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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von imprägnierten
Papieren innerhalb oder außerhalb
der Papiermaschine, nach welchem den Papieren ein hoher Durchdringungswiderstand
gegen Fette und Öle
verliehen wird.
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Bekannt
sind verschiedene Verfahren, welche geeignet sind, Papieren einen
Durchdringungswiderstand gegen Fette und Öle zu verleihen. Dabei handelt
es sich um Verfahren, die sowohl innerhalb der Papiermaschine als
auch außerhalb
der Papiermaschine Anwendung finden. Der Durchdringungswiderstand
gegen Fette und Öle
kann bei den bekannten Verfahren unterschiedliche qualitative Abstufungen
erreichen, welche nach allgemein anerkannten und standardisierten
Prüfverfahren
prüfbar
sind.
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Bekannt
ist ein Verfahren, nach welchem eine Papierbahn, die aus Zellstofffasern
besteht, durch eine heiße,
wässerige
Zinkchloridlösung
oder durch ein Schwefelsäurebad
geführt
wird und dabei durch partielle Hydrolyse der Zellstoffe eine hohe
Fettdichte erzielt wird. Ein nach diesem Verfahren mit einem hohen
Durchdringungswiderstand gegen Fette und Öle ausgerüstetes Papier ist nicht mehr
recycelbar.
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Bekannt
sind weiterhin Verfahren, bei denen zur Erzeugung eines hohen Durchdringungswiderstandes
gegen Fette und Öle
Chromsalze der Fettsäuren
verwendet werden. Nach diesen Verfahren behandelte Papiere enthalten
Chrom als Schwermetall und gelten somit als gesundheitsschädlich, sofern
damit Nahrungsmittel verpackt werden.
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Bekannt
sind auch Verfahren, nach welchen Papiere innerhalb oder außerhalb
der Papiermaschine mit Imprägniermedien
imprägniert
werden, die zur Erzeugung des gewollten Durchdringungswiderstandes
gegen Fette und Öle
organische Fluorverbindungen verwenden. Diese organischen Fluorverbindungen
werden dabei nur mit Wasser verdünnt,
oder in Kombination mit Lösungen
von Bindemitteln und/oder Dispersionen von synthetischen Polymeren
in das Papier eingebracht. Der mit den organischen Fluorverbindungen
erreichbare Durchdringungswiderstand gegen Fette und Öle ist hoch,
gemessen nach allgemein anerkannten und standardisierten Prüfverfahren,
jedoch migrieren die organischen Fluorverbindungen in das Verpackungsgut.
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Handelt
es sich bei diesem Verpackungsgut um ein Nahrungsmittel oder ein
Tierfutter, gelangen diese organischen Fluorverbindungen in die
Nahrungskette. Da sie jedoch weder vom menschlichen oder vom tierischen
Stoffwechsel abgebaut werden, verbleiben sie im Körper. Dabei
stehen sie in Verdacht, menschliches und tierisches biologisches
Erbgut zu schädigen.
Außerdem
werden diese Papiere wegen ihrer Verwendung zur Verpackung von trockenen
oder feuchten, fettenden Nahrungsmitteln regelmäßig nassfest ausgerüstet und hierfür werden
Epichlorhydrinharze verwendet, welche die gesundheitsschädlichen
Substanzen Monochlorpropandiol (MCPD) und Dichlorpropanol (DCP)
enthalten.
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Bekannt
sind weiterhin Verfahren, nach denen die Papierbahn innerhalb oder
außerhalb
der Papiermaschine mit Lösungen
von nativen und/oder synthetischen Polymeren, Paraffinen und Wachsen
imprägniert werden.
Dabei handelt es sich um Lösungen
von Stärken
und Stärkederivaten
und/oder Galaktomannanen und/oder Polyvinylalkoholen und/oder Carboxymethylcellulosen
und/oder Lösungen
von anderen synthetischen Polymeren außer Polyvinylalkoholen, beispielsweise
anionischen Polyacrylamiden.
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Ein
nach einem solchen Verfahren hergestelltes Papier verfügt nur über eine
niedrige Fettdichte, geprüft
nach allgemein anerkannten und standardisierten Prüfverfahren.
