OCB-Anzeigen ("optically compensated bend") beruhen auf einem
Doppelbrechungseffekt und enthalten eine Flüssigkristallschicht mit einer
sogenannten "bend"-Struktur. Die "bend"-Zelle, auch bekannt
als "pi"-Zelle, wurde erstmals von P. Bos et
al., SID 83 Digest, 30 (1983) für
eine elektrisch kontrollierbare λ/2-Platte
vorgeschlagen, während
der OCB-Modus für Anzeigen
von Y. Yamaguchi, T. Miyashita und T. Uchida, SID 93 Digest, 277
(1993), und danach in Arbeiten von T. Miyashita et al. in, u.a.,
Proc. Eurodisplay, 149 (1993), J.Appl.Phys. 34, L177 (1995), SID
95 Digest, 797 (1995), und C.-L. Kuo et al., SID 94 Digest, 927
(1994) beschrieben wurde. Eine OCB-Zelle enthält eine Flüssigkristallzelle mit "bend"-Orientierung und
ein Flüssigkristallmedium
mit positivem Δε. Darüber hinaus
enthalten die aus den oben genannten Dokumenten bekannten OCB-Anzeigen
einen oder mehrere doppelbrechende optische Retardationsfilme, um
unerwünschte
Lichtdurchlässigkeit
der "bend"-Zelle im dunklen
Zustand zu vermeiden. OCB-Anzeigen besitzen gegenüber den üblichen
Anzeigen, die auf verdrillten nematischen ("twisted nematic", TN) Zellen beruhen, mehrere Vorteile, wie
zum Beispiel einen weiteren Blickwinkel und kürzere Schaltzeiten.
Die oben genannten Dokumente haben
gezeigt, dass flüssigkristalline
Phasen hohe Werte für
die optische Anisotropie Δn
und einen relativ hohen positiven Wert für die dielektrische Anisotropie Δε sowie vorzugsweise
recht niedrige Werte für
das Verhältnis
der elastischen Konstanten K33/K11 und für
die Viskosität
aufweisen müssen,
um für
hochinformative Anzeigeelemente beruhend auf dem OCB-Effekt eingesetzt
werden zu können.
Für die
technische Anwendung des OCB-Effekts
in elektrooptischen Anzeigen werden FK-Phasen benötigt, die
einer Vielzahl von Anforderungen genügen müssen. Besonders wichtig sind
hier die chemische Beständigkeit
gegenüber
Feuchtigkeit, Luft und physikalischen Einflüssen wie Wärme, Strahlung im infraroten, sichtbaren
und ultravioletten Bereich sowie elektrischen Gleich- und Wechselstromfeldern.
Ferner wird von technisch verwendbaren FK-Phasen eine flüssigkristalline Mesophase in
einem geeigneten Temperaturbereich, eine relativ hohe Doppelbrechung,
eine positive dielektrische Anisotropie und eine niedrige Viskosität gefordert.
LCoSTM (Liquid
Crystal on Silicon)-Anzeigen sind aus dem Stand der Technik bekannt
und von Three-Five Systems Inc. (Tempe, Arizona, USA) erhältlich.
LCoSTM-Mikroanzeigen sind reflektive Anzeigen, die
typischerweise eine Flüssigkristallschicht
mit verdrillter nematischer Struktur zwischen einer Rückwand aus Silizium
und einem Deckglas enthalten. Die Rückwand aus Silizium ist eine
Anordnung von Bildpunkten, die jeweils über eine spiegelbildliche Oberfläche verfügen, die
gleichzeitig als elektrischer Leiter wirkt. Jeder Bildpunkt enthält einen
feststehenden Spiegel, der von einer aktiven Flüssigkristallschicht mit verdrillter
nematischer Orientierung bedeckt ist, die durch Anlegen einer Spannung
auf homeotrope Orientierung umgeschaltet werden kann. LCoSTM-Mikroanzeigen
sind klein mit einer Diagonalen von typischerweise weniger als 1,0
Zoll, ermöglichen
jedoch hohe Auflösungen
von ¼ VGA
(78 Tausend Bildpunkte) bis UXGA+ (über 2 Millionen Bildpunkte).
Aufgrund der geringen Bildpunktgröße haben
LCoSTM-Anzeigen auch eine sehr geringe Zelldicke,
die typischerweise etwa 1 Mikrometer beträgt. Die flüssigkristallinen Phasen, die
in diesen Anzeigen verwendet werden, müssen daher insbesondere hohe
Werte für
die optische Anisotropie Δn
aufweisen, im Gegensatz zu herkömmlichen
FK-Anzeigen des reflektiven Typs, die normalerweise FK-Phasen mit
niedrigem Δn
erfordern.
In keiner der bisher bekannten Reihen
von Verbindungen mit flüssigkristalliner
Mesophase gibt es eine Einzelverbindung, die allen oben genannten
Erfordernissen entspricht. Es werden daher in der Regel Mischungen
von zwei bis 25, vorzugsweise drei bis 18 Verbindungen hergestellt,
um als FK-Phasen verwendbare Substanzen zu erhalten. Optimale Phasen
können
jedoch auf diese Weise nicht leicht hergestellt werden, da bisher keine
Flüssigkristallmaterialien
mit hoher Doppelbrechung bei gleichzeitig niedriger Viskosität und ausreichend hohem
Klärpunkt
bei großer
nematischer Phasenbreite zur Verfügung gestellt worden sind.
