Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein weiter verbessertes Verfahren
zur Herstellung kautschukmodifizierter Thermoplaste zu finden, mittels
dessen sich die Kautschuke sehr fein in der thermoplastischen Matrix
dispergieren lassen und das darüber
hinaus energiesparend und kostengünstig sein sollte. Des weiteren
wurde angestrebt, Formmassen zu erhalten, die eine sehr helle Eigenfarbe aufweisen.
Ein besonderes Ziel der Erfindung war es, ein Verfahren zu finden,
das es erlaubt, mehrere Produkte mit unterschiedlichem Kautschukgehalt
parallel in einer Anlage mit möglichst
geringem apparativen Aufwand herzustellen.
Diese
Aufgabe wird von dem eingangs definierten Verfahren erfüllt, wobei
das Verhältnis
der Viskosität
der Mischung M1) zu der Viskosität
der Mischung M2) von 1 : 100 bis 100 : 1 beträgt.
Thermoplastische Matrix
(T)
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
prinzipiell alle Kunststoffe, die sich thermoplastisch verarbeiten
lassen und selbst kautschukfrei sind, als Matrix (T) eingesetzt
werden. Hierunter ist erfindungsgemäß auch eine Mischung aus zwei
oder mehr unterschiedlichen thermoplastischen Kunststoffen zu verstehen.
Bei der thermoplastischen Matrix kann es sich z.B. um Polyethylene,
Polypropylene, Polyester, Polyamide, Polystyrole, Polycarbonate oder
Polyarylenesulfide handeln, worunter auch Copolymere wie statistische
Copolymere oder Blockcopolymere verstanden werden.
Als
Polyamide sind teilkristalline, bevorzugt lineare, Polyamide wie
Polyamid-6, Polyamid-6,6, Polyamid-4,6, Polyamid-6,12 und teilkristalline
Copolyamide auf Basis dieser Komponenten geeignet. Des Weiteren
können
teilkristalline Polyamide eingesetzt werden, deren Säurekomponente
ganz oder teilweise aus Adipinsäure
und/oder Terephthalsäure und/oder
Isophthalsäure
und/oder Korksäure und/oder
Sebacinsäure
und/oder Azelainsäure und/oder
Dodecandicarbonsäure
und/oder einer Cyclohexandicarbonsäure besteht, und deren Diaminkomponente
ganz oder teilweise insbesondere aus m- und/oder p-Xylylendiamin
und/oder Hexamethylendiamin und/oder 2,2,4-und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin
und/oder Isophorondiamin besteht, und deren Zusammensetzungen im
Prinzip aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Zu
den bevorzugten Polyestern zählen
Polyalkylacrylate, darunter insbesondere Polymethylmethacrylat oder
Copolymere davon, darunter solche mit bis zu 40 Gew.-% Comonomeren,
aber auch aromatisch-aliphatische Polyester. Beispiele sind Polyalkylenterephthalate,
z.B. auf Basis von Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6 und 1,4-Bishydroxymethylcyclohexan, sowie Polyalkylennaphthalate.
Weiterhin
können
Polyoxyalkylene, z.B. Polyoxymethylen eingesetzt werden.
Bevorzugt
werden Polycarbonate auf der Basis von Diphenylcarbonat und Bisphenolen.
Bervorzugtes Bisphenol ist 2,2-Di(4-hydroxyphenyl)propan, im Allgemeinen – wie auch
im Folgenden – als
Bisphenol A bezeichnet. Anstelle von Bisphenol A können auch
andere aromatische Dihydroxyverbindungen verwendet werden, insbesondere
2,2-Di(4-hydroxyphenyl)pentan, 2,6-Dihydroxynaphthalin, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfan, 4,4'-Dihydroxydiphenylether,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfit,
4,4'-Dihydroxydiphenylmethan,
1,1-Di-(4-hydroxyphenyl)ethan, 4,4-Dihydroxydiphenyl oder Dihydroxydiphenylcycloalkane,
bevorzugt Dihydroxydiphenylcyclohexane oder Dihydroxylcyclopentane,
insbesondere 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan sowie Mischungen
der vorgenannten Dihydroxyverbindungen. Besonders bevorzugte Polycarbonate sind
solche auf der Basis von Bisphenol A oder Bisphenol A zusammen mit
bis zu 80 Mol-% der vorstehend genannten aromatischen Dihydroxyverbindungen.
Es können
auch Copolycarbonate verwendet werden; von besonderem Interesse
sind dabei Copolycarbonate auf der Basis von Bisphenol A und Di-(3,5-dimethyl-dihydroxyphenyl)sulfon,
die sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit
auszeichnen.
Zu
den bevorzugten Kunststoffen, die als Matrix eingesetzt werden können, zählen Polystyrole und
deren Copolymere.
Beispielsweise
kann es sich um SAN (Styrol-Acrylnitril)-, AMSAN (α-Methylstyrol-Acrylnitril)-, Styrol-Maleinimid-Maleinsäureanhydrid
(SNPMIMA), (Styrol-Maleinsäure(anhydrid)-Acrylnitril-Polymerisate
oder SMSA (Styrol-Maleinsäureanhydrid) handeln.
Vorzugsweise
handelt es sich bei Komponente um ein Copolymerisat aus, bezogen
auf T,
- t1) 60 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise
von 65 bis 80 Gew.-%, Einheiten eines vinylaromatischen Monomeren,
vorzugsweise des Styrols, eines substituierten Styrols oder eines
(Meth)acrylsäureesters
oder deren Gemische, insbesondere des Styrols oder α-Methylstyrols
oder deren Mischungen,
- t2) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise von 20 bis 35 Gew.-%, Einheiten
eines ethylenisch ungesättigten
Monomers, vorzugsweise des Acrylnitrils oder Methacrylnitrils oder
Methylmethacrylats, insbesondere des Acrylnitrils.
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist das Matrixpolymer dabei aus 60 bis 99 Gew.-% vinylaromatischen
Monomeren und 1 bis 40 Gew.-% mindestens eines der anderen angegebenen
Monomeren aufgebaut.
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird als Matrixpolymer ein Copolymerisat von Styrol
und/oder α-Methylstyrol
mit Acrylnitril verwendet. Der Acrylnitrilgehalt in diesen Copolymerisaten beträgt dabei
0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 18 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht von T.
Die
Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert Mw) liegen in der Regel im
Bereich von 50 000 bis 500 000 g/mol, bevorzugt im Bereich von 70
000 bis 450 000 g/mol.
