DE10063153A1 - Direktgesteuertes Druckbegrenzungsventil - Google Patents
Direktgesteuertes DruckbegrenzungsventilInfo
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Abstract
Offenbart ist ein Druckbegrenzungsventil, bei dem ein Ventilschieber über eine Druckfeder in eine Schließposition vorgespannt ist. Die Druckfeder ist an einem Übersetzerkolben abgestützt, dessen rückwärtiger Übersetzerraum mit einem Steuerdruck beaufschlagt ist. Der Druck in dem die Druckfeder aufnehmenden Federraum wird in einem Bereich des Ausgangsanschlusses T abgegriffen, in dem dieser Steuerdruck nicht von Strömungskräften beeinflußt ist. Die Druckmittelzufuhr in den Übersetzerkolbenraum kann mittels eines Stromregelventils viskisotätsunabhängig konstant gehalten werden. Fehlertoleranzen bei der Fertigung des Übersetzerkolbens lassen sich durch sphärische Ausgestaltung seiner rückwärtigen Anlagefläche an einer Spindel zur Einstellung der axialen Endposition des Übersetzerkolbens ausgleichen.
Description
Die Erfindung betrifft ein direktgesteuertes Druckbegrenzungsven
til gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Druckbegrenzungsventile werden beispielsweise zur Absi
cherung von hydraulischen Schaltungen für Fahr- und Drehwerksantriebe
verwendet, die wahlweise als geschlossener und offener
Hydraulikkreislauf ausführbar sind. Beispielsweise beim Anschwenken
eines Oberwagens eines Baggers oder beim Beschleunigen über den Fahr
antrieb wird der Hydromotor mit einem hohen Hydraulikdruck beauf
schlagt, so daß diese Bewegungen sehr schnell eingeleitet werden und
die Aufbauten einer erheblichen Beschleunigung mit entsprechend hohen
Massenträgheitsmomenten ausgesetzt sind. Diese schlagartigen Belastun
gen können zu einer Beschädigung des Systems führen. Man ist daher be
strebt, Geschwindigkeitsänderungen derart auszuführen, daß weiche
Übergänge zwischen den Fahr-/Drehzuständen hergestellt werden. Dabei
werden beim Auftreten eines Druckmittelmengensprunges der momentan ar
beitende Verbraucher, beispielsweise das Drehwerk oder das Fahrwerk
gedämpft beschleunigt oder verzögert (Shockless-Funktion). Bei derar
tigen Schaltungen wird beispielsweise über zwei gegensinnig geschal
tete Druckbegrenzungsventile die Hochdruckseite mit der
Niederdruckseite des Hydrauliksystems verbunden, so daß bei einem
schlagartigen Druckanstieg im Hochdruckzweig Druckspitzen durch Öffnen
der Verbindung zur Niederdruckseite hin abgebaut werden können.
In der DE 31 07 775 A1 ist ein Druckbegrenzungsventil offenbart,
daß bei derartigen Schaltungen einsetzbar ist. Bei dieser bekannten
Lösung ist der Ventilkörper als Kegel ausgeführt und über eine Druck
feder in eine Schließstellung vorgespannt. Die Druckfeder ist an einem
Übersetzungskolben abgestützt, dessen Übersetzerraum über eine Düse
mit dem Druck am Eingangsanschluß beaufschlagbar ist. Durch den Druck
aufbau im Übersetzerraum läßt sich der Übersetzerkolben in Richtung
zum Ventilkegel verschieben, so daß die Vorspannung der Druckfeder
veränderbar ist.
