DE10132854A1 - Wasserdichte Rohrdurchführungs-Anordnung für die Einbettung in Mauerwerke bzw. Betonwände oder Betonböden - Google Patents

Abstract

Wasserdichte Rohrdurchführungs-Anordnung für die Einbettung in Mauerwerken bzw. Betonwänden oder Betonböden, die einen die Wand oder den Boden durchsetzenden Rohrkörper (1) aufweist, bei dem ein ringartiger Kragen (2) aufgesteckt und befestigt ist. DOLLAR A Dem Befestigungsbereich des Kragens (2) am Rohrkörper (1) ist eine Abdichtung (5) zugeordnet. DOLLAR A Zwecks Schaffung einer auf Dauer dichten Wassersperre im Befestigungsbereich des Kragens (2) ist als Abdichtung eine Dichtanordnung (5) vorgesehen, die aus einem Material mit hoher Quellfähigkeit besteht, das bei Feuchtigkeitsbeaufschlagung aufquillt und auf diese Weise eine unüberwindbare, dynamisch wirkende Wasser- bzw. Feuchtigkeitssperre im betreffenden Mauerwerk bildet (Fig. 1).

Description

Die Erfindung betrifft eine wasserdichte Rohrdurchführungs-Anordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Rohrdurchführungs-Anordnungen dieser Art sind bekannt (z. B. Prospekt "Abdichtungstechnik" der Firma H-Bau Technik, D-79771 Klettgau, Am Güterbahnhofund Prospekt "Kraso Rohrdurchführungen" der Firma Jürgen Krasemann GmbH, D-46414 Rhede, Max-Planck- Str. 2).

Diese als Bauelemente vorgefertigten Rohrdurchführungen werden im Mauerwerk bzw. Beton eingebettet, wobei an den Rohrdurchführungen (Rohrkörper) eingans- und ausgangsseitig entsprechende Rohrleitungen z. B. für das Abwasser angeflanscht werden können.

Des weiteren kann eine solche Rohrdurchführung auch zur Durchführung von Gas-, Telefon- oder anderer Leitungen verwendet werden.

Die bei einer der bekannten Rohrdurchführungs-Anordnungen um das Rohr angebrachte kragenartige Doppelstegdichtung dient dort als statische Wassersperre, wobei deren Befestigung mit einer Metall-Schelle gesichert wird.

Bei der anderen bekannten Rohrdurchführungs-Anordnung dient der auf halber Rohrkörperlänge bzw. mittig angebrachte ringartige Kragen aus Blech (ähnlich einer Schallplatte) ebenfalls als statische Wassersperre, wobei das Kragenartige Blechteil am Rohrkörper mit Hilfe eines um­ laufenden Bitumenbandes befestigt wird.

Die bekannten Abdichtungs Anordnungen an den Rohrkörpern bieten zwar über eine geraume Zeitspanne eine gewisse Sicherheit gegen eindringendes Wasser, dabei ist aber nicht völlig auszuschließen, daß durch solche ausschließlich statisch wirkende Sperren, so wie Alterung der Dichtungen oder anderer Einflüsse im Laufe der Zeit eine wassersperrende Abdichtung gegen von außen in den ausgekleideten Wanddurchbruch ein- bzw. vordringende Feuchtigkeit nicht mehr zuverlässig gegeben ist.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer Rohrdurchführungs-Anordnung der in Rede stehenden Art die Sicherheit gegen eindringende Feuchtigkeit im Abdichtungsbereich des Kragens mit einfachen und preiswerten Mitteln weiter zu erhöhen und dabei eine Abdichtung zu schaffen, die für eindringende Feuchtigkeit auf Dauer eine unüberwindbare Sperre darstellt.

Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung ist dem kennzeichnenden Teil des Patent­ anspruchs 1 zu entnehmen. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Er­ findung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Mittels des Einsatzes einer bei eindringender Feuchtigkeit reagierenden aufquellenden Dichtung im Befestigungsbereich des als statische Wassersperre wirkenden Kragens auf dem Rohrkörper wird die Dichtwirkung in diesem Bereich infolge dynamischer Einwirkung zusätzlich erheblich verstärkt und damit eine Unterwanderung des Kragen-Befestigungsbereichs durch von außen eindringende Feuchtigkeit mit absoluter Sicherheit auf Dauer unterbunden.

Die vorteilhafte Kombination einer statisch und dynamisch wirkenden Abdichtung bei dem Verwendungszweck der betreffenden Rohrdurchführungs-Anordnung in Wanddurchbrüchen bei Beton sowie Mauerwerken aller Art und Materialien bildet eine von eindringender Feuchtigkeit nicht zu überwindende, überdurchschnittlich dichte Wassersperre.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand dieser nachfolgend näher beschrieben.

Dabei zeigen

Fig. 1 eine wasserdichte Rohrdurchführungs-Anordnung als vorgefertigtes Wanddurchbruch- Element für den Einbau in Beton und Mauerwerken in einer perspektivischen Darstellung,

Fig. 2 diese Rohrdurchführungs-Anordnung in Seitenansicht und

Fig. 3 einen Mauerwerk-Ausschnitt mit der darin wasserdicht eingebetteten Rohrdurch­ führungs-Anordnung gemäß der Erfindung.

Mit 1 ist ein Rohrkörper bezeichnet, der beispielsweise aus Kunststoff bestehen kann. Auf diesem Rohrkörper ist etwa auf halber Länge bzw. mittig oder an anderer Stelle ein abstehender, ringartiger Kragen 2 aufgesteckt und dort z. B. mittels einer Klebeverbindung 3 befestigt. Der Kragen 2 besteht beim vorliegenden Ausführungsbeispiel aus normalem verzinktem Blech.

Weitere Varianten sind blankes oder auch nichtrostendes Blech.

Es besteht auch die Möglichkeit, für den Kragen 2 nichtmetallisches Material zu verwenden. Dem Verbindungsbereich des Kragens 2 auf dem Rohrkörper 1 ist zusätzlich eine umlaufende Dichtungsanordnung 5 zugeordnet.

Diese Dichtungsanordnung 5 besteht in vorteilhafter Weise aus einem unter Feuchtigkeits- Einwirkung rasch reagierendem oder auf Wunsch auch verzögert reagierendem aufquellenden Material bzw. Werkstoff von hoher Quellfähigkeit.

Als Dichtmaterial ist z. B. ein unter dem Begriff "Quellband" (Bentonit Band mit mehr oder weniger Kunststoffanteilen in Bezug auf eine variable Reaktionsschnelligkeit bei eindringender Feuchtigkeit) bekanntes Band mit den o. a. Inhaltsstoffen bzw. Werkstoffen besonders gut geeignet.

Die Dichtungsanordnung 5 ist zweckmäßig als auf dem Rohrkörper 1 haftendes Quellband ausgeführt, das sich damit leicht auf dem Rohrkörper 1 aufbringen und dort fixieren läßt. Das Quellband kann z. B. aus einem Kunststoff-Dichtband mit oder ohne Bentonit Anteil bestehen.

Die in der beschriebenen Weise vorgefertigte Rohr Durchführungs-Anordnung dient zum Herstellen einer wasserdichten Wanddurchführung z. B. in Beton, Mauerwerken od. dgl., wie in Fig. 3 dargestellt.

Wie nun aus dieser Figur hervorgeht, ist die beschriebene Rohrdurchführungs-Anordnung in einer Betonwand 7 oder einer gemauerten Wand vollständig eingebettet bzw. von dieser umschlossen. Der auf dem Rohrkörper 1 befestigte und seitlich abstehende Kragen 2 bildet dabei in der Beton oder gemauerten Wand 7 eine statische Wassersperre gegen von außen eindringende Feuchtigkeit, während die im Rohrkörper-Verbindungsbereich des Kragens 2 vorgesehene quellfähige Dichtungsanordnung 5 bei eindringender Feuchtigkeit aufquillt, und dadurch in diesem Bereich zusätzlich eine dynamische Dichtwirkung auf den Verbindungsbereich auslöst.

