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Die
Erfindung betrifft ein Wert- und Sicherheitsdokument in Buchform
mit mindestens zwei Blättern,
wobei die Blätter
mittels einer Naht aneinander befestigt sind. Die Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Wert- und Sicherheitsdokuments,
wobei zunächst
die mindestens zwei Blätter übereinander
angeordnet werden und danach die Blätter durch Vernähen aneinander
befestigt werden.
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Als
Wert- und Sicherheitsdokumente in Buchform werden nachfolgend Pässe, Personalausweise,
Ausweise u.ä.
Dokumente angesehen, die aus mindestens zwei Blättern enthalten. Als Blatt
wird hierbei im weiteren Sinne auch ein blattförmiger, meist mit erhöhter Dicke
versehener Einband, der beispielsweise aus Pappe besteht, verstanden. Ebenso
wird eine blattförmige
Kunststoffkarte oder eine Kunststoff enthaltende Karte als Blatt
im weiteren Sinne verstanden. Die einzelnen Blätter sind in einem Wert- und
Sicherheitsdokument in Buchform mittels einer Naht aneinander befestigt.
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Aus
der
DE 197 32 712
A1 ist ein Wert- und Sicherheitsdokument der angegebenen
Art bekannt, bei dem der Faltbereich eines Passbuches mit Bedruckungen
in der Form von Codes oder Chiffren versehen ist. Es wird außerdem beschrieben,
im Bereich der Naht ein Verstärkungsband
anzuordnen. Ein ähnliches
Wert- und Sicherheitsdokument wird in der
DE 693 07 844 T3 offenbart,
bei dem im Papier im Nahtbereich eine Verdickung vorgesehen ist.
In diesem Bereich können
auch Wasserzeichen angeordnet werden. Eine zuverlässige Absicherung
der Naht kann durch die in den beiden Druckschriften angegebenen
Maßnahmen
nicht erfolgen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wert- und Sicherheitsdokument
in Buchform zu schaffen, das vor Fälschungen geschützt ist,
bei denen Fälscher
das Dokument auseinander nehmen und Blätter heraus nehmen, hinzu fügen, ersetzen oder
verändern
und das Dokument anschließend wieder
zusammen setzen. Es sollte ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Wert- und Sicherheitsdokuments angegeben werden,
das einfach und kostengünstig
ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
ein erster Teil eines Sicherheitselements über der Naht und/oder innerhalb
der Naht und ein zweiter Teil des Sicherheitselements über mindestens
einem Teil und/oder innerhalb eines Teils des angrenzenden Bereichs
des unmittelbar unter der Naht angeordneten Blattes angeordnet ist,
wobei sich die zur Absicherung dienende Information aus dem ersten
Teil und dem zweiten Teil des Sicherheitselements ergibt. Die Aufgabe
wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung eines Wert- und Sicherheitsdokuments
gelöst,
bei dem anschließend
an das Vernähen
der Blätter
ein Sicherheitselement derart aufgebracht wird, dass ein erster
Teil des Sicherheitselements über
der Naht und/oder innerhalb der Naht und ein zweiter Teil des Sicherheitselements über mindestens
einem Teil und/oder innerhalb eines Teils des angrenzenden Bereichs
des unmittelbar unter der Naht angeordneten Blattes angeordnet ist,
wobei sich die zur Absicherung dienende Information aus dem ersten
Teil und dem zweiten Teil des Sicherheitselements ergibt.
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Das
erfindungsgemäße Wert-
und Sicherheitsdokument in Buchform hat den Vorteil, dass durch
die Absicherung der Naht, die überraschend einfach
erfolgt, das Wert- und Sicherheitsdokument vor Fälschungen geschützt wird,
bei denen die Fälscher
versuchen, nach dem Auseinandernehmen des Dokuments Blätter heraus
zu nehmen, hinzu zu fügen,
zu verändern
oder zu ersetzen. Ebenso wird in vorteilhafter Weise die Wiederverwendung
des Nahtmaterials erschwert, da dieses in den Bereichen, in denen
das Sicherheitselement angeordnet ist, verändert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Wert- und Sicherheitsdokuments in Buchform
ist einfach und kostengünstig
durchführbar.
