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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer kontaktbehafteten Chipkarte
und einem Endgerät.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine kontaktbehaftete Chipkarte
und ein System mit einer Chipkarte und einem Endgerät.
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Beim
Einsatz von Chipkarten ist es erforderlich, eine Datenübertragung
zwischen der Chipkarte und einem Endgerät durchzuführen. Gemäß der Norm ISO/IEC 7816-2 ist
hierfür
eine mit C7 bezeichnete Kontaktfläche der Chipkarte vorgesehen.
Bei der Datenübertragung
besteht jeweils die Gefahr, dass beispielsweise durch die Einwirkung
elektromagnetischer Felder oder durch Kontaktprobleme Übertragungsfehler
auftreten. Aus diesem Grund sind in der Norm ISO/IEC 7816-3 Maßnahmen
zum Schutz vor Übertragungsfehlern
vorgesehen.
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Eine
dieser Maßnahmen
besteht im so genannten Oversampling. Dabei wird jedes Datenbit mehrfach
auf seinen Zustand geprüft,
um kurze Störeinflüsse, die
auch als Spikes bezeichnet werden, abzufangen. Dies schützt allerdings
nicht vor längeren
Störimpulsen.
Als eine weitere Maßnahme
ist die Verwendung von Paritätsbits
vorgesehen. Ein Paritätsbit
zeigt jeweils an, ob innerhalb eines zugeordneten Datenbytes die
Anzahl der Datenbits mit High-Pegel
gerade oder ungerade ist. Mit den Paritätsbits können somit nur Fehler erkannt
werden, bei denen eine ungerade Anzahl von Datenbits innerhalb eines
Datenbytes verfälscht
wurde. Bei Verwendung des T = 1-Protokolls ist zudem eine Blockprüfsumme vorgesehen.
Dabei wird eine als Longitudinal Redundancy Check (LRC) bezeichnete
XOR-Prüfsumme sukzessive über alle
Bytes des zu prüfenden
Blocks gebildet und zusammen mit dem Block übertragen. Durch eine nochmalige
Bildung der XOR-Prüfsumme auf
der Empfängerseite
können Übertragungsfehler ermittelt
werden.
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Bei
Anwendung dieser Maßnahmen
besteht zwar eine gewisse Wahrscheinlichkeit, Übertragungsfehler zu erkennen.
Eine sichere Erkennung ist damit allerdings nicht gegeben, d. h.
es können Übertragungsfehler
auftreten, ohne dass die Sender- oder Empfängerseite dies erkennt. Daraus
können
insbesondere deshalb in zunehmendem Maße Probleme resultieren, weil
durch technische Weiterentwicklungen Störeinflüsse und damit auch Übertragungsfehler
immer wahrscheinlicher werden. So werden neben der ursprünglich vorgesehenen
Versorgungsspannung von 5 V zunehmend auch 3 V und 1,8 V verwendet,
die wegen des geringeren Spannungsabstands zwischen dem High-Pegel
und dem Low-Pegel von sich aus störempfindlicher sind. Außerdem sind
neue Übertragungsmethoden
in der Definitionsphase, bei denen je Datenbit nur noch ein Taktimpuls zur
Verfügung
steht. Es handelt sich dabei um eine synchrone bzw. synchronisierte
Datenübertragung. Ein
Oversampling ist dann nicht mehr möglich bzw. erfordert einen
deutlich höheren
Hardware-Aufwand. Weiterhin wird die zeitliche Länge eines Datenbits durch höhere Frequenzen
und Teilerraten immer kürzer
und gerät
dadurch immer mehr in die Größenordnung
von Störimpulsen.
Beispielsweise bei Mobiltelefonen kommt noch hinzu, dass die Chipkarten
relativ nahe an Sendern mit beträchtlicher
gepulster Leistung platziert sind. Dabei ist es besonders problematisch,
dass durch die immer geringere Gehäusegröße von Mobiltelefonen die Signale über zunehmend
längere
Flachbandleitungen der Chipkarte zugeführt werden.
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Neben
der Datenübertragung
mittels der in der Norm ISO/IEC 7816-3 definierten Übertragungsprotokolle,
ist es bereits bekannt, eine Datenübertragung zwischen der Chipkarte
und dem Endgerät
mittels differentieller USB-Signale
durchzuführen.
USB steht dabei für
Universal Serial Bus. So offenbart die WO 01/69881 A2 ein Verfahren
zur Datenübertragung
zwischen einer Chipkarte und einem Endgerät, die nicht über die
Kontaktfläche
C7, sondern über
die bislang für
eine zukünftige
Verwendung reservierten Kontaktflächen C4 und C8 der Chipkarte
abgewickelt wird. Außerdem
werden für
die Datenübertragung nicht
die in der Norm ISO/IEC 7816-3 vorgesehenen Protokolle, sondern
der USB-Standard verwendet. Die Chipkarte verfügt über eine Schnittstelle, die
eine Umwandlung zwischen dem USB-Standard und einem mit der Norm
ISO/IEC 7816-3 konformen Übertragungsprotokoll
durchführt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Datenübertragung zwischen einer Chipkarte
und einem Endgerät
so auszubilden, dass Übertragungsfehler
zuverlässig
erkannt werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit der Merkmalskombination des
Anspruchs 1 gelöst.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Datenübertragung
zwischen einer Chipkarte und einem Endgerät wird zwischen der Chipkarte
und dem Endgerät über eine
gemäß der Norm
ISO/IEC 7816 für die
Datenübertragung
vorgesehene Kontaktfläche der
Chipkarte eine erste Datenverbindung ausgebildet und über die
erste Datenverbindung ein Datensignal übertragen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet
sich dadurch aus, dass zwischen der Chipkarte und dem Endgerät über eine
weitere Kontaktfläche
der Chipkarte eine zweite Datenverbindung ausgebildet wird und über die
zweite Datenverbindung ein Kontrollsignal mit einem dem Datensignal
entsprechenden Informationsgehalt übertragen wird.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass eine zuverlässige Ermittlung von Übertragungsfehlern
bei der Datenübertragung
zwischen der Chipkarte und dem Endgerät möglich ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft,
dass zur Realisierung der Erfindung nur ein vergleichsweise geringer
Aufwand erforderlich ist. Je nachdem, welche Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Einsatz kommt, sind an der Software einer üblichen Chipkarte gemäß ISO/IEC 7816
keine oder allenfalls geringfügige Änderungen vorzunehmen.
Der Hardware-Aufwand ist ebenfalls sehr gering.
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Durch
einen Vergleich des Datensignals und des Kontrollsignals kann ermittelt
werden, ob ein Übertragungsfehler
vorliegt. Damit kann jede Änderung
des Datensignals zuverlässig
ermittelt werden. Lediglich für
den Fall, dass beim Kontrollsignal die gleiche Änderung auftritt, wird ein Übertragungsfehler
nicht erkannt. Die Wahrscheinlichkeit hierfür lässt sich äußerst gering halten, wenn das
Kontrollsignal einen gegenüber
dem Datensignal invertierten Signalpegel aufweist. Da sich Störsignale
in der Regel gleichartig auf das Datensignal und das Kontrollsignal
auswirken, würde
wegen des invertierten Signalpegels jeweils nur eines dieser Signale
verändert
und der Übertragungsfehler
somit bei einem Vergleich der Signale sichtbar. Die Feststellung
eines Übertragungsfehlers
kann jeweils dann erfolgen, wenn zueinander korrespondierende Signalteile
des Datensignals und des Kontrollsignals gleiche logische Pegel
aufweisen.
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Bei
einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Kontrollsignal
vom Sender des Datensignals gleichzeitig mit dem Datensignal gesendet.
