DE10104900A1 - Solarkollektor zur Raumklimatisierung sowie mit solchen Solarkollektoren ausgestattete Klimaanlage - Google Patents
Solarkollektor zur Raumklimatisierung sowie mit solchen Solarkollektoren ausgestattete KlimaanlageInfo
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Abstract
Eine Klimaanlage zur Raumklimatisierung mit ganzjähriger Nutzung von Solarenergie arbeitet mit mindestens einem Paar von Solarkollektoren K, die je ein in einer Umhausung angeordnetes, flüssigkeitsführendes Absorberelement sowie ein unterhalb der Unterseite des flüssigkeitsführenden Absorberelementes angeordnetes Luftleitlabyrinth, welches einen sehr guten Wärmeübergang zum Absorberelement aufweist, besitzen, und bei welchen alle luftführenden Flächen der Luftleitlabyrinthes vollständig mit einem feuchteabsorbierenden Sorptionsstoff beschichtet sind. DOLLAR A Die Luftführung des einen Solarkollektos K des oder jedes Paares von Kollektoren K wird jeweils von Zuluft zum Raum 24 hin und die Luftführung des anderen Solarkollektors des oder jedes Paares von Abluft aus dem Raum 24 durchströmt. Die Klimaanlage umfaßt weiterhin: ein Luftklappensystem 27 zur gleichzeitigen Umschaltung der Luftführungen in den Solarkollektoren von Zu- auf Abluft und umgekehrt; einen Gegenstromwärmeübertrager 4 zum Wärmeaustausch zwischen Zu- und Abluft auf dem Wege zum und vom zu klimatisierenden Raum 24; je einen dem Gegenstromwärmeübertrager 4 in der Zuluftleitung zum Raum nachgeschalteten Lüfter 6 und Sprühbefeuchter 5, und je einen dem Gesamtstromwärmeübertrager 4 in der Abluftleitung vom Raum 24 vorgeschalteten Lüfter 25 und Sprühbefeuchter 6; einen Flüssigkeitskreislauf, welcher von den Flüssigkeitsauslaufstutzen 18 der Solarkollektoren K zu einem Speicher 7 und von diesem über eine Pumpe 30 und ...
Description
Die Erfindung betrifft einen Solarkollektor zur Raumklimatisierung, welcher
ganzjährig zur Raumklimatisierung einsetzbar ist und anfallende Wärme
überschüsse zur Warmwasserbereitung nutzt, sowie eine mit solchen Solar
kollektoren ausgestattete Klimaanlage.
Im Zuge der Entwicklung von Niedrigenergiegebäuden mit hohem Wärmedämm
standard der Außenwände und der Fenster erhöht sich der Anteil des Lüftungs
wärmebedarfs und des Wärmebedarfs zur Brauchwasserbereitung am Gesamt
energiebedarf der Gebäude in ständig zunehmendem Maße. Gleichzeitig gewinnt
die Klimatisierung der Gebäude immer mehr an Bedeutung, da alle Wärme
lasten, die durch innere Wärmequellen (elektrische Geräte, Personen etc.) und
solare Einstrahlungen erzeugt werden, nicht mehr allein durch Transmission
über die Außenflächen oder durch Lüftung abgeführt werden können. Da durch
die zunehmende Dichtheit der Gebäude eine freie Lüftung durch Fenster- und
Türfugen weitestgehend unterbunden wird, ist eine ausreichende Luftqualität in
Zukunft nur durch eine kontrollierte Raumlüftung in energetisch vertretbarer
Weise realisierbar.
Bisher kommen bei der Klimatisierung von Gebäuden Klimaanlagen mit inte
grierten Kältemaschinen zum Einsatz. Diese Kältemaschinen werden entweder
mechanisch (Kompressionskältemaschinen) oder durch Wärmezufuhr
(Absorptions- und Adsorptionskältemaschinen) angetrieben. In beiden Fällen
muß vor allem im Sommerbetrieb in großem Maße Energie aufgewendet werden,
um die Raumzuluft zu kühlen. Eine Nutzung von Solarenergie ist bei im Einsatz
befindlichen Klimaanlagen bisher nicht möglich, da Photovoltaikanlagen in ver
tretbarer Größe aufgrund des geringen elektrischen Wirkungsgrades nicht die
erforderliche Leistung erbringen und thermische Solaranlagen Wärme auf einem
für den Absorptionskälteprozeß notwendigen Temperaturniveau nicht bereit
stellen können.
Eine interessante Alternative zu den bekannten Klimaanlagen stellen die soge
nannten Dessicative and Evaporative Cooling-(DEC)-Klimatisierungsgeräte dar,
die z. B. im deutschen Gebrauchsmuster G 93 16 950.7 beschrieben sind. Die
Kühlung der Zuluft wird hier durch eine Entfeuchtung der Luft auf sorptiver
Basis und eine nachgeschaltete Abkühlung in einem Abluft/Zuluft-Wärme
übertrager sowie eine adiabate Befeuchtung in einem Sprühbefeuchter erzielt.
Während die oben beschriebenen Kältemaschinen gekühltes Wasser liefern,
erzeugt das DEC-Klimatisierungsgerät konditionierte, d. h. gekühlte und ent
feuchtete Luft. Der Sorptionsregenerator, der als ein sich langsam drehendes
Sorptionsrad ausgebildet ist, wird im Wechsel von der Zuluft und der Abluft
durchströmt, wobei das Sorptionsmittel abluftseitig entfeuchtet wird. Dazu muß
die Abluft vor dem Durchströmen des Sorptionsregenerators erwärmt werden.
Zur Kühlung der Zuluft wird, abgesehen von der Antriebsenergie für Ventila
toren, ausschließlich Wärme benötigt, wodurch sich die Nutzung von Solar
energie anbietet.
Es sind ferner Entwürfe für Klimaanlagen bekannt geworden, die eine Nutzung
von Solarenergie zur Vorwärmung der Abluft vorsehen. Dabei nutzt man her
kömmliche Solarkollektoren, um erwärmtes Wasser zu erzeugen und diese
Wärme mittels eines weiteren Wärmetauschers zum Teil auf die Abluft zu über
tragen. Dies ist in der deutschen Offenlegungsschrift DE 44 17 631 A1 be
schrieben. Der wesentlichste Nachteil dieser Anlagen liegt im zweifachen
Wechsel des Wärmeträgermediums, durch welchen nicht nur ein erhöhter
anlagentechnischer Aufwand entsteht, sondern auch erhöhte Wärmeverluste
eintreten. Ein weiteres bekanntes Anlagenkonzept sieht die Einbindung von
Luft-Solarkollektoren in die Abluftführung vor. Der Nachteil liegt hier vor allem
darin, daß mit jedem Kollektor eine zusätzliche Anlagenkomponente einge
bunden wird, deren Betriebsverhalten nur mit erhöhtem regelungstechnischem
Aufwand erfaßt werden kann. Der Aufbau der gesamten Anlage wir dadurch
komplizierter, wartungsanfälliger und kostenintensiver. Eine wirtschaftlich ver
tretbare Nutzung der Solarenergie zur Raumklimatisierung kann deshalb bei
beiden Konzepten nicht erwartet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der
Technik zu überwinden und einen Solarkollektor zur Raumklimatisierung sowie
eine mit solchen Solarkollektoren ausgestattete Klimaanlage zu schaffen, welche
die Solarenergie auf direktem Wage für die Klimatisierung von Gebäuden nutzen
können und in der Lage sind, im ganzjährigen Betrieb, also auch im Heizfall,
uneingeschränkt für die Raumklimatisierung zu sorgen und die vor allem im
Sommer anfallenden Wärmeüberschüsse zur Warmwasserbereitung zu nutzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Solarkollektor zur Raum
klimatisierung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1
sowie durch eine Klimaanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruches 8 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung bilden die Merkmale der Patent
ansprüche 2 bis 7 sowie 9 und 10.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, aus welchen
die erfindungsgemäßen Merkmale sowie die Vorteile der Erfindung ersichtlich
sind, in Verbindung mit den Zeichnungen nach den Fig. 1 bis 4 näher er
läutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 stellt einen erfindungsgemäßen Solarkollektor in Vorderansicht und
Draufsicht sowie in Unteransicht dar;
Fig. 2 ist eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Solarkollektors, wie sie
sich entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1 ergibt;
Fig. 3 ist eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Solarkollektors, wie sie
sich entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2 ergibt;
Fig. 4 ist eine schematische Darstellung einer Klimaanlage für ein Gebäude
unter Verwendung eines Paares von erfindungsgemäßen Solar
kollektoren.
Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, umfaßt ein erfindungsgemäßer Solarkollektor K
im wesentlichen eine Umhausung 8, ein flüssigkeitsführendes Absorberelement 2
sowie ein unterhalb des flüssigkeitsführenden Absorberelementes 2 unmittelbar
benachbart angeordnetes beschichtetes Luftleitlabyrinth 3.
Die in dieser Ausführungsform kastenförmige Umhausung 8 ist umfangsseitig
mit einer wirksamen Wärmedämmung 9 versehen, um Wärmeverluste an die
äußere Umgebung zu minimieren. Die der Solarstrahlung zugewandte Deckseite
10 der Umhausung 8 besteht aus einem transparenten Material mit guten
Wärmedämmeigenschaften und hoher Solarstrahungsdurchlässigkeit, z. B. einer
Mehrfachverglasung oder einer Platte aus transparentem wärmedämmendem
Material. Unterhalb der transparenten Deckseite 10 ist das Absorberelement 2
seitlich in der Wärmedämmschicht 9 unter Belassung eines Abstandes 11 zur
Abdeckung 10 verankert, wie dies in Fig. 2 gut erkennbar ist. Die Oberseite des
Absorberelementes 2 ist mit einer selektiven Schwarzschicht S beschichtet, die
einen hohen solaren Absorptionsgrad gewährleistet. Das Absorberelement 2
besteht aus einem Material mit guten Wärmeleiteigenschaften, und es ist, wie
Fig. 3 zeigt, so ausgebildet, daß es in Längsrichtung über das gesamte Ab
sorberelement 2 im Inneren mit Leitkanälen L versehen ist, die von Flüssigkeit
durchströmt werden. Hierzu ist das Absorberelement 2 mit Einsickungen 12
versehen, die den gewünschten Strömungsverlauf für die Flüssigkeit vorgeben.
Die Unterseite 13 des Absorberelementes 2 ist im wesentlichen eben ausgebildet.
Wie Fig. 2 zeigt, sind unterhalb der Unterseite 13 des flüssigkeitsführenden
Absorberelementes 2 ein längsseitig verlaufendes Luftleitlabyrinth 3 so ange
ordnet, daß ein sehr guter Wärmeübergang zwischen dem flüssigkeitsführenden
Absorberelement 2 und dem Luftleitlabyrinth 3 gewährleistet wird. Das Luftleit
labyrinth 3 besteht aus demselben Material wie das Absorberelement 2 und
reicht von der Unterseite 13 des Absorberelementes 2 bis zur Wärmedämm
schicht 9 am Boden der Umhausung. Die Unterseite 13 des Absorberelementes 2
sowie alle luftführenden Flächen des Luftleitlabyrinthes 3 sind vollständig mit
einem Sorptionsmittel (z. B. LiBr) beschichtet, das die Eigenschaft besitzt, in
Abhängigkeit von seiner Temperatur und der relativen Luftfeuchte Feuchtigkeit
aus der Umgebungsluft zu absorbieren bzw. an dieselbe abzugeben. Das Luftleit
labyrinth 3 erstreckt sich nicht über die gesamte Länge des Solarkollektors K
sondern endet jeweils mit einem Abstand vor der seitlich angeordneten Wärme
dämmschicht 9 der Umhausung 8. Innerhalb dieses Abstandes führt, wie Fig. 1
zeigt, an einer Seite des Solarkollektors K ein Luftanschlußstutzen 14 durch die
rückseitige Wärmedämmschicht 9 und die Umhausung 8. Auf der anderen Seite
des Solarkollektors K ist ein Luftein- bzw. Luftauslaß 15 mit einem Stellelement
16 zur Regulierung des Luftvolumenstromes in die Stirnseite der Umhausung 8
integriert.
Wie Fig. 1 zeigt, münden zwei nebeneinander angeordnete Flüssigkeits
anschlußstutzen 18, 17 für den Flüssigkeitsauslauf und -rücklauf in die Leit
kanäle L des Absorberelementes 2. Auf der Vorlaufseite wird die Vorlauf
flüssigkeit im Leitkanal L zunächst am Rand entlang bis zum anderen Ende des
Absorberelementes 2 geführt und verteilt sich dann in den Leitkanälen L über
die gesamte Fläche. Durch diese vorteilhafte Führung der Leitkanäle L wird eine
gleichmäßige, langsame Strömung bis zum Rücklaufstutzen 17 realisiert.
Die in Fig. 4 dargestellte Klimaanlage dient zur Klimatisierung und Warm
wasserbereitung in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus. Beispielhaft wird ein
Paar erfindungsgemäßer Solarkollektoren K, wie sie vorstehend beschrieben
wurden, verwendet. In Abhängigkeit von der erforderlichen Kapazität der
Klimaanlage und der Größe der Solarkollektoren K können auch mehrere Paare
von Solarkollektoren Verwendung finden, wobei der jeweils eine Solarkollektor
des Paares im Zuluftmodus und der jeweils andere Solarkollektor des Paares im
Abluftmodus betrieben wird.
Wie bei bekannten Klimaanlagen werden zwei Hauptbetriebsarten unter
schieden: Ein Winter- bzw. Heizbetrieb und ein Sommer- bzw. Kühlbetrieb.
Im Sommer- bzw. Kühlbetrieb tritt Außenluft 20 durch den Luftein- bzw. -auslaß
15 in das Luftleitlabyrinth 3 des im Zuluftbetrieb befindlichen Solarkollektors K
ein und wird an der Unterseite 13 des Absorberelementes 2 entlang des Luftleit
labyrinthes 3 bis zum Luftanschlußstutzen 14 des Solarkollektors K geführt. Das
Sorptionsmittel, das an den luftführenden Flächen des Luftleitlabyrinthes 3 und
der Unterseite 13 des Absorberelementes 2 aufgebracht ist, nimmt dabei einen
Großteil der Luftfeuchte auf. Dabei wird das Absorberelement 2 des Solar
kollektors K mit Flüssigkeit aus einem Speicher 7 durchströmt und die Flüssig
keit nimmt dabei einen Großteil der durch Solarstrahlung 19 erzeugten Wärme
auf. Durch diese gezielte Kühlung des flüssigkeitsführenden Absorberelementes 2
des Solarkollektors K während des Zuluftbetriebes wird eine nahezu isotherme
Entfeuchtung der Zuluft 21 erzielt. Im Vergleich zu dem vorgeschlagenen
System, welches mit einem Sorptionsrad arbeitet, wird die Effizienz des Ent
feuchtungsprozesses entscheidend gesteigert. Bei Eintritt in den Luftanschluß
stutzen 14 des Solarkollektors besitzt die Luft nur noch eine geringe relative
Luftfeuchtigkeit. Nach dem Austritt aus dem Solarkollektor K wird die ent
feuchtete Luft durch einen Luft/Luft-Wärmeübertrager 4 (z. B. einen Kreuz- oder
Gegenstromwärmeübertrager) geführt, der in entgegengesetzter Richtung von
Abluft 22 durchströmt wird. Die Abluft 22 nimmt dabei Wärme aus der Zuluft 21
auf, welche dadurch bereits vor dem Eintritt in einen Sprühbefeuchter 5 fast auf
Raumluftniveau 24 abgekühlt wird. Im Anschluß an den Wärmeübertrager 4
durchströmt die Zuluft 21 den Sprühbefeuchter 5, der als adiabater Wäscher
fungiert. Durch adiabates Befeuchten der Zuluft wird eine Absenkung der Zuluft
temperatur auf das gewünschte Zulufttemperaturniveau erreicht, welches
idealerweise 2 bis 4 Kelvin unterhalb der Raumtemperatur 24 liegt.
Die z. B. durch Sonneneinstrahlung, Transmission, Personenwärme, Geräte
abwärme usw. erwärmte Raumluft 24 wird durch einen Lüfter 25 in ein Abluft
kanalsystem gefördert. Zunächst durchströmt die Abluft 22 dabei einen als
Abluftwäscher arbeitenden Sprühbefeuchter 6, der die Aufgabe besitzt, die Abluft
vor Eintritt in den Wärmeübertrager 4 auf ein möglichst geringes Temperatur
niveau zu bringen. Nach Austritt aus dem Abluftwäscher wird die Abluft 22
durch den Wärmeübertrager 4 gefördert, wo sie sich durch die Aufnahme von
Wärme aus der Zuluft 21 erwärmt. Im Anschluß daran durchströmt die Abluft 22
das Luftleitlabyrinth 3 des Solarkollektors K, welcher sich entsprechend der
Einstellung einer Luftklappensteuerung 27 im Abluftbetrieb befindet. Der im
Abluftbetrieb befindliche Solarkollektor K wird nicht mit Flüssigkeit aus dem
Speicher 7 durchströmt, d. h. in dem betreffenden Solarkollektor K zirkuliert
keine Flüssigkeit. Infolge der auf das mit Flüssigkeit gefüllte Absorberelement 2
treffenden Solarstrahlung 19 wird das Absorberelement 2 und das mit ihm auf
seiner Unterseite 13 verbundene sorptionsmittelbeschichtete Luftleitlabyrinth 3
rasch erwärmt. Die durch das Luftleitlabyrinth 3 strömende Abluft 22 erwärmt
sich daraufhin zügig, was zu einer starken Abnahme ihrer relativen Feuchte der
Abluft 22 führt. Auf Grund des entstandenen starken Feuchtegradienten
zwischen Sorptionsmittel und Abluft 22 wird der Sorptionsmittelschicht durch
die Abluft in starkem Maße Feuchtigkeit entzogen. Der Abluftbetriebszyklus der
Klimaanlage wird dann beendet, wenn das Sorptionsmittel im Luftleitlabyrinth 3
fast vollständig entfeuchtet worden ist. Das wechselseitige Umschalten der
Solarkollektoren K der Klimaanlage vom Zuluftbetrieb in den Abluftbetrieb er
folgt zyklisch in Zeitabständen von einigen Minuten, in Abhängigkeit vom ge
wünschten Entfeuchtungsgrad der Luft und der Anlagenkonfiguration. Das
Umschalten erfolgt luftseitig durch Stellen des Luftklappensystems 27 sowie
flüssigkeitsseitig durch Stellen eines Mischer- bzw. Umschaltventiles 28.
Im Winter- bzw. Heizbetriebsmodus sind die abluft- und zuluftseitigen Sprüh
befeuchter 5, 6 außer Betrieb. Die Abluft 22 wird mit Raumtemperatur 24 aus
dem Raum durch den außer Betrieb befindlichen Sprühbefeuchter 6 in den
Wärmeübertrager 4 gefördert und gibt hier einen Teil der Wärme an die Zuluft
21 ab. Anschließend durchströmt die Abluft das Luftleitlabyrinth 3 des Solar
kollektors K, welcher sich im Abluftbetrieb befindet. Das flüssigkeitsgefüllte
Absorberelement 2 wird nicht von Flüssigkeit durchströmt. Die durch das Luft
leitlabyrinth 3 hindurchströmende Abluft erwärmt das flüssigkeitsgefüllte
Absorberelement 2. Gleichzeitig gibt die Abluft einen Teil der Luftfeuchtigkeit an
das im Zuluftbetrieb entfeuchtete Sorptionsmittel ab. In den im Zuluftbetrieb
befindlichen Solarkollektor K strömt Außenluft 20 ein. Diese nimmt in dem
zuvor von der Abluft 22 erwärmten beschichteten Luftleitlabyrinth 3 an der
Unterseite 13 des Absorberelementes 2 Wärme und Feuchtigkeit auf. Einfallende
Solarstrahlung 19 führt zu einer weiteren Erwärmung des Absorberelementes 2
und damit der Zuluft 21. Die Austrittstemperatur der Zuluft aus dem Luftleit
labyrinth 3 wird von einem Temperatursensor 29 erfaßt. Wird der Zuluft
temperatursollwert trotz der beschriebenen regenerativen Wärmerückgewinnung
aus der Abluft und der solaren Wärme nicht erreicht, erfolgt durch Zuschalten
einer Umwälzpumpe 30 und Schalten des Umschaltventiles 28 eine Durch
strömung des Absorberelementes 2 mit Speicherflüssigkeit. Dadurch wird eine
zusätzliche Beheizung der Zuluft 21 bis auf das geforderte Niveau realisiert.
Da die Zuluft bereits nach dem Austritt aus dem Solarkollektor K das zum Ein
tritt in den Raum erforderliche Temperaturniveau besitzt, ist der nachge
schaltete Wärmeübertrager 4 im Winterbetrieb praktisch wirkungslos und kann
nur in geringem Maße zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft 22 beitragen.
Das Umschalten der Solarkollektoren K in der Klimaanlage vom Abluft- zum
Zuluftbetrieb erfolgt wie im Kühlfall zyklisch, wenn auch in vergleichsweise
kürzeren Intervallen. Durch die große Wärmespeicherkapazität des Luftleit
labyrinthes 3 sowie des Absorberelementes 2 auf Grund der Flüssigkeitsfüllung
wird eine sehr effiziente regenerative Wärmerückgewinnung erreicht. Beide
Sprühbefeuchter 5, 6 sind im Heizfall außer Betrieb. Die teilweise Feuchte
rückgewinnung aus der Abluft 22 im sorptionsbeschichteten Luftleitlabyrinth 3,
bewirkt, daß die Zuluft 21 eine ausreichend hohe relative Feuchte besitzt, um
nicht nachträglich in dem Sprühbefeuchter 5 konditioniert werden zu müssen.
Die Kopplung des Solarkollektors K mit einem Flüssigkeitsspeichersystem 7
ermöglicht nicht nur eine Steigerung der Effizienz der sorptionsgestützten
Luftkühlung, sondern ermöglicht auch eine direkte oder indirekte solare
Warmwasserbereitung zumindest in den Sommer- und Übergangsmonaten.
Infolge des direkten Vorwärmens der Zuluft im Luftleitlabyrinth 3 des Solar
kollektors K während des Heizbetriebes infolge des Durchströmens des benach
barten flüssigkeitsführenden Absorberelementes 2 mit warmer Speicher
flüssigkeit, kann auf ein zusätzliches Heizregister verzichtet werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Solarkollektor K ist somit eine ganzjährige
Nutzung der Solarenergie möglich, da durch die solare Luftkühlung auch im
Sommer eine der Einstrahlung adäquate Nutzung ermöglicht wird. Obwohl das
Absorberelement 2 des Solarkollektors K mit Flüssigkeit durchströmt wird, kann
es ganzjährig ohne Einfriergefahr auch direkt mit Wasser betrieben werden, da
es im Heizfall bei nicht ausreichenden Zulufttemperaturen als Wasser/Luft-
Heizregister arbeitet. Dieses erlaubt die direkte Einbindung als Wasserteil in
einen Schichtenspeicher 7, wie er in der Klimaanlage nach Fig. 4 schematisch
dargestellt ist. Ein solcher Schichtenspeicher 7 ist für eine optimale Ausnutzung
der Solarenergie besonders geeignet.
Durch die genannten Eigenschaften ist das erfindungsgemäße Solarkollektor K
in der Lage, Solarenergie in großem Maße zur Raumluftklimatisierung und
Warmwasserbereitung zu nutzen und den Brennstoff bzw. Elektroenergie
verbrauch, der bei bekannten Klimaanlagen beträchtliche Ausmaße annehmen
kann, erheblich zu senken.
In Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Klimaanlage, wie sie in Fig. 4
schematisch dargestellt ist, bewirken die erfindungsgemäßen Solarkollektoren K
neben einer bedeutenden Energieeinsparung auch eine spürbare Verbesserung
der Wohnqualität, indem in den Räumen eine hygienisch gesunde und behagliche
Raumluftatmosphäre geschaffen wird. Verbrauchte und belastete Raumluft wird
kontrolliert abgeführt und durch klimatisierte Frischluft ersetzt. Im Gegensatz
zu konventionellen Klimaanlagen, die zur Einhaltung der Zuluftparameter
teilweise mit Umluft betrieben werden müssen, arbeitet die vorgeschlagene
Anordnung bei höherer Energieeffizienz ausschließlich im Frischluftbetrieb.
Dadurch wird stets eine einwandfreie Zuluftqualität gewährleistet.
Der Aufbau der gesamten Klimaanlage vereinfacht sich gegenüber den vorge
schlagenen Klimaanlagen mit Sorptionsrad wesentlich, da auf ein Sorptionsrad
und einen zusätzlichen Abluft/Wasser-Wärmeübertrager sowie auf aufwendige
Kanalführungen verzichtet werden kann.
Claims (10)
1. Solarkollektor (K) zur Raumklimatisierung, umfassend eine durch eine
Wärmedämmung (9) allseitig wärmeisolierte Umhausung (8) mit einer der
Solarstrahlung zugewandten und für diese gut durchlässigen Deckseite (10),
ein in der Umhausung (8) angeordnetes, flüssigkeitsführendes Absorber
element (2) sowie ein unterhalb der Unterseite des flüssigkeitsführenden
Absorberelementes (2) angeordnetes Luftleitlabyrinth (3), welches einen
sehr guten Wärmeübergang zum Absorberelement (2) besitzt, dadurch
gekennzeichnet, daß alle luftführenden Flächen des Luftleitlabyrinthes
(3) vollständig mit einem feuchteabsorbierenden Sorptionsstoff beschichtet
sind.
2. Solarkollektor (K) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
flüssigkeitsführende Absorberelement (2) als Kanallabyrinth ausgebildet
und mindestens je einen durch die Wärmedämmung (9) und die Um
hausung (8) hindurchführenden Flüssigkeitsausleitungs- und -rückleitungs
anschlußstutzen (18, 17) umfaßt.
3. Solarkollektor (K) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kanallabyrinth des Absorberelementes (2) durch Einsickungen im Ab
sorberelement (2) gebildet ist.
4. Solarkollektor (K) nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftleitlabyrinth (3) an
seinen beiden Längsenden je einen Abstand zur Wärmedämmung (9)
besitzt, und durch die Wärmedämmung (9) und die Umhausung (8)
hindurch auf der einen Stirnseite der Umhausung (8) ein Luftanschluß
stutzen (14) und auf der gegenüberliegenden Stirnseite der Umhausung (8)
ein Luftein- bzw. Luftauslaß (15) integriert sind.
5. Solarkollektor (K) nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftein- bzw. Luftauslaß
(15) mit einem Stellelement (16) zur Regulierung des Luftvolumenstromes
versehen ist.
6. Solarkollektor (K) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der feuchteabsorbierende Sorptionsstoff
Lithiumbromid Lißr ist.
7. Solarkollektor (K) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Solarstrahlung gerichtete Fläche
des Absorberelementes (2) mit einer selektiven Schwarzschicht beschichtet
ist.
8. Klimaanlage zur Raumklimatisierung mit ganzjähriger Nutzung von Solar
energie dadurch gekennzeichnet, daß diese umfaßt: Mindestens ein
Paar von Solarkollektoren (K) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, wobei die Luftführung des einen Solarkollektors des oder jedes Paares
jeweils von Zuluft zum Raum (24) hin und die Luftführung des anderen
Solarkollektors des oder jedes Paares von Abluft aus dem Raum (24) durch
strömt ist; ein Luftklappensystem (27) zur gleichzeitigen Umschaltung der
Luftführungen in den Solarkollektoren von Zu- auf Abluft und umgekehrt;
einen Gegenstromwärmeübertrager (4) zum Wärmeaustausch zwischen Zu-
und Abluft auf dem Wege zum und vom zu klimatisierenden Raum (24); je
einen dem Gegenstromwärmeübertrager (4) in der Zuluftleitung zum Raum
nachgeschalteten Lüfter (6) und Sprühbefeuchter (5), und je einen dem
Gegenstromwärmeübertrager (4) in der Abluftleitung vom Raum (24) vor
geschalteten Lüfter (25) und Sprühbefeuchter (6); einen Flüssigkeits
kreislauf, welcher von den Flüssigkeitsauslaufstutzen (18) der Solar
kollektoren (K) zu einem Speicher (7) und von diesem über eine Pumpe (30)
und ein Umschaltventil (28) zurück zu den Flüssigkeitsrücklaufstutzen (17)
der Solarkollektoren (K) geführt ist; sowie eine Steuerung zum Steuern des
Luftklappensystems (27) und des Umschaltventiles (28) in Abhängigkeit
von den Lufttemperaturen an den Luftanschlußstutzen (14) der Solar
kollektoren (K) sowie der Feuchtigkeitssättigung des Sorptionsmittels in
den Luftleitlabyrinthen (3) der Solarkollektoren (K).
9. Klimaanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Heiz
betriebsmodus die Sprühbefeuchter (5, 6) außer Betrieb sind.
10. Klimaanlage nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß im
Heizbetriebsmodus bei Nichterreichen des Zuluftsolltemperaturwertes
durch Einschalten der Umwälzpumpe (30) und Schalten des Umschalt
ventiles (28) dem Absorberelement (2) Speicherflüssigkeit zugeführt wird.
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