DE102004023519A1 - Gerät zur automatisierten Messung von chemischen Substanzen auf der Basis von immunchemischen Messprozeduren nach dem statistischen Prinzip der stratifizierten Randomisierung und automatischer Messfehlerkorrektur - Google Patents

Gerät zur automatisierten Messung von chemischen Substanzen auf der Basis von immunchemischen Messprozeduren nach dem statistischen Prinzip der stratifizierten Randomisierung und automatischer Messfehlerkorrektur Download PDF

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Abstract

Die Erfindung beinhaltet einen vollautomatisierten Analysenroboter zum qualitativen und quantitativen Nachweis von Pharmaka und endokrin wirksamen Substanzen in Wasser auf Basis einer immunchemischen Prozedur. Dieser Analysenroboter ermöglicht durch Kombination spezieller Techniken, Pipettierprozeduren und Auswertemethoden eine sehr nierdrige Nachweisgrenze. Im Gegensatz zu anderen Geräten seines Typs erfolgt die Abarbeitung einzelner Messungen nicht parallel, zur Erzielung eines hohen Durchsatzes, sondern seriell unter Beachtung des statistischen Prinzips der stratifizierten Randomisierung. Durch Methoden der automatischen Fehlerkorrektur und vielfachen Wiederholung einzelner Messungen unter unterschiedlichen Bedingungen ergibt sich in Verbindung mit einer neuen 5-parametrischen Kalibrierfunktion ein wesentlich empfindlicheres Messverfahren als mit üblichen Methoden. Das Prinzip des ESTRA-A-LISERs, mittels eines Immunoassays einen Analyten hochreproduzierbar und empfindlich nachzuweisen, lässt sich für beliebige Immunoassays anwenden, wobei die Einstellungen des Systems nur softwareseitig zu modifizieren sind, ohne den grundlegenden Aufbau des Systems ändern zu müssen. Der Anwendungsbereich des Analysenroboters liegt in der Untersuchung von Trinkwasser, Oberflächenwasser, Grund- und Abwasser.

Description

  • Auf dem Markt sind eine Reihe von Analysenrobotern zum vollautomatisierten Einsatz von ELISA-Tests verfügbar. Vielfach beinhalten diese Roboter zumindest einen Pipettier- bzw. Greifarm, eine Waschstation, einen Schüttler, einen Reader, eine Steuer- und Auswerteeinheit sowie teilweise elektronisch temperierte Inkubatoren (Heizung). Anbieter solcher Systeme sind z.B. TECAN (z.B. Freedom EVO) und IBL (Gerät: Triturus). Der Einsatzbereich dieser Analysenroboter liegt hauptsächlich im Bereich der Human- und Veterinärmedizin, wobei der Fokus in der Regel auf einem hohen Probendurchsatz liegt, d.h. es wird angestrebt, möglichst viele Proben täglich zu analysieren. Für diese Systeme gilt, dass Messfehler bzw. Störungen bei den Messungen möglichst dadurch vermieden werden sollen, dass die Messungen möglichst gleichzeitig unter identischen Bedingungen durchgeführt werden. Hierzu dient insbesondere der Einsatz von Mehrfachpipetten, welche die parallele Analyse mehrerer Proben ermöglichen. Der Nachteil dieser Vorgehensweise besteht allerdings darin, dass die Messwerte, obwohl untereinander sehr ähnlich, alle denselben Fehler aufweisen. Dieser Nachteil führt insbesondere dazu, dass auch durch Wiederholung von Messungen und Mittelung einzelner Werte nur geringe Verbesserungen der Messgenauigkeit erreicht werden.
  • Weiterhin benutzen alle automatisierten Messsysteme, soweit sie eine Auswerteeinheit beinhalten, in der Regel die sogenannte 4-Parameter-Gleichung, um das Messsignal des Readers (Mikrotiterplattenphotometers), den sog. OD-Wert (OD = optische Dichte) in einen Konzentrationswert umzurechnen. Diese erzeugte 4-Parameter-Kurve berücksichtigt weder die unterschiedliche Position der gemessenen Kavität auf der Mikrotiterplatte, noch den Zeitpunkt der Bearbeitung oder Abweichungen der Kalibrierkurve von der 4-Parameter-Kurve. Die genannten Aspekte können jedoch speziell bei niedrigen Konzentrationen einen sehr starken Einfluss auf das Messergebnis haben und sollten daher entsprechend berücksichtigt werden. Schließlich beinhalten die genannten Messsysteme – wenn überhaupt – kein allgemein anerkanntes System zur Ermittlung der Nachweis- und Bestimmungsgrenze. Man behilft sich daher bei der Nachweisgrenze mit der Verwendung des 3-Sigma-Bereiches. Der Messbereich beginnt demnach erst oberhalb der durch die dreifache Standardabweichung des Blindwertsignals errechneten Nachweisgrenze.
  • Bei allen Messgeräten wird Parallelität von Messung und Kalibrierung angestrebt. Es wird also angestrebt, dass die auftretenden Fehler sich durch Parallelität ihres Auftretens möglichst gegenseitig aufheben.
  • Detaillierte Beschreibung
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Messfehler zu eliminieren, um eine wesentlich empfindlicheres Messverfahren zu erhalten, welches – je nach Spezifizierung der Messparameter – eine Verbesserung der Empfindlichkeit um den Faktor 10 oder mehr ermöglicht. Zur Realisierung dieses Messverfahrens dient ein neuer Analysenroboter für ELISA-Tests, der eine Reihe von Innovationen beinhaltet. Dieser Analysenroboter ist mit einer Pipettierfunktion ausgestattet, weiterhin mit einem Washer für die Pipettiernadel, einem Reader mit integriertem Schüttler, eine leistungsfähige Temperiereinheit nebst zugehöriger Softwaresteuerung.
  • A Technische Realisierung des Analysenroboters
  • Bei der Pipettiernadel handelt es sich um eine einfache Doppelnadel, die sowohl zum Pipettieren der Reagenzien und Proben dient, als auch zum Waschen der einzelnen Kavitäten durch Pipettieren der Waschflüssigkeit und gleichzeitiges Absaugen. Die Pipettiernadel ist auf einem einfachen Roboterarm befestigt und kann über Softwarebefehle beliebig bewegt werden. Die Temperiereinheit besteht aus einem Peltierelement mit Ventilator, der durch Lufttemperierung sowohl Heizung als auch Kühlung des gesamten Innenraumes ermöglicht. Temperatursensoren dienen zur Überwachung der Temperatur. Bislang vorliegende Geräte ermöglichen bestenfalls eine Erwärmung des gesamten Innenraums, nicht jedoch dessen Kühlung, was jedoch für eine Messung mittels ELISA-Tests nahe der Nachweisgrenze sehr wichtig ist.
  • Das Gehäuse ist allseitig mit Dämmmaterial ausgekleidet. Die Pipettierung erfolgt mittels Pipettierroboter auf der Mikrotiterplatte, die auf dem Transportschlitten des Reader eingerastet aufliegt. Der Reader sollte mit einer Schüttelfunktion ausgestattet sein, damit auf einen separaten Schüttler samt zugehörigem Greifarm verzichtet werden kann.
