DE10113170A1

DE10113170A1 - Kommunikationssystem für Behinderte

Info

Publication number: DE10113170A1
Application number: DE2001113170
Authority: DE
Inventors: Hilmar Beyer; Olaf Katzmarek; Wilfried Kleinert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-03-14
Filing date: 2001-03-14
Publication date: 2002-09-19

Description

Die Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem für Behinderte, das sowohl in behinder tengerechten Gebäuden als auch in deren Nähe eine Kommunikation der Behinderten ermög licht.

Kommunikationseinrichtungen sind bisher auf einzelne Kommunikationsarten Behinderter beschränkt. Ein durch ein Installationssystem unterstütztes, eine größere Anzahl behinderten gerechter Kommunikationsarten umfassendes System ist nicht bekannt. Unter Kommunika tionsarten sollen datenspezifische Verständigungen bzw. Erfassungen verstanden werden, wie z. B. Sprache, Gestik, Bewegungen, medizinische Daten: Blutdruck, Puls, EKG, also in Daten umsetzbare aktive und passive Lebensäußerungen des Behinderten. In Heimen, Reha- Kliniken für Behinderte und in Krankenhäusern besteht ein großer Bedarf für ein mobiles, modulares Kommunikationssystem für die ständige, raumunabhängige Erfassung wichtiger medizinischer Daten, für die Beeinflussung/Steuerung raumtechnischer Parameter, wie Tem peratur, Lüftung, Beleuchtung, durch den Behinderten und für die Nutzung externer Netze, wie Telefon, Radio, Fernsehen und Internet.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Kommunikationssystem für Behinderte zu schaffen, das eine ständige, raumunabhängige Erfassung medizinischer Daten ermöglicht und es dem Behinderten gestattet, raumtechnische Parameter selbst zu steuern und externe Kom munikationsnetze zu nutzen.

Die Lösung dieser Aufgabe fußt auf einem Kommunikationssystem mit einem Europäischen Installations-Bus (EIB). Erfindungsgemäß ist vorgesehen:
Sensoren für medizinische Daten, zur Ortung, für Sprache, Gestik, Bewegungen, Haptik und zur Eingabe raumtechnischer Parameter, wie Heizung, Lüftung, Beleuchtung, sind über eine mobile Sende- und Empfangsanlage und nachfolgend parallel über einen Router mit vorge schalteter Leseeinheit und einer Funkeinheit an den Installations-Bus angeschlossen. Der Installations-Bus steht mit einem Steuerrechner in Verbindung. Die externen Kommunika tionsnetze sind mit dem Steuerrechner verknüpft. Zweckmäßige Merkmale zur Ausgestal tung dieser Lösung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1 das Blockschaltschema des Kommunikationssystems

Fig. 2 die mobile Sende- und Empfangsanlage in schematischer Darstellung.

Das Kommunikationssystem schließt als an sich bekannte Bestandteile einen im Gebäude ohnehin verlegten Europäischen Installations-Bus (EIB) 1 und einen Steuer- bzw. Zentral rechner 2 ein. Beide sind üblicherweise für die Steuerung haustechnischer Funktionen und des Verbindungsaufbaus im hauseigenen Telefonnetz und zu externen Kommunikationsnet zen, wie Telefon, Internet, Radio und Fernsehen, vorgesehen. Das Kommunikationssystem für Behinderte erweitert ihre Anwendungsbreite auf nicht übliche Weise. Ausgangspunkt der Kommunikationskette sind Sensoren 3 für medizinische Daten, wie Blutdruck, Puls, EKG, Sensoren 4 für Gestik, Bewegungen, Sturz, ein Mikrofon 5, mehrere Tasten 6 an einer mobi len Sende- und Empfangsanlage 7 für das Telefon, den Notruf, die medizinische Betreuung und die Steuerung raumtechnischer Parameter, ein Display 8 zur Anzeige der aktivierten Funktionen und ein berührungsempfindlicher Bildschirm 9 zur Aktivierung von Radio und Fernsehen. Die Sensoren 3 und 4 sind am Behinderten angebracht. Die übrigen Elemente und ein Lautsprecher 18 sind zu der mobilen Sende- und Empfangsanlage 7 in einem Gehäuse zusammengefaßt. Das Gehäuse ist seitlich mit einem Schacht 10 zur Aufnahme einer Kame ra für die Gestik und Haptik und am Boden mit einem Schacht 11 zur Aufnahme einer Chip karte 17 zur Steuerung von Leistungen und Aufenthaltsparametern ausgestattet (Fig. 2). Die Ausgänge der Sende- und Empfangsanlage 7 sind mit den Eingängen einer Leseeinheit 12 verbunden. Die Leseeinheit 12 steht ausgangsseitig mit einem Router 14 in Verbindung, des sen Ausgänge induktiv an zwei nicht belegte Leitungen des Installations-Bus 1 angekoppelt sind. An den Router 14 ist außerdem eine Funkeinheit 13 drahtlos angeschlossen, die ihrer seits drahtlos mit dem Installations-Bus 1 in Verbindung steht. Die von dem Router 14 und der Funkeinheit 13 belegten Leitungen des Installations-Bus 1 sind mit dem Steuerrechner 2 verknüpft. Das Telefonnetz 15, das Internet 16 und das Kabel 19 für Rundfunk und Fernsehen stehen als Clienten mit dem Steuerrechner 2 in Verbindung (Fig. 1).

In jedem Behindertenzimmer ist fest ein Router 14 dicht am Installations-Bus 1 installiert. Die Funkeinheit 13 ist jedoch in oder an der mobilen Sende- und Empfangsanlage 7 angebracht.

Herzstück der Sende- und Empfangsanlage 7 ist die in den Schacht 11 eingesteckte Chipkar te 17. Sie ist mit den persönlichen Daten des Behinderten und mit einem auf seine Behinde rung zugeschnittenen Softwarepaket für die Datenerfassungs- und Kommunikationsfunktio nen programmiert. Die Softwarepakete können für bestimmte Behinderungen schon im vor hinein in der Art eines modularen Systems auf die Chipkarten 17 geladen sein.

Die Sende- und Empfangsanlage 7 ist ein relativ kleines Gerät, das der Behinderte bei Ver lassen seines Zimmers mitsichführen soll.

Die Funktionsweise des beschriebenen Kommunikationssystems läßt sich aus seiner Struktur ableiten:
Die Sensoren 3 und 4 und die Kamera liefern ständig Daten an den Steuerrechner 2 und gewährleisten eine permanente Überwachung des Behinderten. Über die Tasten 6 aktiviert der Behinderte selbst die medizinische Betreuung, das Telefon, den Notruf oder steuert Raum parameter, wie Temperatur, Lüftung, Beleuchtung oder Fensterabdunklung Nummerntasten 20 ermöglichen dabei das Auffinden gewünschter Funktionen. Der berührungsempfindliche Bildschirm 9 ist besonders für Sehschwache und Blinde, aber auch für Normalsichtige zum Einschalten von Radio, Fernsehen und Internet gedacht. Er bietet für die einzelnen Optionen Symbole an.

Der Router 14 fungiert als Verbindungselement zwischen der mobilen Sende- und Empfangs anlage 7 und dem Steuerrechner 2 über den Installations-Bus 1. Er steuert selbsttätig den Ver bindungsaufbau für die Datenübertragung und die vom Behinderten gewünschte Kommunika tion. Die Funkeinheit 13 sorgt während des Aufenthalts des Behinderten außerhalb seines Zimmers und in einem Umkreis von 1000 m vom Gebäude für die Aufrechterhaltung der Da tenübertragung und der Fernsprech- und Rundfunkverbindung.

Bezugszeichenliste

1

Europäischer Installations-Bus (EIB)

2

Steuerrechner

3

Sensor

4

Sensor

5

Mikrofon

6

Tasten

7

Mobile Sende- und Empfangsanlage

8

Display

9

Berührungsempfindlicher Bildschirm

10

Schacht

11

Schacht

12

Leseeinheit

13

Funkeinheit

14

Router

15

Telefonnetz

16

Internet

17

Chipkarte

18

Lautsprecher

19

Kabel für Rundfunk- und Fernsehnetz

Claims

1. Kommunikationssystem für Behinderte mit einem Europäischen Installations-Bus, da durch gekennzeichnet, daß Sensoren für medizinische Daten (3), für Ge stik und Bewegungen (4), für Sprache (5), für Haptik und zur Ortung sowie zur Einga be raumtechnischer Parameter (6), wie Heizung, Lüftung, Beleuchtung, über eine mobi le Sende- und Empfangsanlage (7) und nachfolgend parallel über einen Router (14) mit vorgeschalteter Leseeinheit (12) und einer Funkeinheit (13) an den Installations-Bus (1) angeschlossen sind, der mit einem Steuerrechner (2) in Verbindung steht, und ex terne Kommunikationsnetze, wie Telefon (15), Internet (16), Fernsehen (19), mit dem Steuerrechner (2) verbunden sind.

2. Kommunikationssystem für Behinderte nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die mobile Sende- und Empfangsanlage (7) Tasten (6) für das Te lefon, den Notruf, die medizinische Betreuung und die Steuerung raumtechnischer Para meter, Nummerntasten für die Menü-Auswahl, ein Display (8) zur Anzeige der aktivier ten Funktionen, einen berührungsempfindlichen Bildschirm (9), ein Mikrofon (5), einen Lautsprecher (18), einen Schacht (10) zur Aufnahme einer Kamera und einen Schacht (II) zur Aufnahme einer Chipkarte (17) aufweist.

3. Kommunikationssystem für Behinderte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Chipkarte (17) mit den persönlichen Daten des Behinderten und mit einem auf seine Behinderung zugeschnittenen Softwarepaket für die Datenerfassungs- und Kommunikationsfunktionen programmiert ist.