Bei einem schnellen Ansteigen des Druckes am Eingangsanschluß wird
der Ventilkegel zunächst von seinem Sitz abgehoben, so daß die Verbin
dung zum Ausgangsanschluß geöffnet ist. Der Druckanstieg am Eingangs
anschluß wird über die Düse in den Übersetzerraum gemeldet, und in ei
ne entsprechende Axialbewegung des Übersetzerkolbens umgesetzt. Da
durch wird die Vorspannung der Druckfeder erhöht, so daß der Ventilke
gel mit einer größeren Kraft in Richtung auf seinen Ventilsitz vorge
spannt ist. Der Druck am Eingangsanschluß des Druckbegrenzungsventils
steigt entsprechend an und erreicht dann sei nen Maximalwert; wenn der
Übersetzerkolben auf einen Axialanschlag aufläuft und somit der Sy
stemdruck auf den maximal eingestellten Betriebsdruck begrenzt wird.
Das heißt, durch die zeitabhängige Veränderung der Druckfedervorspan
nung wird der Druckaufbau im System zeitlich verzögert, so daß stoßar
tige Belastungen gedämpft werden.
Die Füllung des rückwärtigen Übersetzerraums hängt im Wesentlichen
von der Geschwindigkeit ab, mit der das Steueröl über die vorgeschal
tete Düse eintritt. Dieser Volumenstrom ist stark viskositätsabhängig,
so daß sich beispielsweise bei niedrigen Temperaturen oder einem hohen
Druck am Eingangsanschluß ein langsamerer Druckaufbau als bei hohen
Betriebstemperaturen oder geringen Drücken ergibt.
Problematisch ist des weiteren, daß es bei vom Ventilsitz abgeho
benem Ventilkegel vorkommen kann, daß dieser aufgrund der Umströmung
des Druckmittels zu Schwingungen angeregt wird, die sich in den Feder
raum des Hauptkegels fortpflanzen, so daß auch der Übersetzerkolben
mit den Schwingungen beaufschlagt ist, die das Öffnungsverhalten des
Druckbegrenzungsventils negativ beeinflussen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde; ein direkt
gesteuertes Druckbegrenzungsventil zu schaffen, bei dem das Ansprech
verhalten auch bei unterschiedlichen Systemdrücken verbessert ist.
Diese Aufgabe wird durch ein direktgesteuertes Druckbegrenzungs
ventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist das direktgesteuerte Druckbegrenzungsventil
mit einem Ventilschieber ausgeführt, der über eine Druckfeder in seine
Schließposition vorgespannt ist. Der vom Ventilschieber einerseits und
einem Übersetzerkolben andererseits axial begrenzte Federraum ist über
einen Steuerkanal mit dem Druck am Ausgangsanschluß (Tankdruck, Nie
derdruck) beaufschlagbar, wobei dieser Steuerdruck im Abstand zum Aus
gangsanschluß abgegriffen wird. Durch dieses Abgreifen im Abstand zu
dem vom Ventilschieber aufgesteuerten Ausgangsanschluß läßt sich der
Einfluß der im Bereich des Öffnungsquerschnittes des Druckbegrenzungs
ventils auftretenden Strömungskräfte minimieren, so daß sich diese
Druckschwankungen nicht in den Federraum fortpflanzen können. Das
heißt, der Federraum des Druckbegrenzungsventils ist hydraulisch wei
testgehend vom Druckmittelströmungsbereich getrennt, so daß sich ein
wesentlich besseres Ansprechverhalten ergibt als bei Lösungen, bei de
nen das Steueröl im Druckmittelströmungsbereich abgegriffen wird.
Das Ansprechverhalten läßt sich weiter verbessern, wenn anstelle
der einem Übersetzerraum vorgeschalteten Düse ein Stromregler einge
setzt wird, über den ein viskositätsunabhängiges Füllen des Überset
zerraums möglich ist. Durch Verwendung dieses Stromreglers läßt sich.
der Einfluß von Temperatur- und Druckschwankungen minimieren, so daß
die Verzögerung des Druckaufbaus auch bei unterschiedlichen Betriebs
bedingungen konstant ist. Die Anmelderin behält sich vor, auf die Va
riante eines direktgesteuerten Druckbegrenzungsventils mit Ventilkör
per (Schieber oder Kolben), Übersetzerkolben und integriertem Stromre
gelventil einen eigenen, unabhängigen Patentanspruch zu richten.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein Druckwaagenkol
ben des Stromreglers in einer Axialbohrung des Übersetzerkolbens ge
führt, so daß durch Axialverschiebung des Druckwaagenkolbens eine Düse
im Mantel des Übersetzerkolbens zu- bzw. aufsteuerbar ist. Im Boden
des Druckwaagenkolbens ist eine weitere Düse ausgebildet. Bei dieser
Variante ist es wichtig, daß die verstellbare Düse im Mantel des Über
setzerkolbens mit einem relativ geringen Durchmesser ausgeführt ist,
so daß sich die gewünschte Zeitverzögerung einstellt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Übersetzerkolben an einer
Spindel abgestützt ist, wobei die Anlagefläche der Spindel ballig aus
geführt ist. Diese ballige oder kugelige Ausgestaltung der Stirnfläche
des Übersetzerkolbens ermöglicht den Ausgleich von Fertigungstoleran
zen, so daß der Übersetzerkolben in der Anlageposition nicht verkantet
wird und somit momentenfrei geführt ist. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn der Krümmungsradius der Spindelstirnfläche so gewählt wird, daß
der Übersetzerkolben im radial innenliegenden Bereich an der Spindel
anliegt.
Die Axiallänge der Ventilanordnung ist besonders gering, wenn der
Ventilschieber auf einem Führungsvorsprung des Übersetzerkolbens gela
gert ist, wobei im ventilschieberseitigen Endabschnitt des Übersetzer
kolbens eine Düse vorgesehen werden kann, über die verhindert wird,
daß Schwankungen am Eingangsanschluß des Druckbegrenzungsventils unge
dämpft zum Eingang des Stromreglers gelangen.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen
stand weiterer Unteransprüche.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
direktgesteuertes Druckbegrenzungsventil;
Fig. 2 eine Detaildarstellung eines integrierten Stromreglers des
Druckbegrenzungsventils aus Fig. 2;
Fig. 3 eine dynamische Kennlinie des erfindungsgemäßen
Druckbegrenzungsventils und
Fig. 4 einen Schaltplan eines Anwendungsbeispiels zweier erfin
dungsgemäßer Druckbegrenzungsventile.
Das in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte Druckbegrenzungsventil
1 hat ein patronenförmiges Gehäuse 2, in dem ein axialer Eingangsan
schluß P und ein von einem Bohrungsstern 24 ausgebildeter Ausgangsan
schluß T (Tank- oder Niederdruckanschluß) vorgesehen sind. Das Gehäuse
2 wird in eine Aufnahmebohrung 23 eines Ventilblocks 4 eingeschraubt.
Das Gehäuse 2 hat eine sich vom Eingangsanschluß P zum in Fig. 1
rechten Endabschnitt hin erweiternde Ventilbohrung 6, in der ein Ven
tilschieber 8 geführt ist. Der als Sitzschieber ausgeführte Ventil
schieber 8 ist mit einem Sitzkegel 10 gegen einen durch eine Radial
schulter der Ventilbohrung 6 gebildeten Ventilsitz 12 vorgespannt.
Diese Vorspannung erfolgt mittels einer Druckfeder 14, die an einer
rückwärtigen Ringschulter des Ventilschiebers 8 angreift. Die Druckfe
der 14 ist an einem Übersetzerkolben 16 abgestützt, der ebenfalls
axial verschiebbar in der Ventilbohrung 6 gelagert ist.
Der stirnseitig vom Ventilschieber 10 einerseits und vom Überset
zerkolben 16 andererseits begrenzte Federraum 18 ist über einen Man
telbohrungsstern 20 mit einem Ringraum 22 verbunden, der durch eine
Aufnahmebohrung 23 des Ventilblocks 4 ausgebildet ist und der sich hin
zu demjenigem Bereich erstreckt, in dem der Tankanschluß T des Gehäu
ses 2 mündet. Dieser Mantelbohrungsstern 20 bildet einen Steueran
schluß Y aus. Der Axialabstand zwischen dem Mantelbohrungsstern 20 und
dem vom Ventilschieber 10 aufgesteuerten Bohrungsstern 24 ist so ge
wählt, daß der Druck im Bereich des Mantelbohrungssterns 20 nicht
durch die Strömungskräfte beeinflußt ist, die bei der Durchströmung
des Druckbegrenzungsventils 1 von P nach T auftreten.
Der Ventilschieber 8 ist etwa tassenförmig ausgebaut, wobei der
Sitzkegel 10 von einer Düsenbohrung 26 durchsetzt ist, die in einem
Innenraum 28 des Ventilschiebers 10 mündet.
Der Übersetzerkolben 16 hat einen sich in Axialrichtung bis in den
Innenraum 28 des Ventilschiebers 8 erstreckenden Führungsvorsprung 30,
der von einer Axialbohrung 32 durchsetzt ist. In den ventilschieber
seitigen Endabschnitt des Führungsvorsprungs 30 ist eine Dämpfungsdüse
34 eingesetzt.
Der Führungsvorsprung 30 geht über eine Radialschulter 36 in einen
entlang der Innenumfangswandung der Ventilbohrung 6 geführten Grund
körper 38 über. Die den Ventilschieber 8 in seine Anlageposition vor
spannende Druckfeder 14 ist an der Radialschulter 36 abgestützt. Die
von der Radialschulter 36 entfernte rückwärtige Stirnfläche 40 des
Grundkörpers 38 ist mit einer konvex gekrümmten, etwa kugelförmigen
Ringfläche versehen, die in einen axial vorstehenden Endabschnitt 42
übergeht. In diesen Endabschnitt ist eine Verschlußschraube 44 einge
setzt, über die die Axialbohrung 32 stirnseitig verschlossen ist.
In einem radial erweiterten Teil der Axialbohrung 32 ist des wei
teren noch ein Stromregelventil 46 aufgenommen, das im folgenden an
hand von Fig. 2 näher beschrieben wird. In der in Fig. 1 dargestell
ten Grundposition ist der Übersetzerkolben 16 gegen eine in das Gehäu
se 2 eingesetzte Spindel 48 vorgespannt, deren in Fig. 1 linke Ring
stirnfläche 50 kegelförmig nach innen geneigt ist. Der Kegelwinkel der
Ringstirnfläche 50 ist so gewählt, so daß der Übersetzerkolben 16 mit
seinem radial innenliegenden Stirnflächenabschnitt an der Ringstirn
fläche 50 der Spindel 48 anliegt. Durch diese radial innenliegende;
kugelig gekrümmte Anlagefläche können Fertigungstoleranzen ausgegli
chen werden, so daß eine momentenfreie Abstützung des
Übersetzerkolbens 16 gewährleistet ist. Durch diese Ausgestaltung des
Übersetzerkolbens 16 läßt sich der fertigungstechnische Aufwand we
sentlich verringern. Durch die Wahl der Einschraubtiefe der Spindel 48
kann die Grundposition des Übersetzerkolbens 16 und damit die minimale
Vorspannung der Druckfeder 14 verändert werden, so daß eine bestimmte
zeitliche Korrektur der Schaltverzögerung vornehmbar ist. Die Axialpo
sition der Spindel 48 wird durch eine Kontermutter 52 festgelegt. Die
Endposition des Übersetzerkolbens 16 ist durch eine Schrägschulter 54
der Ventilbohrung 6 festgelegt; auf die der Außenumfangsbereich des
Grundkörpers 38 des Übersetzerkolbens 16 bei einer Axialverschiebung
nach links (Fig. 1) aufläuft.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung desjenigen Bereichs, in
dem das Stromregelventil 46 aufgenommen ist. Dieses Stromregelventil
46 hat einen Druckwaagenkolben 54 der über eine an der
Verschlußschraube 42 abgestützte Regelfeder 56 gegen eine Anschlag
schulter 58 der Axialbohrung 32 vorgespannt ist. Der als Hohlkolben
ausgebildete Druckwaagenkolben 54 hat in seinem Boden eine Meßblende
60, über die die Axialbohrung 32 mit dem Innenraum des
Druckwaagenkolbens 54 verbunden ist.
Die Umfangskante der in Fig. 2 rechts liegenden hinteren Ring
stirnfläche des Druckwaagenkolbens 54 bildet eine Steuerkante 62 aus-,
über die eine Radialbohrung des Übersetzerkolbens 16 zusteuerbar ist.
Diese Radialbohrung 64 mündet in einem Übersetzerraum 66, der durch
die Ringstirnfläche 50 einerseits und die Stirnfläche 40 andererseits
begrenzt ist. Tm Bereich der Radialbohrung 64 ist dieser Drucküberset
zerraum 66 durch einen Einschnitt in Axialrichtung vergrößert, so daß
das Eintreten von Steueröl durch die Radialbohrung 64 erleichtert ist.
Der über die Steuerkante 62 zusteuerbare Mündungsquerschnitt der Ra
dialbohrung 64 bildet somit die Regelblende des Stromregelventils 46.
In seiner Regelposition drosselt der Druckwaagenkolben 54 diese Regel
blende (64, 62) derart ab, daß der Druckverlust über der Meßblende 60
konstant bleibt, so daß der Volumenstrom über das Stromregelventil 46
unabhängig von Druck und der Temperatur konstant bleibt.
Die Funktion des erfindungsgemäßen direktgesteuerten Druckbegren
zungsventils 1 sei zunächst anhand der Fig. 3 erläutert, die den
zeitlichen Verlauf eines Druckanstiegs am Eingangsanschluß P dar
stellt. Bei einem Druckanstieg am axialen Eingangsanschluß P bleibt
der Ventilschieber 10 zunächst durch die Druckfeder 14 in seine
Schließposition vorgespannt. Die Federspannung der Druckfeder 14 ist
minimal, da sich der Übersetzerkolben 16 in seiner Anlageposition an
der Spindel 48 befindet (siehe Fig. 1). Beim Erreichen eines Mindest
druckes pmin hebt der Ventilschieber 10 vom Ventilsitz 12 ab, so daß
Druckmittel von P nach T abströmen kann. Gleichzeitig fließt Steueröl
über die Düsenbohrung 26, den Innenraum 28, die Dämpfungsdüse 34, die
Axialbohrung 32, die Meßblende 60 und die Radialbohrung 64 in den
Übersetzerraum 50. Diese Steuerölströmung wird durch das Stromregel
ventil 36 viskositätsunabhängig konstant gehalten. Im Federraum 18
wirkt der im Abstand zum Ausgangsanschluß P abgegriffene Steuerdruck.
Durch die Druckkraftresultierende wird der Übersetzerkolben 16 in der
Darstellung gemäß Fig. 1 nach links bewegt, so daß die Vorspannung
der Druckfeder 14 ansteigt und der Steuerschieber 10 in
Schließrichtung beaufschlagt ist. Durch die Zuführung eines konstanten
Steuerölvolumenstroms in den Übersetzerraum 50 wird der
Übersetzerkolben 10 kontinuierlich in Schließrichtung beaufschlagt; so
daß der Druck am Eingangsanschluß P linear ansteigt. Die maximale Fe
dervorspannung ist erreicht, wenn der Übersetzerkolben 16 auf die
Schrägschulter 51 des Gehäuses 2 aufläuft, so daß der zu begrenzende
Maximaldruck pmax am Eingangsanschluß P dann erreicht ist, wenn der
Übersetzerkolben 16 in seine Endposition gefahren ist. Bei einem wei
teren Mengenanstieg hebt der Ventilschieber 10 von seinem Ventilsitz
ab und wird in seine Regelposition gebracht, in der der Druck am Ein
gangsanschluß P konstant gehalten wird.
Beim Absinken des Druckes am Eingangsanschluß P oder bei Druckan
stieg am Ausgangsanschluß T wird der Übersetzerkolben 16 durch den
Steueröldruck im Federraum 18 nach rechts beaufschlagt, so daß das
Steueröl aus dem Übersetzerraum 50 durch die vollständig aufgesteuerte
Radialbohrung 64, den an der Anschlagschulter 58 anliegenden Druckwaa
genkolben 54, die Meßblende 60, die Axialbohrung 32, die Dämpfungs
drossel 34 und die Düsenbohrung 26 zum Eingangsanschluß P hin ab
strömt. Der Ventilschieber 10 wird dann durch den Druck im Federraum
18 in seine Schließposition zurückgefahren - das Druckbegrenzungsven
til ist bereit zum nächsten Zyklus. Die Rückstellbewegung des Überset
zerkolbens 16 erfolgt im Vergleich zur Aufsteuerbewegung äußerst
schnell.
Fig. 1 zeigt einen Schaltplan, bei dem zwei zu einem Verbraucher,
beispielsweise einem Hydromotor führende Arbeitsleitungen A, B über
zwei gegenläufig geschaltete vorgesteuerte Druckbegrenzungsventile
1, 1' miteinander verbunden sind.
Das zuvor beschriebene Druckbegrenzungsventil 1 ist dabei durch
Schaltsymbole gekennzeichnet, wobei der einerseits in Öffnungsrichtung
durch den Druck am Eingangsanschluß P und andererseits durch die Kraft
der Druckfeder 14 und den Steuerdruck am Anschluß Y in Schließrichtung
beaufschlagte Ventilschieber 8, der die Vorspannung der Druckfeder 14
bestimmenden Übersetzerkolben 16 und das die Steuerölströmung zum
Übersetzerkolben 16 hin bestimmende Stromregelventil 46 dargestellt
sind. Die Meßblende 60 und der in Öffnungsrichtung von der Regelfeder
56 sowie dem Druck stromabwärts der Meßblende 60 und in
Schließrichtung von dem Druck stromaufwärts der Meßblende 60 beauf
schlagte Druckwaagenkolben 54 ist ebenfalls symbolhaft dargestellt.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Relativanordnung ist das der Ar
beitsleitung B zugeordnete Druckbegrenzungsventil 1 mit seinem Ein
gangsanschluß P an die Arbeitsleitung B und mit dem Ausgangsanschluß T
an die Arbeitsleitung A angeschlossen. Das Druckbegrenzungsventil 1'
ist mit dem Eingangsanschluß P an die Arbeitsleitung A und mit dem
Ausgangsanschluß T an die Arbeitsleitung B angeschlossen.
Bei Überschreiten des Druckes in der Arbeitsleitung A wird das
Druckbegrenzungsventil 1' aufgesteuert, so daß Druckmittel in die Ar
beitsleitung B einströmt. Dieser hohe Druck in der Arbeitsleitung A
liegt über den Ausgangsanschluß T auch am Druckbegrenzungsventil 1 an,
so daß der Übersetzerkolben 16 durch den hohen Druck am Steueranschluß
Y sehr schnell in seine Ausgangsposition zurückbewegt wird, so daß bei
einer Druckumkehrung, das heißt bei einem Druckanstieg in der Arbeits
leitung B, die dargestellte Schaltverzögerung durchgeführt wird, wäh
rend das Druckbegrenzungsventil 1' durch die schnelle Entlastung des
Übersetzerraums 50 wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt wird
und sich somit in einer Stellung befindet, so daß ein darauf folgender
Druckaufbau in der Arbeitsleitung A gedämpft wird. Das heißt, das er
findungsgemäße Druckbegrenzungsventil 1 ermöglicht es, auch im schnel
len Reversierbetrieb Druckspitzen zu dämpfen, so daß einer Beschädi
gung des Systems vorgebeugt ist.
