DE10103951A1 - Energieversorgungseinrichtung für bordnetzgestützte, sicherheitsrelevante Systemkomponenten von Fahrzeugen - Google Patents
Energieversorgungseinrichtung für bordnetzgestützte, sicherheitsrelevante Systemkomponenten von FahrzeugenInfo
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Abstract
Eine Energieversorgungseinrichtung für bordnetzgestützte Systemkomponenten von Fahrzeugen weist drei voneinander unabhängige Energieeinspeisungen (6, 7, 8), je eine durch einen Schalter (13.1 bis 16.3) zu öffnende und zu schließende Anschlussleitungen (9.1 bis 12.3) zwischen jeder Energieeinspeisung (6, 7, 8) und jeder Systemkomponente (2 bis 5) sowie Logik-Steuereinheiten (17, 18, 19) für die Schalter (13.1 bis 16.3) auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Energieversorgungseinrichtung für
bordnetzgestützte, sicherheitsrelevante Systemkomponenten von
Fahrzeugen und insbesondere für Bremskomponenten elektrome
chanischer Bremssysteme in Kraftfahrzeugen.
Zum Hintergrund der Erfindung ist festzuhalten, dass sicher
heitsrelevante Systemkomponenten von Fahrzeugen unterschied
lichen Ausfallkriterien je nach Funktion und Einbauort unter
liegen. Komponenten von elektromechanischen Bremssystemen
beispielsweise sind besonders sicherheitskritische Bauteile
und werden daher in ihren sicherheitstechnischen Anforderun
gen sehr hoch eingestuft. Einige davon sind der Klasse der
sogenannten "Fail-Operational-Systeme" zuzuordnen, die auch
beim Auftreten einer definierten Anzahl von Fehlern noch kor
rekt funktionieren müssen.
Bei vielen sicherheitsrelevanten Systemkomponenten von Fahr
zeugen und gerade bei Sicherheitsbetrachtungen im Zusammen
hang mit einem elektromechanischen Bremssystem spielt dessen
Energieversorgung eine zentrale Rolle. Ein Ausfall der Ener
gieversorgung würde zu einem vollständigen Ausfall des Brems
systems führen, was natürlich nicht akzeptabel ist. Daher
sind geeignete Maßnahmen vorzusehen, die Energieversorgung
von sicherheitsrelevanten Systemkomponenten entsprechend aus
fallsicher zu machen.
Davon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, sicherheitsrelevante Systemkomponenten von Fahrzeugen
und insbesondere elektromechanischer Bremssysteme zweitfehlerfest
mit elektrischer Energie zu versorgen. Die Erfindung
soll also gewährleisten, dass selbst nach dem Auftreten zwei
er Fehler noch eine korrekte Energieversorgung der ange
schlossenen Komponenten möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des An
spruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Demnach sind drei
voneinander unabhängige Energieeinspeisungen vorgesehen, wo
bei je eine Anschlussleitung zwischen jeder Energieeinspei
sung und jeder Systemkomponente angelegt ist. In den drei je
der Komponente parallel vorgeschalteten Anschlussleitungen
ist jeweils ein Schalter angeordnet, um die jeweilige An
schlussleitung zu öffnen und zu schließen. Für diese Funktion
sind schließlich Logik-Steuereinheiten für die Schalter vor
gesehen, wobei je eine gemeinsame Logik-Steuereinheit für die
den ersten, zweiten und dritten Anschlussleitungen jeder Sys
temkomponente zugeordneten Schaltern vorgesehen ist. Aufgrund
dieser Auslegung der erfindungsgemäßen Energieversorgungsein
richtung ist eine mehrfache Redundanz der Energieversorgung
zu erreichen. Insbesondere ist eine beliebige Kombination von
zwei Fehlern in der Energieversorgung - z. B. Kurz- und Fremd
schlüsse der Versorgungsleitungen - in der Energieversorgung
mit diesem System noch zu korrigieren.