In besonders vorteilhafter Weise ermöglicht das Verfahren eine individuelle
Absicherung von Wert- und Sicherheitsdokumenten in Buchform, welche beispielsweise
spezifisch für
die Dokumentenart, das das Dokument ausstellende Land oder für das einzelne
Dokument gestaltet werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Wert-
und Sicherheitsdokuments und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Wert- und Sicherheitsdokuments sind anhand der abhängigen Ansprüche dargestellt. Besonders
vorteilhaft ist, wenn der erste Teil des Sicherheitselements mit
der Naht und der zweite Teil des Sicherheitselements mit dem Teil
des angrenzenden Bereichs des unmittelbar unter der Naht angeordneten
Blattes verbunden ist. Hierdurch ist eine besonders effektive Fälschungssicherung
möglich.
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Es
ist ferner vorteilhaft, das Wert- und Sicherheitsdokument als eine
gedruckte Schicht aus Leim oder Kleber oder Lack oder Farbe oder
eine Emulsion auszubilden. Hierbei werden sowohl die Naht als auch
der Teil des unmittelbar des unter der Naht angeordneten Blattes,
der an die Naht angrenzt, mit der Bedruckung versehen. Die gedruckten
Materialien dringen hierbei in vorteilhafter Weise mindestens teilweise
in die Naht und/oder den Teil des angrenzenden Bereichs des unmittelbar
unter der Naht angeordneten Blattes ein, der bedruckt worden ist. Eine
Veränderung
des Blattes oder der Naht ist leicht feststellbar, weil der auf
der Naht abgebildete erste Teils des Sicherheitselements nicht mehr
den zweiten Teil des Sicherheitselements ergänzt. Sollte das Nahtmaterial
für ein
anderes Wert- und Sicherheitsdokument verwendet werden, so ist dies
anhand der durch den ersten Teil des Sicherheitselements in ihrer
Beschaffenheit veränderten
Bereiche der Naht erkennbar, wobei eine veränderte Beschaffenheit visuell,
haptisch oder maschinell erfassbar ist.
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In
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist das Sicherheitselement
als eine Folie und/oder ein Hologramm ausgebildet, welches in vorteilhafter
Weise auf die Naht und einen Teil des angrenzenden Bereichs des
unmittelbar unter der Naht angeordneten Blattes aufkaschiert oder
aufgesiegelt oder aufgeklebt ist. Durch das Aufkleben oder Aufsiegeln
oder Aufkaschieren wird die Oberfläche des mit der Folie oder
des Hologramms versehenen Bereichs des unter der Naht angeordneten
Blattes und der Naht verändert.
Sollten Fälschungsversuche
unternommen werden, sind diese Oberflächenveränderungen in diesen beiden
Bestandteilen erkennbar.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
ist das Sicherheitselement mit mindestens zwei verschiedenen Klebesystemen
versehen, die in verschiedene Richtungen aufgetragen sind, wobei
die mindestens zwei verschiedenen Klebesysteme unterschiedliche Maximalresistenztemperaturen
in Bezug auf Hitze- und Kälteresistenz
aufweisen.
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In
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist zwischen
dem ersten Teil und dem zweiten Teil des Sicherheitselements mindestens
eine Sollbruchstelle angeordnet, die bei Manipulierungsversuchen
zur Zerstörung
des Sicherheitselements führen.
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In
vorteilhafter Weise weist das Sicherheitselement ein optisch variables
Element und/oder Melierfasern auf, welche einer visuelle und/oder
maschinelle Überprüfung des
Sicherheitselements zulassen. Ebenso kann eine maschinelle Überprüfung des Sicherheitselements
durchgeführt
werden, wenn dieses phosphoreszierende und/oder fluoreszierende Pigmente
aufweist.
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Eine
vorteilhafte visuelle, haptische oder maschinelle Überprüfung der
Echtheit des erfindungsgemäßen Wert-
und Sicherheitsdokuments kann erfolgen, wenn die Information eine
vorgegebene Kontur und/oder ein vorgegebener Flächeninhalt und/oder eine vorgegebene
Länge eines
bestimmten vorgegebenen visuell, haptisch oder maschinell erfassbaren
Parameters ist.
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Eine
besonders einfache visuelle Überprüfung der
Echtheit ist möglich,
wenn die Information ein Bild und/oder ein alphanumerisches Element
beinhaltet.