Die
Matrixpolymeren sind an sich bekannt oder können nach, dem Fachmann an
sich bekannten, Methoden hergestellt werden. Der Anteil der thermoplastischen
Matrix, die in den Formmassen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, enthalten ist, kann in weiten Bereichen variieren.
Im Allgemeinen beträgt
er gerade so viel, dass die thermoplastische Matrix die kontinuierliche Phase
bilden kann. Oft liegt der Anteil der thermoplastischen Matrix im
Bereich von 40 bis 95 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von 50 bis 90
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formasse.
Kautschuk und seine Herstellung
Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens können Formmassen
hergestellt werden, die auf einem Kautschuk (K) basieren. Darunter
sind auch solche zu verstehen, die eine Mischung aus zwei oder mehr
unterschiedlichen Kautschuken enthalten. Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbaren Kautschuke können
unterschiedlichster Natur sein. So können z.B. Pfropfcopolymere
oder Kautschuke mit einem Blockaufbau eingesetzt werden. Die Kautschuke
(K) weisen im Allgemeinen eine Glasübergangstemperatur (ermittelt
nach DIN 53765) von 0°C oder
darunter auf. Besonders bevorzugt werden Kautschuke, die mit der
thermoplastischen Matrix verträglich
sind. Zu den bevorzugten Kautschuken zählen Pfropfcopolymere.
Die
Pfropfcopolymeren enthalten jeweils eine, von einem Kautschuk gebildete,
Phase (Weichphase) als Pfropfgrundlage und eine Pfropfauflage (Hartphase).
Hierunter soll erfindungsgemäß auch verstanden
werden, dass mehrere Weich- und Hartphasen umfasst sein können. Die
Pfropfcopolymeren können
auch auf Kautschuken verschiedener monomerer Zusamensetzung basieren
oder eine unterschiedliche Pfropfauflage haben. Des Weiteren ist
es möglich,
dass sie sowohl eine unterschiedliche Pfropfgrundlage als auch eine
unterschiedliche Pfropfauflage aufweisen.
Prinzipiell
sind als Pfropfgrundlage alle Kautschuke geeignet, die eine Glasübergangstemperatur von
0°C (ermittelt
nach DIN 53765) oder darunter aufweisen. Die Kautschuke können unterschiedlichster
Natur sein. Beispielsweise können
Silikon-, Olefin-, wie Ethylen-, Propylen-, Ethylen/Propylen-, EP(D)M-,
Blockkautschuke wie Styrol/Ethylen/Butadien/Styrol (SEES) Kautschuke,
Dien-, Acrylat-, Ethylenvinylacetat-, oder Ethylenbutylacrylat-Kautschuke.
Bevorzugt
werden als Pfropfgrundlage Acrylat- und Dienkautschuke.
Als
Acrylatkautschuke kommen vor allem Polymere aus Acrylsäurealkylestern
in Betracht, die bis zu 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Acrylkautschuks, anderer copolymerisierbarer Monomerer enthalten
können.
Bevorzugt werden C1- bis C8-Alkylester, z.B. Methyl-, Ethyl-, Butyl-,
n-Octyl- und 2-Ethylhexylester oder Mischungen der genannten Ester.
Besonders bevorzugt werden als Pfropfgrundlage vernetzte Acrylatkautschuke
eingesetzt. Dem Fachmann sind Verfahren zu ihrer Herstellung geläufig. Ihre
Teilchendurchmesser (Gewichtsmittelwert d50) liegen im Allgemeinen
im Bereich von 0,05 bis 10 μm,
bevorzugt von 0,1 bis 5, insbesondere von 0,15 bis 3μm (bestimmt
gemäß W. Scholtan
und H. Lange, kolloid-Z. und Z.-Polymere 250 (1972) Seiten 782–796, mittels
Ultrazentrifuge).
Besonders
bevorzugt werden als Pfropfgrundlage allerdings Dienkautschuke verwendet. Ganz
besonders bevorzugt als Pfropfgrundlage sind Dienkautschuke, die
aus
- k11) 50 bis 100 Gew.-% mindestens eines
Diens mit konjugierten Doppelbindungen und
- k12) 0 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren,
aufgebaut sind, wobei sich die Gewichtsprozente
von k11) und k12) zu 100 addieren.
Als
Diene mit konjugierten Doppelbindungen, k11), kommen insbesondere
Butadien, Isopren und deren halogensubstituierte Derivate, etwa
Chloropren, in Betracht. Bevorzugt sind Butadien oder Isopren, insbesondere
Butadien. Bei den weiteren monoethylenisch ungesättigten Monomeren k12), die auf
Kosten der Monomeren k11) im Dienkautschuk enthalten sein können, handelt
es sich beispielsweise um:
vinylaromatische Monomere, bevorzugt
Styrol oder Styrolderivate wie C1- bis C8-Alkylsubstituierte Styrole, wie α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Vinyltoluol; ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril,
Methacrylnitril;
aliphatische Ester wie C1- bis C4-Alkylester
der Methacrylsäure
oder der Acrylsäure
wie Methylmethacrylat, weiterhin auch die Glycidylester, Glycidylacrylat
und – methacrylat;
N-substituierte
Maleinimide wie N-Methyl-, N-Phenyl- und N-Cyclohexylmaleinimid;
Säuren
wie Acrylsäure, Methacrylsäure; weiterhin
Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure
sowie deren Anhydride wie Maleinsäureanhydrid; Stickstoff-funktionelle
Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Vinylimidazol, Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam, Vinylcarbazol,
Vinylanilin, Acrylamid und Methacrylamid;
aromatische und araliphatische
Ester der (Meth)Acrylsäure
und wie Phenylacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat,
2-Phenylethylacrylat, 2-Phenylethylmethacrylat,
2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat; ungesättigte Ether
wie Vinylmethylether oder Vinylbutylether.
Selbstverständlich kommen
auch Mischungen aus zwei oder mehr dieser Monomeren in Betracht.
Bevorzugte
Monomeren k12) sind Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat, Glycidylacrylat,
-methacrylat oder Butylacrylat.
Die
Herstellung der Kautschuke (K) erfolgt erfindungsgemäß in Emulsion
(Schritt A). Erfindungsgemäß soll hierunter
verstanden werden, dass die Herstellung in Gegenwart eines flüssigen Disperionsmittels
(Lyosol) erfolgt und ein -flüssiger
oder fester dispenser Anteil vorliegt. Verfahren zur Herstellung
von Kautschuken in Emulsion sind dem Fachmann bekannt oder die Herstellung
kann nach, dem Fachmann an sich bekannten, Methoden erfolgen.