Falls noch höhere Anforderungen an die Ausfallsicherheit ge
stellt werden, so können auch über die Zahl von drei hinaus
gehende unabhängige Energieeinspeisungen mit einer entspre
chenden Anzahl von Anschlussleitungen und Logik-
Steuereinheiten vorgesehen sein. Insoweit umfasst die in den
Patentansprüchen angegebene Zahl von drei Energieeinspeisun
gen auch Systeme mit über diese Zahl hinausgehenden Energie
versorgungen.
Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass durch das erfin
dungsgemäße System sichergestellt wird, dass ein Zweifachfeh
ler innerhalb der Energieversorgungseinrichtung nicht zum
Ausfall der Energieversorgung auf einer der Komponenten-
Anschlussleitungen führt. Näheres hierzu ist der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels entnehmbar, die auch die in den Un
teransprüchen angegebenen Maßnahmen aufgreift und anhand der
beigefügten Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Schaubild einer Energiever
sorgungseinrichtung für ein bordnetzgestützes elekt
romechanisches Bremssystem in Kraftfahrzeugen.
Die Energieversorgungseinrichtung ist in Fig. 1 als Ganzes
mit 1 bezeichnet. Sie versorgt vier Bremskomponenten 2, 3, 4,
5 eines nicht näher dargestellten elektromechanischen Brems
systems in einem Kraftfahrzeug. Bei den Bremskomponenten kann
es sich beispielsweise um die Stellmotoren für die Betätigung
der Bremsbacken handeln.
Zur Versorgung der Komponenten 2, 3, 4, 5 sind drei parallele
Energieeinspeisungen, nämlich eine erste Bordnetzeinspeisung
6, eine zweite Bordnetzeinspeisung 7 und eine Sicherheitssys
tem-Energieeinspeisung 8 vorgesehen. Um die geforderte Zweit
fehlerfestigkeit zu gewährleisten, ist vorzusehen, die beiden
Bordnetz-Einspeisungen 5, 7 unabhängig voneinander auszule
gen. Als Alternative hierzu bietet sich allenfalls an, eine
Bordnetz-Einspeisung vorzusehen, die mit zwei unabhängigen
Sicherheitsbatterie-Einspeisungen kombiniert ist.
Mit diesen drei Einspeisungen 6, 7, 8 ist jede Komponente 2,
3, 4, 5 über jeweils eine Anschlussleitung 9.1 bis 9.3, 10.1
bis 10.3, 11.1 bis 11.3 und 12.1 bis 12.3 verbunden. Diese
Anschlussleitungen 9, 10, 11, 12 sind jeweils parallel den
entsprechenden Komponenten 2, 3, 4, 5 vorgeschaltet. Die An
schlussleitungen 9.1, 10.1, 11.1, 12.1 verbinden die Einspei
sung 6 mit den jeweiligen Komponenten 2 bis 5, die Anschluss
leitungen 9.2, 10.2, 11.2, 12.2 die Einspeisung 7 mit den
Komponenten 2 bis 5 und die Anschlussleitungen 9.3, 10.3,
11.3, 12.3 die dritte Einspeisung 8 mit den Komponenten 2 bis
5.
In jeder Anschlussleitung 9.1 bis 12.3 ist jeweils ein Schal
ter 13.1 bis 13.3, 14.1 bis 14.3, 15.1 bis 15.3 und 16.1 bis
16.3 angeordnet. Wie in Fig. 1 lediglich anhand der Schalter
13.1, 13.2 und 14.1 der Übersichtlichkeit halber angedeutet
ist, sind den Schaltern 13.1 bis 16.3 jeweils Logik-
Steuereinheiten 17, 18, 19 zugeordnet, wobei je eine gemein
same Logik-Steuereinheit 17, 18, 19 für die den ersten bzw.
zweiten bzw. dritten Anschlussleitungen 9.1 bis 12.1 bzw. 9.2
bis 12.2 bzw. 9.3 bis 12.3 der jeder Bremskomponente 2, 3, 4,
5 zugeordneten Schaltern 13.1 bis 16.1 bzw. 13.2 bis 16.2
bzw. 13.3 bis 16.3 vorgesehen ist. Die Logik-Steuereinheit 17
steuert also die Schalter 13.1, 14.1, 15.1 und 16.1. Entspre
chendes gilt für die beiden anderen Logik-Steuereinheiten 18,
19.