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Ein
vorteilhaft genaues erfindungsgemäßes Herstellungsverfahrens
eines Wert- und
Sicherheitsdokuments ergibt sich, wenn die Blätter nach dem Anordnen übereinander
und vor dem Vernähen
zusätzlich
gefalzt werden und die Naht in dem Falz angeordnet wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die
in Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen
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1 ein
erfindungsgemäßes Wert-
und Sicherheitsdokument in Buchform in einer Ansicht des aufgeschlagenen
Buches von oben, schematisch,
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2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßes Wert- und Sicherheitsdokuments,
ebenfalls in der Ansicht eines aufgeschlagenen Buches von oben,
schematisch,
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3 eine
Ansicht des aufgeschlagenen erfindungsgemäßen zweiten Ausführungsbeispiel
des Wert- und Sicherheitsdokuments in einer Ansicht von der Seite
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4 einen
Ausschnitt der Naht und des angrenzenden Bereichs des unmittelbar
unter der Naht angeordneten Blattes des erfindungsgemäßen Wert- und
Sicherheitsdokuments aus 1 und
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5 ein
Ausschnitt aus einem Teil der Naht und des angrenzenden Bereichs
des unmittelbar unter der Naht angeordneten Blattes des in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Wert-
und Sicherheitsdokuments.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Wert- und
Sicherheitsdokument 1 dargestellt, welches aus mehreren
Blättern 3 besteht.
Die Blätter 3 sind übereinander
gelegt und mittels einer Naht 5 miteinander verbunden.
Die Verbindung durch die Naht 5 erfolgt vorzugsweise in
der Mitte eines Blattes. Sie kann bei einzelnen Blättern oder
allen Blättern
auch im Randbereich des jeweiligen Blattes angeordnet sein. Die Naht
kann als eine Stichnaht oder eine Heftnaht ausgebildet sein. Jedes
Blatt kann aus einem Papier- oder Papp- oder Kunststoff- oder Baumwollmaterial oder
einer beliebigen Kombination dieser Materialien bestehen.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
werden mehrere Blätter 3 durch
die Naht 5 miteinander verbunden und anschließend der
sogenannte Buchblock aus den mehreren Blättern 3 mit dem Einband, beispielsweise
durch Kleben, verbunden. Das in 1 dargestellte,
erfindungsgemäße Wert-
und Sicherheitsdokument 1 weist ein Sicherheitselement 7 auf,
welches auf die Naht 5 und auf einen Teil des an die Naht 5 angrenzenden
Bereichs des unmittelbar unter der Naht 5 angeordneten
Blattes 31 in Form der Buchstaben „BDr" aufgedruckt ist. Ebenso können Zahlen
oder Bilder analog zu den Buchstaben „BDr" aufgedruckt werden. In dem in 1 abgebildeten Ausführungsbeispiel
sind die Buchstaben „BDr" so abgedruckt, dass
sie in einer Richtung entlang der Naht 5 oder in einer
Richtung senkrecht zur Naht 5 lesbar sind. Die aufgedruckte
Schicht aus Leim oder Kleber oder Lack oder Farbe oder einer Emulsion kann
teilweise oder vollständig
in die Naht und/oder die bedruckten, angrenzenden Bereiche des unmittelbar
unter der Naht angeordneten Blattes 31 eingedrungen sein.
Folglich ist das Sicherheitselement 7 dann innerhalb der
Naht 5 und/oder innerhalb der entsprechenden Blattteile
des unmittelbar unter der Naht 5 angeordneten Blattes 31 angeordnet.
Beim unvollständigen
Eindringen der genannten Materialien ist auf der Oberfläche der
Naht 5 oder der bedruckten Teile des angrenzenden Bereichs
des unmittelbar des unter der Naht 5 angeordneten Blattes 31 eine
entsprechende Schicht angeordnet.
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In
dem anhand von 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Sicherheitselement 8 nicht aufgedruckt, sondern
in Form einer Folie und/oder eines Hologramms auf die Naht 5 und
den an die Naht 5 angrenzenden Bereich des unmittelbar
unter der Naht 5 angeordneten Blattes 31 aufkaschiert
oder aufgesiegelt oder aufgeklebt. Wie in 2 angedeutet,
kann ein derartiges Sicherheitselement unterschiedliche Formen,
z.B. eine Ellipsenform, eine Sternform, eine Kreisform, eine rechteckige
Form usw., aufweisen. Ein derartiges Sicherheitselement kann ferner
eine gezackte oder gewellte oder anderweitig geformte Kontur aufweisen.
Ebenso kann ein derartiges Sicherheitselement 8 die äußere Kontur eines
Bildes und/oder mindestens eines alphanumerischen Zeichens aufweisen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann auf dem Sicherheitselement 8 ein Bild und/oder mindestens
ein alphanumerisches Zeichen angeordnet sein.
