DE10105881A1 - Kolbenhalterung - Google Patents
KolbenhalterungInfo
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Abstract
Kolbenhalterung, insbesondere für einen Treibkolben (8) eines Setzgeräts, mit einer durch Selbsthemmung auf einem Schaft (10) des Treibkolbens (8) fest sitzende Bremseinrichtung (17-23), deren Selbsthemmung bei Bewegung des Treibkolbens (8) in unterschiedlichen Richtungen durch in den jeweiligen Richtungen auf die Bremseinrichtung (17-23) wirkende unterschiedliche Federkräfte (21, 23) verringerbar ist. Die Kolbenhalterung gestattet ein Austreiben des Treibkolbens (8) nach Erreichen einer voreingestellten Bremskraft und ein zurückfahren des Kolbens bei relativ kleiner Bremskraft, die auch dafür sorgt, daß der Treibkolben (8) ohne Zündung niemals seine Zündbereitschaftsstellung verlassen kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kolbenhalterung gemäß der im Anspruch 1 genann
ten Art.
Aus der EP 0 346 275 B1 ist bereits ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit
einer Kolbenführung und einem darin verschiebbaren Treibkolben bekannt,
wobei in der Kolbenführung eine zum Treibkolben hin radial offene Ausneh
mung mit am Treibkolben anliegenden Bremskugeln und Feder für die Brems
kugeln vorgesehen ist. Die Feder ist als ein eine radial zum Treibkolben hin
wirkende Federkraft ausübender Federring ausgebildet, wobei an dessen In
nenkontur eine auf die Bremskugeln einwirkende Abstützfläche angeordnet ist,
die zur Kolbenachse unter Bildung eines spitzen, sich entgegen der Eintreib
richtung öffnenden Winkels geneigt ist. Verschiebt sich der Treibkolben in Ein
treibrichtung, so nimmt dieser mit Beginn des Verschiebens die Bremskugeln
mit. Die Bremskugeln spannen dabei den Federring, wobei die Abstützfläche
die radiale Federkraft des Federrings in die Bremskugeln einleitet. Die vom Fe
derring radial gegen den Schaft des Treibkolbens gedrückten Bremskugeln
üben somit eine Bremswirkung auf den Treibkolben aus. Bereits durch gering
fügiges Verschieben des Treibkolbens nach hinten kann die Bremswirkung auf
gehoben werden, indem die Bremskugeln entgegen der Eintreibrichtung wan
dern und sich der Federring entspannt. Nach dem Entspannen des Federrings
drückt dieser die Bremskugeln nicht mehr gegen den Schaft des Treibkolbens.
Es besteht ferner die Möglichkeit, daß sich der Treibkolben vor dem Zünden,
beispielsweise zufolge harten Aufsetzens des Setzgeräts auf den Untergrund,
geringfügig in Eintreibrichtung verschiebt. Die Verschiebung wird jedoch durch
die Wirkung des Federrings und der Kugeln rückgängig gemacht.
Aus der US 4,162,033 ist bereits ein Setzgerät der genannten Art mit einem
Bremselement bekannt, das den Treibkolben ständig abbremst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kolbenhalterung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß sie einen einfacheren Aufbau aufweist
und den Treibkolben sicher in der Zündbereitschaftsstellung hält, wenn kein
Zündvorgang erfolgt.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Eine Kolbenhalterung nach der Erfindung kann z. B. bei einem Treibkolben ei
nes Setzgeräts zum Einsatz kommen. Dabei kann das Setzgerät etwa ein pul
verkraftbetriebenes Setzgerät oder ein solches sein, das durch Zündung eines
Luft-/Brenngasgemisches angetrieben wird. Die Kolbenhalterung nach der Er
findung weist eine durch Selbsthemmung auf einem Schaft des Treibkolbens
fest sitzende Bremseinrichtung auf, deren Selbsthemmung bei Bewegung des
Treibkolbens in unterschiedlichen Richtungen durch in den jeweiligen Richtun
gen auf die Bremseinrichtung wirkende unterschiedliche Federkräfte verringer
bar ist.