So
können
beispielsweise die Dienkautschuke, die als Pfropfgrundlage eingesetzt
werden, in einem ersten Schritt hergestellt werden, bei dem sie nicht
partikelförmig
anfallen, beispielsweise via Lösungspolymerisation
oder Gasphasenpolymerisation und dann in einem zweiten Schritt in
der wässrigen Phase
dispergiert werden (Sekundäremulgierung).
Für die Herstellung
der Kautschuke wird jedoch die Primäremulgierung bevorzugt. So
kann die Herstellung z.B. in an sich bekannter Weise nach der Methode
der Emulsions-, der inversen Emulsions-, Miniemulsions-, Mikroemulsions-,
oder Mikrosuspensionspolymerisation im Zulaufverfahren, kontinuierlich
oder im Batchverfahren durchgeführt
werden. Die Kautschuke können
auch in Gegenwart eines vorgelegten feinteiligen Latex hergestellt
werden (sog. „Saatlatex-Fahrweise" der Polymerisation).
Geeignete Saatlatices bestehen beispielsweise aus Polybutadien oder
Polystyrol Grundsätzlich
ist es möglich
die Kautschuke nach ihrer Herstellung direkt mit der Matrix zu vermischen
oder direkt als Pfropfgrundlage zu verwenden. Sie können jedoch
auch vor einer Pfropfung zunächst
durch Agglomerisationsverfahren zu größeren Teilchen agglomeriert
werden.
Verfahren
zur Agglomerisation sind dem Fachmann bekannt oder die Agglomerisation
kann nach dem Fachmann an sich bekannten Methoden vorgenommen werden.
So können
physikalische Verfahren wie Gefrier- oder Druckagglomerisationsverfahren
verwendet werden. Es können
aber auch chemische Methoden eingesetzt werden, um die Primärteilchen
zu agglomerisieren. Zu letzteren zählen die Zugabe von anorganischen
oder organischen Säuren.
Bevorzugt wird die Agglomerisation mittels eines Ag glomerisationspolymerisates
in Abwesenheit oder Gegenwart eines Elektrolyten, wie einem anorganischen
Hydroxid, vorgenommen. Als Agglomerisationspoylmerisate sind beispielsweise
Polyethylenoxidpolymere oder Polyvinylalkohole zu nennen. Zu den
geeigneten Agglomerisationspolymerisaten zählen Copolymerisate aus C1-
bis C12-Alkylacrylaten
oder C1- bis C12- Methalkylacrylaten und polaren Comonomeren wie
Acrylamid, Methacrylamid, Ethacrylamid, n-Butylacrylamid oder Maleinsäureamid.
Bevorzugt
weisen die Kautschuke Teilchengrößen (Gewichtsmittelwert
d50) im Bereich von 100 bis 2500 nm auf. Die Teilchengrößenverteilung
ist bevorzugt nahezu oder völlig
monomodal bzw. bimodal.
Die
Pfropfcopolymeren enthalten eine Pfropfauflage auf der Basis eines
ungesättigten
Monomeren, worunter auch zu verstehen ist, dass die Pfropfauflage
aus zwei oder mehr ungesättigten
Monomeren hergestellt worden kann. Prinzipiell können die Kautschuke mit den
unterschiedlichsten ungesättigten
Verbindungen gepfropft werden. Entsprechende Verbindungen und Methoden
sind dem Fachmann an sich bekannt. Bevorzugt wird eine Pfropfauflage enthaltend
- k21) 50 bis 100, bevorzugt 60 bis 100 und besonders
bevorzugt 65 bis 100 Gew.-% eines vinylaromatischen Monomeren,
- k22) 0 bis 50, bevorzugt 0 bis 40 und besonders bevorzugt 0
bis 35 Gew.-% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder deren Mischungen,
- k23) 0 bis 40, bevorzugt 0 bis 30 und besonders bevorzugt 0
bis 20 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch ungesättigten Monomeren,
wobei
sich die Anteile der Komponenten k21) bis k23) zu 100 Gew.-% ergänzen.
Als
vinylaromatische Monomere kommen die unter k12) genannten vinylaromatischen
Verbindungen oder Mischungen aus zwei oder mehren davon, insbesondere
Styrol oder α-Methylstyrol,
in Betracht. Zu den weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomeren zählen
die unter k12) aufgeführten
aliphatischen, aromatischen und araliphatischen Ester, Säuren, stickstoff-funktionellen
Monomere und ungesättigten
Ether oder Mischungen dieser Monomeren.
In
der Pfropfauflage können
aber auch Monomere mit funktionellen Gruppen enthalten sein, worunter
insbesondere Epoxy- oder Oxazolingruppen zu nennen sind.
Man
kann die Pfropfauflage in einem oder mehreren Verfahrenschritten
herstellen. Dabei können
die Monomeren k21), k22) und k23) einzeln oder in Mischung miteinan der
zugefügt
werden. Das Monomerenverhältnis
der Mischung kann zeitlich konstant oder ein Gradient sein. Auch
Kombinationen dieser Verfahrensweisen sind möglich.
Beispielsweise
kann man zunächst
Styrol alleine, und danach eine Mischung aus Styrol und Acrylnitril,
auf die Pfropfgrundlage polymerisieren.
Bevorzugte
Pfropfauflagen sind beispielsweise aus Styrol und/oder α-Methyl-styrol
und einem oder mehreren der unter k22) und k23) genannten anderen
Monomeren. Bevorzugt sind dabei Methylmethacrylat, N-Phenylmaleinimid,
Maleinsäureanhydrid
und Acrylnitril, besonders bevorzugt Methylmethacrylat und Acrylnitril.
Bevorzugte
Pfropfauflagen basieren auf:
k2-1: | Styrol |
k2-2: | Styrol
und Acrylnitril, |
k2-3: | α-Methylstyrol
und Acrylnitril, |
k2-4: | Styrol
und Methylmethacrylat |
k2-5 | Alkylacrylat
und Methylmethacrylat |
Besonders
bevorzugt beträgt
der Anteil an Styrol oder α-Methylstyrol,
oder der Anteil der Summe aus Styrol und α-Methylstyrol, mindestens 40 Gew.-%,
bezogen auf die Pfropfauflage.
Weiterhin
eignen sich wie bereits erwähnt auch
Pfropfcopolymere mit mehreren "weichen" und "harten" Stufen, vor allem
im Falle größerer Teilchen.
