DE10114294A1 - Antriebseinrichtung für eine Rohrmühle - Google Patents
Antriebseinrichtung für eine RohrmühleInfo
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Abstract
Um für eine Rohrmühle eine einfach und kompakt gebaute Antriebseinrichtung zu schaffen, deren Kraftübertragung durch Durchbiegungen und andere Verformungen des Mahlrohres nicht mehr gefährdet ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, am kleinen Durchmesser des am Mahlgutaustragsende angesetzten Austragskonus (11) des Mahlrohres (10) ein Antriebsrad (15) insbesondere in Gestalt eines einteiligen Zahnkranzes anzuflanschen mit einem Durchmesser (kleiner/gleich) dem Mahlrohrdurchmesser.
Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für eine Rohrmühle mit
einem drehbar gelagerten Mahlrohr mit Mahlgutaufgabe und mit ei
nem außerhalb der Mahlrohrlagerung am Mahlgutaustragsende flie
gend angeordneten kegelstumpfförmigen Austragskonus, der an sei
nem kleinen Durchmesser durch eine Endwand geschlossen ist, wo
bei der Austragskonus zum Austrag des Mahlgutes und des Mühlen
gases mehrere um den Umfang verteilte Austragsöffnungen aufweist,
die von einem stationären Gutausfallgehäuse umhaust sind.
Zum Antrieb von Drehtrommeln wie z. B. Rohrmühlen ist es bekannt,
am Trommelaußenumfang einen im Querschnitt ein T-Profil aufwei
senden Zahnkranz drehfest zu befestigen, in dessen Zähne ein oder
zwei Antriebszahnritzel in Eingriff kommen (z. B. EP-B 0 175 109).
Trommeldurchbiegungen können zu Trommelverkrümmungen führen,
die auch in Verbindung mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungen
zu Relativverschiebungen und/oder Schrägstellungen der Zahnflan
ken mit ungleichmäßigem Zahnbreitenlastverhalten führen, was sich
für die Kraftübertragung besonders dann nachteilig bemerkbar macht,
wenn der Zahnkranzdurchmesser wie bisher der Fall größer ist als
der Mahlrohrdurchmesser. Hinzu kommt, dass im Durchmesser große
Zahnkränze in der Regel aus zwei oder mehreren Teilen zusammen
gesetzt sind, so dass die o. g. Probleme des Zahnkranzantriebes
durch Zahnkranz-Teilungsfehler noch erhöht werden können.
Zur Umgehung des konventionellen Zahnkranzantriebes ist bei Rohr
mühlen auch der sogenannte Zentralantrieb bekannt (EP-
B 0 184 326). Dabei ist am Mahlgutaustragsende des das Mahlgut
sowie die Mahlkörper beinhaltenden Mühlen-Mahlrohres außerhalb
der Mahlrohrlagerung ein kegelstumpfförmiger Austragskonus flie
gend angeordnet, der an seinem kleinen Durchmesser durch eine
Endwand geschlossen ist, an der zentral die Antriebswelle des Zent
ralantriebes angreift. Der Austragskonus weist um den Umfang ver
teilte Öffnungen für den Austrag des Mahlgutes und des Mühlengases
auf. Dabei sind die Mahlgut- und Mühlengas-Austragsöffnungen von
einem stationären Gutausfallgehäuse umhaust, in welchem das ge
mahlene Gut nach unten fällt und unten ausgetragen wird, während
das mit Feinkorn beladene Mühlengas oben aus dem stationären
Gutausfallgehäuse abgezogen wird. Würde man diese bekannte
Rohrmühle aufgrund eines Bedarfsfalles mit einem Zahnkranzantrieb
nachrüsten, so würde man den Zahnkranz wie bisher üblich am
Trommelaußenumfang befestigen, womit wiederum die oben be
schriebenen vom großen Zahnkranzdurchmesser herrührenden
Probleme auftreten würden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Rohrmühle eine
einfach und kompakt gebaute Antriebseinrichtung zu schaffen, deren
Kraftübertragung durch Durchbiegungen und andere Verformungen
des Mahlrohres nicht mehr gefährdet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kenn
zeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung ist an dem am Mahl
gutaustragsende des Mahlrohres angesetzten kegelstumpfförmigen
Austragskonus an dessen kleinem Durchmesser ein Antriebsrad be
festigt mit einem Durchmesser (kleiner/gleich) dem Mahlrohrdurchmesser.
Das zur Kraftübertragung bzw. Drehmomentübertragung die
nende Antriebsrad ist im Durchmesser also maximal so groß wie der
Mahlrohrdurchmesser, vorzugsweise kleiner, so dass sich das An
triebsrad in seinem Durchmesser deutlich von den großen Zahnkrän
zen der bekannten Zahnkranzantriebe unterscheidet. Dieses ver
gleichsweise kleine Antriebsrad ist bei der erfindungsgemäßen An
triebseinrichtung in einfacher Weise am kleinen Durchmesser des
Austragskonusses angeflanscht. Das im Durchmesser kleine An
triebsrad ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ein im
Durchmesser kleiner Zahnkranz, der sich zunächst einmal durch ein
geringes Gewicht und durch einen vergleichsweise geringen Aufwand
zu seiner Fertigung auszeichnet. Mit besonderem Vorteil kann der
Zahnkranz einteilig gefertigt sein, so dass Teilungsfehler, wie sie bei
üblichen mehrteiligen großen Zahnkränzen auftreten, vermieden sind.
