DE10119079C1 - Modular aufgebaute Knochenraspel oder modular aufgebautes Schaftimplantat - Google Patents

Abstract

Um bei einer modular aufgebauten Knochenraspel oder bei einer modular aufgebauten Schaftprothese mit einem proximalen Teil und mit einem distalen Teil sowie mit Kupplungsmitteln zur lösbaren Verbindung des proximalen Teils mit dem distalen Teil die Verbindung der beiden Teile zu vereinfachen und die winkelmäßige Justierung zu verbessern, wird vorgeschlagen, daß das proximale Teil einen von proximal nach distal durchgehenden Kanal aufweist, daß das distale Teil einen von dessen distalem Ende her in den Kanal einschiebbaren und im voll eingeschobenen Zustand im Innern des Kanals endenden Halteschaft aufweist, der an seinem freien Ende in Form einer Hülse endet, deren Wandbereiche elastisch aufweitbar sind, und daß in das proximale Ende des Kanals ein in das hülsenförmige Ende des Halteschaftes eingreifendes und die Wandbereiche der Hülse dabei aufweitendes und gegen die Innenseite des Kanals klemmendes Klemmelement einsetzbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine modular aufgebaute Knochen­ raspel mit einem proximalen Teil und mit einem distalen Teil sowie mit Kupplungsmitteln zur lösbaren Verbindung des proximalen Teils mit dem distalen Teil.

Eine derartige modular aufgebaute Knochenraspel ist beispielsweise aus der US-A-6,126,694 bekannt. Derarti­ ge Knochenraspeln ermöglichen eine Anpassung der Form der Knochenraspel an die anatomischen Gegebenheiten, indem unterschiedliche proximale und distale Teile mit­ einander kombiniert werden. Es ist dadurch möglich, die Aufnahmeöffnung in einem Röhrenknochen so vorzuberei­ ten, daß unterschiedlich geformte Endoprothesenschäfte eingesetzt werden können, wobei auch diese Endoprothe­ senschäfte modular aus unterschiedlich geformten Kompo­ nenten aufgebaut werden können. Die Endoprothesenschäf­ te sind dabei im wesentlichen gleich geformt wie die modular aufgebauten Knochenraspeln, und aus diesem Grunde betrifft die Erfindung auch eine in dieser Weise modular aufgebaute Schaftprothese.

Bei bekannten modular aufgebauten Knochenraspeln oder Schaftprothesen werden die Einzelteile häufig über Ge­ winde miteinander verbunden, dies ist relativ umständ­ lich und hat außerdem den Nachteil, daß eine genaue re­ lative Fixierung schwierig ist, insbesondere im Hin­ blick auf eine Drehung der Komponenten der Knochenras­ pel oder der Schaftprothese um eine Achse, die durch die Einschraubachse bestimmt ist. Es müssen dann kom­ plizierte Indexiermaßnahmen vorgesehen werden, und die­ se wiederum erlauben es häufig nicht, die einzelnen Komponenten mit der notwendigen feinen Unterteilung re­ lativ zueinander zu verstellen, sondern durch die In­ dexweite werden nur grobe Justierungen der Komponenten relativ zueinander ermöglicht.

In der DE 199 26 391 C1 ist ein mehrteilig aufgebauter Prothesen­ schaft beschrieben, bei dem die Verbindung der Prothesenschaftteile durch Klemmung von Klemmkonen erreicht wird, die durch Spannele­ mente mit Gewinden gegeneinander gespannt werden. Obwohl eine solche Konstruktion sehr gut funktioniert, ist ein relativ komplizierter Aufbau notwendig, da spezielle Klemmkonusteile verwendet werden müssen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine modular aufgebaute Knochenraspel oder Schaftprothese der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß die Komponenten rasch mit­ einander verbunden und dann auch relativ zueinander festgelegt werden können, wobei gleichzeitig ermöglicht werden soll, die Relativposition der in dieser Weise verbundenen Teile der Knochenraspel oder der Schaftpro­ these feinfühlig einzustellen.

