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Biegbarer Instrumentenschaft für chirurgische Instrumente In der Homo-
und Veterinär-Chirurgie e werden, insbesondere bei der chirurgischen Tiefenbehandflung,
Stanzen, Hohluneißelzangen, Dilatatoren, Konchotome, Valvulotome usw. vorwiegend
mit starren Röhrenfiihrun, gen für den Instrumentenschaft verwlendet.
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Dabei eignen sich die starren Röhrenführungen nicht für alle Zwecke,
weil sie nicht für jegliche anatomische Struktur im menschlichen und tierischen
Körper verwendet werden können. Insbesondere e haben sich die seither bekannten
Formen als unzuverlässig und unrichtig erwiesen bei den neuesten Errungenschlaften
auf dem Gebiet der Herzoperation, speziell im Verwenclungsbereich der Valvulotome.
Teilweise werden auch Federwendel benutzt, die eine verhältnismäßig schwache Federdrahtseele
umhüllen und dieser als Führung dienen. Hierdurch erlangt das so ausgerüstete Instrument
zwar eine gewisse Beweglichkeit, hat aber trotzdem im praktischen Gebrauch nicht
befriedigt. da der Schaft keine ausreichende Steifigkeit hezitzt. Derartige Instrumentenschäfte
eignen sich daher nur für sehr geringe Betätigungskräfte und sind bei vielen praktischen
Aufgaben nur als Behelf anzusprechen. Eine bekanntgewordene Ausführungsform dieser
Art ist unter anderem die Fremldkörperzange nach B rünings. Bei all diesen vorbekannten
Ausführungen mit Federwendelhülle kann die Kraft meist nur als Druckkraft ausgeübt
werden, da sich bei zugkräften die Wendelfeder verbiegt. Es wurde auch versuchsweise
eine Feder als Sperre eingebaut, damit das Instrument sowohl auf Zug wie auch auf
Druck arbeiten kann, aber auch diese Verbesserung war nur als ein Behelf anzusehen.
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Alle bisher verwendeten Formen von Instrumentenschäften haben also
erhebliche Nachteile.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die aufgezeigten Nachteile
überwunden. Es wird gemäß der Erfindung bei den bekannten biegsamen Instrumentenschäften,
die aus einer Federdrahtwendel und einem darin gleitenden Führungsschieber bestehen,
vorgeschlagen, daß die Drahtwendel durch ein enganliegendes dünnwandiges Rohr, z.
B. aus Silber, derart versteift ist, daß sich der Instrumentenschaft vor Benutzung
in die gewünschte Form bringen läßt, bei der Benutzung des Instruments jedoch seine
eingestellte Form, abgesehen von der federelastischen Formänderung. beibehält. Der
Schaft nach der vorliegenden Erfindung ist flexibel und starr zugleich, und zwar
so, daß der Instrumentenschaft von Fall zu Fall vom Arzt selbst in eine gewünschte
Form gebogen wird.
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Der Instrumentenschaft behält dann diese ihm gegebene Form bei, bis
er wieder vom Arzt in eine andere Richtung gebogen wird. Es wurde festgestellt,
daß die Biegsamkeit des vorliegenden Betätigungsschaftes keinerlei nachteilige Folgen
und Begleit-
erscheinungen hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit des Instruments
mit sich bringt. Je nach den Erfordernissen kann das Versteifungsrohr in oder über
der Drahtwendel oder auch zwischen zwei konzentrischen Drahtwendeln angeordnet sein.
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Bei der vorliegenden Erfindung kann das dünnwandige Rohr und dementsprechend
die Wendel sowohl kreisrund als auch abgeplattet oder sonst in beliebiger Weise
profiliert sein.
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Sofern ein flaches Rohr verwendet wird, genügt eine Wendel, die vorwiegend
außen um das Rohr herumgelegt wird. Bei der Verwendung von kreisrundem Rohr ist
es günstig. eine innere und eine äußere, je eng an die Rohrwand anliegende Wendel
vorzusehen.
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Am hinteren Ende (Griffseite) des Schaftes können bewegliche und
feste Griffe starr oder drehbar angebracht werden. Der Schaft nach der Erfindung
kann mit feststehendem Griff, z. B. bei Stanzen, dilatierenden Instrumenten, Hohlmeißelzangen,
Fremidkörperzangen, Konchotomen, Valvulotomen usw., Verwendung finden.
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Der Arbeitsinechanismus, welcher an dem neuen Instrumentenschaft
angeschlossen werden kann, ist für jede beliebige Betätigungsform ausbildbar. Er
kann beispielsweise durchschneidend, aufschneidend, schneidend wie bei einer Hohlmeißelznge,
stanzend, stoßend, klemmend, weitend. usw. ausgebildet sein.
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Grundsätzlich sind alle Variationen von Instrumenten, die in Form
von Maulteilen hergestellt werden, mit dem neuen Schaft zu kombinieren. Dabei kann
auch der vordere Ansatz (Arbeitsmechanismus) drehbar oder fest am Schaft angebracht
sein, sofern das mit dem Schaft verbundene Maulteil dieses Erfordern, stellt oder
zuläßt.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn das dünnwandige Rohr aus einem
aseptischen Material besteht.
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Hinsichtlich seiner technologischen Eigenschaften hat
sich
besonders Silber als Werkstoff bewährt. Silber richtet bekanntlich im Körper keinerlei
Schaden an, es übt eher eine heilende Wirkung aus. Selbstverständlich sind jedoch
auch beliebige andere Rohre aus Metallen oder Kunststoffen verwendbar, sofern die
aseptischen Voraussetzungen für deren Verwendung gegeben sind und falls ihre technologischen
Eigenschaften genügen.
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Die Federwendel besteht in bekannter Weise zweckmäßig aus nichtrostendem
und nichtmagnetischem Stahl.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel des Gegenstandes der Erfindung
schematisch dargestellt; darin zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines Instrumentenscbaftes
nach der Erfindung mit abgeplattetem Rohr, Fig. 2 eine teilweise Seitenansicht,
welche den Bereich A von Fig. t vergrößert darstellt, Fig. 3 eine teilweise Seitenansicht.
in der der Bereich B in Fig. t vergrößert dargestellt wird, Fig. 4 einen Querschnitt
längs der Linie 4-4 in Fig. 1 Fig. 5 eine teilweise Seitenansicht eines Schaftes
gemäß einer Weiterentwicklung der vorliegenden Erwindung, Fig. 6 einen Querschnitt
längs der Linie 6-6 in Fig. 5.
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In einer Federwendel 1 steckt ein dünuwandiges, enganliegendes Versteifungsrohr
6. im Bereich ihrer beiden Enden sind Anschlußstücke 2 und 3 vorgesehen. Das maulseitige
Anschluß stück 2 führt ein teilweise herausragendes Betätigungsstück 4. Im griffseitigen
Anschlußstück 3 befindet sich ein Zwischenstück 5 mit kugeligem Ende 51. Das Zwischenstück
5 ist in dem Anschluß stück 3 verschiebbar gelagert, wobei die Größe der Verschiebebewegung
durch einen Ansatzstift 52 begrenzt wird, der in einer Längsnut 31 des Anschlußstückes
3 gleitet.
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Aus Fig 2 ist der Innenaufbau der Vorrichtung im Bereich von A in
Fig. 1 dargestellt. Das dünnwandige Versteifungsrohr 6 ist in derDrahtwendel 1 aus
nichtrostendem, unmagnetischem Federdraht vorgesehen, wobei das dünnwandige Rohr
6 beim Übergang in das maulseitige Anschluß stück 2 kelchförmig erweitert ist. Die
Befestigung des dünnwandigen Rohres 6 im Anschlußstück 2 kann in bekannter Weise
durch Löten, Schrauben od. dgl. erfolgen. Die Wendel 1 wird auch über die kelchförmige
Erweiterung bei der Einmündung in das Anschlußstück 2 hinweggeführt und ist mit
diesem starr verbunden. In dem dünnwandigen Rohr 6 ist ein Führungsschieber 7 verschiebbar,
welcher an seinem maulseitigen Ende bei 71 das Betätigungsstück 4 trägt. Das Betätigungsstück
kann selbstverständlich in der verschiedensten Form ausgebildet sein.
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Fig. 3 zeigt den Bereich des griffseitigen Endes in seinem Innenaufbau.
Auch hier ist das dünnwandige Rohr 6 sichtbar, welches außen von der Wendel 1 umgehen
ist. Das dünnwandige Rohr 6 und die Wendel 1 sind mit dem Anschluß stück 3 in bekannter
Weise starr verbunden. Im Anschluß stück 3 gleitet das Zwischenstück 5, welches
über einen Absatz 53 in den Schieber 7 übergeht. Dieser Schieber 7 ist, wie Fig.
1
zeigt. zunächst stückweise mit relativ großem Querschnitt ausgeführt. so daß der
entsprechende Teil des Schaftes unverbieghl)ar starr bleibt. Der Schieber 7 besteht
vorteilhaft aus gehärtetem. nichtrostendem Federstahl.
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In Fig. 4 ist die Öuerschnittsforin des Schaftes in einem Schnitt
längs der Linie 4-4 in Fig. 1 dargestellt.
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Man erkennt einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Enden.
Ganz außen liegt die Wendel 1 aus nichtrostendem, unmagnetischem Federdraht, welche
das dünnwandige Rohr 6 umschließt. Im Innern des dünnwandigen Rohres 6 befindet
sich der flache Führungsschieher 7.
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Der Längsschnitt nach Fig. 5 zeigt die Weiterentwicklung der Erfindung
bei der eine innere Federwendel 8 und die äußere Wendel 1 gemeinsam angewendet werden
und dadurch zusammen mit dem dünnwandigen Rohr 6 dem ganzen Schaft eine größere
Sicherheit gegen Einknicken verleihen. Dies ist, wie bereits ausgeführt besonders
dann nützlich, wenn der Querschnitt des dünnwandigen Rohres kreisförmig gewählt
wurde. In diesem Fall ist auch der Schieber 7 mit kr'isförnigeni Querschnitt ausgeführt,
so daß alle Einzelteile eine konzentrische Anordnung bilden.