OCB-Modus- und LCoSTM-Anzeigen
können
als Matrixanzeigen betrieben werden. Matrix-Flüssigkristallanzeigen (MFK-Anzeigen)
sind bekannt. Als nichtlineare Elemente zur individuellen Schaltung
der einzelnen Bildpunkte können
beispielsweise aktive Elemente (d.h. Transistoren) verwendet werden.
Man spricht dann von einer "aktiven
Matrix", wobei man
zwei Typen unterscheiden kann:
- 1. MOS (Metal
Oxide Semiconductor)-Transistoren auf Silizium-Wafer als Substrat.
- 2. Dünnfilm-Transistoren
(TFT) auf einer Glasplatte als Substrat.
Bei Typ 1 wird als elektrooptischer
Effekt üblicherweise
die dynamische Streuung oder der Guest-Host-Effekt verwendet. Die
Verwendung von einkristallinem Silizium als Substratmaterial beschränkt die Displaygröße, da auch
die modulartige Zusammensetzung verschiedener Teildisplays an den
Stößen zu Problemen
führt.
Bei dem aussichtsreicheren Typ 2,
welcher bevorzugt ist, wird als elektrooptischer Effekt üblicherweise der
TN-Effekt verwendet. Man unterscheidet zwei Technologien: TFT's aus Verbindungshalbleitern
wie z.B. CdSe oder TFT's
auf der Basis von polykristallinem oder amorphem Silizium. An letzterer
Technologie wird weltweit mit großer Intensität gearbeitet.
Die TFT-Matrix ist auf der Innenseite
der einen Glasplatte der Anzeige aufgebracht, während die andere Glasplatte
auf der Innenseite die transparente Gegenelektrode trägt. Im Vergleich
zu der Größe der Bildpunkt-Elektrode ist der
TFT sehr klein und stört
das Bild praktisch nicht. Diese Technologie kann auch auf voll farbtaugliche
Bilddarstellungen erweitert werden, wobei ein Mosaik von roten,
grünen
und blauen Filtern derart angeordnet ist, dass je ein Filterelement
einem schaltbaren Bildelement gegenüber liegt.
Die bisher bekannten TFT-Anzeigen
arbeiten üblicherweise
als TN-Zellen mit gekreuzten Polarisatoren in Transmission und sind
von hinten beleuchtet. Im Falle von Anzeigen mit OCB-Modus wurden
jedoch auch reflektive Anzeigen vorgeschlagen, beispielsweise von
T. Uchida, T. Ishinabe und M. Suzuki in SID 96 Digest, 618 (1996).
Der Begriff MFK-Anzeigen umfasst
hier jedes Matrix-Display mit integrierten nichtlinearen Elementen, d.h.
neben der aktiven Matrix auch Anzeigen mit passiven Elementen wie
Varistoren oder Dioden (MIM = Metall-Isolator-Metall).
Derartige MFK-Anzeigen eignen sich
unter anderem als Displays für
Notebook-Computer und insbesondere für TV-Anwendungen (z.B. Taschenfernseher)
oder für
hochinformative Displays im Automobil- oder Flugzeugbau. Neben Problemen
hinsichtlich der Winkelabhängigkeit
des Kontrastes und der Schaltzeiten resultieren bei MFK-Anzeigen
Schwierigkeiten bedingt durch nicht ausreichend hohen spezifischen
Widerstand der Flüssigkristallmischungen
[TOGASHI, S., SEKIGUCHI, K., TANABE, H., YAMAMOTO, E., SORIMACHI, K.,
TAJIMA, E., WATANABE, H., SHIMIZU, H., Proc. Eurodisplay 84, Sept.
1984: A 210–288
Matrix LCD Controlled by Double Stage Diode Rings, S. 141 ff, Paris;
STROMER, M., Proc. Eurodisplay 84, Sept. 1984: Design of Thin Film
Transistors for Matrix Adressing of Television Liquid Crystal Displays,
S. 145 ff, Paris]. Mit abnehmendem Widerstand verschlechtert sich
der Kontrast einer MFK-Anzeige. Da der spezifische Widerstand der Flüssigkristallmischung
durch Wechselwirkung mit den inneren Oberflächen der Anzeige im Allgemeinen über die
Lebenszeit einer MFK-Anzeige abnimmt, ist ein hoher (Anfangs-)Widerstand
sehr wichtig für
Anzeigen, die akzeptable Widerstandswerte über eine lange Betriebsdauer
aufweisen müssen.
Ein Nachteil der bisher bekannten
MFK-TN-Anzeigen liegt in ihrem vergleichsweise niedrigen Kontrast,
der relativ hohen Blickwinkelabhängigkeit
und der Schwierigkeit, in diesen Anzeigen Graustufen zu erzeugen.
