- p-dotierte
Halbleiterzonen
- 321
- p-dotierte
Halbleiterzone
- 331
- n-dotierte
Halbleiterzone
- 39
- Anschlusskontakt
- 41
- n-dotierte
Halbleiterzone, aktive Bauelementzone
- 42
- p-dotierte
Halbleiterzone
- 51
- p-dotierte
Halbleiterzone
- A
- Anodenanschluss
- D
- Source-Anschluss
- G
- Gate-Anschluss
- K
- Kathodenanschluss