DE10119560C1 - Kopfschraube oder Schraubenmutter - Google Patents
Kopfschraube oder SchraubenmutterInfo
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Abstract
Die Kopfschraube hat an dem von dem Gewinde abgewandten Endabschnitt ihres Zylinderschaftes einen Ansatz größeren Durchmessers, in dessen Umfangswand eine umlaufende Nut ausgebildet ist, in die mehrere Durchgangsbohrungen, die von der Oberseite des Ansatzes ausgehen, einmünden. An dem Ansatz ist ein Kunststoffkörper angespritzt, der einstückig die Nut und die Bohrungen ausfüllt und auf der Oberseite des Ansatzes einen Schraubenkopf bildet. Entsprechend kann eine Schraubenmutter ausgebildet sein. Wenn ein vorgegebenes maximales Anzugsmoment erreicht ist, wird der Schraubenkopf abgeschert, wobei das maximale Moment mit großer Genauigkeit eingehalten wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kopfschraube sowie eine Schraubenmutter gemäß den
Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 10.
Es gibt zahlreiche Anwendungsfälle, bei denen sichergestellt werden muß, daß
eine Kopfschraube oder eine Schraubenmutter mit einem vorbestimmten
Drehmoment angezogen wird. Als ein typisches Beispiel sei die Anordnung zur
wasserdichten Durchführung von Kabeln durch eine Gebäudewand erwähnt.
Hierbei werden beidseitig der Gebäudewand Ringdichtungen um die
Kernlochbohrung angeordnet und Stahlplatten fest gegen die Ringdichtung
angezogen, und zwar mittels die Kernlochbohrung durchgreifenden Gewinde
stiften und darauf sitzenden Muttern. Wenn hierbei die Stahlplatten zu fest
angezogen werden, können die Ringdichtungen beschädigt werden. Wird das
korrekte Drehmoment unterschritten, wird ebenfalls die angestrebte
Wasserdichtigkeit nicht erreicht.
Bei derartigen sogenannten Mehrsparteneinführungen von Kabeln in Gebäude
können auch Kopfschrauben eingesetzt werden, die exakt mit einem vorge
gebenen Drehmoment angezogen werden sollen, um mittels eines Flansches mit
mindestens 2 Kopfschrauben Silikondichtungen so an die eingeführten Kabel der
dergleichen anzupressen, daß auch hier ein wasserdichter Verschluß entsteht.
Die Einhaltung des Anpreßdruckes, der durch die Kopfschrauben durch den
Flansch erzeugt wird, muß genau eingehalten werden, damit der Kabelmantel
nicht zusammengepreßt wird. Preßdruck und Gegendruck der Außenisolierung
des Kabelmantels müssen genau abgestimmt werden. Dasselbe gilt auch für
Kunststoffrohre für Gas und Wasser.
Es sind bereits Schrauben aus Stahl bekannt, die mit einem Schraubenkopf
versehen sind, der bei Erreichen eines maximalen Drehmoments abreißen soll.
Diese Abreißschrauben haben im Verbindungsbereich eine umlaufende V-förmige
Einschnürung, die die Sollbruchstelle bildet. Nachteilig an dieser vorbekannten
Schraube ist, daß sich das maximale Drehmoment, bei dem der Schraubenkopf
abreißt, nur ungenau bestimmen läßt. Dies ist besonders im Bereich kleiner
Drehmomente gravierend.
Aus der US 48 36 727 ist eine Schraube bekannt, bei der an den Kopf und in
mehrere Bohrungen Kunststoff angespritzt ist, der einen Abreißkopf bildet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kopfschraube und
eine Schraubenmutter anzugeben, bei denen das maximal aufbringbare
Drehmoment genauer bestimmbar ist. Dabei soll bevorzugt dieses maximal
aufbringbare Drehmoment verhältnismäßig klein sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche 1
und 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Kopfschraube, bei der es sich bevorzugt um eine
Metallschraube aus Messing oder Stahl handelt, hat an dem von dem Gewinde
abgewandten Endabschnitt in seiner Umfangswand eine umlaufende Nut, in der
mehrere Durchgangsbohrungen einmünden, die in axialer Richtung des
Gewindeschaftes den oberen Ringbund des Endabschnitts durchgreifen. Das
heißt, diese Durchgangsbohrungen führen von der Oberseite des Endabschnitts
durch dessen oberen Abschnitt hindurch bis in die Nut.
