DE1013073B - Verfahren zur Herstellung ionogen und kovalent vernetzter Polymerer - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ionogen und kovalent vernetzter Polymerer

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DE1013073B
DE1013073B DEP11324A DE1013073DA DE1013073B DE 1013073 B DE1013073 B DE 1013073B DE P11324 A DEP11324 A DE P11324A DE 1013073D A DE1013073D A DE 1013073DA DE 1013073 B DE1013073 B DE 1013073B
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polymers
polymer
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Harold Leonard Jackson
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J3/00Processes of treating or compounding macromolecular substances
    • C08J3/24Crosslinking, e.g. vulcanising, of macromolecules
    • C08J3/246Intercrosslinking of at least two polymers

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Description

  • Verfahren zur Herstellung ionogen und kovalent vernetzter Polymerer Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung ionogen und kovalent vernetzter Polymerer.
  • Die durch kovalente Bindungen, d. h. Kohlenstoff-Kohlenstoff-, Kohlenstoff-Sauerstoff-oder Kohlenstoff-Schwefel-Atombindungen vernetzten Polymeren besitzen eine hohe Beständigkeit gegen organische Lösungsmittel und chemische Reaktionsmittel. Sie liegen z. B. im vulkanisierten Kautschuk vor. Ein weiteres Beispiel sind die Ionenaustauschharze, welche kovalent vernetzte Polymeren sind, die ionogene Gruppen enthalten, wobei diese letztgenannten indessen einfache Ionen darstellen und nicht an der \'ernetzung teilnehmen. Vernetzte Polymeren dieser Art sind indessen hydrophob und besitzen Wasserdampfdurchlässigkeit.
  • Durch Ionenbindung vernetzte Polymeren sind ebenfalls bekannt. Sie werden gewonnen, indem man Polyanionen, wie Polyacrylsäure (z. B. als Natriumsalz), mit Polykationen, wie polymeren quaternären Ammoniumsalzen, in Reaktion bringt. Durch Ionenbindung vernetzte Polymeren sind im gesamten pH-Bereich in Wasser unlöslich, desgleichen in organischen Lösungsmitteln, aber in den wäßrigen Lösungen bestimmter Salze, wie Natriumchlorid, Ammoniumchlorid oder Vatriumchromat, löslich.
  • Vernetzte Polymeren dieser Art haben den Nachteil einer niedrigen Naßfestigkeit und schlechten Formbeständigkeit.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung ionogen und kovalent vernetzter Polymerer, das sich dadurch kennzeichnet, daß man zwischen zwei entgegengesetzt geladenen Linearpolymeren, nämlich einem polyanionischen Polymeren und einem polykationischen Polymeren, die je Molekül mindestens sieben ionogen geladene Einheiten besitzen, durch Reaktion der anionischen mit den kationischen Gruppen in einem flüssigen Reaktionsmedium ionogene Querverbindungen bildet und darauf zwischen den Polymerenketten dieses ionisch vernetzten Systems kovalent gebundene Atombrücken aufrichtet, wobei man sich üblicher Methoden bedient.
  • Diese Produkte sind in Wasser des gesamten pH-Bereiches sowie in organischen Lösungsmitteln unlöslich. Im Unterschied von den durch lonenhindung vernetzten Polymeren sind sie in wäßrigen Salzlösungen, wie konzentrierter NaCl-Lösung, unlöslich.
  • Diese Polymeren haben die bemerkenswerte und unerwartete Eigenschaft, trotz ihrer Unempfindlichkeit gegen Lösungsmittel und Wasser eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, Naßfestigkeit und Formbeständigkeit zu besitzen.
  • Das räumliche Netzwerk der erfindungsgemäß hergestellten doppelt vernetzten Polymeren besteht aus Polymerenketten von entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten. Eine solche Struktur läßt sich durch nachfolgende Formel wiedergeben, in welcher die Ketten der Linearpolymeren durch die waagerechten Linien dargestellt sind, als lonengruppen zum Zwecke der Darstellung Carboxyl-und quaternäre Ammoniumgruppen eingezeichnet sind und X einen zweiwertigen Rest darstellt, der zwei Ketten des I, inearpolymeren kovalent verbindet : Diese Produkte unterscheiden sich strukturell von den bekannten Polymeren, die durch Mischpolymerisation von anionische bzw. kationische Gruppen enthaltenden Vinylmonomeren hergestellt sind, z. B. den Wischpolymerisaten von Methacrylsäure und Vinylpyridin. Derartige Mischpolymerisate enthalten zwischen den Polymerenketten keine kovalenten Querverbindungen, und ihre Ionenbindungen liegen mehr innerhalb der gleichen Polymerenkette als zwischen zwei Ketten. Diese strukturellen Unterschiede sind an der Tatsache erkenntlich, daß diese Mischpolymerisate sowohl in verdünnten Säuren als auch verdünntem Alkali löslich sind. Die zur Herstellung dieser Produkte verwendeten Polyelektrolytpolymeren sind Linearpolymeren, die je Molekül eine größere Zahl, mindestens sieben, ionogen geladener Einheiten enthalten, die an die Ketten der Linearpolymeren gebunden sind. Viele derartige Polymeren, sowohl kationische als auch anionische, sind in der Literatur beschrieben. Die Polyelektrolyte sollen in einer als Reaktionsmedium geeigneten Flüssigkeit löslich sein. Diese kann ein organisches Losungsmittel (z. B. Alkohole, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Chlorkohlenwasserstoffe, Athylacetat, Aceton u. dgl.) sein, ist aber vorzugsweise Wasser.
