DE10146294C1 - Abstimmung einer Erdschlusslöschspule auch während des Erdschlusses - Google Patents

Abstimmung einer Erdschlusslöschspule auch während des Erdschlusses

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Abstract

Verfahren zur Bestimmung der aktuellen "Kompensation" eines gelöschten Netzes und Nachstellen der Petersen-Spule auch während eines einpoligen niederohmigen Erdschlusses, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: DOLLAR A - Messen der drei Phasenspannungen und der drei Leiterströme an einer Messstelle A1; DOLLAR A - Berechnung der symmetrischen Komponenten für den Zeitpunkt t1; DOLLAR A - Änderung der Nullimpedanz; DOLLAR A - erneutes Messen der drei Phasenspannungen und der drei Leiterströme an der Messstelle A1; DOLLAR A - Berechnung der symmetrischen Komponenten für den Zeitpunkt t2; DOLLAR A - Aufstellen der Gleichungen entsprechend dem Bild 5; DOLLAR A - Lösen der Gleichungen getrennt nach Real- und Imaginärteil mit dem Ergebnis des Stromes über die Fehlerstelle und den Übergangswiderstand Rf; DOLLAR A - Berechnung des kapazitiven Nullstromes des Netzes aus lo und dem Strom über die Fehlerstelle; DOLLAR A - Ermittlung der notwendigen Einstellung der P-Spule, um diesen kapazitiven Strom zu kompensieren; DOLLAR A - Verstellen der Petersen-Spule auf die gewünschte Position.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Abstimmung der Erdschlusslöschspule, die nach sei­ nem Erfinder auch als Petersen-Spule bzw. P-Spule bezeichnet wird, auch während des einpoligen Erdschlusses in Drehstromnetzen durch Messung der Leiterströme und der Lei­ ter-Erde-Spannung am Anschlusspunkt der Erdschlusslöschspule an das Drehstromnetz.
Verfahren zur Abstimmung einer Erdschlusslöschspule auf Resonanz oder auf einen ge­ wünschten Kompensationswert sind derzeit nur für gesunde Netze bekannt. Einige Verfah­ ren, die nach dem Resonanzverfahren arbeiten benötigen hierzu eine ausreichende Verla­ gerungsspannung U 0 z. B. EZR2 der Firma Spezielektra.
Die anderen Verfahren, wie z. B. nach WO 86/03350 bzw. US 5 559 439 arbeiten nach ei­ nem reduzierten Schaltbild, sodass die Abstimmung der Erdschlusslöschspule im gesunden Netz für kleine Verlagerungsspannungen erfolgreich ist. Beim Verfahren nach dem Patent US 5 559 439 wird die Nullimpedanz des Netzes inklusive der Erdschlusslöschspule im ge­ sunden Zustand gemessen. Durch die differenzielle Messung ist die Unsymmetrie des Net­ zes parallel zum Resonanzkreis geschaltet. Solange die Unsymmetrie sehr hochohmig ist, ist der Fehler durch die Unsymmetrie vernachlässigbar. Eine Ermittlung der Abstimmung ist dadurch allerdings nur im gesunden Netz und nur bis zu einer Verlagerungsspannung von ca. 10% durchführbar.
Ähnliches gilt für das Verfahren nach Patent WO 86/03350, bei welchem davon ausgegan­ gen wird, dass die größte Verlagerungsspannung im Resonanzpunkt ist. Dabei wird sowohl eine übliche unsymmetrische Belastung als auch die Innenimpedanz des Transformators vernachlässigt. Durch diese Vernachlässigung ist eine Abstimmung nur im gesunden Netz, solange die Impedanz der Unsymmetrie wesentlich höher ist als die Trafoimpedanz, mög­ lich. Im Falle eines niederohmigen Erdschlusses sind diese Vereinfachungen aber nicht mehr zulässig.
