DE10135313A1

DE10135313A1 - Stoßwellenbehandlung mit Ortungseinrichtung

Info

Publication number: DE10135313A1
Application number: DE10135313A
Authority: DE
Inventors: Gerd Kievernagel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-07-19
Filing date: 2001-07-19
Publication date: 2003-02-20

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung des menschlichen Körpers mit Stoßwellen. Um die Ortungsgenauigkeit und damit die Behandlungssicherheit zu erhöhen, ist vorgesehen, daß eine Schnittbilderzeugungseinrichtung, insbesondere Computertomograph oder Kernspintomograph, mittels der ein Schnittbild durch die pathologische Region erzeugt wird, einer Ortungseinrichtung, mittels welcher - ausgehend von den durch das Schnittbild vorgegebenen Raumkoordinaten - mindestens eine auf der Oberfläche des menschlichen Körpers den Raumkoordinaten der pathologischen Region zugeordnete Position markierbar ist und einer Stoßwellenerzeugungseinrichtung, welche auf die mindestens eine von der Ortungseinrichtung auf der Oberfläche des menschlichen Körpers markierte Position fokussierbar ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch: DOLLAR A - Erstellen eines Schnittbildes in einer Ebene des menschlichen Körpers, in der sich eine pathologische Region befindet, DOLLAR A - Festlegung der Raumkoordinaten der pathologischen Region, DOLLAR A - Ortung mindestens einer den Raumkoordinaten der pathologischen Region zugeordneten Position auf der Oberfläche des menschlichen Körpers, DOLLAR A - Markierung der mindestens einen Oberflächenposition, DOLLAR A - Beaufschlagung der mindestens einen markierten Position mit Stoßwellen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung des menschlichen Körpers mit Stoßwellen.
Eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren dieser Art ist bekannt in Form eines Stoßwellengenerators, welcher über einen Balg auf die Oberfläche des menschlichen Körpers aufgesetzt wird und welcher mit Ultraschall zum Orten der pathologischen Region ausgestattet ist. Hierdurch läßt sich aber in vielen Fällen, insbesondere bei kleinen Abmessungen der pathologischen Region, diese nur schwer und ungenau orten. Eine andere Art der Ortung kann mittels Röntgenaufnahmen erfolgen. Diese hat jedoch den Nachteil, daß die Röntgenortung von zweidimensionalen Aufnahmen ausgeht. Darüber hinaus ist die Strahlenbelastung für Patient und Operateur gravierend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Ortungsgenauigkeit und damit die Behandlungssicherheit erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß eine Schnittbilderzeugungseinrichtung, insbesondere Computertomograph oder Kernspintomograph, mittels der ein Schnittbild durch die pathologische Region erzeugt wird, einer Ortungseinrichtung, mittels welcher - ausgehend von den durch das Schnittbild vorgegebenen Raumkoordinaten - mindestens eine auf der Oberfläche des menschlichen Körpers den Raumkoordinaten der pathologischen Region zugeordnete Position markierbar ist und einer Stoßwellenerzeugungseinrichtung, welche auf die mindestens eine von der Ortungseinrichtung auf der Oberfläche des menschlichen Körpers markierte Position fokussierbar ist.
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch:

- Erstellen eines Schnittbildes in einer Ebene des menschlichen Körpers, in der sich eine pathologische Region befindet,
- Festlegung der Raumkoordinaten der pathologischen Region,
- Ortung mindestens einer den Raumkoordinaten der pathologischen Region zugeordneten Position auf der Oberfläche des menschlichen Körpers,
- Markierung der mindestens einen Oberflächenposition
- Beaufschlagung der mindestens einen markierten Position mit Stoßwellen.

Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß durch die Kombination aus der Schnittbilderzeugungseinrichtung und der Ortungseinrichtung eine sehr viel effektivere Beaufschlagung der pathologischen Region mit Stoßwellenenergie erfolgen kann, da eine sehr viel genauere Projektion der im Inneren des Körpers liegenden pathologischen Region, z. B. einer Kalkablagerung, auf die Oberflächenposition am Körper erfolgen kann, an der die Stoßwellenerzeugungseinrichtung angesetzt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Ansicht einer Schnittbilderzeugungs- und Ortungseinrichtung für ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht einer Stoßwellenerzeugungseinrichtung für ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 ein Detail der Stoßwellenerzeugungseinrichtung nach Fig. 2,
Fig. 4 eine skizzierte Darstellung eines Schnittes durch eine pathologische Region in einem menschlichen Körper zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt die Ansicht einer Schnittbilderzeugungs- und Ortungseinrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Die Einrichtung besteht zum einen aus einem beweglichen Patiententisch 1, auf dem der Patient horizontal gelagert wird und einer Schnittbilderzeugungs- und Ortungseinrichtung 2 in Form eines herkömmlichen Computertomographen.
Die pathologische Region, beispielsweise im Schulterbereich des Patienten (nicht dargestellt) befindet sich im Betriebszustand im Inneren des Computertomographen 2.
Fig. 2 zeigt die Ansicht einer Stoßwellenerzeugungseinrichtung, welche ebenfalls Bestandteil des Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung ist. Diese besteht aus einem verfahrbaren Stoßwellengenerator 3 und einem Therapiekopf 4, welcher auf die Oberfläche des zu behandelnden menschlichen Körpers aufsetzbar ist. Die Stoßwellenenergie wird aus dem Stoßwellengenerator 3 beispielsweise über eine Leitung zum Therapiekopf übertragen. Ein Detail des Therapiekopfes 4 zeigt Fig. 3. Auf der dem menschlichen Körper im Betriebszustand zugewandten Seite des Therapiekopfes 4 ist eine Koppelmembran 5 vorgesehen, um die Ultraschallenergie des Stoßwellengenerators unter Zwischenschaltung von Kontaktgel möglichst verlustfrei in den menschlichen Körper einzukuppeln.
Darüber hinaus besitzt der Therapiekopf 4 ein Visier 5 (beispielsweise als Laservisier ausgeführt), so daß der Therapiekopf über ein Fadenkreuz in der gewünschten Position ausrichtbar ist. Darüber hinaus ist ein Tiefenabstandsmesser vorgesehen, um den Therapiekopf einerseits in vertikaler Position über der Behandlungsstelle zu positionieren und zum anderen die Eindringtiefe der Ultraschallwellen des Stoßwellengenerators einzustellen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Zunächst wird der Patient auf dem Patiententisch 1 im Computertomographen 2 so positioniert, daß die pathologische Region, beispielsweise ein Schultergelenk mit Kalkablagerungen, im Arbeitsbereich des Computertomographen 2 angeordnet ist. Im Computertomographen 2 wird in herkömmlicher Art und Weise ein Schnittbild durch die pathologische Region erzeugt, wie es in Fig. 4a bzw. 4b skizziert ist. In den in Fig. 4 dargestellten Schnittbildern finden sich die Raumkoordinaten der pathologischen Regionen, beispielsweise DEG 90, LEN 11 im Bild 4a oder DEG 90, LEN 14 in Fig. 4b wieder.
Innerhalb des Computertomographen 2 ist eine Laserortungseinrichtung installiert, mittels welcher entsprechend den durch das Schnittbild (Fig. 4) vorgegebenen Raumkoordinaten die auf der Oberfläche des menschlichen Körpers der pathologischen Region zugeordneten Stellen markierbar sind. Somit wird die im Inneren des Körpers befindliche pathologische Region auf den in der Regel nächstliegenden Punkt auf der Oberfläche des Körpers projiziert.
An der projizierten Stelle kann dann die in Fig. 3 dargestellte Stoßwellenerzeugungseinrichtung mit dem Therapiekopf 4 angreifen, so daß die markierte Oberflächenregion mit Stoßwellen und damit der Zielbereich der Stoßwellen in der pathologischen Region im Inneren des menschlichen Körpers erreicht wird.
Durch die Beaufschlagung mit den Stoßwellen wird die Kalkablagerung, die üblicherweise an der pathologischen Region auftritt, quasi aufgebröselt, so daß sie im Laufe der Zeit abgetragen wird.
Die Bedienung des Therapiekopfes 4 des Stoßwellengenerators 3 erfolgt dabei in einfacher Weise mittels des Visiers, welcher ebenfalls durch einen Laserstrahl unterstützt wird.
Wesentlich gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des Verfahrens ist es, daß zunächst über die Erfassung der Schnittbilder im Computertomographen der Therapiepunkt räumlich lokalisiert wird und davon ausgehend die optimale Eindringtiefe der Stoßwellenenergie mittels der Ortungseinrichtung, insbesondere der Laserortungseinrichtung, festgelegt wird.
Anstelle des Computertomographen kann auch ein herkömmlicher Kernspintomograph zur Erfassung des Schnittbildes oder der Schnittbilder eingesetzt werden.

Claims

1. Vorrichtung zur Behandlung pathologischer Regionen des menschlichen Körpers mit Stoßwellen gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

- eine Schnittbilderzeugungseinrichtung, insbesondere Computertomograph oder Kernspintomograph, mittels der ein Schnittbild durch die pathologische Region erzeugt wird,

- eine Ortungseinrichtung, mittels welcher - ausgehend von den durch das Schnittbild vorgegebenen Raumkoordinaten - mindestens eine auf der Oberfläche des menschlichen Körpers den Raumkoordinaten der pathologischen Region zugeordnete Position markierbar ist und

- eine Stoßwellenerzeugungseinrichtung, welche auf die mindestens eine von der Ortungseinrichtung auf der Oberfläche des menschlichen Körpers markierte Position fokussierbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ortungseinrichtung eine Laserortungseinrichtung ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßwellenerzeugungsseinrichtung einen Therapiekopf aufweist, welcher mit der Oberfläche des menschlichen Körpers koppelbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Therapiekopf ein Laservisier, insbesondere unter Einschluß eines Fadenkreuzes, aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßwellenerzeugungseinrichtung eine Abstandsmeßeinrichtung zur Bestimmung der Eindringtiefe der Stoßwellenenergie aufweist.

6. Verfahren zur Behandlung des menschlichen Körpers mit Stoßwellen gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

- Erstellen eines Schnittbildes in einer Ebene des menschlichen Körpers, in der sich eine pathologische Region befindet,

- Festlegung der Raumkoordinaten der pathologischen Region,

- Ortung mindestens einer den Raumkoordinaten der pathologischen Region zugeordneten Position auf der Oberfläche des menschlichen Körpers,

- Markierung der mindestens einen Oberflächenposition

- Beaufschlagung der mindestens einen markierten Position mit Stoßwellen.