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Die Erfindung betrifft ein Beleuchtungssystem zur Erzeugung einer variablen, insbesondere räumlich variablen Lichtverteilung.
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In Innenräumen, wie Büroräumen, Werkstätten und auch Wohnräumen ist neben einer allgemeinen häufig an der Decke montierten Raumbeleuchtung in vielen Fällen zusätzlich zu dieser eine Beleuchtung einer bestimmten lokal begrenzten Fläche mit höherer Lichtintensität, wie beispielsweise eines Arbeitsplatzes, erforderlich. Im einfachsten Fall wird eine derartige zusätzliche Beleuchtungsquelle durch eine Tischleuchte realisiert. In bestimmten Fällen ist jedoch die Verwendung einer Tischleuchte unpraktisch oder nicht ausreichend, wenn beispielsweise größere Flächen mit einer höheren zur Verrichtung von Tätigkeiten ausreichenden Lichtintensität beleuchtet werden sollen.
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Eine lokale Beleuchtung einer bestimmten Fläche in einem Raum kann in wirkungsvoller Weise mit einem sogenannten Spiegel-Werfer-System erreicht werden, bei dem von einer Werferleuchte über einen im Abstrahlungsbereich angeordneten Spiegel Licht auf eine zu beleuchtende Ebene gebracht werden kann. Bei Anwendungen im Innenraum befindet sich die Werferleuchte auf dem Boden, während der Spiegel an der Decke angeordnet ist und den von der Werferleuchte nach oben gerichteten Strahl unter einem bestimmten Winkel zur Einfallsrichtung auf einen sich unterhalb des Spiegels befindenden Arbeitsplatz reflektiert. Auch andere Anordnungen des Spiegels, wie z. B. auf einem Ständer sind bekannt.
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Ein derartiges Beleuchtungssystem für einen Innenraum ist beispielsweise in der
europäischen Patentanmeldung 0 735 311 A1 offenbart. Der dort beschriebene deckennahe Hauptreflektor ist modulartig aus mehreren Teilreflektoren zusammengesetzt. Die Teilreflektoren sind jeweils individuell um ihre beiden Flächenachsen schwenkbar angeordnet.
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Nachteilig bei dem bekannten System ist, daß es sich um ein relativ starres System handelt, bei dem der Spiegel bzw. die Teilreflektoren in einer festen Orientierung zum Werfer angeordnet sind. Der Spiegel bzw. die Teilreflektoren, die die Lichtlenkung übernehmen, haben eine feste Geometrie, Position und Orientierung innerhalb des Systems. Eine Änderung der einmal eingestellten Lichtverteilung ist nur unter relativ hohem Aufwand möglich, weil die Position der Teilreflektoren mechanisch verstellt werden muß. Dies erweist sich insbesondere bei hoch über dem Boden montierten Spiegeln als schwierig. Ferner kann eine zu einem Zeitpunkt eingestellte Lichtverteilung nur mit großem Aufwand und nur ungenau zu einem späteren Zeitpunkt reproduziert werden.
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In der
DE 196 00 382 A1 wird ein Beleuchtungssystem zur künstlichen Ausleuchtung von Szenarien mit einer stationären Lichtquelle über Stellmittel variabel verstellbaren Reflexionsmitteln und einer Fernbedienung zur Ansteuerung der Stellmittel offenbart. Nachteilig bei dem in diesem Dokument offenbarten Beleuchtungssystem ist, daß keine Formung der von der stationären Lichtquelle ausgehenden Lichtverteilung durch die Spiegelelemente möglich ist.
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EP 1 122 974 A1 offenbart einen in eine Beleuchtungsanordnung integrierten Flächenlautsprecher. Gemäß einer Ausführungsform wird eine Anordnung für eine zonale Beleuchtung in Sekundärtechnik offenbart, wobei die zur Beleuchtung verwendete Lichtquelle in einer Werferleuchte angeordnet ist. Die Werferleuchte strahlt das von der Lichtquelle erzeugte Licht gebündelt in den oberen Raumwinkel gegen eine Raumdecke ab. Im Lichtkegel der Werferleuchte ist ein an der Decke kardanisch befestigter Deckenreflektor angeordnet.
