DE10121159B4

DE10121159B4 - Künstlicher Thorax

Info

Publication number: DE10121159B4
Application number: DE10121159A
Authority: DE
Inventors: Juergen Biederer
Original assignee: Biederer Juergen Dr Med
Current assignee: Biederer Juergen Dr Med
Priority date: 2001-04-30
Filing date: 2001-04-30
Publication date: 2004-01-29
Anticipated expiration: 2021-05-01
Also published as: DE10121159A1

Abstract

Künstlicher Thorax zur Aufnahme eines tierischen Herz-Lungen-Präparats, gekennzeichnet durch eine Unterschale (10), eine Oberschale (12), einen ersten Durchlaß (14) zum Erzeugen eines Unterdrucks in dem durch die beiden gasdicht miteinander verbindbaren Schalen (10, 12) gebildeten Raum und einen zweiten Durchlaß (16) zum Durchführen eines in die Luftröhre des Präparäts einzuführenden Trachealtubus, eine in dem durch die beiden Schalen (10, 12) gebildeten Raum angeordnete, das Zwerchfell simulierende Blase (18) und einen mit der Blase (18) kommunizierenden dritten Durchlaß (20)

Description

Die Erfindung betrifft einen künstlichen Thorax zur Aufnahme eines tierischen Herz-Lungen-Präparats.
Röntgendiagnostische Verfahren und Magnetresonanztomographie (MRT) unterliegen der ständigen Weiterentwicklung. Besondere Vorteile der MRT sind hervorragender Weichteilkontrast und hohe Detailauflösung. Die Darstellung der Lunge mittels MRT stellt jedoch eine besondere Herausfor derung dar. Problematisch sind die geringe Dichte des Gewebes mit primär geringer Signalstärke und ein schneller Signalzerfall aufgrund von Suszeptibilitätsartefakten. Die bisher bekannten Untersuchungsmethoden der Lunge mittels der MRT haben weitgehend experimentellen Charakter und konnten keinen breiten Eingang in die Routinediagnostik finden. Für die Weiterentwicklung von Untersuchungssequenzen muß die Sensitivität für pathologische Veränderungen im Lungenparenchym ermittelt werden.
Ein experimentelles Arbeiten an einem tierischen Herz-Lungen-Präparat wird dadurch behindert, daß die Lunge. nach der Schlachtung kollabiert.

Aus der DE 195 02 691 C2 ist eine Vorrichtung zur Perfusion und Ventilation der Lunge eines Versuchstiers bekannt, die mit mehreren Durchlässen zur Steuerung der Druckverhältnisse innerhalb des Raums in der Vorrichtung versehen ist. Aus der US 6 046 046 A ist eine Vorrichtung zur Funktionserhaltung einer präparierten Lunge bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, tierische Herz-Lungen-Präparate für experimentelle Zwecke möglichst realitätsnah einsetzbar zu machen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung an.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen erläutert, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergeben. Dabei zeigt:
1 eine Darstellung der Oberschale,
2 eine Darstellung eines Dichtungsrings,
3 eine Darstellung der Unterschale,
4 eine Darstellung des das Zwerchfell simulierenden Elements mit einer Teildarstellung der Unterschale, und
5 eine Draufsicht auf die Unterschale mit einer Andeutung des in diese eingebrachten Herz-Lungen-Präparats.
Der künstliche Thorax, der zur Aufnahme eines tierischen, insbesondere eines vom Schwein stammenden Herz-Lungen- Präparats dient, besteht aus einer Unterschale 10 und einer Oberschale 12. Zwischen diesen ist ein Dichtungsring 26 angeordnet. Die Unterschale 10 weist zwei erste Durchlässe 14 auf, die dazu dienen, einen Unterdruck in dem Raum, der durch die beiden gasdicht miteinander verbindbaren Schalen 10, 12 gebildet wird, zu erzeugen. Bei Anschließen beispielsweise eines handelsüblichen Staubsaugers an die ersten Durchlässe 14 wird in dem durch die beiden Schalen gebildeten Raum ein Unterdruck entstehen. Ein Dichtungsring 26, der beispielsweise aus einem Gummi besteht, kann zwischen den Schalen 10, 12 angeordnet sein.
Ein zweiter Durchlaß 16 dient zum gasdichten Durchführen eines in die Luftröhre des Präparats einzuführenden Thrachealtubus.
In der Unterschale 10 ist ein eine das Zwerchfell simulierende Blase 18 so angeordnet, daß dessen Position in Abhängigkeit von der Größe des Präparats einstellbar ist. Die Blase 18 kommuniziert mit einem dritten Durchlaß 20.
Durch die ersten Durchlässe 14 sind mit seitlichen Öffnungen versehene Schläuche geführt, die nach Art einer Lungen-Drainage Luft absaugen.
Weitere Durchlässe 22, 24 dienen zum Versorgen des Präparats mit einer durch dieses perfundierenden Blutersatzflüssigkeit.
Die Schalen 10, 12 sind doppelwandig ausgebildet und bilden so einen zwischen den Wandungen angeordnete Räume aus, die zum Einbringen einer Flüssigkeit zugänglich sind.
Bei der Verwendung wird das tierische Präparat in die Unterschale 10 der Vorrichtung eingelegt. Ein Trachealtubus, der durch den zweiten Durchlaß 16 diesen gasdicht abschließend geführt ist, wird in die Luftröhre des Präparats eingeführt. Er stellt eine Verbindung zu der die Vorrichtung umgebenden Raumluft her. Das Herz wird an Kreislaufschläuche angeschlossen, die durch die weiteren Durchlässe 22, 24 in der Unterschale 10 geführt sind und dazu dienen, das Präparat mit einer Blutersatzflüssigkeit zu versorgen.
Nach dem Anlegen einer Unterdruckquelle an die ersten Durchlässe 14 wird sich in dem durch die Schalen 10, 12 gebildeten Raum ein Unterdruck ausbilden, die eingebrachte Lunge wird sich entfalten und die natürliche Form annehmen. Die Blutersatzflüssigkeit perfundiert das Präparat.
Zur Simulation einer Atmung wird die Blase 18, die das Zwerchfell simuliert, rhythmisch mit einem Unterdruck beaufschlagt. Die Lunge wird dabei den durch die Blase 18 vorgegebenen Druckschwankungen entsprechende "atmen".

Claims

Künstlicher Thorax zur Aufnahme eines tierischen Herz-Lungen-Präparats, gekennzeichnet durch eine Unterschale (10), eine Oberschale (12), einen ersten Durchlaß (14) zum Erzeugen eines Unterdrucks in dem durch die beiden gasdicht miteinander verbindbaren Schalen (10, 12) gebildeten Raum und einen zweiten Durchlaß (16) zum Durchführen eines in die Luftröhre des Präparäts einzuführenden Trachealtubus, eine in dem durch die beiden Schalen (10, 12) gebildeten Raum angeordnete, das Zwerchfell simulierende Blase (18) und einen mit der Blase (18) kommunizierenden dritten Durchlaß (20)
Künstlichen Thorax nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch weitere Durchlässe (22, 24) zum Versorgen des Präparats mit einer dieses perfundierenden Blutersatzflüssigkeit.
Künstlicher Thorax nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (10, 12) doppelwandig und mit einem Zugang zu dem durch die beiden Wandungen gebildeten Raum ausgebildet sind.
Künstlicher Thorax nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (10, 12) wenigstens teilweise aus einem ein Punktieren erlaubenden Material gefertigt sind.
Künstlicher Thorax nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (10, 12) mit die Rippen simulierenden Elementen versehen .