Diese Aufgabe wird bei einer modular aufgebauten Kno­ chenraspel oder Schaftprothese der eingangs beschriebe­ nen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das proxi­ male Teil einen von proximal nach distal durchgehenden Kanal aufweist, daß das distale Teil einen von dessen distalem Ende her in den Kanal einschiebbaren und im voll eingeschobenen Zustand im Innern des Kanals enden­ den Halteschaft aufweist, der an seinem freien Ende in Form einer Hülse endet, deren Wandbereiche elastisch aufweitbar sind, und daß in das proximale Ende des Ka­ nals ein in das hülsenförmige Ende des Halteschaftes eingreifendes und die Wandbereiche der Hülse dabei auf­ weitendes und gegen die Innenseite des Kanals klemmen­ des Klemmelement einsetzbar ist.

Bei einer solchen modular aufgebauten Knochenraspel oder Schaftprothese kann das proximale Teil relativ zum distalen Teil feinfühlig verdreht werden, und die ein­ mal erreichte Winkelposition kann einfach dadurch fi­ xiert werden, daß ein Klemmelement in die Hülse des Halteschaftes eingeschoben wird. Dabei wird der Wandbe­ reich des Halteschaftes elastisch aufgeweitet und gegen die Innenseite des Kanals geklemmt, die beiden Teile der Knochenraspel oder der Schaftprothese sind auf die­ se Weise sowohl gegen eine Drehung als auch gegen ein Herausziehen des Halteschaftes aus dem Kanal gesichert.

Es ist vorteilhaft, wenn das Klemmelement einen koni­ schen, in die Hülse eintauchenden Klemmabschnitt trägt. Allein durch Eindrücken des Klemmelementes in die Hülse ist dadurch die Klemmfixierung herstellbar.

Besonders günstig ist es, wenn das Klemmelement in das proximale Ende des Kanals einschraubbar ist. Zur Her­ stellung der Klemmverbindung genügt es damit, das Klemmelement in das proximale Ende des Kanals einzu­ schrauben, dabei taucht das Klemmelement in die Hülse ein und drängt dabei die elastischen Wandbereiche nach außen gegen die Innenseite des Kanals.

Insbesondere kann sich ein Außengewindeabschnitt, der in ein Innengewinde des Kanals einschraubbar ist, un­ mittelbar proximal an den Klemmabschnitt des Klemmele­ mentes anschließen.

Es ist auch günstig, wenn das Klemmelement an seinem proximalen Ende einen unrunden Anlageabschnitt für ein Drehwerkzeug aufweist. Dies kann beispielsweise ein Außenmehrkant oder ein Innenmehrkant an sich bekannter Art sein.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Wandbereich der Hülse an seiner Außenseite ra­ dial abstehende Vorsprünge trägt, die bei vollständig in den Kanal eingeschobenem Halteschaft Vorsprünge an der Innenseite des Kanals derart hintergreifen, daß der Halteschaft gegen ein Herausziehen aus dem Kanal gesi­ chert ist, und daß die Vorsprünge am Wandbereich der Hülse elastisch radial nach innen verschiebbar sind, bis sie bei einem Herausziehen des Halteschaftes aus dem Kanal an den Vorsprüngen an der Innenseite des Ka­ nals vorbeigleiten können.

Dadurch wird es möglich, die beiden Teile der Knochen­ raspel oder der Schaftprothese sehr rasch miteinander zu verbinden, es genügt nämlich, den Halteschaft in den Kanal einzuschieben, bis die Vorsprünge des Halteschaf­ tes die Vorsprünge an der Innenseite des Kanals ela­ stisch hintergreifen. Ein Herausziehen des Halteschaf­ tes ist zwar in dieser Lage noch möglich, erfordert aber die Überwindung einer gewissen Haltekraft, d. h. die beiden Teile der Knochenraspel werden auf diese Weise lösbar zusammengehalten. Dabei ist bei dieser Art der Verbindung eine freie Verdrehbarkeit des proximalen Teils der Knochenraspel oder der Schaftprothese relativ zum distalen Teil gegeben, so daß die beiden Teile in der gewünschten Weise relativ zueinander justiert wer­ den können.

Insbesondere kann vorgesehen sein, daß der die Vor­ sprünge tragende Wandbereich der Hülse elastisch radial nach innen verbiegbar ist. Durch elastisches Einbiegen dieses Wandbereiches nach innen werden somit die Vor­ sprünge in eine Lage gebracht, die ein Vorbeigleiten an den Vorsprüngen des Kanals und damit ein Herausziehen der beiden Teile der Knochenraspel oder der Schaftpro­ these ermöglichen.