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US 4,809,147 A offenbart eine Beleuchtungsvorrichtung mit einer Lichtquelle und einem Reflektor. Bei der Lichtquelle kann es sich um eine Punktquelle, eine lineare Quelle oder eine ringförmige Quelle handeln und die reflektierende Oberfläche des Reflektors kann durch einen Fresnelspiegel gebildet sein.
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DE 4 109 189 A1 offenbart eine Einrichtung zur indirekten Beleuchtung eines mit Arbeitsplätzen versehenen Raumes, mit mindestens einem gegen die Raumdecke gerichteten Deckenfluter und einem an der Raumdecke im Bereich der hohen Leuchtdichte angeordneten Reflektor zur blendfreien direkten Beleuchtung des Arbeitsplatzes mit der hohen Leuchtdichte. Der Reflektor kann kardanisch in einem an der Raumdecke angeordneten Rahmen gelagert sein.
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EP 0 479 042 A1 offenbart eine Beleuchtungsanordnung mit einer optischen Einrichtung, die Licht von einer Lichtquelle in eine Vielzahl von Teilstrahlen zerlegt und diese auf eine auszuleuchtende Fläche richtet, wobei auf jede Teilfläche der Fläche mehrere Teilstrahlen gerichtet sind und am Ausgang der optischen Einrichtung einzelne Leuchtflächen wahrnehmbar sind.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Beleuchtungssystem bereitzustellen, mit dem eine in einfacher Weise veränderbare und reproduzierbare Lichtverteilung erreicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Beleuchtungssystem mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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Gemäß der Erfindung wird ein Beleuchtungssystem zur Erzeugung einer variablen Lichtverteilung bereitgestellt, das eine Werferleuchte, zumindest ein von der Werferleuchte direkt oder indirekt beleuchtetes Spiegelelement und eine Stellvorrichtung zur Veränderung der Orientierung des Spiegelelements im Verhältnis zu auf das Spiegelelement einfallendem Licht umfaßt. Mit Hilfe der Stellvorrichtung kann die Orientierung des Spiegelelements und damit die Lichtverteilung im Raum, in dem sich das Beleuchtungssystem befindet, schnell, gegebenenfalls automatisch und reproduzierbar verändert werden. Dies ist z. B. von Vorteil, wenn der Ort eines Arbeitsplatz im Raum verändert wird, oder in einer Werkstatt an verschiedenen Orten gearbeitet werden soll. Mit dem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem kann eine Adaption an unterschiedliche Beleuchtungsaufgaben zu unterschiedlichen Zeiten vorgenommen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Spiegelelement deckennah montiert. Eine derartige Anordnung eignet sich besonders für Innenräume. Das Beleuchtungssystem kann jedoch vorteilhaft auch in Außenräumen, beispielsweise als Straßen- oder Platzbeleuchtung oder zur Beleuchtung von Sportplätzen, Sportanlagen oder Flughäfen verwendet werden. Auch eine Anordnung des Spiegelelements an einer Wand, einem Träger oder Masten oder auf dem Boden ist denkbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Spiegelelement um zwei zueinander senkrechte Achsen verstellbar. Damit kann das Spiegelelement in alle Raumrichtungen verschwenkt werden und dem System wird eine besonders hohe Flexibilität bezüglich der einstellbaren Lichtverteilungen verliehen.
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Gemäß der Erfindung ist das Spiegelelement für eine Verstellung um zwei zueinander senkrechte Achsen an einer kardanischen Aufhängung montiert und umfaßt zumindest einen Stellmotor zur Drehung bzw. zum Schwenken des Spiegelelements. Das Spiegelelement kann eine quadratische, runde oder elliptische Form, die Form eines Kreissektors, eines Kreissegments oder eines Vielecks, insbesondere Sechsecks, aufweisen. Damit kann gegebenenfalls eine der Form des Spiegels entsprechende Ausleuchtung erzielt werden. Durch eine geeignete Gestaltung des Spiegels bzw. seiner Oberfläche können auch andere zweckmäßige Verteilungen des Lichts auf einer beleuchteten Fläche erreicht werden.