Durch die Federkräfte läßt sich die Selbsthemmung der Bremseinrichtung zu
nächst nur wenig aufheben, wenn der Treibkolben in Setzrichtung angetrieben
wird, wenn er also in Richtung zur Mündung des Setzgeräts läuft, um einen
Setzvorgang auszuführen. Dieser Setzvorgang erfolgt dann unter relativ großer
Bremswirkung der Bremseinrichtung, um das System zu entlasten. Beim Rück
lauf des Treibkolbens in seine Zündbereitschaftsstellung kann dagegen die
Selbsthemmung der Bremseinrichtung stärker aufgehoben werden, so daß si
chergestellt wird, daß der rücklaufende Treibkolben seine Zündbereitschafts
stellung auch immer erreicht. Allerdings wird beim Rücklauf des Treibkolbens
die Selbsthemmung nie ganz aufgehoben, da nach Erreichen der Zündbereit
schaftsposition der Treibkolben nach wie vor durch die Bremseinrichtung
klemmend gehalten werden soll, um zu verhindern, daß er seine Zündbereit
schaftsposition verläßt, wenn keine Zündung erfolgt.
Nach einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Bremsein
richtung als eine zwischen gerätefesten axialen Anschlägen positionierte Schei
be mit einer Öffnung zur Aufnahme des Kolbenschafts ausgebildet, wobei die
Scheibe an gegenüberliegenden Umfangsabschnitten und Scheibenseiten durch
unterschiedlich starke Federn beaufschlagbar ist. Dabei können die Federn
Schraubendruckfedern oder Gummizylinder sein. Die Scheibe kann etwa als
gehärtete Stahlscheibe ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß ist die Scheibe in jedem Betriebszustand der Kolbenhalte
rung durch die genannten Federn so exzentrisch belastet, daß sie selbst ge
hemmt ist. Die Funktion ist im Kolbenvorlauf und im Kolbenrücklauf im Prin
zip gleich. Der Kolbenschaft nimmt infolge der Selbsthemmung der Scheibe die
Scheibe in Bewegungsrichtung mit, bis sie gegen einen der Anschläge schlägt.
Dadurch wird die Selbsthemmung beendet. In diesem Zustand wirkt jetzt nur
noch eine der Federn auf die Scheibe, um diese zu verkanten. Die Federkraft
dieser einen Feder bestimmt jetzt die Reibkraft zwischen Scheibe und Kolben
schaft. Durch die unterschiedliche Stärke der beiden Federn wird somit der
Kolbenvorlauf und der Kolbenrücklauf unterschiedlich stark gebremst. Die
Bremskraft bei Kolbenvorlauf kann sehr hoch eingestellt werden. Die Brems
kraft beim Kolbenrücklauf darf jedoch nur klein sein, jedoch nicht Null wer
den. Der Grund liegt darin, daß einerseits der Kolben leicht in seine Zündbe
reitschaftsstellung zurückführbar sein soll, andererseits aber in dieser sicher
gehalten werden soll.
Nach einer sehr vorteilhaften anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die
Bremseinrichtung zwischen zwei gerätefesten Anschlägen positioniert und
weist zwei auf dem Kolbenschaft sitzende Flansche auf, zwischen denen ein in
Axialrichtung des Kolbenschafts dehnbarer Hemmschlauch befestigt ist. Ferner
ist zwischen einer Seite des einen Flansches und dem anderen Flansch eine er
ste Druckfeder angeordnet, während gleichzeitig zwischen der genannten einen
Seite des einen Flansches und dem dieser Seite gegenüberliegenden Anschlag
eine zweite Druckfeder angeordnet ist.