Der Vergleich des Datensignals und des Kontrollsignals kann bei
dieser Variante vom Empfänger
des Datensignals durchgeführt
werden. Vorzugsweise benachrichtigt der Empfänger den Sender, wenn vom Empfänger ein Übertragungsfehler
festgestellt wird. Dies ermöglicht
es dem Sender beispielsweise, die fehlerhaft übertragenen Daten nochmals
zu senden. In einem Ruhezustand, in dem mit dem Datensignal keine
Daten übertragen werden,
kann das Kontrollsignal weiterhin gesendet werden, um eine unzutreffende
Feststellung von Übertragungsfehlern
zu vermeiden. Alternativ dazu ist es auch möglich, im Ruhezustand die erste
Datenverbindung und die zweite Datenverbindung auf den gleichen
vorgegebenen Pegel zu legen und dabei keinen Übertragungsfehler festzustellen.
Diese Alternative hat insbesondere den Vorteil, dass gegenüber einem
fortgesetzten Senden des Kontrollsignals Strom gespart wird.
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Bei
einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Kontrollsignal
vom Empfänger
des Datensignals gesendet. Insbesondere wird das Kontrollsignal
unmittelbar nach Eingang des Datensignals beim Empfänger gesendet,
damit das Kontrollsignal möglichst
den gleichen Störeinflüssen wie
das Datensignal ausgesetzt ist. Der Vergleich des Datensignals und
des Kontrollsignals kann bei der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
vom Sender des Datensignals durchgeführt werden.
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Die
erste Datenverbindung wird vorzugsweise über eine gemäß der Norm
ISO/IEC 7816 mit C7 bezeichnete Kontaktfläche der Chipkarte ausgebildet.
Die zweite Datenverbindung wird vorzugsweise über eine gemäß der Norm
ISO/IEC 7816 mit C6 bezeichnete Kontaktfläche der Chipkarte ausgebildet, die üblicherweise
ohnehin nicht mehr für
die ihr ursprünglich
zugedachte Zuführung
einer Programmierspannung verwendet wird.
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Die
erfindungsgemäße Chipkarte
verfügt über ein
Kontaktfeld, das von einem Endgerät kontaktierbar ist und mehrere
Kontaktflächen
aufweist sowie über
einen integrierten Schaltkreis, der mit den Kontaktflächen verbunden
ist. Im integrierten Schaltkreis ist eine Funktion zur Übertragung
eines Datensignals über
eine gemäß der Norm
ISO/IEC 7816 für eine
Datenübertra gung
vorgesehene Kontaktfläche implementiert.
Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Chipkarte besteht darin,
dass im integrierten Schaltkreis weiterhin eine Funktion zur Übertragung eines
Kontrollsignals mit einem dem Datensignal entsprechenden Informationsgehalt über eine
weitere Kontaktfläche
implementiert ist.
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Das
erfindungsgemäße System
weist eine Chipkarte und ein Endgerät auf, zwischen denen eine Datenübertragung
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchführbar
ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
für die äußere Form
einer Chipkarte gemäß der Erfindung
in Aufsicht,
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2 eine
schematische Darstellung des Kontaktfeldes der Chipkarte inklusive
der daran anliegenden Signale,
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3 eine
vereinfachte Blockdarstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems,
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4 eine
vereinfachte Blockdarstellung für eine
erste Variante der erfindungsgemäßen Datenübertragung
zwischen der Chipkarte und dem Endgerät und
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5 eine
vereinfachte Blockdarstellung für eine
zweite Variante der erfindungsgemäßen Datenübertragung zwischen der Chipkarte
und dem Endgerät.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die äußere Form
einer Chipkarte 1 gemäß der Erfindung in
Aufsicht. Die Chipkarte 1 weist einen Kartenkörper 2 auf,
der beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist. Der
Kartenkörper 2 ist
mit einem integrierten Schaltkreis 3 bestückt, der
vorzugsweise als ein Mikroprozessor ausgebildet ist und mit einem Kontaktfeld 4 verbunden
ist. Über
das Kontaktfeld 4 können
dem integrierten Schaltkreis 3 diverse Versorgungssignale
zugeführt
werden und auf die erfindungsgemäße Weise
eine Kommunikation mit dem integrierten Schaltkreis 3 durchgeführt werden.
