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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen von Brezen aus einem
Teigstrang gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und wie aus der nachveröffentlichten älteren deutschen
Patentanmeldung
DE
100 17 295 A1 bekannt.
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In
der US-2 114 951 ist eine Maschine zur Herstellung von Brezen beschrieben
und dargestellt, die Aufnahmeorgane für den Teigstrang sowie Knotvorrichtungen
aufweist, in welcher gesonderte Hülsen die beiden Enden des Teigstranges
erfassen und knoten, worauf der Hauptteil des Teigstranges vom Aufnahmeorgan
auf die Strangenden gekippt wird. Diese Maschine ist sehr aufwendig
in Herstellung und Betrieb und erfordert eine komplizierte Steuerung
zum Durchführen
des Knot- und Kippvorganges sowie zum Herausnehmen der geformten
Brezen.
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Gegenstand
der
DE 44 30 172 A1 ist
eine Einrichtung zur Herstellung von Brezen, bei der die in einer
Langwirkmaschine angefertigten Teigstränge zunächst von senkrecht stehenden
Aufnahmeorganen erfaßt
werden, welche die U-förmigen
Stränge dann
an gegenüberliegende Übernahmeplatten
abgeben, wo Greifer die Strangenden zunächst um 90° nach außen biegen. In einer anschließenden Knotvorrichtung
werden die Strangenden um 360° verdreht,
worauf eine der Übernahmeplatte
gegenüberliegende
Schwenkplatte die Brezen in eine horizontale Lage bringt, in der
sie von einer Gabel übernommen
und auf ein Förderband
abgegeben werden. Auch diese Vorrichtung ist äußerst kompliziert im Aufbau
und damit anfällig
im Betrieb und teuer in der Herstellung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Formen
von Brezen zur Verfügung
zu stellen, die gegenüber
dem bekannten Stand der Technik wesentlich einfacher aufgebaut ist
und mit Hilfe von wenigen Einzelteilen in der Lage ist, bei hoher
Stückleistung
Brezen zu formen, die anschließend
ohne manuelle Eingriffe einer Backstation zugeführt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Bevorzugte
Merkmale, die die Erfindung vorteilhaft weiterbilden, sind den nachgeordneten
Patentansprüchen
zu entnehmen.
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In
vorteilhafter Weise wird mit der Erfindung demgemäß eine Vorrichtung
zum Formen zum Brezen aus einem Teigstrang geschaffen, die die Vorzüge einer
geringen Teilzahl mit denen einer zuverlässigen Funktionssicherheit
zur Erzielung hoher Stückzahlen
mit hoher Formqualität
vereinigt. Dabei können
je nach Ausdehnung des Drehantriebs der Knotvorrichtung einfache
oder doppelte Knoten gebildet werden, d.h. mittels einer Drehung
um 180° oder
um 360°.
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In
der Erfindung weist die Knotvorrichtung einen über die Querachse am Aufnahmeorgan schwenkbar
gelagerten Rahmen auf der einen die Längsachse aufweisenden Drehantrieb
mit Mitteln zum Festklemmen der beiden Enden des Teigstranges hat.
Dabei ist der Drehantrieb an einer Traverse des Rahmens befestigt,
welche zwei parallele Schenkel des Rahmens miteinander verbindet,
die über
die Querachse schwenkbar am Aufnahmeorgan gelagert sind. Dabei ist
es günstig,
wenn der Drehantrieb über
ein Winkelgetriebe mit einer zur Querachse parallelen Antriebswelle
verbunden ist.
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Mit
dieser Lösung
ergibt sich der Vorteil, daß die
Bewegungen des Aufnahmeorgans und der Knotvorrichtung miteinander
gekoppelt sind und keine gesonderten Steuerungen benötigen. Die
Bildung des Knotens erfolgt dabei gleichzeitig mit dem Einschwenken
der Strangenden unter den Hauptteil (Bauch) des Teigstranges.
