DE10105315A1 - EDV-gesteuertes Hydrocephalusventil - Google Patents
EDV-gesteuertes HydrocephalusventilInfo
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Abstract
Nach der Erfindung sind Hydrocephalusventile EDV-gesteuert, so daß durch die Programmierung eine Therapierung und/oder Anpassung des Liquorflusses an die Bedürfnisse des Patienten stattfinden kann.
Description
Bei an Hydrocephalus erkrankten Menschen besteht das Problem, daß ein
durch überschüssiges Hirnwasser entstehender erhöhter Hirninnendruck zu
schwerwiegenden Problemen für die Betroffenen führt. So wird das
Hirngewebe geschädigt und dauerhaft abgebaut, es kommt zu
unterschiedlichen Symptomen wie Schwindel, Gangstörung, Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen und Demenz. Unbehandelt kann die Erkrankung
letztendlich zum Tod des Patienten führen. Art und Umfang der auftretenden
Beschwerden hängen ab von der Erkrankung zugrundeliegenden Ursachen,
allgemeiner Konstitution, vor allem aber auch vom Alter des Patienten. Bei
Säuglingen bewirkt der Druckanstieg ein unnatürliches Wachstum des Kopfes,
bei Erwachsenen geht die Hirnsubstanz zugunsten des Wasseranteils im
Schädelinneren schneller verloren.
Erst seit den fünfziger steht für Hydrocephaluskranke eine erfolgreiche
Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Dabei wird eine künstliche Drainage
implantiert, die den Abfluß des Hirnwassers in andere Körperregionen
ermöglicht, in denen die abgeleitete Flüssigkeit dann abgebaut werden kann.
Die Steuerung des Abflusses wird dabei von Ventilen übernommen, die den
erforderlichen Druck im Inneren des Kopfes sicherstellen sollen. Seitdem
sind eine Vielzahl von verschiedenen technischen Lösungen vorgeschlagen
worden, die die Behandlungsmöglichkeiten erweitern oder aber häufig
auftretende Komplikationen verhindern oder einschränken sollen.
Bis heute haben sich drei verschiedene Ventilarten am Markt behaupten
können: 1. Ventilsysteme mit einem einfachen, starren Differenzdruckventil,
2. Ventilsysteme mit einem postoperativ, perkutan verstellbaren Ventilsystem
und 3. Hydrostatische Ventilsyteme. Das starre Differenzdruckventil der
Gruppe 1 kann wird als Kugel-Konus Konstruktion (US 5069663, DE
30 20 991), als Silikonschlitzventil oder als Membranventil angeboten. Die
Ventile zeichnen sich dadurch aus, das ihr Öffnungsverhalten auf die
liegende Position des Patienten ausgerichtet sind. In der Stehendposition
führen solche Ventile zu systematisch zu unphysiologisch niedrigen
negativem Druck im Kopf des Patienten, was zu schwerwiegenden
Komplikationen führen kann.
Vertreter der zweiten Gruppe von Ventilen führen insofern eine
Verbesserung ein, daß diese Ventile zwar wie die der Gruppe 1 arbeiten,
jedoch eine percutane Verstellung der Öffnungscharakteristik erlauben
(US 4772257, EP 0421557A2, US 5928182, EP 135991A1, G8 2143008A, US
4551128, EP 0060369). Hierdurch wird eine individuelle Anpassung der
Ventilfunktion an den einzelnen Patienten möglich. Allerdings beheben auch
diese Ventile nicht die Schwierigkeit, daß die physikalischen Verhältnisse im
Drainagesystem des Patienten sich in Abhängigkeit von der Haltung ändern.
Sind die Ventile auf einen niedrigen Öffnungsdruck eingestellt, wird dies
zwar einerseits das klinische Ergebnis begünstigen, andererseits wird
gleichzeitig die Gefahr der Überdrainage in der Stehendposition dramatisch
erhöht. Umgekehrt kann zwar die Einstellung auf einen sehr hohen Wert die
Gefahr der Überdrainage reduzieren, gleichzeitig wird dadurch das zu
erzielende klinische Ergebnis nachhaltig negativ beeinflußt, da der jetzt
anliegende Öffnungsdruck für die Liegendposition deutlich zu hoch ist.
Abhilfe schaffen hier Ventile der Gruppe drei. Hydrostatische Ventile
zeichnen sich dadurch aus, daß sie die sich ändernden physikalischen
Bedingungen im Drainagesystem des Patienten berücksichtigen mit dem
Ziel, die oben beschriebenen Probleme infolge einer Überdrainage zu
vermeiden. Drei unterschiedliche Prinzipien werden hierbei genutzt.
