Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bestimmen von Wartungszuständen
bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der Technik vermeiden
und die insbesondere das Bestimmen von Wartungszuständen von
Verschleißteilen
in Abhängigkeit
von deren Nutzungsintensität
erlauben.
Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren und die Vorrichtungen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche
stellen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dar.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Bestimmen von Wartungszuständen
und/oder Austauschzeiten von mindestens einem Verschleißteil eines
von einem Steuersystem mittels Steuerdaten gesteuerten Subsystems
durch ein Vertügbarkeitskontrollmodul,
umfasst die Verfahrensschritte:
- – Übernahme
der Steuerdaten von dem Steuersystem durch das Verfügbarkeitskontrollmodul,
- – Ermitteln
von Benutzungswerten der Verschleißteile durch das Verfügbarkeitskontrollmodul,
wobei die Benutzungswerte mittels eines Modells des Subsystems in
Abhängigkeit
von den Steuerdaten ermittelt werden,
- – Bestimmen
von Benutzungssummen durch Aufsummieren der Benutzungswerte mittels
jeweils einem Benutzungswertezähler
je Verschleißteil, und
- – Ausgeben
der Wartungszustände
und/oder der Austauschzeiten, wobei die Wartungszustände und/oder
die Austauschzeiten entsprechend der Benutzungssummen ermittelt
werden.
Es
wird also die Benutzung mindestens eines Verschleißteils des
vom Steuersystem mittels der Steuerdaten gesteuerten Subsystems
simuliert und aus der durch die Simulation ermittelten Benutzungssumme,
also z.B. die Gesamtzeit des Brennens einer Glühbirne, auf den Wartungszustand
des Verschleißteils
geschlossen. Hat das Verschleißteil eine
Benutzungssumme erreicht, die eine Wartungsmaßnahme notwendig macht, so
kann z.B. als Wartungszustand ausgegeben werden, dass das Verschleißteil zu
ersetzen ist. Dadurch ergibt sich eine Überwachung des Subsystems hinsichtlich
des Wartungszustandes der Verschleißteile. Als mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu überwachende Verschleißteile werden
bevorzugt kritische Teile des Subsystems ausgewählt. Derartige kritische Teile können Teile
sein, die einer besonders starken Benutzung ausgesetzt sind. Das
Verfügbarkeitskontrollmodul
kann zum Beispiel die Wartungszustände in einem Monitor (Verfügbarkeitsmonitor)
z.B. grafisch darstellen. Zur Anwendung des erfindungsgemäße Verfahrens
werden Anpassungen insbesondere hinsichtlich der Erstellung des
Modells zur Simulation, also zur Ermittlung der Benutzungswerte
mittels des Modells des Subsystems in Abhängigkeit von den Steuerdaten
notwendig. Das Verfahren wird dabei an jede Applikation, d.h. jedes
Subsystem, z.B. eines Weichensteuersystems, angepasst. Dazu müssen die
Zuverlässigkeit,
z.B. die mittlere Zeit zwischen dem Auftreten eines Fehlers (meantime
between failure MTBF), des Systems und insbesondere dessen kritische
Elemente bzw. Teile (Verschleißteile)
bekannt sein. Die erfindungsgemäß bestimmten
Wartungszustände,
bzw. daraus abgeleitete Alarmmeldungen z.B. zum Austausch von Verschleißteilen, basieren
also auf statistischen Berechnungen.
Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Systemverfügbarkeit
und – zuverlässigkeit durch
das Kontrollieren und Warten von kritischen Elementen des Subsystems
bevor ein Fehler oder Ausfall mindestens eines der Elemente auftritt,
vergrößert und
erweitert. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind:
- – Systemausfallzeiten
werden reduziert.
- – Verhängnisvollen
Systemausfällen
wird vorgebeugt.
- – Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist in sicherheitskritischen Systemen anwendbar, wo der Code eines
Steuerprogramms von kritischen Teilen so kompakt wie möglich sein
muss, da das Verfahren parallel zu einem entsprechenden Steuerprogramm
läuft und
nicht vom Steuerprogramm selbst durchgeführt werden muss. Das Verfügbarkeitskontrollmodul
für das
sicherheitskritische Steuersystem ist also nicht selbst sicherheitskritisch
und beeinflusst nicht die Sicherheit des Steuersystems.
- – Die
Verfügbarkeit
des Steuersystems also z.B. eines sicherheitskritischen Werkehrsnetzes
mit mehreren zu steuernden Subsystemen wird drastisch verbessert,
da die Verfügbarkeit
eines derartigen Systems fast vollständig von einigen wenigen kritischen
Elementen, also Verschleißteilen, bestimmt
wird.
- – Wartungskosten
werden hinsichtlich Arbeitszeit und Material optimiert.
- – Das
eigentliche Steuersystem und das Subsystem müssen nicht verändert werden.
Es müssen also
z.B. keine Sensoren eingebaut werden. Es sind keine externen Verdrahtungen
zu Außenanlagen
notwendig, um Messungen an den Verschleißteilen vorzunehmen.
- – Falls
das Steuersystem und das Subsystem bereits existieren, ist das dem
erfindungsgemäßen System
zugrundeliegende Modell bereits spezifiziert, da es dem existierenden
System entspricht, d.h. eine Art Kopie darstellt.
- – Der
Verfügbarkeitsmonitor
kann einfach in bestehende, einen Systemzustand darstellende Systeme
eingefügt
werden, z.B. in das bei Bahnschienennetzsteuersystemen üblicherweise
verwendete System DOKU.
- – Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat keine Rückkopplung
mit dem damit überwachten
Subsystem und dessen Steuersystem, d.h. es ergeben sich keine Beeinflussungen
der Sicherheit dieser Systeme.
- – Bestehende
Systeme, die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens überwacht
werden, können
mit einem Verfügbarkeitskontrollmodul aufgerüstet werden,
ohne dass Eingriffe in das System notwendig sind.
- – Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann gleichermaßen
bei verschiedenen Herstellern von sicherheitskritischen Systemen
angewendet werden.
- – Ein
Verfügbarkeitsmonitor
zur Ausgabe der Wartungszustände,
die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermittelt wurden, kann in einer hierarchischen Struktur den Verfügbarkeitsstatus überwachter
Subsysteme an eine Zentralstelle melden und darstellen.
- – Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann als Basis für
eine automatische Wartung oder als Teil einer Wartungsschleife bis
hin zu einer logistischen Kontrolle von Ersatzteilflüssen und
-lagerung dienen.
Besonders
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Ermittlung von Schaltzahlen von Relais und/oder Brennzeiten
von Leuchten, insbesondere von Schienensignalen, als Benutzungswerte.
Relais und Leuchten von Schienensignalen werden üblicherweise durch Kontrollgänge auf
den Gleisanlagen überwacht.
Hier ergibt sich ein besonders großes Einsparungspotential hinsichtlich
Arbeitszeit und ein besonders großer Gewinn an Zuverlässigkeit.
Wenn
als Subsystem ein Verkehrssignalsystem, insbesondere ein Eisenbahnsignalsystem,
steuerbar ist, dann wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Kontrolle
eines besonders sicherheitskritischen Systems eingesetzt. Derartige
Systeme umfassen sich abnutzende Elemente oder Elemente mit großen Zuverlässigkeitsunterschieden,
d.h. Elemente, die wesentlich unzuverlässiger als das Restsystem sind. Diese
sich abnutzenden oder unzuverlässigen
Elemente können
zuverlässig
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überwacht
werden, wodurch die Zuverlässigkeit
der Systeme stark erhöht
wird.
Besonders
bevorzugt erfolgt die Ermittlung der Wartungszustände und/oder
der Austauschzeiten entsprechend der Benutzungssummen durch Bilden
von Differenzen zwischen den Benutzungssummen und Benutzungsgrenzwerten
(Schranken) der Verschleißteile.
Dadurch kann der Wartungszustand als eine Art Restnutzungswert angegeben
werden. Wenn der Restnutzungswert, also die Differenzen, gegen null
tendieren, muss eine Wartung durchgeführt werden.