Bevorzugt
werden Pfropfcopolymere, die (bezogen auf das Pfropfcopolymer)
- k1) 30 bis 95, bevorzugt 40 bis 90, insbesondere 40
bis 85 Gew.-% einer Pfropfgrundlage (d.h. Kautschuk) und
- k2) 5 bis 70, bevorzugt 10 bis 60, insbesondere 15 bis 60 Gew.-%
einer Pfropfauflage
enthalten.
Als
bevorzugte Pfropfcopolymere sind beispielsweise solche zu nennen,
die (bezogen auf das Pfropfcopolmyer)
- k1) 30
bis 95 Gew.-% einer Pfropfgrundlage, enthaltend (bezogen auf b1
)) 90 bis 100 Gew.-% Butadien und 0 bis 10 Gew.-% Styrol
und
- k2) 5 bis 70 Gew.-% einer Pfropfauflage, enthaltend (bezogen
auf b2)) von 65 bis 85 Gew.-% Styrol und von 15 bis 35 Gew.-% Acrylnitril
enthalten.
Zu
den bevorzugten Pfropfcopolymeren zählen z.B. auch solche, die
(bezogen auf K)
- k1) 30 bis 95 Gew.-% einer
Pfropfgrundlage, enthaltend n-Butylacrylat und einen Vernetzter
und
- k2) 5 bis 70 Gew.-% einer Pfropfauflage, enthaltend (bezogen
auf Pfropfauflage) von 65 bis 85 Gew.-% Styrol und
von 15 bis
35 Gew.-% Acrylnitril
enthalten.
Erfindungsgemäß wird die
Pfropfung in Emulsion durchgeführt.
Geeignete Verfahrensmaßnahmen
sind dem Fachmann bekannt. Soweit bei der Pfropfung nicht gepfropfte
Polymere aus den Monomeren k2) entstehen, werden diese Mengen, die
in der Regel unter 10 Gew.-%, bezogen auf Pfropfcopolymer liegen,
der Masse der Matrix (T) zugeordnet.
Im
Allgemeinen beträgt
der Feststoffgehalt der in Schritt A) erhaltenen Emulsion von 10
bis 70 Gew.-%, bevorzugt von 15 bis 50 Gew.-%.
Isolieren des Kautschuks
aus der Emulsion
Erfindungsgemäß wird der
Kautschuk in zwei Schritten aus der Emulsion isoliert. In einem
ersten Schritt (b1) wird der Kautschuk koaguliert. Hierzu sind verschiedenste
Methoden geeignet. Im Allgemeinen wird ein Fällmittel eingesetzt. Neben
dem Fällmittel
kann bei der Koagulation auch Dampf mitverwendet werden. Es kann
sich aber auch um rein mechanische Methoden handeln.
Als
Fällmittel
werden vorzugsweise wässrige Lösungen von
wasserlöslichen
anorganischen oder organischen Säuren
und/oder Salzen, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Borsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Zitronesäure, Alkali-
oder Erdalkalichloride, -sulfate, -formiate, -acetate, -phosphate,
-carbonate, A luminate, teilverseifte Polyvinylacetate oder auch
Mischungen der genannten Säuren
und Salze verwendet. Zu den bevorzugten Fällmitteln zählen Erdalkalisalze, darunter
Magnesiumsulfat und Caliciumformiat.
Die
Menge an Fällmittel,
die für
die Fällung benötigt wird,
kann in weiten Grenzen variieren und hängt unter anderem von der Art
des Kautschuks, seiner Konzentration in der wässrigen Phase und verwendeten
Hilfsstoffen wie Emulgatoren ab. In der Regel beträgt die Menge
an Fällmittel,
bezogen auf Kautschuk (Feststoff) von 0,1 bis 20, bevorzugt von 0,5.
bis 10 Gew.-%.
Die
Fällung
wird im Allgemeinen bei Normaldruck vorgenommen. Sie kann aber auch
bei einem Druck erfolgen, der darunter oder darüber liegt. So kann der Druck
z.B. im Bereich von 1 bis 10 bar, bevorzugt von 1 bis 5 bar liegen.
Insbesondere, wenn die Fällung
bei Temperaturen vorgenommen werden soll, die über dem Siedepunkt der wässrigen
Phase, in der der Kautschuk vorliegt, erfolgen soll, kann der Druck
höher als
Normaldruck liegen. Die Temperatur, bei der die Fällung durchgeführt wird,
kann in weiten Grenzen variieren. Für die meisten Kautschuke haben
sich Temperaturen im Bereich von 20 bis 140 °C als günstig erwiesen. Bei Normaldruck
liegt die Temperatur im Allgemeinen bevorzugt im Bereich von 25 bis
100°C. Bei
Einsatz von Dampf wird dessen Dosierung vorteilhafterweise so vorgenommen,
dass die Temperatur bei der Fällung
innerhalb des bevorzugten Temperaturbereichs bleibt. Es kann aber
auch bevorzugt sein, die Temperatur während der Fällung auf 10 °C oder darunter
z.B. auf unter Null °C
zu senken und beispielsweise bis auf –5°C, insbesondere auf bis zu –3°C zu reduzieren.
Während der
Fällung
kann die wässrige
Phase beispielsweise geschert werden. Die Scherraten hängen stark
vom vorliegenden System ab. Die Scherrate kann auch im Verlauf der
Fällung
variiert werden. Die Fällung
kann in unterschiedlichsten Reaktoren vorgenommen werden. Zu den
geeigneten Reaktoren zählen
Rührkessel,
Rührkesselkaskaden, Rohrreaktoren
mit statischen Mischer, oder Rohrreaktoren mit dynamischen Mischern.
Es ist aber auch möglich
die Fällung
in einem Extruder durchzuführen.
Die Führung
des Fällschritts
kann batchweise oder kontinuierlich sein oder im Semibatchverfahren durchgeführt werden.
Als
Koagulationsextruder kann ein Einschnecken- oder ein Zweischneckenextruder
verwendet werden. Letzterer enthält
bevorzugt zwei gleichsinnig drehende Schnecken. Bevorzugt enthält der Koagulationsextruder
Knet- und/oder Scherelemente. Diese können, wie es bevorzugt wird,
mehr als die Hälfte der
Verfahrenslänge
ausmachen. In der Regel wird die Koagulation bei einer Temperatur
im Bereich von 150 bis 300°C
durchgeführt.
Die Drehzahl kann sehr hoch liegen und z.B. bis zu 800 U/min betragen.
Bevorzugt liegen die Drehzahlen im Bereich von 200 bis 500 U/min.