Es besteht somit immer noch ein großer Bedarf
nach MFK-Anzeigen, insbesondere Anzeigen beruhend auf einem Doppelbrechungseffekt,
wie OCB-Anzeigen, mit sehr hohem spezifischen Widerstand bei gleichzeitig
großem
Arbeitstemperaturbereich, kurzen Schaltzeiten und niedriger Schwellenspannung,
mit deren Hilfe verschiedene Graustufen erzeugt werden können. Weiterhin
besteht ein großer
Bedarf an flüssigkristallinen
Medien für
Anzeigen mit OCB-Modus, die gleichzeitig geringe Viskosität, hohe
Doppelbrechung, eine relativ hohe dielektrische Anisotropie, einen
ausreichend hohen Klärpunkt
und einen breiten nematischen Phasenbereich aufweisen.
Der Erfindung liegt als eine Aufgabe
zugrunde, MFK-Anzeigen, insbesondere LCoSTM-
und reflektive Anzeigen sowie Anzeigen mit OCB-Effekt, bereitzustellen,
die die oben angegebenen Nachteile nicht oder nur in geringerem
Maße und
zugleich eine geringe Viskosität,
eine hohe Doppelbrechung, eine positive dielektrische Anisotropie
und einen hohen Klärpunkt
aufweisen.
Die Aufgabe wird gelöst durch
Bereitstellung eines flüssigkristallinen
Mediums auf der Basis einer Mischung von polaren Verbindungen mit
positiver dielektrischer Anisotropie, enthaltend eine oder mehrere
Verbindungen der Formel I
und eine
oder mehrere Verbindungen der Formeln II und/oder III
wobei
R
11 einen Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen oder einen Alkenylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeutet;
R
12 einen Alkyl- oder Alkoxyrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Alkenylrest mit 2 bis
12 Kohlenstoffatomen bedeutet;
R einen Alkylrest mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei auch eine oder mehrere CH
2-Gruppen durch -O-, -S-, -CH=CH, -C≡C-, -CO-,
-OCO- oder -COO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome (-O-,
-S-) nicht direkt miteinander verknüpft sind;
X
0 F,
Cl, Fluoralkyl, insbesondere CF
3, oder Fluoralkoxy,
insbesondere OCF
3, OCHF
2,
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Die flüssigkristallinen Medien der
vorliegenden Erfindung zeichnen sich durch
- – einen
relativ hohen Klärpunkt;
- – einen
breiten nematischen Phasenbereich;
- – einen
hohen Doppelbrechungswert;
- – eine
positive dielektrische Anisotropie;
- – eine
niedrige Viskosität;
und
- – eine
hohe UV-Stabilität
aus.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
in elektrooptischen Anzeigen ist es daher möglich, im Vergleich zu Anzeigen,
die Mischungen nach dem Stand der Technik enthalten, die Werte für Schaltzeit
und Treiberspannung zu reduzieren und gleichzeitig zu Anzeigen zu
gelangen, die zufriedenstellende Graustufen, einen weiten Blickwinkel
und hohen Kontrast bieten.
Besonders überraschend ist, dass die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Medien über
eine für
die Verwendung in elektrooptischen Anzeigen ausreichend hohe dielektrische
Anisotropie verfügen,
obwohl die Verbindungen der Formel I ihrerseits negative Werte für die dielektrische
Anisotropie aufweisen.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung bedeutet der Ausdruck "Alkyl" – sofern er nicht an anderer
Stelle dieser Beschreibung oder in den Ansprüchen abweichend definiert ist – einen
geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 12 (d.h. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12) Kohlenstoffatomen.
Sofern es sich bei diesem Alkylrest um einen gesättigten Rest handelt, wird
er auch als "Alkanyl" bezeichnet. In einem
Alkylrest können
auch eine oder mehrere CH2-Gruppen derart
durch -O- ("Oxaalkyl", "Alkoxy"), -S- ("Thioalkyl"), -CH=CH- ("Alkenyl"), -C≡C- ("Alkinyl"), -CO-, -CO-O- oder
-O-CO- ersetzt sein, dass Heteroatome (O, S) nicht direkt miteinander
verknüpft
sind. Vorzugsweise ist Alkyl ein geradkettiger Rest mit 1, 2, 3,
4, 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl, Ethyl,
n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl,
n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl.
Der Ausdruck "Fluoralkyl" bezeichnet im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung einen wie oben definierten Alkylrest, der
mit einem oder mehreren Fluoratomen substituiert ist. Bevorzugt
weist der Fluoralkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome auf. Besonders
bevorzugte Fluoralkylreste sind neben CF3,
und CHF2 hochfluorierte Alkylreste wie C2F5, CHFCF3 und CHFCHF2.
Der Ausdruck "Alkenyl" bedeutet einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit wenigstens einer C=C-Doppelbindung und umfaßt im Zusammenhang der vorliegenden
Erfindung geradkettige und verzweigte Alkenylgruppen mit 2 bis 7
(d.h. 2, 3, 4, 5, 6 oder 7) beziehungsweise 2 bis 12 (d.h. 2, 3,
4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12) Kohlenstoffatomen, insbesondere
die geradkettigen Gruppen. Der Ausdruck "Alkenyl" umfaßt auch solche Reste mit 2
oder mehr C=C-Doppelbindungen. Bevorzugte Alkenylgruppen sind C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl,
C5-C7-4-Alkenyl, C6-C7-5-Alkenyl, und
C7-6-Alkenyl, insbesondere C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl und
C5-C7-4-Alkenyl.