  • Im allgemeinen haben diese Polymeren ein Molekulargewicht von über etwa 1000, damit sie ausreichend Ionengruppen für eine gute Vernetzung enthalten. Sie sollen mindestens in einem gewissen Umfange, z. B. bis zu etwa 5 °/o, in dem Reaktionsmedium löslich sein.
  • Im allgemeinen werden die Ionenquerverbindungen gebildet, indem man mindestens einen polykationischen Polyelektrolyt und mindestens einen polyanionischen Polyelektrolyt in im wesentlichen chemisch äquivalenten Mengen in Reaktion bringt, d. h. in solchen Mengen, daB etwa eine anionische Gruppe auf je eine kationische Gruppe vorhanden ist.
  • Indessen sind auch gewisse Abweichungen von diesem Mengenverhältnis möglich, z. B. kann der eine oder der andere Polyelektrolyt in einem molaren Überschuß von bis zu 50 °/o vorhanden sein. Die beiden Polyelektrolyte werden in der als Reaktionsmedium dienenden Flüssigkeit gelöst. Die Reaktion erfolgt leicht bei der Temperatur der Umgebung, aber wenn gewiinscht, kann man Temperaturen bis zu etwa 100° anwenden, wobei der bevorzugte Temperaturbereich zwischen 10 und 50° liegt. Das Reaktionsprodukt ist in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln unlöslich und scheidet sich aus dem Reaktionsmedium ab.
  • Man kann sowohl Additionspolymeren, z. B. Vinylidenpolymeren, als auch Kondensationspolymeren verwenden, wobei die erstgenannten im allgemeinen leichter zugänglich und deshalb bevorzugt sind.
  • Beispiele für verwendbare polyanionische Polymeren sind die Polymeren von polymerisierbaren aliphatischen Monocarbonsäuren, die eine Methylengruppe durch eine Äthylenbindung an ein C-Atom gebunden enthalten, das zur Carboxylgruppe a-ständig ist, z. B. Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Polyãthacrylsãure, Poly-a-chloracrylsaure usw. ; die Interpolymeren von Monocarbonsäuren der Acrylsäurereihe mit polymerisierbaren Vinylidenverbindungen, z. B. die Mischpolymerisate von Methacrylsäure mit Methylmethacrylat, Vinylacetat, Styrol oder 1, 3-Butadien oder die Mischpolymerisate von a, ß-äthylenungesättigten Dicarbonsäureanhydriden, wie Maleinsäureanhydrid, mit polymerisierbaren Vinylidenverbindungen, wie Athylen, Propylen, Isobutylen, Styrol, Methylvinylãther, Vinylacetat, Vinylchlorid, Methylacrylat usw. ; die Polysulfonsãuren, wie Polyvinylsul--fonsãure, Polyvinylbenzolsulfonsäuren ; die polymeren Sauren, die durch Reaktion von Phosphorsäure mit Polymeren entstehen, welche Epoxygruppen enthalten ; die Polymeren natürlicher Herkunft oder deren Derivate, die mehrere saure Gruppen enthalten, wie Ligninsäure, Alginsäure, Carboxymethylcellulose u. dgl.
  • Um die nachfolgende Bildung kovalenter Querverbindungen zu erleichtern, werden als polyanionische Polymeren zweckmäßig Mischpolymerisate verwendet, die funktionelle Gruppen enthalten, welche durch Reaktion mit sich selbst oder mit einer komplementär funktionellen Gruppe kovalente Querverbindungen zu bilden befähigt sind. Beispiele für derartige funktionelle Gruppen sind unter anderem die Epoxy-, Oxy-, Mercapto-, Halogen-, Carboxy-und Amidogruppen.
  • Die polyanionischen Polymeren können und werden zweckmäßig oft mit einer Base, wie Ammoniak, Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd, neutralisiert, bevor sie mit dem polykationischen Polyelektrolyt in Reaktion gebracht werden, um ihre Löslichkeit in Wasser zu erhöhen.
  • Die vom Standpunkt der Eigenschaften des Endproduktes bevorzugt verwendeten Polyanionen sind die Mischpolymerisate a, p7-äthylenungesättigter Monocarbonsäuren, z. B. Acryl-und Methacrylsäure, mit polymerisierbaren Vinylidenverbindungen, die Epoxygruppen oder primäre oder sekundäre Amidogruppen enthalten, z. B. Allylglycidyläther, Glycidytmethacrylat, Butadienmonoepoxyd, Vinylglycidylphthalat, Allylglycidylmaleat, Allylglycidylphthalat, 4-Vinylcyclo-hexen-monoepoxyd, Acrylsäureamid, Methacrylsäureamid, N-Methyl-acrylsäureamid, N-Phenylacrylsäureamid, N-Benzyl-acrylsäureamid u. dgl.
  • Zu den polykationischen Polyelektrolyten gehören alle Linearpolymeren oder Copolymeren, die eine größere Zahl primärer, sekundärer oder tertiärer Aminogruppen an die Kette des Linearpolymeren gebunden enthalten. Weitere Beispiele für geeignete polykationische Polymeren sind Polyvinylamin ; die hydrierten 1, 3-Butadien-acrylnitril-und 1, 3-Butadienmethacrylnitril-Mischpolymerisate ; die durch reduzierende Aminierung von Äthvlen-Kohlenmonoxyd-Mischpolymerisaten erhaltenen Polyamine (USA.-Patentschrift 2 495 255) ; Polyäthylenimin ; Poly-N-methyläthylenimin ; die Polvvinylpyridine, die Polyvinylchinoline ; die polymerisierten Acrylate und Methacrylate von N-ß-Oxyäthyl-tert.-aminen, wie ß-Dimethylaminoäthylacrylat, p7-Di-n-butylamino-äthyl methacrylat, Triäthanolaminmonomethacrylat, 4-Dicyclohexylaminoäthylmethacrylat, 1- (ß-Methacrylyloxyäthyl)-piperidin, 4- (j0-Methac. rylyIoxyäthyl)-morpholin ; die linearen Polyamide, welche intralineare tertiäre Aminogruppen enthalten (USA.-Patentschrift 2 274 831) ; die durch katalytische Hydrierung Ketongruppen enthaltender Harze in Gegenwart von Ammoniak oder Aminen erlaltenen aminierten Produkte (USA.-Patentschrift 2 063 158); die Reaktionsprodukte von Vinylketonpolymeren mit Ammoniak oder primaren Aminen (USA.-Patentschrift 2122 707) ; die durch Kondensation von Diaminen unter Ammoniakentwicklung gewonnenen linearen Polyamine ; die durch Reaktion von Ammoniak, primären oder sekundären Aminen mit Epoxygruppen enthaltenden Polymeren entstandenen polymeren Amine ; die durch Reaktion von Epoxygruppen enthaltenden Polymeren mit einem tertiären Amin und Wasser oder einer Säure erhaltenen polymeren quaternären Ammoniumsalze u. dgl.
  • Die polykationischen Polymeren können ebenso vs ie die polyanionischen Polymeren Copolymeren sein, die neutrale funktionelle Gruppen enthalten, die zvr : 1 Bildung kovalenter Querverbindungen befähigt sitid,,. z. B. Oxy- oder Amidogruppen.
  • Die polykationischen Polymeren werden vorzugsweise in einer stärker wasserlöslichen Form verwendet, z. B. in Form ihrer Salze mit organischen oder anorganischen Säuren, wie dem Acetat, Hydrochlorid oder Sulfat, oder die tertiäre Aminogruppen enthaltenden Polymeren in Form ihrer quaternären Ammoniumsalze z. B. mit Alkylhalogeniden oder Dialkylsulfaten.
  • Die vom Standpunkt der Eigenschaften des Endproduktes bevorzugt verwendeten Polykationen sind die polymerisierten Acrylate und Methacrylate von N-p-Oxyäthyl-tert.-aminen und quaternären Ammoniumsalzen derselben. Derartige Verbindungen sind bereits beschrieben, z. B. in der USA.-Patentschrift 2 138 763.
  • Wenn das polyanionische Polyelektrolytpolymere das Salz einer mehrwertigen polymeren Säure und das polykationische Polyelektrolytpolymere das Salz einer polymeren Base ist, wird bei Herstellung der lonenquerverbindungen außerdem durch doppelte Umsetzung ein einfaches organisches oder anorganisches Salz gebildet, welches normalerweise in Wasser löslich ist und leicht von dem ionogen vernetzten Polymeren getrennt werden kann. Der Mechanismus der ionogenen Vernetzung kann w ie folgt erläutert werden, wobei man als Beispiel das Salz einer polymeren Polycarbonsäure, dessen Kation mit M bezeichnet wird, und ein polymeres polyquaternäres Ammoniumhalogenid verwendet, dessen Halogen mit » Hal « bezeichnet ist, während die waagerechten Linien die Ketten des Linearpolymeren darstellen : Die Einführung der kovalenten Querverbindungen in das ionogen vernetzte Polymere kann auf verschiedene, an sich bekannte Weise erfolgen. Es wurde bereits erwähnt, daß die Polyelektrolytpolymeren funktionelle Gruppen enthalten können, die nach Aufrichtung der Ionenquerverbindungen durch Reaktion mit sich selbst oder mit anderen komplementären funktionellen Gruppen kovalente Querverbindungen lhilden. Unter » komplementären Gruppena sind funktionelle Gruppen zu verstehen, die man miteinander kondensieren kann, d. h., man richtet unter Austritt von Elementen oder einfachen Molekülen neue Bindungen auf. Wenn eines oder beide Polyelektrolytpolymeren eine Vernetzungsfunktionalität besitzen, verursacht das Erhitzen des ionogen vernetzten Polymeren auf Ten1peraturen von 50 bis 100° die Bildung von Querverbindungen, und in manchen Fällen reicht sogar das Stehenlassen bei Raumtemperatur aus.
