DE10120936B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung von Zahnersatzteilen auf mindestens einem Implantat - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Befestigung von Zahnersatzteilen auf mindestens einem Implantat, welches ein Innengewinde und mindestes eine Auflagefläche (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Innengewinde (2) eine Zentralpfostenschraube (1) eingeschraubt wird, die durch eine Hülsenmutter (4), welche sich auf der Auflagefläche (5) abstützt, in zueinander gegenläufiger Drehrichtung gekontert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Befestigung von Zahnersatzteilen auf mindestens einem Implantat, welches ein Innengewinde und mindestens eine Auflagefläche aufweist.
- Eine bekannte Befestigungsvorrichtung für Zahnersatzteile geht aus der
DE 195 05 249 A1 hervor. Sie offenbart eine Vorrichtung zur Befestigung von Zahnersatzteilen30 auf einem Implantat11 ,12 . Der Schaft12 des Implantates weist ein Innengewinde und an seinem oberen Ende eine Auflagefläche auf. In das Innengewinde des Schaftes12 ist ein Spannelement14 eingesetzt. - Auf das Außengewinde
16 des Spannelementes14 wird ein kappenartig ausgebildetes Koppelelement20 aufgeschraubt (lt. Sp. 4, Z. 24–26). - Um zu verhindern, dass sich das Koppelelement
20 von dem Außengewinde16 des Spannelementes14 abdreht, sind Gewindesteigungen mit Selbsthemmung ausgelegt. Zusätzlich kann eine Verklebung des Außengewindes16 in der Gewindeaufnahme des Koppelelementes erfolgen (Sp. 4, Z. 37–40). - Beim Zusammenbau dieser Vorrichtung gehen die Dreh- und Spannkräfte voll in das Implantat und das Spannelement ist dabei nicht mehr zugänglich.
- Bei der Demontage ist durch nichts gewährleistet, dass sich das Koppelelement
20 abnehmen lässt, ohne dass sich das Implantat löst. Es ist sogar wahrscheinlich, dass sich das ganze Spannelement14 aus dem Implantat11 ,12 herausschraubt und es sich dadurch vollständig löst. Aber das muss auf jeden Fall vermieden werden. - Ein späterer Ausbau der kappenartigen Mutter
20 ist ohne Beschädigung des Implantates nicht mehr möglich, da nicht sicher gestellt werden kann, dass sich das Gewinde mit Selbsthaltung bzw. Klebung überhaupt zurückschrauben lässt, sodass es keine Möglichkeit gibt alle Aufbauten auszutauschen ohne das Implantat zu beschädigen bzw. zu lösen. - Und genau hier liegt das Problem aller derartiger Implantate, da sich häufig nach der Einheilung im Kiefer eines von vier Implantaten wieder löst beim Entfernen der Provisorien.
- Unter den bekannten Implantaten hat sich ein schraubenförmiges Implantat mit Innengewinde als zweckmäßig erwiesen. Schwierigkeiten treten aber auch bei den hier bekannten Aufbauvorrichtungen auf, weil sie sich entweder nicht mehr lösen lassen oder aber sich selbständig lösen und damit nur einen sehr kurzfristigen Halt bieten.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu entwickeln, die sowohl eine lösbare Verbindung zum Implantat darstellt als auch einen dauerhaft festen Sitz garantiert.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, wobei in das Innengewinde eine Zentralpfostenschraube eingeschraubt wird, die durch eine Hülsen-mutter, welche sich auf der Auflagefläche abstützt, in zueinander gegenläufiger Drehrichtung gekontert wird und durch eine Vorrichtung, bei der in das Innengewinde eine Zentralpfostenschraube einge-schraubt ist, die durch eine Hülsenmutter, welche sich auf der Auflagefläche abstützt, in zueinander gegenläufiger Drehrichtung gekontert ist.
- Derartige Implantate werden mit einem Stiftschraubensetzer in eine Bohrung im Kiefer eingesetzt. Zwischen dem Implantat und den Zahnersatzteilen wie z.B. Brücken, Voll- und Teilprothesen, Einzelzähne, Zahngruppen und dergleichen, ist eine Vorrichtung erforderlich, die den jeweiligen örtlichen Verhältnissen anpassbar ist. Dabei ist zu beachten, dass beispielsweise Prothesen sowohl festen Halt finden als auch demontierbar sein müssen und die Stützvorrichtung selbst aus dem Implantat ein- und ausbaubar sein muss, ohne dass sie sich selbständig lockern kann.
- Bisher wurden die Aufbaukonstruktionen nur eingeschraubt. Dies geschieht teilweise unter schwierigen örtlichen Verhältnissen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beim Einschrauben der Aufbauteile nur ein begrenztes Drehmoment zulässig ist, da sich sonst das Implantat im Kiefer löst.
- Durch den Kaudruck und mahlende Kaubewegungen lösten sich bisher die Schraubverbindungen von selbst.
- Erfindungsgemäß wird die Zentralpfostenschraube mit der Hülsenmutter in das Gewinde des Implantats eingeschraubt. Danach wird die Hülsenmutter gegenüber der Zentralpfostenschraube in zueinander gegenläufiger Drehrichtung verspannt. Dabei stützt sich die Hülsenmutter auf der Auflagefläche ab und verblockt über die Gewindeflanken die Zentralpfostenschraube. Entscheidender Vorteil ist hierbei, dass beim Verspannen der beiden Teile untereinander kein Drehmoment auf das Implantat ausgeübt wird, sodass wesentlich größere Drehkräfte verfügbar sind, ohne dass der Sitz des Implantats beeinträchtigt wird. Drüber hinaus bietet die Auflagefläche selbst eine wesentlich bessere Unterstützung und Haftung.
- Durch die große Flächenpressung auf den Gewindeflanken und der Auflagefläche können auch sonst übliche Dichtringe entfallen, die ebenfalls zur vorzeitigen Lockerung beitragen.
- Das Grundstützelement, d.h. die festsitzende Zentralpfostenschraube, wird erfindungsgemäß, den unterschiedlichen Anforderungen entsprechend, unterschiedlich ausgebildet.
- Wesentliche Merkmale hierbei sind eine Zentralpfostenschraube mit einer Gewindebohrung zum Einschrauben von Hilfskonstruktionen oder zum Einschrauben und Verkleben von Aufbauteilen,
eine Zentralpfostenschraube, auf der ein Kugelkopf angeordnet ist,
eine Zentralpfostenschraube, auf der ein Kegelkopf angeordnet ist,
eine Zentralpfostenschraube, auf der ein Kegelkopf angeordnet ist und die Achse des Kegelkopfes in einem Winkel zur Achse der Zentralpfostenschraube angeordnet ist,
eine Zentralpfostenschraube, auf der ein Zylinderkopf angeordnet ist. - Diese unterschiedlichen Ausführungsformen ermöglichen es, ohne Verlust an Haltbarkeit inkaufnehmen zu müssen, eine Vielzahl von Anwendungsbereichen abzudecken.
- Auch die Anzahl der erf. Einzelteile kann dadurch gering gehalten werden, dass sich die erf. Länge der Zentralpfostenschraube den örtlichen Erfordernissen entsprechend leicht kürzen lässt.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Außenfläche der Hülsenmutter konisch ausgebildet. Hierauf lassen sich Aufbauteile für Seiten- und Frontzähne festsitzend aufbringen.
- Für die besonderen Fälle, in denen das Implantat nur in größeren Abweichungen zur Senkrechten einsetzbar ist, muss die Achse der Aufbaukonstruktion von der Achse des Implantats abweichen.
- Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Zentralpfostenschraube mit einem Führungszapfen versehen, und das Implantat ist mit einer Bohrung versehen, in die der Führungszapfen einführbar ist. Dadurch wird vermieden, dass bei ungeschickter Einführung der Zentralpfostenschraube das Einschraubgewinde beschädigt wird und die Einschraubachse unverwechselbar gefunden wird. Ein kegelförmiger Übergang zur Bohrung ist zusätzlich vorteilhaft.
- Um die Aufbauteile für Front- und Seitenzähne auf die konisch ausgebildete Hülsenmutter mit der notwendigen Präzision aufbringen zu können, werden erfindungsgemäß in die Hülsenmutter eine Achse zur Führung eines Schlaghammers eingesetzt.
- Während für Implantate bevorzugt Titan zur Anwendung kommt, können diese Hilfskonstruktionen aus anderen Metallen, die sich leichter verarbeiten lassen oder eine größere Dichte aufweisen, hergestellt werden.