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Dabei
ist es von besonderem Vorteil, wenn zwischen der Antriebswelle des
Winkelgetriebes und der Querachse ein Übersetzungsverhältnis von
1:2 gewählt
ist, so daß sich
bei einer Schwenkbewegung des Rahmens um 180° der Drehantrieb um 360° dreht. Dies
kann konstruktiv so verwirklicht werden, daß die Querachse mittels eines
Ritzels über
einen Riementrieb mit einem am Aufnahmeorgan fest angebrachten Zahnrad
verbunden ist, wobei das Zahnrad die doppelte Zähnezahl wie das Ritzel hat.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das
Aufnahmeorgan an einem horizontal ausgerichteten Endlosförderer angebracht
ist, der weitere Aufnahmeorgane trägt und im Bereich eines ersten
Umlenkorgans eine Aufnahmestation hat, in der die hier senkrecht
stehenden Aufnahmeorgane mit daran hängenden Knotvorrichtungen eine
Strangabgabestation einer Langwirkmaschine durchlaufen. Damit ist
eine vollautomatisierte Herstellung von Brezen möglich, wobei in Abhängigkeit
von der Umlaufgeschwindigkeit des Förderers und der Zahl der an
diesem angebrachten Aufnahmeorgane eine hohe Stückleistung erzielt werden kann.
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Im
Bereich des oberen Trums des Endlosförderers können Mittel zum Einschwenken
der Knotvorrichtung unter das Aufnahmeorgan vorgesehen sein. Ferner
kann im Bereich des zweiten Umlenkorgans unterhalb des unteren Trums
des Endlosförderers
ein Abförderband
zur Aufnahme der aus den Aufnahmeorganen herausfallenden Brezen
angeordnet sein. Diese Maßnahmen
haben den Vorteil, daß die
Brezen in um 180° gewendeter
Stellung mit der Kopfseite nach oben auf das Abförderband fallen, so daß ein Wenden
von Hand nicht mehr erforderlich ist, bevor die Brezen in einen
Backofen gefördert
werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
aus der folgenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen, die in der
Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Endlosförderers mit vier daran angebrachten Vorrichtungen
zum Formen von Brezen gemäß der Erfindung,
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2 die
perspektivische Draufsicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung in der Ausgangsstellung,
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3 die
Vorrichtung der 2 zu Beginn des Knotvorganges,
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4 die
Vorrichtung der 2 und 3 mit fertig
geformter Breze,
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5 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung in der Stellung der 4,
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6 eine
schematische Darstellung einer Variante der Vorrichtung in der Ausgangsstellung,
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7 die
Vorrichtung der 6 in der Stellung nach der Knotenbildung
und
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8 die
Vorrichtung der 6 und 7 nach dem
Einschwenken der Knotvorrichtung unter das Aufnahmeorgan.
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1 zeigt
die Seitenansicht eines Endlosförderers 10,
der hier als Kettenförderer
mit zwei zueinander parallelen Ketten 12 ausgebildet ist,
deren Kettenglieder 14 über
parallele Bolzen 16 miteinander verbunden sind. In 1 ist
nur die vordere Kette 12 zu erkennen, welche die dahinter
liegende Kette verdeckt. Die beiden Ketten 12 laufen über ein
erstes Umlenkrad 18, dessen Antrieb nicht dargestellt ist, und
ein zweites Umlenkrad 20 mit paralleler Achse.
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Der
Endlosförderer 10 trägt insgesamt
vier Formvorrichtungen 22 zur Herstellung von Brezen 24 (4),
wobei jede Formvorrich tung 22 aus einem Aufnahmeorgan 26 und
einer damit verbundenen Knotvorrichtung 28 besteht. Jedes
Aufnahmeorgan 26 ist zwischen zwei zueinander parallelen
Kettengliedern 14 der beiden Ketten 12 befestigt
und als eine Platte 30 mit nach einer Seite hin offener
Aussparung 32 ausgebildet (vgl. 2). Die
Platte 30 ist mit ihren beiden Seitenwänden 34 an jeweils
zwei parallelen Bolzen 16, 16' der beiden entsprechenden Kettenglieder 14 befestigt.
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Die
Knotvorrichtung 28 hat einen U-förmigen Rahmen 36 mit
zwei zueinander parallelen Schenkeln 38, die durch eine
Traverse 40 miteinander verbunden sind. 2 zeigt,
daß der
Rahmen 36 der Knotvorrichtung 28 über eine
Querachse 42, die durch die beiden in 2 vorderen
Bolzen 16 verläuft,
schwenkbar am Aufnahmeorgan 26 gelagert ist. Die Traverse 40 des
Rahmens 36 trägt
ein Drehantriebsorgan 44 mit einer Ausgangswelle 46,
durch welche eine Längsachse 48 definiert
ist, die sich in der Mitte zwischen den beiden Schenkeln 38 parallel zu
diesen erstreckt; damit verläuft
die Längsachse 48 rechtwinklig
zur Querachse 42.
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Das
Aufnahmeorgan 26 hat einen im wesentlichen U-förmigen Sitz 50 für einen
Teigstrang 52, dessen mittlerer Hauptteil (Bauch 54)
sich an Halteelementen 56 abstützt, die vom inneren Rand des U-förmigen Sitzes 50 nach
oben abstehen. Wie bereits erwähnt,
ist die Aussparung 32 in der Mitte der Platte 30 des
Aufnahmeorgans 26 in Richtung auf die Knotvorrichtung 28 offen,
was in den 3 und 4 durch
die Öffnung 58 dargestellt
ist.
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An
der Welle 46 des Drehantriebsorgan 44 ist eine
Halteplatte 60 mit zwei Schlitzöffnungen 62 befestigt
(vgl. 3), in welche die miteinander zu verknotenden
Enden 64 des Teigstranges 52 eingreifen. Die Ausgangsstellung
der 2 zeigt, daß sich in
dieser Position die beiden Schlitzöffnungen 62 der Halteplatte 60 über die
Strangenden 64 legen. An der Halteplatte 60 sind
zwei Finger 66 schwenkbar gelagert, die dazu dienen, die
beiden Strangenden 64 während
des Formvorganges festzuklemmen.
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Die
Welle 46 des Drehantriebsorgans 44 ist über ein
Winkelgetriebe 68 mit einer zur Querachse 42 parallelen
Antriebswelle 70 verbunden (vgl. 2 und 3).
Die Antriebswelle 70 trägt
ihrerseits ein Ritzel 72, das über einen Zahnriemen 74 mit
einem Zahnrad 76 verbunden ist, das fest an einer Seitenwand 34 des
Aufnahmeorgans 26 angebracht ist. Das Zahnrad 76 hat
die doppelte Zähnezahl
wie das Ritzel 72, so daß das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Antriebswelle 70 des Winkelgetriebes 68 und
der Querachse 42 1:2 beträgt.
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1 zeigt,
daß der
Endlosförderer 10 im Bereich
des ersten Umlenkrades 18 eine Aufnahmestation 78 hat,
in der die hier senkrecht stehenden Aufnahmeorgane 28 mit
daran hängender
Knotvorrichtung 28 eine Strangabgabestation 80 einer
nicht weiter dargestellten Langwirkmaschine durchlaufen. In dieser
Stellung, die der Stellung der Formvorrichtung 22 der 2 entspricht, übernehmen
die Halteelemente 56 beim Durchlaufen durch die Aufnahmestation 78 jeweils
einen Teigstrang 52 (in 1 gestrichelt
angedeutet). Im Bereich des oberen Trums 82 des Endlosförderers 10 sind
nicht weiter dargestellte Mittel vorgesehen, die die hängende Knotvorrichtung 28 in
Richtung des dort eingezeichneten Pfeiles 84 unter das
Aufnahmeorgan 26 schwenken. Bei dieser Schwenkung aus der
Anfangsstellung der 2, in der die Knotvorrichtung 28 in
derselben Ebene wie das Aufnahmeorgan 26 liegt, über die
in 3 gezeigte Position in die Stellung der 4 führt der
Rahmen 36 der Knotvorrichtung 28 eine halbe Drehung
von 180° um
die Querachse 42 aus. Nach einer ersten Drehung von 90° ist die
Stellung der 3 erreicht, in der die Strangenden 64 nach
unten gerichtet sind und durch das Drehantriebsorgan 44 bereits
um 180° gedreht
sind; diese Halbdrehung der Strangenden 64 wird dadurch erreicht,
daß aufgrund
des erläuterten Übersetzungsverhältnisses
von 1:2 bei einer Schwenkung des Rahmens 36 um 90° nach unten
die Welle 46 eine Drehung um 180° ausgeführt hat. Wenn anschließend der
Rahmen 36 vollständig
unter das Aufnahmeorgan 26 eingeschwenkt worden ist (vgl. 4 und 5),
ist ein vollständiger
Knoten der beiden Strangenden 64 gebildet, die gleichzeitig
unter den Bauch 54 des Teigstrangs 52 gelegt sind. 5 zeigt,
daß in
dieser Stellung ein zweiseitig abgeflachtes Zylinderelement 86 zur
Anlage an zwei Schwenkhebel 88 gekommen ist, die zueinander eine
V-Form einnehmen und die Strangenden 64 in einer V-Stellung
halten. Von den beiden Schwenkhebeln 88 stehen Andruckfinger 90 ab,
welche die Strangenden 64 gegen den Bauch 54 des Teigstrangs 52 drücken.
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In 1 ist
angedeutet, daß über dem
oberen Trum 82 des Endlosförderers 10 zusätzlich eine Walze 52 vorgesehen
sein kann, die zum Andrücken der
Strangenden 64 an den Bauch 54 des Teigstrangs 52 dienen.
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In
der Endstellung der Knotvorrichtung 28 unter dem Aufnahmeorgan 26 (4 und 5) sorgt
ein Schaltglied 94 an der Knotvorichtung 28 (vgl. 2)
dafür,
daß die
Finger 66 die eingeklemmten Enden 64 des Teigstrangs 52 freigeben.
Bei Weiterbeweung des Endlosförderers 10 gelangt
das Aufnahmeorgan 26 im Bereich des zweiten Umlenkrades 20 in
eine hängende
Stellung, so daß die
fertiggestellte Breze 24 auf ein unter dem unteren Trum angeordnetes
Abförderband 98 fällt. Dieses
fördert die
geformten Brezen 24 mit der Kopfseite nach oben in einen
nicht dargestellten Ofen.
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In 1 ist
schließlich
angedeutet, daß im Bereich
des unteren Trums in Förderrichtung
vor der Aufnahmestation 78 Mittel zum Ausschwenken der Knotvorrichtung 28 in
Richtung des eingezeichneten Pfeiles 100 in die hängende Stellung.
vorgesehen sind, in der die Formvorrichtung 22 in der Aufnahmestation 78 einen
weiteren Teigstrang 52 übernehmen
kann.
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Die 6 bis 8 zeigen
schematisch eine vereinfachte Variante der Vorrichtung gemäß der Erfindung
mit einem Aufnahmeorgan 26, dessen Sitz 50 einen
gestrichelt angedeuteten Teigstrang 52 aufnehmen kann.
Die Enden 64 des Teigstranges liegen in zwei oben offenen
Rillen 102 der Knotvorrichtung 28. Auf dieser
sind um eine gemeinsame Achse 104 schwenkbar zwei Finger 66 gelagert,
die in der in 6 rechts unten angedeuteten
Stellung die Strangenden 64 in den Rillen 102 halten.
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Die
Knotvorrichtung 28 kann auch bei dieser Ausführungsform
um die Längsachse 48 gedreht werden,
so daß sie
die in 7 angedeutete Stellung erreicht und einen. Knoten
bildet. Gleichzeitig kann die Knotvorrichtung 28 relativ
zum Aufnahmeorgan 26 um die Querachse 42 geschwenkt
werden, bis sie die in 8 gezeigte Stellung erreicht,
in der die Breze fertiggeformt ist.