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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Zahnimplantat gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 295 14 042
U1 ist ein Zahnimplantat bekannt geworden, bei dem ein
starr mit dem Ankerbolzen verschraubtes Adapterteil vorgesehen ist,
in dem das die Suprakonstruktion tragende Anschlußteil schwenkbar
gelagert ist. Diese Ausbildung ist jedoch von ihrem Aufbau her relativ
kompliziert und problematisch in ihrer Handhabung, so daß sie nicht
geeignet ist, den gestellten Anforderungen hinsichtlich einer preiswerten
Herstellung und problemlosen Implantierung zu genügen.
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Ein
gattungsgemäßes Zahnimplantat
ist aus einem Prospekt der Firma Spross Implantat-Vertriebs-GmbH,
Osnabrück,
bekannt, bei dem die Festlegung der Suprakonstruktion am Haltestift
mittels eines seitlich durch die Suprakonstruktion geführten Gewindestiftes
erfolgt, die mit ihrem konischen Ende an das wulstartige Ende des
Haltestiftes angreift und so die Suprakonstruktion an dem Haltestift
hält.
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Aber
auch diese Befestigungsart ist für
eine Dauerbelastung ungeeignet, da, wie sich gezeigt hat, die indirekt
auf die Suprakonstruktion beim Kauen einwirkenden Scherkräfte nach
mehr oder weniger kurzer Zeit zu einer Lockerung dieser Verbindung führen.
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Darüber hinaus
muß die
Suprakonstuktion einen Aufnahmeraum für das wulstartige Ende des Haltestiftes
aufweisen, dessen Querschnitt nach dem Außendurchmesser dieses wulstartigen
Endes bemessen ist. Der übrige
Bereich dieser Aufnahme stellt sich als Hohlraum dar, der ein geeignetes
Milieu für
eindringende Bakterien bilden kann.
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Im übrigen ist
das Anschlußteil
mittels eines Andruckringes, der das Anschlußteil bereichsweise übergreift
und in den Ankerbolzen einschraubbar ist, fixierbar.
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Ein
gattungsbildender Stand der Technik ist weiter aus der WO 00/28914
A2 bekannt. Die Suprakonstruktion des darin gezeigten und beschriebenen Zahnimplantats
liegt mit ihrer kalottenförmigen
Ausnehmung unmittelbar auf dem gewölbten Ende des Ankerbolzens
auf, wobei sich bei entsprechender Neigung der Suprakonstruktion
eine außerordentlich ungünstige Kraftverteilung
ergibt, die eine dauerhafte Belastung der entsprechenden Teile nur
in ungenügendem
Umfang zulässt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zahnimplantat
der gattungsgemäßen Art
so auszubilden, daß die
Belastungsfähigkeit
der Verbindung zwischen der Suprakonstuktion und dem Ankerbolzen
insbesondere hinsichtlich ihrer Dauerhaftigkeit verbessert wird
und daß Zwischenräume zwischen
der Suprakonstruktion und dem Ankerbolzen weitgehend vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Zahnimplantat gelöst, das die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist.
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Durch
diese konstruktive Ausgestaltung wird ein Teil der auftretenden
Scherkräfte
unmittelbar über den
Haltestift in den Ankerbolzen geleitet, wobei die Suprakonstruktion
praktisch gleichmäßig mit
dem Ankerbolzen verspannt ist.
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Dabei
wird der als Kopfschraube ausgebildete Haltestift von oben her durch
die Suprakonstruktion in das Aufnahmeteil geführt und in dieses eingeschraubt,
wodurch sich eine einfachere Handhabung ergibt, da naturgemäß die Drehung
einer Schraube von oben her leichter zu bewerkstelligen ist als
von der Seite, wie beim Stand der Technik.
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Ein
unbeabsichtigtes, lastbedingtes Lösen dieser Schraubverbindung
ist praktisch ausgeschlossen.
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Der
in das Anschlußteil
eingedrehte Gewindeschaft kann zur Sicherung gegen ein wenn auch nur
theoretisches Lockern des Haltestiftes mit dem Gewindebereich des
Anschlußteiles
verklebt sein.
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Da
der Haltestift nun mehrere Funktionen übernimmt, nämlich zum einen die Führung der
Suprakonstruktion und zum anderen deren Befestigung, die, wie zum
Stand der Technik beschrieben, bislang durch einen Gewindestift
erfolgte, ist auch die Herstellung der Teile einfacher, insbesondere
deshalb, da weniger und einfachere Teile herstellbar sind.