Die Belegung des Kontaktfeldes 4 ist in 2 dargestellt.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des Kontaktfeldes 4 der Chipkarte 1 inklusive
der daran anliegenden Signale. Das Kontaktfeld 4 weist acht
Kontaktflächen 5 auf,
die in zwei Viererreihen nebeneinander angeordnet sind und gemäß der Norm
ISO/IEC 7816-2 fortlaufend mit den Bezeichnungen C1 bis C8 versehen
sind. Bis auf eine Ausnahme, auf die im Folgenden noch näher eingegangen
wird, entspricht die elektrische Belegung der Kontaktflächen 5 der
Vorgabe durch die Norm ISO/IEC 7816-2. So liegt an der mit C1 bezeichneten Kontaktfläche 5 eine
Betriebsspannung Vcc an. Die Kontaktfläche 5 mit der Bezeichnung
C2 ist für
ein Reset-Signal RST vorgesehen. Ein Taktsignal CLK liegt an der
mit C3 bezeichneten Kontaktfläche 5 an. Die
mit C4 und C8 bezeichneten Kontaktflächen 5 sind für eine zukünftige Verwendung
vorgesehen und nicht zwingend erforderlich. Die daran anliegenden Signale
AUX1 und AUX2 sind derzeit noch nicht näher definiert. Bei dem im 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Chipkarte 1 sind diese beiden Kontaktflächen 5 weggelassen,
da sie ohnehin nicht verwendet wer den. Das Kontaktfeld 4 der
in 1 dargestellten Chipkarte 1 weist somit
lediglich sechs Kontaktflächen 5 auf.
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Die
mit C5 bezeichnete Kontaktfläche 5 dient als
Massekontakt GND. Über
die mit C7 bezeichnete Kontaktfläche 5 wird
eine serielle Datenübertragung mittels
eines Datensignals I/O abgewickelt. Gemäß ISO/IEC 7816-2 ist die mit
C6 bezeichnete Kontaktfläche 5 für das Anlegen
einer Programmierspannung Vpp vorgesehen. Allerdings wird die Programmierspannung
Vpp mittlerweile in der Regel innerhalb der Chipkarte 1 erzeugt,
so dass das externe Signal Vpp und damit auch die für das Signal
vorgesehene Kontaktfläche 5 zu
diesem Zweck nicht mehr benötigt
werden. Im Rahmen der Erfindung wird diese Kontaktfläche 5 in
die Datenübertragung
mit einbezogen, indem ein Kontrollsignal CTL daran angelegt wird.
Näheres
hierzu wird anhand der 3 bis 5 ausgeführt.
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3 zeigt
eine vereinfachte Blockdarstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems.
Außer
der Chipkarte 1 ist ein Endgerät 6 dargestellt, das über eine
Kontaktiereinheit 7 zur Kontaktierung des Kontaktfeldes 4 der
Chipkarte 1 verfügt.
Der besseren Übersicht
wegen sind die einzelnen Kontaktflächen 5 des Kontaktfeldes 4 schematisch
in einer Reihe dargestellt. Die tatsächliche Anordnung der Kontaktflächen 5 entspricht
der Darstellung der 2. Die Kontaktiereinheit 7 ist
mit einer Elektronik 8, die beispielsweise als ein Mikroprozessor
ausgebildet sein kann, verbunden. Zur Durchführung einer Datenübertragung
zwischen der Chipkarte 1 und dem Endgerät 6 werden die einzelnen
Kontaktflächen 5 des
Kontaktfeldes 4 der Chipkarte 1 in der dargestellten
Weise von der Kontaktiereinheit 7 des Endgeräts 6 kontaktiert.
Dadurch wird die Chipkarte 1 mit den für den Betrieb erforderlichen Signalen
versorgt und es werden eine erste Datenverbindung 9 zwischen
der Chipkarte 1 und dem Endgerät 6 über die
mit C7 bezeichne ten Kontaktfläche 5 und
eine zweite Datenverbindung 10 über die mit C6 bezeichneten
Kontaktfläche 5 hergestellt. Über beide
Datenverbindungen 9 und 10 wird vorzugsweise eine
bidirektionale Datenübertragung durchgeführt. Über die
erste Datenverbindung 9 wird in bekannter Weise das Datensignal
I/O zwischen der Chipkarte 1 und dem Endgerät 6 übertragen,
wobei ein Übertragungsprotokoll
gemäß der Norm
ISO/ IEC 7816-3 eingesetzt werden kann. Insbesondere kann das T
= 1-Protokoll oder das T = 0-Protokoll eingesetzt werden.