  • B Anwendung des Prinzips der zeitlichen und räumlichen Randomisierung der Einzelmessungen
  • Die Softwaresteuerung des Analysenroboters ist so ausgelegt, dass die einzelnen Kavitäten der Mikrotiterplatte zeitlich und räumlich randomisiert angesteuert werden. Die bis zu 15 Arbeitsschritte (Pipettieren und Absaugen diverser Substanzen mit integrierten Wasch- und Schüttelschritten) werden über einen einheitlichen Arbeitstakt gesteuert. In jedem Arbeitstakt wird eine einzelne Kavität der Mikrotiterplatte behandelt, so dass je Arbeitsschritt insgesamt 96 Takte (für die 96 Kavitäten) erforderlich sind. Jede Kavität wird also einzeln mittels einer Doppelnadel (Pipettieren, Absaugen und Waschen) behandelt. Die aufeinander folgenden Arbeitsschritte werden über eine Datenbank gesteuert. Über die Softwaresteuerung werden alle Arbeitsschritte protokolliert und die zugehörigen Umgebungsbedingungen (Temperatur etc.) registriert. Durch die Taktsteuerung ist gewährleistet, dass die Arbeitsschritte für jede Kavität in der gleichen zeitlichen Abfolge durchgeführt werden. Diese Vorgehensweise hat gegenüber der üblichen parallelen Abarbeitung den großen Vorteil, dass die immer wirksamen Messabweichungen je Messwert in anderer Weise wirksam sind, so dass durch Mittelung ein großer Teil dieser Messabweichungen aufgehoben werden kann. Dies bedeutet auch, dass die für die Kalibrierung benötigten Standardproben in randomisierter Weise auf der Mikrotiterplatte angeordnet werden können. Dies verhindert die sonst üblichen systematischen Fehler.
  • Bis zu 25 Messwiederholungen einzelner Proben sind vorgesehen. Dies ermöglicht bei der optischen Dichte eine Verbesserung der Empfindlichkeit um den Faktor 5, und bei der Konzentration – je nach Streuung der Einzelwerte – eine Verbesserung um den Faktor 20.
  • C Automatische Korrektur des aus unterschiedlichen Bedingungen resultierenden Messfehlers
  • Weiterhin beinhaltet der Analysenroboter ein Auswertemodul, welches ermöglicht, dass die aus unterschiedlichen Bedingungen resultierenden Messfehler korrigiert werden können. Das Auswertemodul berücksichtigt bei der Kalibrierung neben der optischen Dichte die jeweilige Spalte und Spalte und Zeile der Kavität und ihre Ordnungsnummer (im zeitlichen Ablauf). Ggf. kann auch die Temperatur berücksichtigt werden. Die zugrunde liegende Kalibrierfunktion hat dann folgende Gestalt
    Figure 00040001
  • Dabei bezeichnet OD die optische Dichte, A, B, C, D sind die Parameter der 4-Parametergleichung, c bezeichnet die Konzentration, Spalten- und Zeileneffekt sind die als linear angenommenen räumlichen Effekte, Trend bezeichnet den als linear unterstellten zeitlichen Effekt (der durch die Ordnungsnummer beschrieben werden kann), und der Temperatureffekt ist ebenfalls ein linearer Term, der proportional zur jeweiligen Temperatur ist. Die Ermittlung der unbekannten Parameter erfolgt mittels der bekannten Maximum-Likelihood-Methode. Die Ermittlung der Parameter der Störeffekte (Spalteneffekt, Zeileneffekt, Trend, Temperatureffekt) kann automatisch und spezifisch für jede Mikrotiterplatte erfolgen. Alternativ ist eine plattenübergreifende Festlegung und dann Eintragung in eine Datenbank möglich. Dies hat den Vorteil, dass die Anzahl der für die Kalibrierung benötigten Messungen reduziert werden kann. Es ist festzuhalten, dass in bisherigen Systemen eine automatische Fehlerkorrektur der Messabweichungen prinzipiell nicht möglich ist, da die Messungen parallel abgearbeitet werden und die Kalibrierfunktion immer nur die einfache 4-parametrische Gestalt hat, also
    Figure 00040002
  • D Kalibrierung mittels einer verallgemeinerten 5-Parameter-Funktion
  • Das Auswertemodul berücksichtigt bei der Kalibrierung neben der optischen Dichte die jeweilige Spalte und Spalte und Zeile der Kavität und ihre Ordnungsnummer (im zeitlichen Ablauf). Ggf. kann auch die Temperatur berücksichtigt werden. Die zugrunde liegende Kalibrierfunktion hat dann folgende Gestalt
    Figure 00050001
  • Die Ermittlung der unbekannten Parameter erfolgt mittels der bekannten Maximum-Likelihood-Methode. Der Parameter F wird in der Regel fest vorgegeben, z.B. F = exp(In(D) – 2). Die 5-Parameter-Funktion hat gegenüber der sonst verwendeten 4-Parameter-Funktion den großen Vorteil, dass die speziell in der Nähe der Nachweisgrenze zu beobachtenden Abweichungen der Kalibrierkurve nach „unten" besser modelliert werden können.