- Da mittlerweile viele Zahnärzte ihre Patienten mit derartig kostspieligem Zahnersatz versorgen und dabei durch die schwierige Haltbarkeit einen erheblichen Arbeitsaufwand aufbringen müssen, ist diese Erfindung ein erheblicher Schritt auf dem Weg zu einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und für den Patienten erträglichen Lösung.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
1 –25 schematisch dargestellt. -
1 zeigt eine Draufsicht der Vorrichtung zur Befestigung von Zahnersatzteilen, -
2 zeigt die Seitenansicht der Vorrichtung mit dem Implantat, -
3 zeigt eine Hülsenmutter, -
4 zeigt eine Zentralpfostenschraube, -
5 zeigt einen Kopf des Implantats im Schnitt, -
6 zeigt einen Stiftschraubensetzer mit einer Hülsenmutter zum Einsetzen eines Implantats und einer Zentralpfostenschraube, -
7 zeigt ein Implantat, -
8 zeigt eine Vorrichtung zur Befestigung von Einzelzähnen mit Schlaghammer, -
9 und10 zeigen einen Schlaghammer mit beweglichem Griff, -
11 zeigt einen Matrizeneinbaukörper für eine Prothese, -
12 zeigt eine Zentralpfostenschraube mit Zylinderkopf, -
13 zeigt einen Matrizenbaukörper für den Einbau in eine Prothese, -
14 zeigt eine Zentralpfostenschraube mit Kugelkopf, -
15 zeigt ein Matrizenteil in einer Prothese, -
16 zeigt eine Zentralpfostenschraube mit Kegelkopf, -
17 und18 zeigen einen Klauenschlüssel zur Verblockung einer Hülsenmutter in Seitenansicht und Untersicht, -
19 bis21 zeigen ein Beispiel für die Ergänzung einer Zentralpfostenschraube mit Führungszapfen und Bohrung im Implantat, -
22 bis25 zeigen Anwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung zur Befestigung von Brücken, Prothesen und Einzelzähnen. - In
1 bis5 ist eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Befestigung von Zahnersatzteilen im Zusammenbau und in Einzelteilen dargestellt. Die Zentralpfostenschraube1 ist in das Innengewinde2 des Implantats3 eingeschraubt und mit der Hülsenmutter4 verbockt, wobei sich die Hülsenmutter4 auf der Auflagefläche5 abstützt. Die Gewindebohrung6 wird zu Befestigungszwecken von Aufbauten benutzt. - In der
6 ist ein Stiftschraubensetzer mit dem das, in7 dargestellte, Implantat3 einsetzbar ist. Mit diesem Werkzeug kann auch die Zentralpfostenschraube1 in ein Implantat3 eingeschraubt werden. - In
8 ist der Aufbau einer Vorrichtung zu sehen, bei der die Außenflächen7 der Hülsenmutter4 konisch ausgebildet sind. Ein Metallpfosten8 für einen Einzelzahn wird mit einem Schlaghammer9 , der auf der Achse10 geführt wird, präzise eingeschlagen. - Der in
9 und10 beweglich am Schlaghammer9 befestigte Griff11 verbessert die Zugänglichkeit und Handhabung des Schlaghammers9 . - Zu dem Matrizenkörper
12 für eine Prothese in11 passt die Zentralpfostenschraube mit Zylinderkopf13 . - Zu dem Druckknopfteil
14 passt die Zentralpfostenschraube mit Kegelkopf15 . - Die Matrize
16 in15 ist Teil einer Prothese und wird auf dem Kegelkopf17 der Zentralpfostenschraube in16 vergossen. Die Gewindebohrung18 dient einer Fixierschraube zum genauen Einrichten der Matrize mit dem Kegelkopf. Die Schraube wird nach dem Vergießen mit der Prothese wieder entfernt. - Mit dem Klauensteckschlüssel
17 und18 wird die Hülsenmutter4 auf der Zentralpfostenschraube1 montiert und verblockt. -
19 bis21 zeigen eine Ergänzung zur Zentralpfostenschraube. Der Führungszapfen20 wird getrennt oder einstückig mit der Zentralpfostenschraube gefertigt und wird als Führungszapfen in die Bohrung21 des Implantats zur Montageerleich terung eingeführt. - In den folgenden Anwendungsbeispielen zeigt
22 den Aufbau einer Brücke bzw. Vollprothese,23 den Aufbau für einen Einzelzahn,24 vier Implantate für eine Vollprothese und25 eine Brücke auf zwei Implantaten.
Claims (10)
- Verfahren zur Befestigung von Zahnersatzteilen auf mindestens einem Implantat, welches ein Innengewinde und mindestes eine Auflagefläche (
5 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Innengewinde (2 ) eine Zentralpfostenschraube (1 ) eingeschraubt wird, die durch eine Hülsenmutter (4 ), welche sich auf der Auflagefläche (5 ) abstützt, in zueinander gegenläufiger Drehrichtung gekontert wird. - Vorrichtung zur Befestigung von Zahnersatzteilen auf mindestens einem Implantat, welches ein Innengewinde und mindestens eine Auflagefläche (
5 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Innengewinde (2 ) eine Zentralpfostenschraube (1 ) eingeschraubt ist, die durch eine Hülsenmutter (4 ), welche sich auf der Auflagefläche (5 ) abstützt, in zueinander gegenläufiger Drehrichtung gekontert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralpfostenschraube (
1 ) mit einer Gewindebohrung (6 ) versehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Zentralpfostenschraube ein Kugelkopf (
15 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Zentralpfostenschraube ein Kegelkopf (
17 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des Kegelkopfes (
17 ) in einem Winkel zur Achse der Zentralpfostenschraube angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralpfostenschraube ein Zylinderkopf (
13 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche (
7 ) der Hülsenmutter (4 ) konisch ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralpfostenschraube mit einem Führungszapfen (
20 ) versehen ist, und das Implantat eine Bohrung (21 ) aufweist, in die der Führungszapfen (20 ) einführbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Hülsenmutter (
4 ) eine Achse (10 ) zur Führung eines Schlaghammers (9 ) einsetzbar ist.
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Publications (2)
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DE10120936A1 DE10120936A1 (de) | 2002-10-31 |
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2001
- 2001-04-27 DE DE2001120936 patent/DE10120936B4/de not_active Expired - Lifetime
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