Besonders günstig ist es, wenn der Wandbereich der Hül­ se durch achsparallele Einschnitte in elastisch ver­ biegbare Zungen unterteilt ist. Insbesondere können diese elastischen Zungen an ihren freien Enden radial nach außen abstehende Vorsprünge tragen, die in der be­ schriebenen Weise eine lösbare Einsteckverbindung aus­ bilden, welche die freie Verdrehbarkeit erhält.

Der Vorsprung kann an der Innenseite des Kanals durch eine stufenförmige Erweiterung des Kanals in proximaler Richtung gebildet werden, wobei diese stufenförmige Er­ weiterung vorzugsweise abgeschrägt ist.

Es ist auch günstig, wenn die Vorsprünge am Wandbereich der Hülse eine abgeschrägte Aufgleitfläche aufweisen, so daß dadurch das Herausziehen des Halteschaftes aus dem Kanal ermöglicht wird, bei dem die Vorsprünge des Wandbereiches auf den Vorsprüngen des Kanals aufgleiten und dadurch elastisch nach innen verschoben werden.

Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Innenseite des Kanals in dessen Längsrichtung im Abstand zueinander mehrere Vorsprünge für die Vorsprünge des Halteschaftes trägt und daß zwi­ schen dem proximalen und dem distalen Teil ein Distanz­ element angeordnet ist, welches die Einschubtiefe des Halteschaftes in den Kanal derart begrenzt, daß die Vorsprünge am Halteschaft einen der distal verlagerten Vorsprünge hintergreift. Werden distales Teil und proximales Teil ohne Distanzelement zusammengefügt, hintergreifen die Vorsprünge am Halteschaft die proxi­ mal gelegenen Vorsprünge an der Innenseite des Kanals, wird dagegen ein Distanzelement verwendet, wird der Halteschaft nicht so tief in den Kanal eingeschoben, so daß die Vorsprünge am Halteschaft dann Vorsprüngen an der Innenseite des Kanals gegenüberliegen, die in di­ staler Richtung verlagert sind. Auf diese Weise ist es möglich, eine Knochenraspel oder eine Schaftprothese mit größerer Länge aufzubauen. Grundsätzlich können zwei derartige Vorsprünge im Abstand zueinander in dem Kanal vorgesehen sein, dann wird nur ein einziges Di­ stanzelement verwendet, dessen Länge dem Abstand dieser beiden Vorsprünge entspricht, oder es werden mehrere Vorsprünge an der Innenseite des Kanals vorgesehen, dann sind Distanzelemente unterschiedlicher Länge zu verwenden, die auf die Abstände der Vorsprünge an der Innenseite des Kanals abgestimmt sind.

Das Distanzelement kann insbesondere eine auf den Hal­ teschaft aufgeschobene Distanzhülse sein.

Es sind dann weiterhin entsprechend der Lage der Vor­ sprünge im Kanal und entsprechend der Länge des Di­ stanzelementes unterschiedlich lange Klemmelemente vor­ gesehen, so daß der Klemmabschnitt des Klemmelementes immer in dem Bereich liegt, in dem die Vorsprünge des Halteschaftes den Vorsprung an der Innenseite des Ka­ nals hintergreifen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Klemmelement einen in die Hülse des Halteschaftes eintauchenden, eine elastische Verschie­ bung der Vorsprünge des Halteschafts nach innen verhin­ dernden Blockierabschnitt trägt, der jedoch die Wand­ bereiche der Hülse nicht klemmend gegen die Innenseite des Kanals verschiebt. Wenn dieser Blockierabschnitt in die Hülse eintaucht, können die Wandbereiche der Hülse und damit die daran getragenen, radial nach außen ab­ stehenden Vorsprünge nicht mehr elastisch nach innen verschoben werden, so daß es nicht mehr möglich ist, das distale Teil der Knochenraspel oder der Schaftpro­ these aus dem proximalen Teil herauszuziehen. Die freie Verdrehbarkeit bleibt aber auch in diesem Fall erhal­ ten.