Bevorzugt
werden die Benutzungsgrenzwerte selbstlernend aus Ausfalldaten durch
das Verfügbarkeitskontrollmodul
ermittelt. Dazu enthält
das Verfügbarkeitskontrollmodul
ein Verfügbarkeitsmodell des
Subsystems zusätzlich
zu dem Modell des Subsystems mittels dessen die Benutzungswerte
in Abhängigkeit
von den Steuerdaten ermittelt, also simuliert, werden. Das Verfügbarkeitsmodell
umfasst dabei die Schranken der Benutzungssummen. Diese Schranken
werden entsprechend von Ergebnissen von gemessenen Wartungszuständen aktualisiert.
Es wird also z.B. die Schranke einer Benutzungssumme eines tatsächlich ausgefallenen
Verschleißteils
auf die aktuell gezählte
Benutzungssumme gesetzt. Daraus ergibt sich eine geschlossen Schleife
für einen selbstlernenden
Prozess. Dadurch wird eine zunehmend präzise Vorhersage der Zuverlässigkeit
und der Wartungskosten des Subsystems und damit des Steuersystems,
dessen Teil das Subsystem ist, erreicht.
Vorteilhafterweise
können
die Austauschzeiten vor dem Ausgeben mit ermittelten Fehleroffenbarungszeiten
verrechnet werden. Eine Fehleroffenbarungszeit ist die Zeit, in
welcher ein System geprüft wird
und das Ergebnis der Prüfung
noch nicht bekannt ist. Eine derartige Fehleroffenbarungszeit kann im
Bahnwesen bis zu zwölf
Stunden dauern. Diese Fehleroffenbarungszeiten spielen daher hinsichtlich von
Systemausfallzeiten eine große
Rolle. Wenn die Fehleroffenbarungszeit eines Verschleißteiles
größer als
die Reparaturzeit ist, kann es sinnvoll sein, erfindungsgemäß bestimmte
Austauschzeiten mit Gegebenheiten eines Fehlerauffindungsprozesses
des Steuersystems zu synchronisieren.
Eine
Synchronisation kann erfolgen indem festgestellt wird, wie weit
ein Prüfungsverlauf
fortgeschritten ist und dieser Fortschritt kann in der Berechnung
berücksichtigt
werden. Es wird also von der Austauschzeit vor dem Ausgeben eine
bekannte Fehleroffenbarungszeit abgezogen um sicher zu sein, dass
ein potentieller Fehler vor dem Austausch noch nicht eingetreten
ist. Ist dagegen bereits eine Prüfung
des zu der Austauschzeit zugehörigen
Verschleißteiles
eingeleitet, so kann ein Austausch aufgrund der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ermittelten Austauschzeit unterbleiben. Die Benutzungssumme und
die daraus folgende Austauschzeit des entsprechenden Teils kann
entsprechend des Prüfungsergebnisses
angepasst werden.
Ein
erfindungsgemäßes Verfügbarkeitskontrollmodul
ist zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Bestimmen von Wartungszuständen
und/oder Austauschzeiten von mindestens einem Verschleißteil eines
von einem Steuersystem mittels Steuerdaten gesteuerten Subsystems
eingerichtet.
Das
erfindungsgemäße Verfügbarkeitskontrollmodul
umfasst:
- – Übernahmemittel,
eingerichtet zur Übernahme der
Steuerdaten von dem Steuersystem,
- – Simulationsmittel,
eingerichtet zur Ermittlung von Benutzungswerten der Verschleißteile,
wobei die Benutzungswerte mittels eines Modells des Subsystems in
Abhängigkeit
von den Steuerdaten ermittelt werden,
- – mindestens
einen Benutzungswertezähler
je Verschleißteil,
eingerichtet zur Bestimmung von Benutzungssummen durch Aufsummieren
der Benutzungswerte, und
- – Ausgabemittel,
eingerichtet zur Ausgabe der Wartungszustände und/oder der Austauschzeiten entsprechend
der Benutzungssummen.
Mittels
des erfindungsgemäßen Verfügbarkeitskontrollmoduls
ist ein Verfügbarkeitsmonitor
für hoch
zuverlässige
und sichere Systeme erstellbar. Das erfindungsgemäße Verfügbarkeitskontrollmodul ermöglicht die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und stellt damit die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung.