In der Patentschrift DE 195 25 417 C2 ist eine Kombination aus einer stufig geschaltenen Erdschlusslöschspule in Verbindung mit einem Hilfstrafo aufgeführt. Diese Kombination er­ laubt durch die Erzeugung eines "Kompensationsstromes" sowohl eine Kompensation des Blindanteiles als auch des üblicherweise verbleibenden ohmschen Wirkstromes über die Fehlerstelle. Die Einstellung des "Kompensationsstromes" erfolgt unter Anwendung bekann­ ter Verfahren zur Berechnung der notwendigen Parameter im "gesunden Netz". Es wird nur die Möglichkeit der vollkommen Kompensation an der Fehlerstelle beschrieben, nicht jedoch wie der "Kompensationsstrom" aus den verfügbaren Messungen im Umspannwerk im Falle eines Erdschlusses eingestellt wird. Eine notwendige Nachregelung des "Kompensations­ stromes" infolge von Abschaltung von Netzteilen während eines Erdschlusses ist nicht be­ schrieben.
In der Patentschrift US 5 699 219 A ist eine mit Thyristoren bzw. GTO's stufig schnell schaltbare Erdschlusslöschspule beschrieben. Bei dem beschriebenen Verfahren wird an­ genommen, dass bei einem niederohmigen Erdschluss die Verlagerungsspannung U 0 und der Nullstrom I 0 im Umspannwerk in Phase sind. Dabei wird die Längsimpedanz der Leitung bis zur Fehlerstelle und der Laststrom vernachlässigt. Es kann leicht nachgewiesen werden, dass dieses Verfahren nur für niederohmige Erdschlüsse auf kurzen Leitungen ohne Last­ strom funktioniert. Bei längeren Leitungen und großen Lastströmen über diese Leitung er­ folgt eine Kopplung vom Laststrom auf die Nullspannung. Wird auf ein Phasenminimum ge­ regelt, so wird ein Zusatzstrom über die Fehlerstelle in der Größe des Laststromes erzeugt, der diese Kopplung kompensiert. Dies bedeutet, dass der Strom über die Fehlerstelle bei üblichen Leitungslängen und Lastströmen durch diese Regelung vergrößert wird. Auch für die Annahme, dass die Verlagerungsspannung bei niederohmigen Fehlern bei idealer Kom­ pensation am größten ist, wird der Einfluss der Leitungslängsimpedanz und den aus dem Laststrom in das Nullsystem eingekoppelten Spannungsanteil vernachlässigt. Auch dieses Verfahren führt bei den üblichen Leitungslängen und Lastströmen zu einer Vergrößerung des Stromes an der Fehlerstelle.
In der Patentschrift DE 195 14 698 C1 wurde die Aufstellung eines Schaltbildes für symmet­ rische Komponenten für den Fehlerort zwecks Abschätzung der Fehlerentfernung für ein starr geerdetes Netz mit Speisung von zwei Punkten aufgezeigt. Allerdings wurde für die Berechnung angenommen, dass sich der Strom über die Fehlerstelle gleichphasig auf zwei Ströme aufteilt, die über die jeweilige Nullimpedanz der Speisepunkte fließt. Auf die fehler­ hafte Leitung bezogen, ist dies aber nur für einen Punkt zwischen den beiden Speisestellen zutreffend. Die Situation wird für gelöschte Netze mit einphasiger Speisung, wie in Bild 2 gezeigt noch verschlechtert.
Die heutige Praxis zur Eingrenzung eines einpoligen Erdschlusses ist abhängig von der Netzstruktur. Können Leitungsabgänge zu Ringen zusammengeschaltet werden bzw. wenn sie bereits zu Ringen geschaltet sind, so erfolgt die Fehlereingrenzung meist durch Trennen des Ringes auf unterschiedlichen Stellen am Ring und Beobachtung auf welchen Abgang die Anzeige des Erdschlussfehlers wandert. Durch dieses einfache aber zeitaufwendige Suchverfahren kann das erdschlussbehaftete Leitungssegment eingegrenzt werden.
Sind die Leitungsabgänge jedoch als "Stichleitungen" geschaltet, bzw. wenn diese Lei­ tungsabgänge nicht mehr zu einem Ring geschaltet werden können, so funktioniert das oben beschriebene Eingrenzungsverfahren nicht mehr. In diesem Fall müssen die Leitungen ent­ lang des Stiches abgeschaltet werden. Durch das Abschalten von Leitungssegmenten wird jedoch die zu löschende Leitungskapazität verändert. Dadurch wird der Strom über die Feh­ lerstelle verändert und kann vorgegebene Grenzwerte überschreiten. Meist wird unter ande­ rem die Löschgrenze nach VDE 228 überschritten. Zusätzlich können die erhöhten Ströme ein überschreiten der zulässigen Schritt- und Berührspannungen in der Umgebung der Feh­ lerstelle bewirken.
Aus diesen Gründen sollte eine Änderung der Leitungslänge, vor allem während eines an­ stehenden Erdschlusses, so schnell wie möglich erkannt und die Erdschlusslöschspule so schnell wie möglich nachgestimmt werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die bekannten Verfahren können eine Abstimmung der Erdschlusslöschspule nur während des gesunden Netzbetriebes durchführen. Eine Bestimmung des notwendigen Abstimm­ punktes während eines Erdschlusses werden ausgeschlossen. Die Verstellung der Erd­ schlusslöschspule wird während des Erdschlusses blockiert.
Mit dem neuen Verfahren ist aber auch während des Erdschlusses eine Berechnung der aktuellen Verstimmung möglich, wodurch auch eine Verstellung der Erdschlusslöschspule auf den gewünschten Abstimmpunkt während des Erdschlusses ermöglicht wird. Als Neben­ effekt erhält man eine Abschätzung des Fehlerwiderstandes an der Fehlerstelle, des Stro­ mes über die Fehlerstelle und eine grobe Schätzung der Fehlerentfernung.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Bestimmung der aktuellen "Kompensation" eines ge­ löschten Netzes und Nachstellen der Erdschlusslöschspule auch während eines einpoligen niederohmigen Erdschlusses gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
  • - Messen der drei Leiter-Erde-Spannungen U 1E, U 2E, U 3E und der drei Leiterströme I L1, I L2 und I L3 an einer Messstelle A1 zu einem ersten Zeitpunkt t1.
  • - Berechnung der symmetrischen Komponenten U 1, U 2, U 0, I 1, I 2, I 0 für den ersten Zeitpunkt t1 nach bekannten Verfahren aus den Leiter-Erde-Spannungen U 1E, U 2E, U 3E und den Lei­ terströmen I L1, I L2, I L3
  • - Änderung der Nullimpedanz Z P/3 um dZP/3.
  • - Erneutes Messen der drei Phasenspannungen und der drei Leiterströme an der Mess­ stelle A1 zu einem zweiten Zeitpunkt t2.
  • - Berechnung der symmetrischen Komponenten U 1, U 2, U 0, I 1, I 2, I 0 für den zweiten Zeit­ punkt t2 nach bekannten Verfahren.
  • - Aufstellen der Gleichungen für den Zeitpunkt t1, wobei die Unbekannten nach Real- und Imaginärteil aufgetrennt werden.
  • - Aufstellen der Gleichungen für den Zeitpunkt t2
  • - Lösen der Gleichungen (1) bis (6) getrennt nach Real- und Imaginärteil mit dem Ergebnis des Stromes über die Fehlerstelle I F und den Übergangswiderstand RF
  • - Berechnung des kapazitiven Nullstromes des Netzes I CE aus I 0 und dem Strom über die Fehlerstelle I F.
  • - Ermittlung der notwendigen Einstellung der Erdschlusslöschspule um diesen kapazitiven Strom zu kompensieren
  • - Verstellen der Erdschlusslöschspule auf die gewünschte Position
Im folgenden wird die Erfindung anhand der folgenden Schaltbilder beispielhaft näher be­ schrieben:
Bild 1 ein gelöschtes Drehstromnetz mit zwei Abgängen und einem Regler mit der Mess­ stelle A1 zur Abstimmung der Erdschlusslöschspule;
Bild 2 Darstellung des obigen Netzes mit Hilfe der Symmetrischen Komponenten.