  • Wenn einer der Polvelektrolyte eine funktionelle Gruppe enthält, die komplementär zu einer anderen funktionellen Gruppe in dem anderen Polyelektrolyt ist, z. B. Hydroxyl-und Carboxylgruppen, bewirkt das Erhitzen des ionogen vernetzten Polymeren auf Temperaturen oberhalb etwa 50° und unterhalb der Zersetzungstemperatur, z. B. auf Temperaturen zwischen 50 und 200°, in entsprechender Weise die kovalente Vernetzung.
  • Eine andere Methode zur Einführung kovalenter Querverbindungen besteht in der Behandlung der durch Ionenbindungen vernetzten Polymeren mit einem polyfunktionellen Reaktionsmittel, in welchem die reaktionsfähigen Gruppen komplementär zu den Gruppen in den Polymerenketten sind. Beispielsweise können Ketten von Polyelektrolytpolymeren, die primäre oder sekundäre Amidogruppen enthalten, durch Behandlung mit Formaldehvd kovalent vernetzt werden. Ein anderes Beispiel sind die Alkylendihalogenide. die direkt mit den Methylengruppen der Ketten der Linearpolymeren reagieren. Weitere Beispiele für derartige polyfunktionelle Reaktionsmittel sind Aralkylendihalogenide, Athylenoxyd, I'ropylenoxyd, Dimethylolharnstoff, Dimethylolmelamin, Dimethylolurone, Dimercaptane, Glykole.
  • Unabhängig davon, wie die Vernetzung durchgeführt wird, kann ihre Wirkung im allgemeinen daran erkannt werden, daß das ionogen vernetzte Polymere nunmehr in einer gesättigten NaCl-Lösung vollständig unlöslich geworden ist. Angesichts der Wirksamkeit polyfunktioneller Reaktionsmittel zur Einführung kovalenter Querverbindungen besteht eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darin, daß man das ionogen vernetzte Polymere mit einem bifunktionellen Reaktionsmittel behandelt (z. B.
  • Diisocyanaten, Diisothiocyanaten, Dicarbonsäurechloriden), in welchem die reaktionsfähigen Gruppen komplementär zu funktionellen Gruppen (z. B. Hydroxylgruppen) in den Polymerenketten sind. In manchen Fällen werden den ionogen und kovalent vernetzten Polymeren gemäß der Erfindung durch eine Nachbehandlung mit Salzen polyvalenter Kationen oder polyvalenter Anionen, wie Bariumchlorid, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Zinntetrachlorid, Aluminiumchlorid, Cadmiumacetat, Bleinitrat, Quecksilber (II)-chlorid, Zinkchlorid, Nickeldiacetat, Aluminiumkaliumsulfat, basisches Chromsulfat, Natriumsilicat, Natriumkobalt (III)-nitrit, Natriumchloroplatinat u. dgl., weitere erwünschte Eigenschaften verliehen. Eine derartige Nachbehandlung vermindert die Klebrigkeit der Produkte in feuchtem Zustand, ergibt Produkte von einer größeren Steifigkeit und ändert ihre Textur, gibt ihnen z. B. ein rauheres Gefiihl.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das ionogen und kovalent vernetzte Mischpolymerisat in Form eines Gemisches mit einem in Wasser dispergierbaren synthetischen polymeren Nichtelektrolyt verwendet. Diese Behandlung wird vorzugsweise durchgeführt, indem man einen der Polyelektrolyte mit einer wäßrigen Dispersion des polymeren Nichtelektrolyts vermischt und diesem Gemisch den anderen Polyelektrolyt zusetzt. Die Bildung des ionogen vernetzten wasserunlöslichen Polymeren wird durch Koagulation der wäßrigen Dispersion des polymeren Nichtelektrolyts erzielt. Das sich ausscheidende Produkt besteht aus einem Gemisch des ionogen vernetzten Polymeren mit dem polymeren Nichtelektrolyt. Das Polymerengemisch wird dann in der beschriebenen Weise kovalent vernetzt.
  • Gemische dieser Art haben eine überlegene Filmfestigkeit und eine gute Biegsamkeit bei niedriger Feuchtigkeit. Diese Gemische können unter Verwendung beliebiger wasserunlöslicher, aber in Wasser dispergierbarer, nicht elektrolytischer Polymerer hergestellt werden. Es sind vorzugsweise die Polymerisations-oder Mischpolymerisationsprodukte von Vinylidenmonomeren, wie Äthylen, 1, 3-Butadien, 2-Chlor-1, 3-butadien, Styrol, Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Tetrafluorathylen, Methacrylnitril, oder die in Wasser dispergierbaren Kondensationspolymeren von Art der Polyamide und Polyester. Das nicht elektrolytische Polymere kann funktionelle Gruppen enthalten, die befähigt sind, mit dem kovalenten Vernetzungsmittel zu reagieren.