Die älteste Konstruktion wurde im sogenannten Antisiphon-Device realisiert.
Nach dem gleichen Prinzip sind bis heute mehrere unterschiedliche
Konstruktionen am Markt angeboten worden (EP 0670740B1, US 5800376,
DE 27 52 087)Hierbei wird die Wirkung des negativen Druckes am Auslaß
des Ventils systematisch auf ein Minimum reduziert. Diesem Vorteil steht
allerdings der gravierende Nachteil gegenüber, daß der Subcutandruck um
das Ventilgehäuse einen erheblichen Einfluß auf die Arbeitsweise des
Ventils nimmt. Durch Gewebswachstum oder ungünstige Patientenlage kann
dieser Druck um erhebliche Werte variieren und dadurch sogar zum
absoluten Ventilverschluß führen. Auch diese Ventile haben sich im
Vergleich mit konventionellen Ventilen als nicht überlegen erwiesen (Drake,
Toronto).
Das gleiche gilt für das zweite Prinzip der dritten Gruppe, dem Prinzip der
sogenannten Flußkontrolle. Bei den flußregulierenden Ventilen soll
sichergestellt werden, daß die abfließende Menge unabhängig vom am
Ventil anliegenden Differenzdruck konstant gehalten wird. Während bei
konventionellen Ventilen die Abflußmenge proportional zum anliegenden
Differenzdruck steigt, wird dies bei flußregulierenden Ventilen verhindert
(Siphonguard [Codman], Orbis Sigma Valve [Cordis], Diamond Valve
(Phoenix); EP 798012A1, US 4627832, US 4776838). Im Mittel beträgt die
natürliche Liquorproduktion 23 ml/h. Flußregulierende Systeme haben
konkret folgende Probleme. 1. Es ist technisch unmöglich, den Wert für die
erlaubte Abflußrate sicherzustellen. Varianzen im Rahmen des
Produktionsprozesses bleiben zu groß (Aschoff, Schoener). 2. Die natürliche
Varianz der Produktion bleibt systematisch unberücksichtigt. Liegen die
individuellen Werte zu hoch oder zu niedrig, kann dies sowohl zur
Überdrainage als auch zur Unterdrainage führen. 3. Die Flußregulierung wird
gesteuert über extrem kleine Querschnitte am Öffnungsmechanismus.
Partikel im Liquor wie etwa zelluläre Bestandteile nehmen dramatisch
Einfluß auf die Funktion und können das Ventil sehr leicht verstopfen.
Internationale Vergleichsstudien haben gezeigt, daß dieses Prinzip die
Behandlungsergebnisse des Hydrocephalus nicht verbessern konnte (Drake
et al).
Im Gegensatz dazu wurden nach Einführung von gravitationsunterstützten
Ventilen signifikante Verbesserungen festgestellt (Meier, Sprung, Kiefer).
Zwei verschiedene technische Lösungen werden am Markt angeboten. Der
erste Ansatz realisiert die Flußsteuerung durch die Schwerkraft gesteuerte
Umschaltung von zwei parallel angeordneten Ventilen (DE 44 01 422, DE
43 07 387, EP 94103011). Die Konstruktion stellt also zwei unterschiedliche
Drucksituationen im Ventrikelsystem des Patienten in Abhängigkeit von seiner
Haltung ein. Beim zweiten Ansatz wird die Gewichtskraft von Kugeln
ausgenutzt, um einen lageabhängig veränderlichen Öffnungsdruck
einzustellen (EP 0617975, EP 0115973, DE 195 35 637). Obwohl durch
solche Ventilsysteme viele Probleme gelöst werden konnten, bleiben auch
hier folgende Aspekte ungelöst:
- 1. Eine Anpassung den Ventilcharakteristik an wachstums- oder altersbedingte Veränderungen oder anderweitiger Änderungen von physiologischen Randbedingungen ist nicht möglich.
- 2. Eine gezielte nicht-invasive Versteilung der Ventileigenschaften mit unterschiedlichen Einstellungen für unterschiedliche Körperlagen des Patienten ist nicht möglich.
- 3. Eine konsequente Therapierung von Patienten bis hin zur Abstellung der vielleicht überflüssig gewordenen Drainage ist nicht möglich.
- 4. Die angemessene Anpassung der Liquordrainage an individuelle Besonderheiten ist nicht möglich.
- 5. Ventile bleiben eine Engstelle in der Ableitung. Die Erhöhung der Abflußsicherheit durch Bereitstellung von breiteren Öffnungskanälen auch im Ventilsitz wäre wünschenwert.