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Gemäß der Erfindung weist das zumindest eine Spiegelelement eine Fresnelstruktur auf. Das Spiegelelement kann eine Kantenlänge zwischen 1 cm und 50 cm umfassen. Fresnelstrukturen sind gegenüber einer dreidimensionalen Freiformfläche, mit der eine ähnliche Strahlrichtungswirkung erzielt werden kann, aufgrund des wesentlich geringeren Entwicklungsaufwands von Vorteil. Mit einer auf einem Spiegelelement ausgebildeten Fresnelstruktur können entsprechend der speziellen Form der Fresnelstruktur gewünschte Lichtverteilungen auf einer beleuchteten Fläche erreicht werden. Beispielsweise kann eine Bündelung des Lichts auf einzelne Spots erreicht werden, oder eine gleichmäßige Beleuchtung größerer Flächen. Möglich sind jedoch auch Ausführungsformen der Spiegelelemente mit hochreflektierenden Reflektormaterialien oder auch mit Materialien, die eine leicht streuende Wirkung haben, so daß das reflektierte Licht weicher ist und/oder die Übergänge zwischen unterschiedlich stark beleuchteten Flächen oder zwischen einer beleuchteten und einer unbeleuchteten Fläche weicher sind.
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Das Beleuchtungssystem kann mehrere in einer Gruppe und insbesondere in einem linearen, quadratischen, runden, elliptischen, Kreissektor- oder Kreissegment-förmigen Feld in einer Ebene angeordnete Spiegelelemente umfassen. Die Spiegelelemente können auch in unterschiedlichen Ebenen, insbesondere stufenförmig angeordnet sein. In ihrer Ruhe- bzw. Grundstellung können die Spiegelelemente zueinander parallel orientiert sein oder auch gegeneinander gekippt sein, so daß mit der von einer Werferleuchte ausgehenden Strahlung mit den Spiegelelementen unterschiedliche Flächen gleichzeitig beleuchtet werden können, z. B. gleichzeitig eine Fassade und eine Bodenfläche. Mit mehreren Spiegelelementen, die durch eine Werferleuchte angestrahlt oder indirekt beleuchtet werden und die vorzugsweise unabhängig voneinander verstellbar sind, wird eine höhere Flexibilität bei der Erzeugung von Lichtverteilungen erreicht. Darüber hinaus kann dann auch die Beleuchtungsstärkeverteilung variiert werden, da es beispielsweise möglich ist, die von mehreren Spiegelelementen reflektierten Lichtstrahlen auf einer zu beleuchtenden Fläche zu überlagern. Werden die Spiegelelemente dicht nebeneinander angeordnet, so daß ihre Reflektorflächen aneinander angrenzen, kann im wesentlichen die gesamte von der Werferleuchte ausgesandte Lichtintensität reflektiert werden.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform ist jedes Spiegelelement getrennt ansteuerbar. Dies hat den Vorteil, daß eine größere Flexibilität bei der Realisierung von Lichtverteilungen erzielt werden kann und auch die Beleuchtungsstärkeverteilung verändert werden kann.
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Die Werferleuchte wird vorzugsweise bodennah angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß die Werferleuchte gut zugänglich ist und auf dem Boden aufgestellt werden kann, so daß keine für die Leuchte geeignete Deckenkonstruktion vorgesehen werden muß. Jedoch sind auch Befestigungen der Werferleuchte an der Decke, einer Wand, einem Träger oder Masten denkbar. Das oder die Spiegelelemente können von der Werferleuchte direkt oder auch über Sekundärmittel, wie z. B. Spiegel angestrahlt werden.