Beispiele bevorzugter Alkenylgruppen sind Vinyl, 1E-Propenyl, 2-Propenyl,
1E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl,
3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl,
5-Hexenyl, 6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen
sind im allgemeinen bevorzugt.
Unter Alkoxy ist ein O-Alkyl-Rest
zu verstehen, in dem das Sauerstoffatom direkt mit der durch den Alkoxyrest
substituierten Gruppe oder dem substituierten Ring verbunden ist
und Alkyl wie oben definiert und vorzugsweise unverzweigt ist. Entsprechend
ist ein Alkenyloxyrest ein O-Alkenyl-Rest,
in dem das Sauerstoffatom direkt mit der durch den Alkenyloxyrest
substituierten Gruppe oder dem substituierten Ring verbunden ist
und Alkenyl wie oben definiert und vorzugsweise unverzweigt ist.
Bevorzugte Alkoxyreste sind Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy,
Hexoxy, Heptoxy und Octoxy. Besonders bevorzugt ist Alkoxy -OCH3, -OC2H5,
-O-n-C3H7, -O-n-C4H9 und -O-n-C5H11.
Der Ausdruck "Fluoralkoxy" bezeichnet im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung einen wie oben definierten Alkoxyrest, der
mit einem oder mehreren Fluoratomen substituiert ist. Bevorzugt
weist der Fluoralkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome auf. Besonders
bevorzugte Fluoralkylreste sind neben OCF3,
OCHF2 und OCH2F
hochfluorierte Alkoxyreste wie OC2F5, OCHFCF3 und OCHFCHF2.
Sofern in einem Alkylrest erfindungsgemäß eine oder
mehrere CH2-Gruppen durch -O- ersetzt sein können, umfaßt der Ausdruck "Alkyl" auch "Oxaalkyl"-Reste. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Oxaalkyl" Alkylreste und der
Ausdruck "Oxaalkenyl" Alkenylreste, in
denen wenigstens eine nicht-terminale CH2-Gruppe durch -O-
derart ersetzt ist, dass keine benachbarten Heteroatome (O, S) vorliegen.
Vorzugsweise umfaßt
Oxaalkyl geradkettige Reste der Formel -CaH2a+1-O-(CH2)b-, wobei a und b jeweils unabhängig voneinander
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 bedeuten; besonders bevorzugt
ist a eine ganze Zahl von 1 bis 6 und b 1 oder 2.
Sofern in einem wie oben definerten
Alkylrest eine oder mehrere CH2-Gruppen durch Schwefel
ersetzt sind, liegt ein "Thioalkyl"-Rest. Vorzugsweise
umfaßt "Thioalkyl" einen geradkettigen
Rest der Formel CaH2a+1-S-(CH2)b-, wobei a 1,
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 ist und b 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 oder 10 ; besonders bevorzugt ist a eine ganze Zahl von 1 bis
6 und b 0, 1 oder 2.
Falls in einem Alkylrest bzw. Alkenylrest
eine oder mehrere CHz-Gruppen durch -C≡C- ersetzt
sind, liegt ein Alkinylrest bzw. Alkeninylrest vor. Auch die Ersetzung
von einer oder mehreren CH2-Gruppen durch -CO-,
-CO-O- oder -O-CO-
ist möglich.
Dabei sind die folgenden dieser Reste bevorzugt: Acetyloxy, Propionyloxy,
Butyryloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl,
2-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl,
Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl,
2-(Methoxycarbonyl)ethyl,
2-(Ethoxycarbonyl)ethyl, 2-(Propoxycarbonyl)-ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)-propyl, 3-(Ethoxy-carbonyl)-propyl
oder 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
Insoweit die genannten Reste wenigstens
ein asymmetrisches Zentrum aufweisen, z.B. ein asymmetrisch substituiertes
Kohlenstoffatom, können
sie als optisch aktive (chirale) Reste vorliegen. Es ist selbstverständlich, dass
Verbindungen mit derartigen chiralen Resten in isomerenreiner Form
oder als Gemisch der optischen Isomeren vorliegen können.
Bevorzugte Verbindungen der Formel
I sind solche, für
die R
12 einen Alkoxyrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
bedeutet. Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche
der Formeln Ia bis Ic
Dabei sind n und m unabhängig voneinander
eine ganze Zahl von 1 bis 7, insbesondere 1 bis 5, und CnH2n+1 und CmH2m+1 insbesondere
unverzweigt.
Ganz besonders bevorzugte Verbindungen
der Formel I sind solche der Formel Ia mit n = 1, 2, 3, 4 oder 5
und m = 1, 2 oder 3.
Die Verbindungen der Formel I weisen
negative Werte der dielektrischen Anisotropie auf und sind in dem
erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Medium in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge
des Mediums), bevorzugt 2 bis 15 Gew.-% und insbesondere 3 bis 12
Gew.-% enthalten.
Im Hinblick auf Verbindungen der
Formeln II und III ist es bevorzugt, dass X0 für X1 steht, wobei X1 F oder
Cl bedeutet.
Bevorzugte Verbindungen der Formel
II sind solche der Formel IIa
Dabei ist n eine eine ganze Zahl
von 1 bis 7, bevorzugt von 1 bis 5; insbesondere steht CnH2n+1 für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und n-Pentyl.