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Bekannt
sind ebenfalls noch Verfahren, nach denen das Papier innerhalb oder
außerhalb
der Papiermaschine mit wässrigen
Dispersionen von Paraffinen und/oder Wachsen imprägniert wird
und damit die Fettdichte erzeugt wird. Die so behandelten Papiere
sind nicht mehr recycelbar, sofern so große Mengen Verwendung finden,
dass eine Fett- und Ölbarriere
erreicht wird.
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Bekannt
sind weiterhin Verfahren, nach denen das Papier innerhalb oder außerhalb
der Papiermaschine in der Oberfläche
versiegelt wird. Hier wird der hohe Durchdringungswiderstand gegen
Fette und Öle
auf dem Wege der zwingend notwendigen geschlossenen Filmbildung
erzielt. Als Mittel hierzu werden Polymerdispersionen und/oder Wachsdispersionen
und/oder Paraffindispersionen verwendet. Papiere die nach diesen Verfahren
hergestellt werden, sind nicht mehr recycelbar. Wird eine Kombination
aus Polyolefindispersionen und Wachsdispersionen bzw. Paraffindispersionen
verwendet, leidet mit zunehmendem Anteil der Wachs- bzw. Paraffindispersionen
auch die Bedruckbarkeit des Papiers.
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Bekannt
sind weiterhin Verfahren, nach welchen mit Schmelzen von Polymeren
und/oder Wachsen und/oder Hotmelts und/oder Paraffinen Papieren
auf dem Weg der Extrusionsbeschichtung hohe Durchdringungswiderstände gegen
Fette und Öle
verliehen werden. Diese Extrusionsbeschichtung ist nur außerhalb
der Papiermaschine möglich.
Nach diesen Verfahren hergestellte Papiere sind nicht mehr recycelbar.
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Bekannt
sind außerdem
Verfahren, nach denen für
die Erzeugung des Durchdringungswiderstandes gegen Fette und Öle hydrierte
Fettsäuren
verwendet werden. Die Patentschrift
DE 41 33 716 C1 beschreibt ein solches Verfahren.
Demnach erfolgt die Beschichtung aus der Schmelze der hydrierten
Fettsäure
heraus auf einer separaten Beschichtungsanlage außerhalb
der Papiermaschine. Auf diese Weise hergestellte Papiere sind nicht
mehr bedruckbar.
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Bekannt
sind schließlich
noch Verfahren, Papieren durch eine besonders hohe Ausmahlung ihrer
Faserstoffe auf dem Wege der mechanischen Pergamentierung eine kurzzeitig
wirksame Barriere gegen Fette und Öle zu verleihen.
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Die
EP 1 170 418 A1 beschreibt
eine Beschichtung für
fettbeständiges
Papier mit einer speziellen hydrophob modifizierten Stärke.
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Die
Erfindung hat sich zum Ziel gestellt, einem Papier auf dem Wege
einer neuartigen Gestaltung der chemischen Technologie einen hohen
Durchdringungswiderstand gegen Fette und Öle zu verleihen, es dabei recycelbar
bleibt, bedruckbar bleibt und keine gesundheitsschädlichen
Substanzen, wie Schwermetalle, Fluorcarbonverbindungen, Monochlorpropandiol,
Dichlorpropanol oder Formaldehyd rezepturbedingt enthält.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Papier bereitzustellen,
welches über
einen hohen Durchdringungswiderstand gegen Fette und Öle verfügt, das
sich gut recyceln läßt, gut
bedruckbar und frei von den oben erwähnten schädlichen Stoffen ist, sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Papiers anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Papier nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach
Anspruch 12 gelöst.
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Der
Mahlgrad wird als Schopper-Riegler-Zahl (°SR) nach ISO 5267-1 bestimmt.
Erfindungsgemäß wird ein
Wert von 78 – 82°SR bevorzugt.
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Das
zur Leimung verwendete Alkenylbernsteinsäureanhydrid (ASA) ist beispielsweise
ein Reaktionsprodukt aus Maleinsäureanhydrid
und α-Olefinen
mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen. Erfindungsgemäß wird es bevorzugt in einer
Menge von 0,05 bis 0,3 Masse-%, vorzugsweise 0,1 Masse-%, bezogen
auf das trockene Papier, eingesetzt. Dazu wird es mit Hilfe eines
Schutzkolloids, beispielsweise kationische Stärke, emulgiert. Eine Darstellung
dieser sog. ASA-Leimung mit weiteren Zitaten gibt beispielsweise
T. Gliese, Alkenylbernsteinsäureanhydrid
(ASA) als Leimungsmittel, Das Papier 2003, T141-T145.