Bei
einem erfindungsgemäßen Verfügbarkeitskontrollmodul
sind bevorzugt Mittel vorgesehen, eingerichtet, die Wartungszustände und/oder
die Austauschzeiten entsprechend der Benutzungssummen durch Bilden
von Differenzen zwischen den Benutzungssummen und Benutzungsgrenzwerten
der Verschleißteile
zu ermitteln, bevorzugt wobei die Mittel weiter eingerichtet sind,
die Benutzungsgrenzwerte selbstlernend aus Ausfalldaten zu ermitteln.
Hierdurch
kann das Verfügbarkeitskontrollmodul
z.B. den Wartungszustand über
eine durch die Differenzen bestimmte Restnutzungszeit darstellen. Dadurch
ist eine einfache Planung von Wartungsarbeiten möglich. Wird das Verfügbarkeitskontrollmodul
als selbstlernendes Systemen ausgeführt, so passen sich z.B. die
durch das System angegebenen Austauschzeiten automatisch veränderten
Bedingungen, z.B. Qualitätsschwankungen
der Verschleißteile,
an.
Das
erfindungsgemäße Verfügbarkeitskontrollmodul
umfasst bevorzugt eine Datenverarbeitungsanlage mit einem Mikroprozessor,
wobei in den Mikroprozessor ein Computerprogramm mit Programmcode
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geladen ist.
Besonders
vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfügbarkeitskontrollmodul als
Teil einer Steuerzentrale eines Verkehrsnetzes, insbesondere eines
Eisenbahnnetzes, realisiert.
Weitere
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen.
Die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale
der Erfindung können
jeweils einzeln oder in Kombination miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter.
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert.
Die
Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert
und sind nicht maßstäblich zu
verstehen. Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind
so dargestellt, dass ihr Aufbau gut gezeigt werden kann.
In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Vertügbarkeitskontrollmodul 1 schematisch
dargestellt. Das Verfügbarkeitskontrollmodul 1 ist
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Bestimmen von Wartungszuständen
und/oder Austauschzeiten von mindestens einem Verschleißteil 2,
d.h. im allgemeinen einem Teil mit geringer Zuverlässigkeit,
z.B. einer Relaisgruppe, eines von einem Steuersystem 4,
z.B. einem Steuerbezirk eines Schienennetzes, mittels Steuerdaten
gesteuerten Subsystems 5, z.B. einem Stellwerksystem, eingerichtet.
Bei dem Subsystem handelt es sich um ein sicherheitsrelevantes System,
das ein oder mehrere Verschleißteile
(kritische Elemente) mit bekannter Zuverlässigkeit oder Benutzungsdaten
enthält.
Dazu zählen
auch Elemente mit einer reduzierten Zuverlässigkeit, die nicht als auszutauschende
Teile vorgesehen sind. Die Verschleißteile, also die Teile mit
niedriger Zuverlässigkeit,
haben begrenzte Nutzungszeiten, die z.B. in Einheiten von Zeitintervallen
oder Benutzungszyklen gemessen werden können. Die Einheiten der Nutzung
werden als Benutzungswerte bezeichnet. Die Zuverlässigkeit
dieser Verschleißteile
kann nicht durch physikalische und/oder logische Maßnahmen vergrößert werden.
Das Steuersystem ist ein hochzuverlässiges und sicheres System,
das auch mehrere Subsysteme umfassen kann. Das Verfügbarkeitskontrollmodul 1 weist Übernahmemittel 7,
eingerichtet zur Übernahme
der Steuerdaten, d.h. von rohen Steuerbefehlsdaten eines Verschleißteils,
von dem Steuersystem 4, und Simulationsmittel 8,
eingerichtet zur Ermittlung von Benutzungswerten der Verschleißteile 2,
wobei die Benutzungswerte mittels eines Modells des Subsystems 5 in
Abhängigkeit
von den Steuerdaten ermittelt werden, auf. Die Benutzungswerte werden
also mittels Simulation des Subsystems ermittelt. Bei dem Modell
handelt es sich um eine Art vereinfachte Kopie des Subsystems. In
dieser Simulation wird die Benutzung von mindestens einem kritischen
Element des Subsystems festgestellt und überwacht. Es wird angenommen,
dass das kritische Element sich in einem kalten Bereitschaftszustand
(cold standby mode) befindet wenn es nicht benutzt wird. Das Verfügbarkeitskontrollmodul 1 weist
ferner einen Benutzungswertezähler 10 je überwachtem
Verschleißteil 2 auf.