Der Endabschnitt ist bevorzugt als ein Ansatz ausgebildet, der eine größere Breite
als der Zylinderschaft hat.
In einer Spritzgußform wird an dem Endabschnitt bzw. dem Ansatz des
Zylinderschaftes ein einstückiger Kunststoffkörper angeformt, der die umlaufende
Nut und die zylindrischen Bohrungen ausfüllt und auf der Oberseite des Ansatzes
einen Schraubenkopf, beispielsweise einen 6-Kant-Kopf bildet. Als Kunststoff
wird dabei bevorzugt Polycarbonat verwendet.
Wenn diese erfindungsgemäße Kopfschraube angezogen wird, wird der
Schraubenkopf bei Erreichen des maximalen Drehmoments von den mehreren
bevorzugt zylindrischen Stiften in den Bohrungen abgeschert, wobei sich der
Schraubenkopf von der Rest-Schraube löst. Da die Festigkeitswerte des
verwendeten Kunststoffs bekannt sind, lassen sich die Querschnittswerte der
Stifte des Kunststoffkörpers bzw. der Bohrungen durch den Ansatz, in denen
diese Stifte ausgebildet werden, für jedes gewünschtes maximale Drehmoment
sehr genau ermitteln.
Wie erwähnt, haben die Bohrungen bevorzugt eine kreisförmige
Querschnittsform, da derartige Bohrungen besonders einfach herstellbar sind. Die
Bohrungen können aber auch andere Querschnittsformen haben, beispielsweise
die Form von Ringabschnitten oder eine Rechteckform.
Wenn der Zylinderschaft so dick ist, daß an ihm die umlaufende Nut und die
Durchgangsbohrungen ausgebildet werden können, erübrigt sich die Anbringung
eines Ansatzes größerer Breite. In diesem Fall wird der Kunststoffkörper direkt an
dem Endabschnitt des Gewindeschaftes angeformt.
Wenn - wie dies bei den meisten Anwendungsfällen der Fall sein dürfte - der
Zylinderschaft mit dem oben erwähnten Ansatz versehen ist, hat dieser
bevorzugt in dem zur Längsachse des Zylinderschaftes senkrechten Querschnitt
eine Kreisform. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß ein Monteur, dem die
erfindungsgemäße Kopfschraube in ihrer Zweckbestimmung unbekannt ist, die
Kopfschraube an ihrem Ansatz nicht weiter festziehen kann - jedenfalls nicht mit
einem Schraubenschlüssel - wenn der Kunststoff-Schraubenkopf abgerissen ist.
Nach einem weiteren wesentlichen Gesichtspunkt der Erfindung wird vorge
schlagen, daß von der Oberseite des Ansatzes radial innerhalb der Bohrungen ein
kreiszylindrischer Vorsprung vorsteht. Dieser Vorsprung ist beispielsweise ein bis
drei Millimeter hoch, wobei die zweckmäßige Höhe von der Größe der Schraube
abhängt. Dieser kreiszylindrische Vorsprung verläuft koaxial zu dem Gewinde
schaft und erstreckt sich im wesentlichen bis zum radial inneren Rand der
Bohrungen. Dieser Vorsprung stützt den Kunststoff-Schraubenkopf ab und ver
ringert weitestgehend dessen Abreißen infolge von Zugkräften, die bei einer
Kippbelastung des Schraubenkopfs durch einen unvorschriftsmäßigen Einsatz
eines Ringschlüssels beim Drehen des Schraubenkopfes auftreten können. Bei
einem Abreißen des Schraubenkopfes infolge von Zugkräften würde das
erforderliche Drehmoment nicht erreicht, ohne daß der Monteur dies feststellen
könnte.
Es sollten mindestens drei gleichmäßig voneinander beabstandete Bohrungen
durch den Ansatz in die Nut führen, wobei mindestens vier Bohrungen zu
bevorzugen sind. Nicht nur die Form und Größe, sondern auch die Anzahl der
Bohrungen hängen von dem vorgegebenen maximalen Drehmoment ab.