Beim Hemmschlauch handelt es sich um einen Schlauch, der bei axialer Zug
spannung seinen Durchmesser verkleinert und bei axialem Schub seinen
Durchmesser vergrößert. Ein solcher Hemmschlauch kann z. B. ein aus Draht
windungen bestehender und kreuzförmig gewebter Schlauch sein. Liegt ein
derartiger Hemmschlauch auf dem Kolbenschaft, so kann er bei Zugbeanspru
chung selbsthemmend sein, während er sich unter Schub mehr oder weniger
vom Kolbenschaft löst. Der Schlauch ist mit zwei endseitigen Flanschen ver
bunden. Eine schwächere erste Druckfeder liegt zwischen diesen beiden Flan
schen und stellt eine Mindestreibkraft sicher. Beim Kolbenvorlauf wird somit
der Hemmschlauch mitgenommen, bis der in Bewegungsrichtung vorn liegende
Flansch gegen einen der gerätefesten Anschläge läuft. Dadurch kommt der
Hemmschlauch unter Schub und die Selbsthemmung löst sich. Der Hemm
schlauch gleitet nun bei weiterer Bewegung auf dem Kolbenschaft. Die Reib
kraft zwischen Kolbenschaft und Hemmschlauch wird durch die Summe der
Federkräfte der ersten und der zweiten Feder bestimmt, die zwischen dem an
deren Flansch und dem in Bewegungsrichtung des Kolbenschafts liegenden An
schlag liegt. Dabei ist die Federkraft der zweiten Druckfeder größer als die der
ersten Druckfeder. Die Reibkraft ist daher vor Lösung der Selbsthemmung in
Vorlaufrichtung relativ groß. Beim Kolbenrücklauf geschieht Analoges. Hier
wird der Hemmschlauch jedoch nur durch die Kraft der kleinen bzw. zweiten
Feder gestreckt. Die Reibkraft des Hemmschlauchs gegenüber dem Kolben
schaft ist dementsprechend gering. Sie ist jedoch größer als Null, da auch in
der Zündbereitschaftsstellung eine Reib- bzw. Klemmkraft auf den Kolben
schaft wirken soll.
Beide oben beschriebenen Varianten können für relativ große Haltekräfte aus
geführt werden, die es z. B. beim Gasgerät gestatten, den Treibkolben so lange
zu halten, bis die Verbrennung fast abgeschlossen ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein teilweise im Schnitt dargestelltes Setzgerät, das mit der erfin
dungsgemäßen Kolbenhalterung ausgestattet werden kann;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel der Kolbenhalterung nach der Erfin
dung bei einem in Zündbereitschaftsstellung befindlichen Treibkolben;
Fig. 3 die Ausführungsform nach Fig. 2 bei einem in Vorlaufrichtung beweg
ten Treibkolben nach Zündung des Setzgeräts; und
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kolbenhal
terung.
Die Fig. 1 zeigt ein teilweise im Schnitt dargestelltes Setzgerät, in welchem die
Kolbenhalterung gemäß der Erfindung zum Einsatz kommen kann. Hier han
delt es sich um ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät. Es kann aber auch als ein
solches ausgebildet sein, das durch Zünden eines Luft/Brenngasgemisches be
treibbar ist.
Das Setzgerät nach Fig. 1 verfügt über ein Gehäuse 1 mit Handgriff 2 und Trig
ger 3. Mit dem eintreibrichtungsseitigen Ende des Gehäuses 1 ist eine An
schlagmuffe 4 verschraubt. Im Gehäuse ist eine zweiteilige Kolbenführung 5
verschiebbar gelagert. Die Kolbenführung 5 besteht aus einem hinteren Teil 6
und einem vorderen Teil 7. In der Kolbenführung 5 befindet sich ein Treibkol
ben 8 mit einem im Teil 6 geführten Kopf 9 und einem im Teil 7 geführten
Schaft 10. In eine Führungsbohrung 11 des Teils 6 mündet hinterseitig ein Zu
strömkanal 12 für die Explosionsgase einer Pulvertreibladung. Vorderseitig
weist das Teil 6 Durchbrüche 13 zum Ableiten der vor dem Kopf 9 befindlichen
Luft beim Vorlaufen des Treibkolbens 8 auf. Der vordere Endbereich des Teils 6
übergreift konzentrisch den hinteren Bereich des Teils 7. Das Teil 7 überragt
die Anschlagmuffe 4 nach vorn und bildet so ein Mündungsrohr. Das hintere
Ende des Teils 7 kann in Form eines rohrförmigen Ansatzes in die Führungs
bohrung 11 ragen und so einen den Vorlaufweg des Treibkolbens 8 begrenzen
den Anschlag bilden.
