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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wandelement für eine Ladegutsicherungsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zu
dessen Herstellung.
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Eine
derartige Vorrichtung ist in Form von Panelen mit Führungsschienen,
die etwa an Fahrzeugseitenwänden
im Inneren eines Laderaumes befestigt und mit Tragprofilen, Zurreinrichtungen
od.dgl. verbindbar sind, allgemein bekannt. Die deutsche Patentanmeldung
DE 44 12 067 A1 der
Anmelderin beschreibt eine spezielle Ausbildung von Schienenprofilen
in Form von Führungsschienen,
die mit sog. Tragprofilen für
eine Ladungssicherung in flexibler Weise verbindbar sind. Allerdings
stellt sich das Anbringen von Schienenprofilen an bzw. in den Wänden eines
Fahrzeugladeraumes, insbesondere bei einer Ausrüstung eines Fahrzeuges zur
Ladegutsicherung, als problematisch und zeitaufwendig dar, da – insbesondere
auch für
dynamische Lastverhältnisse
durch Ladegut im Laderaum – beträchtliche
Kräfte
auf ein in einer Wand verankertes Schienenprofil wirken können und
dementsprechend eine mechanisch stabile Befestigung notwendig ist.
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Gegenüber einer
traditionellen Befestigung in Form von Nieten bzw. Schrauben hat
es sich dabei schon bewährt,
das Schienenprofil mittels einer Klebeverbindung in einem Wandelement
oder Panel zu befestigen; bei einer derartigen Anordnung wird mit geeigneten
Werkzeugen eine Einformung oder Sicke in ein typischerweise bestehend
aus einem beidseits von einer GFK-Deckschicht bedeckten Hartschaum-Kernschicht bestehendes
mehrlagiges Wandelement eingebracht und dann im Laderauminneren,
bei fertig montiertem Panel, eine geeignet zugeschnittene, als Aluminiumprofile
realisierte Profilschiene als Schienenprofil mit der Sicke verklebt,
wobei eine wandseitige Querschnittskontur der Profilschiene an die
Kontur der Sicke angepasst ist.
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In
ebenfalls bekannter Weise weist die auch als sog. Airline-Schiene
bekannte, hier exemplarisch herangezogene Profilschiene eine hinterschnittene Nut
auf, welche entlang ihrer eingriffsseitigen Erstreckungsrichtung
eine Mehrzahl von in regelmäßigen Abständen angeordneten,
kreisförmigen
Erweiterungen aufweist, so dass in ansonsten bekannter Weise Mittel
zur Ladegutsicherung – etwa
mittels eines an eine Erweiterung angepassten Stempels – in die
Nut eingeführt
und zu Ladegutsicherungszwecken verriegelt werden können.
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Allerdings
ist das beschriebene, aus dem Stand der Technik bekannte Wandelement
für eine Ladegutsicherungsvorrichtung
im Hinblick auf die Montageeigenschaften nicht völlig unkritisch, denn nach
wie vor muss das Einpassen und Befestigen der Profilschiene in das
Wandelement bei bereits montiertem Wandelement im Fahrzeuginneren
erfolgen, mit der Konsequenz, dass zum einen ein korrektes Bemessen
einer Profilschiene am Einbauort erfolgen muss, und zum anderen
etwaige Verspannungen, Unebenheiten oder andere Abweichungen der
Querschnittsgeometrie des Wandelements, wie sie insbesondere in
einem Montagezustand im Fahrzeug auftreten können, sich unmittelbar auf
die (Ein-) Passgenauigkeit der Profilschiene in die Sicke auswirken und
mithin die (kritische) Stabilität
dieser Verbindung nachteilig beeinflussen können. Insbesondere bei einer
nachlässigen
Verklebung kann es dann zu schwerwiegenden Sicherheitsmängeln bedingt
durch ein mangelhaft im Wandelement verankertes Schienenelement
kommen.
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Diese
Probleme werden auch nicht von einem Vorschlag aus der
DE 295 08 361 U1 gelöst, welche
in Plywood-Sandwichplatten oder ähnliche Panele
eingelassene Zurrschienen zur Ladungssicherung zeigt, die mit der
Wandplatte durch Nieten, Schrauben oder Klebstoff verbunden sind.
Diese Zurrschienen werden halb oder auch komplett versenkt. Zudem
sind Zurrstäbe
als Rund- oder Vierkantstab, Form-, Präge- oder Stanzblech ausgeführt.
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Die
DE 197 39 097 A1 zeigt
ein insbesondere für
Schienenfahrzeuge geeignetes Wandungsmodul aus zwei Wandpaneelen
mit dazwischen angeordneter Wärmeisolierung.
Um einen stabilen und in der Herstellung einfachen Aufbau zu ermöglichen,
ist ein Wandpaneel unmittelbar an äußeren Randzonen mit einem einstückig angeformten
Abschlusssteg versehen, der an seinem freien Ende das zweite Wandpaneel
trägt,
das im übrigen
von dem nach Art von Honigwaben ausgebildeten und an beiden Wandpaneelen
festgesetzten Füllmittel
abgestützt ist.