Günstig ist es dabei, wenn sich der Blockierabschnitt unmittelbar distal an den Klemmabschnitt des Klemmele­ mentes anschließt, insbesondere kann der Klemmabschnitt durch einen kreiszylindrischen Stift gebildet werden. Wenn das Klemmelement nicht vollständig in den Kanal eingeschraubt ist, taucht zwar der Blockierabschnitt in die Hülse ein und verhindert eine elastische Verschie­ bung des Wandbereichs der Hülse und der daran gehalte­ nen Vorsprünge nach innen, ohne jedoch die freie Ver­ drehbarkeit zu behindern. Wenn dagegen das Klemmelement weiter eingeschraubt wird, legt sich der konische Klemmabschnitt an die Innenseite des Wandbereichs der Hülse an und weitet somit die Hülse elastisch auf, wo­ bei die Wandbereiche klemmend an die Innenseite des Ka­ nals angelegt werden, es wird dann auch eine Festlegung der beiden Teile der Knochenraspel oder der Schaftpro­ these gegen relative Verdrehung erfolgen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß das proximale Teil und das distale Teil Anzeigeelemente tragen, an denen die Win­ kelstellung um die durch die Längsachse des Kanals de­ finierte Drehachse des distalen Teils relativ zum proximalen Teil ablesbar ist. Beispielsweise können die Anzeigeelemente durch eine Skala am einen Teil und ein Markierelement am anderen Teil gebildet sein. Dadurch kann der Benutzer ohne weiteres die Winkelstellung ab­ lesen, die bei Verwendung von gebogenen distalen Teilen von Bedeutung ist. Je nach anatomischen Gegebenheiten ist die Biegung dabei unter Umständen etwas verschieden gerichtet, und dies ergibt zwangsläufig eine unter­ schiedliche Winkelstellung des distalen Teils relativ zum proximalen Teil, wenn bei einer Raspel die Teile frei verdrehbar in den Knochenhohlraum eingeführt wer­ den. Nach dem Einführen läßt sich die freie Verdrehbar­ keit durch Verklemmung der beiden Teile aufheben, und dann kann der Benutzer an dem Anzeigeelement die Win­ kelstellung der beiden Teile relativ zueinander ablesen und diese Winkelstellung dann auf eine Schaftprothese übertragen, die nach Entfernung der Knochenraspel statt dieser in den Knochenhohlraum einzuführen ist. Die Schaftprothese kann auf diese Weise exakt den anatomi­ schen Gegebenheiten angepaßt werden.

Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungs­ formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer aus einem pro­ ximalen Teil und einem distalen Teil aufgebauten modularen Knochenraspel im zusammengebauten Zustand;

Fig. 2 eine Teilschnittansicht ähnlich Fig. 1 vor dem Einsetzen des Klemmelementes;

Fig. 3 eine vergrößerte Schnittansicht des proximalen Teils der Knochenraspel mit eingeschraubtem Klemmelement;

Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 3 mit Anzei­ geelementen zur Feststellung der Winkel­ stellung des distalen Teils relativ zum proximalen Teil und

Fig. 5 eine Ansicht einer Knochenraspel ähnlich der der Fig. 2 mit zwei im Abstand zu­ einander angeordneten Vorsprüngen am proximalen Teil und mit einem Distanz­ element zwischen distalem Teil und proximalem Teil.

Die Erfindung wird nachstehend am Beispiel einer modu­ lar aufgebauten Knochenraspel erörtert, es versteht sich aber, daß die Erfindung in gleicher Weise auch bei einer im wesentlichem gleich modular aufgebauten Schaftprothese Verwendung finden kann. Diese unter­ scheidet sich von einer Knochenraspel allenfalls da­ durch, daß die Raspelzähne fehlen und durch glatte Oberflächen ersetzt sind. Der grundlegende Aufbau und insbesondere die Verbindung des distalen und des proxi­ malen Teils jedoch sind auch bei einer Schaftprothese in gleicher Weise vorzunehmen wie bei der nachstehend beschriebenen Knochenraspel.

Die in der Zeichnung dargestellte Knochenraspel 1 um­ faßt ein distales Teil 2 in Form eines geradlinigen, kreiszylindrischen Schaftes 3, der in der Zeichnung mit glatter Außenwand dargestellt ist, der aber je nach Be­ darf mit Raspelzähnen besetzt sein kann.

Der Schaft 3 trägt an seinem proximalen Ende konzen­ trisch zu sich selbst einen ebenfalls kreiszylindri­ schen, länglichen Halteschaft 4, am Übergang von dem Schaft 3 in den Halteschaft 4 ist eine Ringstufe 5 aus­ gebildet, die quer zur Längsrichtung des distalen Tei­ les 2 verläuft.