  • Beispiel 1 100 cm3 einer 10°/aigen wäßrigen Lösung von Polymethacrylsäure werden mit 100 cm3 1, 0 n-Na O H auf ein pH von 7, 7 eingestellt. Das gesamte Volumen der entstandenen Natriumpolymethacrylatlosung beträgt 210 cmS. Sie enthält zufolge einer titrimetrischen Bestimmung 0, 476 Milliäquivalente Carboxylgruppen je cm3 Lösung. Die einem Fünftel der Natriumcarboxylatgruppen entsprechende Menge von frisch destilliertem Epichlorhydrin (2, 2 g) wird langsam unter Rühren zugesetzt, während das Gemisch in einem Eisbad gekühlt wird. Man setzt das Rühren bei Raumtemperatur 6 Stunden fort. In dieser Zeit ist das pg auf 9, 4 gestiegen. Diese Behandlung dient dazu, in das Polymere eine Anzahl von Carboglycidyloxygruppen, einzuführen, um anschließend kovalente Querverbindungen aufrichten zu können.
  • 30cm3 der entstandenen Polymerenlösung werden unter Rühren zu 100 cm3 einer wäßrigen Lösung zugesetzt, welche je cm3 0, 1 Milliäquivalente Poly--methacrylyloxyäthyl-trimethylamnionium-methylsulfat (das polymere Methosulfat von -Dimethylaminoäthyl-methacrylat, (vgl. USA.-Patentschrift2138763) enthält. Das weiße elastische Harz, welches sich ausscheidet, wird gut mit Wasser gewaschen, um das Natriummethylsulfat zu entfernen. Ein Anteil dieses durch Ionenbildung vernetzten Polymeren wird bei Raumtemperatur in einen Film von 0, 254 mm Dicke gepreßt. Nachdem der Film seinen Gleichgewichtszustand mit der Luftfeuchtigkeit erreicht hat, wird er erneut 10 Minuten bei 70° gepreßt. Während dieser Behandlung werden durch Reaktion der Epoxygruppen mit sich selbst, mit Carboxygruppen oder mit quaternären Ammoniumgruppen kovalente Querverbindungen gebildet, was man daran erkennt, daß der Film seine Form beibehält, wenn er 4 Tage in Wasser oder in gesättigte NaCl-Lösung gelegt wird.
  • Im Gegensatz dazu löst sich ein entsprechender Film des durch Ionenbindung vernetzten Polyelektrolyts, der keine Epoxygruppen enthält und deshalb nicht zu einer kovalenten Vernetzung befähigt ist, leicht in einer gesãttigten NaCl-Lösung und quillt in Wasser stark auf. Indessen zeigen Messungen, daß die Wasserdampfdurchlässigkeit des ionogen und kova'ent vernetzten Films gegenüber derjenigen des lediglich ionogen vernetzten Films nicht abgenommen hat.
  • In dem Epoxygruppen enthaltenden, ionogen vernetzten Polymeren dieses Beispiels kann die durch Epoxygruppen erfolgende kovalente Vernetzung auch dadurch erreicht werden, daß man das ionogen ver- netzte Polymere 15 bis 20 Stunden bei Raumtemperatur läßt.
  • Beispiel 2 100 cm8 10°/oiger wäßriger Polyacrylsäure werden mit 110 cmS 1, On-NaOH auf pu 7, 1 eingestellt. Das Gesamtvolumen der entstandenen Natriumpolyacrylatlösung beträgt 210 cmS. Zu dieser setzt man 2, 5 g Epichlorhydrin hinzu und rührt das Gemisch 5 Stunden bei Raumtemperatur. In dieser Zeit ist das pH auf 7, 4 gestiegen.
  • Unmittelbar nach der Herstellung setzt man 90 cAnO dieser glycidylmodifizierten Natriumpolyacrylatlösung unter Rühren zu 210 cm3 einer wäßrigen Lösung (0, 2 Milliäquivalente je cmS) von Poly--methacrylyloxyäthyl-trimethylammonium-methylsulfat. Der ionogen vernetzte Polyelektrolyt, welcher ausfällt, wird mit Wasser gut ausgewaschen. Ein Teil desselben wird bei Raumtemperatur in einen Film von 0, 254 mm Stärke verpreßt und dieser nach Lufttrocknung 10 Minuten bei 70° erneut gepreßt. Bei dieser Behandlung bilden die Epoxygruppen kovalente Quer- -verbindungen. Der entstandene Film des sowohl ionogen als auch kovalent vernetzten Polymeren ist in 20%iger wäßriger Natriumchloridlösung unlöslich.
  • Er hat eine ausgezeichnete Wasserdampfdurchlässig keit, was sich durch einen Wert von 12 000 anzeigt.