Bild 3 Reduktion des Bildes 2 auf die für die Regelung wesentlichen Komponenten
Bild 4 Reduktion des Bildes 3 durch Berücksichtigen des Restnetzes.
Bild 5 Ersatzschaltung für die Bestimmung des aktuellen Stromes über die Fehlerstelle I F und dem Wert des Fehlerwiderstandes RF.
Im Bild 1 ist ein Drehstromnetz mit zwei Abgänge dargestellt. Die Einspeisung erfolgt über einen Transformator. Die Änderung der Nullimpedanz dZ P/3 kann über den Sternpunkt des Einspeisetransformators oder mit Hilfe eines Sternpunktbildners erfolgen. Ebenso kann eine Änderung der Nullimpedanz durch eine andere bekannte dreiphasige oder einphasige An­ schaltung erfolgen. Die Änderung der Nullimpedanz kann auch einphasig z. B. durch Zu­ schalten eines Widerstandes oder einer Kapazität direkt am Sternpunkt oder mit Hilfe eines Transformators erfolgen. Eine Änderung der Nullimpedanz ist auch durch eine kleine Ver­ stimmung der Erdschlusslöschspule möglich oder mit Hilfe einer "Stromeinspeisung" erfol­ gen.
Die Darstellung erfolgte für ein gelöschtes Netz, das Verfahren ist aber auch für andere Sternpunktsbehandlungen gültig, wie z. B. hochohmig geerdete Netze, niederohmig geerde­ te Netze, KNOSPE.
Das Verfahren dient zur Bestimmung des aktuellen Stromes über die Fehlerstelle und somit zur Ermittlung der notwendigen Verstellung der Erdschlusslöschspule während des Erd­ schlusses. Das Verfahren ist auch für sehr hochohmige Fehler geeignet. Die Messung kann jederzeit wiederholt werden.
Im Bild 2 ist das Ergebnis der Umformung des oben beschriebene Netzes mit Hilfe der "Symmetrischen Komponenten" dargestellt. Die Umformung erfolgt nach den bekannten Re­ geln und wird hier nicht beschrieben. Im Bild ist die Kopplung der Systeme durch den Erd­ schluss und den Übergangswiderstand RF bereits eingezeichnet.
Für die weitern Betrachtungen im Bild 3 wird das Restnetz auf die wesentlichen Komponen­ ten reduziert. Um den relevanten Stromverlauf anschaulicher darzustellen werden die Kom­ ponentensysteme zusätzlich ineinander geschachtelt dargestellt.
Für die weiteren Betrachtungen werden für das Bild 4 die folgenden Vereinfachungen getrof­ fen
  • - Die Kapazitäten im Abgang gegen Erde im Mit- und Gegensystem werden der Last zuge­ ordnet. Das Restnetz wird zu C1RL und Z 1RL zusammengefasst.
  • - Beim Übergang vom Bild 3 auf Bild 4 wird das Restnetz im Mit- und Gegensystem der Last zugeordnet.
  • - Der Faktor x ist die Distanz vom Regler bis zur Erdschlussstelle. Die Längsimpedanzen werden mit Hilfe der Leitungsbeträge Z'L berücksichtigt. Da mehrere Abgänge an der Sammelschiene vorhanden sind, wird ein Mittelwert der verwendeten Leitungen für die Schätzung der Fehlerentfernung angenommen.
  • - Durch die übliche Symmetrie der Leitungen sind die Längsimpedanzen der Leitungsbe­ träge im Mit- und Gegensystem identisch angenommen.
  • - Die verteilten Nullkapazitäten des erdschlussbehafteten Abganges und des Restnetzes werden beim Übergang von Bild 3 auf Bild 4 zu einer Kapazität C0 zusammengefasst.
  • - Die Impedanz der Last ist üblicherweise höherohmiger als die Kurzschlussimpedanz des Transformators. Üblicherweise wird von der Erzeugung E 1 bis zum Verbraucher nur ein Spannungsabfall in der Größenordnung von 10% zugelassen. Die Impedanz der Last ist dann mindestens um den Faktor 10 größer als die Kurzschlussimpedanz des Transfor­ mators.
Im Regler werden die drei Spannungen U 1E, U 2E und U 3E gegen Erde und die drei Leiter­ ströme I L1, I L2 und I L3 gemessen. Aus diesen können nach den bekannten Verfahren die symmetrischen Komponenten U 1, U 2, U 0 sowie I 1 I 2 und I 0 berechnet werden. Die Nullspan­ nung U 0 und der Nullstrom I 0 können alternativ auch mit Hilfe der bekannten Verfahren auch direkt gemessen werden.
Im Bild 5 ist die Ersatzschaltung zum Aufstellen der Gleichungen für die beiden Zeitpunkte t1 und t2 aufgeführt. Die Zeitpunkte t1 und t2 liegen nur einige Sekunden auseinander, da die Einschwingvorgänge im Bereich von einigen Perioden abgeklungen sind.
Der Vorteil des Verfahrens sind:
  • - Die Messung kann jederzeit wiederholt und auf Plausibilität überprüft werden.
  • - Die Messung kann auch nach Netzumschaltungen zur Überprüfung der Verstimmung durchgeführt werden.
  • - Es können auch über mehrere Messungen statistische Mittelwerte durchgeführt werden, um kleine Störeinflüsse durch Laständerungen zu reduzieren.
  • - Der nicht zu vernachlässigende Einfluss der Impedanz des Trafos bei niederohmigen Erdschlüssen wird berücksichtigt. Erst dadurch wird ein Regelung während des Erd­ schlusses möglich.
  • - Der störende Einfluss der Gegenspannung E g bei unsymmetrischen Belastungen wird kompensiert.
Die normalerweise unbekannten Größe der Quellimpedanz des Trafos Z 1Tr kann entweder aus der differentiellen Messung des Mitsystems oder aus der differentiellen Messung des Gegensystems nach der folgenden Formel ermittelt werden.
Mit den differentiellen Werten für das Mitsystem:
bzw. für das Gegensystem:
Entsprechend Bild 5 können für den Zeitpunkt t1 die folgenden drei Gleichungen aufgestellt werden, wobei die zu berechnenden Komponenten nach Real- und Imaginärteil aufgeteilt werden:
bzw. für den Zeitpunkt t2:
Legende
U
1
, U 2
, U 0
, I 1
, I 2
, I 0
: Symmetrische Komponenten
E g
: Gegenspannung durch unsymmetrische Belastung
I F
: Strom über die Fehlerstelle
_R
: Real-Teil
_I
: Imaginär-Teil
x: Fehlerentfernung gemessen ab Reglereinbauort
k: Verhältnis von Mitimpedanz zu Nullimpedanz der Leitung
RF
: Widerstand der Fehlerstelle
Z
'1L
: Gemittelter Impedanzbelag der Leitung im Mitsystem
Z 3
: Restnetz parallel zur Impedanz der Leitung von der Fehler­ stelle bis zur Last + Impedanz der Last
Z 1Tr
: Ersatzimpedanz des Transformators im Komponentensystem
Wesentlich ist, dass der Übergangswiderstand RF an der Fehlerstelle als ohmscher Wider­ stand betrachtet werden kann.
Werden die Gleichungen (9) bis (14) getrennt nach Realteil und Imaginärteil betrachtet, so erhält man zwölf Gleichungen für zwölf Unbekannte. Diese können nun mit den bekannten Verfahren der Algebra symbolisch oder numerisch gelöst werden.