Der nach oben ragende Vorsprung des Ansatzes hat, wenn er eine Kreisform hat,
bevorzugt einen Durchmesser, der mit dem Durchmesser des Nutbodens
übereinstimmt.
Die erfindungsgemäße Schraubenmutter hat in ihrer Umfangswand, die
bevorzugt eine kreiszylindrische Form hat, die oben erwähnte umlaufende Nut,
wobei von der Stirnseite des dadurch entstandenen Ringabschnitts die mehreren
Durchgangsbohrungen in die Nut einmünden. Hieran wird der Kunststoffkörper
angespritzt, der einstückig die Nut und die Bohrungen ausfüllt und auf der
Oberseite der Schraubenmutter den Schraubenkopf bildet, der nahezu alle
üblichen Formen haben kann.
Bei der erfindungsgemäßen Schraubenmutter hat der Vorsprung, der den
Schraubenkopf gegen Kippbelastung abstützt, eine Ringform. Der Schraubenkopf
hat natürlich eine mittige Bohrung zum Durchtritt des zugehörigen
Gewindestiftes.
Bei der erfindungsgemäßen Kopfschraube und der erfindungsgemäßen
Schraubenmutter läßt sich ein vorgegebenes maximales Drehmoment mit großer
Genauigkeit realisieren, was vor allem - aber nicht nur - im kleineren Dreh
momentbereich von beispielsweise 5 bis 15 Nm wichtig ist, obwohl der
Querschnitt der Schraube ein Vielfaches zuläßt.
Wenn nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung der angespritzte
Schraubenkopf aus einem elektrisch isolierenden Material besteht, kann mit der
Kopfschraube und der Schraubenmutter auch an spannungsführenden Teilen mit
einer zusätzlichen Sicherheit gearbeitet werden, wie dies in der Praxis immer
häufiger der Fall ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen:
Fig. 1A eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Metallbestandteils der
neuerungsgemäßen Kopfschraube;
Fig. 1B eine Aufsicht auf das Metallbestandteil gemäß Fig. 1A;
Fig. 2A eine teilweise geschnittene Seitenansicht der fertigen Kopfschraube;
Fig. 2B eine Aufsicht auf die Kopfschraube gemäß Fig. 2A;
Fig. 3A einen Längsschnitt durch den Metallbestandteil einer neuerungs
gemäßen Schraubenmutter;
Fig. 3B einer Aufsicht auf das Metallbestandteil gemäß Fig. 3A;
Fig. 4A einen Längsschnitt durch die komplette Schraubenmutter;
Fig. 4B eine Aufsicht auf die Schraubenmutter gemäß Fig. 4A und
Fig. 4C eine Seitenansicht der Schraubenmutter.
Fig. 1A und 1 B zeigen den Metallbestandteil 1 der
Kopfschraube, wobei ausdrücklich erwähnt sei, daß dieser Bestandteil 1 auch
aus einem Kunststoff sehr hoher Festigkeit bestehen kann, die derjenigen von
Metallschrauben vergleichbar ist.
Der Zylinderschaft 2 hat in seinem unteren Bereich einen Gewindeabschnitt 3a.
Am oberen Endbereich ist der Zylinderschaft 2 mit einem Ansatz 3 versehen, der
einen größeren Durchmesser als der Zylinderschaft 2 hat.
Der Ansatz 3 hat eine umlaufende Ringnut, die einen U-förmigen Querschnitt hat.
Hierdurch ist ein oberer Ringbund 5 gebildet, durch den vier in axialer Richtung
verlaufende Bohrungen 6 führen, die in Umfangsrichtung gleichmäßig
voneinander beabstandet sind. Radial innerhalb der Bohrungen 6 steht ein
kreiszylindrischer Vorsprung 7 nach oben vor, dessen Durchmesser mit
demjenigen des Nutbodens 8 übereinstimmt.
Oben an dem Metallbestandteil 1 ist - wie die Fig. 2A und 2B zeigen - ein
Kunststoffkörper 9 angespritzt, der die Nut 8 und die Bohrungen 6 ausfüllt und
darüber einen 6-Kant-Schraubenkopf 10 mit einem unteren Ringbund 11 bildet.
