DE1014566B - Verfahren zum Herstellen gefrorener Loesungen, insbesondere von Meerwassereis - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen gefrorener Lösungen, insbesondere von Meerwassereis Es ist bekannt, flüssige Lösungen, z. B. Meerwasser, auf gekühlten Wänden in Schichten auszufrieren und die entstandene Schicht entweder mechanisch zu entfernen oder abzutauen. Die flüssige Lösung wird dabei relativ zur gekühlten Wand bewegt. Geeignete Vorrichtungen, sind gekühlte Trommeln, die langsam in der flüssigen Lösung gedreht werden, oder aber sogenannte Röhreneisapparate, bei denen die flüssige Lösung durch eine Pumpe über die Innenseiten. von außen :gekühlter Röhren verteilt wird.
• Wird eine Lösung, die keinen einheitlichen Gefrierpunkt besitzt, die also in einem Temperaturbereich gefriert, abgekühlt, so ist die entstehende feste Lösung anders zusammengesetzt als die flüssige Lösung, aus der sie entstanden ist. Wird z. B. Meerwasser in einem Behälter ausgefroren, so scheidet sich zunächst reines Eis aus; die noch urigefrorene Flüssigkeit reichert sich zunehmend an Salzen. an. Es bleibt zuletzt ein Kern, der bei der eutektischen Temperatur der Lösung, also unterhalb 0° C ausfriert. So erzeugtes Meerwassereis ist also inhomogen. Wird es zerkleinert, so entsteht ein Gemenge von Eisstückchen sehr unterschiedlichen Salzgehaltes.
• Es wurde schon vorgeschlagen, Meerwasser in Behältern, in denen es sich vollkommen ruhig befindet, so schnell auszufrieren, daß ein Gerüst reinen Eises entsteht, in dem flüssige oder feste salzhaltige Bezirke eingeschlossen sind. Das erzeugte Eis ist inhomogen. Auch läßt sich das Verfahren praktisch kaum durchführen, dpa im Behälter während der Abkühlung Konvektionsströme, herrschen, die die Bildung eines Gerüstes aus reinem Eis verhindern. Dies ist insbesondere bei verhältnismäßig reinen Lösungen wie Meerwasser der Fall. Bei Fruchtsäften z. B., die viele Schwebstoffe enthalten, läßt sich das bekannte Verfahren erfolgreich anwenden.
• Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen gefrorener Lösungen gewünschter Konzentration, insbesondere von Meerwassereis, wobei eine flüssige Lösung relativ zu einer gekühlten Wand bewegt und dabei auf ihr ausgefroren wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die auszufrierende Frischlösung in an sich bekannter Weise zunächst durch Ausfrieren von Lösungsmittel so weit angereichert wird,, bis die gefrorene Lösung die gewünschte Konzentration aufweist, worauf der angereicherten Lösung laufend so viel Frischlösung zugeführt wird, wie zur Aufrechterhaltung der gewünschten Konzentration erforderlich ist. Nach dir-sein Verfahren wird das Eis in dünnen Schichten entweder aus einer bewegten Lösung oder auf einer bewegten. Trommel ausgefroren. Innerhalb jeder Sehicht mögen wohl noch geringe Kon.zen.-trationsunters.chiede bestehen, die indessen nach dem Zerkleinern belanglos sind. Der Salzgehalt des Eises ist ebenso groß wie -der Salzgehalt des Meerwassers. Solches Eis eignet sich vorzüglich zur Kühlhaltung von, Fischen. Die Fische werden nicht ausgelaugt, ihr Geschmack bleibt besser erhalten.
• An sich «gäre es auch möglich, dem auszufrierenden Meerwasser so viel Salz zuzusetzen, daß das entstehende Eis sogleich den Salzgehalt des Meerwassers aufweist, anstatt das Meerwasser zunächst durch Ausfrieren zu konzentrieren. Indessen würde das zuzusetzende Salz zusätzlich Kosten verursachen..
• Wenn: dem umlaufenden Gefrierwasser bei einem Röhreneiserzeuger nur so viel Meerwasser laufend zugesetzt wird, wie Eis ausgefroren wird, bleibt der Salzgehalt des erzeugten Eises konstant. Ist zuvor der Salzgehalt durch Ausfrieren reinen Wassers geeignet erhöht worden, so kann Meerwassereis erzeugt werden, dessen Salzgehalt mit dem von Meerwasser übereinstimmt oder ihn sogar übertrifft.
• Soll Eis geringeren Salzgehaltes erzielt werden, so braucht lediglich Meerwasser im Übersch.uß zu dem umlaufenden Gefrierwasser gegeben zu werden, um dessen Salzgehalt zu verringern. So kann der Salzgehalt des ausgefrorenen Eises in weiten Grenzen geregelt werden. Der untere Grenzwert für den Salzgehalt im Eis ergibt sich, wenn der Salzgehalt des umlaufenden Gefrierwassers gleich dem des Meerwassers gehalten wird. Dieser untere Grenzwert der Konzentration der gefrorenen Lösung kann außerdem durch die Gefriergeschwindigkeit, also durch die Temperatur der Ge-frierwand, beeinflußt werden. Hohe Wandtemperaturen vermindern, tiefe Wandtemperaturen erhöhen den Salzgehalt des gebildeten Eises. Um eine homogene Salzverteilung zu erhalten, muß die gleiche Gefriergeschwindigkeit eingehalten werden. Dies kann nach, einem weiteren Erfindungsgedanken dadurch erreicht werden, daß die Wandtemperatur des Gefrierapparates mit zunehmender Schichtdicke der ausgefrorenen Lösung abgesenkt wird. Das für Meerwassereis beschriebene Verfahren kann für Lösungen anderer Art ebensogut verwendet werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen gefrorener Lösungen gewünschter Konzentration, insbesondere vom Meerwassereis, wobei eine flüssige Lösung relativ zu einer gekühlten Wand bewegt und dabei auf ihr ausgefroren wird, dadurch gekennzeichnet, daß die auszufrierende Frischlösung zunächst in an sich bekannter Weise durch- Ausfrieren von Lösungsmittel so weit angereichert wird, bis die gefrorene Lösung die gewünschte Konzentration aufweist, worauf der angereicherten Lösung laufend so viel Frischlösung zugeführt wind, wie zur Aufrechterhaltung der gewünschten Konzentration im Ausgefrorenen erforderlich ist.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung der gewünschten Konzentration der gefrorenen Lösung zusätzlich die Temperatur der gekühlten Wand beeinflußt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der gekühlten Wand mit zunehmender Schichtdicke der gefrorenen Lösung so gesenkt wird, daß die Schicht mit konstanter Geschwindigkeit wächst. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 671322; französische Patentschrift Nr. 538 515.