Als Ergebnis der Berechnung erhält man:
x: Entfernung bis zur Fehlerstelle
RF: Widerstand der Fehlerstelle
Eg_R+i.Eg_I: Gegenspannung
Z3_R+i.Z3_I: Impedanz der Leitung von der Fehlerstelle bis zur Last + Impedanz der Last
IF_R_(t1)+i.IF_I_(t1): Strom über die Fehlerstelle zum Zeitpunkt t1
IF_R_(t2)+i.IF_I_(t2): Strom über die Fehlerstelle zum Zeitpunkt t2
Z1Tr_R+i.Z1Tr_I: Ersatzimpedanz des Transformators
Aus diesen Werten kann nun der kapazitiver Anteil des Nullstromes berechnet werden:
I CE = I 0 - I F (14)
Die Erdschlusslöschspule kann nun entsprechend diesem zu kompensierenden Strom I CE und der gewünschten Kompensation eingestellt werden.

Claims (4)

1. Verfahren zur Bestimmung der aktuellen "Kompensation" eines gelöschten Netzes und Nachstellen der Erdschlusslöschspule auch während eines einpoligen niederohmigen Erd­ schlusses gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
  • - Messen der drei Leiter-Erde-Spannungen U 1E, U 2E, U 3E und der drei Leiterströme I L1, I L2 und I L3 an einer Messstelle A1 zu einem ersten Zeitpunkt t1.
  • - Berechnung der symmetrischen Komponenten U 1, U 2, U 0, I 1, I 2, I 0 für den ersten Zeitpunkt t1 aus den Leiter-Erde-Spannungen U 1E, U 2E, U 3E und den Leiterströmen I L1, I L2, I L3
  • - Änderung der Nullimpedanz Z P/3 um dZP/3.
  • - Erneutes Messen der drei Phasenspannungen und der drei Leiterströme an der Mess­ stelle A1 zu einem zweiten Zeitpunkt t2.
  • - Berechnung der symmetrischen Komponenten U 1, U 2, U 0, I 1, I 2, I 0 für den zweiten Zeit­ punkt t2 aus den Leiter-Erde-Spannungen U 1E, U 2E, U 3E und den Leiterströmen I L1, I L2, I L3.
  • - Aufstellen der Gleichungen für den Zeitpunkt t1, wobei die Unbekannten nach Real- und Imaginärteil aufgetrennt werden.
  • - Aufstellen der Gleichungen für den Zeitpunkt t2
    wobei
    E g die Gegenspannung durch unsymmetrische Belastung,
    I F der Strom über die Fehlerstelle,
    _R der Real-Teil,
    _I der Imaginär-Teil
    x die Fehlerentfernung gemessen ab Reglereinbauort,
    k das Verhältnis von Mitimpedanz zu Nullimpedanz der Leitung,
    RF der Widerstand der Fehlerstelle,
    Z'1L der Gemittelte Impedanzbelag der Leitung im Mitsystem,
    Z 3 das Restnetz parallel zur Impedanz der Leitung von der Fehlerstelle bis zur Last + Impedanz der Last,
    Z 1Tr die Ersatzimpedanz des Transformators im Komponentensystem,
sind.
  • - Lösen dieser Gleichungen (1) bis (6) getrennt nach Real- und Imaginärteil mit dem Er­ gebnis des Stromes über die Fehlerstelle I F und den Übergangswiderstand RF Berechnung des kapazitiven Nullstromes des Netzes I CE aus I 0 und dem Strom über die Fehlerstelle I F nach der Formel:
    I CE = I 0 - I F (7)
  • - Ermittlung der notwendigen Einstellung der Erdschlusslöschspule um diesen kapazitiven Strom zu kompensieren
  • - Verstellen der Erdschlusslöschspule auf die gewünschte Position
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Nullimpedanz im Sternpunkt des Speise-Transformators erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Nullimpedanz durch Verstimmung einer Erdschlusslöschspule er­ folgt.
4. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit den gewonnenen Daten die Berechnung des Übergangswiderstandes RF, die Be­ rechnung des Stromes über die Fehlerstelle I F und eine Abschätzung der Fehlerentfernung vom Regler bis zur Fehlerstelle erfolgt.
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