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So
kann als Kopfschraube ein handelsübliches Teil aus einem geeigneten
Material eingesetzt werden, so daß eine spezielle Anfertigung
nicht erforderlich ist.
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Auch
die Fertigung der Suprakonstruktion gestaltet sich erheblich einfacher,
da ein Gewinde, wie es bislang erforderlich war, nicht vorgesehen
sein muß.
Vielmehr wird die Kopfschraube lediglich durch einen Schraubkanal
geführt,
der beim Gießen
gleich mit eingebracht wird und keiner weiteren Nachbearbeitung
bedarf.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das
dem Schraubenkopf gegenüberliegende
Ende als Spitze ausgebildet ist, die das Anschlußteil durchtritt und in die entsprechende
Aufnahme des Ankerbolzens, in der das Anschlußteil einliegt, eingedrückt wird,
so daß eine
zusätzliche
insbesondere Kippsicherung der Suprakonstruktion erreicht wird.
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Darüber hinaus
wird das Anschlußteil
durch die Kopfschraube an einen Andruckring gepreßt, mit dem
das Anschlußteil
am Ankerbolzen befestigt ist. Eine Lockerung des Anschlußteiles
wird dadurch wirksam verhindert.
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Der
Schraubenkopf der Kopfschraube kann zylindrisch ausgebildet sein
mit einer entsprechenden Werkzeugaufnahme in Form eines Schlitzes,
eines Kreuzschlitzes oder eines Innensechskants. Denkbar ist aber
auch, den Schraubenkopf als Senkkopf auszubilden, wobei dann die
Suprakonstruktion eine entsprechend gestaltete Andruckfläche aufweist,
d. h., daß dann
der Schraubkanal im Eingangsbereich als Senkung ausgebildet ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 ein
Zahnimplantat gemäß der Erfindung
in einer teilweise geschnittenen Explosivdarstellung,
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2 das
Zahnimplantat gemäß 1 in zusammengebauter
Stellung,
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3 den
Aufbau eines Zahnimplantats zur Abdrucknahme in einer teilweise
geschnittenen Explosivdarstellung,
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4 das
Zahnimplantat nach 3 in montierter Stellung.
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In
den 1 und 2 ist ein Zahnimplantat dargestellt,
das einen Ankerbolzen 1 aufweist, an dessen freiem Kopfende
ein Anschlußteil 5 gehalten ist.
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Dieses
Anschlußteil 5 ist
kugelabschnittsförmig
gestaltet und liegt in einer kalottenartigen Aufnahme 2 des
Ankerbolzens 1 ein, an die sich nach außen hin ein Innengewinde 3 anschließt, in das
ein Andruckring 7 einschraubbar ist, der das Anschlußteil 5 teilweise
umgreift und durch Anpressen an die Wandung die Aufnahme 2 fixiert.
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Durch
die Formgebung des Anschlußteiles 5 und
der Aufnahme 2 kann ein Gewinde 6, das im Anschlußteil 5 verläuft und
in das eine Kopfschraube 15 eindrehbar ist, lagegenau ausgerichtet
werden.
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Zum
Eindrehen in den Ankerbolzen 1 ist an dem Andruckring 7 ein
Mehrkant 8 angeformt, an dem ein nicht dargestelltes Werkzeug
ansetzbar ist.
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Über den
Andruckring 7 ist ein Ausgleichsring 9 stülpbar, der
mit einer Stirnseite an einer Ringfläche 4 im Kopfbereich
des Ankerbolzens 1 anliegt, während sich außenseitig
ein Stumpf 10a abstützt. Sowohl
der Ausgleichsring 9 wie auch der Stumpf 10a sind
Bestandteil der Suprakonstruktion 10.
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Zur
Parallelisierung des Stumpfes 10a an einem Meistermodell,
liegt der Ausgleichsring 9 als zunächst separates Teil in einer
Ausnehmung 11 des Stumpfes 10a ein, die kalottenförmig ausgebildet
ist und in ihrer Wölbung
einer Außenwölbung der
Seitenwand des Ausgleichsringes 9 entspricht.
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Der
Stumpf 10a ist mit einem sich in Längsachsrichtung erstreckenden
Schraubkanal 12 versehen, der, ausgehend von der Ausnehmung 11, in
einen Aufnahmeraum 14 mündet,
der auf der dem Ankerbolzen 1 gegenüberliegenden Seite vorgesehen
ist.
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Durch
den Schraubkanal 12 ist eine Kopfschraube 15 geführt, die
einen zylindrischen Schraubkopf 18 mit einer Werkzeugaufnahme 19 sowie
einen am anderen Ende vorgesehenen Gewindeschaft 16 aufweist,
an den sich eine Spitze 17 anschließt.
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Die
Kopfschraube 15 ist zur Festlegung der Suprakonstruktion 10 am
Ankerbolzen 1 durch den Schraubkanal 12 und den
Andruckring 8 in das Anschlußteil 5 geführt, wo
sie in das Gewinde 6 eingedreht ist, das sich in einer
Durchgangsbohrung fortsetzt, die von der Spitze 17 durchtreten
wird, die sich bei entsprechendem Eindrehen der Kopfschraube 15 in
den Grund der Aufnahme 2 eindrückt.
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Anstelle
der Suprakonstruktion 10 mit Stumpf 10a und Ausgleichsring 9 ist
für eine
Abdrucknahme ein Kappenhalter 20 mit dem dann in einem
Kiefer festgelegten Ankerbolzen 1 verbunden, wobei auf
den Kappenhalter 20 eine Abdruckkappe 21 aufgesetzt
ist. Dies ist in den 3 und 4 zu erkennen.
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An
dem in den nicht dargestellten Kieferknochen z.B. eingeschraubten
Ankerbolzen 1 wird mittels einer Schraube 22 der
sich keilförmig
vom Ankerbolzen 1 fort verjüngende Kappenhalter 20 unter
Einschluß der
zuvor beschriebenen Funktionsteile am Anschlußteil 5 und Andruckring 7 befestigt.
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Auf
den Kappenhalter 20 wird die Abdruckkappe 21,
die eine dem Kappenhalter 20 angepaßte Innenkontur aufweist, aufgesetzt.
Danach wird ein Abdruck genommen, in dem die Abdruckkappe 21 verbleibt.
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Unter
Einsetzen eines dem Kappenhalter 20 entsprechenden Füllteiles
in die Abdruckkappe 21 des Andruckes wird anschließend das
Meistermodell gefertigt, das die in den 1 und 2 dargestellten
Einzelteile aufweist.
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Hieran
kann nun der Stumpf 10a parallelisiert werden, wobei durch
Verspannen der Kopfschraube 15 eine Fixierung in der gewünschten
Position erreicht wird.
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Der
Ausgleichsring 9 und der Stumpf 10a werden dann
mit Wachs, Kunststoff oder einem Sekundenkleber fest miteinander
verbunden, so daß sie anschließend als
Suprakonstruktion 10 in der Höhe und Breite bearbeitet werden
können.
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Die
so geschaffene Suprakonstruktion 10 besteht aus Plexiglas
oder einem anderen rückstandslos
verbrennbaren Kunststoff
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Die
Suprakonstruktion 10 mit dem Stumpf 10a und dem
daran befestigten Ausgleichsring 9 bildet sozusagen ein
verlorenes Modell beim anschließenden
Gießen,
bei dem dann die Suprakonstruktion als Träger für eine aufzusetzende Krone
oder dergleichen ausgebildet wird.
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Bei
der nachfolgenden Verbindung mit dem im Kiefer befindlichen Ankerbolzen 1 ist
die exakte Position vorgegeben, da der Ausgleichsring 9 der
Suprakonstruktion 10 vollflächig an der Ringfläche 4 anliegt.
Durch die Kopfschraube 15 kann die Suprakonstruktion 10 mit
der anmontierten Krone fest mit dem Ankerbolzen 1 verbunden
werden, wobei, wie erwähnt,
sich die Spitze 17 der Kopfschraube 15 in die Aufnahme 2 eingräbt und so
für eine
zusätzliche
Sicherung sorgt. Der nach oben hin offene Aufnahmeraum 14 wird
sodann verfüllt.
Alternativ oder zusätzlich
zur Sicherung mittels der Spitze 17 kann die Suprakonstruktion 10 im
Bereich ihrer Anlage an der Ringfläche 4 mit dem Ankerbolzen 1 durch
Verkleben oder Zementieren verbunden sein.
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- 1
- Ankerbolzen
- 2
- Aufnahme
- 3
- Innengewinde
- 4
- Ringfläche
- 5
- Anschlußteil
- 6
- Gewinde
- 7
- Andruckring
- 8
- Mehrkant
- 9
- Ausgleichsring
- 10
- Suprakonstruktion
- 10a
- Stumpf
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Schraubkanal
- 13
- Andruckfläche
- 14
- Aufnahmeraum
- 15
- Kopfschraube
- 16
- Gewindeschaft
- 17
- Spitze
- 18
- Schraubenkopf
- 19
- Werkzeugaufnahme
- 20
- Kappenhalter
- 21
- Abdruckkappe
- 22
- Schraube