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Die
Behandlung mit der wäßrigen Imprägnierflotte
kann sowohl in der Papiermaschine als auch außerhalb derselben erfolgt sein.
Neben dem Bindemittelsystem kann die Flotte noch weitere Hilfsstoffe
wie Vernetzer, Komplexbildner usw. enthalten.
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Das
Bindemittelsystem besteht aus wasserlöslichen Bindemitteln und ggf.
wasserunlöslichen
Polymeren. Wasserunlösliche
Polymere sind bevorzugt Polyacrylnitrile, Polyacrylate, Polyvinylacetate
und Polystyrol-Polyacrylat-Copolymerisate. Ihr Anteil sollte nicht
so groß sein,
daß das
Papier nicht mehr recycelbar ist und beträgt erfindungsgemäß höchstens
20 Masse-%.
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Wasserlösliche Bindemittel
sind erfindungsgemäß bevorzugt
Polyvinylalkohole, carboxylgruppenhaltige Polyvinylalkohole (Vinylalkohol-Carbonsäure-Copolymerisate),
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymerisate, Gelatine, Galaktomannane, Alginate,
Carboxymethylcellulose und Stärken
sowie Mischungen aus mehreren aus diesen Stoffklassen ausgewählten Bindemitteln.
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Besonders
bevorzugt umfaßt
das Bindemittelsystem Polyvinylalkohol und Gelatine. Dabei wird
solche Gelatine bevorzugt, deren wäßrige Lösung mit 0,1 Masse-% bei 24 °C eine Oberflächenspannung
von weniger als 42 mN/m hat. Vorteilhaft ist eine Kombination dieser
Komponenten mit carboxylgruppenhaltigen Polyvinylalkoholen und/oder
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymere.
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Ebenfalls
bevorzugt ist der Polyvinylalkoholanteil des Bindemittelsystems
durch ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Polyvinylalkoholen
realisiert, von denen mindestens einer eine Viskosität von weniger,
der andere bzw. die anderen eine von mehr als 35 mPa·s aufweist.
Unter Viskosität
von Polyvinylalkohol wird in dieser Anmeldung die nach DIN 53015
an einer wäßrigen Lösung mit
4 Masse-% bei 20 °C
gemessene Viskosität
verstanden.
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Bevorzugt
enthält
die Imprägnierflotte
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Papierbogens ein Vernetzungsmittel,
besonders bevorzugt Glyoxal in einer Konzentration von 2 bis 15
Masseprozent, bezogen auf die Gesamtmenge von Bindemittel und Vernetzer.
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Die
Konzentration der Imprägnierflotte
liegt vorteilhaft zwischen 2 und 15, bevorzugt zwischen 5 und 7,5
Masseprozent Trockensubstanz.
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Das
Auftragsgewicht der Imprägnierflotte,
berechnet als Trockensubstanz, liegt vorteilhaft zwischen 0,3 und
1,5 g/m2 je Seite.
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Das
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Papierbogens umfaßt die Herstellung
eines Rohpapiers aus einem Zellstoff mit einem Mahlgrad von 65 bis
90°SR, die
Leimung dieses Papiers in der Masse mit Alkenylbernsteinsäureanhydrid (ASA)
und die Imprägnierung
des geleimten Rohpapiers mit einer Imprägnierflotte, die ein Bindemittelsystem
aus 80 bis 100 Masseteilen wasserlöslichen Bindemitteln und 20
bis 0 Masseteilen wasserunlöslicher
Polymere in Dispersion enthält.
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Die
Imprägnierung
kann sowohl in der Papiermaschine als auch außerhalb derselben erfolgen. Übliche Vorrichtungen,
z.B. Leimpressen, können
hierzu verwendet werden.