Jedenfalls machen sich Durchbiegungen und andere Verformungen
des Mahlrohres kaum mehr am im Durchmesser kleinen Antriebsrad
bemerkbar, wodurch die Kraftübertragung/Drehmomentübertragung
sowie das gleichmäßige Zahnbreitenlastverhalten bei der erfindungs
gemäßen Antriebseinrichtung gewährleistet bleiben.
Das an den kleinen Durchmesser des Austragskonusses der Rohr
mühle angeflanschte Antriebsrad ist mit besonderem Vorteil ein ein
teiliger Zahnkranz, in den wenigstens ein Antriebszahnritzel in Zahn
flankeneingriff kommt. Zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Zahn
breitenlastverhaltens kann es vorteilhaft sein, das oder die Antriebs
zahnritzel selbsteinstellend auszubilden, um jegliche mögliche Aus
richtfehler des Zahnkranzes und/oder der Ritzel auszugleichen.
Außerdem kann der Zahnkranz schmal gehalten werden, da die
Zahnkranzoberfläche z. B. durch Induktionshärtung gehärtet werden
kann.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung braucht das am kleinen
Durchmesser des Austragskonusses angeordnete Antriebsrad nicht
unbedingt als Zahnkranz ausgebildet sein, sondern das Antriebsrad
kann Polschuhe tragen und einen elektromotorischen Rotor bilden,
der berührungslos von einem Stator eines getriebelosen Ringmotor-
Antriebes umbaut ist. Der auf diese Weise zustandegekommene
Ringmotor ist dank seines Rotors und Stators mit vergleichsweise
kleinem Durchmesser entsprechend einfach und kostengünstig zu
bauen. Gleichzeitig ist der Ringmotor-Antrieb stufenlos drehzahlre
gelbar, und die Drehzahl ist optimal an die Eigenschaften des Mahl
gutes sowie der Mühlen-Sichter-Mahlanlage anzupassen, in welcher
die erfindungsgemäße Rohrmühle eingesetzt wird.
Beim Zahnkranzantrieb sind der Zahnkranz und das wenigstens eine
Antriebszahnritzel von einem stationären Zahnkranzgehäuse um
schlossen. Es ist nur eine einzige Ringdichtung zwischen der dem
Austragskonus zugewandten Zahnkranzgehäuse-Seitenwand und
dem kleinen Außendurchmesser des Austragskonusses erforderlich,
weil die andere Zahnkranzgehäuse-Seitenwand unter Einschließung
des Austragskonusendes völlig geschlossen sein kann. Durch die
gute Abdichtbarkeit des Zahnkranzgehäuses werden bei einer Ölum
laufschmierung des Zahnkranzantriebes Ölleckagen minimiert und es
wäre sogar eine Öltauchbadschmierung möglich.
Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung kann der am kleinen
Durchmesser des Austragskonusses angeordnete Flansch insofern
als Multifunktionsflansch ausgebildet sein, als der erfindungsgemäße
Mühlenantrieb mit einem Zentralantrieb nachrüstbar sein kann, der
dann am kleinen Durchmesser des Austragskonusses bzw. an dessen
Endwand angreift.
Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden an
hand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungs
beispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt ausschnittsweise schematisch das linke Ende
einer Rohrmühle mit einem am Umfang drehbar gelagerten Mühlen
rohr bzw. Mahlrohr 10, in das von der rechten Seite das zu mahlende
Gut, Mahlkörper wie z. B. Stahlkugeln sowie die Mühlenluft eintreten,
die bei der Mahltrocknung feuchter Güter auch aus einem Heißgas
strom bestehen kann. Am Mahlgutaustragsende schließt sich an das
Mahlrohr 10 ein fliegend angeordneter kegelstumpfförmiger Austrags
konus 11 an, über den die Rohrmühle in der nachfolgend beschriebe
nen erfindungsgemäßen Weise angetrieben wird.
Um den Umfang des Austragskonusses 11 sind mehrere Öffnungen
12 zum Austrag des gemahlenen Gutes sowie der Mühlenluft verteilt
angeordnet. Dabei sind diese Austragsöffnungen 12 von einem sta
tionären Gutausfallgehäuse 13 umhaust, in welchem das gemahlene
Gut nach unten fällt, unten ausgetragen wird und meist durch ein Be
cherwerk zu einem nachgeschalteten Sichter einer Kreislaufmahlan
lage transportiert wird, während das mit Feinstkorn beladene Mühlen
gas oben aus dem stationären Gutausfallgehäuse 13 abgezogen und
ebenfalls dem Sichter zugeleitet wird, dessen Grobut (Grieße) zum
Mahlgutaufgabeende der Rohrmühle rezirkuliert wird.