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Bei der Werferleuchte handelt es sich um eine Leuchte mit paralleler Abstrahlcharakteristik. Als Werferleuchte wird bevorzugt eine zur Abgabe eines Strahlenbündels geeignete Beleuchtungsquelle, wie z. B. ein Scheinwerfer oder ein Fluter verwendet. Jedoch sind auch auf der LED-Technologie basierende Werferleuchten denkbar.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform umfaßt das Beleuchtungssystem mehrere Werferleuchten. Mit mehreren Werferleuchten kann die Flexibilität bei der Einstellung einer bestimmten Lichtverteilung noch weiter erhöht werden. Die Werferleuchten können unter unterschiedlichen Winkeln bezüglich dem oder den Spiegelelementen orientiert sein und die von ihnen ausgehenden Lichtstrahlen können sich auf einem oder mehreren Spiegelelementen ganz oder teilweise überlappen.
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Zur Steuerung der Stellvorrichtung kann eine an dieser oder in deren Nähe angeordnete Steuerungseinheit vorgesehen werden. Die Steuerungseinheit kann mit einem Mikroprozessor oder einer Rechenvorrichtung, bei der es sich um einen handelsüblichen PC oder eine zweckgebundene Vorrichtung handeln kann, oder einer Fernbedienungsvorrichtung verbunden bzw. verknüpft sein. Insbesondere kann die Verbindung drahtlos erfolgen. Damit wird eine automatisierte und reproduzierbare Einstellung von Lichtverteilungen möglich.
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Auch kann ein Speicher zur Speicherung der Einstellungen für bestimmte Lichtverteilungen in der Steuerungseinheit oder in einem zugeordneten Rechner oder als tragbare Speichervorrichtung (Floppy-disk, CD-ROM, etc.) vorgesehen werden, so daß bestimmte Spiegelorientierungen bzw. Lichtverteilungen gespeichert werden können und damit reproduzierbar sind.
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Weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden detaillierten Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung, die in den beigefügten Figuren dargestellt ist. Darin zeigt
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1 eine schematische Darstellung einer Werferleuchte und eines Spiegelelements gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 ein Beleuchtungssystem mit mehreren unterschiedlich orientierten Spiegelelementen gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform; und
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3 ein Beispiel zweier unterschiedlicher Lichtverteilungen, die mit dem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem eingestellt werden können.
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In 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems dargestellt. Das Beleuchtungssystem umfaßt mindestens ein Spiegelelement 8, das an der Decke eines Raumes, an der Wand oder an einem Träger oder Masten befestigt sein kann. Zumindest die Unterseite des Spiegelelement 8 ist zumindest teilweise mit einer reflektiven Beschichtung versehen. Auf der Rückseite des Spiegelelements ist ein Steuerungsmodul 7 zur Steuerung einer (nicht gezeigten) elektrisch und/oder automatisch steuerbaren Stellvorrichtung, die einen oder mehrere Motoren umfassen kann, angeordnet. Das Steuerungsmodul 7 muß nicht notwendigerweise am Spiegelelement 8 befestigt sein, sondern kann auch von diesem getrennt in der Nähe oder an der Stellvorrichtung angeordnet sein. Das Spiegelelement 8 ist um eine oder mehrere Achsen dreh- bzw. schwenkbar angeordnet. Dazu ist das Spiegelelement 8 an einer kardanischen Aufhängung befestigt (nicht gezeigt). Das Spiegelelement ist mit der Stellvorrichtung (nicht gezeigt), nämlich einem Stellmotor, mit dem das Spiegelelement gedreht, geschwenkt, gekippt oder in anderer Weise in seiner Orientierung verändert werden kann, in geeigneter Weise verbunden. Mit der kardanischen Aufhängung werden zwei Motore zum Schwenken des Spiegelelements um zwei zueinander senkrechte Achsen bevorzugt. Die Stellvorrichtung ist mit dem Steuerungsmodul 7 verbunden, um von diesem Steuerungssignale zum Schwenken des Spiegelelements 8 zu erhalten. Dadurch kann der Ort, zu dem der von einer Werferleuchte 10 ausgehende, auf das Spiegelelement 8 auftreffende Strahl 11 zurückreflektiert wird, variiert werden. Im Prinzip sind Winkelbereiche, innerhalb derer das Spiegelelement 8 verstellt werden kann, von 0° bis fast 90° theoretisch denkbar. Bevorzugt werden jedoch Anstellwinkel von 0° bis zu ±30° in jede Richtung.