Die Knochenraspel 1 umfaßt ferner ein proximales Teil 6 mit einem schaftförmigen Raspelbereich 7 und einem ein­ seitig abstehenden, von distal nach proximal breiter werdenden Ansatzbereich 8, der an seinem vom Raspel­ bereich 7 am weitesten entfernten proximalen Ende ein Kupplungselement 9 für einen Handgriff aufweist, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Der Raspelbereich 7 ist im unteren Teil vollständig von schneidenförmigen Raspelrippen 10 umgeben, am distalen Ende des Raspel­ bereiches 7 umgeben die Raspelrippen 10 diesen Bereich nur noch U-förmig, d. h. sie enden am Ansatzbereich 8.

Außerdem ist die vom Raspelbereich 7 entfernte Kante 11 des Ansatzbereiches 8, die bogenförmig vom distalen Raspelbereich 7 zum Kupplungselement 9 verläuft, mit Raspelzähnen 12 besetzt.

Der schaftförmige Raspelbereich 7 wird von einem durch­ gehenden Kanal 13 mit kreisförmigem Querschnitt durch­ setzt, der am distalen Ende des Raspelbereiches 7 kon­ zentrisch zu diesem austritt. An seinem proximalen Ende erweitert sich der Kanal 13 an einer abgeschrägten Ringstufe 14, am proximalen Ende des derart entstehen­ den erweiterten Bereiches 15 ist ein Innengewinde 16 eingearbeitet.

Der Halteschaft 4 des distalen Teils 2 der Knochenras­ pel 1 ist an seinem freien, proximalen Ende mit einem im Querschnitt kreisförmigen Sackloch 17 versehen, so daß der Halteschaft 4 in diesem proximalen Endbereich hülsenförmig ausgebildet ist. Die relativ dünnen Wand­ bereiche sind durch achsparallele Längsschlitze 18 von­ einander getrennt und bilden nebeneinanderliegende, elastisch radial nach außen und radial nach innen ab­ biegbare Zungen 19 aus. Diese tragen an ihren freien Enden radial nach außen ragende Vorsprünge 20, die an ihrem unteren, distalen Ende und an ihrem oberen, pro­ ximalen Ende jeweils eine schräge Aufgleitfläche 21 bzw. 22 aufweisen.

Der Außendurchmesser des Halteschaftes 4 entspricht dem Innendurchmesser des Kanals 13, er ist nur ganz gering­ fügig kleiner, während der Außendurchmesser der Vor­ sprünge 20 bei unverformten Zungen 19 größer ist als der Innendurchmesser des Kanals 13.

Es ist möglich, den Halteschaft 4 vom distalen Ende des Kanals 13 in diesen einzuschieben, dabei gleiten die Aufgleitflächen 22 der Vorsprünge 20 an der distalen Kante des Kanals 13 auf und verbiegen die Zungen 19 elastisch radial nach innen, so daß die Vorsprünge 20 in den etwas geringeren Querschnitt des Kanals 13 ein­ geschoben werden können. Sobald die Vorsprünge 20 beim Einschieben des Halteschaftes 4 in den Kanal 13 an der Ringstufe 14 des Kanals 13 vorbeigleiten, federn die Zungen 19 wieder radial nach außen, so daß die Vor­ sprünge 20 die Ringstufe 14 hintergreifen, wie dies in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist.

Die Abmessung des Halteschaftes 4 in Längsrichtung ist dabei so gewählt, daß die Ringstufe 5 des distalen Tei­ les 2 am distalen Ende des Raspelbereiches 7 anschlägt, sobald die Vorsprünge 20 die Ringstufe 14 hintergrei­ fen. Diese Positionierung ist beispielsweise in Fig. 2 dargestellt.

Der Außendurchmesser des Schaftes 3 des distalen Teiles 2 und des Raspelbereiches 7 sind im Bereich der Ring­ stufe 5 und im Bereich des distalen Endes des Raspel­ bereiches 7 etwa gleich groß, so daß ein stetiger Über­ gang von dem Schaft 3 in den Raspelbereich 7 eintritt.