  • Im Vergleich hierzu besitzt ein gutes Schuhoberleder, wie Englisch-Kalbleder, eine Wasserdampfdurchlässigkeit von etwa 9 500. Die Werte für die Wasserdampfdurchlässigkeit sind in gWasser/100 m2/ Stunde angegeben. Diese Werte werden nach einer abgeänderten Methode von K a n a g y und V i c k e r s (Journal of American Leather Chemical Association, 45, S. 211 bis 242, April 1950) durchgeführt. Danach wird eine Kristallisierschale von einem Durchmesser von etwa 7, 6 cm mit Calciumchlorid der Teilchengröße 1, 4 mm gefüllt und mit der zu prüfenden Folie bedeckt, wobei man den Rand der Schale fest und undurchlässig verschließt. Dann hängt man die Schale umgekehrt in eine Atmosphäre von 90°/o relativer Feuchtigkeit und einer Temperatur von 23°. Die Gleichgewichtsgeschwindigkeit der Wasseraufnahme durch das Calciumchlorid wird bestimmt, indem man die Anordnung in geeigneten Zeitabständen wägt. Die Ergebnisse werden in den oben angegebenen Einheiten aufgezeichnet. Im allgemeinen zeigt Schuhoberleder unter diesen Bedingungen eine Lederdurchlässigkeit von 2000 bis 18 000 g/100 m2/Stunde.
  • Ein weitererTeil des ionogen vernetzten Polymeren dieses Beispiels wird bei Raumtemperatur auf ein Nylongewebe gepreßt. Nach Lufttrocknung wird das Stück 10 Minuten bei 70° erneut gepreßt. Dadurch ist ein unlöslicher Gewebeüberzug entstanden, der eine gute Haftfestigkeit besitzt.
  • Beispiel 3 Ein Film eines ionogen vernetzten Polyelektrolyts von 0. 254 mm Dicke wird nach den vorstehenden Beispielen aus dem Reaktionsprodukt im wesentlichen äquivalenter Mengen von wäßrigen Lösungen von Natriumpolyacrylat und Poly- (3-methacrylyloxyäthy'-trimethylammonium-methylsulfathergestellt.DerFilm wird in eine Bombe gehängt, die 10 g Athylenoxyd enthält, und in dieser 4 Stunden auf 60° erhitzt.
  • Der entstandene Film ist kovalent vernetzt, was sich an seiner Unlöslichkeit in 20°/oiger Na Cl-Lösung erweist, während der nicht behandelte, lediglich ionogen vernetzte Polyelektrolytfilm in dieser loslich ist. Die kovalenten Querverbindungen werden durch, die Reaktion des bifunktionellen Reaktionsmittels, Athylenoxyd, mit den Polymerenketten gebildet, wahrscheinlich durch die Carboxylgruppen und die quaternären Ammoniumgruppen.
  • Beispiel 4 Ein ionogen vernetzter Polyelektrolytfilm von einer Dicke von 0, 381 mm wird aus dem Reaktionsprodukt wäßriger Lösungen von Natriumpolyacrylat und Poly-, B-methacrylyloxyäthyl-trimethylammonium-methylsulfat in im wesentlichen äquivalenten Mengen hergestellt. Der Film wird 30 Minuten in 5 cm3 1, 4-Dichlor-2-buten getaucht und nach Entfernung des 1, 4-Dichlor-2-butens getrocknet. Er ist in wäßriger 20°/oiger NaCI-Lösung unlöslich. Die kovalente Vernetzung zeigt sich ferner an dem geringen Quellungsvermögen in Wasser.
  • Beispiel 5 Ein durch Ionenbindung vernetzter Polyelektrolytfilm von einer Dicke von 0, 381 mm wird aus dem Reaktionsprodukt wäßriger Lösungen von im wesentlichen äquivalenten Mengen von Natriumpolyacrylat und Poly-4-methacrylyloxyäthyl-trimethylammoniummethylsulfat hergestellt. Der Film wird 30 Minuten in 5 CM3 p-Xylylendibromid getaucht und nach Entfernung aus demselben getrocknet. Er ist in 20%iger wäßriger NaCl-Lösung unlöslich. Die kovalente Vernetzung erweist sich ferner an dem geringen Quellungsvermögen beim Eintauchen des Films in Wasser.
  • Beispiel 6 Eine wäßrige Lösung des Natriumsalzes eines 90 : 10-Methacrylsäure-Methacrylamid-Mischpolymerisates wird mit einer wäßrigen Lösung der äquivalenten Menge eines 90 : 10--Methacrylyloxyäthyl-trimethylammonium-methylsulfat-Methacrylamid-Mischpolymerisates in wäßriger Lösung behandelt. Die sofort ausfallende polymere Masse wird von der überstehenden klaren Flüssigkeit abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Noch feucht wird das Produkt in dünne Filme gepreßt, die man an Luft trocknen läßt. Der entstandene lufttrockne Film wird dann 20 Minuten in 37°/oige wäßrige Formaldehydlösung getaucht, um kovalente Querverbindungen einzuführen. Nach Trocknung an Luft wird der entstandene Film 15 Minuten bei 90° gepreßt. Dieser wärmebehandelte Film ist in gesättigter NaCl-Lösung nicht löslich, quillt aber in ihr auf.
  • Bei einem anderen Versuch werden kovalente Querverbindungen in eine Probe des gleichen ionogen vernetzten Polyelektrolytfilms eingeführt, indem man diesen in eine wäßrige Lösung von Dimethylolharnstoff taucht und das entstandene Produkt 20 Minuten auf 100° hält.