Nach
einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist es möglich,
den Kautschuk mittels Scherfällung
zu isolieren, wofür
man als Scheraggregat eine Rotor-Stator Kombination einsetzt. Beispielsweise kann
die, den Kautschuk enthaltende, Emulsion durch ein Scheraggregat
mit mindestens einem Scherelement, das einen kreisförmigen geschlitzten Stator
und einen innerhalb des Stators rotierenden geschlitzten Rotor aufweist,
gefördert
und dabei der Wirkung einer für
eine Scherkoagulation der Dispersion hinreichend starken Scherung
unterworfen werden. Die Schergeschwindigkeiten liegen im Allgemeinen
höher,
wenn kein Fällmittel
eingesetzt wird und niedriger, wenn in Gegenwart von Fällmittel
koaguliert wird. Dabei betragen die Schergeschwindigkeiten in der
Regel von 5 bis 30 und bevorzugt 6 bis 25 m pro Sekunde. Das Scheraggregat
enthält
im allgemeinen 1 bis 3 nacheinandergeschaltete Scherelemente, bevorzugt
ein bis zwei Scherelemente, wobei deren Rotoren und Statoren mindestens
eine durch axiale Schlitze gebildete Zahnreihe, aber auch mehrere
konzentrisch angeordnete Reihen oder Kränze von Schlitzen bzw. Zähnen aufweisen
können.
Neben einfach geschlitzten Rotoren sind oft Rotoren von Vorteil,
die zusätzliche
Messer in axialer und/oder radialer Richtung haben, sowie Rotoren, die
zusätzlich
zu den Scherelementen mit turbnenschaufelartigen Verdrängerleisten
versehen sind, was zu einer besseren Produktförderung und besseren Ansaugwirkung
auf die Dispersion führt.
In der Regel wird die Temperatur, bei der die Scherfällung durchgeführt wird,
so eingestellt, dass sie unterhalb der jeweiligen Temperatur liegt,
bei der der gefällte Kautschuk
sintert, d.h. sich zu größeren, grobteiligen Partikeln
zusammenlagert. Insbesondere liegt die Temperatur im Bereich von
75 bis 95 °C,
bevorzugt im Bereich von 75 bis 90 °C. Dazu kann es erforderlich
sein, das Scheraggregat selbst zu kühlen.
In
einem weiteren Schritt (b2)) wird das, dem gefällten Kautschuk anhaftende,
Wasser anschließend
erfindungsgemäß in einem
ein oder mehrstufigen, beispielsweise zwei oder dreistufigen Vorgang entfernt.
Hierunter soll verstanden werden, dass das Wasser ganz oder wie
es bevorzugt ist teilweise entfernt wird. Beispielsweise kann der
Anteil an Wasser im Kautschuk nach Schritt b2) noch bis zu 20 Gew.-%,
bevorzugt bis zu 15 Gew.-%, bezogen auf die Mischung Kautschuk (Feststoff)
und Wasser betragen. Insbesondere liegt der Restwasseranteil im Bereich
von 0,1 bis 10, insbesondere 0,1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die Mischung
Kautschuk (Feststoff) und Wasser. Der Schritt b2) kann z.B. Filtrieren, Sedimentieren,
Auspressen, Dekantieren, Zentrifugieren, Extrudieren, thermische
Trocknung oder Mikrowellentrocknung erfolgen. Sofern der Schritt
b2) mehrstufig ist, ist es auch möglich das Wasser durch Kombination
zweier oder mehrerer unterschiedlicher Maßnahmen zu entfernen. Von den
möglichen
Kombinationen ist es bevorzugt den Kautschuk einem Extrusionsschritt
und einer Mikrowellentrocknung zu unterwerfen.
Nach
einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist b2) einstufig. Besonders bevorzugt wird b2) in einem Extruder
durchgeführt.
Hierzu kommen prinzipiell alle Schneckenmaschinen in Betracht, die
es erlauben das Wasser zu entfernen. Bevorzugt werden sol che eingesetzt,
bei denen das Wasser zumindest teilweise, bevorzugt zum überwiegenden
Teil, in flüssiger
Form entfernt werden kann. Extruder mit entsprechenden Entwässerungszonen
sind dem Fachmann an sich bekannt.
Besonders
bevorzugt werden Doppelschneckenextruder eingesetzt. Deren Schnecken
können gleichlaufend
oder gegenlaufend sein. Bevorzugt sind sie gleichlaufend. Die Schnecken
sind dabei so ausgelegt, dass örtlich
eng begrenzt ein Druckgradient auftritt und der Feststoffanteil
gestaut wird. Dadurch tritt eine Phasenseparation auf. Das Material wird
hierzu beispielsweise gegen ein als Hindernis wirkendes Stauelement
gefördert.
Man kann den Druck je nach dem rheologischen Verhalten des Kautschuks
und dem Wassergehalt durch unterschiedliche Anordnung von Schnecken-,
Knetelementen oder anderen Stauelementen aufbauen. Grundsätzlich sind
alle handelsüblichen,
dem Druckaufbau dienenden Vorrichtungselemente geeignet.
Beispielsweise
seien als mögliche
Stauelemente
- – überschobene, fördernde
Schneckenelemente
- – Schneckenelemente
mit Steigung entgegen der Förderrichtung
- – Knetblöcke mit
nichtfördernden
Knetscheiben in unterschiedlicher Breite
- – Knetblöcke mit
rückfördernder
Steigung
- – Knetblöcke mit
fördernder
Steigung
- – Zylinderscheiben,
Exzenterscheiben und daraus konfigurierte Blöcke
- – neutrale
Stauscheiben ("Drosselscheiben")
- – mechanisch
verstellbare Drosseln (Schiebegehäuse, Radialdrosseln, Zentraldrosseln)
genannt.
Es
können
auch zwei oder mehrere der Stauelemente miteinander kombiniert werden.
Gleichfalls kann die Stauwirkung durch die Länge und die Intensität der einzelnen
Stauelemente dem jeweiligen Kautschuk angepasst werden. Bevorzugt
enthält
der Extruders zum Druckaufbau Schneckenelemente mit einer Steigung
entgegen der Förderrichtung.
Bevorzugt
sind sämtliche
konstruktiven Merkmale und alle Betriebsparameter des Extruders vorteilhafterweise
derart aufeinander abgestimmt, dass bei der gewählten Schneckendrehzahl der
Kautschuk zwar gefördert
und komprimiert, jedoch nicht gesintert oder angeschmolzen wird.
Besonders bevorzugt wird daher das Entfernen des Wassers unter Kühlung vorgenommen.
Herstellen der Mischung
M1)
Erfindungsgemäß wird der
in Schritt B) erhaltene Kautschuk, dem noch Restwasser anhaften kann,
in einem weiteren Schritt C) mit einem organischen Lösungsmittel
gemischt, wodurch die Mischung M1) entsteht.