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Über die
zweite Datenverbindung 10 wird erfindungsgemäß das Kontrollsignal
CTL übertragen. Das
Kontrollsignal CTL dient dazu, Übertragungsfehler
bei der Übertragung
des Datensignals I/O zu ermitteln. Hierzu wird mit dem Kontrollsignal
CTL ein dem Datensignal I/O entsprechender Informationsgehalt übertragen.
Damit das Kontrollsignal CTL nicht in entsprechender Weise wie das
Datensignal I/O gestört
wird, wird für
das Kontrollsignal CTL vorzugsweise ein anderer Signalpegel gewählt als
für das
Datensignal I/O. Insbesondere wird für das Kontrollsignal CTL der
invertierte Signalpegel des Datensignals I/O verwendet.
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Für die Ermittlung
von Übertragungsfehlern mit
Hilfe des Kontrollsignals CTL stehen im Rahmen der Erfindung zwei
alternative Vorgehensweisen zur Verfügung. Gemäß einer ersten Variante wird
vom Sender des Datensignals I/O gleichzeitig auch das Kontrollsignal
CTL gesendet. Die Auswertung des Kontrollsignals CTL erfolgt durch
den Empfänger
des Datensignals I/O, der auch das Kontrollsignal CTL empfängt. Diese
Variante ist in 4 dargestellt. Gemäß einer
zweiten Variante leitet der Empfänger
des Datensignals I/O das Kontrollsignal CTL aus dem Datensignal
I/O ab und übermittelt
das Kontrollsignal CTL ohne nennenswerte Verzögerung an den Sender des Datensignals
I/O. Die Auswertung des Kontrollsignals CTL erfolgt bei die ser Variante
durch den Sender des Datensignals I/O. Die zweite Variante ist in 5 dargestellt.
Bei beiden Varianten kann sowohl die Chipkarte 1 als auch
das Endgerät 6 jeweils Sender
oder Empfänger
des Datensignals I/O sein.
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Da
gemäß den Standardprotokollen
T = 0 und T = 1 jeweils der Empfänger
die Fehlererkennung durchführt,
muß in
der oben genannten zweiten Variante, in welcher der Sender mögliche Fehler
erkennt, zumindest auf der Seite des Senders ein entsprechend in
Bezug auf die Fehlerbehandlung abgewandeltes Standardprotokoll eingesetzt
werden. Der Sender wird den Fehler jedoch erkennen, bevor der Empfänger eine
Fehlerbehandlung anstoßen
kann. Daher könnte
der Sender sich beispielsweise im Rahmen der Standardprotokolle
so verhalten, wie er es bei einem internen Fehler des Senders tun
würde.
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4 zeigt
eine vereinfachte Blockdarstellung für eine erste Variante der erfindungsgemäßen Datenübertragung
zwischen der Chipkarte 1 und dem Endgerät 6. Von der Chipkarte 1 sind
lediglich die mit C6 und C7 bezeichneten Kontaktflächen 5 des
Kontaktfeldes 4 dargestellt, die an der Datenübertragung
beteiligt sind. Vom Endgerät 6 ist
die Kontaktiereinheit 7 zum Teil dargestellt. Über die
erste Datenverbindung 9, die mit Hilfe der mit C7 bezeichneten
Kontaktfläche 5 und
der Kontaktiereinheit 7 ausgebildet wird, wird das Datensignal
I/O von der Chipkarte 1 an das Endgerät 6 übertragen.
Gleichzeitig wird über
die zweite Datenverbindung 10, die mit Hilfe der mit C6
bezeichneten Kontaktfläche 5 und der
Kontaktiereinheit 7 ausgebildet wird, das Kontrollsignal
CTL von der Chipkarte 1 an das Endgerät 6 übertragen.