  • E Ermittlung der Nachweisgrenze
  • Das Auswertemodul ermöglicht weiterhin die Erfassung der Nachweisgrenze auf Basis des Likelihood-Quotiententests. Für jede zu untersuchende Probe erfolgt die Berechnung der Likelihood-Funktion auf der Basis der festgelegten Kalibrierfunktion unter Einbeziehung der Standards sowie der zu untersuchenden Probe, wobei die Konzentration dieser Probe als unbekannt vorausgesetzt wird. Weiterhin erfolgt dieselbe Berechnung unter der Annahme, dass die Konzentration der genannten Probe bei Null liegt. Die Differenz der beiden Likelihood-Werte dient als Grundlage des Likelihood-Ratio-Tests, bei dem Normalverteilung der optischen Dichten vorausgesetzt wird. Er erlaubt eine Entscheidung, ob die Konzentration der unbekannten Probe signifikant über 0 liegt. Ersetzt man die gemessene optische Dichte der Probe durch einen theoretischen Wert, erhält man durch Gleichsetzung der Differenz der beiden Likelihood-Werte mit dem kritischen Wert und Umformung des Ausdrucks die Nachweisgrenze, wobei diese Nachweisgrenze von der Anzahl der Messwiederholungen abhängig ist.
  • F Das Auswertemodul in einem flexibel einsetzbaren Dateneingabe- und Auswertungsgerät
  • Die in C–E beschriebenen Funktionen des Auswertemoduls lassen sich in einem flexibel einsetzbaren Dateneingabe- und Auswertungsgerät, welches z.B. direkt an den Reader angeschlossen werden kann, zusammenfassen. Damit sind diese Funktionen auch für manuell pipettierte Mikrotiterplatten realisierbar. Allerdings ist eine genaue Temperaturkontrolle damit nicht mehr möglich, ebenso wenig wie das Prinzip der zeitlichen und räumlichen Randomisierung: Um Pipettierfehler und Verwechslungen zu vermeiden, wird in der Praxis immer darauf geachtet, dass alle Pipettierungen in einer systematischen Reihenfolge abgearbeitet werden.
  • G Anwendungsvalidierung
  • Der Analysenroboter beinhaltet weiterhin ein Sondermodul, welches eine automatische Durchführung einer Anwendungsvalidierung gemäß EG 2002/657. Für die Anwendungsvalidierung gemäß EG 2002/657 werden acht Mikrotiterplatten benötigt, die mit unbelasteten Proben unterschiedlicher Herkunft nach einem faktoriellen Faktorplan bestückt werden. Für jede Einzelplatte wird ein randomisiertes Pipettiermuster verwendet, wobei verschiedene Umgebenungsbedingungen variiert werden (insbesondere Temperatur). Die Softwaresteuerung beinhaltet daher die Importmöglichkeit für ein externes XML-File, und ebenso die Auslesemöglichkeit der Ergebnisse in einem vorgegebenen XML-Format. Diese XML- Datei wird dann extern durch einen Fachmann für Anwendungsvalidierung ausgewertet, der auch die XML-Datei mit dem randomisierten Pipettiermuster vorgibt. Um die XML-Datei mit den Ergebnissen auszuwerten, ist eine gesonderte Software erforderlich.