  • Beispiel 7 Ein Phosphorsäuregruppen enthaltendes Polymeres von der Struktur wird wie folgt hergestellt : Eine Lösung von 50 g Polyglycidylmethacrylat in 5Q () cm3 Methyläthylketon wird langsam im Verlauf von 40 Minuten mit 300 cm3 85%iger Orthophosphorsäure behandelt. Das polymere Phosphat wird durch Ausgießen der Lösung in 3000cm3 Diäthyläther ausgefällt und durch Wiederauflösung in Isopropylalkohol und Wiederausfällung mit Diäthyläther gereinigt.
  • Ein Polymeres, welches quaternäre Ammoniumacetatgruppen enthält und die Struktur besitzt, wird wie folgt hergestellt : Zu einer Lösung von 269 g Trimethylamin in 700 cm3 Wasser und 250 CM3 Methylacetat (welch letztgenanntes bei Hydrolyse Essigsäure ergibt) werden langsam im Verlauf von t2/3 Stunden 50 g feinzerteiltes Polyglycidylmethacrylat bei Raumtemperatur zugesetzt.
  • Man läßt das Reaktionsgemisch über Nacht stehen und gießt es dann in 2800 cm3 Aceton. Das ausgefallene polyquaternäre Ammoniumsalz wird durch Umfällen mit Äther aus seiner Lösung in Isopropylalkohol gereinigt. Es ist eine weiße Masse, die 4, 9°/o Stickstoff enthält (berechnet : 5, 36).
  • Ein durch Ionenbindung vernetzter Polyelektrolyt wird durch Reaktion äquivalenter Mengen einer 5°/eigen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der oben beschriebenen polymeren Phosphofsäure mit einer 5°/oigen wäßrigen Lösung des oben beschriebenen polymeren quaternären Ammoniumsalzes hergestellt.
  • Das ausfallende ionogen vernetzte Polymere wird grundlich mit Wasser gewaschen.
  • 7 g dieses Polymeren werden noch feucht auf einer Kautschukmühle bei Raumtemperatur mit 0, 3 g 2, 4-Toluoldiisocyanat-dimerem (K. Ziegler, » Preparative Organic Chemistry «, Teil III, in FIAT Review of German Science, 1939 bis 1946) als Vernetzungsmittel vermahlen. Das entstandene Produkt wird sofort bei Raumtemperatur in einen Film von 0, 254 mm Dicke verpreßt. Nach Lufttrocknung wird der Film 15 Minuten auf 70° erhitzt, wodurch er sowohl in gesättigter Na Cl-Lösung als auch in organischen Lösungsmitteln unlöslich wird. Dies ist die Wirkung der kovalenten Querverbindungen, die durch Reaktion des Toluol-2, 4-diisocyanat-dimeren mit den in j eder Polymerenkette vorhandenen Hydroxylgruppen gebildet werden.
  • Beispiel 8 Eine Lösung von 2 g Poly-p-aminostyrol in 2 cm3 Eisessig wird mit so viel Wasser verdünnt, daß das Gesamtvolumen 20 cm3 beträgt. 10 cm3 dieser Lösung (8, 4Milliäquivalente) werden mit 20cm5 derwäßrigen Lösung von epichlorhydrinmodifiziertem Natriumpolymethacrylat vermischt, welches im Beispiel 1 beschrieben ist. Das ionogerr vernetzte Polymere fällt aus, wird gründlich mit Wasser gewaschen und in verschiedene Gebilde verpreßt, wie Filme oder Kügelchen. Nach 3tägiger Lufttrocknung bei Raumtemperatur ist dieses Produkt in gesättigten Lösungen von Natriumchlorid und-acetat unlöslich. Das beweist die Bildung kovalenter Querverbindungen durch die Epoxygruppen, da ein ionogen vernetztes Polymeres, welches entsprechend aus Pol. y-p-aminostyrolacetat und nichtmodifiziertem Natriumpolymethacrylat hergestellt war, in gesättigter Na Cl-Lösung löslich ist.
  • Die ionogen und kovalent vernetzten Polymeren gemäß der Erfindung können auch in Fasern geformt werden, was'in'dem nachfolgenden Beispiel erläutert wird.
  • Beispiel 9 Eine wäßrige Lösung von glycidylmodifiziertem Natriumpolyacrylat wird gemäß Beispiel 2 hergestellt.
  • Ein Teil dieser Lösung wird aus einer Subkutanspritze durch 25 Subkutannadeln unter die Oberfläche einer wäßrigen Lösung gespritzt, die 2, 5 I/o Poly-4-vinyl-n-butylpyridinium-bromid und 5"/o Poly-/ ?-methacrylyloxyäthyl-diäthylmethylammonium-methylsulfat enthält. Das Koagulat, welches sich an der Nadelspitze bildet, wird in Form dünner Fäden abgezogen.-Nach etwa 20stündiger Lufttrocknung sind diese Fäden in wäßriger NaCl-Lösung unlöslich und zeigen damit das Vorhandensein kovalenter Querverbindungen an.