Die drei Logik-Steuereinheiten 17, 18, 19 sind ferner mit ei
ner Versorgungsdiagnose-Einheit 20 verbunden, die die drei
Einspeisungen 6, 7, 8 auf ordnungsgemäße Funktion überwacht.
Sobald an einer oder mehreren der Einspeisungen 6, 7, 8 ein
Fehler auftritt, wird dies der entsprechenden Logik-
Steuereinheit 17, 18, 19 gemeldet, die entsprechende Maßnah
men ergreift, wie sie im Folgenden noch näher anhand einer
Fehlfunktions-Auflistung dargestellt werden.
Die Schalter 13.1 bis 16.3 werden durch eine Schalterdiagno
se-Einheit 21 überwacht, die wiederum mit den entsprechenden
Logik-Steuereinheiten 17, 18, 19 verbunden ist. Aus Über
sichtlichkeitsgründen sind lediglich Sammelleitungen 22, 23
von der Schalterdiagnose-Einheit 21 zu den Schaltern 13.1 bis
16.3 gezeigt. Letztere können im Übrigen durch elektromecha
nische Relais oder - wie im Fall des Schalters 14.3 angedeu
tet - als Halbleiterschalter z. B. in Form von MOSFET-
Transistoren gebildet sein. In letzterem Falle ist die häufig
zu findende bauartbedingte (sogenannte) parasitäre Diode 24
für die fehlersichere Auslegung der Energieversorgungsein
richtung 1 zu berücksichtigen, d. h. es sind ein einfach re
dundanter Verpolschutz in Form von z. B. zwei seriell geschal
teten Dioden pro Energieeinspeisung 6, 7, 8 und eine "antise
rielle" Ausführung der Schalter mit MOSFETs erforderlich. Ein
solcher Verpolschutz ist in der beigefügten Fig. 1 durch das
Bezugszeichen 25 angedeutet.
Mit einer erfindungsgemäßen Energieversorgungseinrichtung
können nun beliebige Zweierkombinationen von Fehlern aus der
folgenden Auflistung auftreten, ohne dass die Energieversor
gung beeinträchtigt wird, d. h., dass die Fehler unter sicher
heitstechnischen Aspekten tolerabel sind. In dieser Auflis
tung sind der Fehlertyp und anschließend die zu seiner Tole
rierung vorgesehene Maßnahme angegeben:
- - Schalter bleibt fehlerhaft in der Schaltstellung "auf": da jede angeschlossene Komponente mit jeweils einem Schalter pro Energieeinspeisung versehen ist, kann eine Spannungs versorgung über einen der intakten Schalter erfolgen.
- - Schalter bleibt fehlerhaft in Schalterstellung "zu" und/oder Kurzschluss in einer defekten Komponente gegen ein für die Versorgung der Komponenten 2, 3, 4, 5 zu nied riges Potential: Entkopplung der Versorgungen der Kompo nenten 2, 3, 4, 5 durch Öffnen der intakten Schalter, die mit dem fehlerhaften Schalter bzw. der fehlerhaften kurz geschlossenen Komponente direkt verbunden sind.
- - Eine Logik-Steuereinheit steuert die Schalter fehlerhaft in Schaltstellung "auf": Da drei parallele Logik- Steuereinheiten vorgesehen sind und jede davon jeweils nur eine System-Energieversorgung zu- bzw. abschalten kann, ist eine Dreifach-Auslegung (d. h. 2-fache Redundanz) gege ben.
- - Eine Logik-Steuereinheit steuert einen Schalter fehlerhaft in Schalterstellung "zu" und/oder Kurzschluss einer de fekten Komponente gegen ein für die Versorgung der Kompo nenten 2, 3, 4, 5 zu niedriges Potential: die Logik- Steuereinheiten sind so ausgeführt, dass ein Einfachfehler maximal die fehlerhafte Steuerung eines Schalters bewirken kann. Entkopplung der Versorgungen der nicht betroffenen Komponenten durch Öffnen der intakten Schalter, die mit dem fehlerhaft geschlossenen Schalter bzw. der fehlerhaft kurzgeschlossenen Komponente direkt verbunden sind.