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In 3 ist
dieses Ausführungsbeispiel
noch einmal in einer Ansicht von der Seite dargestellt. Hierbei
ist deutlich zu erkennen, dass das Sicherheitselement über der
Naht und über
dem an die Naht angrenzenden Bereich des unmittelbar unter der Naht
angeordneten Blattes 31 angeordnet ist. Das Sicherheitselement 8 ist
hierbei mit der Naht 5 und dem unmittelbar unter der Naht 5 angeordneten Blatt 31 durch
das Klebemittel oder die Laminierung oder das Siegelmittel verbunden.
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4 zeigt
einen Ausschnitt der Naht 5 und des an die Naht 5 angrenzenden
Bereichs des unmittelbar unter der Naht 5 angeordneten
Blattes 31 des in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Wert-
und Sicherheitsdokuments. Das Sicherheitselement 7 setzt
sich aus einem ersten Teil 71 und in einem zweiten Teil 72 zusammen. Der
ersten Teil 71 ist auf und/oder innerhalb des unmittelbar
unter der Naht angeordneten Blattes 31 angeordnet. Der
zweite Teil 72 des Sicherheitselements 7 ist auf
oder innerhalb der Naht 5 angeordnet. Das vollständige Sicherheitselement 7,
hier in Form des Buchstaben „D" aus „BDr", ergibt sich erst
aus beiden Teilen 71, 72 des Sicherheitselements 7.
Sollte ein Fälscher
nun im Rahmen eines Fälschungsversuchs das
Wert- und Sicherheitsdokument auseinander nehmen und ein neues Nahtmaterial
beim Zusammenfügen
des Wert- und Sicherheitsdokuments verwenden, so ist dies daran
erkennbar, dass die Naht 5 im Bereich des zweiten Teils 72 des
Sicherheitselements 7 eine andere Farbe als der erste Teil 71 des Sicherheitselements 7 aufweist.
Der Buchstabe „D" ist somit nicht
mehr vollständig
visuell erkennbar oder maschinell erfassbar.
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In 5 ist
ein Ausschnitt aus dem bereits anhand von 2 erläuterten,
erfindungsgemäßen Wert-
und Sicherheitsdokuments dargestellt. Das Sicherheitselement 8 weist
einen ersten Teil 81 auf, welcher mit dem unmittelbar unterhalb
der Naht angeordneten Blatt 31 verbunden ist. Der zweite
Teil 82 des Sicherheitselements 8 ist mit der
Naht 5 verbunden. Zwischen dem ersten Teil 81 des
Sicherheitselements 8 und dem zweiten Teil 82 des
Sicherheitselements 8 ist in dem hier dargestellten, besonders
bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine Sollbruchstelle 10 in Form einer perforierten Linie
angeordnet. Im Fall einer Manipulation des Wert- und Sicherheitsdokuments
an der Naht 5 wird das Sicherheitselement 8 genau
an dieser Stelle beschädigt
und kann deshalb nicht weiter verwendet werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann die Sollbruchstelle 10 statt oder zusätzlich zur
Perforierung auch als eingekerbte Linie oder eingekerbtes Muster
ausgebildet sein, wobei das Sicherheitselement 8 im Bereich
der Einkerbungen eine geringere Dicke aufweist.
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Das
in 5 dargestellte Sicherheitselement weist außerdem ein
Hologramm oder sonstiges optisch variables Element wie Volumenhologramm oder
Kippbild mit einer Bildinformation auf. Das Hologramm ist derart
auf dem Sicherheitselement 8 angeordnet, dass es über die
Naht 5 herüber
reicht und ebenfalls in einen ersten Teil 81 und einen
zweiten Teil 82 geteilt wird. Somit erstreckt sich die
Sollbruchstelle 10 auch über das Hologramm 1 herüber.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
weist das Sicherheitselement Melierfasern auf, die beispielsweise
in der Folie oder im Hologramm oder in dem Leim, dem Kleber, dem
Lack, der Farbe oder der Emulsion angeordnet sind. In einem weiteren
Ausführungsbeispiel
kann das Sicherheitselement phosphoreszierende und/oder fluoreszierende
Pigmente enthalten, welche in der Folie, dem Hologramm, dem Leim,
dem Kleber, dem Lack, der Farbe oder der Emulsion angeordnet sind.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
werden zur Verbindung des Sicherheitselements 8 mit der
Naht 5 und des unter der Naht angeordneten Blattes 31 zwei
Klebesysteme verwendet. Hierbei wird ein Klebesystem senkrecht und
das andere Klebesystem waagerecht und jeweils gerastert aufgetragen.