- 6. Alle bisher angebotenen Lösungen basieren ausschließlich auf dem Differenzdruckprinzip. Andere Parameter, die ebenfalls Einfluß auf die sinnvolle Steuerung bei der Liquordrainage haben könnten, werden nicht erfaßt. Denkbar wäre beispielsweise die Einbeziehung von Muskelpotentialen oder anderen elektronischen Signalen. Solche Signale können bei bisher angebotenen Lösungen nicht berücksichtigt werden.
- 7. Die intelligente, situationsabhängig wertende Steuerung von Ventileigenschaften ist bei bisherigen Lösungen unmöglich.
- 8. Die nachträgliche Analyse von Vorfällen ist nicht möglich. Oft bleibt die Erklärung der Ursachen für Zwischenfälle bei Vermutungen.
Durch die Erfindung sollen die oben erwähnten Probleme beseitigt werden
und die angesprochenen Therapieansätze erstmalig ermöglichen.
Die Erfindung besteht aus einer Energieeinheit (Batterie), einem Prozessor,
einem Datenspeicher, einem elektromagnetischen Schalter, einer Sende-
und Empfangseinheit sowie optional einer Einheit zur induktiven
Energieeinspeisung. Fig. 1 zeigt das Blockdiagramm für die Wirkungsweise
der Erfindung.
In Fig. 1 ist die einfachste Bauweise der Erfindung dargestellt. Über den
Sender wird ein zeitabhängiges Steuersignal s(t) in den Datenspeicher
eingespielt. Das Steuersignal s(t) enthält eine für jeden Patienten individuell
erstellbare Steuerinformation über den Öffnungszustand des
elektromagnetischen Schalters zu jedem Zeitpunkt t. So kann beispielsweise
der Öffnungszustand nachts länger andauern als tagsüber. Es besteht die
Möglichkeit, ein individuelles Profil entsprechend den Lebensgewohnheiten
oder Bedürfnissen des Patienten zu erstellen. Dieses Öffnungsprofil läßt sich
etwaigen Änderungen jederzeit anpassen.
Der Datenspeicher gibt die Information an die Steuereinheit weiter, die
wiederum die elektromechanische Komponente steuert. Der Schalter gibt
die Information über seinen Zustand (offen oder geschlossen) an den
Prozessor und den Datenspeicher weiter. Die Sende- und Empfangseinheit
kann vorzugsweise über eine induktive Energieversorgung aktiviert und mit
Energie versorgt. Die Energieversorgung kann aber auch über die Batterie
erfolgen.
Durch die Erfindung stellen sich somit erstmalig völlig neue
Behandlungsperspektiven. Die Aufgabe der Ventrikeldrainage beim
Hydrocephalus besteht primär in der Ableitung von Hirnwasser zur
Verhinderung des pathologischen Druckanstieges, sekundär sollen jedoch
gleichermaßen eine ungewollt hohe Drainage und der daraus resultierende
extrem negative Druck verhindert werden. Bei ausschließlich allen bisher
verfügbaren Ventilen wird dies versucht auf Basis eines Differenzdruckventils.
Je nach Bauart sind weitere Einflußfaktoren die Haltung des Patienten, der
Subcutandruck oder die Viskosität des Hirnwassers. Der Differenzdruck
zwischen Hirnventrikel und Ableitungsmedium (Herzvorhof, freie
Bauchhöhle) entscheidet über den Abfluß. Nun können aber sehr
unterschiedliche Zustände zu einer erhöhten Druckdifferenz zwischen
Hirnventrikel und Ableitungsmedium führen. Es kann sowohl sehr viel
Hirnwasser produziert worden sein; es kann aber auch einfach aufgrund des
Lagewechsels von der Liegend- in die Stehendposition zu einem erhöhten
Druckanstieg gekommen sein. Im ersten Fall muß ein Ventil öffnen, im
zweiten Fall sollte dies gerade nicht geschehen. Für ein Differenzdruckventil
ist die Situation in beiden Fällen jedoch identisch. Durch die Einführung von
flußlimitierenden Ventilen ist versucht worden, den zweiten Fall zu
verhindern. Dies führt allerdings dazu, daß in der Liegendposition mitunter
systematisch unbefriedigend niedrige Mengen drainiert werden können.
Gravitationsventile bieten hier die besten Optionen (EP 0617975, EP
01 15973, DE 195 35 637, DE 44 01 422, DE 43 07 387, EP 94103011). Aber
auch hier kann nicht auf temporär veränderte Situationen beispielsweise
beim Bauchraumdruck reagiert werden. Klinisch unbefriedigende Befunde
können sowohl als Über- als auch als Unterdrainage erklärt werden. Häufig
bleibt offen, ob ein optimalerer Behandlungserfolg möglich gewesen wäre.