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Schließlich bietet
die
DE 38 13 033 A1 ein stranggepresstes
Bordwandprofil für
Bordwände
von Kraftfahrzeugen und Anhängern
an. Die einzelnen Bordwandprofile werden nach dem Snap-Lock-Prinzip
miteinander verbunden. Eine Wandung des Bordwandprofils weist im
wesentlichen in Richtung seiner Längsachse Ausnehmungen zur Aufnahme
von Halterungen von Ladungssicherungselementen auf. Diese Ausnehmungen
können
auch auf einer separaten Schiene vorgesehen sein, die mittels Schnappsitz
im Bordwandprofil verrastet zu werden vermag.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein gattungsbildendes Wandelement
im Hinblick auf seine Eigenschaften für eine einfache und mechanisch
sichere Montage auf einer Fläche
eines Fahrzeuges, vor allem in einem Laderaum, weiterzubilden, wobei
insbesondere eine auch extremen Belastungssituationen entsprechende,
feste Verbindung zwischen Schienenprofil und Wandelement gewährleistet
bleiben muss.
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Die
Aufgabe wird durch das Wandelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie das Verfahren mit den Schritten des Patentanspruches 11 gelöst; vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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In
erfindungsgemäß vorteilhafter
Weise erfolgt das untrennbare Verbinden des Schienenprofils mit
dem Wandelement bereits während
der Fertigung. Das Schienenprofil wird mit einem Trägerstück verbunden
und dieses in das Wandelement eingebettet, so dass die kritische
mechanische Stabilität
dieser Verbindung bereits außerhalb
des Montageortes hergestellt ist und dann die modulartige Kombination von
Trägerstück und Schienenprofil
mit dem Wandelement geeignet zugeschnitten und im Fahrzeug bzw. Fahrzeugladeraum
befestigt werden kann. Auf diese Weise wird zudem die Ausrüstung des
Fahrzeugladeraumes deutlich vereinfacht, denn ein aufwendiges und,
etwa hinsichtlich der Ablängung
der Profilschiene, mühsames
Einpassen und Befestigen der Profilschiene im Wandelement nach der
Montage im Laderaum ist nicht mehr notwendig.
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Vorteilhaft
erfolgt zudem das Verbinden des Schienenprofils mit dem Trägerstück während dessen
Fertigung durch Einkleben bzw. Einlaminieren, wobei, weiter bevorzugt,
diese Verbindung nicht nur zwischen dem Schienenprofil und dem Kern
des Wandelements erfolgt, sondern zudem dessen Decklage einen hierfür geeignet
ausgebildeten, bevorzugt flachen Abschnitt des Schienenprofils übergreift
und so zusätzlich
zur mechanischen Festigkeit beiträgt.
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Fertigungstechnisch
lässt sich
eine solche Lösung
besonders günstig
dadurch realisieren, dass dem Schienenprofil ein insbesondere und
vorteilhaft aus Hartschaum gefertigtes, geeignet profiliertes Trägerstück entsprechender
Breite zugeordnet wird und die Kombination aus Trägerstück oder
Streifen und damit verklebtem Schienenprofil dann mit weiteren Elementen
des Kerns sowie mindestens einer Decklage zu dem erfindungsgemäßen Wandelement
verklebt wird.
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Dieses
liegt dann in bevorzugt standardisierten Plattengrößen vor,
wird am Einsatzort bzw. in Abhängigkeit
von den Raumanforderungen des betreffenden Laderaumes geeignet zugeschnitten
und dann im Laderaum verankert. Weitere Ausrüstschritte, insbesondere betreffend
die Verbindung zwischen Schienenprofil und Wandelement sind hingegen,
und im Gegensatz zum Stand der Technik, nicht notwendig.
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In
besonders geeigneter Weise weist hierzu das Schienenprofil mindestens
einen, bevorzugt ein Paar von beidseits eines die hinterschnittene
Nut anbietenden Mittelabschnitts abragenden Flanschabschnitten auf,
die zum Zusammenwirken sowohl mit einem unterliegenden Abschnitt
des Trägerstücks, als
auch einem aufliegenden Abschnitt der Decklage ausgebildet sind,
so dass in verklebtem Zustand eine mechanisch äußerst stabile Anordnung entsteht. Weiter
bevorzugt sorgt dann der weiterbildungsgemäß vorgesehene Absatz dafür, dass
das Wandelement als Endprodukt eine lediglich von der Nut unterbrochene,
ansonsten gleichmäßige Oberfläche aufweist.
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Im
Ergebnis wird somit die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe in fertigungstechnisch einfacher und montagetechnisch äußerst eleganter
Weise gelöst,
denn, wie bereits beschrieben, erfolgt die mechanisch kritische
Einbettung des Schienenprofils in das Trägerstück bereits während der
Fertigung des Wandelements, so dass eine vereinfachte Montage des
Wandelements bei der Ausrüstung
eines Kraftfahrzeugs im Laderaum mit optimierter Festigkeit bzw.
verringertem Risiko durch mangelhafte mechanische Befestigung eines
Schienenprofils im Laderaum kombiniert wird.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind anhand der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
sowie anhand der Zeichnung erläutert;
diese zeigt in
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1:
eine Schrägsicht
auf ein erfindungsgemäßes Wandelement
für eine
Ladegutsicherungsvorrichtung;
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2:
eine seitliche Schnittansicht durch die Anordnung gemäß 1 im
Bereich einer Profilschiene;
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3:
eine Draufsicht auf den Bereich der Schnittansicht gemäß 2;
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4:
eine Schnittansicht analog zur 2 eines
konventionellen Wandelements mit in einer Einformung eines Trägerstücks befestigter
Profilschiene und
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5:
eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß 4.