Das erste Klebesystem ist hierbei bis maximal 200°C hitzeresistent
und das zweite Klebesystem kälteresistent
bis maximal –50°C. Es wird
so eine Delaminierung bei einer die Resistenztemperatur übersteigenden
bzw. unterschreitenden Temperatur verhindert. In weiteren Ausführungsbeispielen
können auch
mehr als zwei Klebesysteme vorgesehen sein, die in unterschiedlichen
Richtungen aufgetragen sind. Diese weisen unterschiedliche Resistenzmaximaltemperaturen
in Bezug auf Hitze- und Kälteresistenz
auf.
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Das
Sicherheitselement eines erfindungsgemäßen Wert- und Sicherheitsdokuments
zeichnet sich dadurch aus, dass es eine Information beinhaltet,
welche visuell, haptisch oder maschinell erfassbar ist. Die Information
setzt sich aus dem jeweils ersten Teil des Sicherheitselements 71, 81 und
dem jeweils zweiten Teil des Sicherheitselements 72, 82 zusammen.
Eine haptisch erfassbare Information kann beispielsweise ein Profil
sein, dass sich über den
an die Naht angrenzenden Bereich und die Naht herüber erstreckt.
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Das
Sicherheitselement mit dieser Information ist in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
individualisierbar z.B. für
bestimmte Arten von Wert- und Sicherheitsdokumenten oder beispielsweise
für die
Länder,
die die Wert- und Sicherheitsdokumente ausgeben, oder für das einzelne
Dokument selbst. Hierfür
müssen
die Informationen, die das Sicherheitselement enthält, entsprechend
individualisierbar gestaltet werden. Beispielsweise kann das aufgedruckte
Sicherheitselement die Nummer des Passes enthalten.
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Bei
einer Manipulation eines erfindungsgemäßen Wert- und Sicherheitsdokuments
im Bereich der Naht ist die Kontur oder der Flächeninhalt oder eine Länge dieses
erfassbaren Parameters verändert,
so dass diese Veränderungen
visuell, haptisch oder maschinell erfasst werden können. Insbesondere
maschinell erfolgt eine Erfassung der Messwerte des bestimmten,
vorgegebenen Parameters entlang einer Raumrichtung oder innerhalb
einer Fläche.
Anschließend
werden die erfassten Messwerte ausgewertet und z.B. anhand von Schwellwerten
nach bekannten Verfahren eine Kontur, ein Flächeninhalt und/oder eine Länge berechnet.
Diese berechnete Kontur, der berechnete Flächeninhalt und/oder die berechnete
Länge werden
anschließend
mit entsprechenden Daten im Speicher der Messeinrichtung verglichen.
Anhand dieses Vergleichs wird entschieden, ob das vermessene Wert-
und Sicherheitsdokument das Echtheitskriterium erfüllt oder
nicht. Parameter für
die Erfassung von Messwerten können
hierbei beispielsweise die Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzintensität bei einer
bestimmten Wellenlänge oder
die Intensität
der in einem bestimmten Wellenlängenbereich
reflektierte elektromagnetische Strahlung umfassen.
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Schließlich soll
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines oben angegebenen Wert- und Sicherheitsdokuments
dargestellt werden. Zunächst
werden die mindestens zwei Blätter
des Wert- und Sicherheitsdokuments übereinander angeordnet. Danach
werden die Blätter
durch Vernähen aneinander
befestigt. Anschließend
wird ein Sicherheitselement beispielsweise durch Bedrucken, Aufkaschieren,
Aufsiegeln oder Aufkleben derart aufgebracht, dass ein erster Teil
des Sicherheitselements über
der Naht und/oder innerhalb der Naht und ein zweiter Teil des Sicherheitselements über mindestens
einem Teil und/oder innerhalb eines Teils des angrenzenden Bereichs
des unmittelbar unter der Naht angeordneten Blattes angeordnet ist,
wobei sich die zur Absicherung dienende Information aus dem ersten
Teil und dem zweiten Teil des Sicherheitselements ergibt.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
die Blätter
nach dem Anordnen übereinander und
vor dem Vernähen
zusätzlich
gefalzt. Die Naht wird dann in der Falz angeordnet. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
erfolgt der Aufdruck des Sicherheitselements mittels Tampondruck,
Flexodruck oder Siebdruck. In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
erstreckt sich der zweite Teil des Sicherheitselements über die
gesamte Fläche
des unmittelbar unter der Naht angeordneten Blattes.