Die Erfindung eröffnet hier neue Wege. Es besteht beispielsweise die
Möglichkeit, die Drainage sicher für immer oder eine bestimmte Zeit
nichtinvasiv zu unterbinden. Es besteht die Möglichkeit, die Öffnungsintervalle
tagsüber, wenn sich der Patient aufrecht hält und dadurch der hydrostatische
Druck zu sehr hohen Differenzdrücken am Ventil der konventionellen
Drainage und zu einer ungewollt hohen Abfuhr von Hirnwasser führen
würde, sehr kurz zu halten. Bei Kenntnis des anliegenden Differenzdruckes
und der Öffnungszeit des erfindungsgemäßen Schalters, läßt sich die
Durchflußmenge bestimmen. Steht der Patient, ist die Öffnungszeit kurz zu
halten, liegt der Patient, ist der Patient auch bei längerer Öffnungsdauer nicht
überdrainage-gefährdet. Es ist also denkbar, den Schalter nachts während
sicherer Ruhephasen für längere Zeit offen zu halten, tagsüber aber,
während der aktiven Zeit, könnte der Schalter gar nicht oder nur sehr
kurzzeitig geöffnet werden.
Kommt es bei einer solchen Ableitung zu Komplikationen, besteht sehr
leicht die Möglichkeit zur Intervention: unter Beobachtung kann die Drainage
ganz geöffnet oder aber ganz geschlossen werden. Das Verschließen der
Drainage im Falle einer Überdrainage ist durchaus gängige Praxis. Allerdings
war dies bisher immer mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden und
fast ausschließlich invasiv möglich. Es gab auch schon Systeme am Markt, die
das mechanische Verschließen des Shunts von außen nicht-invasiv
ermöglichten, allerdings haben diese System sich nicht durchgesetzt, da das
unkontrollierte Verschließen durch nicht autorisierte und nicht kompetente
Personen zu schwerwiegenden Risiken geführt hat. Alleine durch die
Einführung einer programmierbaren Zeitsteuerung werden also alle
therapeutischen Maßnahmen möglich, vom absoluten Verschluß bis zum
völligen Öffnen. In der Kommunikation zwischen Arzt und Patient können in
Abhängigkeit von Beobachtungen, Gewohnheiten und medizinischen
Notwendigkeiten optimale Ableitungsprofile erarbeitet, am Implantat
eingestellt, systematisch auf ihre Wirksamkeit hin geprüft und gegebenenfalls
angepaßt werden. Unnötige Revisionen werden vermieden.
Durch die Auslegung des Schalters kann desweiteren die Gefahr der
Verstopfung systematisch gesenkt werden. Flußregulierende Ventile
reduzieren den Abfluß von Hirnwasser beispielsweise durch die
Verkleinerung der Querschnittsfläche des geöffneten Ventilsitzes, was zu
einem enormen Anstieg der Verstopfungsgefährdung führt. Alle anderen
konventionellen Ventile zeigen ein druckabhängiges Öffnungsverhalten, daß
heißt, daß der Öffnungsquerschnitt im Ventilsitz umso größer wird, je größer
der anliegende Differenzdruck ist. Dennoch bieten auch diese Ventile kaum
solche Reserven, daß im Falle des Festsetzens von Gewebstrümmern am
Ventilsitz der ansteigende Druck das Ventil soweit öffnet bis ein dem
Schlauchquerschnitt der gesamten Drainage entsprechender freier
Querschnitt das Durchgleiten der Gewebsreste ermöglicht. Bei dem
erfindungsgemäßen Schalter ist dies jedoch ermöglicht. Ein Schalter wie im
Ausführungsbeispiel nach gemäß Fig. 4 dargestellt gibt im geöffneten
Zustand den gesamten Bohrungsquerschnitt 5 frei und stellt dadurch
gegenüber dem Gesamtsystem in Bezug auf die Verstopfungsgefährdung
keine Schwachstelle dar.
Eine aufwendigere Variante der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Hier wird
die in Fig. 1 dargestellte Einheit durch einen Lagesensor ergänzt. Dieser
Sensor gibt die Haltung des Patienten an die Steuereinheit weiter, die
gemäß der gesendeten Programmierung einen lageabhängigen Sollwert als
Schalterposition einstellt. Im Zusammenhang mit der Kenntnis über die
Haltung des Patienten kann der Steueralgorithmus nun angepaßt werden. In
der stehenden oder sitzenden Position erhöht sich der hydrostatische Druck
zwischen dem Ventrikel im Kopf und dem Ableitungsmedium, die
Öffnungszeit des Schalters muß sich also verkürzen. Eine sinnhafte
Einstellung der Öffnungszeit läßt sich leicht aus der hydrostatischen Höhe,
der Drucksituation an Ein- und Auslaß der Drainage sowie der Viskosität der
Flüssigkeit errechnen. Es ist denkbar, das Ventil einmal pro Stunde zu öffnen,
wobei die in diesem Zeitinterval abzuleitende Menge der mittleren
Liquorproduktionsrate von 22 ml/h entsprechen könnte. Es ist aber auch
denkbär, das Ventil mehrfach pro Stunde dann aber für ein entsprechend
kürzeres Zeitinterval zu öffnen. Bei Realisierung der Variante 2 hängt dann
die Länge des Öffnungszeitintervalls von der Information des Lagesensors,
der geforderten Häufigkeit des Öffnens pro Zeit und der geforderten
Abflußmenge ab. Die Programmierung von über den Tag variierenden
Abflußmengen ist möglich. Soll beispielsweise in der Zeit zwischen
Mitternacht und 3 Uhr morgens ein höherer Abfluß von Liquor erlaubt sein,
beispielsweise 50 ml pro Stunde, kann der Schalter unter Berücksichtigung
der theoretisch berechneten Druckdifferenz am Schalter induziert durch den
lageabhängigen hydrostatischen Druck einmal in der Stunde oder mehrmals
pro Stunde genau so lange öffnen, bis die geforderte Menge theoretisch
abgelaufen sein muß. Für die übrige Zeit hingegen könnten dagegen auch
ganz andere Werte gefordert werden.
Die Vorteile einer solchen Lösung gegenüber bisher verfügbaren Lösungen
liegen auf der Hand. Wie auch in Variante 1 besteht hier nun die Möglichkeit
der Intervention bei Zwischenfällen in alle denkbare Richtungen: immer auf
bis immer verschlossen. Es besteht die Möglichkeit der Anpassung an
wachstumsbedingte Änderungen, es besteht die Möglichkeit
Behandlungsprofile für bestimmte spezielle Formen des Hydrocephalus
anzubieten.
Die Erfassung und Speicherung der Schalterposition oder auch anderer wie
in Fig. 3 schematisch dargestellten Meßgrößen eröffnet erstmalig auch
therapeutisch einzigartige Wege. Das Auslesen und grafische Darstellen
solcher Daten ermöglicht die rückwirkende Interpretation etwaiger Ereignisse.
Es können sowohl allgemeingültig wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen
werden als auch wichtige Ansätze zur Therapieoptimierung des einzelnen
betroffenen Patienten.
In Fig. 3 sind weitergehende Möglichkeiten dargestellt. Die Einbeziehung
von Muskelpotentialen oder Hirnströmen kann in den Steuer- oder
Regelalgorithmus einbezogen werden. Typische Veränderungen von
Hirnströmen beispielsweise während der Tiefschlaf-Phase, während der
bekannt ist, daß es zu einer erhöhten Liquorproduktion kommen kann,
können Hinweise auf ein verlängertes Öffnen des Schalters geben.
Die Messung des
Differenzdruckes am Schalter ist eine weitere sinnvolle Ergänzung der
vorgestellten Lösung. Die Erfassung der Druckwerte erfolgt allerdings nicht,
um wie bei konventionellen Drainagen eine vom Differenzdruck am Ventil
gesteuerte Drainage zu etablieren. Der Druck kann aber dazu genutzt
werden, kurzfristige Änderungen zu erfassen und entsprechend zu
berücksichtigen. Sehr schnell ansteigende hohe Druckänderungen können
interpretiert entstehen ausschließlich durch den Lagewechsel, langsam
ansteigende Druckdifferenzen bei gleichbleibender Position des Patienten
geben einen Hinweis auf den Hirndruckanstieg. Werden in einem
bestimmten Zeitinterval kritische Werte von beispielsweise 5 oder 10 cm
Wassersäule erreicht, ohne daß der Patient seine Lage verändert, kann das
als Anstieg des Hirndruckes gewertet werden und die Öffnung des Schalters
zur Folge haben. Es können typische, individuell am betroffenen Patienten
gewonnene Kurven in den Algorithmus einbezogen werden. Der Vergleich
des aktuell gemessenen Geschehens mit gespeicherten typischen Werten
kann pathologische Abweichungen aufzeigen, die eine systematische
Intervention des Regelalgorithmus nach sich ziehen.
Das Problem der Drift von Druckaufnehmern wird unbedeutend. So könnte
beispielsweise die Erfassung des Absolutdruckes vor und hinter dem Schalter
sichere Anhaltspunkte für die aktuelle Drainagesituation liefern. Steht
beispielsweise bei geschlossenem Schalter ein Patient auf, führt dies sowohl
oberhalb als auch unterhalb des Schalters zu charakteristischen Zuständen,
die entsprechend kontrolliert werden können. Die Auswertung solcher
Zustände kann extrakorporal erfolgen nach Aussenden der aufgenommenen
Daten und zur Erstellung von verbesserten Regelalgorithmen genutzt
werden. Auch die ausschließliche Erfassung des Differenzdruckes am
Schalter bietet Erkenntnisse zur Optimierung des Regelalgorithmus. Fig. 3
zeigt ein Blockschaltbild für eine solche aufwendige Ausführung der
Erfindung.
Eine nächste Erweiterung der Erfindung ist die Realisierung von zwei
Schaltern hintereinander. Zwischen den Schaltern befindet sich eine
Referenzkammer. Sind beide Schalter geschlossen, kann der an den beiden
Schaltern anliegende Differenzdruck gemessen werden. Der Anstieg des am
distal anliegenden Schalter Druckes bzw. der Abfall gibt einen Hinweis auf
den veränderten Bauchraumdruck oder die Lageänderung des Patienten, der
Anstieg der Druckdifferenz am proximalen Schalter gibt einen Hinweis auf
den Anstieg des Hirndruckes.
Die Erfassung von typischen Abläufen in Datenspeichern ermöglicht den
Vergleich der aktuell erfaßten Daten mit solchen Vergleichsdaten. Kommt es
zu kritischen Abweichungen kann dies in die Regelung einbezogen werden.
Bei Erfassung der an einem oder mehreren Schaltern anliegenden
Druckdifferenz kann eine Information über die tatsächlich abgeflossene
Flüssigkeitsmenge gewonnen werden. Bei Realisierung der Drainage mit
einem Schaltern und einem Druckaufnehmer wird die Menge bestimmt
durch die geänderte Druckdifferenz nach Öffnen der Drainage, der
Öffnungszeit, der Viskosität der Flüssigkeit sowie der Geometrie der
Drainage. Es sind also alle Werte bekannt und eine näherungsweise Aussage
zum Liquourabfluß ist möglich. Die Abspeicherung solcher Daten und das
spätere Auslesen zur extrakorporalen Aufbereitung bietet die Möglichkeit,
solche Erkenntnisse in die Diagnose und Therapie allgemein wie bei
Zwischenfällen einzubeziehen. Der längerfristige Vergleich ermöglicht
Aussagen zum Krankheitsverlauf.
Wesentliches Bestandteil der Erfindung ist der elektromechanische Schalter
zum Öffnen und Schließen der Drainage. Fig. 4 zeigt ein
Ausführungsbeispiel für einen solchen Schalter. Die Elektronik 1 wird durch
die Batterie 8 mit Strom versorgt. Je nach Schaltrichtung wird an der Spule 2
eine Spannung angelegt wodurch ein Magnetfeld erzeugt wird, das den
Schieber 3 bewegt. Der Schieber 3 kann zwei verschiedene Ruhezustände
einnehmen, die durch die Feder 7 gesichert werden. Die Auswahl der
Feder erfolgt in der Art, daß einerseits die Feder den Sitz der Kugel auch bei
Erschütterungen sichert, andererseits aber die Kraft zur Verschiebung der
Kugel gering bleibt. Entweder ruht er in der Öffnung am Ventilauslaß 5
(Position 1) oder aber in einer Sackbohrung 6 (Position 2). Die
Auslaßbohrung weißt typischerweise einen Durchmesser von etwa 1 mm auf,
was dem Innendurchmesser der typischen Drainageleitung entspricht. Wird
die Kugel 4, die vorzugsweise aus einem harten und leichten Material
hergestellt ist, beispielsweise Aluminiumoxidkeramik, und die vorzugsweise
einen etwa 3fach größeren Durchmesser hat als die Bohrung 5, in die
Position 1 geschoben, ist die Drainage verschlossen. Wird die Kugel in
Position 2 geschoben ist der gesamte Querschnitt der Bohrung 5
freigegeben. Diese Maximalöffnung minimiert die Verstopfungsgefahr am
Schalter. Über einen Detektor 9 kann die Lage des Schiebers fortlaufend
erfaßt werden. Die Ansteuerung des Schiebers kann sowohl als reine
Zeitsteuerung erfolgen gemäß einem vorgegebenen individuell
patientenabhängigen Zeitprofil oder aber auch durch einen aufwendigeren
Algorithmus (gemäß Blockschaltbild 2 und 3) berechnet werden.
Insbesondere die Einbeziehung der Patientenlage kann den
Regelalgorithmus optimieren helfen.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für eine denkbare Steuervorgabe. Die Vorgaben für
die Schalterstellung können je nach Patient und Tageszeit variieren.
Beispielsweise kann nachts während sicherer Liegephasen das Ventil
langzeitig geöffnet bleiben, während tagsüber der Schalter möglicherweise
nur einmal pro Stunde für 30 Sekunden oder einige Minuten geöffnet wird.
Das Signal des Lagesensors kann die Öffnungszeit verkürzen oder verlängern.
Das Steuersignal wird durch die Haut an das Implantat gesendet. Die
Erfassung von Zustandsdaten im Implantat können bei Bedarf abgerufen
werden.
Andere Ausführungsbeispiele für einen solchen Schalter können als bewegte
Membran realisiert werden. Die Erzeugung der Bewegung kann über
bewegte Leiter im Magnetfeld ebenso erfolgen wie über die Kraft, die auf
Magnete im Magnetfeld ausgeübt wird, das zur Verstellung angelegt wird.
Weitere Möglichkeiten der Verstellung bestehen in der piezoelektrischen
Bewegungserzeugung oder durch die Ansteuerung von Bimetallen.
Claims (34)
1. Hydrocephalusventil mit elektrischer Betätigung, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer programmierbaren EDV-Steuerung.
2. Hydrocephalusventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Intervallschaltung.
3. Hydrocephalusventil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Ventil mit den
Ventilstellungen "auf" und "zu" ohne Zwischenstellungen.
4. Hydrocephalusventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedliche
Ventilöffnung durch eine erhöhte Schaltfrequenz und/oder verlängerte Öffnungsintervalle
bei erhöhtem Liquoranfall erzeugt werden bzw. durch eine verringerte Schaltfrequenz
und/oder verkürzte Öffnungsintervalle bei reduziertem Liquoranfall erzeugt werden.
5. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungsintervalle von außen änderbar sind und/oder die Steuerung sich
unterschiedlichen Körperfunktionen anpaßt und/oder die Programmierung änderbar ist
und/oder eine dauerhafte Offenstellung und/oder eine dauerhafte Geschlossenstellung
erzeugt werden können.
6. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) eine oder mehrere Ventilcharakteristika einprogrammierbar sind oder
- b) eine gleitende Änderung des Ventilcharakters einprogrammierbar ist und/oder
- c) eine schrittweise oder gleitende Ventilbewegung einprogrammierbar ist und/oder
- d) der hydrostatische Druck zwischen dem Ventrikel im Kopf und dem Ableitungsmedium einprogrammierbar ist.
- e) die Viskosität der Flüssigkeit einprogrammierbar ist
- f) als Parameter für die Ventilsteuerung einprogrammierbar ist
- a) mindestens unterschiedliche Ventilöffnungen für die stehende und die liegende Körperlage mit längerer Ventilöffnung in der liegenden Körperlage als in der stehenden Körperlage;
- b) vorzugsweise zusätzlich auch unterschiedliche Ventilöffnungen für die sitzende Körperlage mit längerer Ventilöffnung in der sitzenden Körperlage als in der stehenden Körperlage
- c) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen für mehrere Körperfunktionen gegliedert nach "ruhend" und "bewegend", wobei die Bewegungen vorzugsweise mindestens in "schnell" und "langsam"
- d) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen für mehrere Körperfunktionen gegliedert nach "geringer Kraftentfaltung" und "großer Kraftentfaltung"
- e) vorzugsweises auch unterschiedliche Ventilöffnungen, angepaßt dem Spiel der Bewegungsmuskel
- f) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen nach unterschiedlichen Organfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz, Atmung, Muskelanspannung
- g) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen nach Gemütsverfassung, gemessen am Spiel der Gesichtsmuskel oder gemessen an einer anderen von der Gemütsverfassung beeinflußten Körperfunktion
- h) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen nach entsprechend den Hirnströmen
- i) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen nach der Tageszeit und/oder Nachtzeit
- j) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen in Anpassung an das Wachstum
- k) vorzugsweise auch unterschiedliche Ventilöffnungen in Anpassung an die Nahrungsaufnahme.
7. Hydrocephalusventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des
Differenzdruckes am Ventil erfolgt, wobei insbesondere schnell ansteigende
Druckänderungen als Änderungen der Körperlage interpretiert werden und/oder
insbesondere langsam ansteigende Druckdifferenzen bei gleichbleibender Position des
Patienten als Hirndruckanstieg interpretiert werden.
8. Hydrocephalusventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwellenwert
für die Betätigung des Ventils ein Druckanstieg um 5 bis 10 cm Wassersäule je
Zeitintervall bestimmt wird.
9. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
hydrostatische Druck vor und hinter dem geschlossenen Ventil gemessen wird,
insbesondere in stehender Körperlage.
10. Hydrocephalusventil nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Verwendung von zwei
hintereinander angeordnete Schalter und eine dazwischen angeordnete Referenzkammer,
wobei der an beiden Schaltern anliegende Differenzdruck gemessen wird und wobei die
Druckänderung des distalen Schalters aus einem veränderten Bauchraumdruck und die
Druckänderung des proximalen Schalter aus einem veränderten Hirndruck resultiert.
11. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 6 bis 10, gekennzeichnet durch
Einprogrammierung eines Referenzprofils für die Ventilbetätigung und ein Abgleich mit
der aktuellen Ventilbetätigung zur Diagnose bzw. Therapierung des Patienten.
12. Hydrocephalusventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß hinsichtlich des
Profils der Ventilbetätigung Anfangszustände und/oder Zwischenzustände als
Referenzprofile für den Abgleich verwendet werden.
13. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine
gleichzeitige kontinuierliche oder in Intervallen erfolgende Datenaufzeichung, die
abrufbar ist.
14. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen
Prozessor mit separatem Datenspeicher oder durch einen Prozessor mit integriertem
Datenspeicher bzw. Datenspeicher mit integriertem Prozessor.
15. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch einen
elektromagnetischen Ventilantrieb.
16. Hydrocephalusventil nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektromagnetische Ventilantrieb einen eigenen Schaltkreis besitzt, in den der Prozessor
geschaltet ist.
17. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch einen
Lagedetektor für den Ventilkugel- oder Membransitz oder Schiebersitz.
18. Hydrocephalusventil nach Anspruch 17, gekennzeichnet, durch eine dauernde oder
intervallmäßige Lagebestimmung der Ventilkugel, der Membran oder des Schiebers.
19. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 16 bis 18, gekennzeichnet durch
- a) eine Leitungsverbindung zwischen dem Prozessor und dem Ventilantrieb und/oder
- b) eine Leitungsverbindung zwischen dem Prozessor und dem Datenspeicher oder
- c) eine Funkverbindung zwischen dem Prozessor und dem Ventilantrieb und/oder
- d) eine Funkverbindung zwischen dem Prozessor und dem Datenspeicher
- e) eine Leitungsverbindung mit einer Datenabfrage oder
- f) eine Funkverbindung mit einer Datenabfrage.
20. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet durch
Batteriestrom oder eine induktive Energieversorgung von elektrischen Teilen.
21. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung und/oder die Energieversorgung und/oder die Datenabfrage vom
Hydrocephaluspatienten außen getragen werden.
22. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines elektronisch bzw. elektrisch bewegbaren Ventilschiebers oder
Ventilkugel oder Membran.
23. Hydrocephalusventil nach Anspruch 22, gekennzeichnet durch einen elektromagnetischen
Bewegungsantrieb des Ventils oder durch eine piezoelektrische Bewegungserzeugung an
dem Ventil oder durch eine Verwendung mindestens eines stromdurchflossenen
Bimetalles als Ventilantrieb.
24. Hydrocephalus nach Anspruch oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilöffnungen rund sind.
25. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilöffnungen sich in dem Ventilgehäuse und/oder in dem Schieber befinden und daß
bei Verwendung von einer Ventilkugel oder einer Membran die Ventilkugel oder
Membran federbelastet ist.
26. Hydrocephalusventil nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß zur Öffnung des
Ventils die Ventilkugel oder der Schieber quer zur Durchtrittsrichtung in der
Ventilöffnung bewegbar ist.
27. Hydrocephalusventil nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkugel in
einem Schieber gehalten und mit dem Schieber verschiebbar ist.
28. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 25 bis 27, gekennzeichnet durch eine
Membran, die selbst eine Feder bildet und/oder federbelastet ist.
29. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 25 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft so bemessen ist, daß einerseits der Kugelsitz bzw. Membransitz auch bei
Erschütterungen gesichert ist und andererseits die Antriebskraft für die Ventilverstellung
nicht durch den Widerstand der Feder überschritten wird.
30. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 22 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß
der Öffnungsquerschnitt des Ventils höchstens um 20% vom Öffnungsquerschnitt der
zugehörigen Drainleitung abweicht.
31. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 22 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilkugel einen 2- bis 4fach größeren Durchmesser als die Ventilöffnung hat.
32. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 22 bis 31, gekennzeichnet durch einen
Leitungsquerschnitt mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1,5 mm.
33. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 22 bis 32, gekennzeichnet durch eine
Ventilkugel aus Aluminiumoxidkeramik.
34. Hydrocephalusventil nach einem der Ansprüche 22 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilkugel in einer Durchgangsbohrung im Ventilgehäuse oder in einer Sackbohrung
sitzt.
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