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Wie
insbesondere aus den 1, 2 zu erkennen
ist, ist eine Profilschiene 30, wiederum mit hinterschnittener
Nut 20 und Erweiterung 22 zum Einsetzen von bekannten
Befestigungsmitteln, in einem Paneel 32 aus einer Hartschaum-Kernschicht 34 mit
beidseits aufliegender GFK-Decklage 36 befestigt. Im Unterschied
zur Darstellung der 4, 5 ist jedoch
der Profilschiene 30 über
deren Breite im Querschnitt ein separater Streifen 38 aus
Hartschaum zugeordnet, welcher eine an eine befestigungsseitige
Kontur der Profilschiene 30 angepasste, gestufte Einformung 40 aufweist.
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Wie
in der 2 gut erkennbar ist, weist im Querschnitt die
Profilschiene 30 ein Paar beidseits von einem mittleren,
die Nut 20 aufweisenden Mittelabschnitt abragender Flanschabschnitte 42 auf,
welche einstückig
mit der Profilschiene 30 gebildet sind und sich, in den
Figuren nicht gezeigt, streifenförmig entlang
der Profilschiene 30 in Richtung der Nut 20 durchgehend
erstrecken. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind dabei die Flanschabschnitte 42 so parallel zu den
Außenflächen des
Paneels 32 gebildet, dass zum einen eine eingriffsseitige
Oberfläche
der Flanschabschnitte bündig
mit den beidseits angreifenden Hartschaum-Kernschichten 34 abschließt und so
eine beidseits angreifende Decklage 36 sich jeweils übergangslos
von den Hartschaum-Kernschichten 34 bis über den
Flanschabschnitt 42 erstrecken kann, und andererseits die
Profilschiene 30 auf der gestuften Einformung aufliegt;
bevorzugt ist dabei die zum Streifenelement 38 weisende
Kontaktfläche
der Profilschiene 30 leicht profiliert, so dass Zwischenräume zur
Aufnahme von Klebstoff od.dgl. Verbindungsmedium zwischen Profilschiene
und Streifen 38 existieren.
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Somit
ergibt sich auch der erfindungsgemäß beanspruchte Weg zur Fertigung
der in den 1 bis 3 gezeigten
Wandelementanordnung: Eine in der gezeigten Weise profilierte Profilschiene 30 wird auf
einen in der Breite passend zugeschnittenen und mit einer passenden
Einformung versehenen Streifen 38 aus Hartschaum-Material
geklebt, woraufhin dann diese Anordnung in den ansonsten bekannten Paneele-Fertigungsprozess
eingebracht wird, d.h. der Streifen 38 mit aufsitzender
Profilschiene 30 wird, benachbart von weiteren Abschnitten
der Hartschaum-Kernschicht 34, mit einer unteren bzw. oberen
Decklage 36 aus GFK-Material verklebt, wobei die obere
Lage so bemessen ist, dass das GFK-Material sich beidseits jeweils über den
Flanschabschnitt 42 erstreckt, dort verklebt ist, und ansonsten mit
dem mittleren Abschnitt der Profilschiene 30 so bündig abschließt, dass
eine durchgehend glatte Oberfläche
entsteht, die nur von der Nut 20 unterbrochen ist.
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Auf
die beschriebene bzw. in den Figuren gezeigte Weise besteht so ein
einfach mittels eines industriellen Fertigungsprozesses effizient
herstellbares Paneel 32 mit fest einsitzender Profilschiene 30, die
zudem mechanisch höchst
belastbar ist und, allein bestimmt durch den Herstellungsprozess,
stets eine optimale Verbindung zwischen Profilschiene und Kernschicht 34 bzw.
Decklage 36 der Paneele 32 ermöglicht.
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Ausgeliefert
wird das so hergestellte erfindungsgemäße Wandelement in gängigen Größen, etwa
7,5 × 2,5
m, wobei dann ein jeweiliger Fahrzeugausrüster die Wandelemente in der
gewünschten
Weise für
die Laderaumwand bzw. den Laderaumboden zurecht schneidet und dann, über die
Befestigung des Wandelements hinaus, keine weiteren Befestigungsschritte
vornehmen muss.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt;
so bietet es sich insbesondere an, beliebige Profilschienen-Konfigurationen
für die
vorliegende Erfindung zu verwenden, ebenso wie beliebige andere
Wege, das Wandelement aufzubauen, insbesondere ist so von der vorliegenden
Erfindung auch ein Mehrschicht-(Sandwich-)
Paneel umfasst, welches mit metallischen Decklagen versehen ist.