Als
Lösungsmittel
kommen unterschiedlichste organische Flüssigkeiten in Betracht. Die
Wahl des Lösungsmittels
hängt von
der Art des eingesetzten Kautschuks ab. In der Regel werden organische
Lösungsmittel
eingesetzt, die den Kautschuk in Suspension halten können oder
in denen er teilweise oder vollständig löslich ist. In der Regel werden
Lösungsmittel
bevorzugt, die sich aufgrund ihres Dampfdrucks auch leicht wieder
thermisch entfernen lassen. Als Lösungsmittel werden besondere
diejenigen bevorzugt, die neben dem Kautschuk auch die thermoplastische
Matrix M in Suspension zu halten vermögen oder in denen die Matrix
(T) teilweise oder ganz löslich
ist. Beispiele für
organische Lösungsmittel
sind Aceton, Ether wie Tetrahydrofuran, Essigsäurealkylester, Butylacetat,
Ketone wie Methylethylketon, Ethylbenzol, Toluol oder Xylol. Es
können
selbstverständlich
auch Lösungsmittelgemische
eingesetzt werden. Zu den besonders bevorzugten Lösungsmitteln
zählen
diejenigen, in denen die Matrix herstellbar ist. Zu den besonders
bevorzugten Lösungsmitteln zählt Ethylbenzol
oder Lösungsmittelgemische,
die Ethylbenzol enthalten. Zu letzteren zählen vor allem Lösungsmittelgemische,
die neben Ethylbenzol Monomere enthalten, die aus der dem Herstellprozess der
Matrix (T) stammen. Als besonders bevorzugte Monomere sind Styrol
oder Styrolderivate sowie Acrylnitril zu nennen. Nach einer der
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst M1) Pfropfcopolmyere, die
- k1) 30 bis
95 Gew.-% einer Pfropfgrundlage, enthaltend (bezogen auf b1)) 90
bis 100 Gew.-% Butadien und 0 bis 10 Gew.-% Styrol
und
- k2) 5 bis 70 Gew.-% einer Pfropfauflage, enthaltend (bezogen
auf b2)) von 65 bis 85 Gew.-% Styrol und von 15 bis 35 Gew.-% Acrylnitril
enthalten,
sowie Ethylbenzol, Styrol und Acrylnitril.
Der
Feststoffanteil der Mischung M1) kann in weiten Bereichen variieren
und beispielsweise von 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von 40 bis 65
Gew.-%, bezogen auf M1) betragen.
Die
Herstellung der Mischung M1) kann prinzipiell auf unterschiedlichste
Weise durchgeführt
werden. So kann die Mischung in einer Mischvorrichtung oder in zwei
oder mehr, beispielsweise drei hintereinander geschalteten Mischvorrichtungen
hergestellt werden. Dabei ist es möglich, jeweils Mischvorrichtungen
der selben Art oder auch solche unterschiedlicher Art miteinander
zu kombinieren. Geeignete Mischvorrichtungen können z.B. Pumpen wie Kreiselpumpen
sein. Geeignete Mischvorrichtungen sind vor allem Mischvorrichtungen,
die auf dem Rotor-Statorprinzip beruhen wie Dispergiermaschinen oder
Koniusmühlen.
Die Betriebsparameter der Mischvorrichtung wie Schlitzabmessungen
in Rotor uns Stator der Dispergiermaschine oder Spaltweiten in der
Koniusmühle,
eingebrachte Energien und Umlaufgeschwindigkeiten hängen unter
anderem von der Natur des Kautschuks und des Lösungsmittels oder der Viskosität der Mischung
sowie dem angestrebten Dispersionskoeffizienten ab. In der Regel wird
es bevorzugt, dass der Kautschuk weitgehend die Teilchengröße und die
Teilchengrößenverteilung aufweist,
die er vor seiner Fällung
hatte.
Schritt D)
Erfindungsgemäß wird in
einem weiteren Schritt die Mischung M1) mit einer Mischung M2) zu einer
Mischung M3) gemischt.
Die
Mischung M2) ist erfindungsgemäß eine Mischung
der Matrix (T) in einem organischen Lösungsmittel. Als organische
Lösungsmittel
kommen die oben genannten in Betracht. Dabei ist es möglich, eine
separat hergestellte Matrix mit einem organischen Lösungsmittel
zu mischen. Bevorzugt ist jedoch die Mischung M2) die aus dem Herstellprozess der
Matrix erhaltene Reaktionsmischung. Bevorzugt umfasst die Mischung
M2) daher auch Monomere, die aus der Herstellung der Matrix stammen.
Bevorzugt enthält
die Mischung M2) die Matrix, Ethylbenzol, Styrol oder Styrolderivate
und Acrylnitril. Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen umfasst M2) Styrolacrylnitrilcopolymer,
Ethylbenzol, Styrol und Acrylnitril. Im Allgemeinen liegt der Feststoffgehalt
der Mischung M2) im Bereich von 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von
50 bis 70 Gew.-%.
Erfindungsgemäß wird die
Viskosität
der Mischung M1) auf die Viskosität der Mischung M2) derart abgestimmt,
dass das Verhältnis
der Viskosität der
Mischung M1) zu der Viskosität
von M2) von 1 : 100 bis 100 : 1 beträgt. Bevorzugt beträgt das Verhältnis von
1 : 80 bis 80 : 1, insbesondere von 1 : 50 bis 50 : 1. Besonders
bevorzugt beträgt
das Verhältnis
der Viskosität
von M1) zu der von M2) 1 : 20 bis 20: 1, insbesondere von 1 10 bis
10: 1. Beispielsweise kann das Verhältnis der Viskosität von M1)
zu der von M2) von 1 : 8 bis 8 : 1 betragen. So ist es z.B. möglich, dass
das Verhältnis
der Viskosität
von M1) zu der Viskosität
von M2) von 1 : 5 bis 5 : 1 beträgt. Die
Viskositäten
von M1) und M2) können
dabei mittels einer hierfür
geeigneten Meßmethode
bestimmt werden, wobei selbstverständlich darauf zu achten ist,
dass die Messungen der Viskositäten
von M1) und M2) jeweils unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wird.
Bevorzugt werden die Viskositäten durch
eine On-line-Messung mittels eines Return Stream Rheometers bestimmt,
wobei darauf zu achten ist, dass die Rheometer jeweils die gleiche
Auslegung haben in Bezug auf die Einlass- und die Auslasspumpe,
die Pum pendrucke, die Düse,
Füllung
der Druckwandler, die Größe und Anordnung
der Zu- und Ableitungen.