  • H Der ELISA-Test
  • Der Analysenroboter basiert bezüglich des verwendeten ELISAs auf der Technik des so genannten direkten, kompetitiven, heterogenen Enzymimmunoassays. Dabei werden zwei Antikörper verwendet, die für 17β-Estradiol bzw. das synthetisch hergestellte 17α-Ethinylestradiol selektiv sind. Das Signal wird in einer enzymkatalysierten Reaktion erzeugt. Das verwendete Enzym ist die Meerettich-Peroxidase, die zusammen mit den Substraten Wasserstoffperoxid und 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin (TMB) einen blauen Farbstoff ergibt, welcher nach geeigneter Absenkung des pH-Wertes nach gelb umschlägt und dessen Lichtabsorption (sog. "optische Dichte") bei 450 nm (abzüglich seiner Absorption bei 650 nm) das Messsignal darstellt. Bestimmt wird dadurch die Menge an einem sog. "Tracer" (einer Kopplung des Analytmoleküls evtl. über eine Brücke an ein Enzymmolekül), welche über die Konkurrenzsituation zum Analyten in den Standards bzw. in der Probe indirekt mit der zu bestimmenden Analytkonzentration zusammenhängt. Die beiden Verwendung findenden Antikörper sind selektiv für einmal das natürliche Steroidhormon 17β-Estradiol (Östradiol, Oestradiol, E2) bzw. das synthetisch hergestellte 17α-Ethinylestradiol (Ethynylestradiol, Ethinylöstradiol, Ethinyloestradiol, EE2). Die Antikörper wurden durch Immunisierung von Kaninchen mit Hilfe eines geeigneten immunogenen Analyt-Proteinkonjugates und anschliessende Blutentnahme gewonnen. Das Enzym-Analyt-Konjugat ("Tracer") und das Trägerprotein-Analyt-Konjugat ("Immunogen") wurden dabei nach dem selben Syntheseprinzip hergestellt. Das Prinzip des ESTR-A-LISERs, mittels eines Immunoassays einen Analyten hochreproduzierbar und empfindlich nachzuweisen, lässt sich, ohne den grundlegenden Aufbau des Systems ändern zu müssen, in mannigfaltiger Weise modifizieren:
    • – Messung der optischen Dichte bei einer anderen Wellenlänge
    • – Verwendung eines anderen chromogenen Substrates. Außer TMB können auch eine Vielzahl anderer Substrate eingesetzt werden, die teils durch Peroxidase, teils durch andere Enzyme (siehe Punkt 3), umgesetzt werden.
    • – Verwendung anderer Substrate, z.B. fluorogener Substrate etc.
    • – Das substratumsetzende Enzym, Meerrettichperoxidase, kann ersetzt werden durch andere Enzyme, z.B. alkalische Phosphatase, Glucosidase etc.
    • – Die Antikörper können durch andere E2 bzw. EE2-bindende Antikörper ersetzt werden, die nicht aus Kaninchen stammen müssen und auch monoklonale Antikörper sein können. Auch Antikörper gegen andere Analyten sind einsetzbar.
    • – Das Testformat kann in der Weise geändert werden, dass es sich nicht mehr um einen direkten Immunoassay handelt, sondern beispielsweise um einen indirekten kompetitiven ELISA.
  • Alle Inkubations- und sonstigen Wartezeiten sind veränderbar und müssen je nach Anforderungen verändert bzw. optimiert werden.

Claims (9)

  1. Ein Analysenroboter, mit Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung in Kombination mit einer leistungsfähigen Temperiereinheit, mit der sowohl Heizung als auch Kühlung des gesamten Innenraumes ermöglicht wird.