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Das Spiegelelement 8 kann eine rechteckige, insbesondere quadratische, abgerundete, kreisförmige, elliptische oder sonstige Form aufweisen. Zumindest eines der Spiegelelemente 8 weist als Reflexionsoberfläche eine Fresnelstruktur auf. Mit einer Fresnelstruktur können der speziellen Gestaltung der Fresnelstruktur entsprechende Lichtverteilungen auf einer beleuchteten Fläche erreicht werden. Beispielsweise kann eine Bündelung des Lichts auf einzelne Spots oder eine gleichmäßige Beleuchtung größerer Flächen erreicht werden. Gegenüber einer dreidimensionalen Freiformfläche weist die Fresnelstruktur den Vorteil auf, daß ihre Entwicklung einen wesentlich geringeren Aufwand umfaßt und sich daher erheblich günstiger herstellen läßt. Des weiteren besteht bei Fresnelstrukturen der Vorteil, daß die Spiegelelemente 8 im Gegensatz zu gebogenen Spiegelelementen unabhängig von der speziellen Gestaltung der Fresnelstruktur immer eine ebene Form und somit eine einheitliche Befestigungsfläche aufweisen, so daß sie unabhängig von der speziellen Gestaltung ihrer Oberfläche insbesondere an einer kardanischen Aufhängung immer in der gleichen Weise befestigt werden können. Für die Oberfläche des Spiegelelements 8 auf der reflektierenden Seite sind auch andere Gestaltungen denkbar, wie beispielsweise die Verwendung eines hochreflektierenden Reflektormaterials, wie beispielsweise Miro. Die Reflexionsfläche ist bevorzugt spiegelnd ausgeführt. Jedoch sind auch Oberflächen mit streuenden oder teilweise streuenden Eigenschaften denkbar, um weichere Übergänge zwischen mit unterschiedlicher Stärke beleuchteten Flächen oder beleuchteten und unbeleuchteten Flächen zu erhalten. Anstelle der in der 1 gezeigten ebenen reflektierenden Fläche sind auch gebogene bzw. gekrümmte Spiegelelemente 8 denkbar, wenn dies für bestimmte Anwendungen zweckmäßig ist. Ein Spiegelelement weist vorzugsweise eine Kantenlänge von mindestens 1 cm und bis zu 0,5 m auf.
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Bei der Werferleuchte 10 kann es sich um eine auf herkömmlicher Technologie basierende Leuchte, wie einen Scheinwerfer oder Fluter handeln. Wattagen von 35 Watt bis zu 2000 Watt sind zweckmäßig. Ferner können auch auf der LED-Technologie basierende Werfersysteme verwendet werden. Für die Werferleuchte 10 wird eine ideal-parallele Ausstrahlungs charakteristik verwendet. Die Werferleuchte 10 umfaßt vorzugsweise eine oder mehrere Lampen und einen Reflektor. In der Regel ist die Werferleuchte 10 in der Nähe der Reflexionsfläche bzw. des Spiegelelementes 8 angeordnet, bevorzugt in einer Entfernung von mehreren Zentimetern bis zu mehreren Meter. Bei Anwendungen in Innenräumen als Tischleuchte oder Stehleuchte liegt der Abstand bevorzugt zwischen einigen Zentimetern und der Decken- bzw. Raumhöhe. Das Beleuchtungssystem kann in einem Innenraum, jedoch auch im Außenraum angeordnet sein. Im Außenraum wäre eine Anwendung als Straßen- oder Platzbeleuchtung oder Beleuchtung für Sportplätze, Sportanlagen oder auf Flughäfen denkbar. Die Höhe des Spiegelelementes über dem Boden hängt dann von der Befestigungsart und vom Verwendungszweck ab. Es könnte z. B. als Teil einer Straßenbeleuchtung an einer Hauswand etwas über der Kopfhöhe angeordnet sein oder in einer Sportanlage auf einem Mast in einer Höhe von 10 Meter oder mehr.