Bevorzugt werden die Zu- und Ableitungen sowie das Rheometer selbst
isoliert, so dass Temperaturschwankungen, wenn überhaupt, dann nur in untergeordnetem
Maße auftreten
können.
Weiter ist darauf zu achten, dass die Rheometer an vergleichbaren
Stellen angeordnet werden. Beispielsweise kann die Viskositätsbestimmung
mittels zweier ViscoSenor Rheometer der Firma Dynisco mit einem L/D
Verhältnis
von 60/1 durch Messung der scheinbaren Viskosität und der On-line ASTM D1238 Schmelzflussrate
vorgenommen werden.
M1)
und M2) können
in unterschiedlichsten Mischvorrichtungen miteinander gemischt werden. Dabei
ist es möglich
mehr als eine Mischvorrichtung, z.B. zwei oder drei Mischvorrichtungen
für die
Vermischung von M1) und M2) hintereinander geschaltet einzusetzen.
Bevorzugt wird jedoch nur eine Mischvorrichtung verwendet. Zu den
besonders bevorzugten Mischvorrichtungen zählen statische Mischer. Dabei
kommen sowohl Turbulenzmischer als auch Laminarmischer in Betracht.
Bei den Turbulenzmischern kommen sowohl freie turbulenzerzeugende Mischsysteme
als auch solche mit Einbauten in Betracht. Bei den Laminarmischern
werden meist solche mit mehr als 4, z.B. 4 bis 50 Einbauen eingesetzt. Zu
den geeigneten statischen Mischern zählen Multiflux-Mischer, Wendelmischer,
Wirbelmischer, Gittermischer, Sulzer-SMX-Mischer, Sulzer-SMV-Mischer und
Kenics-Mischer.
Die
Mischung M3) wird in der Regel bei Temperaturen im Bereich von 120
bis 200°C,
bevorzugte im Bereich von 130 bis 190 °C hergestellt. Die in Schritt
D) erhaltene Mischung M3) ist bei einer Temperatur von 150 °C oder darüber bevorzugt
einphasig in Bezug auf die darin enthaltenen Flüssigkeiten.
In
Schritt D) ist es möglich
durch geeignete Wahl der Volumina von M1) und M2) parallel zwei oder
mehr, beispielsweise drei Mischungen M3) herzustellen, die sich
in ihren Mengenverhältnissen
M1) zu M2) voneinander unterscheiden. Die Herstellung der unterschiedlichen
Mischungen M3) kann in diesem Fall z.B. dadurch erfolgen, dass die
Mischungen M3) in unterschiedlichen und parallel geschalteten Mischvorrichtungen,
wie den vorgenannten statischen Mischern, hergestellt werden. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
wenn auch nicht bevorzugt, unterschiedliche Mischungen M3) zeitlich
nacheinander herzustellen und hierfür jeweils eine Mischvorrichtung
zu nutzen.
Entfernen des Lösungsmittels
Der
Erfindung gemäß wird in
einem weiteren Schritt E) der Mischung M3) das Lösungsmittel entzogen. Hierunter
ist erfindungsgemäß zu verstehen, dass
neben dem organischen Lösungsmittel
auch noch das Restwasser mit entfernt wird. Ferner ist hierunter
ebenfalls zu verstehen, dass unterschiedlichen Mischungen M3) parallel
in jeweils eigenen Vorrichtungen das Lösungsmittel entzogen wird.
Methoden
mit denen das Lösungsmittel
entfernt werden kann, sind dem Fachmann an sich bekannt. Das Lösungsmittel
kann einstufig oder mehrstufig entfernt werden. Meist erfolgt die
Lösungsmittelentfernung
in einem zwei- oder mehrstufigen, beispielsweise dreistufigen Prozess.
Besonders bevorzugt erfolgt die Entfernung des Lösungsmittels zumindest in einer
der Stufen nach dem Prinzip des indirekten Wärmetausches. Beispiele geeigneter
Vorrichtungen sind Verdampfer beispielsweise Rohrbündelwärmetauscher,
Schlangenrohrverdampfer oder Entgaser wie Strangentgaser oder eine
Kombination aus zwei oder mehr dieser Vorrichtungen. Dabei ist es
möglich
zwei oder mehr dieser Vorrichtungen, die gleicher Art sind, aber
bei unterschiedlichen Bedingungen betrieben werden, hintereinander
zu schalten. Es ist aber ebenso möglich, Vorrichtungen unterschiedlicher
Art hintereinander zu schalten. Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen
wird in einer ersten Stufe ein Rohrbündelwärmetauscher und in einer zweiten
Stufe ein Strangentgaser eingesetzt. Vorrichtungen, die für das Entfernen
von Lösungsmitteln
eingesetzt werden können,
sind beispielsweise aus der WO 99/54017, EP-B1 1 113 848 oder der
WO 02/740 bekannt. Die Auslegung der Vorrichtungen wie Anzahl, Länge; Form
der Rohrbündel,
Dimension oder Form des Auffangbehälters sowie den Einbauten eines
Rohrbündelwärmetauschers
oder beispielsweise der Dimensionierung und Ausrichtung der Rohre
eines Schlangenrohrverdampfers oder Form, Art und Dimensionierung
des Verteilers oder des Auffangbehälters sowie Einbauten eines
Strangentgasers sind unter anderem bedingt von der Viskosität der Mischung
M3) und dem Durchsatz.
In
der Regel hat die Mischung M3) direkt vor dem Entfernen des Lösungsmittels
in einer ersten Stufe eine Temperatur von 130 bis 180 °C. In der
Regel wird die Mischung M3) unter Druck in die Vorrichtung z.B.
einen Rohrbündelwärmetauscher
eingebracht und darin entspannt, wodurch das Lösungsmittel verdampft. Vorzugsweise
wird die Mischung M3) in einen Druck entspannt der unterhalb des
Sättigungsdrucks
des Lösungsmittels
und des gegebenenfalls noch vorhandenen Wassers liegt. Im Allgemeinen
erfolgt daher die Entfernung des Lösungsmittels in einer ersten
Stufe bevorzugt bei Drucken, die im Bereich von 10 bis 100 mbar,
besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 30 bar liegen. In einer zweiten
oder in weiteren Stufen kann es zweckmäßig sein, den Druck weiter
abzusenken, beispielsweise das Restlösungsmittel bei Drucken im
Bereich von 1 bis 10 mbar, bevorzugt im Bereich von 1 bis 5 mbar zu
entfernen. Daneben kann es erforderlich sein, die Temperatur der
in einer ersten Stufe aufkonzentrierten Mischung beizubehalten oder
auch beispielsweise um bis zu 200 °C, bevorzugt um bis zu 180°C zu erhöhen. Die
Erhöhung
der Temperatur kann z.B. mittels einer Vorrichtung zur Zwischenerhitzung
erreicht werden, die zwischen dem Ausgang einer vorangegangenen
und dem Eingang der nächsten
Stufe liegt. Je nach Art des Lösungsmittel
kann es erforderlich sein, eine oder eine Mischung unterschiedlicher leicht
flüchtiger
Flüssigkeiten
als Schleppmittel mitzuverwenden. Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen
erfolgt die Entfernung des Lösungsmittels
ohne Zugabe eines Schleppmittels.