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Vorzugsweise
wird das Rohpapier vor der Imprägnierung
auf einen Trockengehalt von 95 bis 99% getrocknet. Nach der Imprägnierung
schließt
sich ebenfalls ein Trocknungsvorgang auf die gewünschte Endfeuchte an.
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Sechs
bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Imprägnierflotte
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die dafür
brauchbaren wasserlöslichen
Bindemittel sind wie folgt charakterisiert:
Polyvinylalkohol
(PVA) durch die nach DIN 53015 an einer wäßrigen Lösung mit 4 Masse-% bei 20 °C bestimmte
Viskosität
(in mPa·s)
und den Hydrolysegrad, ausgedrückt
in % an hydrolysierten Vinylacetatgruppen. Geeignete Produkte werden
beispielsweise unter den Marken Mowiol und Poval von Kuraray Specialties
Europe vertrieben.
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Carboxylgruppenhaltiger
Polyvinylalkohol (PVA-C) ebenfalls durch Viskosität und Hydrolysegrad
wie oben. Geeignete Produkte sind die Typen KL-318 und KL-506 von
Kuraray Specialties Europe.
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Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
(PEVA) ebenfalls durch Viskosität
und Hydrolysegrad. Geeignete Produkte werden unter der Marke Exceval
von Kuraray Specialties Europe vertrieben beispielsweise der Typ HR-3010.
PEVA kann durch Copolymerisation von Vinylacetat und Ethylen sowie
nachfolgende Hydrolyse der Vinylacetat- zu Vinylalkoholeinheiten
hergestellt werden.
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Gelatine
durch ihre Oberflächenspannung
in mN/m, gemessen an einer wäßrigen Lösung mit
0,1 Masse-% bei 24 °C.
Geeignete Produkte sind die Typen GELITA Imagel MA (39 mN/m) und
GELITA Imagel BP (56 mN/m, Marken der Stoess AG).
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Carboxymethylcellulose
(CMC) ist in handelsüblicher
Form brauchbar.
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Alginat
kann als Natriumalginat, beispielsweise erhältlich von Kimica Corp., Japan,
verwendet werden.
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Die
in Tabelle 1 aufgeführten
Rezepturen umfassen Masseanteile an der Trockensubstanz der Imprägnierflotte,
die außerdem
im Wesentlichen nur Wasser enthält.
Der Trockengehalt der Flotte kann zwischen 2 und 15 Masse-%, bevorzugt
zwischen 5 und 7,5 Masse-% liegen. Neben den geeigneten Mengenbereichen sind
für jeden
Bestandteil bevorzugte Werte angegeben.
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Die
erfindungsgemäßen Impägnierflotten
lassen sich durch Lösen
der Bestandteile in Wasser bei 90 bis 95 °C, ggf. nach Quellen von einzelnen
der trockenen Bestandteile in kaltem Wasser, herstellen.
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Tabelle
1: Bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen
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Die
so hergestellten Imprägnierflotten
werden auf ein Rohpapier aus Zellstoff mit einem Mahlgrad von 65
bis 90°SR,
bevorzugt 78–82°SR, das mit
Alkylenbernsteinsäure
massegeleimt wurde, innerhalb oder außerhalb der Papiermaschine
auf einer oder auf beiden Seiten aufgetragen. Ein bevorzugter Bereich
des Auftragsgewichts liegt zwischen 0,3 und 1,5 g/m2 je
Seite, berechnet als Trockensubstanz in der Flotte.
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Die
Imprägnierung
der Papierbahn erfolgt dabei unter Anwendung eines der allgemein
bekannten Auftragsverfahren innerhalb oder außerhalb der Papiermaschine
und anschließender
Trocknung der Bahn an Trockenzylindern oder auch kontaktlos, z.B.
in Schwebetrocknern.
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Die
Erfindung lässt
sich in einem weiten Bereich von Flächengewichten des Rohpapiers
ausführen. Bevorzugt
sind Papiere mit 28–150
g/m2.
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Überraschend
wurde festgestellt, dass eine auf die erfindungsgemäße Weise
hergestellte Papierbahn über
einen hohen Durchdringungswiderstand gegen Fette und Öle verfügt, gemessen
nach allgemein anerkannten und standardisierten Prüfverfahren
wie in den Beispielen 1 bis 3, obwohl die Einzelkomponenten Polyvinylalkohol
oder Gelatine oder CMC oder Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Alginate
oder Galaktomannane oder Stärkederivate
nur geringwertige Durchdringungswiderstände gegen Öle uns Fette entwickeln.
