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Die Erfindung betrifft eine Beschriftung für ein Haushaltgerät, insbesondere für eine frontal beschickbare Waschmaschine.
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Technisch komplizierte Haushaltgeräte wie programmgesteuerte Waschmaschinen werden mit einer Vielzahl von Schriftzeichen und Symbolen unterschiedlicher Bedeutung versehen. In Abhängigkeit von ihrem Inhalt werden die Zeichen unterschiedlich gestaltet und auf der Waschmaschine räumlich angeordnet. Zu unterscheiden sind dabei Zeichen mit funktionellem Inhalt von solchen, die aus Gründen des Marketings an den Kunden gebracht werden sollen. Bei der Auswahl der Zeichen, ihrer Gestaltung und Anordnung ist nicht allein darauf zu achten, dass diese leicht erkennbar sind, ihr unterschiedlicher Inhalt muss sich der Bedienperson problemlos erschließen. Darüber hinaus sollten die Zeichen den gestiegenen Ansprüchen nach einem ansprechenden Design genügen.
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Aus
DE 100 41 786 A1 ist eine Blende für ein Zellulartelefon (Handy) bekannt, die durch eine dreidimensionale Beschriftung (Herstellername, Typbezeichnung, Symbole usw.) in unmittelbarer Nähe zum Bedienungsfeld gekennzeichnet ist. Darin ist die Beschriftung auf der dem Benutzer abgewandten Seite angebracht, um sie vor Verschmutzung und Beschädigung zu schützen.
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Mit dem Trend, Waschmaschinen mit immer größerem Funktionsumfang und höherem Bedienkomfort auf den Markt zu bringen, steigen die Möglichkeiten zur Programmgestaltung und in Einzelfällen auch die Anzahl der verschiedenen Bedienelemente sowie davon abhängig der Umfang der für die Bedienung notwendigen Informationen. Damit verbunden steigt auch die Anzahl der Zeichen, die der Erläuterung der Bedienelemente und der Unterstützung der Bedienperson bei der optimalen Programmauswahl dienen. Üblicherweise sind die Bedienungs- und Funktionselemente auf einer Bedienblende des Haushaltgerätes, z. B. einer Waschmaschine, zusammengefasst. Die Bedienblende ist so angeordnet, dass die aufgebrachten Zeichen leicht erkennbar und die Bedienelemente leicht zu handhaben sind. In der Regel ist die Bedienblende eines Haushaltgerätes ausschließlich mit Zeichen und Symbolen versehen, die zur Kennzeichnung von Bedienelementen und zur Unterstützung der Bedienperson bei der Programmauswahl dienen. Zeichen und Schriftzüge informativen Inhalts stören die Übersicht, die Bedienblende wird leicht überfrachtet und die Bedienperson irritiert. Es ist daher nicht vorteilhaft, die Bedienblende mit zusätzlichen Informationen zu versehen, die nicht unmittelbar mit der Funktion der Waschmaschine und seiner Bedienung im Zusammenhang stehen. Zwangsläufig werden damit die Möglichkeiten des Herstellers beschränkt, zusätzliche Botschaften mit werbenden Charakter deutlich erkennbar an seinem Erzeugnis anzubringen.
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Man ist dazu übergegangen, die Zeichen und Symbole mit allgemeinen oder werbenden Inhalt an anderer Stelle im Frontbereich des Haushaltgerätes anzubringen und diese so zu gestalten, dass sie sich von der Beschriftung auf der Bedienblende deutlich unterscheiden. Dies geschieht beispielsweise durch abweichende Farbgebung. Üblicherweise werden Informationen dieser Art durch Aufspritzen, Druck oder durch Aufkleben von Folien aufgebracht. Dafür sind in jedem Falle ein gesonderter Arbeitsgang oder mehrere nacheinander folgende Arbeitsgänge notwendig.
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Für das Aufbringen von Firmenzeichen werden vielfach Aufkleber in Form von Guß- oder Spritzteilen verwendet. Durch das räumliche Hervortreten des Aufklebers wird ein erhöhter Aufmerksamkeitswert erzielt, der bei vorteilhafter Farb- und Formgestaltung noch gesteigert werden kann.
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Mit dem Hervortreten des Aufklebers aus der Ebene der Frontfläche ergeben sich in nachteiliger Weise scharfe Kanten, die bei Haushaltgeräten nach Möglichkeit zu vermeiden sind. Die Anbringung solcher Aufkleber in räumlicher Ausdehnung muss also aus diesem Grunde beschränkt sein. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass sich eine solcher Aufkleber ablösen kann.
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Für jede der vorbeschriebenen Varianten sind bei der Fertigung des Haushaltgerätes zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich, die den Fertigungsaufwand erhöhen. Aufkleber und Folien erhöhen außerdem die Anzahl der Fertigungseinzelteile mit der nachteiligen Folge, dass Mehraufwendungen beim Produktionsdurchlauf und der Lagerhaltung entstehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Vermeidung der angeführten Nachteile bekannter Lösungen, die Möglichkeit für das Anbringen von Zeichen auf einem Haushaltgerät zu erweitern und ihren Aufmerksamkeitswert zu erhöhen. Die Realisierung der Beschriftung nach der Erfindung soll dabei ökonomisch sein in dem Sinne, dass keine zusätzlichen Einzelteile eingesetzt werden müssen und die Zahl der erforderlichen Arbeitsschritte minimiert wird.
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Nach Maßgabe der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass solche Fertigungseinzelteile, die im Frontbereich des Haushaltgerätes außerhalb einer Bedien- und Informationsblende sichtbar sind, dauerhaft mit Schriftzeichen, Symbolen und Marken versehen sind, die eine räumliche Ausdehnung aufweisen. Vorteilhafterweise wird der Aufmerksamkeitsgrad solcher dreidimensionaler Zeichen gesteigert.
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Anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen von Frontansichten einer Waschmaschine ist die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
- 1 die Anbringung eines räumlich ausgedehnten Firmennamens an einem Glasfenster eines Bullauges und
- 2 die Anbringung von erfindungsgemäßer Beschriftung an anderen frontseitigen Fertigungsteilen.
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1 zeigt ein mit einem Firmennamen in räumlicher Ausdehnung versehenes Bullaugenabdeckglas 4 einer Waschmaschine. Die Schriftzeichen sind hier auf der Innenseite des Abdeckglases 4 angebracht, um scharfe Kanten auf der Innenseite zu vermeiden und um die Schriftzeichen keiner Verschmutzungsgefahr auszusetzen.
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Das Bullaugenabdeckglas 4 ist ein Pressteil. Durch entsprechende Ausgestaltung des Presswerkzeuges kann der Schriftzug mit der Herstellung des Bullaugenabdeckglases in dreidimensionaler Form dauerhaft eingebracht werden. Ein zusätzlicher Arbeitsgang ist dazu nicht erforderlich.
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Da ohnehin für jedes gepresste oder gespritzte Fertigungseinzelteil ein spezielles Werkzeug anzufertigen ist, kann die zusätzliche Ausgestaltung der Werkzeuge mit den Schriftzeichen keinen erheblichen Zusatzaufwand bedeuten. Die Anzahl der Werkzeuge und insbesondere die Anzahl der Fertigungsschritte wird durch das Einbringen des Schriftzuges nicht erhöht.
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Die Schriftzeichen können auch nachträglich durch einen zusätzlichen Arbeitsgang erzeugt werden. Durch Ätzverfahren lassen sich besonders scharf abgegrenzte dreidimensionale Strukturen herstellen, wodurch sich der Schriftzug auch optisch besonders markant hervorheben lässt. Dazu kann der Schriftzug nach Wahl des Hersteller innen und/oder außen angebracht sein.
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Die Schriftzeichen auf dem durchsichtigen Bullaugenabdeckglases 4 wirken auf den Betrachter so, als würde der Schriftzug im Raum schweben. Dieser Effekt tritt noch verstärkt hervor beim Vorhandensein einer Innenbeleuchtung in der Waschmaschine. Ein ähnlicher Effekt ist durch Zeichen erzielbar, die auf dem nach innen gewölbten topfartigen Wäscheabweiser aufgebracht sind. Diese Variante bietet sich an, wenn das Bullauge kein vorderes Abdeckglas aufweist. Die Zeichen auf dem topfartigen Wäscheabweiser sind auf der Außenseite anzubringen, damit bleibt die Innenseite glatt, ein unerwünschtes Reiben des bewegten Waschguts an den Kanten oder Rauhigkeiten der Schriftzeichen beim Betrieb der Waschmaschine unterbleibt. Außerdem wird vermieden, dass die Schärfe der dreidimensionalen Zeichenstruktur und damit ihre Wahrnehmbarkeit mit der Zeit durch Ablagerungen leidet, die vom Wäschepflegeprozess herrühren.
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Die besondere Wahrnehmung des Firmennamens des Herstellers der Waschmaschine als im Raum schwebend ist so gewollt. Damit hebt sich dieser mehr als Werbebotschaft gedachte Schriftzug deutlich ab von den nur sachbezogenen Zeichen und Symbolen auf der Bedienblende.
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Als weiteres Beispiel zeigt 2 dreidimensional angebrachte Schriftzeichen auf dem Fenstergriff 2 des Bullaugenfensters und/oder dem Sockelblech 3 der Waschmaschine. Der Bullaugenring 1 als ein Fertigungseinzelteil ist ebenfalls geeignet, Träger eines Schriftzugs nach Maßgabe der Erfindung zu sein. Die zum Einbringen der Zeichen speziell angewandte Technologie ist der Darstellung nicht entnehmbar. Die Zeichen können durch Pressen, Gießen oder im Auftragsverfahren aufgebracht sein bzw. beim Stanzen durch Verformung des Blechteils erzeugt werden.
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Die Schrift im Griffbereich 2 sowie im Glasbereich des Bullaugenfensters 4 kann durch Sandstrahlen oder Ätzen erzeugt werden. Andere Technologien sind ebenfalls denkbar, wenn sie geeignet sind im Material eine Struktur mit ausreichender Schärfe zu erzeugen.
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Die Anbringung eines Werbebegriffs auf dem Fenstergriff 2 ist besonders Aufmerksamkeit erregend, weil bei der Auswahl von Kaufobjekten der potentielle Kunde automatisch dorthin greift.
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Die Anbringung von Zeichen auf Griffelementen eignet sich auch dazu, einen Hinweis auf eine mögliche Gefährdung beim Öffnen des Zugangs während der Betriebsphase des Haushaltgerätes zu geben. Andere allgemeingültige Funktionshinweise können ebenfalls auf diese Weise angebracht werden. Bei wiederholter Verwendung solcher Zeichen mit funktionsbedingtem Inhalt in gleicher oder ähnlicher Ausformung bei verschiedenen Gerätetypen, prägt sich der Inhalt der Botschaft leicht ein und wird nach kurzer Zeit im Unterbewusstsein der Bedienperson zu einer festen Größe.