Bevorzugte
Verbindungen der Formel III sind solche der Formel IIIa
Dabei ist n eine eine ganze Zahl
von 1 bis 7, bevorzugt von 1 bis 5; insbesondere steht CnH2n+1 für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und n-Pentyl.
Die Verbindungen der Formeln II und
III weisen hohe Werte für
die optische Anisotropie auf. Die erfindungsgemäßen Medien können sowohl
ausschließlich
eine oder mehrere Verbindungen der Formel II als auch ausschließlich eine
oder mehrere Verbindungen der Formel III als auch zugleich eine
oder mehrere Verbindungen der Formel II und eine oder mehrere Verbindungen
der Formel III enthalten. Es ist bevorzugt, dass eine oder zwei
Verbindungen der Formel II und/oder eine oder zwei Verbindungen
der Formel III enthalten sind. Üblicherweise
sind Verbindungen der Formeln II und/oder III in einer Menge von
5 bis 55 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge des Mediums), bevorzugt
von 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 15 bis 45 Gew.-% im erfindungsgemäßen Medium
enthalten.
Es ist ferner bevorzugt, dass das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Medium eine oder mehrere Verbindungen der Formel IV enthält:
wobei
R
einen Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei auch
eine oder mehrere CH
2-Gruppen durch -O-,
-S-, -CH=CH, -C≡C-,
-CO-, -OCO- oder -COO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome (-O-,
-S-) nicht direkt miteinander verknüpft sind;
X
0 F,
Cl, Fluoralkyl, insbesondere CF
3, oder Fluoralkoxy,
insbesondere OCF
3, OCHF
2,
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet; und
L N oder F bedeutet.
Bevorzugte Verbindungen der Formel
IV sind solche, für
die X
0 F, Cl oder OCF
3 bedeutet.
Besonders bevorzugt sind dabei die Verbindungen der Formeln IVa
bis IVe
Dabei ist n eine ganze Zahl von 1
bis 7, bevorzugt von 1 bis 5; insbesondere steht CnH2n+1 für
Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und n-Pentyl. Besonders bevorzugt sind die
Verbindungen der Formeln IVa bis IVc, d.h. solche Verbindungen der
Formel IV, in denen L für
F steht. Ganz besonders bevorzugt sind die Verbindungen der Formel
IVa, insbesondere solche, bei denen CnH2n+1 für
Ethyl, n-Propyl und n-Pentyl steht.
Die Verbindungen der Formel IV weisen
hohe Werte für
die optische Anisotropie und für
die dielektrische Anisotropie auf. Die erfindungsgemäßen Medien
können
eine oder mehrere, insbesondere eine, zwei oder drei Verbindungen
der Formel IV enthalten. Es ist bevorzugt, dass der Gehalt der Verbindungen)
der Formel IV in dem erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Medium von
3 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 4 bis 36 Gew.-% und insbesondere
von 5 bis 32 Gew.-% beträgt.
Es ist ferner bevorzugt, dass das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Medium eine oder mehrere Verbindungen der Formel V enthält:
wobei
R
51 einen Alkenylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeutet;
X
2 einen Alkyl- oder Alkoxyrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Alkenyl- oder Alkenyloxyrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei auch eine oder mehrere
CH
2-Gruppen durch -O-, -S-, -C≡C-, -CO-, -OCO-
oder -COO- so ersetzt sein können,
dass Heteroatome (-O-, -S-) nicht direkt miteinander verknüpft sind, oder
für X
0 steht, wobei X
0 wie
oben definiert ist;
a 0 oder 1 ist; und
L H oder F bedeutet.
Eine bevorzugte Untergruppe von Verbindungen
der Formel V umfaßt
Verbindungen der Formel V-A:
Dabei ist n eine ganze Zahl von 1
bis 7, während
m eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist. Bevorzugt steht CnH2n+1 für
einen unverzweigten Alkylrest, insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl,
n-Butyl und n-Pentyl. CmH2m+1 steht
bevorzugt für
einen unverzweigten Alkenylrest, insbesondere für Vinyl, 1E-Propenyl und 2-Propenyl.
Besonders bevorzugte Verbindungen
der Formel V-A sind solche der Formel V-Aa:
wobei
C
nH
2n+1 für einen
geradkettigen Alkylrest mit n = 3, 4 oder 5 steht und p 0, 1 oder
2 bedeutet.
Zwei weitere bevorzugte Untergruppen
von Verbindungen der Formel V werden von Verbindungen der Formeln
V-B beziehungsweise V-C gebildet:
Dabei ist n eine ganze Zahl von 1
bis 7, während
m eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist und L H oder F bedeutet. Bevorzugt
steht CnH2n+1 für einen
unverzweigten Alkylrest, insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl
und n-Pentyl. CmH2m+1 steht
bevorzugt für
einen unverzweigten Alkenylrest, insbesondere für Vinyl, 1E-Propenyl und 2-Propenyl.
Bevorzugt bedeutet L in Formel V-B Wasserstoff und in Formel V-C
Fluor.
Besonders bevorzugte Verbindungen
der Formel V-B beziehungsweise V-C
sind solche der Formel V-Ba beziehungsweise V-Ca:
wobei
C
nH
2n+1 für einen
geradkettigen Alkylrest mit n = 1, 2 oder 3 steht.
Im Hinblick auf Verbindungen der
Formel V können
die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Medien sowohl ausschließlich
Verbindungen der Formel V-A als auch ausschließlich Verbindungen der Formel
V-B als auch ausschließlich
Verbindungen der Formel V-C enthalten. Sie können aber auch sowohl Verbindungen
der Formel V-A als auch der Formel V-B und/oder der Formel V-C enthalten.
Bevorzugt ist der Gehalt der Verbindungen der Formel V in dem erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedium
von 1 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt von 3 bis 28 Gew.-%, insbesondere
von 5 bis 26 Gew.-%.
Es ist ferner bevorzugt, dass die
erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Medien eine oder mehrere Verbindungen der Formel VI enthalten:
wobei
für einen 1,4-Cyclohexylen- oder
einen 1,4-Phenylenring, wobei der Phenylenring auch mit 1 oder 2
Fluoratomen substituiert sein kann, steht;
R und X
0 wie
oben definiert sind; und
L H oder F bedeutet.
Bevorzugte Untergruppen von Verbindungen
der Formel VI werden von Verbindungen gebildet, die durch die Formeln
VI-A und VI-B dargestellt werden:
Dabei ist n eine ganze Zahl von 1
bis 7, bevorzugt von 1 bis 5; insbesondere steht CnH2n+1 für
Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und n-Pentyl. X0 ist
bevorzugt F, Cl, CF3, OCF3 oder
OCHF2, insbesondere F, CF3 oder OCF3. L bedeutet H oder F.
Sofern Verbindungen der Formel VI
in den erfindungsgemäßen Medien
enthalten sind, beträgt
ihr Gehalt üblicherweise
4 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 8 bis 26 Gew.-% und insbesondere 12 bis
22 Gew.-%.
Weiter ist es bevorzugt, dass die
erfindungsgemäßen Medien
als polaren Bestandteil mit hoher optischer Anisotropie eins oder
mehrere Verbindungen der Formel VII enthalten:
wobei
R
wie oben definiert ist;
X
0 F, Cl, Fluoralkyl,
insbesondere CF
3, oder Fluoralkoxy, insbesondere
OCF
3, OCHF
2, mit
1 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet; und
L
1 und
L
2 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten.
Bevorzugt bedeutet X0 in
Formel VII F, Cl oder OCF3.
Bevorzugte Verbindungen der Formel
VII sind solche der Formeln VIIa bis VIIf:
Dabei ist n eine ganze Zahl von 1
bis 7, bevorzugt von 1 bis 5; besonders bevorzugt steht CnH2n+1 für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und n-Pentyl, insbesondere für Ethyl
und n-Propyl. Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel
VIIa.
Sofern Verbindungen der Formel VII
in den erfindungsgemäßen Medien
enthalten sind, beträgt
ihr Gehalt üblicherweise
2 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 35 Gew.-% und insbesondere 10 bis
25 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien können auch
Biphenylverbindungen mit einem Alkenylrest der Formel VIII enthalten:
wobei
R
81 Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeutet; und
R
82 Alkenyl mit 2 bis
7 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Bevorzugt sind Verbindungen der Formel
VIII, worin R81 Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
bedeutet. Besonders bevorzugt bedeutet R81 Methyl,
Ethyl oder Propyl, insbesondere Methyl.
Weiter bevorzugt sind Verbindungen
der Formel VIII, worin R82 Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl,
3-Butenyl oder 3E-Pentenyl, insbesondere 3-Butenyl oder 3E-Pentenyl, bedeutet.
Ganz bevorzugt sind Verbindungen
der Formel VIIIa,
worin
Alkyl eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, insbesondere
Methyl, und R
82a H, Methyl, Ethyl oder n-Propyl,
insbesondere Methyl, bedeutet.
Vorzugsweise enthält die Flüssigkristallmischung zusätzlich eine
oder mehrere Terphenylverbindungen der Formel IX
wobei
R
0 einen Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen bedeutet;
X
0 F,
Cl, Fluoralkyl, insbesondere CF
3, oder Fluoralkoxy,
insbesondere OCF
3, OCHF
2,
mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen bedeutet; und
L für H oder
F steht.
Bevorzugt sind Verbindungen der Formel
IX, worin X0 für X1 steht,
d.h. F oder Cl bedeutet.
Vorzugsweise enthält die Flüssigkristallmischung zusätzlich eine
oder mehrere polare Verbindungen ausgewählt aus den Formeln X bis XVIII
wobei
R
2 Alkyl, Alkoxy, Fluoralkyl, Alkenyl, Alkenyloxy
oder Oxaalkenyl mit bis zu 9 Kohlenstoffatomen bedeutet;
Z
1 CF
2O, C
2F
4 oder eine Einfachbindung
bedeutet;
Z
2 CF
2O,
C
2F
4 oder C
2H
4 bedeutet;
Z
3 C
2F
4 oder
C
2H
4 bedeutet;
X
0 F, Cl, Fluoralkyl, insbesondere CF
3, oder Fluoralkoxy, insbesondere OCF
3, OCHF
2, mit bis
zu 7 Kohlenstoffatomen bedeutet;
L
1 bis
L
4 jeweils unabhängig voneinander für H oder
F stehen, und r 0 oder 1 ist.
