DE1006148B - Kunstharz-Pressmiscungen - Google Patents

Description

• Kunstharz-Preßmischungen Zusatz zur Patentanmeldung F 7033 IV b /39 b In der Hauptpatentanmeldung F 7033 IVb/39b wurden Kunstharzpreßmischungen vorgeschlagen, die aus Xylenolaldehydharz, einem Chlorhydrin oder Trimethylphosphat und bzw. oder Triäthylphosphat, Füllstoffen und gegebenenfalls noch anderen Preßharzen und bzw. oder thermoplastischen Harzen und bzw. oder bekannten Säuren oder anderen neutralen Härtern bestehen.
• Es wurde gefunden, daß die Herstellung der Preßformkörper technisch auf noch vorteilhaftere Weise sowohl mit Xylenol-Harz als auch mit anderen Kunstharzen bzw. Kunststoffen durchgeführt werden kann, wenn man das Kunstharzmaterial in Form einer wäßrigen Emulsion anwendet. Dabei geht man so vor, daß man die wäßrige Kunstharzemulsion bzw. -dispersion zunächst mit den Füllstoffen unter eventuellem Zusatz von Härtemitteln und anderen Zusatzstoffen in einem Mischapparat und dann über einen Walzenstuhl durchmischt und teilweise entwässert. Bei dem Verpressen dieser Mischungen, z. B. auf der Schneckenpresse, zeigt sich, daß solche Mischungen außerordentlich leicht und vor allen Dingen mit großer Temperaturunabhängigkeit, also sowohl bei niederen als bei hohen Temperaturen, verpreßt werden können. t'berraschenderweise übt der aus der wäßrigen Emulsion stammende Wasseranteil keinerlei schädlichen Einfluß auf den Preßvorgang und auf die gepreßten Formlinge aus. Man kann auf diese Weise völlig porenfreie und dichte Preßkörper herstellen, besonders dann, wenn man durch eine Vorbehandlung in einen mechanischen Mischapparat und bzw. oder auf einem Walzenstuhl, gegebenenfalls unter leichtem Erwärmen, die Höhe des Wassergehalts in der Preßmasse entsprechend einrichtet.
• Für diese Verarbeitungsweise eignen sich die Emulsionen bzw. Dispersionen von allen Kunstharzen, z. B. Emulsion von Phenol-Aldehyd-Harzen, Xylenol-Aldehyd-Harzen, Phenol-Furan-Aldehyd-Harzen, Xylenol-Furan-Aldehyd-Harzen, Harnstoff-Formaldehyd Harzen und Dispersionen von Polymerisationskunststoffen, wie Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyisobutylen, Polytetrafluoräthylen, Polymonochlortrifluoräthylen und Mischpolymerisate. Unter der Bezeichnung »Furan« werden hierbei Abkömmlinge dieser Verbindung, und zwar das Furfurol und der Furfurylalkohol verstanden.
• Es sind zwar schon Kunststoffmischungen bekannt, die zur Weiterverarbeitung die Kunststoffe im dispergierten Zustand enthalten. Bei den Kunstharzpreßmischungen gemäß der Erfindung handelt es sich jedoch nicht um gewöhnliche Kunstharzmischungen, sondern um solche zur Herstellung von Preßkörpern.
• Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kunstharz-bzw. Kunststoffmischungen werden also auf einer Presse und unter hohem Druck verformt. Demgegenüber handelt es sich bei den bekannten Kunststoffmischungen, die die Kunststoffe im dispergierten Zustand enthalten, um Dispersionen, die nach dem Streichverfahren verarbeitet werden. Hieraus konnte aber nicht abgeleitet werden, daß die sehr druckempfindlichen Kunststoffemuls ionen und -dispersionen sich nach dem Preßverfahren verarbeiten lassen, ohne zu zerfallen.
• Beispiel Eine Mischung aus 100 Gewichtsteilen einer 500/eigen Xylenol-Aldehyd-Harzemulsion, welche einen Gehalt von je 5 ovo an Glykolchlorhydrin und Epichlorhydrin, berechnet auf den Harzanteil, enthält, wird mit 200 Gewichtsteilen Flockengraphit oder Kunstgraphitmehl in einem Mischer nach Werner & Pfleiderer gemischt und auf einem Walzenstuhl weiterbehandelt, bis etwa die Hälfte des Wassergehaltes der Kunstharzemuls ion weggetrocknet fest. Diese Mischung wird in einer Schneckenpresse bei Temperaturen zwischen 30 und 1100 zu Rohren verpreßt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Weitere Ausbildung der Kunstharz - Preßmischungen gemäß Hauptpatentanmeldung F 7033 IVb/39b, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Kunstharze bzw. Kunststoffe in Form ihrer konzentrierten wäßrigen Emulsion bzw. Dispersion enthalten.

   In Betracht gezogene Druckschriften: »BASF Kunststoffe«, 1951, S. 106; »Chemilsche Industrie«, 1951, S. 644; deutsche Patentanmeldung p 28751 IVc /39 b D (Patent 897 155).