DE1011132B

DE1011132B - Vereinigte Fahr- und Sicherheitsbremse fuer Foerdermaschinen

Info

Publication number: DE1011132B
Application number: DES41529A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Rudolf Genthe
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1954-11-12
Filing date: 1954-11-12
Publication date: 1957-06-27

Description

Es sind vereinigte Fahr- und Sicherheitsbremsen für Fördermaschinen bekannt, bei denen der Fahr- und der Sicherheitsbremszylinder durch eine Leitung miteinander verbunden sind, durch die im Sicherheitsfall Druckluft unter der Einwirkung des Fallgewichtes aus dem Sicherheitsbremszylinder in den Fahrbremszylinder gelangen kann. Der Druck, mit dem die Bremsbacken vom Fallgewicht der Sicherheitsbremse über ein dazwischengeschaltetes Luftpolster angelegt werden, ist stets durch die Größe des Fallgewichtes bedingt. Daher mußte bei der Bemessung des Fallgewichtes darauf Rücksicht genommen werden, daß der Bremsdruck keinen zu großen Betrag annehmen darf, um nicht Beschädigungen einzelner Teile der Förderanlage bzw. Seilrutsch zu verursachen.

Es ist ferner eine Einrichtung bekanntgeworden, bei der die Druckluft aus dem Sicherheitsbremszylinder im Sicherheitsfall über einen Umstellschieber auf den Druckregler der Fahrbremse geleitet wird und den Druckregler so verstellt, daß die Fahrbremse einen Druck ausübt, der der beim gedämpften Absinken des Fallgewichtes der Sicherheitsbremse auftretenden Bremskraftdifferenz entsprechen soll.

Ein Nachteil dieser Einrichtung ist vor allem darin zu sehen, daß in vielen Fällen der Druckregler der Fahrbremse praktisch schlagartig auf Höchstdruck eingestellt wird. Dadurch können Störungen im Gestänge der Fahrbremse oder aber ein Rutschen des Seiles durch das volle Ansprechen der Bremse verursacht werden.

Der Erfindung liegt eine vereinigte Fahr- und Sicherheitsbremse für Fördermaschinen zugrunde, bei der diese Nachteile auf einfache Weise vermieden werden.

Auch bei der Fahr- und Sicherheitsbremse nach der Erfindung wird vom Sicherheitsbremszylinder über eine abschaltbare Verbindungsleitung dem Druckregler der Fahrbremse zugeführte Druckluft zur Steuerung der Fahrbremse im Sicherheitsfall verwendet, wobei an einem Abzweig der Verbindungsleitung ein gleichzeitig an- bzw. abschaltbarer, mit einem Drosselorgan versehener Luftaustritt vorgeseheri ist.

Erfindungsgemäß sind jedoch in die Verbindungsleitung ein oder mehrere Druckminderungsorgane eingeschaltet. Diese können leicht so eingestellt werden, daß der Druck der Luft, die dem Druckregler der Fahrbremse im Sicherheitsfall zugeführt wird, je nach den örtlichen Gegebenheiten so weit herabgesetzt ist, daß die Fahrbremse in gewünschter Stärke anspricht.

Weitere Einzelheiten werden an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser ist eine vereinigte Vereinigte Fahr- und Sicherheitsbremse
für Fördermaschinen

Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke

Aktienges ells chaf t,
ίο Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dr.-Ing. Rudolf Genthe, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden

Fahr- und Sicherheitsbremse für Fördermaschinen dargestellt, wobei die Fahrbremse 1 aus einem Fahrbremszylinder 2, einem Kolben 3 und dem Übertragungsgestänge 4 besteht, das auf die nur schematisch angedeuteten Bremsbacken 5 des nicht näher dargestellten Bremskranzes wirkt. Ferner ist eine Sicherheitsbremse 6 mit Fallgewicht 7 vorgesehen, deren Bremszylinder 8 über eine Verbindungsleitung 9 und ein Umsteuerorgan 10 wahlweise mit der Speisedruckluftleitung 11 und dem Fahrdruckregler 12 verbunden werden kann. Der Fahrbremszylinder 2 wird ebenfalls aus der Speisedruckluftleitung 11 über den vom Steuerteil 13 beeinflußbaren Fahrdruckregler 12 mit Druckluft beaufschlagt. Im Sicherheitsfall wird das hydraulisch oder elektrisch verstellbare Umsteuerorgan 10 so verstellt, daß die Schieberteile in die gestrichelt eingezeichnete Lage gelangen, wodurch der Fahrdruckregler 12 vom Steuerteil 13 und der Sicherheitsbremszylinder 8 von der Speisedruckluftleitung 11 abgeschaltet werden und gleichzeitig der Fahrdruckregler 12 mit dem Sicherheitsbremszylinder 8 verbunden wird. Ebenfalls wird eine Verbindung vom Sicherheitsbremszylinder 8 zum Luftaustritt 14 mit einem Drosselorgan 15 hergestellt, durch das die . Absenkgeschwindigkeit des Fallgewichtes 7 in gewissen Grenzen verringert werden kann. Zur Regelung des Druckes, der nun aus dem Sicherheitsbremszylinder 8 auf den Fahrdruckregler 12 gegeben wird, ist nach der Erfindung in der Speiseleitung 9 als Druckminderungsorgan ein Reduzierventil 16 vorgesehen.

Grundsätzlich ist es auch möglich, ein zusätzliches Drosselorgan an der gestrichelt eingezeichneten Stelle 17 vor der Abzweigung 18 zum Druckregler 12

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vorzusehen, so daß dem Druckregler ein durch die beiden Drosselorgane 15., 17 regulierbarer Druck zugeführt wird.

Zweckmäßig ist es, zur Erhöhung der Einströmgeschwindigkeit beim Lösen der Sicherheitsbremse das Reduzierventil 16 bzw. das Drosselorgan 17 als Rückschlagventil auszubilden. Da die geforderte Absinkzeit für die Sicherheitsbremse unter Umständen bei den üblichen Drücken in der Speisedruckluftleitung 11 und damit auch im Bremszylinder 8 relativ kleine Querschnitte der Drosselorgane 15, 17 bedingen würde, die leicht einer Verstopfung, z. B. durch Staub, ausgesetzt wären, kann es in vielen Fällen zweckmäßig sein, einen Windkessel 19 in der Verbindungsleitung 9 vorzusehen, so daß dann die Querschnitte der Drosselorgane 15, 17 größer gehalten werden können.

Claims

Patentansprüche: 20

1. Vereinigte Fahr- und Sicherheitsbremse für Fördermaschinen, bei der im Sicherheitsfall über eine abschaltbare Verbindungsleitung von einem Sicherheitsbremszylinder dem Druckregler der Fahrbremse zugeführte Druckluft zur Steuerung der Fahrbremse verwendet wird, wobei an einem Abzweig der Verbindungsleitung ein gleichzeitig an- bzw. abschaltbarer, mit einem Drosselorgan versehener Luftaustritt vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verbindungsleitung (9) ein oder mehrere Druckminderungsorgane (16) eingeschaltet sind.

2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Druckminderung in der Verbindungsleitung (9) vom Sicherheitsbremszylinder (8) zum Druckregler (12) ein Drosselorgan (17) vor der Abzweigung (18) zum Druckregler (12) angeordnet ist.

3. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckminderungsorgan in der Verbindungsleitung (9) vom Sicherheitsbremszylinder (8) zum Druckregler (12) ein Reduzierventil (16) hinter der Abzweigung (18) zum Druckregler (12) angeordnet ist.

4. Bremse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (9) vom Sicherheitsbremszylinder (8) zum Druckregler (12) vor dem Druckminderungsorgan ein Windkessel (19) vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 677 588.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen