DE10100609A1 - Verfahren zum Vergebühren bei der Datenübertragung, zugehörige Einheiten, Zugehöriges Programm und elektronischer Gutschein - Google Patents
Verfahren zum Vergebühren bei der Datenübertragung, zugehörige Einheiten, Zugehöriges Programm und elektronischer GutscheinInfo
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Abstract
Erläutert wird ein Verfahren, bei dem zwei an einem Datenübertragungsnetz (10) betriebene Endgeräte (12, 14) jeweils mindestens einen elektronischen Gutschein speichern. Mit Hilfe der Gutscheine wird die Vergebührung ausgeführt. Die elektronischen Gutscheine werden mit Gutscheinnachrichten (44, 46, 54) zu Steuereinheiten übertragen, welche die Gültigkeit der Gutscheine prüfen und abhängig vom Prüfergebnis Netzressourcen freischalten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abrechnen von Gebüh
ren bei der Datenübertragung. Bei der Datenübertragung werden
zwei an einem Datenübertragungsnetz betriebene Endgeräte ein
bezogen. Zwischen den Endgeräten wird ein Datenübertragungs
weg aufgebaut.
Beim klassischen Telefondienst, bei dem durchschaltevermit
telte Übertragungsnetze genutzt werden, werden Rufsteuerung
und die Vergabe von Netzressourcen durch Vermittlungsstellen
gesteuert, die jeweils beide Steuerungsfunktionen übernehmen.
Die Vergebührung ist dadurch vergleichsweise einfach zu steu
ern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, zum Abrechnen von Gebühren bei
der Datenübertragung ein einfaches Verfahren anzugeben, das
insbesondere eine Vielzahl von Gebührenabrechnungsmodi ermög
licht und das insbesondere die ungerechtfertigte Inanspruch
nahme von Übertragungsressourcen erschwert. Außerdem sollen
ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Endgerät, eine
zugehörige Steuereinheit, ein zugehöriges Programm und ein
zugehöriger elektronischer Gutschein angegeben werden.
Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch die im Pa
tentanspruch 1 angegebenen Verfahrensschritte gelöst. Weiter
bildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass sich mit ei
ner Entkopplung von Rufsteuerung und Vergabe der Netzressour
cen die klassischen Steuerungsverfahren nur mit einem erheb
lichen Aufwand nachbilden lassen. Deshalb wird ein grundsätz
lich anderes Verfahren eingesetzt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren speichern zwei an einem Da
tenübertragungsnetz betriebene Endgeräte jeweils mindestens
einen elektronischen Gutschein. Der Gutschein enthält eine
Angabe über den Umfang einer Nutzung von Übertragungseinhei
ten des Datenübertragungsnetzes. Das Nutzen von Datenübertra
gungseinheiten des Netzes wird durch zwei beispielsweise an
den Enden eines Datenübertragungsweges liegende Steuereinhei
ten gesteuert. Die Endgeräte übertragen jeweils einen Gut
schein zum Nutzen des Datenübertragungsweges an die auf ihrer
Seite des Datenübertragungsweges liegende Steuereinheit. Die
Steuereinheit schaltet die Übertragungseinheiten des Daten
übertragungsnetzes zum Nutzen des Datenübertragungsweges ab
hängig von dem empfangenen Gutschein frei. Ist der Gutschein
gültig, so wird freigeschaltet. Ist der Gutschein dagegen un
gültig, so können die Übertragungseinheiten nicht für den Ü
bertragungsweg genutzt werden.
Ein elektronischer Gutschein berechtigt nur zu einer Nutzung
der Übertragungseinheiten in einem begrenzten Umfang. Es müs
sen keine zusätzlichen Maßnahmen zum Freigeben der Übertra
gungseinheiten getroffen werden, weil nach der durch den Gut
schein festgelegten Nutzung automatisch die Netzressourcen
für andere Zwecke verwendet werden können, falls nicht ein
neuer Gutschein eintrifft bzw. bereits mit dem ersten Gut
schein eingetroffen ist. Die elektronischen Gutscheine lassen
sich mit bisher verwendeten Übertragungsprotokollen übertra
gen. Beispielsweise werden die Gutscheine in elektronischen
Briefen verschickt, sogenannten eMails.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht von
der Überlegung aus, dass bei einer Steuerung des Zugriffs auf
die Übertragungseinheiten des Datenübertragungsnetzes von
zwei verschiedenen Steuereinheiten aus Probleme entstehen,
die bei einer zentralen Steuerung nicht auftreten. Bei soge
nannten dezentralen Steuerungen liegt die Rufsteuerung im we
sentlichen bei den Endgeräten, während das Datenübertragungsnetz
nur noch die notwendigen Ressourcen vergibt, z. B. eine
bestimmte Übertragungskapazität mit einer bestimmten Übertra
gungsqualität. Die Netzressourcen sind zu vergebühren. Bei
dezentralen Steuerungen wird davon ausgegangen, dass sowohl
die A- als auch die B-Seite eines Rufes Netzressourcen vom
Netz anfordern muss, z. B. Bandbreiten am jeweiligen Netzzu
gang. Die Weiterbildung geht auch von der Überlegung aus,
dass Verfahren, bei denen das Freigeben von Netzressourcen
beider Endgeräte durch nur ein Endgerät direkt veranlasst
wird, aufwendige Protokolle erfordern. Um solche Protokolle
nicht einsetzen zu müssen, werden beim erfindungsgemäßen Ver
fahren elektronische Gutscheine eingesetzt.
Bei der Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sendet
deshalb ein Endgerät dem anderen Endgerät mindestens einen
elektronischen Gutschein und kann so indirekt die Nutzung von
Netzressourcen durch das andere Endgerät steuern. Der von dem
einen Endgerät kommende Gutschein wird durch das den Gut
schein empfangende Endgerät an die Steuereinheit gesendet,
die auf der gleichen Seite des Übertragungsweges liegt, wie
das betreffende Endgerät. Durch diese Maßnahme lässt sich
zwischen den beiden Endgeräten vor der Datenübertragung ein
beliebiges Vergebührungsverfahren festlegen, bei dem der An
teil an der Vergebührung in weiten Grenzen festlegbar ist.
Falls die rufende A-Seite entsprechend der heute im Festnetz
üblichen Vergebührung für den ganzen Ruf bezahlen soll, d. h.
also insbesondere auch für die von der B-Seite reservierten
Ressourcen, ergibt sich beim Rufaufbau das folgende Problem.
Die A-Seite als der zahlende Teilnehmer ist daran interes
siert, mit dem Auslösen des Rufs auch die damit verbundenen
Ressourcen freizugeben, um damit auch die Vergebührung zu
stoppen. Für die B-Seite dagegen gibt es keinen Anlass, dies
zu tun, da die B-Seite dafür nicht zahlt. Die korrekte Verge
bührung der Netzressourcen wäre damit nicht mehr sicherge
stellt. Hierbei wird ebenfalls angenommen, dass die Ressource
jeweils nur von der Seite freigegeben werden kann, von der
sie angefordert wurde. Ähnliche Überlegungen gelten auch
dann, wenn die B-Seite die zahlende Seite ist und die Nutzung
von Netzressourcen durch die A-Seite von der B-Seite bezahlt
werden soll.
Bei einer Ausgestaltung sendet deshalb das die Datenübertra
gung beginnende Endgerät, d. h. die A-Seite den Gutschein bzw.
die Gutscheine. Bei dieser Ausgestaltung wird das klassische
Abrechnungsverfahren genutzt, bei dem der Anruf nur vom Anru
fer gezahlt wird. Gleiche Überlegungen gelten jedoch auch für
eine Datenübertragung von Rechnerdaten außerhalb eines Ge
spräches. Das oben genannte Problem lässt sich auf einfache
Art durch die Nutzung von Gutscheinen lösen, welche die Nut
zung von Netzressourcen in einem eingeschränkten Umfang er
möglichen. Bei einer alternativen Ausgestaltung wird der Gut
schein von dem Endgerät gesendet, das auf eine netzseitige
Anforderung zur Datenübertragung antwortet, d. h. das Endgerät
der B-Seite. Eine solche Vergebührung wird beim Anbieten von
für den Anrufer kostenfreien Diensten genutzt.
Es werden auch Verfahren eingesetzt, bei denen die A-Seite
beispielsweise der B-Seite nur jeden zweiten Gutschein sen
det, den die B-Seite verwendet. Die dazwischen benötigten
Gutscheine muss sich die B-Seite von einer anderen Stelle als
vom Endgerät der A-Seite beschaffen.
Bei einer nächsten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden die elektronischen Gutscheine im Zusammenhang
mit dem aufzubauenden oder dem bereits aufgebauten Datenüber
tragungsweg ausgegeben. Ein Missbrauch der Gutscheine wird
durch diese Maßnahme weiter erschwert. Bei einer Ausgestal
tung enthält der elektronische Gutschein Angaben, die den Da
tenübertragungsweg kennzeichnen:
- - ein Kennzeichen des die Datenübertragung beginnenden End gerätes,
- - ein Kennzeichen des anderen Endgerätes,
- - ein Kennzeichen für die bei der Datenübertragung genutz ten Schnittstelle des die Datenübertragung beginnenden Endgerätes, z. B. eine Portnunmer,
- - ein Kennzeichen für die bei der Datenübertragung genutzte Schnittstelle des anderen Endgerätes, und/oder
- - ein Kennzeichen für ein bei der Datenübertragung genutz tes Übertragungsprotokoll.
Die im elektronischen Gutschein enthaltenen Angaben werden
durch die Steuereinheiten geprüft. Der Gutschein lässt sich
nur für den Übertragungsweg nutzen, der durch die Angaben
spezifiziert ist. Durch die genannten Angaben wird insbeson
dere das doppelte oder mehrfache Verwenden von Gutscheinen
weiter erschwert.
Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird für die Gutscheine elektronisch eine Gültigkeits
dauer oder ein Gültigkeitsdatum festgelegt. Beispielsweise
enthalten die Gutscheine ein Datum und/oder eine Uhrzeit,
dessen bzw. deren Wert einen Zeitpunkt angibt, zu dem der
Gutschein seine Gültigkeit verliert. Als Bezugspunkt für die
se Zeit lässt sich beispielsweise die mitteleuropäische Zeit
oder eine für die Nutzung des Internets festgelegte Zeit wäh
len. Die Gültigkeitsdauer wird abhängig von einer Vergebüh
rungseinheit festgelegt. Beispielsweise wird der Ablaufzeit
punkt fünf Minuten nach der Ausgabe des Gutscheins gewählt.
Bei anderen Gutscheinen wird eine Gültigkeitsdauer von einer
Minute oder kleiner als eine Minute gewählt, z. B. 30 Sekun
den. Insbesondere bei Gutscheinen, die sowohl die auf den Ü
bertragungsweg bezogenen Angaben enthalten und die auch in
ihrer Gültigkeitsdauer beschränkt sind, wird eine hohe Si
cherheit bei der Nutzung der Gutscheine erreicht.
Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens werden die in den Gutscheinen enthaltenen Angaben mit
Hilfe eines kryptografischen Verfahrens gesichert. Die Steu
ereinheiten prüfen die Echtheit der Gutscheine mit Hilfe der
kryptografischen Verfahren. Solche kryptografischen Verfahren
sind beispielsweise in dem von der ITU-T (International Tele
communication Union-Telecommunication Sector) festgelegten
Standard X.509 enthalten. So werden bei der Ausgabe der Gut
scheine Zertifizierungsketten benutzt. Mit Hilfe der kryp
tografischen Verfahren lässt sich sichern, dass der Gutschein
tatsächlich nur von einer berechtigten Stelle ausgegeben
wird. Außerdem lässt sich auf einfache Art überprüfen, ob der
Gutschein verändert worden ist. Ein häufig eingesetztes Ver
fahren ist der DES-Algorithmus (Data Encription Standard) o
der der RAS-Algorithmus (Rivest, Shamir, Adleman). Durch eine
elektronische Unterschrift lässt sich gewährleisten, dass der
Missbrauch der Gutscheine eingeschränkt wird.
Das Datenübertragungsnetz ist beispielsweise ein gemäß Inter
netprotokoll arbeitendes paketvermitteltes Netz, z. B. das In
ternet. Jedoch wird das Verfahren auch in anderen Datenüber
tragungsnetzen eingesetzt, z. B. in ATM-Netzen (Asynchronous
Transfer Mode). Das erfindungsgemäße Verfahren oder seine
Weiterbildungen lassen sich aber auch in klassischen durch
schaltevermittelten Netzen einsetzen.
Zum Aufbau und Abbau des Datenübertragungsweges auf einer hö
heren Protokollebene wird vorzugsweise das Protokoll SIP
(Session Initiation Protocol) eingesetzt, das von der IETF
(Internet Engineering Task Force) in dem RFC2543 (Request For
Comment) festgelegt worden ist. Alternativ wird zur Verbin
dungssteuerung ein Protokoll der H.323-Protokollfamilie ein
gesetzt. Diese Protokolle sind von der ITU-T festgelegt wor
den. Insbesondere gehören zu dieser Protokollfamilie die Pro
tokolle H.225 und H.245. Aber auch andere geeignete Protokol
le werden verwendet.
Zum Belegen der Netzressourcen wird bei einer Ausgestaltung
das Protokoll RSVP (Ressource Reservation Protocol) einge
setzt, das von der IETF im RFC2205 festgelegt worden ist. Al
ternativ lässt sich jedoch auch ein anderes Protokoll bzw.
Verfahren zum Belegen von Netzressourcen einsetzen. So wird
das Protokoll DiffServ (Differentiated Service) eingesetzt,
siehe RFC244.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Weiterbildung werden
insbesondere zur Übertragung von Sprachdaten in Echtzeit ein
gesetzt. Echtzeit bedeutet, dass die Sprachdaten nach ihrer
Erzeugung innerhalb von beispielsweise weniger als 250 ms von
dem einen Endgerät zu dem anderen Endgerät übertragen werden
müssen. Bei Sprachdiensten ist es für die Akzeptanz dieser
Dienste besonders wichtig, dass verschiedene Gebührenverfah
ren unterstützt werden. Außerdem muss gerade bei der Übertra
gung von Sprachdaten auf die Verhinderung von Missbrauch ge
achtet werden.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Endgerät und eine Steuer
einheit, die so aufgebaut sind, dass bei ihrem Betrieb das
erfindungsgemäße Verfahren oder eine seiner Weiterbildungen
ausgeführt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Pro
gramm, das zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. seiner Weiterbildungen benötigt wird. Für das Endgerät,
die Steuereinheit und das Programm gelten die oben genannten
technischen Wirkungen.
Die Erfindung betrifft auch einen elektronischen Gutschein,
der zum Einsatz in dem erfindungsgemäßen Verfahren oder in
einer seiner Weiterbildungen geeignet ist. Der Gutschein ent
hält insbesondere Angaben, die den Umfang einer Nutzung von
Übertragungseinheiten des Datenübertragungsnetzes festlegen.
Gegebenenfalls enthält der Gutschein Angaben zum Übertra
gungsweg und Angaben zur Gültigkeit. Durch das Verwenden
kryptografischer Unterschrifts- und/oder Verschlüsselungsver
fahren lässt sich die Missbrauchsmöglichkeit des Gutscheins
einschränken. Beispielsweise wird der Gutschein durch digita
le Daten eines Datensatzes gebildet, die gemäß vorgegebenen
Datenfeldern strukturiert sind.
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemä
ßen Verfahrens an Hand der Zeichnungen erläutert. Darin zei
gen Fig. 1A und 1B bei einem Verbindungsaufbau zwischen
zwei Endgeräten ausgetauschte Signalisierungsnachrichten.
Die Fig. 1A und 1B zeigen Bestandteile eines Datenübertra
gungsnetzes 10. Mit Hilfe zweier Endgeräte 12 und 14 lassen
sich Daten über das Datenübertragungsnetz 10 versenden bzw.
empfangen. Die Daten des Endgerätes 12 werden über eine Wei
terleitungseinheit 16 (Router) in das Datenübertragungsnetz
IO weitergeleitet. Dabei ist die Weiterleitungseinheit 16 die
erste Weiterleitungseinheit für Daten, die vom Endgerät 12
kommen und die letzte Weiterleitungseinheit für Daten, die
zum Endgerät 12 übertragen werden. Auf der Seite des Endgerä
tes 14 befindet sich eine Weiterleitungseinheit 18, die bezo
gen auf das Endgerät 14 dieselbe Funktion wie die Weiterlei
tungseinheit 16 bezogen auf das Endgerät 12 hat.
Im Datenübertragungsnetz 10 befinden sich außerdem ein Gebüh
renrechner 20 (Record Keeping System) und ein Vermittlungs
rechner 22 (SIP-Proxy). Im Gebührenrechner werden bei einem
ersten Ausführungsbeispiel die elektronischen Gutscheine aus
gegeben. Abhängig von den angeforderten Gutscheinen wird ein
Konto für den Teilnehmer belastet, der die Gutscheine anfor
dert. Der Vermittlungsrechner 22 arbeitet gemäß SIP-Protokoll
(Session Initiation Protocol).
Im Folgenden werden Signalisierungsnachrichten erläutert, die
beim Aufbau einer Gesprächsverbindung zwischen dem Endgerät
12 und dem Endgerät 14 erzeugt werden. Zeitstrahlen 1 bis 6
sind in dieser Reihenfolge den Einheiten 12, 16, 20, 22, 18
und 14 zugeordnet. Es wird davon ausgegangen, dass das Endge
rät 12 das rufende Endgerät und der dieses Endgerät 12 nut
zende Teilnehmer damit der rufende Teilnehmer TlnA sind. Das
Endgerät 14 ist das gerufene Endgerät, so dass der das Endge
rät 14 nutzende Teilnehmer ein gerufener Teilnehmer TlnB ist.
Beim Erläutern der Signalisierungsnachrichten werden in den
eingesetzten Protokollen vorgesehene Bestätigungsnachrichten
im Folgenden nur ausnahmsweise erläutert. Bezüglich dieser
Bestätigungsnachrichten wird auf die genannten Protokolle
verwiesen.
Zu einem Zeitpunkt t1 sendet das Endgerät 12 eine Reservie
rungsnachricht 30 gemäß Protokoll RSVP an die Weiterleitungs
einheit 16, um eine vorgegebene Übertragungsbandbreite und
damit Übertragungseinheiten bzw. Teile von Übertragungsein
heiten des Datenübertragungsnetzes 10 für den aufzubauenden
Übertragungsweg zum Endgerät 14 zu reservieren. Anschließend
wird zu einem Zeitpunkt t2 vom Endgerät 12 an den Vermitt
lungsrechner 22 eine Nachricht 32 gesendet, um eine Sprach
übertragungsverbindung zum Endgerät 14 aufzubauen. Die Nach
richt 32 wird gemäß SIP-Protokoll auch als Invite-Nachricht
bezeichnet. Der Vermittlungsrechner 22 ermittelt abhängig von
dem in der Nachricht 32 angegebenen Ziel die Internetadresse
des Endgerätes 14 und sendet seinerseits zu einem Zeitpunkt
t3 eine Nachricht 34 an das Endgerät 14. Die Nachricht 34
wird gemäß SIP-Protokoll als Invite-Nachricht bezeichnet.
Nach dem Empfang der Nachricht 34 sendet das Endgerät 14 ge
mäß RSVP-Protokoll zu einem Zeitpunkt t4 an die Weiterlei
tungseinheit 18 eine Reservierungsnachricht 36. Mit Hilfe der
Reservierungsnachricht 36 wird eine bestimmte Bandbreite zwi
schen dem Endgerät 14 und der Weiterleitungseinheit 18 für
die aufzubauende Verbindung zwischen dem Endgerät 14 und dem
Endgerät 12 reserviert.
Zu einem Zeitpunkt t5 sendet das Endgerät 14 gemäß SIP-
Protokoll eine Bestätigungsnachricht 38 an den Vermittlungs
rechner 22. Die Bestätigungsnachricht 38 enthält auch eine
für den aufzubauenden Übertragungsweg zu nutzende Portnummer.
Der Vermittlungsrechner 22 leitet nach dem Empfang der Bestä
tigungsnachricht 38 die ermittelte Internetadresse und die
Portnummer zu einem Zeitpunkt t6 in einer Bestätigungsnachricht
40 an das Endgerät 12 weiter. Die Bestätigungsnachricht
40 wird ebenfalls gemäß SIP-Protokoll übertragen.
In einer Speichereinheit des Endgerätes 12 sind elektronische
Gutscheine gespeichert, die das Nutzen von Netzressourcen im
Datenübertragungsnetz 10 ermöglichen. Diese elektronischen
Gutscheine wurden kurz vor dem Zeitpunkt t1 von dem Gebühren
rechner 20 angefordert. Für die im Endgerät 12 gespeicherten
Gutscheine wurde ausschließlich ein für den Teilnehmer TlnA
eingerichtetes Konto belastet.
Zum Zeitpunkt t7 sendet das Endgerät 12 unter Nutzung der in
der Nachricht 40 empfangenen Internetadresse und Portnummer
einen Gutschein an das Endgerät 14. Zur Übertragung des Gut
scheins wird eine Gutscheinnachricht 42 verwendet. Das Proto
koll SIP wurde für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens um eine solche Nachricht erweitert.
Das Endgerät 14 empfängt den vom Endgerät 12 übermittelten
elektronischen Gutschein und sendet diesen Gutschein zu einem
Zeitpunkt t8 mit Hilfe einer Freischaltnachricht 44 an die
Weiterleitungseinheit 18. Die Freischaltnachricht 44 dient
zum Freischalten der mit Hilfe der Reservierungsnachricht 36
reservierten Bandbreite. Gemäß einer Erweiterung des Stan
dards RSVP wird die Freischaltnachricht 44 auch als Commit-
Nachricht bezeichnet. Die Freischaltnachricht 44 enthält ein
Datenfeld, mit dessen Hilfe der vom Endgerät 12 kommende e
lektronische Gutschein zur Weiterleitungseinheit 18 übertra
gen werden kann.
Die Weiterleitungseinheit 18 prüft nach dem Empfang der Frei
schaltnachricht 44, ob der empfangene Gutschein gültig ist.
Dazu werden in dem Gutschein enthaltene Angaben zur Gültig
keitsdauer genutzt. Da der Gutschein im Ausführungsbeispiel
gültig ist, werden die reservierten Ressourcen freigeschaltet
und sind für die Sprachübertragung zwischen dem Endgerät 12
und dem Endgerät 14 bzw. in umgekehrter Richtung nutzbar.
Zu einem Zeitpunkt t9 sendet das Endgerät 12 eine Freischalt
nachricht 46 an die Weiterleitungseinheit 16, um die mit Hil
fe der Reservierungsnachricht 30 angeforderten Netzressourcen
freizuschalten. Die Freischaltnachricht 46 wird gemäß erwei
tertem RSVP-Protokoll auch als Commit-Nachricht bezeichnet.
Auch die Freischaltnachricht 46 enthält ein Datenfeld zur Ü
bertragung eines Gutscheins. Das Endgerät 12 überträgt in
diesem Datenfeld einen zweiten Gutschein. Nach dem Empfang
der Freischaltnachricht 46 prüft die Weiterleitungseinheit
16, ob der zweite Gutschein noch gültig ist. Es sei angenom
men, dass dies der Fall ist. Deshalb werden die reservierten
Ressourcen freigeschaltet.
Zu einem Zeitpunkt t12 sendet das Endgerät 12 gemäß SIP-
Protokoll eine Bestätigungsnachricht 48, um den Empfang der
Bestätigungsnachricht 40 zu quittieren. Die Bestätigungsnach
richt 48 gelangt zum Vermittlungsrechner 22 und wird von dort
zu einem Zeitpunkt t13 als Bestätigungsnachricht 50 an das
Endgerät 14 weitergeleitet. Gemäß SIP-Protokoll wird nun über
die freigeschalteten Netzressourcen eine Verbindung auf einer
höheren Protokollebene aufgebaut.
Zwischen den Endgeräten 12 und 14 werden mehrfach Sprachdaten
ausgetauscht. Die Weiterleitungseinheiten 16 und 18 prüfen,
ob die an sie übertragehen Gutscheine noch gültig sind. Soll
te festgestellt werde, dass die Gültigkeitszeit eines Gut
scheins abgelaufen ist, so würde die betreffende Weiterlei
tungseinheit 16 bzw. 18 die für den Übertragungsweg zwischen
dem Endgerät 12 und dem Endgerät 14 genützten Ressourcen für
andere Zwecke nutzen. Um dies zu verhindern, wird vor dem Ab
lauf der Gutscheine vom Endgerät 12 eine Auffrisch-Nachricht
52 an das Endgerät 14 übertragen. Das SIP-Protokoll wurde um
die Auffrisch-Nachricht 52 erweitert. In der Auffrisch-
Nachricht 52 überträgt das Endgerät 12 einen dritten Gut
schein, der durch das Endgerät 12 zwischenzeitlich vom Gebüh
renrechner 20 angefordert worden ist, z. B. wenige Sekunden
vor Ablauf des ersten Gutscheins und des zweiten Gutscheins.
Das Endgerät 14 empfängt den dritten Gutschein und sendet
seinerseits zu einem Zeitpunkt t15 eine Auffrisch-Nachricht
54 mit dem dritten Gutschein an die Weiterleitungseinheit 18.
Die Weiterleitungseinheit 18 prüft den dritten Gutschein und
ordnet den Gutschein dem Übertragungsweg zwischen dem Endge
rät 12 und dem Endgerät 14 bestehenden Verbindung zu. Da der
dritte Gutschein vor dem Ablauf des ersten Gutscheins einge
troffen ist, bleiben die reservierten und freigeschalteten
Netzübertragungseinheiten für den Übertragungsweg verfügbar.
Das Endgerät 12 sendet an die Weiterleitungseinheit 16 vor
Ablauf des zweiten Gutscheins einen zwischenzeitlich vom Ge
bührenrechner 20 angeforderten vierten Gutschein.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel fordert das Endgerät 12
die elektronischen Gutscheine beim Gebührenrechner 20 erst
an, nachdem es die Verbindungsparameter für den Übertragungs
weg kennt. Dem Gebührenrechner 20 werden diese Parameter ü
bermittelt. Beim Ausstellen der Gutscheine werden die über
mittelten Angaben berücksichtigt und in dem elektronischen
Gutschein verschlüsselt. Die Weiterleitungseinheiten 16 prü
fen, ob die Gutscheine der zwischen dem Endgerät 12 und dem
Endgerät 14 aufgebauten Verbindung zugeordnet sind. Es werden
nur Gutscheine akzeptiert, die dieser Verbindung zugeordnet
sind. Ansonsten bleiben die Verfahrensschritte unverändert.
Insbesondere wird auch die Gültigkeitsdauer geprüft.
Claims (13)
1. Verfahren zum Vergebühren bei der Datenübertragung,
bei dem zwei an einem Datenübertragungsnetz (10) betriebene
Endgeräte (12, 14) jeweils mindestens einen elektronischen
Gutschein speichern, der eine Angabe über den Umfang einer
Nutzung von Übertragungseinheiten des Datenübertragungsnetzes
(10) enthält,
bei dem das Nutzen von Datenübertragungseinheiten des Daten übertragungsnetzes (10) durch zwei Steuereinheiten (16, 18) gesteuert wird,
bei dem die Endgeräte (12, 14) jeweils einen Gutschein zum Nutzen des Datenübertragungsweges an die ihnen zugeordnete Steuereinheit (16, 18) übertragen,
und bei dem die Steuereinheiten (16, 18) jeweils Übertra gungseinheiten des Datenübertragungsnetzes (10) zum Nutzen des Datenübertragungsweges abhängig von dem empfangenen Gut schein freischalten.
bei dem das Nutzen von Datenübertragungseinheiten des Daten übertragungsnetzes (10) durch zwei Steuereinheiten (16, 18) gesteuert wird,
bei dem die Endgeräte (12, 14) jeweils einen Gutschein zum Nutzen des Datenübertragungsweges an die ihnen zugeordnete Steuereinheit (16, 18) übertragen,
und bei dem die Steuereinheiten (16, 18) jeweils Übertra gungseinheiten des Datenübertragungsnetzes (10) zum Nutzen des Datenübertragungsweges abhängig von dem empfangenen Gut schein freischalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Endgerät (12) dem anderen Endgerät
(14) mindestens einen elektronischen Gutschein sendet (42),
und dass der von dem einen Endgerät (12) kommende Gutschein
von dem anderen Endgerät (14) an die zugeordnete Steuerein
heit (18) gesendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass das den Gutschein sendende Endgerät (12)
das die Datenübertragung beginnende Endgerät oder das auf ei
ne netzseitige Anforderung zur Datenübertragung antwortende
Endgerät ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die elektronischen
Gutscheine in Zusammenhang mit dem aufzubauenden oder dem
aufgebauten Datenübertragungsweg ausgegeben werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass der elektronische
Gutschein mindestens eine Angabe über den Datenübertragungs
weg enthält,
vorzugsweise ein Kennzeichen des die Datenübertragung begin nenden Endgerätes (12) und/oder ein Kennzeichen des anderen Endgerätes (14) und/oder ein Kennzeichen für die bei der Da tenübertragung genutzte Schnittstelle des die Datenübertra gung beginnenden Endgerätes (12) und/oder ein Kennzeichen für die bei der Datenübertragung genutzte Schnittstelle des ande ren Endgerätes (14) und/oder ein Kennzeichen für ein bei der Datenübertragung genutztes Übertragungsprotokoll,
und dass die Angabe durch die Steuereinheiten (16, 18) ge prüft wird.
vorzugsweise ein Kennzeichen des die Datenübertragung begin nenden Endgerätes (12) und/oder ein Kennzeichen des anderen Endgerätes (14) und/oder ein Kennzeichen für die bei der Da tenübertragung genutzte Schnittstelle des die Datenübertra gung beginnenden Endgerätes (12) und/oder ein Kennzeichen für die bei der Datenübertragung genutzte Schnittstelle des ande ren Endgerätes (14) und/oder ein Kennzeichen für ein bei der Datenübertragung genutztes Übertragungsprotokoll,
und dass die Angabe durch die Steuereinheiten (16, 18) ge prüft wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass für die elektroni
schen Gutscheine elektronisch eine Gültigkeitsdauer oder ein
Gültigkeitsdatum festgelegt ist,
und dass die Gültigkeitsdauer vorzugsweise kleiner als etwa fünf Minuten, kleiner als etwa eine Minute oder kleiner als etwa 30 Sekunden ab Ausgabe des elektronischen Gutscheins ist,
und dass die Gültigkeitsdauer und/oder das Gültigkeitsdatum durch die Steuereinheiten (16 bis 18) geprüft werden.
und dass die Gültigkeitsdauer vorzugsweise kleiner als etwa fünf Minuten, kleiner als etwa eine Minute oder kleiner als etwa 30 Sekunden ab Ausgabe des elektronischen Gutscheins ist,
und dass die Gültigkeitsdauer und/oder das Gültigkeitsdatum durch die Steuereinheiten (16 bis 18) geprüft werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die in den Gutscheinen enthaltene
Angabe mit Hilfe eines kryptografischen Verfahrens gesichert
ist, vorzugsweise mit Hilfe eines Verschlüsselungsverfahrens
und/oder vorzugsweise mit Hilfe eines elektronischen Unter
schriftsverfahrens,
und/oder dass die Steuereinheiten (16, 18) die Echtheit der
elektronischen Gutscheine prüfen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das Datenübertragungsnetz
(10) ein gemäß Internetprotokoll arbeitendes Daten
übertragungsnetz ist,
und/oder dass zum Aufbau des Datenübertragungsweges das Pro tokoll SIP, ein zur H.323-Protokollfamilie gehörendes Proto koll oder ein auf einem dieser Protokolle aufbauendes Proto koll eingesetzt wird,
und/oder dass zum Belegen von Netzressourcen des Datenüber tragungsnetzes (10) das Protokoll RSVP oder ein Protokoll für das Verfahren DiffServ oder ein auf einem dieser Protokolle aufbauendes Protokoll eingesetzt wird.
und/oder dass zum Aufbau des Datenübertragungsweges das Pro tokoll SIP, ein zur H.323-Protokollfamilie gehörendes Proto koll oder ein auf einem dieser Protokolle aufbauendes Proto koll eingesetzt wird,
und/oder dass zum Belegen von Netzressourcen des Datenüber tragungsnetzes (10) das Protokoll RSVP oder ein Protokoll für das Verfahren DiffServ oder ein auf einem dieser Protokolle aufbauendes Protokoll eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur
Übertragung von Sprachdaten eingesetzt wird, insbesondere im
Rahmen eines Telefondienstes.
10. Endgerät (12, 14), dadurch gekennzeich
net, dass das Endgerät (12, 14) so aufgebaut ist, dass bei
seinem Betrieb ein Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgeführt wird, insbesondere die auf ein Endgerät
(12, 14) bezogenen Verfahrensschritte.
11. Steuereinheit (16, 18), dadurch gekenn
zeichnet, dass die Steuereinheit (16, 18) so aufgebaut
ist, dass bei ihrem Betrieb ein Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 9 ausgeführt wird, insbesondere die auf eine
Steuereinheit (16, 18) bezogenen Verfahrensschritte.
12. Programm mit einer Befehlsfolge, bei deren Ausführung
durch einen Prozessor ein Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 9 ausgeführt wird.
13. Elektronischer Gutschein, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Gutschein zum Einsatz in einem Ver
fahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 geeignet ist und die
dort genannte Angabe oder die dort genannten Angaben enthält.
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DE10100609A DE10100609A1 (de) | 2001-01-09 | 2001-01-09 | Verfahren zum Vergebühren bei der Datenübertragung, zugehörige Einheiten, Zugehöriges Programm und elektronischer Gutschein |
US10/038,857 US20030128826A1 (en) | 2001-01-09 | 2002-01-08 | Charge metering system and method for data transmission, associated units, program and electronic credit |
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DE10100609A DE10100609A1 (de) | 2001-01-09 | 2001-01-09 | Verfahren zum Vergebühren bei der Datenübertragung, zugehörige Einheiten, Zugehöriges Programm und elektronischer Gutschein |
US10/038,857 US20030128826A1 (en) | 2001-01-09 | 2002-01-08 | Charge metering system and method for data transmission, associated units, program and electronic credit |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8130 | Withdrawal |