Dieser ist eingerichtet zur Bestimmung von Benutzungssummen durch
Aufsummieren der Benutzungswerte. Es werden also die Benutzungszyklen
gezählt.
Im Prinzip wird also eine Abschätzung
des Verfügbarkeitszustandes
der Verschleißteile,
also der Teile mit geringer Zuverlässigkeit, durch die Simulation
vorgenommen, was in der Figur durch den gestrichelten Pfeil 3 angedeutet
ist. Zum Beispiel ist die Benutzung eines elektromechanischen Relais
durch dessen Schaltzyklen definiert. Benutzungswerte sind dann die Schaltzyklen.
Die Verschleißgrenze
ist z.B. durch das Erreichen von einer Million Schaltzyklen definiert.
Im Falle einer Halogenlampe in einem Bahnschienensignal sind die
Benutzungswerte durch die Brennzeit der Lampe definiert. Die Lampe
hat eine limitierte Brennzeit. Abhängig von dem Einsatz des Bahnschienensignals
werden einige Lampen des Signals mehr oder weniger häufig benutzt.
In diesem Fall wird die Zeit der Benutzung der einzelnen Lampen
zur Bildung der Benutzungssummen aufsummiert. Das Verfügbarkeitskontrollmodul 1 übernimmt
also die Rohdaten zur Steuerung des Subsystems von dem Steuersystem
um damit ein Verfügbarkeitsmodell
für das Steuersystem
zu berechnen. In diesem Verfügbarkeitsmodell
sind die Benutzungswerte eines Verschleißteils vorausberechnet und
in einem von z.B. 1000 Benutzungswertezählern gespeichert. In dem Benutzungswertezähler kann
eine variable Schranke gesetzt sein, um einen Alarm zu generieren,
wenn die Benutzungssumme des Verschleißteils die Schranke erreicht
hat. Diese Schranke kann für
jedes Verschleißteil
individuell festgelegt sein. Nachdem das Verschleißteil ausgewechselt
wurde wird der zugehörige
Benutzungswertezähler,
bzw. die darin gezählte
Benutzungssumme, zurückgesetzt
oder anders nachgeregelt. Das Subsystem wird mittels einer Simulation
modelliert, an die prinzipiell keine erhöhten Sicherheitsansprüche gestellt
werden müssen. Mittels
Ausgabemitteln 12, die eingerichtet sind zur Ausgabe der
Wartungszustände
und/oder der Austauschzeiten entsprechend der Benutzungssummen, kann
der Wartungszustand der überwachten
Verschleißteile
von dem Verfügbarkeitskontrollmodul 1 angezeigt
werden. Es kann zum Beispiel ein Alarm zur Wartung oder zum Austausch
eines Verschleißteils,
z.B. zum Austausch einer Relaisgruppe, ausgegeben werden. Entsprechend
eines Wartungsstrategieplans können
die kritischen Elemente dann gewartet oder ausgetauscht werden.
Das erfindungsgemäße Verfügbarkeitskontrollmodul
kann als ein Teil einer Wartungsschleife verwendet werden.
Zum
Beispiel wird in einem Stellwerkszentrum als Subsystem eine Signallampe
oder ein Relais hinsichtlich ihrer Benutzungswerte überwacht.
Die Benutzungswerte der Signallampe oder des Relais werden theoretisch
durch das Verfügbarkeitskontrollmodul
entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
bestimmt und mittels der Benutzungswertezähler aufsummiert. Dazu bedarf
es keinem Sensor oder einer Beobachtung der tatsächlichen Benutzung. Typischerweise
hat ein Elektrisches Außenanlagemodul
(EAM) eines Stellwerkzentrums ca. zwanzig mal einhundert Teile mit
einer geringen Zuverlässigkeit,
also Verschleißteile.