An dem kleinen Durchmesser des kegelstumpfförmigen Austragsko
nusses 11 schließt sich ein zylindrisches Zwischenstück an, das an
seinem Ende durch eine Endwand 14 geschlossen ist. An diese End
wand bzw. an das linke Ende des Austragskonusses 11 mit seinem
kleinen Durchmesser ist ein vergleichsweise kleiner im Querschnitt T-
flansch-förmiger einteiliger Zahnkranz über seinen ringförmigen Steg
angeflanscht, mit einem Außendurchmesser, der kleiner als der
Durchmesser des Mahlrohres 10. Der auch als Schweißkonstruktion
kostengünstig herstellbare einteilige vergleichsweise kleine Zahn
kranz 15 kommt mit wenigstens einem Antriebszahnritzel 16, das mit
Vorteil selbsteinstellend ist, in Zahnflankeneingriff und wird mit einer
Drehzahl von z. B. etwa 12 bis 18 U/min angetrieben, und zwar über
einen nicht dargestellten an der linken Seite angesetzten Hauptan
trieb mit zweistufigem Untersetzungsgetriebe 17, wobei mit 18 ein
Hilfsantrieb angezeigt ist.
Bei der erfindungsgemäßen einfach und kompakt gebauten An
triebseinrichtung machen sich Durchbiegungen sowie andere Verfor
mungen des rotierenden Mahlrohres 10 praktisch nicht mehr bemerk
bar durch etwaige Lageveränderungen des Zahnkranzes 15, wodurch
ein gleichmäßiges Zahnbreitenlastverhalten aufrecht erhalten bleibt,
insbesondere wenn der Zahnkranz 15 schmal gebaut ist.
Der Zahnkranz 15 und das wenigstens eine Antriebszahnritzel 16 sind
von einem stationären Zahnkranzgehäuse 19 umschlossen, das mit
seiner linken Seitenwandung das Rohrmühlenende völlig umschließt
und das mit nur einer einzigen Ringdichtung 20 zwischen der dem
Austragskonus 11 zugewandten Zahnkranzgehäuse-Seitenwand 21
und dem kleinen Außendurchmesser des Austragskonusses aus
kommt. Dadurch werden bei einer Ölumlaufschmierung des Zahn
kranzantriebes mögliche Ölleckagen minimiert, und es ist sogar der
Einsatz einer Öltauchbadschmierung möglich.
Die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung ist außer für Rohrmühlen
auch für andere Drehtrommeln anwendbar, z. B. für Trommeltrockner
oder dergleichen.
Claims (6)
1. Antriebseinrichtung für eine Rohrmühle mit einem drehbar gela
gerten Mahlrohr (10) mit Mahlgutaufgabe und mit einem außerhalb
der Mahlrohrlagerung am Mahlgutaustragsende fliegend angeordne
ten kegelstumpfförmigen Austragskonus (11), der an seinem kleinen
Durchmesser durch eine Endwand (14) geschlossen ist, wobei der
Austragskonus zum Austrag des Mahlgutes und des Mühlengases
mehrere um den Umfang verteilte Austragsöffnungen (12) aufweist,
die von einem stationären Gutausfallgehäuse (13) umhaust sind,
dadurch gekennzeichnet, dass am kleinen Durchmesser des
Austragskonusses (11) ein Antriebsrad (15) befestigt ist mit einem
Durchmesser ≦ (kleiner/gleich) dem Mahlrohrdurchmesser.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsrad ein einteiliger Zahn
kranz (15) ist, in den wenigstens ein Antriebszahnritzel (16) in Zahn
flankeneingriff kommt.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsrad Polschuhe trägt und
einen elektromotorischen Rotor bildet, der berührungslos von einem
Stator eines getriebelosen Ringmotor-Antriebes umbaut ist.
4. Antriebseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnkranz (15) und das wenigs
tens eine Antriebszahnritzel (16) von einem stationären Zahnkranzgehäuse
(19) umschlossen sind, mit nur einer einzigen Ringdichtung
(20) zwischen der dem Austragskonus zugewandten Zahnkranzge
häuse-Seitenwand (21) und dem kleinen Außendurchmesser des
Austragskonusses.
5. Antriebseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem kleinen Durchmesser
des Austagskonusses (11) und dessen geschlossener Endwand (14)
ein zylindrisches Zwischenstück angeordnet ist, mit dessen Außen
seite die Ringdichtung (20) des Zahnkranzgehäuses (19) zusammen
wirkt.
6. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mühlenantrieb mit einem Zentral
antrieb nachrüstbar ist, der am kleinen Durchmesser des Austragsko
nusses (11) bzw. an dessen Endwand (14) angreift.
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