Die aus quellfähigem Material bestehende Dichtanordnung 5 ist dabei vor dem Kragen 2 angeordnet und liegt damit im unmittelbaren Einwirkungsbereich einer von außen her im Bereich der Wanddurchführung eindringenden Feuchtigkeit.

In Weiterbildung der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, eine Fläche 8 des Rohrkörpers 1, das im Mauerwerk oder Beton eingebettet wird, vorher mit einer Bitumenschicht zu versehen und die Oberfläche dieser Bitumenschicht zusätzlich mit einer rauen bzw. porigen Oberfläche auszurüsten. Desgleichen wird auch der ringförmige Kragen 2 komplett mit einer Bitumenbeschichtung, mit rauer bzw. poriger Oberfläche, versehen. Eine solche raue bzw. porige Oberfläche kann z. B. dadurch erreicht werden, dass in der noch nicht ausgetrockneten Bitumenschicht, Quarzsand oder dergleichen eingearbeitet bzw. aufgebracht wird. Die dynamisch reagierend ausgelegte Dichtanordnung 5 ist jedoch von der beschriebenen Maßnahme ausgenommen.

Durch die Ausbildung einer rauen bzw. porigen Oberfläche auf der Fläche 8 des Rohrkörpers 1 wird nach dem Einbetten des Rohrkörpers 1 mit dem umschließenden Beton eine innige Verzahnung und damit ein optimaler Verbund erreicht. Durch die zusätzliche wesentliche Vergrößerung der statischen Wassersperren-Fläche 8 am Rohrkörper 1, infolge der rauen bzw. porigen Oberfläche auf den Flächen 8 des Rohrkörpers 1, wird die Dichtwirkung der vorgeschlagenen Rohrdurchführungs-Anordnung nochmals erheblich erhöht und auf Dauer sichergestellt.

Claims (10)

1. Wasserdichte Rohrdurchführungs-Anordnung für die Einbettung in Mauerwerken bzw. Betonwänden oder Betonböden, bestehend aus einem Rohrkörper, bei dem ein ringartiger Kragen aufgesteckt und befestigt ist, wobei dessen Befestigungsbereich am Rohrkörper eine Abdichtung zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung aus einer unter Feuchtigkeits-Einwirkung aufquellenden Dichtanordnung (5) gebildet ist.

2. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtanordnung (5) aus einem Material mit hoher Quellfähigkeit besteht.

3. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtanordnung (5) aus einem Material mit variabler Quellfähigkeit besteht.

4. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden dadurch gekennzeichnet, daß als Basis-Material für die Dichtanordnung (5) Bentonit dient.

5. Rohrduchführungs-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtanordnung (5) aus Bentonit mit eingebettetem Kunststoff, Bitumen, Kunststoffteilen, oder aus einem Kunststoff Dicht- oder Quellband mit oder ohne Bentonit Anteil besteht.

6. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtanordnung (5) aus einem Quellband od. dgl. gebildet ist.

7. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtanordnung (5) vor dem Kragen (2) angeordnet ist.

8. Rohrdurchführungs-Anordnung nach 71 dargestellt, dass auf den Flächen (8) des Rohrkörpers (1) eine Bitumenschicht aufgebracht ist und dass die Bitumenschicht mit einer rauen bzw. porigen Oberfläche versehen ist.

9. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem ringartigen Kragen (2) eine Bitumenschicht aufgebracht ist und dass die Bitumenschicht mit einer rauen bzw. porigen Oberfläche versehen ist.

10. Rohrdurchführungs-Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bitumenschicht Quarzsand oder dergleichen eingearbeitet bzw. aufgebracht ist.