Entsprechend sind insgesamt 20000 Benutzungswertezähler für eine vollständige Wartungszustandsbestimmung
notwendig. Die Schranken der Benutzungswertezähler und damit die erlaubten
Werte der Benutzungssummen bevor eine Wartung durchgeführt wird
sind abhängig von
Prognosen der erlaubten Benutzungswerte seitens des Betreibers des
Stellwerkszentrums. Diese Prognosen sind wohlbekannt bei dem Betreiber
des Steuersystems des Stellwerkzentrums, also bei dem Betreiber
der Steuerzentrale des Eisenbahnnetzes, z.B. eines Steuerbezirks,
dessen Teil das Stellwerkzentrum ist.
Verspätungszeiten
im Bahnwesen, gemessen in Minuten, können bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zwischen 10% bei Anwendung in einer Unterzentrale, die ohne eine
Steuerzentrale arbeitet, und ca. 50% bei einer Unterzentrale, die
mit einer Steuerzentrale arbeitet, reduziert werden. D.h. bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
zwischen 10% und 50% mehr Steuermodule (SM) zur Ansteuerung von
Weichen, Signalen und/oder Bahnübergängen in
ein System integriert werden, wobei die bestehende Verfügbarkeit
des Systems bestehen bleibt.
Wenn
das erfindungsgemäße Verfügbarkeitskontrollmodul
für ein
neu erstelltes System installiert wird, werden die Benutzungswertezähler auf Startwerte,
d.h. normalerweise auf null, gesetzt. Wenn ein bestehendes, bereits
in Benutzung befindliches System mit dem erfindungsgemäßen Verfügbarkeitskontrollmodul
erweitert wird, wird die verbleibende Lebenszeit der zu überwachenden
Verschleißteile
durch Speichern von entsprechenden Werten in den Benutzungswertezählern bei
der Installation des Verfügbarkeitskontrollmoduls
berücksichtigt.
Im Falle einer Wartung oder dem Austausch eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überwachten
Verschleißteils
muss die im zugehörigen Benutzungswertezähler gespeicherte
Benutzungssumme entweder angepasst oder zurückgesetzt werden. Der Grad
der Verfügbarkeit
eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überwachten
Systems ist durch das Einstellen der zulässigen Benutzungssummen, also
der Benutzungsgrenzwerte über
einen bestimmten Bereich hin veränderbar.
Werden die Benutzungsgrenzwerte, also die vor z.B. einem Austausch
von Verschleißteilen
zulässigen
Benutzungssummen niedrig gewählt,
so folgt daraus eine sehr hohe Verfügbarkeit des überwachten
Systems, da die Verschleißteile
frühzeitig
ausgetauscht werden. Bei den Benutzungssummen kann es sich z.B.
um die Summen aus Zeitdauern oder die Anzahl von Schaltungszyklen
oder anderer Einheiten, die die Zuverlässigkeit eines Verschleißteils beeinträchtigen, handeln.
Vorgeschlagen
wird ein Verfahren zum Bestimmen von Wartungszuständen und/oder
Austauschzeiten von mindestens einem Verschleißteil 2 eines von
einem Steuersystem 4 mittels Steuerdaten gesteuerten Subsystems 5 durch
ein Verfügbarkeitskontrollmodul 1 sowie
ein Verfügbarkeitskontrollmodul 1.
Das Verfügbarkeitskontrollmodul 1 ist
zur Durchführung
des Verfahrens zum Bestimmen von Wartungszuständen und/oder Austauschzeiten
von mindestens einem Verschleißteil 2 eines
von einem Steuersystem 4 mittels Steuerdaten gesteuerten Subsystems 5 eingerichtet
und umfasst Übernahmemittel 7,
eingerichtet zur Übernahme
der Steuerdaten von dem Steuersystem 4, Simulationsmittel 8,
eingerichtet zur Ermittlung von Benutzungswerten der Verschleißteile 2,
wobei die Benutzungswerte mittels eines Modells des Subsystems 5 in
Abhängigkeit
von den Steuerdaten ermittelt werden, mindestens einen Benutzungswertezähler 10 je
Verschleißteil 2,
eingerichtet zur Bestimmung von Benutzungssummen durch Aufsummieren
der Benutzungswerte, und Ausgabemittel 12, eingerichtet
zur Ausgabe der Wartungszustände
und/oder der Austauschzeiten entsprechend der Benutzungssummen.
Die
Erfindung beschränkt
sich nicht auf das vorstehend angegebene Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist
eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders
gearteter Ausführung von
den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen.