DE10140231B4

DE10140231B4 - Kraftfahrzeug mit Seitenscheiben

Info

Publication number: DE10140231B4
Application number: DE2001140231
Authority: DE
Inventors: Klaus Russke; Winfried Bunsmann; Reinhard Farmington Hills Quindt
Original assignee: Wilhelm Karmann GmbH
Current assignee: Valmet Automotive Oy
Priority date: 2001-08-22
Filing date: 2001-08-22
Publication date: 2005-01-20
Anticipated expiration: 2021-08-23
Also published as: DE10140231A1

Abstract

Kraftfahrzeug (1), insbesondere Cabriolet-Fahrzeug mit absenkbaren Seitenscheiben (3), an deren Flächenerstreckung sich im geschlossenen Zustand zumindest auf einer Seite ein Rahmenteil (4) anschließt, wobei zumindest ein Teil der Seitenscheiben (3) jeweils zu ihrer Öffnung aus ihrer vorzugsweise als gekrümmte Ebene ausgebildete Erstreckungsebene (9) herausbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (3a) des oberen Scheibenrandes im Nahbereich ihres geschlossenen Zustandes vertikal und in ihrem weiteren Abwärtsverlauf im wesentlichen parallel zur Erstreckungsebene (9) der Scheibe (3) im geschlossenen Zustand verläuft.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug, mit Seitenscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der WO 01/53124 A1 ist bekannt, bei Kraftfahrzeugen versenkbare Seitenscheiben vorzusehen, wobei die Seitenscheiben jeweils eine Erstreckungsebene im geschlossenen Zustand aufweisen, in der auch ihre Bewegungsbahn während der Scheibenöffnung verläuft. Die abgesenkten Seitenscheiben liegen dann immer noch in der Erstreckungsebene der geschlossenen Scheibe. Die Erstreckungsebene kann dabei wie auch die Scheibe selbst eine gekrümmte Fläche sein. Ein Absenken der Scheibe kann aber nur dann durchgeführt werden, wenn ein seitlich auf die Scheibe folgendes Rahmenteil einen spitzen Winkel mit der Fensterbrüstungslinie der Karosserie einschließt, maximal rechtwinklig zu dieser ansteigt, da ansonsten die Seitenscheibe während der Absenkbewegung mit dem Rahmenteil kollidieren würde. Daher haben zum Beispiel häufig Coupe-Fahrzeuge nur um eine vertikale Achse ausstellbare hintere Seitenscheiben. Bei anderen Fahrzeugen wird häufig die Hilfs konstruktion durchgeführt, ein hinteres Dreiecksfenster vorzusehen, dessen in Fahrtrichtung vordere Kante senkrecht zur Fensterbrüstungslinie verläuft und die daher als Rahmenteile für die Seitenscheiben dienen können. Dadurch sind jedoch die Gestaltungsmöglichkeiten sowohl hinsichtlich des Designs als auch hinsichtlich technisch neuer Lösungen, etwa bei Cabriolet-Fahrzeugen mit an die Seitenscheiben anschließenden hinteren Dachteilen, begrenzt.

Aus der EP 0 904 966 A2 ist ein Cabriolet-Fahrzeug mit absenkbaren Seitenscheiben der eingangs genannten Art bekannt, bei denen sich die beweglichen hinteren Seitenscheiben mitsamt ihres seitlichen Rahmenteiles durch eine abwärts gerichtete Schwenkbewegung karosserieseitig versenken lassen. Aufgrund des durch die Schwenkbewegung geforderten Raumbedarfes sind der Geometrie der Seitenscheiben Grenzen gesetzt. So ist die auch in dieser Druckschrift gezeigte Seitenscheibe mit einem oberen Scheibenrand ausgebildet, der gekrümmt ausgebildet ist und keinen sich an ein rückwärtiges Dachteil anschließenden aufrechten Scheibenrand umfaßt, wie das für viele Fahrzeuge gewünscht wird.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art dahingehend zu erweitern, daß erweiterte Möglichkeiten einer Dachgestaltung zu verwirklichen sind.

Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale aus. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 3.

Durch die erfindungsgemäße Lösung können Seitenscheiben auch dann versenkbar ausgebildet werden, wenn benachbart liegende Rahmenteile in einem stumpfen Winkel zur Fensterbrüstungslinie stehen. Dieses ist an beiden Randkanten der je weiligen Seitenscheibe möglich. Damit kann etwa eine C-Säule heckwärts aufwärts verlaufen, wobei die davor liegende Scheibe noch abwärts versenkbar bliebe. Auch eine kuppelartige Ausbildung eines Heckteils mit einer Heckscheibe oder einer Windschutzscheibe sind möglich, wobei bei der Heckscheibenkuppel deren Kreuzungspunkt mit der Fensterbrüstungslinie in Fahrtrichtung weiter vorne liegen kann als der obere Bereich der Kuppel – entsprechend umgekehrt bei einer Windschutzscheibe.

Die Bewegungsbahn des oberen Scheibenrandes ist dabei so ausgebildet, daß ein erster Teilbereich der absenkbaren annähernd vertikalen Führung abwärts verlaufend ausgebildet ist, wodurch ein zuverlässig gegen Verkanten der Scheiben während ihrer Auf- oder Abwärtsbewegung gesicherte Bewegungsbahn gebildet werden kann. In diesem Bereich wird die Scheibe dann von ihrer schrägstehenden Streckungsebene abgehoben und wird dann in eine im wesentlichen parallele Ebene eingezogen.

Wenn für die Bewegung der Seitenscheiben Führungsbahnen – etwa als Führungskulissen – vorgesehen sind und diese in ihrem Verlauf unterschiedlich gekrümmt sind, kann das Absenken der jeweiligen Seitenscheibe durch reine Abwärtszugbewegung bewirkt werden, ohne daß komplizierte Steuerungsmechanismen für die Bewegungskurve der Scheibe vorgesehen werden müssen. Allein durch die Krümmung der jeweiligen Führungsbahn wird die Scheibe in die gewünschte, aus ihrer Erstreckungsebene herausführenden Bewegungsbahn gezogen. Der Einsatz üblicher motorischer Antriebe für die Fensterbetätigung wird damit möglich.

Eine Bewegungskomponente in Richtung einer vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene ermöglicht das Anlegen der beweglichen Seitenscheibe in geschlossenem Zustand an Dichtungen der umliegenden Rahmenteile von innen. Zu Rahmenteilen können dabei auch benachbart liegende Scheiben zählen.

Eine zuverlässig gegen Verkanten der Scheiben während ihrer Auf- oder Abwärtsbewegung gesicherte Bewegungsbahn ist gebildet, wenn ein erster Teilbereich der Absenkbahn annähernd vertikal abwärtsverlaufend ausgebildet ist. In diesem Bereich wird die Scheibe dann von ihrer schräg stehenden Erstreckungsebene abgehoben und kann dann in eine im wesentlichen parallele Ebene eingezogen werden.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus einem nachfolgend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
In der Zeichnung zeigt:
1 eine schematisierte Seitenansicht auf eine hintere Seitenscheibe in halb abgesenktem Zustand sowie ein sich heckwärts anschließendes starres Dachteil,
2 eine Ansicht gem. des Pfeils in 1 mit zusätzlich eingezeichneter Bewegungskurve der Seitenscheibe,
3 eine ähnliche Ansicht wie 2 bei geschlossener Seitenscheibe,
4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in 1 mit zusätzlich gestrichelt eingezeichneter herkömmlicher Führungsbahn,
5 eine ähnliche Ansicht wie 4 auf den oberen Rand der sich öffnenden Scheibe in mehreren Bewegungsphasen im Anfangsbereich der Öffnungsbewegung.
Das Kraftfahrzeug 1 gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Cabriolet-Fahrzeug ausgebildet, was nicht zwingend ist. Es umfaßt ein Dach mit einem festen hinteren Dachteil 2 und einen daran in Fahrtrichtung F anschließenden flexiblen Dachbereich.
Das hintere Dachteil 2 dient mit seinen in Fahrtrichtung F vorgeordneten seitlichen Rändern 4 als Rahmenteil für eine rückwärtige Seitenscheibe 3, die im geschlossenen Zustand fluchtend nebeneinanderliegen, wobei die Seitenscheibe 3 von innen gegen das Rahmenteil 4 gedichtet ist. In Fahrtrichtung F schließt sich eine weitere Seitenscheibe (nicht eingezeichnet) an die hintere Seitenscheibe 3 an.
Bei einem zweisitzigen Fahrzeug kann die Seitenscheibe 3 auch die pro Fahrzeugseite einzige Seitenscheibe ausbilden.
Das Rahmenteil 4 steht gegenüber der Fensterbrüstungslinie 5 in einem stumpfen Öffnungswinkel γ. Das Rahmenteil 4 kann als Stahl- oder Kunststoffprofil oder in anderer bekannter Art ausgebildet und gegenüber der Scheibe 3 abgedichtet sein. Hier ist eine Ausführung dargestellt, in der das hintere Dachteil 2 insgesamt als Glas- oder Kunststoffkuppel ausgebildet ist und mit seiner vorderen Kante 4 integral das Rahmenteil ausbildet. Dieses ist mit einer Dichtung versehen, an die sich die Seitenscheibe 3 dichtend anlegt. Um die Innenraumaufheizung zu vermindern, kann das kuppelartige hintere Dachteil dabei außerhalb eines mittleren Durchsichtsbereichs mit einer dunklen, licht- und/oder wärmeabsorbierenden Beschichtung verse hen sein.
Das Rahmenteil 4 liegt, um die Abdichtung zur Seitenscheibe 3 zu ermöglichen, in der Erstreckungsebene der Seitenscheibe 3. Aufgrund des stumpfen Winkels zwischen dem Rahmenteil 4 und der Fensterbrüstungslinie 5 kann die Seitenscheibe 3 nicht gegenüber diesem abwärts verfahren werden, solange sie in ihrer Erstreckungsebene bleibt.
Die Seitenscheibe 3 ist über Halterungen 6 in Führungsbahnen 7 gehalten. Diese liegen insgesamt in einer Führungsmechanik 8, die über einen motorischen Antrieb (nicht eingezeichnet) ansteuerbar ist. Die Führungsmechanik 8 kann insgesamt modulartig ausgebildet sein und hierfür ein Trägerblech oder ähnliches enthalten. Die Führungsmechanik 8 ist insgesamt dann vorkonfektionierbar und komplett in die Fahrzeugkarosserie einsetzbar.
Wie in den 2 bis 4 erkennbar ist, verlaufen die Führungsbahnen 7 nicht in der gekrümmten Erstreckungsebene 9 der Seitenscheibe 3, sondern umfassen jeweils einen oberen, aus der Ebene 9 herausführenden Bereich 7a, an den sich ein parallel zur Ebene 9 liegender Bereich 7b nach unten hin anschließt. Der Bereich 7a verläuft nahezu vertikal, wohingegen die Ebene 9 wie auch der Bereich 7b konvex nach außen gekrümmt ist. Dadurch erhält die Seitenscheibe bei ihrer Absenkung eine in Richtung einer vertikalen Längsmittelebene 11 weisende Bewegungskomponente. In 4 ist zusätzlich eine herkömmliche Führungsbahn 10 gestrichelt, die die Scheibe 3 nur ohne Herausbewegung aus der Ebene 9 absenken könnte. Während des Absenkens der Scheibe ergibt sich daher zu Beginn der Scheibenbewegung eine entsprechend des Führungsbahnabschnitts 7a verlaufende – hier also annähernd vertikale – Bewegungsbahn 3a. Dadurch wird die Scheibe 3 in Richtung der Pfeile 12 bewegt und vom hinteren Dachteil 2 abgehoben. Die Distanz muß da bei nur so groß sein, daß der Parallelversatz ausreicht, um außerhalb der Flucht mit dem hinteren Dachteil 2 zu gelangen. Dabei muß der Versatz nicht zwangsläufig nach innen erfolgen. Nach Durchlaufen des Abschnitts 7a läuft die Scheibe in den parallel zur Ebene 9 liegenden Bereich 7b der Führungsmechanik 8 ein und wird mit dem eingestellten Parallelversatz an der vorderen Kante 4 des hinteren Dachteils 2 vorbei abwärts verlagert. Damit kann ein erheblicher Überlappungsbereich zwischen der Seitenscheibe 3 und dem hinteren Dachteil 2 erreicht werden, wie an der Darstellung der teilweise abgesenkten Seitenscheibe 3 nach 1 deutlich ist.
Zum Anheben der Scheibe 3 wird diese umgekehrt in dem Abschnitt 7b der Führungsbahnen 7 parallel zur Erstreckungsebene 9 der geschlossenen Scheibe aufwärts verlagert, ehe im oberen Abschnitt 7a der Scheibe die auswärts weisende Bewegungskomponente erteilt und diese in die Ebene 9 zurückgeführt wird.
Es versteht sich, daß eine derartige Bewegung nicht nur bei Blockierung einer üblichen Bewegung durch hintere, sondern auch durch vordere Kantenbereiche möglich ist. Auch können die blockierenden Rahmenteile 4 Bestandteile weiterer Seitenscheiben sein. Aufgrund der einfachen Änderung der Krümmungen der Führungsbahnen 7 ist es auch möglich, daß die Erfindung auch dann angewandt wird, wenn der Abwärtsweg einer Scheibe nicht blockiert ist. Auch wäre es möglich, wenn das Rahmenteil etwa gekrümmt verläuft und nur einen Teil des Abwärtsweges blockiert, daß die Scheibe nicht insgesamt parallel versetzt wird, sondern nur verkippt wird.

Claims

Kraftfahrzeug (1), insbesondere Cabriolet-Fahrzeug mit absenkbaren Seitenscheiben (3), an deren Flächenerstreckung sich im geschlossenen Zustand zumindest auf einer Seite ein Rahmenteil (4) anschließt, wobei zumindest ein Teil der Seitenscheiben (3) jeweils zu ihrer Öffnung aus ihrer vorzugsweise als gekrümmte Ebene ausgebildete Erstreckungsebene (9) herausbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (3a) des oberen Scheibenrandes im Nahbereich ihres geschlossenen Zustandes vertikal und in ihrem weiteren Abwärtsverlauf im wesentlichen parallel zur Erstreckungsebene (9) der Scheibe (3) im geschlossenen Zustand verläuft.
Kraftfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (3) über Halterungen in Führungsbahnen (7) abwärts beweglich ist, wobei die Führungsbahnen (7) in ihrem Verlauf unterschiedlich gekrümmte Bereiche (7a; 7b) aufweisen.
Kraftfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (3a) der Scheibe (3) in ihrem geschlossenen Zustand jeweils zumindest bereichsweise in Richtung einer vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene (11) gegenüber der Erstreckungsebene (9) einwärts versetzt ist.