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Gemäß der in der 1 gezeigten Ausführungsform erfolgt die Ansteuerung der Stellvorrichtung(en) über das Steuerungsmodul 7 über eine drahtlose Verbindung. Dazu steht das Steuerungsmodul 7 in Verbindung mit einem Empfängermodul 6, das von einem Sendermodul 9 über eine drahtlose Verbindung Steuerungssignale empfangt. Das Sendermodul 9 kann beispielsweise mit einer mit einem Mikroprozessor ausgestatteten Vorrichtung oder Rechner (nicht gezeigt) zur Einstellung bestimmter Orientierungen des Spiegelelements 8 verbunden sein. Bevorzugt wird die Stellvorrichtung über ein Protokoll gesteuert, bei dem es sich bevorzugt um das LIN-Protokoll handelt. Das LIN-Protokoll wird beispielsweise in Kraftfahrzeugen verwendet und arbeitet auf einem BUS-System. Die Verbindung zwischen dem Steuerungsmodul 7 bzw. Empfängermodul 6 und der Rechenvorrichtung bzw. Sendermodul 9 kann über eine WLAN-Verbindung erfolgen. Dies hat den Vorteil, daß sich der zur Steuerung verwendete Rechner nicht in der Nähe des Spiegelelements 8 oder in der Nähe des Beleuchtungssystems befinden muß. Als Sendemodul 9 ist auch eine tragbare Vorrichtung in der Art einer Fernbedienung denkbar.
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In 2 ist das Beleuchtungssystem mit mehreren im Wesentlichen in einer Ebene angeordneten Spiegelelementen 8 gezeigt. Die mit Bezug auf 1 erläuterten Eigenschaften und Merkmale beziehen sich in analoger Weise auch auf Systeme mit mehreren Spiegelelementen 8 oder Werferleuchten 10. Die in 2 gezeigten Spiegelelemente 8 können in linearen, rechteckigen oder sonstigen Feldern an einer Decke oder Wand oder auf einem Träger angeordnet sein. Als Beispiel werden Felder mit 3×3 oder 4×4 Spiegelelementen 8 erwähnt, wobei diese Anzahl jedoch in keiner Weise beschränkend ist. In der 2 ist ein von der Werferleuchte 10 ausgehender und auf ein Spiegelelement 8 gerichteter Lichtstrahl 11 mit einem Durchmesser gezeigt, der auf der Reflexionsoberfläche des Spiegelelements 8 etwas kleiner als dessen Durchmesser ist. Ebenso wäre jedoch denkbar, die Spiegelelemente bzw. den Lichtstrahl 11 so zu gestalten, daß alle oder mehrere in einem Feld angeordneten Spiegelelemente 8 von dem von der Werferleuchte 10 ausgehenden Lichtstrahl 11 gleichzeitig teilweise oder vollkommen erfasst sind. Die Spiegelelemente 8 können eine rechtwinklige Form aufweisen und im Verhältnis zueinander so angeordnet sein, daß ihre Oberflächen im nicht geschwenkten Zustand aneinander angrenzen, so daß im Wesentlichen der ganze von der Werferleuchte 10 ausgehende Strahl 11 von den Spiegelelementen 8 reflektiert wird.
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Für die einzelnen Spiegelelemente 8 sind jeweils unabhängige kardanisch aufgehängte, insbesondere um zwei Achsen bewegbare bzw. schwenkbare Haltevorrichtungen vorgesehen, die jeweils mit Hilfe einer oder mehrerer Stellvorrichtungen unabhängig voneinander angesteuert werden können. Dadurch kann eine besonders hohe Flexibilität bei der Einstellung einer gewünschten Lichtverteilung erreicht werden.