Wenn das distale Teil 2 mit dem Halteschaft 4 in der beschriebenen Weise in den Kanal eingeschoben wird, sind das distale Teil 2 und das proximale Teil 6 da­ durch miteinander verbunden, daß die Vorsprünge 20 die Ringstufe 14 hintergreifen, es ist jedoch ohne weiteres möglich, das distale Teil 2 gegenüber dem proximalen Teil 6 um die Längsachse des Kanals 13 zu verdrehen. Außerdem ist es möglich, das distale Teil 2 wieder aus dem Kanal 13 herauszuziehen, wenn dabei eine bestimmte Auszugskraft überschritten wird, denn dann gleiten die Vorsprünge 20 mit ihrer unteren Aufgleitfläche 21 an der Ringstufe 14 entlang und werden unter elastischer Verformung der Zungen 19 radial nach innen verschoben.

Dieses Herausziehen des Halteschaftes 4 aus dem Kanal 13 kann dadurch verhindert werden, daß in den Kanal 13 von dessen proximalem Ende her ein Klemmelement 23 ein­ geführt wird, welches einen kreiszylindrischen Bloc­ kierabschnitt 24, einen sich proximal unmittelbar daran anschließenden, vom Blockierabschnitt 24 in proximaler Richtung sich erweiternden konischen Klemmabschnitt 25, einen sich in proximaler Richtung daran anschließenden Außengewindeabschnitt 26 und einen sich in proximaler Richtung daran anschließenden Anlageabschnitt 27 in Form eines Außenmehrkants umfaßt. Dieses Klemmelement kann von der proximalen Seite her in den Kanal 13 ein­ geführt werden, dabei tritt der Blockierabschnitt 24 in das Innere des hülsenförmigen Endbereiches des Halte­ schaftes 4 ein. Der Außendurchmesser des Blockierab­ schnittes 24 ist dabei so gewählt, daß er im wesentli­ chen dem Innendurchmesser der unverformten Hülse ent­ spricht, so daß durch das Einführen des Blockierab­ schnittes 24 verhindert werden kann, daß sich die Zun­ gen 19 elastisch radial nach innen bewegen.

Die Abmessungen des Klemmelementes 23 sind so gewählt, daß bei teilweisem Einschrauben des Außengewindeab­ schnittes 26 in das Innengewinde 16 des Kanals 13 der Blockierabschnitt 24 lose im Inneren des Halteschaftes 4 angeordnet ist, ohne die Zungen 19 elastisch nach außen zu biegen. In dieser Stellung, in der das Klemm­ element 23 noch nicht voll in den Kanal 13 einge­ schraubt ist, werden also die Zungen 19 nicht gegen die Innenwand des Kanals gedrückt, so daß das distale Teil 2 und das proximale Teil 6 noch frei gegeneinander ver­ drehbar sind. Es wird aber bereits verhindert, daß die Zungen 19 elastisch radial nach innen gebogen werden können, daher ist ein Herausziehen des Halteschaftes 4 aus dem Kanal 13 nicht mehr möglich.

Beim weiteren Eindrehen des Klemmelementes 23 in das Innengewinde 16 tritt der konische Klemmabschnitt 25 in das Sackloch 17 ein und drängt dadurch die elastischen Zungen 19 radial nach außen. Diese werden dadurch kräf­ tig gegen die Innenwand des Kanals 13 geklemmt und si­ chern dadurch den Halteschaft 4 nicht nur gegen ein Herausziehen, sondern auch gegen ein Verdrehen relativ zum proximalen Teil 6. Die beiden Teile 2 und 6 der Knochenraspel 1 sind dann starr miteinander verbunden.

Es ist für den Operateur also möglich, nach dem Zu­ sammenstecken des distalen Teiles 2 und des proximalen Teiles 3 und nach dem noch nicht vollständigen Ein­ schrauben des Klemmelementes 23 die gewünschte relative Winkelstellung des distalen Teiles 2 relativ zum proxi­ malen Teil 6 zu wählen und diese Winkelstellung dann durch vollständiges Einschrauben des Klemmelementes 23 dauerhaft festzulegen.

Umgekehrt können die beiden Teile der Knochenraspel 1 leicht dadurch voneinander getrennt werden, daß das Klemmelement 23 vollständig ausgeschraubt wird, es ist dann möglich, den Halteschaft 4 durch einen kräftigen Zug aus dem Kanal 13 herauszuziehen.