In einem vorderseitigen Aufnahmebereich 14 kann sich die erfindungsgemäße
Kolbenhalterung befinden.
Nachfolgend soll zunächst unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 eine erste
Variante dieser Kolbenhalterung beschrieben werden.
Der Schaft 10 des Treibkolbens 8 wird in einem Führungskanal 15 geführt,
welcher sich im vorderen Teil 7 befindet. In die hintere Stirnseite des vorderen
Teils 7 ist eine zylindrische Ausnehmung 16 eingebracht, die konzentrisch zum
Führungskanal 15 liegt. Diese zylindrische Ausnehmung 16 ist durch ein Bau
teil 7a fest verschlossen, welches mit einem Führungskanal 15a versehen ist,
durch den der Schaft 10 des Treibkolbens 8 ebenfalls hindurchläuft. Das Bau
teil 7a kann lösbar mit dem hinteren Ende des vorderen Teils 7 verbunden
sein.
Innerhalb der zylindrischen Ausnehmung 16 befindet sich z. B. eine gehärtete
Stahlscheibe 17 mit einer zentralen Öffnung 18, durch die der Schaft 10 des
Treibkolbens 8 hindurchläuft. Die Stahlscheibe 17 sitzt somit auf dem Schaft
10 und erstreckt sich bis nahe zur Umfangswandung der zylindrischen Aus
nehmung 16. Die zentrale Öffnung 18 der Stahlscheibe 17 weist dabei einen
Innendurchmesser auf, der ein wenig größer ist als der Außendurchmesser des
Schafts 10, so daß sich die Stahlscheibe 17 relativ zum Schaft 10 verkippen
kann. Die Verkippung der Stahlscheibe 17 in bezug auf die Längsachse 19 des
Schafts 10 wird durch in Axialrichtung wirkende Federkräfte hervorgerufen. Zu
diesem Zweck wird die Stahlscheibe 17 an gegenüberliegenden Umfangsab
schnitten und von unterschiedlichen Seiten her durch unterschiedliche Federn
beaufschlagt.
Gemäß den Fig. 2 und 3 befindet sich an einer hinteren Stirnwand der zylindri
schen Ausnehmung 16 eine erste Ausnehmung 20 zur Aufnahme einer ersten
Druckfeder 21, während sich an einer vorderen Stirnwand der zylindrischen
Ausnehmung 16 um 180° in Umfangsrichtung versetzt eine zweite Ausneh
mung 22 zur Aufnahme einer zweiten Druckfeder 23 befindet. Die erste Druck
feder 21 und die zweite Druckfeder 23 können z. B. Schraubendruckfedern,
Gummifedern, usw. sein. Dabei ist die erste Druckfeder 21 schwächer ausge
bildet als die zweite Druckfeder 23. Die Federkraft der ersten Druckfeder 21 ist
also geringer als die der zweiten Druckfeder 23.
Die Fig. 2 zeigt den Zustand des Setzgeräts bei einem sich in Zündbereit
schaftsstellung befindlichen Treibkolben 8. Die Stahlscheibe 17 wird hier
durch die erste Druckfeder 21 schwach in Richtung zur Mündung des Setzge
räts gedrückt und durch die zweite Druckfeder 23 relativ stärker in der entge
gengesetzten Richtung gegen die hintere Stirnwand der zylindrischen Ausneh
mung 16 gedrückt. Dies hat eine Verkippung der Stahlscheibe 17 relativ zur
Längsachse 19 zur Folge, was eine Selbsthemmung der Stahlscheibe 17 auf
dem Schaft 10 bewirkt. Der Innenumfang der zentralen Öffnung 18 der Stahl
scheibe 17 wird also gegen die Umfangsoberfläche des Schafts 10 gedrückt, so
daß sich der Schaft 10 in der in Fig. 2 gezeigten Position der Stahlscheibe 17
nicht mehr bewegen kann. Die Zündbereitschaftsstellung des Treibkolbens 8
wird somit sicher beibehalten, sofern keine Zündung erfolgt.