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Mit einer aus mehreren Spiegelelementen 8 bestehenden Anordnung ist es denkbar, einzelne oder alle Spiegelelemente 8 so einzustellen, daß die von ihnen reflektierten Strahlen auf einer Fläche überlappen oder daß ohne Überlappung der Lichtstrahlen eine größere Fläche ausgeleuchtet wird. Es ist auch vorgesehen, daß bestimmte oder alle Spiegelelemente 8 eine Fresnelstruktur aufweisen. Damit könnten bei einer Anwendung bestimmte Spiegelelemente 8 zur Anstrahlung einer Fassade verwendet werden, während die übrigen Spiegelelemente 8 zur Ausleuchtung anderer Bereiche verwendet werden. Auch ist denkbar, eine bestimmte Anzahl der Spiegelelemente 8 für eine Allgemeinbeleuchtung zu verwenden und den restlichen Teil der Spiegelelemente 8 zur dynamischen Ausleuchtung einer oder mehrerer Oberflächen zu verwenden. Durch Richten der von mehreren Spiegelelementen 8 ausgehenden Strahlen auf eine Stelle kann eine Veränderung der Beleuchtungsstärke erreicht werden.
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Die Steuerung der Spiegelelemente 8 kann unter visueller Kontrolle einer Bedienperson über eine geeignete Fernsteuerung durchgeführt werden. Denkbar ist ferner eine automatisch über ein auf einem Rechner laufendes Programm gesteuerte Lichtverteilung, wobei beispielsweise für bestimmte Verwendungszwecke voreingestellte Lichtverteilungen gewählt werden können. Auch ist eine programmgesteuerte sich zeitlich, d. h. beispielsweise im Verlauf eines Tages bzw. innerhalb eines Jahres ändernde Lichtverteilung denkbar.
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Die Spiegelelemente 8 können entweder einzeln oder auch in Gruppen mit der Steuereinheit 7 gesteuert werden. Für die Spiegelelemente 8 sind Winkelbereiche zwischen 0° und fast 90° theoretisch denkbar. Bevorzugt werden Anstellwinkel der Spiegelelemente zwischen 0° und ±30° in jede Richtung.
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In 3 ist ein einfaches Beispiel einer sich ändernden Lichtverteilung dargestellt, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems realisiert werden kann. Bei der in der Figur gezeigten Ausführungsform ist das Spiegelelement 8 an der Decke 2 montiert. Die Werferleuchte ist nicht dargestellt, befindet sich jedoch vorzugsweise auf dem Boden 3. Sie kann jedoch auch an einer Wand oder an der Decke 2 angeordnet sein. Ausgehend von einer bestimmten eingestellten Orientierung des Spiegelelements 8 wird ein von der Werferleuchte ausgesandter Lichtstrahl vom Spiegelelement 8 reflektiert und führt zu einem in Richtung des Bodens 3 zurückreflektierten Lichtstrahl 5. Wird eine Änderung der Lichtverteilung gewünscht, weil sich beispielsweise die Anordnung des Arbeitsplatzes im Raum geändert hat oder ein anderer Teil einer Werkstatt ausgeleuchtet werden soll, kann durch Verstellen des Spiegelelements 8 mit Hilfe der Stellvorrichtung und ggf. unter Verwendung von in einem Computerprogramm gespeicherten Positionen des bzw. der Spiegelelemente 8 eine neue Lichtverteilung mit einem Lichtstrahl 4 erzielt werden. Die in 3 gezeigte schematische Darstellung gilt in analoger Weise auch für mehrere zu einer Gruppe zusammengefaßte Spiegelelemente 8.
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Zur Beleuchtung der Spiegelelemente können eine oder mehrere Werferleuchten 10 verwendet werden, wobei sich deren Strahlen auf der Oberfläche der Spiegelelemente 8 überlappen können oder auch unterschiedliche Spiegelelemente 8 beleuchtet werden können.