- - Kurzschluss in einer Komponente: Die entsprechende Kompo nente kann über die ihr zugeordneten Schalter von allen drei Energieeinspeisungen entkoppelt werden.
- - Einspeisungsseitig liegt in den Energieeinspeisungen ein Kurzschluss einer Leitung gegen Masse vor: Die betroffene Energieeinspeisung kann durch Ausschalten der zugeordneten Schalter komplett entkoppelt werden.
- - Einspeisungsseitig liegt ein Kurzschluss einer Leitung gegen eine andere Bordnetzleitung mit unterschiedlichem Spannungsniveau vor: Es ist ein einfach redundanter Ver polschutz pro Energieeinspeisung vorgesehen.
Claims (6)
1. Energieversorgungseinrichtung für bordnetzgestützte, si
cherheitsrelevante Systemkomponenten von Fahrzeugen, insbe
sondere für Bremskomponenten elektromechanischer Bremssysteme
in Kraftfahrzeugen, gekennzeichnet durch
drei voneinander unabhängige Energieeinspeisungen (6, 7, 8),
je eine durch einen Schalter (13.1 bis 16.3) zu öffnende und zu schließende Anschlussleitung (9.1 bis 12.3) zwi schen jeder Energieeinspeisung (6, 7, 8) und jeder System komponente (2, 3, 4, 5), wobei die drei Anschlussleitungen (9.1 bis 12.3) jeder Komponente (2, 3, 4, 5) dieser paral lel vorgeschaltet sind, und
Logik-Steuereinheiten (17, 18, 19) für die Schalter (13.1 bis 16.3), wobei je eine gemeinsame Logiksteuereinheit (17, 18, 19) für die den ersten, zweiten und dritten An schlussleitungen (9.1 bis 12.3) jeder Systemkomponente (2, 3, 4, 5) zugeordneten Schaltern (13.1 bis 16.3) vorgesehen ist.
drei voneinander unabhängige Energieeinspeisungen (6, 7, 8),
je eine durch einen Schalter (13.1 bis 16.3) zu öffnende und zu schließende Anschlussleitung (9.1 bis 12.3) zwi schen jeder Energieeinspeisung (6, 7, 8) und jeder System komponente (2, 3, 4, 5), wobei die drei Anschlussleitungen (9.1 bis 12.3) jeder Komponente (2, 3, 4, 5) dieser paral lel vorgeschaltet sind, und
Logik-Steuereinheiten (17, 18, 19) für die Schalter (13.1 bis 16.3), wobei je eine gemeinsame Logiksteuereinheit (17, 18, 19) für die den ersten, zweiten und dritten An schlussleitungen (9.1 bis 12.3) jeder Systemkomponente (2, 3, 4, 5) zugeordneten Schaltern (13.1 bis 16.3) vorgesehen ist.
2. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Logik-Steuereinheiten (17,
18, 19) jeweils mit einer Versorgungsdiagnose-Einheit (20)
für die Energieeinspeisungen (6, 7, 8) gekoppelt sind.
3. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schalter (13.1
bis 16. 3) jeweils mit einer Schalterdiagnose-Einheit (21)
versehen sind, die wiederum mit den Logik-Steuereinheiten
(17, 18, 19) gekoppelt sind.
4. Energieversorgungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein
Teil der Schalter (13.1 bis 16.3) jeweils als Halbleiter
schalter (14.3) bestehend aus zwei antiseriell geschalteten
MOSFETs ausgebildet ist.
5. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass in den die Halbleiterschalter
(14.3) versorgenden Einspeisungsleitungen (6, 7, 8) eine
Verpolschutzeinrichtung (25) vorgesehen ist.
6. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Verpolschutzeinrichtung
(25) einfach redundant angelegt ist.
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