Die Fig. 3 zeigt den Zustand nach einer erfolgten Zündung. Ausgehend vom Zu
stand nach Fig. 2 bewegt sich nach Zündung der Schaft 10 in Richtung zur
Mündung des Setzgeräts, also nach links in Fig. 2 und 3, so daß zunächst die
erste Feder 21 freikommt und die zweite Feder 23 komprimiert wird. Dies führt
zu einer noch stärkeren Verkantung der Stahlscheibe 17 auf dem Schaft 10
und zu einer noch stärkeren Selbsthemmung. Im weiteren Verlauf wird dann
nur noch die zweite Druckfeder 23 komprimiert, bis die Stahlscheibe 17 gegen
die vordere Stirnwand der zylindrischen Ausnehmung 16 schlägt. Dadurch
wird die Selbsthemmung der Stahlscheibe 17 auf dem Schaft 10 beendet. Jetzt
bestimmt die Federkraft der zweiten Druckfeder 23 die Reibkraft auf den
Schaft 10. Diese Reib- bzw. Bremskraft in Vorwärtsrichtung kann relativ stark
gemacht werden, was es z. B. bei einem Gasgerät ermöglicht, den Kolben so
lange zu halten, bis die Verbrennung fast abgeschlossen ist.
Nach Durchführung eines Setzvorgangs bewegt sich der Treibkolben 8 und mit
ihm der Schaft 10 wieder zurück, also nach rechts in den Fig. 2 und 3. Schon
nach kurzem Verschiebeweg wird ein dem Zustand der Fig. 2 entsprechender
Zustand eingenommen, bei dem die Stahlscheibe 17 an der hinteren Stirnwand
der zylindrischen Ausnehmung 16 liegt. Aufgrund der Wirkung der ersten Fe
der 21 stellt sich jetzt aber eine geringere Reibkraft zwischen Stahlscheibe 17
und Schaft 10 ein, so daß sich der Treibkolben 8 jetzt bei dieser geringeren
Reibkraft in die Zündbereitschaftsstellung zurückbewegen kann.
Eine zweite Variante der erfindungsgemäßen Kolbenhalterung ist in Fig. 4 ge
zeigt, wobei gleiche Teile wie in den Fig. 2 und 3 gleiche Bezugszeichen tragen
und nicht nochmals beschrieben werden.
Innerhalb der zylindrischen Ausnehmung 16 liegen beim zweiten Ausführungs
beispiel nach Fig. 4 ein erster Flansch 24 und ein zweiter Flansch 25 im Ab
stand voneinander verschiebbar auf dem Schaft 10 des Treibkolbens 8. Ferner
liegt zwischen dem ersten Flansch 24 und dem zweiten Flansch 25 und eben
falls auf dem Schaft 10 bzw. konzentrisch zum Schaft 10 ein Hemmschlauch
26, dessen eines Ende fest mit dem ersten Flansch 24 und dessen anderes
Ende fest mit dem zweiten Flansch 25 verbunden ist. Zwischen dem ersten
Flansch 24 und dem zweiten Flansch 25 befindet sich eine erste Schrauben
druckfeder 27, durch die die beiden Flansche 24, 25 voneinander weg gedrückt
werden. Dagegen befindet sich zwischen dem zweiten Flansch 25 und der vor
deren Stirnseite der zylindrischen Ausnehmung 16 eine zweite Schrauben
druckfeder 28, die eine größere Federkraft hat als die erste Schraubendruckfe
der 27.
Beim Hemmschlauch 26 handelt es sich um einen Schlauch, der bei axialer
Zugbeanspruchung seinen Innendurchmesser verringert und bei axialer Druck
beaufschlagung seinen Innendurchmesser vergrößert. Es kann sich beim
Hemmschlauch 26 um ein kreuzgewebtes Drahtgeflecht oder dergleichen han
deln.
Befindet sich die Bremseinrichtung 24-28 in der in Fig. 4 gezeigten Position,
kann der Treibkolben 8 in der Zündbereitschaftsstellung liegen. Erfolgt keine
Zündung des Setzgeräts, kann sich der Treibkolben 8 bzw. der Schaft 10 nicht
aus dieser Zündbereitschaftsstellung heraus bewegen, da er hieran durch die
Wirkung der Bremseinrichtung gehindert wird. Die erste und schwächere Feder
27 drückt den ersten Flansch 24 vom zweiten Flansch 25 weg und spannt so
mit den Hemmschlauch 26, so daß über den Hemmschlauch 26 eine geringe
Reibkraft auf den Schaft 10 ausgeübt wird, die ausreicht, um den Treibkolben
8 in der Zündbereitschaftsstellung zu halten. Die stärkere zweite Feder 28 fi
xiert dabei den zweiten Flansch 25.
Erfolgt ein Zündvorgang, wird die Bremseinrichtung 24-28 aufgrund der Wir
kung der Reibkraft zwischen dem Hemmschlauch 26 und dem Schaft 10 zu
nächst in Richtung zur Mündung des Setzgeräts mitgenommen. Die Reibkraft
zwischen Hemmschlauch 26 und Schaft 10 wird dabei durch die Summe der
Federkräfte der ersten kleineren Feder 27 und der zweiten größeren Feder 28
bestimmt. Sie kann sehr groß gewählt werden. Der Hemmschlauch 26 wird so
lange mitgenommen, bis der erste Flansch 24 gegen die vordere Stirnseite der
zylindrischen Ausnehmung 16 schlägt. Dadurch kommt der Hemmschlauch 26
unter Schub und die Selbsthemmung löst sich. Der Hemmschlauch 26 gleitet
nunmehr auf dem Kolbenschaft 10 und letzterer kann vollständig ausgetrieben
werden. Beim Rücklauf des Schafts 10 geschieht Analoges. Jedoch wird der
Hemmschlauch 26 jetzt nur noch durch die Kraft der ersten und kleineren Fe
der 24 gestreckt, so daß beim Rücklauf die Reibkraft des Hemmschlauchs 26
gegen den Kolbenschaft 10 dementsprechend gering ist.
Claims (7)
1. Kolbenhalterung, insbesondere für einen Treibkolben (8) eines Setzge
räts, mit einer durch Selbsthemmung auf einem Schaft (10) des Treibkolbens
(8) fest sitzenden Bremseinrichtung (17-23, 24-28), deren Selbsthemmung bei
Bewegung des Treibkolbens (8) in unterschiedlichen Richtungen durch in den
jeweiligen Richtungen auf die Bremseinrichtung (17-23, 24-28) wirkende un
terschiedliche Federkräfte verringerbar ist.
2. Kolbenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremseinrichtung (17-23) eine zwischen gerätefesten axialen Anschlägen (7,
7a) positionierten Scheibe (17) mit einer Öffnung (18) zur Aufnahme des Kol
benschafts (10) ist, die an gegenüberliegenden Umfangsabschnitten und Schei
benseiten durch unterschiedlich starke Federn (21, 23) beaufschlagbar ist.
3. Kolbenhalterung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federn (21, 23) Schraubendruckfedern sind.
4. Kolbenhalterung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federn (21, 23) als Gummizylinder ausgebildet sind.
5. Kolbenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremseinrichtung (24-28) zwischen zwei gerätefesten Anschlägen (7, 7a) posi
tioniert ist und zwei auf dem Kolbenschaft (10) sitzende Flansche (24, 25) auf
weist, zwischen denen ein in Axialrichtung (19) des Schafts (10) dehnbarer
Hemmschlauch (26) befestigt ist, wobei zwischen einer Seite des einen Flan
sches (25) und dem anderen Flansch (24) eine erste Druckfeder (27), und zwi
schen der genannten einen Seite des einen Flansches (25) und dem dieser Seite
gegenüberliegenden Anschlag (7) eine zweite Druckfeder (28) angeordnet ist.
6. Kolbenhalterung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hemmschlauch (26) aus Drahtwindungen hergestellt ist.
7. Kolbenhalterung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federn (27, 28) Schraubendruckfedern sind.
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