In den Verbindungen der Formel X
steht R2 vorzugsweise für n-Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder
für Alkenyl
mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, während
X0 vorzugsweise F, Cl, CF3,
OCF3 oder OCHF2,
insbesondere F oder OCF3, bedeutet.
Die Verbindungen der Formel XII sind
vorzugsweise aus den Verbindungen der folgenden Formeln ausgewählt:
wobei
R
2 und X
0 die angegebenen
Bedeutungen haben, R
2 vorzugsweise n-Alkyl
mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3, bedeutet.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen
der Formel XIIa, insbesondere solche, worin X0 F
bedeutet, sowie Verbindungen der Formel XIId.
Die Verbindungen der Formel XIV sind
vorzugsweise aus den folgenden Formeln ausgewählt:
worin
R
2 und X
0 die angegebenen
Bedeutungen haben, R
2 vorzugsweise n-Alkyl
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen
und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3, bedeutet.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen
der Formeln XIVa, XIVb und XIVc.
Die Verbindungen der Formel XVI sind
vorzugsweise aus Verbindungen der folgenden Formeln ausgewählt:
worin
R
2 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen haben, R
2 vorzugsweise
n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3, bedeutet.
Die Verbindungen der Formel XVII
sind vorzugsweise aus Verbindungen der folgenden Formeln ausgewählt:
worin
R
2 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen haben, R
2 vorzugsweise
n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3, bedeutet.
Die Flüssigkristallmischung enthält vorzugsweise
zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen mit vier Ringen der Formeln XIX bis
XXVI:
worin
R
2 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen haben, und L
1, L
2, L
3, L
4 und
L
5 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten.
R
2 bedeutet vorzugsweise n-Alkyl mit 1 bis
8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen. X
0 bedeutet
vorzugsweise F, Cl, CF
3, OCF
3 oder
OCHF
2, insbesondere F oder OCF
3.
L
4 und L
5 bedeuten
vorzugsweise H. Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel
XXVI, worin L
1 und L
3 F,
L
2 H oder F und L
4 und
L
5 H bedeuten.
Vorzugsweise enthält die Flüssigkristallmischung zusätzlich eine
oder mehrere Verbindungen der Formeln XXVII bis XXIX:
worin
R
2, L
1 und X
0 die oben angegebenen Bedeutungen haben
und die Phenylenringe gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit F, Cl
oder CN substituiert sind. Vorzugsweise bedeutet R
2 n-Alkyl
mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen und X
0 F, Cl, CF
3, OCF
3 oder OCHF
2, insbesondere
F oder Cl, und ist mindestens ein Phenylenring mit F substituiert.
Bevorzugte Verbindungen der Formel
XXVIII sind diejenigen, worin L1 F und X0 F oder Cl, insbesondere F, bedeutet.
Die Flüssigkristallmischung enthält vorzugsweise
zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen der Formeln XXX bis XXXIII:
worin
R
3 und R
4 jeweils
unabhängig
voneinander eine der für
R
81 in Formel VIII angegebenen Bedeutungen haben
und L H oder F bedeutet.
In den Verbindungen der Formel XXX
bedeuten R3 und R4 vorzugsweise
Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen.
In den Verbindungen der Formel XXXI,
XXXII und XXXIII bedeuten R3 und R4 vorzugsweise Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis
8 Kohlenstoffatomen.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin
eine elektrooptische Anzeige oder ein Projektionssystem, vorzugsweise
eine Anzeige mit einer auf dem OCB-Effekt beruhenden Aktivmatrix-Adressierung
oder eine LCoSTM-Anzeige, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Dielektrikum ein oben beschriebenes flüssigkristallines
Medium enthält.
Vorzugsweise besteht die Mischung
im wesentlichen aus Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe der allgemeinen
Formeln I, II und III sowie IV bis XXXIII.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung betreffen unter anderem Mischungen, die enthalten:
- – wenigstens
eine Verbindung der Formel I, insbesondere der Formel Ia; und/oder
- – 5
bis 30 Gew.-% wenigstens einer Verbindung der Formel IIa; und/oder
- – 5
bis 50 Gew.-% wenigstens einer Verbindung der Formel IIIa; und/oder
- – 5
bis 20 Gew.-% wenigstens einer Verbindung der Formel V-A; und/oder
- – bis
zu 10 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel V-B; und/oder
- – bis
zu 20 Gew.-%, insbesondere bis zu 15 Gew.-% einer oder mehrerer
Verbindungen der Formel V-C; und/oder
- – 6
bis 24 Gew.-% wenigstens einer Verbindung der Formel VI-B; und/oder
- – 5
bis 20 Gew.-% wenigstens einer Verbindung der Formel VIIa; und/oder
- – 1
bis 30 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel VIIIa,
insbesondere mit R82a = Methyl; und/oder
- – bis
zu 20 Gew.-% einer oder mehrerer Vierringverbindung der Formeln
XIX bis XXVI sowie XXXII und XXXIII, insbesondere der Formeln XIX
und XXXIII.