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Überraschend
wurde außerdem
gefunden, dass die auf die erfindungsgemäße Weise hergestellten Papiere über eine
Nassfestigkeit von 5 bis 20%, bestimmt nach DIN ISO 3781 verfügen, ohne
dass Nassverfestiger verwendet werden müssen.
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Ausführungsbeispiele
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung sollen folgende 3 Beispiele dienen, wobei die Beispiele
1 und 2 den Stand der Technik beschreiben und das Beispiel 3 das
erfindungsgemäße Verfahren
beschreibt.
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Die
am fertigen Papier ermittelten maßgeblichen Prüfergebnisse
sind aus der Tabelle 2 ersichtlich. Die in den Beispielen beschriebenen
Imprägniermedien
wurden mit einer Leimpresse auf ungeleimtes Rohpapier (Beispiel
1 und 2 – Stand
der Technik) aufgetragen, während
im Beispiel 3 die Imprägnierflotte
mit einer Leimpresse auf alkenylbernsteinsäureanhydridgeleimtes Rohpapier
(erfindungsgemäß) aufgetragen
wird.
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Alle
in den Beispielen 1, 2 und 3 genannten Rohpapiere werden aus Zellstoffen
hergestellt, denen ein Mahlgrad von 78°SR bis 82°SR verliehen wurde. Die Imprägnierung
erfolgt bei einer Geschwindigkeit der Papierbahn von ca. 600 m/min.
Der Auftrag erfolgt beidseitig der Papierbahn. Die Trocknung nach
der Imprägnierung
erfolgt zunächst
kontaktlos in einem Infrarottrockner und danach mit Trockenzylindern.
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Beispiel 1 gemäß dem Stand
der Technik:
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Es
wird eine Papierbahn hergestellt aus Faserstoffen wie oben beschrieben.
Dieser Faserstoffsuspension werden 2%, bezogen auf das Papier, einer
12%igen Epichlorhydrinharzlösung
zugefügt,
um dem Papier eine gewollte Nassfestigkeit zu verleihen. Die vorgetrocknete
Papierbahn wird mit einem Trockengehalt von 95 bis 99% in einer
Leimpresse mit einer Imprägnierflotte
imprägniert,
die aus 2 Masseteilen Komplexbildnerlösung, 10 Masseteilen Polyvinylalkohol
mit einer Viskosität
von 28 mPa·s,
bestimmt wie oben beschrieben, und einem Hydrolysegrad von 99%,
6,5 Masseteilen CMC mit einer mittleren Viskosität, 6,5 Masseteilen eines Galaktomannans, 65
Masseteilen eines Kartoffelstärkeesters
mit filmbildenden Eigenschaften (Perfectamyl 150A – Avebe),
10 Masseteilen einer Glyoxallösung
von 40%-iger Konzentration und 25 Masseteilen einer 33%-igen Lösung von
Fluorcarbonen (Cartafluor UHC – Clariant
AG oder Baysize FCP – Bayer
AG) sowie Wasser besteht.
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Die
Imprägnierflotte
besitzt einen pH-Wert von 7,0 bis 7,3, eine Viskosität von 27
bis 30 s Auslaufzeit aus dem Fordbecher, Düse 4 mm, bei 20°C und eine
Konzentration an Trockensubstanz von 6,4 bis 6,5%. Das Auftragsgewicht
auf das Rohpapier beträgt
0,9 g/m2 pro Seite, also insgesamt 1,8 g/m2. Die Papierbahn wird nach
der Imprägnierung
erneut getrocknet auf einen Endtrockengehalt von 93%.
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An
diesem Papier werden folgende Durchdringungswiderstände gegen Öle und Fette
ermittelt (vergleiche auch Tabelle 1): Fettdichte
nach DIN 53116
Stufe
V: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
IV: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
III: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
II: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
I: | 30
Durchschläge,
davon 10 größer als
1 mm2 |
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Bei
der Prüfmethode
nach DIN 53116 wird mittels einer Schablone auf einer Fläche von
50 cm2 rot gefärbtes Palmkernfett auf den
Prüfling
aufgetragen. Die Stufe V gibt die Durchschläge nach 10 min an, die an einem
untergelegten weißen
Papierblatt ausgezählt
werden. Die Stufe IV wird ebenfalls nach einer Prüfdauer von
10 min ermittelt, jedoch wurde das Palmkernfett mit einem Druck
von 20 N/cm2 belastet. Die gleiche Belastung
wird bei den Stufen III, II, und I angewendet, jedoch beträgt dann
die Prüfdauer
60 min (Stufe III); 24 Stunden (Stufe II) und 36 Stunden (Stufe
I).
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Fettdichte nach Tappi
T454: t > 1800 s.
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Bei
dieser Prüfmethode
Tappi T454 wird ein definiertes Häufchen eines definierten, trockenen
Sandes auf dem Prüfling
platziert, dieses Häufchen
wird dann mit 1,1 ml rot gefärbten
Terpentinöl
beträufelt.
Es wird dann die Zeit in Sekunden gemessen und als Ergebnis genannt,
nach der sich auf einem unter dem Prüfling befindlichen weißen Papierblatt
der erste rote Durchschlag zeigt.
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Entsprechend
Tappi T454 entspricht eine Zeit von 1800 s einem hohen Durchdringungswiderstand
gegen Fette uns Öle.
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Auf
Grund der Verwendung von Epichlorhydrinharzen zur Nassverfestigung
enthält
das Papier die kritischen Substanzen Monochlorpropandiol und Dichlorpropanol
in rechtlich zulässiger
Menge. Außerdem
enthält
es organisch gebundenes Fluor, das im Verdacht steht, erbgutschädigend zu
wirken.
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Beispiel 2 gemäß dem Stand
der Technik:
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Es
wird eine Papierbahn hergestellt aus Faserstoffen wie in Beispiel
1 beschrieben. Dieser Faserstoffsuspension werden ebenfalls wie
in Beispiel 1 0,5 bis 2% bezogen auf das Papier einer 12%igen Epichlorhydrinharzlösung zugefügt, um dem
Papier eine gewollte Nassfestigkeit zu verleihen.
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Die
vorgetrocknete Papierbahn wird nun mit einem Trockengehalt von 95
bis 99% in einer Leimpresse mit einer Imprägnierflotte imprägniert,
die aus 12 Masseteilen Polyvinylalkohol mit einer Viskosität von 28 mPa·s, bestimmt
wie oben, und einem Hydrolysegrad von 99%, 7 Masseteilen CMC mit
einer mittleren Viskosität,
7 Masseteilen eines Galaktomannans, 70 Masseteilen eines Kartoffelstärkeesters
mit filmbildenden Eigenschaften und 10 Masseteilen einer 40%-igen
Glyoxallösung
sowie Wasser besteht.
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Die
Imprägnierflotte
enthält
keine Fluorcarbonverbindungen. Sie besitzt einen pH-Wert von 6,2–6,8, eine
Viskosität
von 24 bis 27 s Auslaufzeit aus dem Fordbecher, Düse 4 mm,
und einer Konzentration an Trockensubstanz von 6,1 bis 6,3%. Das
Auftragsgewicht auf das Rohpapier beträgt 0,6 g/m2 pro
Seite, also 1,2 g/m2 insgesamt. Die Papierbahn wird nach der Imprägnierung
erneut getrocknet auf einen Endtrockengehalt von 93%.
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Am
nach Beispiel 2 imprägnierten,
fertigen Papier werden folgende Durchdringungswiderstände gegen
Fette und Öle
ermittelt (vergleiche auch Tabelle 1): Fettdichte
nach DIN 53116
Stufe
V: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
IV: | 65
Durchschläge,
davon 16 größer als
1 mm2 |
Stufe
III, II, I: | groß flächige Durchschläge |
Fettdichte
nach Tappi T454: | t
= 20 sec. |
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Aufgrund
der Verwendung von Epichlorhydrinharzen zur Nassverfestigung enthält das Papier
Monochlorpropandiol und Dichlorpropanol in rechtlich zugelassener
Menge. Es besitzt jedoch nur geringen Durchdringungswiderstand gegen
Fette und Öle.
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Beispiel 3 – erfindungsgemäß
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Es
wird eine Papierbahn hergestellt aus Faserstoffen wie in Beispiel
1 beschrieben. Der Faserstoffsuspension wird kein Epichlorhydrinharz
zugefügt,
jedoch werden der Faserstoffsuspension 0,1% Alkenylbernsteinsäureanhydrid
(Baysize 18 – Bayer)
und 0,9% kationische Kartoffelstärke
(HI-CAT 145 – Roquette Frères),
bezogen auf Papier zugesetzt.
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Die
vorgetrocknete Papierbahn wird nun mit einem Trockengehalt von 96
bis 99% in der Leimpresse mit einer Imprägnierflotte imprägniert,
die sich zusammensetzt aus 7 Masseteilen eines Polyvinylalkohols
mit einer Viskosität
von 15 mPa·s,
bestimmt wie oben, und einem Hydrolysegrad von 79%, 25 Masseteilen
eines Polyvinylalkohols mit einer Viskosität von 28 mPa·s und
einem Hydrolysegrad von 99%, 12 Masseteilen eines Polyvinylalkohols
mit einer Viskosität
von 40 mPa·s
und einem Hydrolysegrad von 88%, 15 Masseteilen eines Polyvinylalkohols
mit einer Viskosität
von 56 mPa·s
und einem Hydrolysegrad von 88%, 15 Masseteilen eines carboxylgruppenhaltigen
Polyvinylalkohols mit einer Viskosität von 18 mPa·s und
einem Hydrolysegrad von 84%, 17 Masseteilen einer Gelatine mit einer
Oberflächenspannung
von 38 mN/m, gemessen wie oben beschrieben, 3 Masseteilen eines
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymers mit einer Viskosität von 18
mPa·s
und einem Hydrolysegrad von 98% und 15 Masseteilen einer 40%-igen
Lösung
von Glyoxal zur Vernetzung der Komponenten sowie Wasser. Die Imprägnierflotte
besitzt einen pH-Wert von 6,4 bis 6,9, eine Viskosität von 30
bis 32 s Auslaufzeit aus dem Fordbecher, Düse 4 mm, und eine Konzentration
von 7,2 bis 7,4%. Der Trockenauftrag betrug 1,2 g/m2 je
Seite.
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Die
Papierbahn wird nach der Imprägnierung
erneut getrocknet auf einen Endtrockengehalt von 93%. An dem nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Papier werden folgende Durchdringungswiderstände gegen
Fette und Öle
ermittelt (vergleiche auch Tabelle 2): Fettdichte
nach DIN 53116
Stufe
V: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
IV: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
III: | keine
Durchlässigkeit |
Stufe
II: | 3
Durchschläge |
Stufe
I: | 28
Durchschläge |
Fettdichte
nach Tappi T454: | t > 1800 s. |
Nassfestigkeit: | 12%. |
Tabelle
2: Rezepturen und Prüfergebnisse
der Beispiele
GD bedeutet großflächige Durchschläge, bei
zahlreichen Durchschlägen
ist hinter dem Schrägstrich
die Zahl der Durchschläge
größer als
1 mm
2 angegeben.
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Die
Rezepturen und Prüfergebnisse
der Ausführungsbeispiele
1 bis 3 sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Die Rezepturen der Flotte
sind Masseprozent der Trockensubstanz. Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, dass
mit dem erfindungsgemäßen Beispiel
3 die gleichen hohen Durchdringungswiderstände erreicht werden wie im
dem Stand der Technik entsprechenden Beispiel 1, ohne Fluorcarbonverbindungen
zu verwenden.
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Das
nach dem erfindungsgemäßen Beispiel
3 hergestellte Papier besitzt einen hohen Durchdringungswiderstand
gegen Fette und Öle,
ist frei von organisch gebundenem Halogen einschließlich Epichlorhydrinharz
und Fluorcarbonverbindungen, ist frei von Schwermetallen, ist recycelbar,
ist bedruckbar mit Druckfarben sowohl auf Wasser- wie auf Lösungsmittelbasis
und ist innerhalb der Papiermaschine im Rahmen des Herstellungsprozesses
entstanden.