Wie bereits eingangs erwähnt, behält sich die Anmelderin vor, auf
die drei wesentlichen Aspekte der vorliegenden Erfindung: das vom Aus
gangsanschluß T entfernte Abgreifen des dem Federraum 14 zugeführten.
Steueröls, das Vorsehen eines Stromregelventils 46, das in den Über
setzerkolben 38 integriert ist oder das ballige Ausgestalten der rück
wärtigen Stirnfläche des Übersetzerkolbens eigene, unabhängige Ansprü
che zu richten oder diese zum Gegenstand von Teilanmeldungen zu ma
chen.
Prinzipiell lassen sich in die vorbeschriebenen Konstruktionsmerk
male auch bei einem Ventil in Sitzbauweise realisieren. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil der vorbeschriebenen Lösung besteht darin, daß
der Aufbau relativ schwingungsunempfindlich ist, da der Ventilschieber
10 mit einer Flächendifferenz ausgeführt ist, die durch den Durchmes
ser des Ventilsitzes 12 und den Führungsdurchmesser der Ventilbohrung
6 definiert ist - diese Ringfläche wirkt zusätzlich in
Schließrichtung.
Der in Fig. 3 dargestellte lineare Druckanstieg verhindert einen
Mengeneinbruch, wenn andere Verbraucher parallel zu dem direkt ange
schlossenen Verbraucher betätigt werden. Der erfindungsgemäße Aufbau
zeichnet sich durch eine sehr hohe Leistungsdichte (bei einem Sitz mit
einem Durchmesser von 9 mm sind 200 l/min) möglich aus.
Das erfindungsgemäße Druckbegrenzungsventil ist besonders gut für
Drehwerks- und Turas-Antriebe einsetzbar, wobei prinzipiell geschlos
sene und offene Hydraulikkreisläufe möglich sind. Die Kennlinie läßt
sich durch Variation des Durchmessers der Meßblende 60 oder durch Än
derung der Federrate der Druckfeder 14 ändern. Vorversuche zeigten,
daß der Durchmesser der vom Druckwaagenkolben 54 zugesteuerten Radial
bohrung 64 relativ klein gewählt werden muß, um die gewünschte Zeit
verzögerung einzustellen. Es zeigte sich als optimal, wenn lediglich
eine einzige, kleine Radialbohrung vorgesehen wird.
Offenbart ist ein Druckbegrenzungventil, bei dem ein Ventilschie
ber über eine Druckfeder in eine Schließposition vorgespannt ist. Die
Druckfeder ist an einem Übersetzerkolben abgestützt, dessen rückwärti
ger Übersetzerraum mit einem Steuerdruck beaufschlagt ist. Der Druck
in dem die Druckfeder aufnehmenden Federraum wird in einem Bereich des
Ausgangsanschlusses T abgegriffen, in dem dieser Steuerdruck nicht
von Strömungskräften beeinflußt ist. Die Druckmittelzufuhr in den
Übersetzerkolbenraum kann mittels eines Stromregelventils viskositäts
unabhängig konstant gehalten werden. Fehlertoleranzen bei der Ferti
gung des Übersetzerkolbens lassen sich durch sphärische Ausgestaltung
seiner rückwärtigen Anlagefläche an einer Spindel zur Einstellung der
axialen Endposition des Übersetzerkolbens ausgleichen.