Die in den erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
verwendeten Verbindungen der Formeln I bis XXXIII sind aus dem Stand
der Technik bekannt oder nach bekannten Verfahren herstellbar.
Durch Verwendung der Verbindungen
der Formel I können
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Mischungen mit zugleich hoher Doppelbrechung und hohem Klärpunkt ohne
Beeinträchtigung
der weiteren Parameter erhalten werden. Die Verwendung der Verbindungen
der Formel II und/oder III führt
zu hohen Werten für
die Doppelbrechung in den erfindungsgemäßen Mischungen.
Vorzugsweise hat die Flüssigkristallmischung
einen nematischen Phasenbereich von mindestens 75 K und einen Klärpunkt über 60°C, insbesondere über 70°C.
Die Doppelbrechung Δn in der
Flüssigkristallmischung
beträgt
vorzugsweise mindestens 0,14, besonders bevorzugt mindestens 0,15,
insbesondere 0,18 oder mehr. Die dielektrische Anisotropie ist vorzugsweise größer als
+6, besonders bevorzugt mindestens +7,5.
Üblicherweise
beruhen die erfindungsgemäßen Mischungen
der vorliegenden Erfindung auf mittelpolaren Komponenten mit dem
angegebenen Grundkörper
und weiteren Komponenten, die keine Cyankomponenten sind. Derartige
Mischungen können
jedoch natürlich
zusätzlich
auch bekannte Cyan-FK-Komponenten, vorzugsweise Verbindungen der
Formel XXXIV
enthalten,
worin R
2, r, L
1 und
L
2 die oben angegebenen Bedeutungen haben
und
trans-1,4-Cyclohexylen oder
1,4-Phenylen bedeutet, falls sehr hohe HR-Werte nicht nötig sind,
z.B. für
TN- oder STN-Verwendung.
Die erhaltenen Mischungen sind wichtig, um sehr breite nematische
Phasenbereiche zu erreichen, einschließlich sehr niedriger Temperaturen
(outdoor-Einsatz).
Vorzugsweise beruhen die Mischungen
auf mittelpolaren halogenierten Komponenten und/oder sind im wesentlichen
frei von Cyankomponenten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen
erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel wird die gewünschte
Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in den den
Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur. Liegt die
gewählte
Temperatur über
dem Klärpunkt
des Hauptbestandteils, so ist die Vervollständigung des Lösungsvorgangs
besonders leicht zu beobachten.
Es ist jedoch auch möglich, Lösungen der
Komponenten in einem geeigneten organischen Lösungsmittel zu mischen, z.B.
Aceton, Chloroform oder Methanol, und das Lösungsmittel abzudestillieren.
Mittels geeigneter Zusatzstoffe können die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallphasen
derart modifiziert werden, dass sie in jeder bisher bekannt gewordenen
Art von AM-Anzeige einsetzbar sind.
Das erfindungsgemäße Medium kann gegebenenfalls
weitere Additive, z.B. Stabilisatoren oder dichroitische Farbstoffe,
in üblichen
Konzentrationen enthalten. Die Gesamtkonzentration dieser weiteren
Bestandteile liegt im Bereich von 0% bis 10%, bevorzugt im Bereich
von 0,1% bis 6%, bezogen auf die Gesamtmischung. Die Konzentrationen
der einzelnen dieser Verbindungen liegen im Bereich von 0,1% bis
3%. Die Konzentrationen dieser Additive und ähnlicher Bestandteile der Mischung
werden bei der Angabe der Konzentrationsbereiche der übrigen Mischungsbestandteile
nicht berücksichtigt.
Die nachstehenden Beispiele dienen
zur Veranschaulichung der Erfindung, ohne sie zu beschränken. In
den Beispielen sind der Schmelzpunkt und Klärpunkt einer Flüssigkristallsubstanz
in Grad Celsius angegeben. Die Prozentangaben sind Gewichtsprozente.
In der vorliegenden Patentanmeldung
und in den folgenden Beispielen sind alle chemische Strukturen der
FK-Verbindungen durch Acronyme angegeben, wobei die Transformation
in chemische Formeln gemäß Folgenden
angegeben erfolgt. Alle Reste C
nH
2n+1 und C
mH
2m+1 sind geradkettige Alkylreste mit n bzw.
m C-Atomen. Die Codierung gemäß Tabelle
B versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym ein Strich und ein Code
für die
Substituenten R
1, R
2,
L
1 und L
2:
Tabelle
A:
Tabelle
B:
Tabelle C
In der Tabelle C werden Dotierstoffe
genannt, die üblicherweise
in den erfindungsgemäßen Mischungen
eingesetzt werden.
Tabelle D
Stabilisatoren, die beispielsweise
den erfindungsgemäßen Mischungen
zugesetzt werden können, werden
nachfolgend genannt.
Es bedeuten
Δn optische Anisotropie bei 20°C und 589
nm
ne außerordentlichen Brechungsindex
bei 20°C
und 589 nm
Δε dielektrische
Anisotropie bei 20°C
ϵ⏊ Dielektrizitätskonstante senkrecht zur Moleküllängsachse
Kp
Klärpunkt
[°C]
γ1 Rotationsviskosität [mPa·s] bei
20°C