  2. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung und Temperatursteuerung, der so ausgelegt ist, dass die einzelnen Kavitäten der Mikrotiterplatte zeitlich und räumlich randomisiert angesteuert werden. Der Roboter dient also nicht zur parallelen Abarbeitung aller Arbeitsschritt, sondern verwendet das aus der statistischen Versuchsplanung bekannte Prinzip der Randomisierung. Die Idee dabei besteht darin, dass sich die auftretenden Fehler durch Mittelung zumindest zum Teil gegenseitig aufheben, weil die Einzelwerte unter unterschiedlichen Bedingungen ermittelt werden. Dagegen ist bei paralleler Messung das Risiko groß, dass alle Messwerte, obwohl untereinander sehr ähnlich, alle denselben Fehler aufweisen. Die genannte Randomisierung wird sowohl räumlich – auf der Mikrotiterplatte – als auch zeitlich – durch eine stratifiziert randomisierte Reihenfolge der einzelnen Kavitäten mittels einer speziell entwickelten Softwaresteuerung realisiert.
  3. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung und Temperatursteuerung, der ein Auswertemodul beinhaltet, welches ermöglicht, dass die aus unterschiedlichen Bedingungen resultierenden Messfehler korrigiert werden können. Dies betrifft unterschiedliche Positionen auf einer Platte, Temperaturschwankungen, Messvolumina, Pipettierfehler etc. durch Mittelung der zufälligen Abweichungen, sowie systematische Korrekturen von zeitlichen bzw. räumlichen Effekten und Temperaturschwankungen.
  4. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung und Temperatursteuerung, der ein Auswertemodul beinhaltet, welches die Einbeziehung von Kurvenverläufen ermöglicht, die mit der gewöhnlichen 4-Parameter-Funktion nicht erfasst werden können. So ist die Bestimmung einer verallgemeinerten 5-Parameter-Funktion möglich.
  5. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung und Temperatursteuerung, der in seinem Auswertemodul beinhaltet, welches die Erfassung der Nachweisgrenze auf Basis des Likelihood-Quotiententests ermöglicht.
  6. Ein Rechnermodul, welches eine direkte Übernahme der Pipettier- und Kalibrierdaten und Temperaturdaten von der Steuereinheit sowie der Ergebnisdaten von dem Reader ermöglicht, und welches folgende Funktionen zur verbesserten Konzentrationsbestimmung ermöglicht: a. Automatische Fehlerkorrektur innerhalb des Kalibrierschritts (3) b. Verwendung der 5-Parameterkurve (4) c. Berechnung der Nachweisgrenze mittels Likelihood-Quotiententest (5)
  7. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung und Temperatursteuerung, der in seiner Softwaresteuerung ein Spezialmodul beinhaltet, welches eine automatische Durchführung einer Anwendungsvalidierung gemäß EG 2002/657 ermöglicht.
  8. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung, Temperatursteuerung und Steuerungs- und Auswertemoduln, welche folgende Funktionen beinhalten: a. Stratifizierte Randomisierung (2) b. Automatische Fehlerkorrektur innerhalb des Kalibrierschritts (Korrektur zufälliger und systematischer Fehler durch Einbeziehung von Zeit- und Ortspunkt sowie der Temperatur (3)) c. Verwendung der 5-Parameterkurve (4) d. Berechnung der Nachweisgrenze mittels Likelihood-Quotiententest (5) e. Steuereinheit, welche die automatisierte Validierung gemäß EG 2002/657 ermöglicht (6).
  9. Ein Analysenroboter, bestehend aus Pipettierfunktion, Washer, Reader und Schüttler nebst zugehöriger Softwaresteuerung und Temperatursteuerung, der in seinem Messprinzip auf der Technik des so genannten direkten, kompetitiven, heterogenen Enzymimmunoassays basiert, wobei zwei Antikörper verwendet werden, die für 17β-Estradiol bzw. das synthetisch hergestellte 17α-Ethinylestradiol selektiv sind.
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