1
Druckbegrenzungsventil
2
Gehäuse
4
Ventilblock
6
Ventilbohrung
8
Ventilschieber
10
Sitzkegel
12
Ventilsitz
14
Druckfeder
16
Übersetzerkolben
18
Federraum
20
Mantelbohrungsstern
22
Ringraum
23
Aufnahmebohrung
24
Bohrungsstern
26
Düsenbohrung
28
Innenraum
30
Führungsvorsprung
32
Axialbohrung
34
Dämpfungsdüse
36
Radialschulter
38
Grundkörper
40
Stirnfläche
42
Endabschnitt
44
Verschlußschraube
46
Stromregelventil
48
Spindel
50
Übersetzerraum
51
Schrägschulter
52
Mutter
54
Druckwaagenkolben
56
Regelfeder
58
Anschlagschulter
60
Meßblende
62
Steuerkante
64
Radialbohrung
66
Übersetzerraum
Claims (9)
1. Direktgesteuertes Druckbegrenzungsventil mit einem in einem Ge
häuse (2) geführten Ventilschieber (8), über den ein Eingangsanschluß
(P) mit einem Ausgangsausschluß (T) verbindbar ist und der gegen die
Kraft = einer in einem Federraum (18) aufgenommenen Druckfeder (14)
axial verschiebbar ist, die an einem Übersetzerkolben (16) abgestützt
ist, dessen in Richtung einer Erhöhung der Federvorspannung wirksamer
Übersetzerraum (50) mit dem Druck am Eingangsanschluß (P) beaufschlag
bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Federraum (18) über einen
Steueranschluß (Y) mit dem, Druck im Bereich des Ausgangsanschlusses
(T) beaufschlagbar ist, wobei der Steuerdruck im Abstand zum Ausgangs
anschluß (T) abgegriffen ist.
2. Druckbegrenzungsventil nach Patentanspruch 1, wobei der Steuer
anschluß (Y) im Axialabstand zum Ausgangsanschluß (T) in einer Aufnah
mebohrung (23) für das Druckbegrenzungsventil (1) mündet.
3. Druckbegrenzungsventil nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei im
Druckmittelströmungspfad zwischen dem Eingangsanschluß (P) und dem
Übersetzerraum (50) ein Stromregelventil (46) angeordnet ist.
4. Druckbegrenzungsventil nach Patentanspruch 2, wobei ein Druck
waagenkolben (54) des Stromregelventils (46) in einer Axialbohrung
(32) des Übersetzerkolbens (16) gelagert ist und durch
Axialverschiebung des Druckwaagenkolbens (54) eine Düse im Mantel des
Übersetzerkolbens (16) zusteuerbar ist und im Boden des
Druckwaagenkolbens (54) eine Meßblende (60) ausgebildet ist.
5. Druckbegrenzungsventil nach Patentanspruch 3, wobei die Düse
durch eine einzelne, kleine Radialbohrung (64) ausgebildet ist.
6. Druckbegrenzungsventil nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, wobei das Volumen des Federraums (18) veränderbar ist.
7. Druckbegrenzungsventil nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, wobei der Übersetzerkolben (16) an einer Spindel (48) abge
stützt ist und ein Stirnflächenabschnitt des Übersetzerkolbens (16)
sphärisch gekrümmt ist und die entsprechende Ringstirnfläche (50) der
Spindel (48) derart ausgebildet ist, daß die Anlage im radial innen
liegenden Bereich der Stirnfläche (40) des Druckübersetzerkolbens (16)
erfolgt.
8. Druckbegrenzungsventil nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, wobei der Übersetzerkolben (16) einen Führungsvorsprung (30)
hat, der in einen Innenraum (28) des Übersetzerkolbens (10) eintaucht,
wobei in der Stirnfläche des Führungsvorsprungs (30) eine Dämpfungs
düse (34) ausgebildet ist.
9. Druckbegrenzungsventil nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, wobei der Ventilschieber (10) gegen einen Ventilsitz (12)
vorgespannt ist.
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DE10063153A DE10063153A1 (de) | 2000-12-18 | 2000-12-18 | Direktgesteuertes Druckbegrenzungsventil |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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