  • Die ionogen und kovalent vernetzten Polymeren gemäß der Erfindung sind insbesondere in Form selbsttragender Filme wertvoll, die sich für Verpackungszwecke eignen, sowie in Form von auf einem Träger angeordneten Filmen für das Überziehen poröser Stoffe, wie Textilgut. Ihre hohe Stabilität und Wasserdampfdurchlässigkeit machen sie als hydrophile Fasern, Austauschstoffe für Leder und fiir viele andere Verwendungszwecke sehr gut verwendbar.
  • Eine wichtige Anwendung dieser Polymeren besteht in ihrer Verwendung als antistatische Überzüge. Zu diesem'Zweck werden die Polymeren zweckmäßig direkt auf dem zu überziehenden Gut hergestellt. Zum Beispiel wird das Überzugsgut mit einer w-äßrige Lösung von Natriumpolyacrylat getränkt, welches Epoxygruppen enthält, worauf man es durch eine. wäßrige Lösung eines polymeren quaternären Ammoniumsalzes leitet, wodurch das ionogen vernetzte Polymere sich direkt auf dem Uberzugsgut bildet.
  • Dieses wird dann wärmebehandelt, um kovalente Querverbindungen herzustellen. Das so entstandene Material hat gute antistatische Eigenschaften, welche es selbst nach wiederholtem Waschen mit Seife oder mit synthetischen Waschmitteln beibehält.

Claims (6)

  1. Die Polymeren gemäß der Erfindung sind auch für das Überziehen und Imprägnieren von nicht gewebten Produkten aus natürlichen und synthetischen Fasern verwendbar. Sie können auch in Einzelfäden oder feine Fasern geformt werden, welche dazu dienen können, nicht gewebte Fabrikate herzustellen PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung ionogen und ldovalent-vernetzter Polymerer, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen zwei entgegengesetzt geladenen Linearpolymeren, nämlich einem polyanionischen Polymeren und einem polykationischen Polymeren, die je Molekül mindestens sieben lonogen geladene Einheiten besitzen, durch Reaktion der anionischen mit den kationischen Gruppen in einem flüssigen Reaktionsmedium ionogene Qerverbindungen bildet und darauf zwischen'den Polymerenketten dieses ionisch vernetzten Systems kovalent gebundene Atombrücken aufrichtet, wobei man sich üblicher Methoden bedient.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn2 zeichnet, daß man als Ausgangsgut Linearpolymeren verwendet, von denen mindestens eines eine Mehrzahl neutraler funktioneller Gruppen enthätt die zur Bildung kovalenter Querverbindungen befähigt sind, und die kovalente Vernetzung nach h erfolgter ionogener Vernetzung durch Stehenlassen, vorzugsweise durch Erwärmen auf Temperaturen von 50 bis 100° bewirkt.""''
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurcti gekennzeichnet, daß man als Ausgangsgut Liner= polymeren verwendet, deren eines eine Mehrzahl neutraler funktioneller Gruppen enthält, die zur Bildung kovalenter Querverbindungen befähigt sind, und deren anderes ebenfalls eine Mehrzahl derartiger funktioneller Gruppen enthält, die jedoch komplementär zu den funktionellen Gruppen des ersten Linearpolymeren sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die kovalente Vernetzung des ionogen vernetzten Systems durch Behandlung mie einem an sich bekannten polyfunktionellen, zur Aufrichtung kovalenter Bindungen befähigten Reaktionsmittel durchführt.'
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Reaktionsmedium für die ionogene Vernetzung Wasser verwendet'und sowohl die polyanionischen Polymeren als au die polykationsichen Polymere zwecks Erhöhung ihrer Wasserlöslichkeit in Form ihrer Salze zur Anwendung bringt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daB man die Herstellung'der doppelt vernetzten Polymeren als Überzugsmassen in situ auf einem Substrat vornimmt, indem mana das ionogen vernetzte System auf das Substrat aufbringt und es dann durch Erhitzen des impra gnierten Substrats kovalent vernetzt.''!'-7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gelez zeichnet, daß man das Substrat mit der LostM des einen Polyelektrolytpolymeren träkt, es dannt durch die Lösung des anderen Polyelektrolytpoly-0 meren leitet und schließlich zwecks Aufrich tung der kovalenten Querverbindungen wärmebehandelt I i t In Betracht gezogene Druckschriften:, USA.-Patentschriften Nr. 2 063 158, 2 122 707 2 138 763, 2 274 831, 2 495 255;.t Ellis, The Chemistry of Synthetic Resins (1035), S. 59 bis 62; Gilman, » Organic Chemistry « (1943), Bd I, Kapitel »Synthetic Polymers », besonders S. 703, 719, 720. 750; Bd. II, Kapitel »Modern Electronic Concepts of Valence «, besonders S. 1825 bis 1827; Schildknecht, » Vinyl and Related Polymers « (1952 ?, besonders S. 68 bis 81 und 208 bis 211 ; Fuoss und Sadek, »Science« (New York, 1949), 110, S. 552; K. Ziegler, » Preparative Organic Chemistry «, Teil III, in »Fiat Review of German Science «, 1939 bis 1946.
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