Die beschriebenen Teile der Knochenraspel 1 werden aus einem körperverträglichen Metall hergestellt, und die über den in der Zeichnung nicht dargestellten Handgriff betätigte Knochenraspel 1 kann dazu verwendet werden, den Aufnahmeraum für einen Endoprothesenschaft vorzube­ reiten. Es ist auch möglich, die Knochenraspel 1 auf­ grund ihrer speziellen Formgebung als Probeschaft ein­ zusetzen.

Die Knochenraspel der Fig. 4 ist gleich aufgebaut wie die der Fig. 2, sie unterscheidet sich von dieser le­ diglich dadurch, daß das distale Teil im Bereich der Ringstufe 5 eine Skale 30 trägt, während das proximale Teil unmittelbar angrenzend an diese Skale 30 eine Mar­ kierung 31 aufweist. Dadurch ist die relative Winkel­ stellung des distalen Teils 2 relativ zum proximalen Teil 6 ablesbar. Das distale Teil 2 kann dabei anders als in der Zeichnung dargestellt auch gebogen sein, so daß sich bei gebogenem distalem Teil und unterschiedli­ cher Winkelstellung eine Knochenraspel mit unterschied­ licher Geometrie ergibt, die durch Verdrehung des di­ stalen Teils 2 gegenüber dem proximalen Teil 6 optimal an die anatomischen Gegebenheiten des zu bearbeitenden Knochens angepaßt werden kann.

Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5, das im wesentli­ chen gleich aufgebaut ist wie das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4 und bei dem gleiche Teile daher dieselben Bezugszeichen tragen, weist in dem Kanal 13 zwei im Abstand zueinander angeordnete Ringstufen 14a und 14b auf, nämlich eine proximale Ringstufe 14a und eine distale Ringstufe 14b. Die Außendurchmesser dieser Ringstufen sind gleich.

Wenn der Halteschaft 4 des distalen Teiles 2 vollstän­ dig in den Kanal 13 eingeschoben ist, liegen die Vor­ sprünge 20 des Halteschaftes 20 an der proximalen Ring­ stufe 14a an, wie dies im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4 erörtert worden ist.

Wenn der Halteschaft 4 jedoch nur teilweise in den Ka­ nal 13 eingeschoben wird, können die Vorsprünge 20 in Höhe der distalen Ringstufe 14b angeordnet werden. Um hier eine definierte Einschubtiefe zu erreichen, ist auf den Halteschaft 4 eine Distanzhülse 32 aufgescho­ ben.

Das Klemmelement 23 ist bei dem Ausführungsbeispiel mit Distanzhülse 32 entsprechend länger ausgebildet, so daß der konische Klemmabschnitt 25 in Höhe der distalen Ringstufe 14b angeordnet wird und dort die Vorsprünge 20 beim Einschrauben des Klemmelementes 23 verklemmen kann.

Es ist damit möglich, mit demselben distalen Teil 2 und demselben proximalen Teil 6 Knochenraspeln unterschied­ licher Länge aufzubauen. Ohne Verwendung einer Distanz­ hülse 32 ergibt sich ein kurzer Aufbau, bei Verwendung einer Distanzhülse 32 ein längerer Aufbau. Dazu ist le­ diglich notwendig, zusätzlich die Distanzhülse 32 über den Halteschaft 4 zu schieben und ein längeres Klemm­ element 23 zu verwenden. Selbstverständlich wäre es auch möglich, eine größere Anzahl von Ringstufen vorzu­ sehen, dann müßten entsprechend abgestufte Distanzhül­ sen und entsprechend abgestufte Klemmelemente einge­ setzt werden, so daß dann die Länge der Knochenraspel stufenförmig variiert werden könnte.

Claims (20)

1. Modular aufgebaute Knochenraspel oder modular auf­ gebautes Schaftimplantat mit einem proximalen Teil und mit einem distalen Teil sowie mit Kupplungs­ mitteln zur lösbaren Verbindung des proximalen Teils mit dem distalen Teil, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das proximale Teil (6) einen von proximal nach distal durchgehenden Kanal (13) auf­ weist, daß das distale Teil (2) einen von dessen distalem Ende her in den Kanal (13) einschiebbaren und im voll eingeschobenen Zustand im Inneren des Kanals (13) endenden Halteschaft (4) aufweist, der an seinem freien Ende in Form einer Hülse endet, deren Wandbereiche (19) elastisch aufweitbar sind, und daß in das proximale Ende des Kanals (13) ein in das hülsenförmige Ende des Halteschaftes (4) eingreifendes und die Wandbereiche (19) der Hülse dabei aufweitendes und gegen die Innenseite des Kanals (13) klemmendes Klemmelement (23) einsetz­ bar ist.

2. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmelement (23) einen konischen, in die Hülse eintauchenden Klemmabschnitt (25) trägt.

3. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmele­ ment (23) in das proximale Ende des Kanals (13) einschraubbar ist.

4. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 2 und nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich ein Außengewindeabschnitt (26) proximal an den Klemmabschnitt (25) des Klemmelements (23) an­ schließt.

5. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmelement (23) an seinem proximalen Ende einen unrunden Anlageabschnitt (27) für ein Dreh­ werkzeug aufweist.

6. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlageabschnitt (27) einen Außen- oder einen Innenmehrkant bildet.

7. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandbereich (19) der Hülse an seiner Aus­ senseite radial abstehende Vorsprünge (20) trägt, die bei vollständig in den Kanal (13) eingeschobe­ nem Halteschaft (4) Vorsprünge (14) an der Innen­ seite des Kanals (13) derart hintergreifen, daß der Halteschaft (4) gegen ein Herausziehen aus dem Kanal (13) gesichert ist, und daß die Vorsprünge (20) am Wandbereich (19) der Hülse elastisch radi­ al nach innen verschiebbar sind, bis sie bei einem Herausziehen des Halteschaftes (4) aus dem Kanal (13) an den Vorsprüngen (14) an der Innenseite des Kanals (13) vorbeigleiten können.

8. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der die Vorsprünge (20) tragende Wandbereich (19) der Hülse elastisch radial nach innen verbiegbar ist.

9. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandbereich der Hülse durch achsparallele Einschnitte (18) in elastisch verbiegbare Zungen (19) unterteilt ist.

10. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Zungen (19) an ihrem freien Ende radial nach außen abstehende Vorsprünge (20) tragen.

11. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung an der Innenseite des Kanals (13) durch eine stufenförmige Erweiterung (14) des Kanals (13) in proximaler Richtung gebildet wird.

12. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die stufenförmige Erweiterung (14) abgeschrägt ist.

13. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (20) am Wandbereich (19) der Hülse eine abgeschrägte Aufgleitfläche (21) aufweisen.

14. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite des Kanals (13) in dessen Längs­ richtung im Abstand zueinander mehrere Vorsprünge (14a, 14b) für die Vorsprünge (20) des Halteschaf­ tes (4) trägt und daß zwischen dem proximalen Teil (6) und dem distalen Teil (2) ein Distanzelement (32) angeordnet ist, welches die Einschubtiefe des Halteschaftes (4) in den Kanal (13) derart be­ grenzt, daß die Vorsprünge (20) am Halteschaft (4) einen der distal verlagerten Vorsprünge (14b) an der Innenseite des Kanals (13) hintergreifen.

15. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (32) eine auf den Halteschaft (4) aufgeschobene Distanzhülse ist.

16. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß entspre­ chend der Lage der Vorsprünge (14a, 14b) im Kanal (13) und entsprechend der Länge des Distanzelemen­ tes (32) unterschiedlich lange Klemmelemente (23) vorgesehen sind.

17. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmelement (23) einen in die Hülse des Hal­ teschaftes (4) eintauchenden, eine elastische Ver­ schiebung der Vorsprünge (20) des Halteschafts (4) nach innen verhindernden Blockierabschnitt (24) trägt, der jedoch die Wandbereiche (19) der Hülse nicht klemmend gegen die Innenseite des Kanals (13) verschiebt.

18. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Blockier­ abschnitt (24) unmittelbar distal an den Klemmab­ schnitt (25) des Klemmelements (23) anschließt.

19. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Blockier­ abschnitt (24) durch einen kreiszylindrischen Stift gebildet wird.

20. Knochenraspel oder Schaftimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das proximale Teil (6) und das distale Teil (2) Anzeigeelemente (30, 31) tragen, an denen die Winkelstellung um die durch die Längsachse des Ka­ nals (13) definierte Drehachse des distalen Teils (2) relativ zum proximalen Teil (6) ablesbar ist.