Dabei entspricht das Kontrollsignal CTL dem invertierten Datensignal
I/O, d. h. bei jedem High-Pegel des Datensignals I/O weist das Kon trollsignal
CTL einen Low-Pegel auf und bei jedem Low-Pegel des Datensignals
I/O weist das Kontrollsignal CTL einen High-Pegel auf.
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Um
zu ermitteln, ob ein Übertragungsfehler aufgetreten
ist, prüft
das Endgerät 6,
ob das von ihm empfangene Kontrollsignal CTL zu jedem Zeitpunkt zum
ebenfalls empfangenen Datensignal I/O invertiert ist. Diese Prüfung kann
so ablaufen, dass das Endgerät 6 fortwährend prüft, ob die
beiden Datenverbindungen 9 und 10, über welche
das Datensignal I/O und das Kontrollsignal CTL übertragen werden, unterschiedliche
logische Pegel aufweisen. Bei unterschiedlichen logischen Pegeln
sind die mit dem Datensignal I/O übertragenen Daten gültig. Bei
gleichen Pegeln ist dagegen ein Übertragungsfehler
aufgetreten. Im Falle eines Übertragungsfehlers
kann ein Flag gesetzt werden und das Endgerät 6 die Chipkarte 1 entsprechend
benachrichtigen. In analoger Weise kann auch eine Datenübertragung
vom Endgerät 6 an
die Chipkarte 1 durchgeführt und überwacht werden.
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Um
zu verhindern, dass ein Übertragungsfehler
ermittelt wird, müssten
die beiden Datenverbindungen 9 und 10 auch dann
unterschiedliche Pegel aufweisen, wenn mit dem Datensignal I/O keine Daten übertragen
werden. Dies würde
aber unter Umständen
einen unnötig
hohen Stromverbrauch zur Folge haben. In einer Weiterbildung der
Erfindung ist es deshalb vorgesehen, dass im Ruhezustand, in dem
keine Daten übertragen
werden, beide Datenverbindungen 9 und 10 den gleichen
inaktiven Pegel aufweisen und dennoch kein Übertragungsfehler festgestellt
wird. Dies bedeutet dass die Ermittlung von Übertragungsfehlern im Ruhezustand
deaktiviert wird.
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5 zeigt
eine vereinfachte Blockdarstellung für eine zweite Variante der
erfindungsgemäßen Datenübertragung
zwischen der Chipkarte 1 und dem Endgerät 6. Analog zu der
in 4 dargestellten ersten Variante wird auch bei
der zweiten Variante über
die erste Datenverbindung 9 das Datensignal I/O von der
Chipkarte 1 an das Endgerät 6 übertragen.
Das Endgerät 6 invertiert
das empfangene Datensignal I/O ohne nennenswerte Zeitverzögerung und überträgt das Ergebnis
der Invertierung als Kontrollsignal CTL über die zweite Datenverbindung 10 an
die Chipkarte 1. Abhängig
von dem Zeitversatz zwischen dem Kontrollsignal CTL und dem Datensignal
I/O sowie von der Dauer der Störeinflüsse können sich
die Störeinflüsse auf
das Datensignal I/O und das Kontrollsignal CTL gemeinsam oder lediglich
auf eines dieser Signale auswirken. Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
werden in beiden Fällen Übertragungsfehler
zuverlässig
ermittelt. Hierzu prüft die
Chipkarte 1, ob das empfangene Kontrollsignal CTL zum gesendeten
Datensignal I/O invertiert ist. Im Falle einer Abweichung vom invertierten
Signalverlauf wird ein Übertragungsfehler
festgestellt. Diese Vorgehensweise kann in analoger Weise auch für eine Datenübertragung
vom Endgerät 6 an
die Chipkarte 1 angewendet werden. Eine Kombination mit Maßnahmen
zur Erkennung von Übertragungsfehlern
in den Protokollen T = 0 und T = 1 gemäß ISO/IEC 7816-3 ist allerdings
nur bedingt möglich,
da bei der zweiten Variante der erfindungsgemäßen Vorgehensweise jeweils
der Sender des Datensignals I/O die Übertragungsfehler ermittelt.