Im
Allgemeinen liegt nach dem Entfernen des Lösungsmittels und gegebenenfalls
des Restwassers die im wesentlichen von flüchtigen Stoffen befreite Formmasse
als Schmelze vor. In der Regel beträgt der Anteil an Restlösungsmittel
inklusive Wasser nicht mehr als 800 ppm, bevorzugt nicht mehr als
600 ppm, bezogen auf die Schmelze. Je nach Art der Matrix und des
Kautschuks kann die Temperatur der Schmelze variieren und z.B. im
Bereich von 150 bis 300 °C
liegen.
Nach
einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist es möglich
zwischen zwei Schritten, in denen Lösungsmittel entfernt wird einen
oder eine Mischung unterschiedlicher Zusatzstoffe zu der teilweise
bereits von Lösungsmittel
befreiten Mischung M3) zuzugeben sodass eine Mischung M4) entsteht.
E ist möglich
beispielsweise die Mischung M4) zwischen einem ersten und vor einem
zweiten und weiteren Schritten, in denen die Entfernung des Lösungsmittel erfolgt
herzustellen. Es ist aber auch möglich
die Mischung M4) erst nach einem zweiten oder weiteren Schritt,
in dem das Lösungsmittel
entfernt wird herzustellen. Ebenso ist es möglich, den Vorgang einmal oder
mehrmals zu wiederholen und zwischen mehr als zwei Schritten in
denen Lösungsmittel
entfernt wird, Zusatzstoffe zuzugeben und jeweils eine Mischung
M4) bzw. M4'), M4'') etc herzustellen. Bevorzugt ist es,
zwischen dem ersten und dem zweiten Schritt, in dem Lösungsmittel
entfernt wird, Zusatzstoffe zuzugeben und eine Mischung M4) herzustellen.
Unter
Zusatzstoffen wird nicht das oben erwähnte Schleppmittel verstanden.
Zusatzstoffe sind beispielsweise Wachse, Weichmacher, Gleit- und Entformungsmittel,
Pigmente, Farbstoffe, Mattierungsmittel, Flammschutzmittel, Antioxidantien,
Stabilisatoren gegen Lichteinwirkung und thermische Schädigung,
faser- und pulverförmige
Füll- und
Verstärkungsmittel
und Antistatika. Die Zusatzstoffe können in reiner Form fest, flüssig oder
gasförmig
vorliegen, oder bereits als Gemisch der reinen Stoffe miteinander
eingesetzt werden. Sie können
ebenso in einer Formulierung eingesetzt werden, welche die Dosierung
erleichtert, etwa als Lösung,
oder als Dispersion (Emulsion oder Suspension). Auch eine Formulierung
als Masterbatch, d.h. als konzentrierte Mischung mit einem mit der
Schmelze verträglichen thermoplastischen
Polymeren, ist geeignet und in manchen Fällen bevorzugt.
Aufarbeitung
Erfindungsgemäß wird in
einem weiteren Schritt F) die im Schritt E) erhaltene Schmelze aufgearbeitet.
In
diesem Schritt können
zu der Schmelze Zusatzstoffe, in den für diese Mittel üblichen
Mengen zugegeben werden. In diesem Schritt können selbstverständlich auch
weitere thermoplastische Polymere oder Elastomere zugegeben werden.
Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen
werden der Schmelze nur Zusatzstoffe zugegeben.
Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden der Schmelze keine weiteren Zusatzstoffe zugegeben, insbesondere,
wenn diese bereits in Schritt E) zugegeben wurden.
Die
optionale Zugabe der Zusatzstoffe und eventuell weiterer Polymerer
oder Elastomerer kann in unterschiedlichsten Mischvorrichtungen
erfolgen. Bevorzugt werden allerdings Schneckenmaschinen. Darunter
kommen sowohl Ein- als auch Zweischneckenextruder in Betracht. Diese
sind bevorzugt mit einer oder mehr Entgasungsöffnungen versehen, um Restmengen
an oder über
die zugegebenen Materialien eingetragenen flüchtigen Bestandteile zu entfernen.
Die
Schmelze wird anschließend
ausgetragen. Sie kann entweder gleich in einer formgebenden Einheit,
z.B. einer Spritzgusseinheit verarbeitet werden oder, wie es bevorzugt
ist, zerkleinert, beispielsweise granuliert werden. Besonders bevorzugt
wird die Schmelze unter Wasser granuliert.
Die
Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann Reaktoren zur Herstellung der Kautschuke in Emulsion und solche
zur Herstellung der Matrix sowie der Mischung M2) umfassen. Alternativ
kann sie Vorrichtungen umfassen, mittels derer anderweitig hergestellte
Kautschuke in Emulsion und/oder die anderweitig hergestellte Matrix
bzw. Mischung M2) zugeführt
werden können. Des
Weiteren umfasst die Anlage neben den oben beschriebenen für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
notwendigen Vorrichtungen geeignete Vorrichtungen zum Materialtransport
wie Zahnradpumpen oder Schneckenmaschinen. Der Materialtransport
kann jedoch auch gravimetrisch erfolgen. Für den Austrag der Schmelze
aus der letzten Vorrichtung zum Entfernen von Lösungsmittel werden z.B. Extruder
mit nach innen ragenden Schnecken besonders bevorzugt. Nach einer
der insbesondere bevorzugten Ausführungsformen werden Zahnradpumpen
verwendet. Daneben kann die Anlage selbstverständlich Vorrichtungen zum Rückführen und
optional zum Aufarbeiten von aus dem Prozess entfernten Lösungsmittel,
Wasser, Matrix- oder Kautschukanteilen umfassen.
Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlichen
Formmassen eigenen sich zur Herstellung von Formteilen, Folien,
Fasern oder Schäumen.