Wenn das maximale Drehmoment aufgebracht ist, wird dieser Schraubenkopf
10, 11 von den in den Bohrungen 6 gebildeten Stiften abgeschert.
Das in den Fig. 3A und 3B abgebildete Metallbestandteil 12 der
Schraubenmutter besteht aus einer langgestreckten Hülse
13, die im oberen Bereich ein Innengewinde 14 hat. Im oberen Endbereich der
Hülse 13 ist eine umlaufende Nut 15 ausgebildet, durch die ein oberer Ringbund
16 entsteht, durch den wiederum vier Bohrungen 17 verlaufen, die in die
Ringnut 15 führen.
Die Fig. 4A bis 4C zeigen die komplette erfindungsgemäße Schraubenmutter
mit dem angespritzten Kunststoffkörper 18, der einstückig die Nut 15 und die
Bohrungen 17 ausfüllt und einen Schraubenkopf 19 bildet.
Claims (13)
1. Kopfschraube mit einem mit Gewinde versehenen Zylinderschaft (2),
wobei an der Oberseite des von dem Gewinde abgewandten Endabschnitts
des Zylinderschaftes (2) mehrere Durchgangsbohrungen (6) vorhanden
sind und ein Kunststoffkörper (9) an dem Endabschnitt angeformt ist, der
einstückig die Bohrungen (6) ausfüllt und auf der Oberseite des
Endabschnitts einen Schraubenkopf (10) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Umfangswand des Endabschnitts eine umlaufende Nut (4)
ausgebildet ist, in die die Durchgangsbohrungen (6) einmünden, wobei die
Nut (4) und die Durchgangsbohrungen (6) einstückig von dem
Kunststoffkörper (9) ausgefüllt sind.
2. Kopfschraube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dar Endabschnitt als Ansatz (3) ausgebildet ist, der eine größere Breite
als der Zylinderschaft (2) hat.
3. Kopfschraube nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ansatz (3) in der Aufsicht eine Kreisform hat.
4. Kopfschraube nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Oberseite des Ansatzes (3) ein kreiszylindrischer Vorsprung
(7) vorsteht.
5. Kopfschraube nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (7) sich im wesentlichen bis zum radial inneren Rand
der Bohrungen (6) erstreckt.
6. Kopfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 3 gleichmäßig voneinander beabstandete Bohrungen (6)
vorgesehen sind.
7. Kopfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (6) in axialer Richtung des Schaftes (2) verlaufen.
8. Kopfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die umlaufende Nut (4) querschnittlich eine U-Form hat.
9. Kopfschraube nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Nutbodens (8) mit dem Durchmesser des
Vorsprungs (7) übereinstimmt.
10. Schraubenmutter mit einer Hülse (13) und mit einem Innengewinde (14),
wobei in der Hülse (13) mehrere Durchgangsbohrungen (17) vorhanden
sind und ein Kunststoffkörper (18) an der Hülse (13) angeformt ist, der
einstückig die Durchgangsbohrungen (17) ausfüllt und auf der Oberseite
der Hülse (13) einen Schraubenkopf (19) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Umfangswand der Hülse (13) der Schraubenmutter eine
umlaufende Nut (15) ausgebildet ist, die von der Stirnseite des dadurch
entstandenen Ringbunds (16) die Durchgangsbohrungen (17) in die Nut
(15) einmünden, wobei die Nut (15) und die Durchgangsbohrungen (17)
einstückig von dem Kunststoffkörper (18) ausgefüllt sind.
11. Schraubenmutter nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (13) der Schraubenmutter eine kreiszylindrische Form hat.
12. Schraubenmutter nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Oberseite der Hülse (13) ein ringförmiger Vorsprung (20)
vorsteht, der im wesentlichen mit dem radial inneren Rand der Bohrungen
(17) fluchtet.
13. Schraubenmutter nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens drei gleichmäßig voneinander beabstandete Bohrungen
(17) vorgesehen sind, die sich in axialer Richtung der Schraubenmutter
erstrecken.
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- 2001-04-21 DE DE2001119560 patent/DE10119560C1/de not_active Expired - Fee Related
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